Kapitel elf – Die Kunst der Animagi
Am Dienstagmorgen sah man die Vier bei ihrem morgendlichen Lauf. Sie waren am Ende ihrer Pflicht erschöpft, aber ihre Zeiten hatten sich leicht verbessert. Kurz danach erreichten sie die Große Halle und setzten sich an ihre Haustische. Als Harry sich setzte, wandte sich Gallatea von ihrer Unterhaltung mit einer ihrer Freundinnen ab, um ihn zu grüßen.
„Hallo Harry, wie war dein Lauf?"
„Er war besser, als gestern. Die anderen scheinen völlig erschöpft zu sein. Ich weiß nicht ob ich sportlicher bin, weil ich immer vor meinem Cousin davongelaufen bin. Wir müssen abwarten und werden es dann sehen."
„Vor deinem Cousin weggelaufen?"
„Das ist eine lange Geschichte und du willst es nicht wissen."
„Freust du dich schon auf heute Abend?"
Harry sah sie misstrauisch an. Wusste sie von den Extrastunden? Niemand sonst sollte davon wissen. Wenn die restlichen Schüler es erfuhren, dass sie Spezialtraining erhielten, würde es eine Menge wütender Eltern geben.
„Was weißt du von heute Abend?", flüsterte Harry zurück. Gallatea begriff und senkte auch ihre Stimme.
„Die Animagusstunden mit Lady Hufflepuff. Ich weiß davon, weil ich auch dort sein werde. Meine Mutter dachte es wäre eine praktische Fähigkeit. Es ist die einzige eurer Extrastunden an der ich teilnehme. Ich denke ihr könntet die Erlaubnis bekommen auch Ardwick und Chris mit zubringen."
Harry sah sie erstaunt an und nickte dann langsam.
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Später am Tag, in der ersten Kräuterstunde des Jahres, erfuhr die Gruppe die erste Konfrontation mit Horatio d'Escargot. Er hatte sich in den letzten Tagen ruhig verhalten und nutzte Hufflepuffs Unaufmerksamkeit um zuzuschlagen. Er drehte sich auf seinem Platz um und starrte Hermine und Ginny an, die hinter ihm saßen.
„Ich sehe, dass ihr Schlammblüter schwach in der Magie seid. Glaubt nicht, ich hätte die kleine Vorstellung in Verwandlung vergessen und egal was die Ravenclaw - Frau sagt, ich lass es nicht ruhen. Eines Tages wird die Welt vom schmutzigen Dreck gesäubert und an dem Tag werde ich zusehen."
Hermine und Ginny starrten verachtend zurück. Hermine beantwortete seine höhnische Bemerkung.
„Wirklich? Wie nett von dir."
Horatio richtete seine wütenden Augen auf die junge Hexe und hob seine Hand. Aber Hermine war schneller. Bevor er einen Zauber sprechen konnte, hatte Hermine ihren Zauberstab herausgezogen und einen Impedimenta - Fluch auf ihn geworfen. Die Mädchen sahen zufrieden zu, als er versuchte sich zu bewegen und zu strampeln. Nach wenigen Minuten wurde der Fluch aufgehoben und der wütende Junge wandte sich nach vorne und murmelte etwas von Rache.
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An dem Abend um sieben, trafen sich die vier Zeitreisenden am Eingang zum Raum im Gryffindorturm mit Gallatea, Ardwick und Christabel. Einige Minuten später tauchte Lady Hufflepuff auf und sie gingen in den Raum. Hufflepuff lächelte die Schüler an und erklärte was als nächstes geschehen würde.
„Also wir beginnen mit ein paar Hintergrundinformationen über die Theorie der Animagusverwandlung. Ihr müsst erst die Theorie erarbeiten, ehe ihr versuchen könnt euch zu verwandeln. Es ist ein kompliziertes Stück Magie und es gibt eine Menge Dinge die schief laufen können. Wenn ihr das Hintergrundwissen habt, was wir bis um neun geschafft haben sollten, entscheidet ihr ob ihr weiter machen wollt oder nicht. Wenn ihr nicht glaubt, dass ihr es schaffen könnt, schlage ich vor ihr hört auf, bevor wir zum praktischen Teil kommen. Wenn ihr die Notizen gemacht habt, werdet ihr nacheinander einen Spruch sagen, der uns zeigt was für ein Tier ihr werdet. Danach verbringt ihr die nächsten Wochen damit euer Tier zu studieren. Es ist unmöglich das Tier zu werden, wenn man das Tier nicht versteht. Verstanden?"
Die sieben nickten.
„Gut. Jetzt setzt euch und wir fangen an Notizen zu machen."
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Zwei Stunden später unterbrach sie Lady Hufflepuff beim Notizen machen. Während die Schüler die Krämpfe in ihren Fingern rieben, schwang die Gründerin ihre Hand und ein Kreis aus Kissen erschien auf der Matte in der Raummitte. Sie rief die Schüler herüber und bat sie, sich in den Kreis zu setzen. Als alle sich gesetzt hatten, begann sie zu sprechen.
„Wenn ihr gehen wollt jetzt ist die Zeit. Das ist die letzte Chance aufzuhören."
Keiner bewegt sich. Sie sahen nur die ältere Hexe an und warteten auf weitere Instruktionen. Wenige Augenblicke später nickte sie und fuhr fort.
„Gut, ich bin froh, dass ihr euch alle entschieden habt weiterzumachen, zehn Punkte für jeden von euch. Jetzt müsst ihr die Augen schließen und euch konzentrieren. Dann wiederholt diese Worte, einer nach dem anderen, wir beginnen mit Harry. Sag jetzt Video Animagus"
„Video Animagus!"
Als die anderen im Raum vor Ehrfurcht keuchten, öffnete er seine Augen und sah ein großartiges Tier in Kreisen durch den Raum schweben. Bei genauerer Betrachtung konnte er sehen, dass es ein weißes katzenartiges Tier war. Eine sehr große weiße Katze.
„Was ist das?"
„Es ist ein Schneeleopard, Harry", lieferte Hermine die Antwort.
Die Gruppe schreckte überrascht hoch und Ginny entfuhr ein kurzer Schrei, als der Schneeleopard plötzlich seine vorher unsichtbaren Flügel ausbreitete. Sie hatten den Durchmesser des Kreises, in dem sie saßen, und leuchteten in einer ähnlichen Farbe wie Einhornhaar.
„Wow!", war alles was Ron raus brachte.
„Ich denke das fasst es zusammen.", stimmte Ardwick zu.
„Was ist es?"
„Ich dachte das hatten wir schon Harry, es ist ein Schneeleopard."
„Mit Flügeln?"
„Scheint so."
Hufflepuff wählte diesen Moment um zu sprechen.
„Nun, das ist ein sehr beeindruckende Gestalt, Harry. Ich glaube nicht, dass ich schon einmal von einem geflügelten Schneeleoparden gehört habe. Ich schlage vor wir fahren fort. Das Bild verschwindet gleich. Ardwick, ich glaube du bist dran."
Ardwick schloss seine Augen, so wie Harry es getan hatte. Einen Moment später erschien eine große, graue Gestalt im Raum.
„Ein Elefant?"
„Sieht so aus, 'Tea."
„Wir müssen aufpassen, dass er nicht aus Versehen auf uns rauf tritt."
„Uhuhuh"
„Ich glaube Hermine ist dran. Gut gemacht, Ardwick. Hermine mach es so wie die anderen es getan haben."
Hermine schloss ihre Augen und murmelte den Spruch. Als sie ihre Augen öffnete, war sie überrascht eine Schneeeule im Kreis sitzen zu sehen.
„Eine Eule, wie passend."
„Halt die Klappe, Ron. Du bist dran, also solltest du vielleicht nicht lachen."
„Ich hab nicht gelacht, 'Mine."
„Nun, mach einfach."
Einen Moment später erschien das Abbild eines großen, schwarzen und geflügelten Pferdes in der Mitte. Wenig später sah die Gruppe nur noch Luft. Das Tier war komplett verschwunden. (Faszinierend, die haben alle schon mal jemanden sterben sehen)
„Was war ….."
„Ich glaube es war ein Thestral. Sie können unsichtbar werden.", sagte Gallatea.
„Aber Thestrals sind dunkle Kreaturen! Sie bringen Unglück!"
„Das sind nur Märchen, Ron. Wenn du jemals ‚Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind' lesen würdest, wüsstest du es."
„Halt die Klappe Ginny.", murmelte er als er das nun unsichtbare Pferd anstarrte. „Es sieht nicht schlecht aus. Irgendwie majestätisch..."
Gallatea rollte mit den Augen und machte sich daran den Spruch zu sagen. Eine kleine Gestalt erschien auf dem Boden, bevor sie mit den Flügeln flatterte und auf ihre Schulter flog. Sie sah hoch und erkannte einen Wanderfalken. Sie lächelte und wartete darauf, dass Ginny den Spruch sagte. Nach einigen Fehlversuchen aufgrund mangelnder Konzentration erschien ein weiterer Vogel. Ron lachte los als er ihn sah. Nachdem er sich unter Kontrolle hatte, gab er an.
„Ein Pelikan? Deine Animagus-Form ist ein Pelikan? Haha."
Ginny lief rot an, zog ihren Zauberstab hervor und richtete ihn auf ihren Bruder.
„Was ist falsch an einem Pelikan? Er ist nicht anders wie 'Mines Eule oder 'Teas Falke!"
„Es tut mir Leid, Gin, es schien einfach lustig."
Die rotschöpfige Hexe kreuzte ihre Arme und drehte sich zur letzten Person im Raum, die ihren Spruch noch sagen musste. Als sie die kleine Gestalt sah, die erschien fühlte sie sich nicht mehr so schlecht. Schließlich war ihr Pelikan nicht seltsamer als eine Meerkatze. Christabel schien erfreut, weil sie es nicht kommentierte. Glücklicherweise tat es auch niemand sonst. Hufflepuff sah erfreut aus und lächelte die Schüler an.
„Ok, das ist alles für heute Abend. Nächste Woche will ich, dass ihr einige Bücher mitbringt um eure Tiere zu erforschen. Jetzt aber ab ins Bett, ihr hattet eine ziemlich … interessante … Nacht."
Damit wanderten die sieben Schüler aus dem Raum und gingen zu Bett. In dieser Nacht träumten die sieben Teenager von ihren Tieren und welche Abenteuer sie mit ihren neuen Gestalten erleben würden.
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A/N(Luna the Moonmonster) Ein etwas längeres Kapitel, aber nicht viel. Im nächsten Kapitel haben wir den Beginn der Kampfkunst Stunden und die erste Dunkle Künste Stunde des Jahres. Und Horatio nervt...
