2. Kapitel: Von Jahrespartnern und Verrätern

Was er geträumt hatte, konnte er nicht mehr sagen, es war aber kein Alptraum. Sein Blick ging in Richtung Leibesmitte und er erkannte, dass es ein sehr schöner Traum gewesen sein musste. Verdammt, warum musste mich auch unbedingt Zabini wecken, der hat das bestimmt mitgekriegt. „Na, Malfoy, wieder mal von..."„Ach, halt´s Maul."zischte Draco und verschwand unter die kalte Dusche.

Blaise wartete trotzdem auf ihn, und als er fertig war, gingen sie mit Parkinson, Crabbe und Goyle in die große Halle zum Frühstück.

Dort teilte Snape ihnen auch gleich ihre Stundenpläne aus, und Draco musste schlucken. Das durfte nicht wahr sein, fast alles mit den Gryffindor zusammen. Warum? Da bemerkte er, dass das goldene Trio die Halle verließ und sich auf den Weg zum Unterricht machte. Ein Blick auf seinem Stundenplan verriet ihm, dass sie sich auf den Weg in die Kerker machten, sie hatten jetzt zusammen mit Slytherin eine Doppelstunde Zaubertränke bei Professor Snape. Nur gut, dass dieser schon im letzten Jahr seinen Slytherin das Passwort für den Verbindungsraum gegeben hatte, so konnten sie wesentlich schneller zu ihren Unterrichtsräumen gelangen. Und deshalb holte er sich noch ein Brötchen, welches er erst noch aß, bevor er sich mit den anderen Slytherin auf den Weg zu Zaubertränke machte.

So saßen sie schon längst im Klassenzimmer, als die Mannschaft von Gryffindor endlich ankam. Und Snape schien auch nicht besonders begeistert zu sein, dass alle pünktlich waren. „Bleiben sie gleich stehen."rief dieser. Dann erzählte er etwas von Hauspartnern und Dumbledores Einteilung, und Draco konnte es immer noch nicht fassen. Ein Jahr lang sollte er mit einem dieser blöden Gryffindor- Schüler zusammen arbeiten? Hoffentlich nicht Granger oder das Wiesel, und vor allem nicht... „Draco Malfoy und Harry Potter..."Mehr bekam Draco nicht mit. Jetzt musste er auch noch im Unterricht aufpassen, was er sagte, um seinem Jahrespartner nichts zu verraten. Erst das mit Zabini, jetzt auch noch im Unterricht; bald musste er sich überall verstellen und den braven Slytherin spielen. Na toll. Draco rutschte ein Stück zur Seite, damit Harry sich setzen konnte.

„Hoffentlich bekomme ich wegen dir jetzt keine schlechte Note in Zaubertränke!"„Keine Sorge, nach vier Jahren Einschleimen wird er die die Noten doch schenken." Bevor Draco etwas erwidern konnte, ging Snape seiner Lieblingsbeschäftigung nach, Potter quälen. „Potter, was ist der Unterschied zwischen Avien- und Auienwurzel?"Zu aller Überraschung konnte Harry diese Frage beantworten, und auch, welchen Trank sie dieses Schuljahr brauen sollten. Vielleicht war Potter in Zaubertränke doch nicht so schlecht, wie er gedacht hatte? Aber nach diesen zwei Stunden konnte er sich seine Frage selbst beantworten, Potter war sogar noch schlechter, als er gedacht hatte. Sie sollten einen einfachen Lachtrank brauen, aber wenn er Potter nicht des Öfteren auf seine Fehler hingewiesen hätte, wäre so ziemlich das selbe passiert wie bei Longbottom, bei ihm und Millicent Bullstrode war der Trank bereits nach zwei Minuten in die Luft geflogen, weil sie die Fliegwurzblätter vergessen hatten. Und bei ihrem zweiten Ansatz war der Kessel explodiert, weil sie nicht in der richtigen Art gerührt hatten, statt links haben die beiden rechts herum gerührt.

Von Bullstrode hatte Draco ja noch nie viel gehalten, aber mit Longbottom zusammen zu arbeiten, war eine harte Strafe, selbst für sie.

Und Blaise Zabini? Der musste mit dem Wiesel arbeiten. Na, das konnte heiter werden.

Nach dem Mittagessen hatten sie Wahrsagen, wieder mit den Gryffindor. Und wieder war diese blöde Jahrespartnerarbeit gefragt. „Also los, sag mir meinen Tod voraus."Harry streckte ihm seine Hand hin. Sanft nahm Draco die ihm angebotene Hand und öffnete sein Buch. Mit den Fingerspitzen fuhr er Harrys Handlinien nach und war selbst überrascht, wie weich dessen Haut war. Nur leider sah er keine Ähnlichkeiten mit den Linien in seinem Buch, und da kam auch noch Trewlaney und wollte kontrollieren, wie sie sich machten. Nur gut, dass er so ziemlich wusste, was sie hören wollte. „Potters Lebenslinie ist ziemlich kurz", Trewlaney nickte. Prima, das klappt ja soweit schon ganz gut. „Und hier sieht man, "Draco deutete auf eine Stelle in der Handmitte „dass er in seiner Kindheit einen großen Verlust erleben musste..."Nach einigen weiteren Ausführungen gab sich die Lehrerin zufrieden und ging weiter. Jetzt war Potter an der Reihe. Erleichtert stellte Draco fest, dass der große Potter auch keine Ahnung von Handlesen hatte, und er machte das noch schlechter als er selber. „Du hast einen verwirrenden Charakter."Tolle Aussage, Potter. Wirklich. Draco konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. „Wann machen wir eigentlich diesen Vita- Trank?"Harry starrte ihn ungläubig an. Hatte er was falsch gemacht? Nein, ich denke, er hat von mir erwartet, dass ich ihn bei Trewlaney verpetze. Dieser Junge ist doch so einfach zu durchschauen... Sie verabredeten sich für Samstag in der Bibliothek. „Und sei pünktlich, sonst muss ich dich töten. Und das wäre ein so furchtbarer Verlust für diese Welt."„Ja, und warum sollte ich nicht jeden Monat von irgendwem getötet werden wollen. Eine Explosion ist doch noch zuwenig."„Stimmt, ohne die Warnung wärst du jetzt tot."Im selben Moment hätte Draco sich ohrfeigen können. Da versuchte er alles, um sich nichts anmerken zu lassen, und dann passierte ihm so ein Fauxpas. Harry starrte ihn an, schien aber zum Glück nichts bemerkt zu haben. Ein Hoch auf die Dummheit der Gryffindor!

Als Harry nach der Stunde keine Anstalten machte, sich zu Pflege magischer Kreaturen zu machen, sondern immer noch auf seinem Platz blieb, machte sich Draco auf zu Hagrids Hütte. Der neue Lehrer für dieses Fach war wohl Professor Lupin, dieser Werwolf, und sein schwarzer Hund saß dicht neben ihm. Wieder etwas, was er bei der Eröffnungsrede von Dumbledore nicht mitbekommen hatte. „Gibt's sonst noch irgendwelche Neuerungen, von denen ich wissen müsste?" fragte er Blaise Zabini, der neben ihm ging. „Na ja, gut aufgepasst hast du ja nicht, oder? Also, der ältere Bruder von Ron Weasley ist hier, und bewacht zusammen mit Hagrid eine Sicherheitswall oder so etwas rund um Hogwarts, damit niemand ohne Erlaubnis hier herein kann. Und dass mein Vater Verteidigung lehrt, weißt du ja auch schon. Und Professor Lupin hast du jetzt auch gesehen. Ansonsten gibt es nichts Neues! Doch, hab ich doch fast vergessen, Madame Hooch bekommt ein Kind, und deshalb übernimmt Oliver Wood den Flugunterricht und das Quidditch. Aber das war's auch."Wieso immer diese Gryffindor? Lupin war ein Gryffindor, Wood auch und der Bruder vom Wiesel doch hundertprozentig auch. Scheinbar hatte Dumbledore ein Faible für Gryffindors. Und dieser schwarze Hund... Draco würde seinen Besen essen, wenn das nicht Sirius Black ist.

*************flashback************

„Sieh mal, wen wir hier haben."Lucius klang erfreut, als er zusammen mit Peter Pettigrew das Anwesen betrat, „meinen Sohn und Erben." Draco, der gerade auf seinem Spielzeugbesen ein paar Runden drehte, landete dicht neben seinem Vater. „Was gibt's, Vater?"Er hatte schon früh gelernt, dass er seinem Erzeuger besser den nötigen Respekt entgegenbrachte, seine Strafen konnten fürchterlich sein.

„Draco, das ist Peter Pettigrew, er war ein enger Freund der Potters, die ja jetzt leider nicht mehr unter uns weilen."Beide brachen in höhnisches Gelächter aus. „Komm jetzt, Sohn, wir gehen ins Haus, da kannst du dich gleich mit meinem Freund unterhalten."Schon Klein- Draco fiel auf, dass sein Vater das Wort Freund merkwürdig betonte.

„Sag mal, Draco, stimmt es, dass du der Erbe des Malfoy- Besitzes bist," schmeichelte sich Pettigrew ein. „Ja, ich bin das einzige Kind meiner Eltern." „Wollen wir nicht eine Runde zusammen auf deinem tollen Besen drehen, Dray?" Peter streichelte Draco über die blonden Haare...

*************flashback************ In den Tagen, die Pettigrew bei den Malfoys wohnte, unterhielt er Draco immer mit Geschichten aus seiner Schule, und so erfuhr Draco auch, dass die Rumtreiber Sirius Black, James Potter und Peter selbst unregistrierte Animagi waren, um bei Vollmond bei ihrem Werwolffreund Remus Lupin bleiben zu können.