A/N: So, als aller erstes: Nein, diesen Fic habe ich nicht vergessen. Aber er steht nun mal etwas weiter unten auf meiner Prioritätenliste und da ich noch andere WIPs habe, die weitergeschrieben werden wollen… also, keine Sorge, hier wird weiter geschrieben.
BEKANNTMACHUNG: Isumi Chi, die
wahrscheinlich beste Beta-Leserin der ganzen Welt, die auch diese Fic ge-betaed
hat *g*, und ich, haben ein Archiv für deutsche Fanfictions eröffnet. Es
ist fast fertig, bis auf ein paar Feinheiten und wartet nur noch auf
Fanfictions… WENN IRGENDJEMAND DEUTSCHE FFs AUSSTELLEN WILL, SOLL ER ODER
SIE RUHIG ZU UNS KOMMEN UND DIE GESCHICHTEN AUSSTELLEN!
Leider gibt es noch viel zu wenige deutsche FFs… Deswegen: Schreibt!
Der Link: http :// www. puh-schell. de /dffa /start. html
/Hier sind Leerzeichen eingefügt, damit FF.net nicht das Doc versaut/
I dream about how it's going to end
Approaching me quickly
Leaving a life of fear
I only want
my mind to be clear
People making fun of me
For no
reason, but jealousy
I fantasise about my death
I'll kill
myself from holding my breath
My suicidal dream
Voices
telling me what to do
My suicidal dream
I'm sure you will get
your's too
Help me, comfort me
Stop me from feeling
what I'm feeling now
The rope is here, now I'll find a use
I'll
kill myself, I'll put my head in a noose
My suicidal
dream
Voices telling me what to do
My suicidal dream
I'm
sure you will get your's too
Dreamin' about my death,
dream...
suicidal, suicidal, suicidal dream...
-
Suicidal Dream,
Silverchair
„Sirius, beruhig dich!" zischte Remus
Lupin in das Ohr des großen, schwarzen Hundes, der an seiner
Leine zog und wahrscheinlich am liebsten
durch die Korridore von Hogwarts gesprintet wäre.
Doch der schwarze Hund zog nur weiter an der Leine
und hörte nicht auf den Werwolf. „Oh, verdammt…"
Remus ließ die Leine los und setzte zur Hetzjagd nach Sirius
an.
Die Schüler in den Korridoren und Hallen
Hogwarts sahen den beiden mit komischen Blicken hinterher: Ein
schwarzer, Grimm-artiger Hund, der von einem etwas
heruntergekommeneren Mann gejagt wurde. Einige der älteren
Schüler erkannten den Mann als Remus Lupin, den netten Werwolf
der früher einmal hier unterrichtet hatte.
Remus konnte dank seines
Werwolfs-Daseins gut mit Sirius mithalten und beide kamen zur
gleichen Zeit vor Dumbledores Büro an.
Remus keuchte und schnappte erst mal nach Luft.
Dann sprach er das Passwort: „Blutlutscher."
Sirius packte er schnell am Kragen, denn der
schwarze Hund wäre fast drauf los gesprintet, als der Gargoyle
zur Seite sprang. „Ruhig, Sirius. Dumbledore wird alles
erklären."
Gemeinsam machten die beiden ihren Weg nach
oben. Schließlich kamen sie in Dumbledores Büro an. Kaum
dort angekommen verwandelte Sirius sich sofort zurück. Er
knurrte ziemlich hundeartig. „Was ist mit Harry?"
Dumbledore seufzte. „Sirius, Remus, setzt
euch bitte." Doch Sirius hatte nicht die Absicht, sich zu
setzen. Er verschränkte seine Arme. „Was ist mit Harry?"
Wieder seufzte Dumbledore. „Sirius, das
was ich zu sagen habe fällt mir sehr schwer…"
Dumbledore legte eine Pause ein und überlegte, wie er es am
besten ausdrücken könnte.
„In der vergangenen Nacht hat mich einer
meiner Alarme geweckt. Und zwar der Alarm für den
Astronomieturm. Der Alarm bedeutete, dass jemand den Turm
hinunterfiel."
Sirius Augen weiteten sich. „Vom Turm?
Was ist mit dem Turm passiert? Hat Harry jemanden aus versehen herunter geschubst? Oder hat Harry gesehen, wie jemand geschubst worden ist? Oder… ist er selbst runter gefallen? … Oh Gott… ist er in Ordnung?
Warum ist er gefallen, hat ihn jemand geschubst? Wer hat ihn
geschubst?"
Dumbledore bedeutete Sirius an, ruhig zu
werden. „Harry geht es sogar sehr gut, zumindest den Umständen
entsprechend. Severus war noch wach und hat Harry soweit am Fallen
gehindert, dass es ihm recht gut geht."
Sirius atmete tief aus und ließ sich
jetzt doch in einen Stuhl fallen. Remus war schon seit der
vermeintlich schlechten Nachricht traurig in einem Stuhl
zusammengesackt.
„Ich glaube das ist das erste Mal, dass
ich Snape dankbar bin." murmelte Sirius.
Dumbledore räusperte sich. „Das ist
nicht alles."
Sirius horchte auf. „Was? Also hat ihn
jemand gestoßen. Und ihr habt den Stoßer? Oder ist er
verschwunden?"
Dumbledore schien sehr bedrückt zu sein
jetzt. „Nein, Sirius… Niemand hat Harry gestoßen.
Harry ist gesprungen." Sirius und Remus schienen das überhaupt
nicht richtig verstanden zu haben. „Er hat versucht sich selbst
umzubringen." sagte Dumbledore.
Sirius Mund klappte mehrmals auf und zu und
Remus vergrub seinen Kopf in seinen Händen. „Aber…
wieso? Wie kommt er auf so eine Idee… warum? Wo ist er? Im
Krankenflügel?"
Dumbledore schüttelte seinen Kopf. „Nein,
unten bei Severus im Kerker."
Sirius sprang auf und zog Remus mit sich hoch.
„Los Remie, wir müssen runter."
Sirius regte sich nicht mal mehr darüber
auf, dass sein Patensohn bei Severus Snape war. Im Augenblick wollte
er den Jungen bloß sehen.
~*~
Severus musste bei dem Anblick den Millicent
abgab fast lächeln.
Die vier hatten gegessen und Severus hatte
Pansy und Millicent angedeutet, dass es wohl besser wäre, wenn
sie jetzt gingen – und niemandem etwas sagten.
Pansy war aufgestanden. Sie hatte noch
mitgeholfen den Tisch abzuräumen, während Millicent sich zu
Harry gedreht und ihn angelächelt hatte.
„Harry, wenn du jemals Probleme mit
irgendeinem Schüler hast, dann komm zu mir, ja? Ich kümmere
mich drum. Und bei uns im Kerker bist du sicherlich immer willkommen.
Du kannst immer vorbeikommen. Wir könnten ja über die
neuste Mode quatschen." Damit hatte sie den verdutzten Harry
angelächelt und war aufgestanden.
Mittlerweile standen Pansy und Millicent an der
Tür. Millicent lächelte Harry immer noch an.
„Kommen sie morgen wieder in den
Unterricht, Professor?"
„Wahrscheinlich nicht." meinte
Severus.
„Oh, wie schade. Die Vertretung ist
einfach grausam. Ehrlich." Millicent wandte sich an Harry.
„Dürfen wir morgen wieder kommen?" Harry wirkte sehr
unsicher. Er stand nur an der Flurwand, als wenn er mit ihr
verschmelzen wollte. Severus runzelte die Stirn. „Also, von mir
aus dürft ihr morgen gern wieder vorbeikommen." Millicents
Lächeln wurde breiter. „Oh, wie toll. Was meinst du Harry,
wie wäre es wenn ich einen Modekatalog mitbringe? Da gibt es
auch viele Sachen für Jungs drin! Wir könnten ja mal sehen
was dir am besten steht!" Harry senkte seinen Kopf etwas und
nickte kaum merklich. Millicent verabschiedete sich mit einem
fröhlichem ‚Bis Morgen!' und verschwand mit Pansy in
den Gang.
Severus schloss die Tür hinter den beiden
ab und wandte sich an Harry.
Er schenkte ihm ein kleines Lächeln.
„Kommst du mit in die Küche, Harry?"
Harry war noch sehr unsicher in Severus Nähe,
doch Millicent war irgendwie so nett und beruhigend gewesen…
Unsicher folgte Harry dem Professor in die Küche. Severus räumte
noch die letzten Reste der Mahlzeit weg und setzte sich dann an den
Tisch. Harry setzte sich nervös an das andere Ende des Tisches.
Severus seufzte.
„Harry, ich…" Er legte eine
Pause eine und suchte nach den richtigen Worten.
„Harry. Ich weiß nicht… genau,
warum du dich selbst töten wolltest, ich kann es nur erahnen.
Und wenn du jemals darüber sprechen möchtest, kannst du es
immer tun, du braucht mich nur zu fragen. Wahrscheinlich willst du
das gar nicht und das kann ich verstehen. Ich will dich nicht unter
Druck setzen. Ich werde dich nicht mit Fragen löchern. Aber ein
paar Fragen wirst du mir beantworten müssen."
Severus suchte in Harrys Gesicht nach Emotionen
und diesmal sah er welche… Nervosität, Angst, Verzweiflung
und etwas, was Severus zwar schon gesehen hatte. Nur sah er diese
Emotion nicht gerne bei Leuten, und erst recht nicht bei Kindern:
Todeswunsch. „Keine Sorge, Harry, nur drei Fragen."
Harry schien trotz Severus Versicherung, sehr
aufgebracht zu sein.
„Also, erste Frage: Haben dich die
Dursleys, deine Verwandten, regelmäßig geschlagen?"
Harry schien die Frage eine Zeit lang durch zu
kauen, dann nickte er. ~Das hatte ich mir ja schon gedacht.~
„Waren es ständig Schläge, auch
bei sehr kleinen Sachen?"
Harry nahm sich wieder etwas Zeit und nickte
dann wieder.
~Letzte Frage.~ „Seit wann schlagen sie
dich, Harry? Wie alt warst du, als es angefangen hast?"
Harry stockte und blickte nervös auf die
Tischplatte vor sich. Severus wartetet geduldig und hakte nicht nach,
Harry würde ihm antworten, wenn er es sagen wollte – und
eine gezwungene Antwort könnte auch falsch sein.
Schließlich hörte Severus Harrys
schwache Stimme: „Seit ich mich erinnern kann."
~Oh verdammt.~ Das war schlimmer als Severus
erwartet hatte.
Severus stand auf und setzte sich neben Harry.
„Harry. Ich verstehe sehr gut, dass du
nicht mit mir darüber reden willst. Und wie gesagt, du musst
nicht. Aber… viele von den Slytherins haben ähnliche
Probleme. Vielleicht würde es dir besser gehen, wenn du mit ein
paar von ihnen sprichst. Wenn du willst, kannst du jeden Tag mit
Millicent sprechen."
Harry hob seinen Kopf etwas und sah Severus
durch seine Haarsträhnen an.
Severus lächelte beruhigend und lehnte
sich etwas vor, ohne Harry aber zu berühren. Kinder die
missbraucht worden waren vermieden oft jeden Körperkontakt oder
es trat das Gegenteil ein und sie trachteten nach eben diesem…
Severus machte sich eine gedankliche Notiz,
dass er noch einmal darüber nachdenken musste, um sich Harry
gegenüber richtig zu verhalten. Bis dahin setzte er lieber auf
die sichere Methode und fasste Harry nicht mehr an als unbedingt
nötig.
Ein Klopfen an Severus Tür riss ihn aus
seinen Gedanken. Harry wurde wieder nervöser und spielte mit dem
Saum seiner Robe.
~Das sind doch keine richtigen Kleider…
Ich sollte mit Millicent wirklich darüber reden, ihm neue zu
besorgen.~
„Severus?" Harrys Gesicht schreckte
hoch. Severus war in zwei Schritten an der Tür.
Unsicher blieb er vor ihr stehen.
„Severus? Bist du da? Dumbledore sagte
uns, du wärest hier unten." Remus Lupins Stimme drang
durch die Tür.
Das Klappern eines umfallenden Stuhls ließ
Severus sich umdrehen. Harry war wieder in seinem Zimmer
verschwunden. ~Wunderbar. Dummer Gryffindor!~
Severus riss die Tür auf und zischte Remus
und den schwarzen Hund an: „Lupin! Wenn du bei Dumbledore warst,
weiß du ja schon was los ist. Also brüll hier nicht wie
ein Idiot herum! Er war gerade dabei etwas aufzutauen und ihr beiden
Idioten macht alles zu Nichte!"
Severus funkelte sie noch einen Augenblick
wütend an, beruhigte sich dann aber wieder.
Remus sah bleich aus, eher leichenblass, und
seine Hände zitterten, ein sicheres Zeichen, dass der Werwolf
schwer von den Neuigkeiten getroffen war.
Der Hund Black sah sehr aufgebracht aus und
grollte bedrohlich.
„Hört auf hier ein Spektakel zu
machen und kommt rein."
Remus nickte und Hund und Werwolf traten über
die Schwelle.
~*~
Pansy und Millicent waren inzwischen wieder im
Slytherin Gemeinschaftsraum. Blaise, ein braunhaariger Slytherin
ihres Jahrgangs mit auffallend gelben Augen, kam ihnen schon entgegen
gerannt.
„Was ist?" fragte Pansy sofort
alarmiert.
Blaise keucht etwas. Er war anscheinend einen
längeren Weg gerannt.
„Schon wieder Draco. Kurz nach dem der
Professor wieder weg war, hat er sich oben im Bad eingeschlossen.
Zuerst haben wir uns nichts dabei gedacht, aber bis jetzt ist er
nicht rausgekommen und man kann ihn ständig weinen und schniefen
hören."
Pansy nickte und wetzte sofort die Treppe hoch,
Millicent dicht auf Fersen.
Im Kerker zu wohnen hatte auch seine Vorteile.
Der Großteil des Kerkers war nicht benutzt. Früher hatten
Ravenclaw und Slytherin ihre Experimente hier unten durchgeführt
und bis jetzt machte man nicht viel im Kerker.
Deshalb stand den Slytherins viel Platz zu
Verfügung – abgesehen vom Westflügel, in dem die
Ravenclaws ihr hauseigene Bibliothek hatten.
Da so viel Platz vorhanden war, konnte man gut,
falls gewünscht, Einzelzimmer vergeben oder größere
Schlafsäle für mehr Personen machen. Man konnte aber auch
viel mehr Badezimmer und Duschen einrichten. Die Slytherins hatten
neben ihrem Gemeinschaftsraum auch noch einen Entspannraum, der mit
vielen Kissen und weichen Möbeln ausgestattet war und der gerne
von allen benutzt wurde.
‚Das Bad oben' war jedoch ein ganz
spezielles Bad. Jeder kannte die Geschichte von Esmeralda Slytherin,
die sich vor gut siebzig Jahren dort selbst das Leben genommen hatte.
Da ihre Schwester verschwunden war hatte sie allgemein als die letzte
Slytherin gegolten.
Das Bad lag drei Treppen über allen
anderen Slytherin Räumen und damit wirklich ‚oben'. Es
war an sich sehr schön ausgestattet, aber die Blutlache, die
niemand wegmachen konnte störte das Ambiente schon sehr.
Draco mochte das Badezimmer und schloss sich
darin immer ein, wenn er sich mies fühlte oder nachdenken
musste. Keiner der anderen Slytherins verstand wieso, aber wenn Draco
gerne wollte, sollte er es tun.
Dummerweise schnitt Draco sich dort auch gerne.
Pansy war an der Tür angekommen, Millicent
schnaufte die Treppe hinter ihr hinauf. Millicent war kein schlankes
Model. Sie war eher etwas untersetzter und brauchte daher länger
für den Weg nach oben.
Vorsichtig klopfte Pansy an die Tür.
„Draco?"
Von innen war ein schniefen zu hören. „Geh
weg Pansy."
Pansy war etwas beruhigter. Draco lebte noch
und schien auch noch recht gesund zu sein. Zumindest, wenn man dem
Klang seiner Stimme nach ging.
„Draco, was ist? Was hat dich aufgeregt?"
Draco antwortete nicht.
Pansy biss sich auf die Unterlippe und wartete
auf Millicent die gerade ankam. Pansy war nicht gut in solchen
Dingen. Millicent sollte das regeln. Professor Snape hatte jetzt
wirklich keine Zeit, wenn Harry da war.
Harry! Das war eine Idee! Pansy bekam eine
Erleuchtung. Vielleicht, wenn Draco und Harry mal in Ruhe
zusammenkämen… aber dafür musste es Harry zuerst
besser gehen. Ob Professor Snape allen Slytherins bescheid sagen
wollte? Auf ihre Unterstützung konnte man zählen. Seitdem
Severus Snape ihr Hauslehrer war, hatte Slytherin viele gute Schüler
hervorgebracht. Dem Haus ging es wieder besser.
Pansy erinnerte sich an einen alten Spruch, von
dem ihr ihre große Cousine mal erzählt hatte. Er war
früher einmal sehr populär gewesen war: Slytherin ist
wie eine große Familie. Ein Kind, dass dort landet, braucht
auch eine Familie.
Was man damit meinte war, dass viele Slytherins
oft Probleme hatten. Aber dank Professor Snape ging es ihnen allen
jetzt viel besser. Das gesamte Haus und viele Abgänger der
letzten zehn Jahre würden geschlossen hinter ihm stehen, komme
was wolle.
Millicent klopfte leicht an die Tür.
„Du sollst weggehen Pansy!" fauchte
Draco.
„Ich bin's Draco! Ich wollte fragen,
ob ich dein neues Gedicht lesen kann!" rief Millicent durch die
Tür.
Pansy lächelte Millicent an und lehnte
sich an die Wand neben der Tür.
Draco schniefte wieder laut. „Jetzt
nicht." Seine Stimme war miserabel und verweint.
„Was ist denn? Hat wieder jemand einen
dummen Kommentar gemacht? Wir mögen dich alle, Draco, das weißt
du!"
Draco schniefte wieder. „Geh weg."
Seine Stimme brach.
„Draco, du bist einer unserer besten
Freunde. Wir helfen dir immer. Du kannst uns ruhig sagen was los
ist." Millicent überlegte einen Augenblick. „Hat das
was mit vorhin zu tun? Hat Professor Snape etwas gesagt?"
Draco hatte bei seinem Anfall vorhin auch nicht
sagen wollen, wieso er sich wieder geschnitten habe.
Auf einmal hörte man Draco wieder leise
heulen. „Er hat sich über meine Gedichte lustig gemacht."
Millicent und Pansy erstarrten und sahen sich
an. „Wer? Professor Snape?"
Draco schniefte. „Nein. Weasley."
Pansys Hand fuhr an ihren Mund. Oh Gott! Hatte
Weasley etwa eins von Dracos Gedichten gelesen.
„Wie ist der denn an eins deiner Gedichte
gekommen? Der ist es doch gar nicht wert, sie zu lesen. Deine
Gedichte sind so schön, dass Weasley sie eh gar nicht versteht
Draco!" rief Millicent durch die Tür.
„Ich habe auf dem Weg nach unten eins
fallen lassen. Weasley hat es aufgehoben. Er hat gesagt ich hätte
kein literarisches Gefühl." Wieder heulte Draco
erbarmungslos.
„Draco, auf Weasley musst du ehrlich nicht
hören. Du schreibst wirklich sehr gut, das weißt du doch!"
„Er hat gemeint, nicht mal Harry würde
so einen Schund lesen."
Millicent verstand. Da hing also der Haken.
Draco war absolut fasziniert von Harry Potter.
Ihm zu sagen, dass Harry seine Gedichte als Schund ansehen würde,
verletzte ihn tief.
„Aber Draco, Weasley hat sich mit Harry
gestritten. Was weiß der schon über seinen Geschmack."
„Aber er kennt ihn schon seit vier
Jahren."
Pansy biss sich auf die Zunge. So gut konnte er
ihn ja gar nicht kennen, dachte sie gehässig. Sonst wäre er
ja nicht jetzt in Professor Snapes Gemächern.
„Draco, ich bin sicher, Harry würde
deine Gedichte lieben."
Ein einsamer Schniefer drang durch die Tür
herüber.
„Meinst du?"
„Absolut! Du weißt doch, wie sich
letztes Jahr Granger und Weasley gestritten haben? Sie hatte doch
gemeint, Harry hätte einen viel besseren Geschmack was das Lesen
angeht als er? Und das Harry gerne Poesie lesen würde?
Garantiert mag er deine Gedichte."
Es waren Schritte zu hören. Ein, zwei,
drei, vier, fünf kleine Schritte. Draco öffnete die Tür.
Sein Gesicht war verheult, seine Augen rot und kleine Tränenspuren
waren noch auf seinen Wangen. „Du bist dir sicher?"
„Ja! Weißt du was uns Professor
Snape gerade noch erzählt hat? Er sagte, er müsse Harry
auch Extra-Unterricht geben. Vielleicht kann er eins deiner Gedichte
anonym bei ihm abgeben? Dann könnte er dir ja sagen, was Harry
darüber denkt."
Dracos Gesicht hellte sich auf. „Das würde
gehen?" Draco schien von dieser Idee absolut begeistert zu sein.
Millicent lächelte. „Ich bin mir
sicher. Frag ihn doch, wenn er heute Abend seine Runde macht."
Draco schloss die Tür hinter sich und
Pansy bemerkte zum Glück keine neuen Blutspuren an Dracos
Robenärmeln.
Draco redete bzw. murmelte halb über
das Gedicht, das er unbedingt noch zu Ende schreiben müsse, oder
ob er doch lieber das andere nehmen sollte?
Millicent und Pansy liefen mit ihm mit nach
unten und hörten nur halb hin, in dem Wissen, dass Draco seine
Depressionsphase erst mal hinter sich hatte.
~*~
Severus bot Sirius und Remus einen Platz am
Tisch an und holte ihnen jeweils ein Glas Scotch. Remus nahm das Glas
freudig entgegen und kippte es, ohne ein Wort zu verlieren, in einem
Zug herunter. Sirius rührte das Glas nicht an.
~Na, sie sind sehr wohl um ihn besorgt.
Normalerweise trinkt Black und Lupin ist der Abstinenzler.~
„Snape, wie geht es Harry und was genau
ist passiert? So viele Einzelheiten wie möglich." Orderte
Black. Normalerweise würde Severus sich nicht herumkommandieren
lassen, aber das hier war eine besondere Situation. Erst einmal
überzeugte sich Severus, dass Harry nicht lauschte. Severus
wusste aus Erfahrung, dass Leute mit Erfahrungen wie Harry nicht
gerne mit anhörten, wie über sie geredet wurde.
Severus setzte sich ebenfalls an den Tisch.
„Gestern Abend erreichte mich ein Brief.
Zuerst war ich überrascht, aber nach dem ich ihn gelesen hatte
war ich besorgt. Harry hatte einen Abschiedsbrief geschrieben und ihn
mir geschickt." Sirius grollte immer noch aufgebracht und Remus
sah Severus bleich an.
„In dem Brief stand etwas, was darauf
schloss, dass er sich vom Astronomieturm stürzen wollte. Also
bin ich schnell zum Fuße de Turmes gerannt und habe seinen Fall
gebremst. Leider nicht vollständig, aber anschienend gut genug."
Severus legte eine kurze Pause ein.
„Er hat zwei angeknackste Rippen, einen
Riss am Arm und einen etwas lästigen Kratzer am Hals, wodurch
ihm das Sprechen in den nächsten Tagen noch etwas schwer fallen
wird. Vom körperlichen her ist das alles. Zumindest alles,
was er beim Fall zuzog."
Sirius horchte auf und Remus griff nach Sirius
Scotch. „Was meinst du damit Snape?"
Severus seufzte. „Er hat verschiedene alte
Narben und Wunden an den Armen und auf dem Rücken. Bis vorhin
hatte ich gehofft, diese seien alle durch Unfälle beim Quidditch
und durch seine Abenteuer entstanden, aber inzwischen weiß ich,
dass er regelmäßig geschlagen wurde. Und zwar von den
Muggeln bei denen er bleiben sollte."
Sirius starrte Severus an und Remus legte
langsam sein Gesicht in die Hände. Ein leiser Schluchzer entfuhr
ihm. „Oh Merlin." murmelte Sirius. Dann sprang er plötzlich
auf. „Ich bring sie um!"
„Sei nicht blöd Black! Das nützt
dem Jungen überhaupt nichts! Du solltest hier bleiben und dich
ordentlich um ihn kümmern. Er braucht jetzt Leute, die ständig
für ihn da sind."
„Ach, und deswegen ist er auch bei dir,
was Snape?" fauchte Sirius.
"Erinnerst du dich an den alten
englischen Spruch, Black? Den über Slytherins? Wie ich mich
erinnere hast du ihn sehr gemocht." Sirius schien verwirrt
„Welchen Spruch? Meinst du: Slytherin from head to toe, have no
family but many a foe?"
Severus nickte. „Genau den. Er ist wahr,
wisst ihr? Viele Slytherins haben familiäre Probleme, oft solche
wie Harry."
Sirius setzte sich wieder hin. „Viele?
Aber wieso…?"
„Das weiß ich nicht, nicht im
ganzen. Kleine Gründe gibt es viele. Wahrscheinlich spielen sie
zusammen, Aber ich weiß, wie man mit solchen Kindern umgeht.
Und wenn ihr beide vorhabt, hier und bei dem Jungen zu bleiben, dann
werdet ihr euch benehmen!"
Remus erhob wieder seinen Kopf. „Kein
Problem, Severus. Ich bleibe hier." Sirius nickte ebenfalls.
„Das wird kein Problem sein, Snape. Ich will nur, dass es Harry
besser geht."
„Wunderbar. Dann können wir uns jetzt
ja über eine Therapie unterhalten."
~*~
Harry hatte sich wieder auf das Bett gelegt. Er
musste nachdenken.
Er war sich sicher gewesen, dass niemand ihn
mochte, mögen könnte.
Aber Millicent hatte sich so anders verhalten…
und Pansy und Snape schienen ihn auch nicht zu hassen.
Konnte sie ihn mögen? Gab es da überhaupt
einen kleinen Schimmer Hoffnung für Harry?
Und Sirius und Remus? Würden sie ihn
hassen oder nicht?
In diesem Augenblick überfiel Harry
einfach nur panische Angst. Stille Tränen fingen an, ihm über
die Wangen zu laufen und das Kissen zu nässen.
Harry hatte Angst. Angst davor, dass die ihm
gerade gezeigte Hoffnung sich nur als Illusion erweisen könnte.
A/N: Na also, ein Kapitel. Jetzt noch die Review Antworten:
Kirilein: Lach nicht! Kochen ist eine von Psychiatern angegebene Methode, um Depressionen zu bekämpfen! Genau so wie jedes andere Hobby…
Tolotos: Keine Sorge, die Geschichte hier wird weitergeschrieben, genau wie alle anderen. Nur eben etwas langsamer.
cat-68: Wird ne starke slash Richtung einschlagen die Geschichte, jepp. Und wie bei Kirilein oben, was das Kochen angeht.
Alex15: Snape hat bei mir eben auch eine menschliche Seite… … … die, die meine Vamp!Snape Geschichten kennen sagen jetzt ganz sarkastisch ‚ja, klaar!' *g*
Kiki1966d: Tja, im englischen ist das wirklich schon ein Cliché… ich bin froh, dass man es im Deutschen noch so mag! *g* Ich schreib immer weiter, nur eben hier dran etwas langsamer…
Chibi-Kyoko: Keine Sorge, die gryffs versauen dem Harry-leinchen da nichts! Der wir zum Slytherin-Schutz-Kind erklärt… *g*
Sweet-Dreams2: Jawohl, es wird Harry/Draco geben. Und zwar den, der romantischen Art. Weil ich nämlich auch eine romantische Ader hab! Also wirklich was süßes, wer das nicht mag, na ja…
Matjes: Keine Sorge, es wird nicht zu viel Angst geben…
JE: Von den Gryffs wird's noch Ärger geben, na ja, weniger von Neville, aber von den anderen. Und Sev wird noch ne richtige ‚Vaterfigur' zusammen mit Siri und Remus für Harry.
Angel334: Millicent ist bei mir eben einfach so…
Maria: Keine Sorge, hier wird keine Geschichte vergessen.
Luna: Ron wird noch ziemlich runter gemacht *g* Wie in fast allen von meinen Geschichten… ich mag Ron nicht… kommt das raus? *g* Schön, dass du alle von meinen Geschichten magst!
Rahel: Ich finde, die Slytherins können eigentlich gar nicht alle gemein sein. Das klappt doch gar nicht!
Tyrande: Ja, im Moment noch sehr tragisch, aber später soll das eher ne richtige Romanze werden… zwar slash, aber ich hoffe das stört niemanden.
Iri-chan: Hast du eigentlich meine letzte Mail gekriegt? Hm… mein Mailserver spinnt mal wieder…
sparkychan: Ich schreib ja schon, keine Sorge!
Veelas: Also, erst mal an alle eine Warnung, die keine tolle Vermutung darüber hören wollen, ob Sirius Black zurück kommt!
These über Rückkehr von Sirius Black:
1.Am Ende des Kapitels, in dem Sirius ‚stirbt' sagt Remus Lupin: #He's gone# sprich, er ist gegangen/ er ist weg. Er sagt NICHT er ist tot.
2.Sirius Black wurde von einem Roten Zauberstrahl getroffen. Grüner Strahl – Avada Kedavra Roter Strahl – Stupefy / Versteinerung
3.In einem Kapitel wird ein Stubby Boardman erwähnt, der das Ministerium verklagt, weil er fälschlicherweise angegriffen wurde, da er genau wie Sirius Black aussieht!
Man könnte also einfach sagen, dass der Nebel Sirius nur ein wenig ‚geschleudert' hat und er als Stubby Boardmann – S.B. – fröhlich lebt… und Harry wieder da rausholt aus seinem goldenem Käfig?
