DA ist sie – meine neue Story!
Das erste Kapitel könnte etwas langweilig werden, aber bitte nicht davon abschrecken lassen – es wird noch interessanter.
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Disclaimer: Alle vorkommenden Personen, Orte, etc. gehören Tolkien – nur Amólith gehört mir *mein Schatzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz*; ach ja, und seine Mutter auch *gg*
Author's Note: Eine kleine Story mit meinem Liebling Amólith!
Rating: Anfangs noch PG-13.
Genre: Das ist schwierig... sagen wir vielleicht: Drama / Romance
Warnungen: Elben OOC und wahrscheinlich ein wenig AU – später noch mehr Warnungen...
Pairings: Anfangs noch keines – lasst euch überraschen *smile*
Summary: Die Jugendjahre Amóliths von Imladris. Der Verlust seiner Mutter und wie diese von seinem Vater Erestor ersetzt wird.
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Adar a Ionn
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Chapter 1: The Confession
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„Ada, ich bin wieder Zuhause!"
Der junge Elb hängte seinen Bogen und den Köcher mit den Pfeilen sorgfältig auf und lief dann durch das Haus des obersten Beraters Elronds, auf der Suche nach ebendiesem. Aber das Elbenkind suchte vergebens – sein Vater war nicht da.
Also lief der Junge wieder nach draußen und machte sich auf den Weg zu Elronds Haus, denn wo sonst sollte Erestor sein, wenn nicht zuhause oder dort.
Und er hatte Recht. Als er durch das große Tor eilte, das tagsüber immer offen war, kam ihm sein Vater entgegengelaufen.
Erschrocken hielt das Kind inne. War das eine Träne gewesen, die Erestor sich gerade verstohlen aus dem Augenwinkel gewischt hatte, bevor er seinen Sohn begrüßte?
„Hallo, Amólith, da bist du ja. Ich wollte dich gerade holen gehen."
Nein, sein Ada würde sicher nicht weinen. Und was sollte er auch für einen Grund dafür haben? Aber irgendetwas war merkwürdig an dem dunkelhaarigen Berater. Der kleine Elb wusste nur noch nicht, was.
Aber er beschloss, erst mal nichts zu sagen – im Moment war etwas anderes wichtiger:
„Adar, wann kommt naneth endlich nach Hause? Sie ist schon so lange fort, ich vermisse sie..."
Erestor lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er musste es seinem Sohn sagen – er konnte es ihm nicht länger verschweigen.
Zu lange schon wusste der Noldor Bescheid – ohne es seinem Sohn mitgeteilt zu haben.
„Niben nin, du musst jetzt sehr stark sein...", begann Erestor und nahm seinen jungen Sohn bei der Hand.
Er führte Amólith durch einige der langen, hohen Gänge in Elronds Haus, bis sie vor einer schweren Eichentür stehen blieben. Der Junge hatte nichts gesagt, seinen Vater nur verwirrt und neugierig angesehen.
Er wusste, wo sie jetzt waren: Das war eines der Krankenzimmer, vor dem sie standen. Das Kind konnte aber noch nicht verstehen, was das alles mit seiner Mutter zu tun haben sollte.
Doch als Erestor die Hand seines Sohnes fester drückte und die Tür öffnete, begriff der junge Elb.
„Nana!"
Amólith riss sich von seinem Vater los und rannte durch den Raum auf das Bett zu, in dem eine schwer verletzte Elbin lag und durch den Ausruf des Kleinen aufwachte.
„Ionn nin ...", krächzte sie.
Die Stimme der Elbe war heiser und ihre Hand zitterte, als sie versuchte, diese zu heben.
„Nana, was ist mit dir?", wollte der junge Elb wissen und kniete sich auf den Stuhl neben dem Bett.
„Es ist nicht so ... schlimm wie es ... aussieht", war ihre schwache Antwort, nachdem sie zu dem noch immer in der Tür stehenden Erestor hinübergeblickt hatte.
Erestor schloss nun leise die Tür und trat ebenfalls neben das Bett, worin seine Frau lag. Er legte eine Hand auf die Schulter des Jungen und sagte mit leiser Stimme:
„Deine Mutter braucht jetzt viel Ruhe. Lass uns noch einen Augenblick alleine, ja? Dann gehen wir nach Hause."
„Ja, Adar."
Amólith wäre gerne noch eine Weile bei seiner Mutter geblieben, doch er hüpfte vom Stuhl, drückte der Elbin ein Küsschen auf die Wange und lief dann aus dem Zimmer.
„Du hast es ihm nicht gesagt?"
„Nein, Aurél. Ich konnte es nicht..."
Erestor nahm die Hand seiner Frau zwischen seine eigenen und kniete neben dem Bett nieder.
„Aber irgendwann musst du es ihm sagen. Er wird es so oder so erfahren."
„Ich weiß. Aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, meinem – unserem Sohn, unserem einzigen Sohn – zu sagen, dass seine Nana, die er über alles liebt, in den Westen geht!"
Aurél legte ihre schlanken Finger auf die Wange ihres geliebten Mannes und strich mit dem Daumen eine Träne weg, die Erestor nicht hatte zurückhalten können.
„Du und Amólith, ihr beide seid mir das Allerwichtigste auf der Welt. Ich würde es nicht überstehen, ihn auch noch zu verlieren..."
Nun flossen die Tränen ungehindert Erestors bleiche Wangen hinunter. Er hielt es nicht mehr aus, der Schmerz war einfach zu groß.
„Schhh...", versuchte ihn Aurél zu beruhigen, richtete sich vorsichtig auf und nahm ihren Mann in die Arme.
„Weine nicht, mein Geliebter. Wir werden uns doch wiedersehen..."
Derweil lehnte draußen auf dem Gang der kleine Amólith an der Wand neben der Tür und grübelte vor sich hin.
Was war nur passiert? Was war mit seiner Mutter geschehen, wer hatte sie so zugerichtet? Was war ihnen zugestoßen, als Aurél Elronds Frau Celebrian auf einem Ausflug zu deren Eltern nach Lothlórien begleitete?
Der Junge war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte wie sein Vater aus dem Zimmer trat und ihn zum Gehen aufforderte. Erst als Erestor vor dem Kind in die Hocke ging und ihm beide Hände auf die Schultern legte, schreckte Amólith hoch.
„Ada..."
„Komm, ionn nin, lass uns nach Hause gehen."
Seine Stimme klang müde und erschöpft, also nickte der junge Elb nur und trottete neben seinem Vater her.
„Amólith, ich muss mit dir reden", meinte Erestor sobald die Tür zu ihrem Haus ins Schloss gefallen war.
Der Junge horchte auf und sah seinen Vater an. Dieser jedoch wich dem Blick seines Sohnes aus und begann zu sprechen:
„Es tut mir leid, dass du es so erfahren musstet. Die Wahrheit ist ... Naneth ist schon seit einigen Wochen hier.."
„Was?! Warum hast du es mir nicht gesagt?" Amólith war fassungslos. Er hatte jeden Tag an seine Mutter denken müssen, sie schon so vermisst – immerhin war sie mehr als fünf Monate fort gewesen.
„Das wollte ich ja. Aber ich hatte solche Angst, dass du es womöglich nicht verstehen würdest..."
Nach einer kurzen Pause fragte Amólith:
„Wieso Adar, was ist passiert?"
„Amólith, bitte!", flehte Erestor – er war noch nicht bereit, seinem Sohn alles zu sagen. Doch der gab nicht so leicht auf.
„Bitte, Ada! Ich will es wissen, alles!"
Der Berater Elronds seufzte tief und ließ sich auf das große, gemütliche Sofa im Wohnraum sinken.
„Na gut, wenn es denn sein muss... Aber glaube mir, es wird nicht einfach für dich sein, es zu verstehen."
Aber auch dadurch ließ sich der junge Elb nicht beirren und sah seinen Vater erwartungsvoll und angespannt an.
Also begann Erestor zu erzählen. Er fing damit an, wie Elrond und er von einem Boten aus Lothlórien erfuhren, dass Celebrian und ihre Eskorte aus Bruchtal nicht im Goldenen Wald angekommen waren.
Natürlich hatten sie sofort Suchtrupps ausgesandt, die aber nach wochenlanger Suche erfolglos zurückgekehrt waren. Bei einem der Trupps waren Elronds Zwillingssöhne Elladan und Elrohir dabei gewesen.
Diese wollten jedoch nicht so schnell aufgeben und sie waren erneut losgezogen, um ihre Mutter und deren Begleiter zu finden.
Das hatten sie auch – zumindest das, was von ihnen übrig war. Mit großer Mühe hatten es die Zwillinge und einige andere Elben geschafft, die verletzten – und leider auch viele tote – Körper der Vermissten zu bergen und nach Imladris zu bringen.
„... Wir hatten alle Hände voll zu tun, jeden, für den auch nur ein Fünkchen Hoffnung bestand, bestmöglich zu versorgen. Leider haben es nicht alle geschafft..."
„Und Nana? Was ist mit ihr? Wann wird sie wieder nach Hause kommen?"
„Amólith, das weiß ich leider nicht. Es geht ihr schon sehr viel besser, doch noch ist nicht sicher, wann sie wieder wird aufstehen und gehen können."
‚Wenn überhaupt...', setzte Erestor in Gedanken noch dazu. Aber das verschwieg er seinem Sohn noch – der Kleine würde es nicht verkraften, wenn er erführe, dass seine Mutter wahrscheinlich nie mehr nach Hause kommen würde...
„Reden wir jetzt nicht weiter darüber. Du solltest schlafen gehen, ionn nin, es ist schon spät."
„Aber adar..."
Der junge Elb verstummte, als ihn sein Vater mit einem keinen Widerspruch duldenden Blick bedachte. Gehorsam machte Amólith sich fertig, um zu Bett zu gehen und – wie immer, wenn Aurél nicht zu Hause war – erzählte Erestor seinem kleinen Sprössling noch eine Gute Nacht Geschichte. Danach deckte er ihn zu und drückte dem kleinen Elben einen Kuss auf die Stirn.
Die nächsten Tage verliefen wie immer: Vormittags saß Amólith mit ein paar anderen Elbenkindern in einem großen Raum in Elronds Haus und bekam dort Unterricht in Mathematik, Geschichte, Quenya und Sindarin. Meistens waren die Kinder von Erestor selber unterrichtet worden, doch seit Kurzem unterrichtete sie ein anderer Noldor, der aber nicht weniger geduldig und weise war wie der oberste Berater Lord Elronds.
Und nachmittags bekam Erestors Sohn Unterricht in Bogenschießen und Schwertkampf – wobei dieser normalerweise von Glorfindel gehalten, aber auch er seit Kurzem von einem anderen Lehrmeister vertreten wurde.
Die kurzen Pausen, die Amólith immer dazu genutzt hatte, Neuigkeiten mit seinen Freunden auszutauschen, verbrachte der Junge nun eher allein oder im Hintergrund und er redete kaum mit den anderen Kindern.
Erestor hatte seinen Sohn gebeten, nicht gleich in ganz Bruchtal herum zu posaunen, dass Celebrian und ihre Reisegesellschaft gefunden und schwerverletzt nach Imladris gebracht worden waren. An diese Bitte hielt sich der Kleine auch. Abends, kurz vor Sonnenuntergang, kam Amólith nach Hause und das Kindermädchen, das Erestor engagiert hatte, machte dem Jungen zu essen, half ihm bei seinen Hausaufgaben und spielte kleine Spiele mit ihm.
Erestor hingegen hatte jeden Tag alle Hände voll zu tun: Schon früh am Morgen musste er zu Besprechungen mit Elrond und anderen Beratern, wo beratschlagt wurde, was gegen die nun vermehrten Orkangriffe unternommen werden konnte. Nach diesen Räten suchte Erestor sogleich die Krankenräume auf, in denen seine Frau lag und kümmerte sich den ganzen Tag um sie. Abends waren dann meistens noch einmal einige Besprechungen, die dann mit einem mehr oder weniger gemütlichen Abendessen endeten.
Danach kam der Berater immer ziemlich erschöpft und ausgelaugt heim und fiel dann auch wie ein Stein in sein Bett und schlief sofort ein.
Doch der Tag der Wahrheit rückte immer näher und näher...
Aurél und den anderen Überlebenden aus Celebrians Reisegruppe – und dieser selbst natürlich auch – ging es schon wieder viel besser und sie konnten auch schon aufstehen und kurze Strecken gehen. Ihr physischer Zustand hatte sich enorm gebessert – was man von dem Psychischen eher nicht sagen konnten.
Eines stand jedenfalls fest: Aurél und auch einige andere würden Elronds Gemahlin in den Westen begleiten.
Die Angehörigen dieser Elben litten sehr stark unter deren Entschluss – besonders Elrond und Erestor. Elrond, weil er auch schon seinen Bruder und so viele andere geliebte Freunde verloren hatte und weil er sich mit seiner ganzen Situation total überfordert sah – vor allem aber natürlich weil ihn seine geliebte Gemahlin verlassen würde. Und Erestor, weil er seine über alles geliebte Aurél lange nicht wiedersehen würde und weil er noch immer große Angst um seinen kleinen Sohn hatte, der davon immer noch nichts wusste.
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Adar a Ionn: Vater und Sohn
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Anm.: Tut mir leid, Leute, wenn irgendwas in der Story nicht stimmt *auf die Stelle mit Celebrian zeigt*. Aber ich weiß so gut wie nichts über die Entführung Elronds Gemahlin oder was auch immer da war und ich denke mal, sie wollte nach Lothlórien – so hab ich es halt geschrieben.
Wer sie begleitet hat weiß ich leider auch nicht – ich weiß das ganze nur aus Erzählungen und anderen FFs. Ich würde mich gerne von euch belehren lassen, wenn sich jemand die Mühe machen möchte, mir alles zu erklären.
Aber wenn nicht, ist es auch gleich – dann müsst ihr euch eben damit abfinden, wenn etwas an den von mir geschilderten Geschehnissen nicht den von Tolkien selbst beschriebenen entspricht *g*.
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So, das war's fürs erste. Na, hat's euch gefallen? Das hoffe ich jedenfalls sehr.
Wenn ihr Lust habt, mehr davon zu lesen, bitte schenkt mir ein kleines Review!
Danke, mfg, Demloth!
PS:
@all, die noch zum Epilog von ‚Maeth ni Elidh' reviewt haben:
DANKE!!!
Das erste Kapitel könnte etwas langweilig werden, aber bitte nicht davon abschrecken lassen – es wird noch interessanter.
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Disclaimer: Alle vorkommenden Personen, Orte, etc. gehören Tolkien – nur Amólith gehört mir *mein Schatzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz*; ach ja, und seine Mutter auch *gg*
Author's Note: Eine kleine Story mit meinem Liebling Amólith!
Rating: Anfangs noch PG-13.
Genre: Das ist schwierig... sagen wir vielleicht: Drama / Romance
Warnungen: Elben OOC und wahrscheinlich ein wenig AU – später noch mehr Warnungen...
Pairings: Anfangs noch keines – lasst euch überraschen *smile*
Summary: Die Jugendjahre Amóliths von Imladris. Der Verlust seiner Mutter und wie diese von seinem Vater Erestor ersetzt wird.
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Adar a Ionn
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Chapter 1: The Confession
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„Ada, ich bin wieder Zuhause!"
Der junge Elb hängte seinen Bogen und den Köcher mit den Pfeilen sorgfältig auf und lief dann durch das Haus des obersten Beraters Elronds, auf der Suche nach ebendiesem. Aber das Elbenkind suchte vergebens – sein Vater war nicht da.
Also lief der Junge wieder nach draußen und machte sich auf den Weg zu Elronds Haus, denn wo sonst sollte Erestor sein, wenn nicht zuhause oder dort.
Und er hatte Recht. Als er durch das große Tor eilte, das tagsüber immer offen war, kam ihm sein Vater entgegengelaufen.
Erschrocken hielt das Kind inne. War das eine Träne gewesen, die Erestor sich gerade verstohlen aus dem Augenwinkel gewischt hatte, bevor er seinen Sohn begrüßte?
„Hallo, Amólith, da bist du ja. Ich wollte dich gerade holen gehen."
Nein, sein Ada würde sicher nicht weinen. Und was sollte er auch für einen Grund dafür haben? Aber irgendetwas war merkwürdig an dem dunkelhaarigen Berater. Der kleine Elb wusste nur noch nicht, was.
Aber er beschloss, erst mal nichts zu sagen – im Moment war etwas anderes wichtiger:
„Adar, wann kommt naneth endlich nach Hause? Sie ist schon so lange fort, ich vermisse sie..."
Erestor lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er musste es seinem Sohn sagen – er konnte es ihm nicht länger verschweigen.
Zu lange schon wusste der Noldor Bescheid – ohne es seinem Sohn mitgeteilt zu haben.
„Niben nin, du musst jetzt sehr stark sein...", begann Erestor und nahm seinen jungen Sohn bei der Hand.
Er führte Amólith durch einige der langen, hohen Gänge in Elronds Haus, bis sie vor einer schweren Eichentür stehen blieben. Der Junge hatte nichts gesagt, seinen Vater nur verwirrt und neugierig angesehen.
Er wusste, wo sie jetzt waren: Das war eines der Krankenzimmer, vor dem sie standen. Das Kind konnte aber noch nicht verstehen, was das alles mit seiner Mutter zu tun haben sollte.
Doch als Erestor die Hand seines Sohnes fester drückte und die Tür öffnete, begriff der junge Elb.
„Nana!"
Amólith riss sich von seinem Vater los und rannte durch den Raum auf das Bett zu, in dem eine schwer verletzte Elbin lag und durch den Ausruf des Kleinen aufwachte.
„Ionn nin ...", krächzte sie.
Die Stimme der Elbe war heiser und ihre Hand zitterte, als sie versuchte, diese zu heben.
„Nana, was ist mit dir?", wollte der junge Elb wissen und kniete sich auf den Stuhl neben dem Bett.
„Es ist nicht so ... schlimm wie es ... aussieht", war ihre schwache Antwort, nachdem sie zu dem noch immer in der Tür stehenden Erestor hinübergeblickt hatte.
Erestor schloss nun leise die Tür und trat ebenfalls neben das Bett, worin seine Frau lag. Er legte eine Hand auf die Schulter des Jungen und sagte mit leiser Stimme:
„Deine Mutter braucht jetzt viel Ruhe. Lass uns noch einen Augenblick alleine, ja? Dann gehen wir nach Hause."
„Ja, Adar."
Amólith wäre gerne noch eine Weile bei seiner Mutter geblieben, doch er hüpfte vom Stuhl, drückte der Elbin ein Küsschen auf die Wange und lief dann aus dem Zimmer.
„Du hast es ihm nicht gesagt?"
„Nein, Aurél. Ich konnte es nicht..."
Erestor nahm die Hand seiner Frau zwischen seine eigenen und kniete neben dem Bett nieder.
„Aber irgendwann musst du es ihm sagen. Er wird es so oder so erfahren."
„Ich weiß. Aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, meinem – unserem Sohn, unserem einzigen Sohn – zu sagen, dass seine Nana, die er über alles liebt, in den Westen geht!"
Aurél legte ihre schlanken Finger auf die Wange ihres geliebten Mannes und strich mit dem Daumen eine Träne weg, die Erestor nicht hatte zurückhalten können.
„Du und Amólith, ihr beide seid mir das Allerwichtigste auf der Welt. Ich würde es nicht überstehen, ihn auch noch zu verlieren..."
Nun flossen die Tränen ungehindert Erestors bleiche Wangen hinunter. Er hielt es nicht mehr aus, der Schmerz war einfach zu groß.
„Schhh...", versuchte ihn Aurél zu beruhigen, richtete sich vorsichtig auf und nahm ihren Mann in die Arme.
„Weine nicht, mein Geliebter. Wir werden uns doch wiedersehen..."
Derweil lehnte draußen auf dem Gang der kleine Amólith an der Wand neben der Tür und grübelte vor sich hin.
Was war nur passiert? Was war mit seiner Mutter geschehen, wer hatte sie so zugerichtet? Was war ihnen zugestoßen, als Aurél Elronds Frau Celebrian auf einem Ausflug zu deren Eltern nach Lothlórien begleitete?
Der Junge war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte wie sein Vater aus dem Zimmer trat und ihn zum Gehen aufforderte. Erst als Erestor vor dem Kind in die Hocke ging und ihm beide Hände auf die Schultern legte, schreckte Amólith hoch.
„Ada..."
„Komm, ionn nin, lass uns nach Hause gehen."
Seine Stimme klang müde und erschöpft, also nickte der junge Elb nur und trottete neben seinem Vater her.
„Amólith, ich muss mit dir reden", meinte Erestor sobald die Tür zu ihrem Haus ins Schloss gefallen war.
Der Junge horchte auf und sah seinen Vater an. Dieser jedoch wich dem Blick seines Sohnes aus und begann zu sprechen:
„Es tut mir leid, dass du es so erfahren musstet. Die Wahrheit ist ... Naneth ist schon seit einigen Wochen hier.."
„Was?! Warum hast du es mir nicht gesagt?" Amólith war fassungslos. Er hatte jeden Tag an seine Mutter denken müssen, sie schon so vermisst – immerhin war sie mehr als fünf Monate fort gewesen.
„Das wollte ich ja. Aber ich hatte solche Angst, dass du es womöglich nicht verstehen würdest..."
Nach einer kurzen Pause fragte Amólith:
„Wieso Adar, was ist passiert?"
„Amólith, bitte!", flehte Erestor – er war noch nicht bereit, seinem Sohn alles zu sagen. Doch der gab nicht so leicht auf.
„Bitte, Ada! Ich will es wissen, alles!"
Der Berater Elronds seufzte tief und ließ sich auf das große, gemütliche Sofa im Wohnraum sinken.
„Na gut, wenn es denn sein muss... Aber glaube mir, es wird nicht einfach für dich sein, es zu verstehen."
Aber auch dadurch ließ sich der junge Elb nicht beirren und sah seinen Vater erwartungsvoll und angespannt an.
Also begann Erestor zu erzählen. Er fing damit an, wie Elrond und er von einem Boten aus Lothlórien erfuhren, dass Celebrian und ihre Eskorte aus Bruchtal nicht im Goldenen Wald angekommen waren.
Natürlich hatten sie sofort Suchtrupps ausgesandt, die aber nach wochenlanger Suche erfolglos zurückgekehrt waren. Bei einem der Trupps waren Elronds Zwillingssöhne Elladan und Elrohir dabei gewesen.
Diese wollten jedoch nicht so schnell aufgeben und sie waren erneut losgezogen, um ihre Mutter und deren Begleiter zu finden.
Das hatten sie auch – zumindest das, was von ihnen übrig war. Mit großer Mühe hatten es die Zwillinge und einige andere Elben geschafft, die verletzten – und leider auch viele tote – Körper der Vermissten zu bergen und nach Imladris zu bringen.
„... Wir hatten alle Hände voll zu tun, jeden, für den auch nur ein Fünkchen Hoffnung bestand, bestmöglich zu versorgen. Leider haben es nicht alle geschafft..."
„Und Nana? Was ist mit ihr? Wann wird sie wieder nach Hause kommen?"
„Amólith, das weiß ich leider nicht. Es geht ihr schon sehr viel besser, doch noch ist nicht sicher, wann sie wieder wird aufstehen und gehen können."
‚Wenn überhaupt...', setzte Erestor in Gedanken noch dazu. Aber das verschwieg er seinem Sohn noch – der Kleine würde es nicht verkraften, wenn er erführe, dass seine Mutter wahrscheinlich nie mehr nach Hause kommen würde...
„Reden wir jetzt nicht weiter darüber. Du solltest schlafen gehen, ionn nin, es ist schon spät."
„Aber adar..."
Der junge Elb verstummte, als ihn sein Vater mit einem keinen Widerspruch duldenden Blick bedachte. Gehorsam machte Amólith sich fertig, um zu Bett zu gehen und – wie immer, wenn Aurél nicht zu Hause war – erzählte Erestor seinem kleinen Sprössling noch eine Gute Nacht Geschichte. Danach deckte er ihn zu und drückte dem kleinen Elben einen Kuss auf die Stirn.
Die nächsten Tage verliefen wie immer: Vormittags saß Amólith mit ein paar anderen Elbenkindern in einem großen Raum in Elronds Haus und bekam dort Unterricht in Mathematik, Geschichte, Quenya und Sindarin. Meistens waren die Kinder von Erestor selber unterrichtet worden, doch seit Kurzem unterrichtete sie ein anderer Noldor, der aber nicht weniger geduldig und weise war wie der oberste Berater Lord Elronds.
Und nachmittags bekam Erestors Sohn Unterricht in Bogenschießen und Schwertkampf – wobei dieser normalerweise von Glorfindel gehalten, aber auch er seit Kurzem von einem anderen Lehrmeister vertreten wurde.
Die kurzen Pausen, die Amólith immer dazu genutzt hatte, Neuigkeiten mit seinen Freunden auszutauschen, verbrachte der Junge nun eher allein oder im Hintergrund und er redete kaum mit den anderen Kindern.
Erestor hatte seinen Sohn gebeten, nicht gleich in ganz Bruchtal herum zu posaunen, dass Celebrian und ihre Reisegesellschaft gefunden und schwerverletzt nach Imladris gebracht worden waren. An diese Bitte hielt sich der Kleine auch. Abends, kurz vor Sonnenuntergang, kam Amólith nach Hause und das Kindermädchen, das Erestor engagiert hatte, machte dem Jungen zu essen, half ihm bei seinen Hausaufgaben und spielte kleine Spiele mit ihm.
Erestor hingegen hatte jeden Tag alle Hände voll zu tun: Schon früh am Morgen musste er zu Besprechungen mit Elrond und anderen Beratern, wo beratschlagt wurde, was gegen die nun vermehrten Orkangriffe unternommen werden konnte. Nach diesen Räten suchte Erestor sogleich die Krankenräume auf, in denen seine Frau lag und kümmerte sich den ganzen Tag um sie. Abends waren dann meistens noch einmal einige Besprechungen, die dann mit einem mehr oder weniger gemütlichen Abendessen endeten.
Danach kam der Berater immer ziemlich erschöpft und ausgelaugt heim und fiel dann auch wie ein Stein in sein Bett und schlief sofort ein.
Doch der Tag der Wahrheit rückte immer näher und näher...
Aurél und den anderen Überlebenden aus Celebrians Reisegruppe – und dieser selbst natürlich auch – ging es schon wieder viel besser und sie konnten auch schon aufstehen und kurze Strecken gehen. Ihr physischer Zustand hatte sich enorm gebessert – was man von dem Psychischen eher nicht sagen konnten.
Eines stand jedenfalls fest: Aurél und auch einige andere würden Elronds Gemahlin in den Westen begleiten.
Die Angehörigen dieser Elben litten sehr stark unter deren Entschluss – besonders Elrond und Erestor. Elrond, weil er auch schon seinen Bruder und so viele andere geliebte Freunde verloren hatte und weil er sich mit seiner ganzen Situation total überfordert sah – vor allem aber natürlich weil ihn seine geliebte Gemahlin verlassen würde. Und Erestor, weil er seine über alles geliebte Aurél lange nicht wiedersehen würde und weil er noch immer große Angst um seinen kleinen Sohn hatte, der davon immer noch nichts wusste.
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Adar a Ionn: Vater und Sohn
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Anm.: Tut mir leid, Leute, wenn irgendwas in der Story nicht stimmt *auf die Stelle mit Celebrian zeigt*. Aber ich weiß so gut wie nichts über die Entführung Elronds Gemahlin oder was auch immer da war und ich denke mal, sie wollte nach Lothlórien – so hab ich es halt geschrieben.
Wer sie begleitet hat weiß ich leider auch nicht – ich weiß das ganze nur aus Erzählungen und anderen FFs. Ich würde mich gerne von euch belehren lassen, wenn sich jemand die Mühe machen möchte, mir alles zu erklären.
Aber wenn nicht, ist es auch gleich – dann müsst ihr euch eben damit abfinden, wenn etwas an den von mir geschilderten Geschehnissen nicht den von Tolkien selbst beschriebenen entspricht *g*.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
So, das war's fürs erste. Na, hat's euch gefallen? Das hoffe ich jedenfalls sehr.
Wenn ihr Lust habt, mehr davon zu lesen, bitte schenkt mir ein kleines Review!
Danke, mfg, Demloth!
PS:
@all, die noch zum Epilog von ‚Maeth ni Elidh' reviewt haben:
DANKE!!!
