So, Jessy (du bist anscheinend die Einzige, die meine FF hier noch liest...
*g*) hier kommt das sechste Kapitel! Hoffe du (oder ihr?) magst es (mögt
es?)!!! Bitte um Reviews!
Hab dich (euch?) lieb, Isa
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6. James
Die ganze Nacht hatte James im Zug verbracht. Doch der Morgen dämmerte bereits, als James endlich in London ankam.
Suchend blickte er sich in der großen Bahnhofshalle von King's Cross um. Ein Auror namens Moody sollte ihn abholen. Bei ihm würde er auch die Zeit lang wohnen, in der er am Training der jungen Anwärter auf einen Platz als Auror teilnehmen würde. Müde ließ er sich auf eine Bank nieder und gähnte. Er musste wohl kurz eingenickt sein, aber als sich eine Hand ihm auf die Schultern legte, war er sofort hellwach.
„James Potter?"
„J-ja.", stotterte James erschrocken, als er den Mann erblickte. Er war etwa Anfang Fünfzig, und sein dunkles Haar war nicht nur an den Schläfen von grauen Strähnen durchzogen. Zuerst fielen James die stahlblauen Augen auf, die ihn durchdringend anstarrten. Seine Haut war grau und überzogen von fleischfarbenen Narben. Seine große Nase stach besonders aus dem Gesicht hervor, sie schien überhaupt nicht hineinzupassen. Seinen rechten Mundwinkel zierte ein langer Riss, hoch fast bis auf Nasenhöhe, sodass es schien, er hätte den Mund immer offen stehen.
Doch der Mann lächelte ihn freundlich an, und auch seine vorher so angsteinflößende Augen lachten mit.
„Alastor Moody. Ich bin der Auror, bei dem sie wohnen werden."James sprang auf, und reichte ihm schnell die Hand und erwiderte höflich:
„Sehr erfreut."
Moody griff nach James Reisetasche und wuchtete sie unter großer Anstrengung auf einen Gepäckwagen.
„Das die Muggel ihre Koffer immer selber schleppen müssen- also wirklich.", brummte er und schob ihn in Richtung Ausgang. James lief neben her. Er mochte Moody auf Anhieb gut leiden.
Das bestätigte sich noch als sie sich auf dem Weg zu Moodys Wohnung sehr gut unterhielten. Moody hasste U-Bahn fahren, und obwohl James schon von so vielen Zaubererkindern gehört hatte, wie lustig es war, hatte er nichts gegen einen morgendlichen Spaziergang durch London einzuwenden. Moody hatte seine Reisetasche leicht gezaubert, als sie den Gepäckwagen zurücklassen mussten, und James trug sie nun lässig über der Schulter.
Bald erreichten sie etwas, was aussah wie eine alte Bretterbude, welche in einem dreckigen Hinterhof stand. Sie sah so aus, als würde Moody nicht einmal selber hineinpassen, fand James. Er schwieg aber, um Moody nicht zu verletzen.
„Sicher- es ist nicht die beste Lage", sagte der, und schob die Tür auf, die ohne ein Geräusch zu machen zur Seite schwang.
„Aber es ist nicht weit bis zur Arbeit, und man ist vor lästigen Nachbarn sicher. Hier kümmert sich keiner um mich- Muggelabwehrzauber", grinste er James zu. Sein Mund verzog sich zu einer grässlichen Fratze, und der Riss schien immer weiter aufzureißen. James war froh zu wissen, dass nicht alle Auroren so aussahen. Schmerzlich wurde er an seine Eltern erinnert. Doch er hatte nicht lange Zeit um Trübsal zu blasen. Denn Moody zog ihn ungeduldig am Ärmel.
„Nun komm schon. Ich will nicht allzu lange hier draußen herumstehen." James nickte, bückte sich ein wenig und trat ein. Überrascht fand er sich in einer großen Diele wieder. Durch große Fenster fielen einige morgendliche Sonnenstrahlen hinein. Da fiel James das alte Zelt seines Großvaters ein, welches er von ihm geerbt hatte. Bei dem Zelt war es nämlich genauso.
An den Wänden der Diele hingen große, vernebelte Spiegel und allerlei andere Gerätschaften, die James nicht identifizieren konnte. Eine Treppe führte rechts hinauf ins zweite Stockwerk. Moody war schon halb mit James' Tasche oben, und schnell hastete James hinterher. Er führte ihn in ein nettes kleines Zimmer, mit einem großen Fenster einem Bett an der Wand. Erleichtert stellte James fest, dass sich hier keine magischen ‚Spielzeuge' oder was das alles auch immer war, befanden.
„Hier kannst du schlafen.", sagte Moody, und warf die Tasche quer durchs Zimmer auf das Bett. James bedankte sich. Moody winkte ab.
„Möchtest du erst auspacken oder erst frühstücken?"
Die Antwort war klar. James hatte gestern Mittag das letzte Mal etwas vernünftiges gegessen, und bald saß er mit Moody in einer gemütlichen, kleinen Küche. Sie verspeisten große Mengen Cornflakes – Moody sagte, es wäre sein Lieblingsessen – und tranken literweise einen leckeren, selbstgemischten Tee von Moody. Endlich spürte James, wie sein großes Loch in seinem Magen sich langsam wieder schloss, und lehnte sich erschöpft zurück.
„Möchtest du erst ein wenig schlafen?", fragte Moody sogleich. James nickte dankbar. „Es reicht auch noch, wenn du ab heute Nachmittag an dem Training teilnimmst. Ich glaube, heute Nachmittag steht Sport auf dem Programm."
„Sport?", fragte James unsicher, weil er sofort an Quidditch dachte.
„Ja, Dauerlauf, Sprinten, Kräftigungsübungen... Auroren müssen körperlich topfit sein! Schlaf dich also ruhig aus!"
Moody zeigte James noch das Badezimmer, und wenig später ließ James sich auf sein Bett fallen. Er hatte nur schnell die Jeans und das T-Shirt ausgezogen und kroch in Boxershorts todmüde ins Bett. Sein Hogwartsumhang lag zusammengeknüllt in seiner Reisetasche. Er hatte ihn schon im Zug ausgezogen.
Nach einigen Stunden Schlaf, erwachte James erfrischt und voller Tatendrang. Er nahm noch eine schnelle Dusche, bevor er sich frische Sachen anzog, und auf die Suche nach Moody ging. Doch Moody war nicht da. In der Küche fand James eine Botschaft aus roter Farbe an die Wand gekritzelt, die verkündete, dass Moody ihn um halb drei abholen würde. James warf einen Blick auf seine Armbanduhr: es war zwei Uhr nachmittags. Also tat er etwas, was er sich schon im Zug vorgenommen hatte: Er setzte sich an den kleinen Tisch in seinem Zimmer und schrieb einen Brief an Lily.
Liebe Lily,
wie geht es dir? Ich hoffe, die Malfoys behandeln dich gut!
Ich weiß nicht wie Dumbledore es geschafft hat, aber ich sitze jetzt gerade in London bei einem Auroren zuhause, und warte darauf, gleich bei dem Training der jungen Auroren mitzumachen! Ich bin schon sehr gespannt auf alles. Wie lange bleibst du noch bei deiner Schwester? Bitte gib der Eule einen Brief für mich mit!
Ich vermisse dich so!
Alles Liebe,
Dein James
James überflog den Brief noch einmal. Er war nie ein großer Briefeschreiber gewesen und war eigentlich ganz zufrieden. Es dauerte nicht mehr lange, da kam auch schon der Auror wieder nach Hause. Mit Moodys hellgrauer Eule Linus war der Brief schnell verschickt, und James verließ mit ihm das ‚Haus'.
Für James war es nicht das erste Mal, dass er das Zaubereiministerium besuchte. Schon oft hatte er seine Eltern bei der Arbeit besucht, und kannte daher das große Atrium mit der mitternachtsblauen Decke, die großen Kamine an den Wänden und das geschäftige Surren der Memos. Die Hexe im goldenen Brunnen im Atrium erinnerte James sofort an Lily, ohne dass er es sich vorher jemals Gedanken darüber gemacht hatte. Den Sicherheitsbeauftragten vor seinem Pult warf einen anerkennenden Blick auf James' Abzeichen auf dem stand: James Potter – Aurorenzentrale. James reichte ihm ohne mit der Wimper zu zucken seinen Zauberstab.
Wenig später stand er mit Moody im Aufzug.
„Siebter Stock, Abteilung für Magische Spiele und Sportarten, mit der Zentrale der Britischen und Irischen Quidditch-Liga, dem Offiziellen Koboldstein-Klub und dem Büro für lächerliche Patente", verkündete James' altbekannte Frauenstimme.
„Und, bist du aufgeregt?", fragte Moody grinsend.
„Hhm", nickte James. „Ein bisschen."
Der Aufzug hielt, und eine Hexe, vielleicht Anfang zwanzig, mit einem ebenfalls scharlachrotem Umhang und langen braunen Haaren betrat den Aufzug. Mit einem Ruck fuhr er wieder an.
„Hallo, Marlene.", begrüßte Moody sie.
„Hallo, Alastor.", sagte sie und lächelte James freundlich zu. „Du bist also James Potter?"
James nickte.
„Marlene McKinnon, Aurorin. Ich bin mit noch zwei anderen Auroren Ausbilder für junge Auroren."Eine so junge Ausbilderin? Die muss ja richtig gut sein, dachte James voller Ehrfurcht.
„Sechster Stock, Abteilung für Magisches Transportwesen, mit der Flohnetzwerkaufsicht, dem Besenregulationskontrollamt, dem Portschlüsselbüro und dem Appariertestzentrum."James musste grinsen. Hier war er letzten Sommer oft gewesen. Im Appariertestzentrum hatten die Rumtreiber so viel Spaß gehabt wie schon lange nicht mehr. Der Lehrer, Mr Jeremy, war schier verzweifelt. Sirius und er hatten ihm ganz schön zugesetzt. Und da betrat Mr Jeremy auch schon den Aufzug. James grüßte ihn höflich und grinsend.
„James- was für eine Überraschung sie hier zu treffen...", sagte Jeremy nicht sehr erfreut. „Was haben sie denn hier vor?"
„Och, wissen sie, ich werde die nächste Zeit am Training für junge Auroren teilnehmen... Wir werden uns also öfter sehen! Schade, dass Sirius nicht hier sein kann- er hätte sich mit Sicherheit gefreut, sie mal wiederzusehen."
Jeremy lächelte gezwungen, wahrscheinlich eher aus Freude, dass Sirius Black nicht da war. Der Aufzug hielt – „Fünfter Stock, Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit, mit dem Internationalen Büro für Magisches Recht und der Internationalen Zauberervereinigung, britische Sektion."– und Jeremy verließ den Aufzug fluchtartig. James musste ganz schön an sich halten, um nicht laut loszulachen.
„James, ich weiß zwar nicht, was da zwischen Mr Jeremy und dir vorgefallen ist, aber als Teil der Aurorenzentrale kannst du dir das nicht leisten, verstanden?", wies Marlene ihn freundlich aber bestimmt zurecht. James' Freude bekam einen kleinen Dämpfer und er schwieg.
„Vierter Stock, Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischre Geschöpfe, mit der tierwesen-, der Zauberwesen- und der Geisterbehörde, dem Koboldverbindungsbüro und dem Seuchenberatungsbüro."
Niemand betrat den Aufzug, also fuhr er direkt weiter. Moody wollte die nun etwas gedrückte Stimmung wohl wieder auflockern, also erzählte er ihnen einige belanglose Dinge über die Neuigkeiten in der Aurorenzentrale. Innerlich machte sich James schwere Vorwürfe. Er hatte sich benommen wie ein Idiot.
„Dritter Stock, Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen, mit dem Kommando für die Umkehr verunglückter Magie, der Vergissmich-Zentrale und dem Komitee für Muggelgerechte Entschuldigungen."
Einige Zauberer und Hexen stiegen zu, und verhalfen ihnen so über eine peinliche Schweigepause hinweg, denn es war so eng, das an ein Gespräch kaum zu denken war. Endlich konnte James hinaus aus diesem Fahrstuhl.
„Zweiter Stock, Abteilung für Magische Strafverfolgung, mit dem Büro gegen Missbrauch der Magie, der Aurorenzentrale und dem Zaubergamot- Verwaltungsdienst."
James betrat den Flur mit seinen beiden scharlachrotgekleideten Begleitern. Er folgte ihnen zu einer Bürozelle, über der mit großen Buchstaben Aurorenzentrale geschrieben stand. Marlene nickte ihnen zu und verschwand schon mal in der Zelle. Moody lächelte James aufmunternd zu.
„Marlene ist in Ordnung. Sie ist ein strenge Lehrerin und macht alles zweihundertprozentig aber sie ist auch sehr nett."James sah ihn zweifelnd an. „Alastor? James? Kommt ihr?", hörten sie Marlenes Stimme aus der Bürozelle. Moody legte James seine Hand auf die Schulter und schob ihn mit sanfter Gewalt hinein.
Hab dich (euch?) lieb, Isa
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6. James
Die ganze Nacht hatte James im Zug verbracht. Doch der Morgen dämmerte bereits, als James endlich in London ankam.
Suchend blickte er sich in der großen Bahnhofshalle von King's Cross um. Ein Auror namens Moody sollte ihn abholen. Bei ihm würde er auch die Zeit lang wohnen, in der er am Training der jungen Anwärter auf einen Platz als Auror teilnehmen würde. Müde ließ er sich auf eine Bank nieder und gähnte. Er musste wohl kurz eingenickt sein, aber als sich eine Hand ihm auf die Schultern legte, war er sofort hellwach.
„James Potter?"
„J-ja.", stotterte James erschrocken, als er den Mann erblickte. Er war etwa Anfang Fünfzig, und sein dunkles Haar war nicht nur an den Schläfen von grauen Strähnen durchzogen. Zuerst fielen James die stahlblauen Augen auf, die ihn durchdringend anstarrten. Seine Haut war grau und überzogen von fleischfarbenen Narben. Seine große Nase stach besonders aus dem Gesicht hervor, sie schien überhaupt nicht hineinzupassen. Seinen rechten Mundwinkel zierte ein langer Riss, hoch fast bis auf Nasenhöhe, sodass es schien, er hätte den Mund immer offen stehen.
Doch der Mann lächelte ihn freundlich an, und auch seine vorher so angsteinflößende Augen lachten mit.
„Alastor Moody. Ich bin der Auror, bei dem sie wohnen werden."James sprang auf, und reichte ihm schnell die Hand und erwiderte höflich:
„Sehr erfreut."
Moody griff nach James Reisetasche und wuchtete sie unter großer Anstrengung auf einen Gepäckwagen.
„Das die Muggel ihre Koffer immer selber schleppen müssen- also wirklich.", brummte er und schob ihn in Richtung Ausgang. James lief neben her. Er mochte Moody auf Anhieb gut leiden.
Das bestätigte sich noch als sie sich auf dem Weg zu Moodys Wohnung sehr gut unterhielten. Moody hasste U-Bahn fahren, und obwohl James schon von so vielen Zaubererkindern gehört hatte, wie lustig es war, hatte er nichts gegen einen morgendlichen Spaziergang durch London einzuwenden. Moody hatte seine Reisetasche leicht gezaubert, als sie den Gepäckwagen zurücklassen mussten, und James trug sie nun lässig über der Schulter.
Bald erreichten sie etwas, was aussah wie eine alte Bretterbude, welche in einem dreckigen Hinterhof stand. Sie sah so aus, als würde Moody nicht einmal selber hineinpassen, fand James. Er schwieg aber, um Moody nicht zu verletzen.
„Sicher- es ist nicht die beste Lage", sagte der, und schob die Tür auf, die ohne ein Geräusch zu machen zur Seite schwang.
„Aber es ist nicht weit bis zur Arbeit, und man ist vor lästigen Nachbarn sicher. Hier kümmert sich keiner um mich- Muggelabwehrzauber", grinste er James zu. Sein Mund verzog sich zu einer grässlichen Fratze, und der Riss schien immer weiter aufzureißen. James war froh zu wissen, dass nicht alle Auroren so aussahen. Schmerzlich wurde er an seine Eltern erinnert. Doch er hatte nicht lange Zeit um Trübsal zu blasen. Denn Moody zog ihn ungeduldig am Ärmel.
„Nun komm schon. Ich will nicht allzu lange hier draußen herumstehen." James nickte, bückte sich ein wenig und trat ein. Überrascht fand er sich in einer großen Diele wieder. Durch große Fenster fielen einige morgendliche Sonnenstrahlen hinein. Da fiel James das alte Zelt seines Großvaters ein, welches er von ihm geerbt hatte. Bei dem Zelt war es nämlich genauso.
An den Wänden der Diele hingen große, vernebelte Spiegel und allerlei andere Gerätschaften, die James nicht identifizieren konnte. Eine Treppe führte rechts hinauf ins zweite Stockwerk. Moody war schon halb mit James' Tasche oben, und schnell hastete James hinterher. Er führte ihn in ein nettes kleines Zimmer, mit einem großen Fenster einem Bett an der Wand. Erleichtert stellte James fest, dass sich hier keine magischen ‚Spielzeuge' oder was das alles auch immer war, befanden.
„Hier kannst du schlafen.", sagte Moody, und warf die Tasche quer durchs Zimmer auf das Bett. James bedankte sich. Moody winkte ab.
„Möchtest du erst auspacken oder erst frühstücken?"
Die Antwort war klar. James hatte gestern Mittag das letzte Mal etwas vernünftiges gegessen, und bald saß er mit Moody in einer gemütlichen, kleinen Küche. Sie verspeisten große Mengen Cornflakes – Moody sagte, es wäre sein Lieblingsessen – und tranken literweise einen leckeren, selbstgemischten Tee von Moody. Endlich spürte James, wie sein großes Loch in seinem Magen sich langsam wieder schloss, und lehnte sich erschöpft zurück.
„Möchtest du erst ein wenig schlafen?", fragte Moody sogleich. James nickte dankbar. „Es reicht auch noch, wenn du ab heute Nachmittag an dem Training teilnimmst. Ich glaube, heute Nachmittag steht Sport auf dem Programm."
„Sport?", fragte James unsicher, weil er sofort an Quidditch dachte.
„Ja, Dauerlauf, Sprinten, Kräftigungsübungen... Auroren müssen körperlich topfit sein! Schlaf dich also ruhig aus!"
Moody zeigte James noch das Badezimmer, und wenig später ließ James sich auf sein Bett fallen. Er hatte nur schnell die Jeans und das T-Shirt ausgezogen und kroch in Boxershorts todmüde ins Bett. Sein Hogwartsumhang lag zusammengeknüllt in seiner Reisetasche. Er hatte ihn schon im Zug ausgezogen.
Nach einigen Stunden Schlaf, erwachte James erfrischt und voller Tatendrang. Er nahm noch eine schnelle Dusche, bevor er sich frische Sachen anzog, und auf die Suche nach Moody ging. Doch Moody war nicht da. In der Küche fand James eine Botschaft aus roter Farbe an die Wand gekritzelt, die verkündete, dass Moody ihn um halb drei abholen würde. James warf einen Blick auf seine Armbanduhr: es war zwei Uhr nachmittags. Also tat er etwas, was er sich schon im Zug vorgenommen hatte: Er setzte sich an den kleinen Tisch in seinem Zimmer und schrieb einen Brief an Lily.
Liebe Lily,
wie geht es dir? Ich hoffe, die Malfoys behandeln dich gut!
Ich weiß nicht wie Dumbledore es geschafft hat, aber ich sitze jetzt gerade in London bei einem Auroren zuhause, und warte darauf, gleich bei dem Training der jungen Auroren mitzumachen! Ich bin schon sehr gespannt auf alles. Wie lange bleibst du noch bei deiner Schwester? Bitte gib der Eule einen Brief für mich mit!
Ich vermisse dich so!
Alles Liebe,
Dein James
James überflog den Brief noch einmal. Er war nie ein großer Briefeschreiber gewesen und war eigentlich ganz zufrieden. Es dauerte nicht mehr lange, da kam auch schon der Auror wieder nach Hause. Mit Moodys hellgrauer Eule Linus war der Brief schnell verschickt, und James verließ mit ihm das ‚Haus'.
Für James war es nicht das erste Mal, dass er das Zaubereiministerium besuchte. Schon oft hatte er seine Eltern bei der Arbeit besucht, und kannte daher das große Atrium mit der mitternachtsblauen Decke, die großen Kamine an den Wänden und das geschäftige Surren der Memos. Die Hexe im goldenen Brunnen im Atrium erinnerte James sofort an Lily, ohne dass er es sich vorher jemals Gedanken darüber gemacht hatte. Den Sicherheitsbeauftragten vor seinem Pult warf einen anerkennenden Blick auf James' Abzeichen auf dem stand: James Potter – Aurorenzentrale. James reichte ihm ohne mit der Wimper zu zucken seinen Zauberstab.
Wenig später stand er mit Moody im Aufzug.
„Siebter Stock, Abteilung für Magische Spiele und Sportarten, mit der Zentrale der Britischen und Irischen Quidditch-Liga, dem Offiziellen Koboldstein-Klub und dem Büro für lächerliche Patente", verkündete James' altbekannte Frauenstimme.
„Und, bist du aufgeregt?", fragte Moody grinsend.
„Hhm", nickte James. „Ein bisschen."
Der Aufzug hielt, und eine Hexe, vielleicht Anfang zwanzig, mit einem ebenfalls scharlachrotem Umhang und langen braunen Haaren betrat den Aufzug. Mit einem Ruck fuhr er wieder an.
„Hallo, Marlene.", begrüßte Moody sie.
„Hallo, Alastor.", sagte sie und lächelte James freundlich zu. „Du bist also James Potter?"
James nickte.
„Marlene McKinnon, Aurorin. Ich bin mit noch zwei anderen Auroren Ausbilder für junge Auroren."Eine so junge Ausbilderin? Die muss ja richtig gut sein, dachte James voller Ehrfurcht.
„Sechster Stock, Abteilung für Magisches Transportwesen, mit der Flohnetzwerkaufsicht, dem Besenregulationskontrollamt, dem Portschlüsselbüro und dem Appariertestzentrum."James musste grinsen. Hier war er letzten Sommer oft gewesen. Im Appariertestzentrum hatten die Rumtreiber so viel Spaß gehabt wie schon lange nicht mehr. Der Lehrer, Mr Jeremy, war schier verzweifelt. Sirius und er hatten ihm ganz schön zugesetzt. Und da betrat Mr Jeremy auch schon den Aufzug. James grüßte ihn höflich und grinsend.
„James- was für eine Überraschung sie hier zu treffen...", sagte Jeremy nicht sehr erfreut. „Was haben sie denn hier vor?"
„Och, wissen sie, ich werde die nächste Zeit am Training für junge Auroren teilnehmen... Wir werden uns also öfter sehen! Schade, dass Sirius nicht hier sein kann- er hätte sich mit Sicherheit gefreut, sie mal wiederzusehen."
Jeremy lächelte gezwungen, wahrscheinlich eher aus Freude, dass Sirius Black nicht da war. Der Aufzug hielt – „Fünfter Stock, Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit, mit dem Internationalen Büro für Magisches Recht und der Internationalen Zauberervereinigung, britische Sektion."– und Jeremy verließ den Aufzug fluchtartig. James musste ganz schön an sich halten, um nicht laut loszulachen.
„James, ich weiß zwar nicht, was da zwischen Mr Jeremy und dir vorgefallen ist, aber als Teil der Aurorenzentrale kannst du dir das nicht leisten, verstanden?", wies Marlene ihn freundlich aber bestimmt zurecht. James' Freude bekam einen kleinen Dämpfer und er schwieg.
„Vierter Stock, Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischre Geschöpfe, mit der tierwesen-, der Zauberwesen- und der Geisterbehörde, dem Koboldverbindungsbüro und dem Seuchenberatungsbüro."
Niemand betrat den Aufzug, also fuhr er direkt weiter. Moody wollte die nun etwas gedrückte Stimmung wohl wieder auflockern, also erzählte er ihnen einige belanglose Dinge über die Neuigkeiten in der Aurorenzentrale. Innerlich machte sich James schwere Vorwürfe. Er hatte sich benommen wie ein Idiot.
„Dritter Stock, Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen, mit dem Kommando für die Umkehr verunglückter Magie, der Vergissmich-Zentrale und dem Komitee für Muggelgerechte Entschuldigungen."
Einige Zauberer und Hexen stiegen zu, und verhalfen ihnen so über eine peinliche Schweigepause hinweg, denn es war so eng, das an ein Gespräch kaum zu denken war. Endlich konnte James hinaus aus diesem Fahrstuhl.
„Zweiter Stock, Abteilung für Magische Strafverfolgung, mit dem Büro gegen Missbrauch der Magie, der Aurorenzentrale und dem Zaubergamot- Verwaltungsdienst."
James betrat den Flur mit seinen beiden scharlachrotgekleideten Begleitern. Er folgte ihnen zu einer Bürozelle, über der mit großen Buchstaben Aurorenzentrale geschrieben stand. Marlene nickte ihnen zu und verschwand schon mal in der Zelle. Moody lächelte James aufmunternd zu.
„Marlene ist in Ordnung. Sie ist ein strenge Lehrerin und macht alles zweihundertprozentig aber sie ist auch sehr nett."James sah ihn zweifelnd an. „Alastor? James? Kommt ihr?", hörten sie Marlenes Stimme aus der Bürozelle. Moody legte James seine Hand auf die Schulter und schob ihn mit sanfter Gewalt hinein.
