Jaaaa, es geht endlich weiter!!!
Ich war eine Zeit in Amerika und hatte danach sooo viel für die Schule
zutun, das ich einfach nicht dazu gekommen bin weiter zu schreiben...
11. Lily
Etwas kitzelte Lily an der Wange, als sie am nächsten Morgen erwachte. Sie schlug die Augen auf, und sah James' wuscheligen Haarschopf vor sich. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie, und sie kuschelte sich unter die Decke und dicht an James zurück. Er lag mit dem Rücken zu ihr. Sie legte ihre Arme um ihn, und drückte ihn an sich. Noch im Schlaf griff James ihre Hand, und verschränkt seine Finger mit ihren.
Lily schloss ihre Augen wieder. Der Vorhang um James' Himmelbett würde sie vor den Blicken der anderen Rumtreiber schützen, doch die schliefen ohnehin noch.
Lily hörte, wie die Regentropfen gegen das Fenster klatschten, und sie war froh, im warmen Bett zu liegen. Sie schloss die Augen wieder. Lange hatte sie sich nicht mehr so wohl gefühlt.
Sie musste wohl wieder eingeschlafen sein, denn als sie das nächste Mal die Augen öffnete, war es merklich heller im Zimmer geworden und sie hörte die anderen Rumtreiber aufstehen. Sie hob den Kopf, und sah direkt James' braune Augen.
„Guten Morgen", flüsterte der.
„Morgen", wisperte Lily zurück, machte ihre Beine lang, und gähnte. James lächelte breit, und auch Lily musste grinsen.
Von der anderen Seite des Vorhangs tönte nun Sirius' Stimme hinüber.
„Krone! Aufstehen!"James wollte gerade antworten, aber da war es schon zu spät. Rasant zog Sirius den Vorhang zur Seite, und erschrak, als er Lily in James' Bett sah. Ohne ein Wort zu sagen, zog er den Vorhang wieder zu, und ohne ein weiteres Wort zu sagen, hörten Lily und James wie die anderen drei den Raum verließen.
Lily prustete los.
Wenig später kamen sie Hand in Hand über die große Treppe in die Eingangshalle hinunter. Sie ernteten viele Blicke, teils zweifelnde, teils lächelnde. Sie machten sich nichts daraus, grüßten alle die sie sahen, und kamen so am Gryffindortisch an.
Lily fiel auf, wie selten sie nach sechs Jahren Hogwarts erst neben James gesessen hatte. Sirius begrüßte sie grinsend, und mit den Worten:
„Na, habt ihr's endlich geschafft?", worauf er sich einen festen Knuff in die Seite von Remus einfing. Lily erkannte in der Ferne Jilian, ein Mädchen aus Ravenclaw, die sie aus dem gelegentlichen Treffen in Flitwicks Zauberkunst-Club kannte. Jilian ging jedoch nicht direkt zu ihrem Haustisch, sondern kam zu ihnen herüber. Wollte Jilian etwas von ihr? Doch da erkannte Lily, dass sie offenbar einiges verpasst hatte, während sie auf Dragon's Empire war. Sirius stand freudestrahlend auf, und küsste Jilian.
Sie freute sich unheimlich für Sirius. Warum hatte er ihr es noch nicht erzählt? Wahrscheinlich weil ich ihm gestern die Ohren voll geheult habe, beantwortete Lily ihre Frage selber.
Das Wetter an diesem Tag war nicht besonders gut, und so verbrachten Lily und James den Morgen in der Bücherei. Am Nachmittag wurden sie zu Dumbledore gerufen.
„Hallo James, hallo Lily", begrüßte sie ihr Schulleiter freundlich, als sie Hand in Hand in seinem Büro standen.
„Hallo, Professor Dumbledore".
„Setzt euch".
Verwundert sah Lily James an. Was wollte er von ihnen?
„Sehe ich das richtig, James, dass du deine Zeit in der Aurorenzentrale beendet hast?"
James nickte langsam. Lily war erleichtert, dass Dumbledore nicht böse zu sein schien, denn eigentlich war James ja nur wegen ihr als London abgehauen.
Dumbledore stand auf, hob seinen Zauberstab, und rief „Accio".
WUSCH.
Eine schwarze Reisetasche aus Leder landete auf James' Schoß, seine Reisetasche, die er wahrscheinlich bei seinem überstürzten Aufbruch aus London vollkommen vergessen hatte. Er bedankte sich.
„Ich würde gerne ein wenig mit Lily alleine sprechen, James. Ist das in Ordnung?", fragte Dumbledore, nachdem er sich wieder gesetzt hatte. James sah etwas verwundert drein, stand aber sofort auf, verabschiedete sich und verließ das Büro.
Lily sah Dumbledore erwartungsvoll an, obwohl sie es sich eigentlich schon denken konnte, was er von ihr wollte.
„Lily- was ist bei den Malfoys passiert?"Lilys Herz sank tief. Was sollte sie ihm sagen? Es wäre die Gelegenheit, Lucius Malfoy eines auszuwischen. Doch Sie konnte nicht darüber sprechen. Also schüttelte sie den Kopf und schlug die Augen nieder. Nach einer Weile sah hoch, und direkt in Dumbledores strahlend blaue Augen, die besorgt aussahen.
„Nichts ist passiert". Eigentlich stimmt es ja auch. Doch Lily wusste, dass sie sich nur etwas vormachte.
„Wirklich nicht?"
Da kam ihr ein Gedanke, worüber sie noch mit ihrem Lehrer sprechen wollte.
„Professor, ich mache mir große Sorgen um meine Schwester Petunia, sie erinnern sich doch noch an sie, oder?"
Dumbledore seufzte tief, stand auf und ging zum Fenster.
„Natürlich erinnere ich mich noch an sie, an deine Schwester."
„Bitte- was ist genau passiert? Ich weiß nur davon, dass sie in ihrem fünften Schuljahr mit Rufus Malfoy zusammen gekommen ist, und dann die Schule abgebrochen hat. Wissen sie mehr darüber? Petunia war so lebensfroh, und jetzt..."Lily brach ab.
„Ich weiß auch nicht mehr, Lily. Ich kann dir nicht helfen."
Obwohl er sie direkt ansah, und Lily keine Spur von Unwahrheit in seinem Gesicht lesen konnte, wusste sie doch ganz genau, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte.
„James, du musst mir helfen", sagte Lily heftig, als sie sich am Abendbrottisch neben ihn setzte.
„Wobei?", fragte er mit vollem Mund. Lily ignorierte das, und antwortete:
„Ich muss mehr über Rufus Malfoy herausbekommen!".
„Und was soll ich dabei tun?", James hatte sein Würstchen runter geschluckt, und wollte sich gerade vom Brot nehmen, als Lily ihm ihre Hand auf den Arm legte. Eindringlich sah sie ihm in die Augen. Leise sagte sie:
„Dumbledore weiß etwas. Du musst mir helfen, ihn auszuspionieren". James verschluckte sich.
„Was hast du gesagt?"
„Du hast mich schon richtig verstanden. Ich will, nein, ich muss einfach mehr über meinen..."Lily zögerte kurz. „Meinen Schwager wissen. Irgendwas stimmt nicht mit ihm."
„Bist du vollkommen verrückt geworden?", zischte James, der nun endlich seinen Mund geleert hatte. „Lily, ich gehöre ja nicht wirklich zu den Schülern, die sich immer hundertprozentig an die Regeln halten..."
Lily grinste und räusperte sich leise.
James ignorierte sie, und fuhr fort: „... aber wir reden hier von Albus DUMBLEDORE!"
„Ssch!", zischte Lily zurück, als sich alle Schüler in ihrem Umkreis zu ihnen umdrehten.
James sagte nun etwas leiser: „Rumtreiber hin oder her, Lily, ich habe keine Ahnung wie du das anstellen willst!"
Als Lily in seine zweifelnden Augen sah, wurde ihr klar, dass sie eigentlich noch gar keinen richtigen Plan hatte.
„Ich dachte, du wüsstest vielleicht..."Lily kam sich auf einmal ziemlich dämlich vor. James lachte nahm ihre Hand und sagte leise:
„Lily. Ich würde wirklich viele Dinge tun die hier in Hogwarts verboten sind. Und ich finde es wirklich total süß von dir, dass du mir zutraust so etwas fertig zu bringen. Aber ich fürchte, das kann ich nicht. Ich verspreche dir aber, wenn mir etwas einfällt..."
Lily nickte beklommen, und kam sich vor wir ein Kindergartenmädchen, welches von seinem Vater einen Stern vom Himmel geholt haben möchte. „Es tut mir leid", entschuldigte sie sich, obwohl sie eigentlich gar nicht wusste wofür. James erwiderte nichts mehr, sondern küsste sie nur kurz. Gerade in dem Moment kamen Sirius und Jilian zu ihnen hinüber gelaufen und Lily war wirklich froh über den nun folgenden Themawechsel.
„Das erste Hogsmeade-Wochenende hängt aus!", verkündete Jilian, als sie sich Lily gegenüber auf die Bank fallen ließ.
„Wirklich?", fragte Lily erfreut. Sie wollte gerne mal wieder durch Hogsmeade bummeln und nach all der Aufregung war dies jetzt genau das was sie brauchte: in aller Ruhe zu Dariot's, dem Geschäft für junge Hexen in Hogsmeade, dann in den Honigtopf und dann auf einen leckeren Kakao mit Kirschen in die Drei Besen. Sirius musste ihre Gedanken wohl gelesen haben, denn er verkündete schnell:
„James und ich gehen dann nach Zonkos, während ihr euch den Flitterkram bei Dariot's anguckt", worauf James, wieder mit vollem Mund, heftig nickte.
Lily und Jilian lachten. Sie war wirklich nett, sodass es Lily nichts ausmachen würde. Außerdem:
„Wer kann schon mit zwei nörgelnden Typen im Schlepptau vernünftig nach neuen Stiefeletten suchen?", wurde sie im gleichen Moment auch von Jilian gefragt. Lily freute sich wirklich auf den Tag, und hoffte sogar ein wenig, eine neue Freundin zu finden. Wahrscheinlich war es auch für James und Sirius wichtig, dass Lily und Jilian sich gut verstanden.
„Sofern ihr beiden da überhaupt noch miteinander redet", warf Sirius ein. Verwundert sah Lily ihn an.
„Wieso denn das?"
„Morgens ist das erste Quidditch-Spiel in der Saison – Gryffindor gegen Ravenclaw", antwortete Sirius und nahm sich sein drittes Würstchen. Anscheinend wollte er James einholen, der gerade an seinem fünften kaute. Lily fragte sich mal wieder, warum Jungs immer so viel essen konnten, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen.
„Wie gut, das wir uns von so etwas nicht die Laune verderben lassen, nicht wahr, Lily?"Jilian grinste ihr unwiderstehliches Lächeln. Dies verhinderte allerdings nur kurz, dass Sirius den beiden Mädchen einen weit ausgeholten Vortrag über die Gewichtigkeit von Quidditch hielt, der nur am Rande von James unterbrochen wurde. Das wiederum verschaffte ihm einen weiteren Vorsprung von zwei Würstchen und Sirius gab sich bald damit zufrieden, zu essen und seinerseits von Lily und Jilian über die Gewichtigkeit von Umhängen und Silberschmuck belehren zu lassen.
Als Lily mit James und Sirius Jilian zum anderen Ende der Eingangshalle gebracht hatte und sie auf dem Rückweg in den Gryffindorturm befanden, meinte James auf einmal:
„Wo sind eigentlich Remus und Peter? Ich habe sie seit heute morgen nicht mehr gesehen!"Als Sirius antwortete, senkte er seine Stimme.
„Remus geht es nicht sehr gut. In drei Tagen ist Vollmond. Remus geht es nicht sehr gut, und Peter wollte bei ihm bleiben..."
„Ach ja... da habe ich ja gar nicht mehr dran' gedacht."
Lily schwieg, und schob schnell ihre Hand in James'. Wenn sie daran dachte, dass James mit den anderen Rumtreibern nach alter Tradition nachts über Hogwarts' Ländereien streifen würde... an das, was letzten Vollmond passiert war, versuchte sie nicht zu denken. Ein kalter Schauer lief ihr trotzdem über den Rücken, sie hatte Angst um James. Aber eines wusste sie: ausreden könnte sie es ihm nie.
„Aber das ist ganz gut, dass es nicht eine Woche später ist, denn in zwei Wochen ist ja schon das Hogsmeade- Wochenende. So kann Remus wenigstens mitkommen", meinte Sirius und holte Lily so ins Geschehen zurück.
11. Lily
Etwas kitzelte Lily an der Wange, als sie am nächsten Morgen erwachte. Sie schlug die Augen auf, und sah James' wuscheligen Haarschopf vor sich. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie, und sie kuschelte sich unter die Decke und dicht an James zurück. Er lag mit dem Rücken zu ihr. Sie legte ihre Arme um ihn, und drückte ihn an sich. Noch im Schlaf griff James ihre Hand, und verschränkt seine Finger mit ihren.
Lily schloss ihre Augen wieder. Der Vorhang um James' Himmelbett würde sie vor den Blicken der anderen Rumtreiber schützen, doch die schliefen ohnehin noch.
Lily hörte, wie die Regentropfen gegen das Fenster klatschten, und sie war froh, im warmen Bett zu liegen. Sie schloss die Augen wieder. Lange hatte sie sich nicht mehr so wohl gefühlt.
Sie musste wohl wieder eingeschlafen sein, denn als sie das nächste Mal die Augen öffnete, war es merklich heller im Zimmer geworden und sie hörte die anderen Rumtreiber aufstehen. Sie hob den Kopf, und sah direkt James' braune Augen.
„Guten Morgen", flüsterte der.
„Morgen", wisperte Lily zurück, machte ihre Beine lang, und gähnte. James lächelte breit, und auch Lily musste grinsen.
Von der anderen Seite des Vorhangs tönte nun Sirius' Stimme hinüber.
„Krone! Aufstehen!"James wollte gerade antworten, aber da war es schon zu spät. Rasant zog Sirius den Vorhang zur Seite, und erschrak, als er Lily in James' Bett sah. Ohne ein Wort zu sagen, zog er den Vorhang wieder zu, und ohne ein weiteres Wort zu sagen, hörten Lily und James wie die anderen drei den Raum verließen.
Lily prustete los.
Wenig später kamen sie Hand in Hand über die große Treppe in die Eingangshalle hinunter. Sie ernteten viele Blicke, teils zweifelnde, teils lächelnde. Sie machten sich nichts daraus, grüßten alle die sie sahen, und kamen so am Gryffindortisch an.
Lily fiel auf, wie selten sie nach sechs Jahren Hogwarts erst neben James gesessen hatte. Sirius begrüßte sie grinsend, und mit den Worten:
„Na, habt ihr's endlich geschafft?", worauf er sich einen festen Knuff in die Seite von Remus einfing. Lily erkannte in der Ferne Jilian, ein Mädchen aus Ravenclaw, die sie aus dem gelegentlichen Treffen in Flitwicks Zauberkunst-Club kannte. Jilian ging jedoch nicht direkt zu ihrem Haustisch, sondern kam zu ihnen herüber. Wollte Jilian etwas von ihr? Doch da erkannte Lily, dass sie offenbar einiges verpasst hatte, während sie auf Dragon's Empire war. Sirius stand freudestrahlend auf, und küsste Jilian.
Sie freute sich unheimlich für Sirius. Warum hatte er ihr es noch nicht erzählt? Wahrscheinlich weil ich ihm gestern die Ohren voll geheult habe, beantwortete Lily ihre Frage selber.
Das Wetter an diesem Tag war nicht besonders gut, und so verbrachten Lily und James den Morgen in der Bücherei. Am Nachmittag wurden sie zu Dumbledore gerufen.
„Hallo James, hallo Lily", begrüßte sie ihr Schulleiter freundlich, als sie Hand in Hand in seinem Büro standen.
„Hallo, Professor Dumbledore".
„Setzt euch".
Verwundert sah Lily James an. Was wollte er von ihnen?
„Sehe ich das richtig, James, dass du deine Zeit in der Aurorenzentrale beendet hast?"
James nickte langsam. Lily war erleichtert, dass Dumbledore nicht böse zu sein schien, denn eigentlich war James ja nur wegen ihr als London abgehauen.
Dumbledore stand auf, hob seinen Zauberstab, und rief „Accio".
WUSCH.
Eine schwarze Reisetasche aus Leder landete auf James' Schoß, seine Reisetasche, die er wahrscheinlich bei seinem überstürzten Aufbruch aus London vollkommen vergessen hatte. Er bedankte sich.
„Ich würde gerne ein wenig mit Lily alleine sprechen, James. Ist das in Ordnung?", fragte Dumbledore, nachdem er sich wieder gesetzt hatte. James sah etwas verwundert drein, stand aber sofort auf, verabschiedete sich und verließ das Büro.
Lily sah Dumbledore erwartungsvoll an, obwohl sie es sich eigentlich schon denken konnte, was er von ihr wollte.
„Lily- was ist bei den Malfoys passiert?"Lilys Herz sank tief. Was sollte sie ihm sagen? Es wäre die Gelegenheit, Lucius Malfoy eines auszuwischen. Doch Sie konnte nicht darüber sprechen. Also schüttelte sie den Kopf und schlug die Augen nieder. Nach einer Weile sah hoch, und direkt in Dumbledores strahlend blaue Augen, die besorgt aussahen.
„Nichts ist passiert". Eigentlich stimmt es ja auch. Doch Lily wusste, dass sie sich nur etwas vormachte.
„Wirklich nicht?"
Da kam ihr ein Gedanke, worüber sie noch mit ihrem Lehrer sprechen wollte.
„Professor, ich mache mir große Sorgen um meine Schwester Petunia, sie erinnern sich doch noch an sie, oder?"
Dumbledore seufzte tief, stand auf und ging zum Fenster.
„Natürlich erinnere ich mich noch an sie, an deine Schwester."
„Bitte- was ist genau passiert? Ich weiß nur davon, dass sie in ihrem fünften Schuljahr mit Rufus Malfoy zusammen gekommen ist, und dann die Schule abgebrochen hat. Wissen sie mehr darüber? Petunia war so lebensfroh, und jetzt..."Lily brach ab.
„Ich weiß auch nicht mehr, Lily. Ich kann dir nicht helfen."
Obwohl er sie direkt ansah, und Lily keine Spur von Unwahrheit in seinem Gesicht lesen konnte, wusste sie doch ganz genau, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte.
„James, du musst mir helfen", sagte Lily heftig, als sie sich am Abendbrottisch neben ihn setzte.
„Wobei?", fragte er mit vollem Mund. Lily ignorierte das, und antwortete:
„Ich muss mehr über Rufus Malfoy herausbekommen!".
„Und was soll ich dabei tun?", James hatte sein Würstchen runter geschluckt, und wollte sich gerade vom Brot nehmen, als Lily ihm ihre Hand auf den Arm legte. Eindringlich sah sie ihm in die Augen. Leise sagte sie:
„Dumbledore weiß etwas. Du musst mir helfen, ihn auszuspionieren". James verschluckte sich.
„Was hast du gesagt?"
„Du hast mich schon richtig verstanden. Ich will, nein, ich muss einfach mehr über meinen..."Lily zögerte kurz. „Meinen Schwager wissen. Irgendwas stimmt nicht mit ihm."
„Bist du vollkommen verrückt geworden?", zischte James, der nun endlich seinen Mund geleert hatte. „Lily, ich gehöre ja nicht wirklich zu den Schülern, die sich immer hundertprozentig an die Regeln halten..."
Lily grinste und räusperte sich leise.
James ignorierte sie, und fuhr fort: „... aber wir reden hier von Albus DUMBLEDORE!"
„Ssch!", zischte Lily zurück, als sich alle Schüler in ihrem Umkreis zu ihnen umdrehten.
James sagte nun etwas leiser: „Rumtreiber hin oder her, Lily, ich habe keine Ahnung wie du das anstellen willst!"
Als Lily in seine zweifelnden Augen sah, wurde ihr klar, dass sie eigentlich noch gar keinen richtigen Plan hatte.
„Ich dachte, du wüsstest vielleicht..."Lily kam sich auf einmal ziemlich dämlich vor. James lachte nahm ihre Hand und sagte leise:
„Lily. Ich würde wirklich viele Dinge tun die hier in Hogwarts verboten sind. Und ich finde es wirklich total süß von dir, dass du mir zutraust so etwas fertig zu bringen. Aber ich fürchte, das kann ich nicht. Ich verspreche dir aber, wenn mir etwas einfällt..."
Lily nickte beklommen, und kam sich vor wir ein Kindergartenmädchen, welches von seinem Vater einen Stern vom Himmel geholt haben möchte. „Es tut mir leid", entschuldigte sie sich, obwohl sie eigentlich gar nicht wusste wofür. James erwiderte nichts mehr, sondern küsste sie nur kurz. Gerade in dem Moment kamen Sirius und Jilian zu ihnen hinüber gelaufen und Lily war wirklich froh über den nun folgenden Themawechsel.
„Das erste Hogsmeade-Wochenende hängt aus!", verkündete Jilian, als sie sich Lily gegenüber auf die Bank fallen ließ.
„Wirklich?", fragte Lily erfreut. Sie wollte gerne mal wieder durch Hogsmeade bummeln und nach all der Aufregung war dies jetzt genau das was sie brauchte: in aller Ruhe zu Dariot's, dem Geschäft für junge Hexen in Hogsmeade, dann in den Honigtopf und dann auf einen leckeren Kakao mit Kirschen in die Drei Besen. Sirius musste ihre Gedanken wohl gelesen haben, denn er verkündete schnell:
„James und ich gehen dann nach Zonkos, während ihr euch den Flitterkram bei Dariot's anguckt", worauf James, wieder mit vollem Mund, heftig nickte.
Lily und Jilian lachten. Sie war wirklich nett, sodass es Lily nichts ausmachen würde. Außerdem:
„Wer kann schon mit zwei nörgelnden Typen im Schlepptau vernünftig nach neuen Stiefeletten suchen?", wurde sie im gleichen Moment auch von Jilian gefragt. Lily freute sich wirklich auf den Tag, und hoffte sogar ein wenig, eine neue Freundin zu finden. Wahrscheinlich war es auch für James und Sirius wichtig, dass Lily und Jilian sich gut verstanden.
„Sofern ihr beiden da überhaupt noch miteinander redet", warf Sirius ein. Verwundert sah Lily ihn an.
„Wieso denn das?"
„Morgens ist das erste Quidditch-Spiel in der Saison – Gryffindor gegen Ravenclaw", antwortete Sirius und nahm sich sein drittes Würstchen. Anscheinend wollte er James einholen, der gerade an seinem fünften kaute. Lily fragte sich mal wieder, warum Jungs immer so viel essen konnten, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen.
„Wie gut, das wir uns von so etwas nicht die Laune verderben lassen, nicht wahr, Lily?"Jilian grinste ihr unwiderstehliches Lächeln. Dies verhinderte allerdings nur kurz, dass Sirius den beiden Mädchen einen weit ausgeholten Vortrag über die Gewichtigkeit von Quidditch hielt, der nur am Rande von James unterbrochen wurde. Das wiederum verschaffte ihm einen weiteren Vorsprung von zwei Würstchen und Sirius gab sich bald damit zufrieden, zu essen und seinerseits von Lily und Jilian über die Gewichtigkeit von Umhängen und Silberschmuck belehren zu lassen.
Als Lily mit James und Sirius Jilian zum anderen Ende der Eingangshalle gebracht hatte und sie auf dem Rückweg in den Gryffindorturm befanden, meinte James auf einmal:
„Wo sind eigentlich Remus und Peter? Ich habe sie seit heute morgen nicht mehr gesehen!"Als Sirius antwortete, senkte er seine Stimme.
„Remus geht es nicht sehr gut. In drei Tagen ist Vollmond. Remus geht es nicht sehr gut, und Peter wollte bei ihm bleiben..."
„Ach ja... da habe ich ja gar nicht mehr dran' gedacht."
Lily schwieg, und schob schnell ihre Hand in James'. Wenn sie daran dachte, dass James mit den anderen Rumtreibern nach alter Tradition nachts über Hogwarts' Ländereien streifen würde... an das, was letzten Vollmond passiert war, versuchte sie nicht zu denken. Ein kalter Schauer lief ihr trotzdem über den Rücken, sie hatte Angst um James. Aber eines wusste sie: ausreden könnte sie es ihm nie.
„Aber das ist ganz gut, dass es nicht eine Woche später ist, denn in zwei Wochen ist ja schon das Hogsmeade- Wochenende. So kann Remus wenigstens mitkommen", meinte Sirius und holte Lily so ins Geschehen zurück.
