Herzklopfen und andere Krankheiten

Notes: Ein ganz dickes „Sorry"an alle, die voller Spannung auf das Kapitel gewartet hatten. Ich hatte es am Donnerstag schon fertig, musste aber warten, bis meine Beta-Leserin sich bequemte ins Netz zu gehen... *grummel*

@mary hawk: ja, glaubst du denn, ich lasse meine Hauptperson einfach sterben? *gg*

@sabrinii: *lol* gaaanz ruhig^^ du erinnerst mich irgendwie an mich selbst, wenn ich gerade bemerkt habe, dass die Fiction, die ich gelesen habe, zu Ende ist. *lol* Ich krieg auch immer die Kriese, wenn's an einer spannenden Stelle aufhört!

@nevalwen: ja, ich hab mich auch gefragt, wie ich die arme Mira da wieder rauskriegen soll^^ Aber ich hab ne Lösung gefunden! *stolz ist*

@darklayka: ich hoffe du bist wieder auferstanden (vom totlachen^^)... wäre ja schade, wenn du das Kapitel nicht lesen könntest! *lol*

@ alle, die Lessien in Flammen sehen wollen: glaubt mir, das will ich auch und sie hätte es auch verdient! Aber Mira ist nicht so eine... zumindest noch nicht^^

@ alle anderen: Hab euch alle soooooooooooo *mit den Armen ganz weit ausholt* lieb!!!

Disclaimer: Alle Figuren, Orte und was euch sonst noch bekannt vorkommt ist von J.R.R. Tolkien. Ich benutze sie nur für meine kleinen Hirngespinste^^ Mira und Caro gehören aber mir! Ach ja... Flo, Gwen, Peter, Gwindor und Lessien auch^^

-----**-----

Kapitel 19:

‚Tiiiieeeeef Luft holen und dann gaaaanz ruhig mit ihr reden.'

„Wenn du mich jetzt umbringst, wirst auch du sterben. Und Legolas auch." sagte ich so langsam wie möglich, sodass sie mich auch ganz sicher verstand.

„Das ist mir egal. Hauptsache ich muss die Schmach nicht ertragen, ihn an DICH zu verlieren."ihr Blick war genauso kalt wie ihre Stimme. Mir fehlten die Worte. In unserer Welt hätte man das wohl als Selbstmordattentat bezeichnet, oder so ähnlich.

Ich spürte, wie der Dolch langsam meine Haut aufritzte. Nur ein kleiner Schnitt längs meines Halses, nichts Großartiges, aber ich bekam es so langsam wirklich mir der Angst zu tun. Besonders als ich merkte, wie der durch den Schnitt entstandene Rinnsaal Blutes langsam den Stoff meines Kleides zu tränken begann.

Da war sie wieder, diese innere Hitze, die mein Blut zum Kochen brachte. Ich hörte nur das Rauschen meines Blutes in den Ohren, nichts anderes mehr. Nicht das wahnsinnige Lachen Lessiens oder die Vögel, die laut riefen und davon flogen. Vor meinen Augen bildete sich der rot-orangene Schleier. Ich spürte eine große Macht in mir.

Ich wollte sie nicht töten. Ich wollte niemanden töten. Nicht einmal die, die mein Leben bedrohte.

So konzentrierte ich mich auf meine Macht. Sandte sie in den Saal, fokussierte vor meinem inneren Auge die Kerzen im Raum und schrieb es mit großen, flammenden Lettern in die Luft. Hilfe.

Ich wollte Hilfe. Wollte meine Kontrolle nicht verlieren. Nicht ein Wesen töten, das dazu bestimmt war, ewig zu leben.

Ein brennender Schmerz in meinem Bauch. Wie mechanisch sah ich nach unten. Der Dolch steckte darin, aber ich spürte ihn nicht mehr. Ich spürte nur noch die Hitze, diese unendliche Hitze. Und die Kraft, die sie mir gab. Ich glaubte in Flammen zu stehen.

Langsam bewegte sich meine Hand wie von selbst zu dem Dolch und zog ihn mit einem Ruck heraus. Ich konnte mit ansehen, wie sich die Wunde mit Flammen bedeckte und kurz darauf geschlossen war. Unbewusst war ich mir im Klaren darüber, dass auch meine Haare, meine Hände und der Rest meines Körpers loderten.

Es schmerzte nicht.

„Du bist ein Monster!"hörte ich dann Lessien quietschen. ‚Monster? Ich? Wer ist denn hier die Psychopatin?'

Nun ja, die Macht, Naur, hatte mich geheilt, hielt sie von mir fern. Ich stand in Flammen. Langsam beruhigte ich mich wieder, atmete durch. Ich war nun außer Gefahr. Das Feuer und die Hitze verschwanden und ich sah wieder durch klare Augen.

„Du Monster..."hauchte Lessien nur noch und schien kurz davor zu sein zu kollabieren, was mir ja eigentlich ganz recht gewesen war, denn wer wusste schon, was sie noch für Waffen dabei hatte.

„Mira ist kein Monster."sprach eine bekannte Stimme, bei der es mich wunderte, dass ich sie tatsächlich mit meinen eigenen Ohren hören konnte und sie nicht wieder in meinem Kopf hatte. Galadriel trat, gefolgt von Legolas, aus dem Schatten der Bäume. „Die Flammen, diese ganze Kraft war die Naurs. Er hat seine Herrin beschützt. Du solltest Mira sogar danken, Lessien. Sie hat dagegen angekämpft, dich nicht in Flammen aufgehen zu lassen. Dies hätte Naur nämlich ohne Zögern getan."

Ich lächelte Galadriel, wenn auch geschwächt, dankbar an. Denn wenigstens sie hatte erkannt, dass ICH nicht das Monster war.

„Legolas!? Was tust du hier?"schrie Lessien fassungslos. Ließ die Tatsache, dass auch die Chefin von dem Laden hier anwesend war, mal ganz außen vor. „Sie ist ein Monster! Sie hat mich angegriffen! Sie ist furchtbar hysterisch, weil sie sich einbildet, bei dir eine Chance zu haben. Gegen MICH! Ist das nicht wahnsinnig?"

‚Ja, und demnächst ist Sauron eine ganz arme Sau, dem ein ganz böser König Elessar einfach so aus heiterem Himmel den Krieg erklärt hat, weil ihm das so viel Spaß gemacht hat...' Mein Gesichtsausdruck musste Bände sprechen, war ich doch, sagen wir, überrascht von dieser geschickten Verdrehung der Tatsachen.

Zu allem Übel sah mich Legolas nun auch noch an, als ob er ihr glauben würde, was mich noch mehr verwirrte. War ich denn die Einzige, die mitbekommen hatte, dass sie nicht mehr ganz dicht war? Galadriel zählte in diese Berechnung nicht mit ein, denn sie wusste ja, Dank ihres tollen Spiegels, sowieso immer alles.

„Legolas, dieses kleine... Ding stand in Flammen!"‚Toll... jetzt werde ich auch noch als ein Ding bezeichnet. Neutrum... mach nur weiter so...' „Sie hat ihre Macht gegen mich angewandt, diese Tochter eines Orks. Sie wollte mich verbrennen!! Sie ist das verrückteste Wesen, das mir jemals untergekommen ist. Sie ist selbst für einen Menschen eine Schande!! Sie dir doch an, wie sie aussieht!"

„Hey! Jetzt mal nicht polemisch werden! Ich lass mir ja alles sagen, wenn du dafür sachliche Argumente aufbringen kannst. Aber eine Konversation, die allein auf Polemik basiert und noch dazu den Gesprächspartner zu einem neutralen Gegenstand definiert, liegt weit unter meinem Niveau."‚Die hat bestimmt kein Wort verstanden...'

Sie sah mich eine Weile etwas verwirrt an. Dann hob sie aber erstaunlicherweise wieder zu sprechen an: „Siehst du? Sie redet nur wirres Zeug!"Diesmal sah Legolas sie amüsiert an. Er schien mich trotz der vielen Fremdwörter verstanden zu haben.

„Komm Schätzchen, ich übersetz dir das:"meinte ich zuckersüß. „Ich hab gesagt, du sollst mich nicht auf einer persönlichen, unsachlichen Ebene angreifen, denn eine Unterhaltung, in der ich nur beleidigt und als ‚Ding' bezeichnet werde, ist weit unter meiner Würde. Allerdings würde ich mir jede Anschuldigung gefallen lassen, solange du sie beweisen kannst. Verstanden?"

Sie wurde auf einmal kreidebleich im Gesicht. Und diese Farbe erhellte sich noch um einige Nuancen, als sie Legolas breites Grinsen sah, der sich bis dahin zurückgehalten hatte.

„Duuu... wag es ja nicht, mich zu beleidigen!"keifte sie.

„Ich habe nur Beleidigungen von mir gewiesen."antwortete ich ruhig, was zur Folge hatte, dass sie schon wieder fast auf mich losgegangen wär.

Doch nun schritt Legolas ein. „Jetzt beruhigt euch erstmal. Nun sagt, bitte, was passiert ist."

Lessien sah Legolas mit einem Blick an, den ich nicht zu deuten vermochte. Glaubte sie, ihn DAMIT auf ihre Seite zu bringen. „Ich habe ihr nur gesagt, dass sie sich aus unserer Beziehung raushalten soll, da ist sie durchgedreht und wollte mich in Flammen aufgehen lassen."

Bei diesen Worten verschluckte ich mich erstmal kräftig, sodass ich zu kämpfen hatte, um wieder atmen zu können. ‚Moment, hat nicht eben Galadriel klargestellt, dass sie Glück haben konnte, dass ich sie NICHT hab in Flammen aufgehen lassen?' „Sie hat dich also grundlos angegriffen?" versicherte sich Legolas. Ihr hättet Lessiens Unschuldsmiene sehen sollen. Ich rechnete schon damit, dass Legolas nun auch den Verstand verlor und ihr tatsächlich glaubte.

Doch er sah zu Galadriel hinüber. Anscheinend, um sich zu versichern, dass sie das Gleiche dachte, wie er. Also, ihr breites Grinsen sprach auf jeden Fall dafür, dass sie dasselbe dachte wie ich. Nämlich, dass Lessiens Verhalten einfach nur noch lächerlich war.

„Und..."setzte Legolas wieder an. „... warum stand im Festsaal dann in riesigen, flammenden Lettern das Wort ‚Hilfe' in der Luft?"‚Es hat wirklich geklappt!' War ich wieder stolz auf mich!

Dem hatte auch Lessien keinen dummen Spruch mehr entgegenzusetzen. Sie schnappte einige Male wie ein Fisch an Land nach Luft und machte dann auf dem Absatz kehrt. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Dann sah Legolas mich an.

„Hat sie dich verletzt?"

„Nein... das heißt, doch. Sie hatte einen Dolch."

Verwundert musterte er mich, konnte keine Verletzungen feststellen und hob die wohlgeformten Brauen.

„Es... sie hat ihn mir in den Bauch gerammt... aber... aber..."ich begann bei der Erinnerung zu beben. „Das Feuer... Naur... ich stand vollkommen in Flammen... Naur hat die Kontrolle übernommen... die Wunde sofort mit dem Feuer verschlossen..."meine Stimme wurde immer leiser und wäre wohl zusammengebrochen, hätte Legolas mich nicht gehalten. Tränen stiegen in meine Augen. „Ich... konnte kaum noch die Kraft lenken. Er hätte sie fast getötet."Ich zitterte nun am ganzen Leib und ließ den Tränen freien Lauf.

So bemerkte ich auch nicht, wie sich die restlichen „Sterne"um uns versammelten.

„Ich denke, es ist besser, wenn ihr morgen noch nicht aufbrecht."meinte die Galadriel nach einiger Zeit. „Ihr müsst noch einiges lernen und stärker werden. Denn wenn ihr eure Kraft nicht auch in großer Gefahr kontrollieren könnt, seid ihr es, die eine Gefahr für Mittelerde darstellen. Die Sterne sind nur daran interessiert, ihre Herren unversehrt zu halten. Die Mittel sind ihnen egal, die müsst ihr wählen. Dazu braucht ihr die Kraft, euch über die Sterne hinwegzusetzen."

Ein einstimmiges Nicken ging durch die Runde. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Caro und Gwen zu mir kommen wollten, aber Galadriel hielt sie zurück. *Wir lassen euch jetzt allein. Sprich mit ihm.* hallte die bekannte nervtötende Stimme durch meinen Kopf.

Noch einige Minuten, nachdem die anderen wieder gegangen waren, hielt Legolas mich im Arm. Meine Tränen waren noch immer nicht versiegt. Allerdings weinte ich nun nicht mehr, weil ich mich nicht unter Kontrolle hatte, beinahe eine Elbe getötet hätte, sondern weil ich mir immer noch nicht im Klaren darüber war, warum Legolas sich schon den ganzen Abend so seltsam benahm.

„Mira", sagte er leise und ich nickte kaum merklich. „Es tut mir Leid, dass ich mich dir gegenüber heute Abend so abweisend verhalten habe."‚Das kann man laut sagen!' Trotzdem mein Verstand danach schrie ihn erst einmal auszuzählen, was er sich denn dabei dachte, diese Psychopatin überhaupt in den Wald zu lassen, fühlten sich diese Worte gut an. In seinen Armen zu liegen und seine Wärme zu spüren fühlte sich gut an. Ich wollte nicht mehr weg von ihm.

„Weißt du, ich dachte, wenn sie nicht merkt, dass ich mit einer Anderen... befreundet bin, lässt sie sie vielleicht in Ruhe. Das hat bis jetzt immer geklappt..."‚Befreundet... na wenigsten, weiß ich, dass er mich nicht freiwillig ignoriert hat. Was hätte ich auch erwarten sollen. Er ist schließlich mehrere Jahrtausende älter als ich.' „Nur..."begann er wieder. „Als ich dich so mit Flo tanzen sah... es tat weh, dich mit ihm zu sehen." ‚Er war EIFERSÜCHTIG?!' „Ich weiß auch nicht, warum. Es ist verrückt, nicht war?"‚Ja, klar...'

Er wollte also mit mir befreundet sein.

„Ja, allerdings!"antwortete ich gespielt belustigt und er lächelte mich an. ‚Hör auf mich so anzusehen!!!'

„Komm, gehen wir rein. Die Nächte sind kühl, du musst frieren!"‚Haste Recht!' „Wollen wir mal sehen, wo du diese Nacht schläfst. Ich habe ja fast das Gefühl, dass Gwindor deinen Platz in dem Zimmer einnimmt."Wir beide lachten.

„Nein", kicherte ich. „Meinen Platz wird er nicht einnehmen, denn ich glaube kaum, dass er in dem Bett an der gegenüberliegenden Wand schläft."

Lachend und scherzend gingen wir zurück in den Palast, wo wir uns dann das nächste Zimmermädchen griffen und ihr auftrugen, mir ein Zimmer zu besorgen. ‚Schade eigentlich. Es hätte mir nichts ausgemacht, noch eine Nacht bei Legolas zu schlafen!'

-----**-----

Boah!! Endlich fertig! Ich dachte ich schaff das gar nicht mehr. Diese Kapitel war sooo schwer zu schreiben... *jammer* Bitte sagt, dass es halbwegs gut ist... *auf reviewbutton deut*