AN: Nun... es kommt eine kleine Wendung der Ereignisse auf euch zu. Viel Spaß!
Kapitel 10 – Weihnachten
So verflogen auch die letzten Tage bis Weihnachten. Harry tat seinen Freunden den Gefallen und reiste mit ihnen im Hogwarts-Express zurück nach London. Das Verhältnis zu ihnen hatte sich in den letzten Tagen drastisch gebessert und sie sahen über seine Attitüden hinweg, wo sie ihnen nicht gefielen.
Sie unterhielten sich fast wie in alten Zeiten mit ihm und spielten Zaubererschach und Exploding Snap. Am späten Nachmittag rollte der Zug in London am Bahnhof ein. Er verabschiedete sich von seinen Freunden und ging noch mal rüber zu Blaise.
„Hi." sagte er.
„Hi, Harry. Was machst du über Weihnachten?"
„Mal sehen. Spaß haben vielleicht und du?"
„Familienfest mit meinen Eltern, sehr traditionell."
„Schön, das finde ich gut. Ich wollte dir nur ein schönes Fest und schöne Ferien wünschen. Und ich habe ein kleines Geschenk für dich." sagte er und überreichte ihr ein kleines Päckchen.
„Aber erst Weihnachten öffnen, versprochen?"
„Oh, danke Harry. Jetzt habe ich aber nichts für dich." schmollte sie.
„Na und?"
„Hmm... wie wärs mit einem Kuss?"
Als Antwort beugte er sich zu ihr herunter und sie versanken in einem leidenschaftlichen Kuss.
Er löste sich wieder von ihr, sagte „Machs gut und fröhliche Weihnachten!" damit ging er.
Ginny hatte das schweigend beobachtet und ihre Miene drückte sehr deutlich aus, was sie fühlte. Ron legte überraschend mitfühlend seinen Arm um ihre Schulter und versuchte sie zu beruhigen: „Gin, du bist um Klassen besser als sie. Du findest schon jemanden, der dich liebt und zärtlich zu dir ist. Du weißt selbst, dass zwischen den beiden nichts läuft, jedenfalls keine Gefühle. Du bedeutest ihm viel mehr als sie."
Sie sah ihn überrascht und sehr dankbar an.
„Danke, Ron. Mein Verstand weiß das, doch mein Herz... und warum hat er ihr etwas geschenkt und uns..."
„Das weiß nur er selbst, Ginny." sagte Hermine abwesend. Auch sie schien über diese Szene nicht besonders glücklich zu sein.
Harry war derweil durch die Barriere verschwunden. Er zog sich in eine dunkle Ecke in der nächsten Gasse zurück und apparierte unsichtbar vor das Haus von Sheila. Als er sicher war, dass ihn kein Muggel sehen konnte, machte er sich wieder sichtbar und klingelte.
Augenblicke später öffnete Frank und strahlte ihn an.
„Hi, Harry. Schade, dass ich weg muss. Bleibst du länger?"
„Ich bin ne weile in der Stadt oder in der Nähe. Ist Sheila da?"
„Das schon aber... frag sie selbst. Sie ist oben. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, aber vielleicht sehen wir uns ja noch. Falls nich..."
„Wir sehen uns noch, Frank. Ich schaue über die Tage hundert pro mal im Club vorbei."
„Cool. Bis denn dann."
Harry ging durch die offene Tür und klopfte noch mal an die Tür, bevor er in die Küche trat.
Sheila stolperte fast aus ihrem Zimmer und war mitten dabei, sich ihre Bluse zuzuknöpfen. Als sie ihn sah, erstarrte sie und lief rot an.
Harry schaltete sofort und lächelte freundlich.
„Harry?" flüsterte sie überrascht
Er umarmte sie freundschaftlich.
„Ich hab Besuch." stammelte sie und er flüsterte ihr freundlich ins Ohr, „Das war nicht zu übersehen. Mach dir keine Sorgen."
Er löste sich wieder von ihr, in diesem Moment ging ihre Zimmertür erneut auf und ein etwa achtzehn oder neunzehn Jahre alter gut aussehender Junge kam heraus.
„Sheila, wer ist das?"
„Harry, das ist mein Freund Mark. Mark, das ist ein guter Freund von mir. Er heißt..."
„... Harry Potter." vollendete Mark den Satz fassungslos und schluckte.
Sheila sah verblüfft zwischen den beiden hin und her. Harry rollte mit den Augen und Mark hatte seinen Blick auf Harrys Narbe fixiert.
„Du kennst Harry Potter, DEN Harry Potter?" stammelte Mark völlig platt.
„Sheila, ist das dein Freund, ich meine etwas ernsteres?" fragte Harry ernst.
Sie nickte, immer noch sprachlos, über das was sich gerade abspielte.
„Tust du uns einen Gefallen und kochst du uns einen Kaffee, während wir uns mal kurz dein Zimmer ausleihen? Ich muss kurz mal ein paar Worte mit Mark wechseln." sagte er, griff den verdutzten Mark am Arm und zog ihn in das Zimmer.
„Tu ihm bitte nichts!" rief Sheila ihm hinterher.
Harry drehte sich um und grinste: „Keine Angst, ich bin einer von den guten, schon vergessen? Und Marky hier weiß das. Ist doch so Marky?"
Mark nickte verdattert.
„Bis gleich." sagte Harry und schloss die Tür hinter sich.
Er stieß Mark aufs Bett und sah ihn ernst an.
„Was... was willst du von mir?" fragte Mark.
„Mit dir reden, hab ich doch gerade gesagt."
„Wa... was läuft zwischen dir und Sheila?" fragte Mark niedergeschlagen.
Harry musterte ihn, dann antwortete er ernst, „Nichts. Sie ist eine gute Freundin, nicht mehr und nicht weniger. Weiß sie was du bist?"
„Sie... nein."
„Meinst du es ernst mir ihr?"
Sein strahlender Blick verriet Harry alles was er wissen musste: „Ja, ich... ich liebe sie."
„Dann sag ihr was du bist."
„Spinnst du? Wir dürfen das
nicht und selbst wenn..."
"...hast du Angst vor ihrer Reaktion. Sie mag dich und sie wird Verständnis
haben. Wenn nicht, weißt du wenigstens woran du bist. Und wenn es dir ernst
ist, spricht nichts dagegen, dass du es ihr sagst. Du wirst ihr sowieso
erklären müssen, warum du grade so übermaßen dämlich reagiert hast, als du mich
gesehen hast. Mann ich hasse es, wenn das passiert."
„Sorry. Aber man sieht nicht jeden Tag einen der größten Zauberer vor sich und das mitten in Muggel-London."
„Mann, ich bin auch nicht anders, als du. So und jetzt gehen wir wieder raus und du erklärst ihr, was wir sind und kannst ihr bei der Gelegenheit verklickern, was ich bin und warum du mich kennst."
Mark schluckte und nickte niedergeschlagen.
„Keine Angst, wenn mir gefällt, was ich höre, leg ich ein gutes Wort für dich ein." munterte Harry ihn auf und schleifte ihn wieder in die Küche.
Sheila saß mit besorgtem Gesichtsausdruck am Tisch und wartete auf die beiden.
Harry grinste ihr zu und sagte: „Keine Sorge, Marky ist noch in einem Stück."
„Wie... wieso nennst du ihn Marky?"
„Wer so reagiert wenn er mich sieht, wie eine Vierzehnjährige gegenüber Take That, hat es nicht anders verdient, also ehrlich. Man könnte meinen ich wäre berühmt. Apropos, Marky hat dir was zu beichten."
Sie sah Mark fragend und ängstlich an.
„Keine Angst, es ist nichts schlimmes." beruhigte er sie und goss allen dreien einen Kaffee ein. „Mark?"
Mark nahm in einer rührenden Geste Sheilas Hand und Harry wurde richtig warm ums Herz.
„Weißt du, es ist so... wir, das heißt Harry Potter und ich, sind anders als normale Menschen... wir sind ... sind..."
„Nun sag ihr schon, dass wir Zauberer sind, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." fuhr Harry dazwischen und grinste amüsiert.
Ihr Kopf flog zu ihm herum, „Ihr seid was? Zauberer?" sie lachte.
Harry schlug die Hände vors Gesicht und seufzte: „Zeig es ihr!"
„Aber wir dürfen nicht vor Muggeln..."
„Muggel?"
„Muggel sind nichtmagische Menschen und DU, Mark, zeigst es ihr jetzt sofort, es ist deine Erklärung und deine Freundin." erwiderte Harry ungeduldig.
Mark seufzte und zog seinen Zauberstab. Dann levitierte er ein paar Dinge durch das Zimmer.
„Cool." sagte Sheila begeistert.
„Das ist doch langweilig Mark. Wenn du eine Frau beeindrucken willst mach so etwas wie..." Er nahm eine Salzstange, warf sie in die Luft, ließ sie dort schweben und verwandelte sie in eine Rose, die er gekonnt auffing und Sheila mit einer angedeuteten Verbeugung übergab.
„Wow... und du bist auch ein Zauberer, Harry?" fragte sie.
Mark antwortete: „Machst du Witze? Harry ist DER Zauberer. Jeder Zauberer auf der Welt kennt ihn."
„Wie..." stammelte Sheila, doch Harry fuhr dazwischen: „Jetzt hast du den Salat, Mark. Ich überlasse es dir, ihr meine Lebensgeschichte zu erzählen, aber übertreib nicht so." fügte er grinsend hinzu.
Dann fragte er Sheila: „Ändert das irgendwas zwischen euch?"
Sie sah ihren Mark verträumt an und schüttelte den Kopf. Man konnte Mark die Erleichterung ansehen.
„Siehst du, ich hab es dir gesagt. Sheila ist ein gutes Mädchen. So und jetzt überlass ich dich ihren Fragen. War schön, dich wiederzusehen, Sheila. Ich komme vielleicht vor Ende der Ferien noch mal wieder, falls ich noch willkommen bin."
„Das bist du immer." sagte sie ernst.
Harry umarmte sie und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich freu mich für euch beide, Sheila. Geh nicht so hart mit ihm zu Gericht."
Dann verabschiedete er sich von Mark und sagte: „Machs gut, Mark. Wir sehen uns bestimmt mal wieder. Du kennst zwar sicher schon Frank, aber ich warne dich. Wenn du ihr weh tust, bekommst du es mit mir zu tun, und du weißt, dass selbst Frank gegen mich ein Waisenknabe ist."
Mark schluckte und nickte. Dann schien es als wollte er noch was sagen und griff nach einem Stift.
Harry fragte drohend: „Mark, sehe ich aus, als würde ich Autogramme verteilen? Nicht? Dann pack den Stift weg!" Damit ging er.
Er hörte noch wie Sheila sagte: „Ich fand das ein wenig übertrieben mit der Drohung, süß, aber übertrieben."
Leise bekam er noch die Antwort von Mark mit und feixte: „Glaub mir, er meinte das völlig ernst."
„Echt? Und was sollte das mit dem Autogramm? Ist er nun berühmt, oder was?"
„Am besten ich erzähl dir seine ganze Geschichte..."
Harry schüttelte den Kopf und trat auf die Straße. Dort sah er, wie gerade eine bullige Gestalt von zwei Typen in eine Gasse gedrängt wurde.
Das war doch Frank! schoss es Harry durch den Kopf.
Festen Schrittes eilte er hinter ihm her. Er hatte natürlich seinen Mantel aus Drachenhaut an und eines seiner coolen T-Shirts.
Ohne die beiden eines Blickes zu würdigen trat er neben Frank und fragte cool: „Ey, Frank. Alles klar?"
Frank schien erschrocken, Harry zu sehen und er deutete besorgt mit seinen Augen auf die beiden.
Harry drehte sich cool um und musterte die beiden.
„Was ist mit denen? Wollen sie was von dir?"
„Das sind Bullit und Blade aus meiner alten Gang. Sie sind gefährlich." flüsterte er.
„Halt dich da raus, Bürschchen wir haben eine Rechnung mit Frank zu begleichen."
„Hmm... Frank ist aber mein Freund und ich glaube nicht, dass mir das gefällt." antwortete Harry cool.
„Ach ja?" fragte Bullit und zog eine Pumpgun unter seinem Mantel hervor, während Blade zwei Messer zog.
„Und soll ich jetzt Angst haben?" fragte Harry cool. Er war zwar ein Zauberer, doch er wusste sehr wohl, was eine Pumpgun war, aber er wusste etwas, was die beiden Muggel nicht wussten.
Die beiden Gangster sahen sich verblüfft an, dann zuckte Bullit mit den Schultern und lud die Schrotflinte durch, „Was solls, einer mehr oder weniger."
Harry drehte sich um und zog seinen Mantel weit auseinander, damit er auch Frank abdeckte, als Bullit abdrückte und wieder durchlud. Durch die Wucht des Aufschlags wurde Harry nach vorn gerissen und warf Frank um, als er über ihm auf dem Boden landete.
Er stand wieder auf und klopfte sich imaginären Staub von der Schulter.
„Das war aber nicht nett, auf einen wehrlosen Jungen zu schießen. Ts.Ts." sagte er.
Bullit entlud den Rest der Schrotflinte auf ihn, doch diesmal war Harry auf den Aufschlag vorbereitet und blieb stehen. Keines der Geschosse durchschlug seinen Mantel aus Drachenhaut.
Bullit warf die Schrotflinte enttäuscht auf den Boden. Blade warf blitzschnell ein Messer, aber nicht auf Harry, sondern auf Frank. Harry streckte seinen linken Arm aus und fing das Messer so ab, allerdings steckte es nun tief in seinem Unterarm. Doch sonst hätte es Frank direkt ins Herz getroffen. Frank starrte ihn mit geweiteten Augen an.
Harry bekam aus dem Augenwinkel mit, wie Bullit eine Pistole zog und auf ihn zielte. Er zog in einer blitzschnellen Bewegung das Messer aus seinem Arm und warf es. Bullit wurde voll ins Herz getroffen und sank mit einem überraschten Gesichtsausdruck zu Boden.
Blut lief Harrys Arm hinunter, doch es schien ihn kaum zu kümmern, als er sich an Blade wandte: „Bleibt noch einer. Hast du noch so ein paar Wurstspieker?"
Blade warf das zweite Messer auf Harry, doch er wurde blass, als Harry es am Griff auffing.
„Was nun?" fragte er teuflisch grinsend und spielte mit dem Messer.
Blade zog ein weiteres etwas längeres Messer und ging in Kampfstellung. Dann drang er auf Harry ein.
Harry reagierte gekonnt und der Kampf war schnell zu Harrys Gunsten entschieden, als Blade mit einem im Hals steckenden Messer zu Boden sackte. Erst dann stöhnte Harry auf und betrachtete sich seinen Arm genauer.
Harry wandte sich zu Frank, der ihn immer noch völlig baff anstarrte.
Harry ging zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter, „Alles noch heile?" fragte er grinsend. Den Schmerz im Arm drängte er zurück so gut er konnte, er konnte ihn nicht vor Franks Augen heilen.
„Wie... wie hast du das gemacht?" stammelte Frank.
„Ich habe dir doch gesagt, mir ist ständig jemand auf den Fersen. Ich kann mich wehren." antwortete Harry schulterzuckend.
Er zog seinen Mantel aus und betrachtete das gute Stück.
Frank musterte ebenfalls den Mantel. Man sah deutlich, wo das Schrot eingeschlagen war.
Harry bemerkte Franks fragenden Blick: „Spezialanfertigung. Dürfte den meisten Geschossen stand halten."
Er zog den Mantel wieder an. Dabei fiel Franks Blick auf Harrys Arm und das Blut, das aus der tiefen Wunde lief.
„Dein... Dein Arm. Komm mit zu uns, das muss verbunden werden."
Harry winkte ab, „Das ist in Nullkomma nichts wieder verheilt und ich möchte nicht, dass Sheila oder Marky etwas davon erfährt."
„Marky? Das muss ich mir merken." erwiderte Frank lachend.
„Jep, aber er ist in Ordnung."
„Er verbirgt etwas, genau wie du, aber ich glaube du hast recht."
„Ach ja, das. Er sitzt gerade oben und erklärt es Sheila. Er hat sich nämlich verraten, als er mich gesehen hat. Nein, ich werde dir das jetzt nicht erklären."
Harry ging zu Bullit und hob die Schrotflinte auf.
„Hmm... das kann ich vielleicht gebrauchen." meinte er und nahm sich, was Bullit noch an Munition in seinen Taschen hatte.
„Das hättest du mir auch früher sagen können, Harry. Ich kann dir so was besorgen."
„Danke, eine Waffe reicht. Hmm... ich habe neulich mal was über Infrarot-Technologie gesehen. Damit kann man Wärmebilder sehen, nicht wahr. Kannst du so was auch besorgen, bzw. gibt es so was überhaupt als Brille?"
Franks Augen leuchteten auf, „Ich glaube ich kenn da jemanden. Hast du noch Zeit, ist nur ein paar Blocks von hier."
„Klar, lass uns gehen. Was ist mit den Leichen?"
„Lass sie liegen. Die Polizei kennt die beiden, es sind gesuchte Verbrecher. Die sind froh, wenn sie die los sind und werden das als Bandenkrieg abtun."
„Na dann, ich folge dir." sagte Harry und versteckte die Schrotflinte unter seinem Mantel. Er nahm ein sauberes Taschentuch aus seiner Manteltasche und verband die Wunde notdürftig. Als er den Ärmel seines Mantels darüber streifte, war sie unsichtbar für Frank durch einen stillen Zauberspruch bereits fast wieder verheilt.
Frank führte ihn in eine dunkle Gasse, knapp dreihundert Meter entfernt und klopfte an eine rostige Metalltür. Zweimal kurz, zweimal lang und einmal kurz.
Ein kleines Fenster in der Tür öffnete sich.
„Mike, ich bin's, Frank und ein Freund."
Die Tür wurde geöffnet und sie wurden schnell rein gezogen.
„Was wollt ihr hier?"
„Mein Freund hier sucht spezielles Equipment. Vielleicht kannst du ihm helfen. Und ja, ich bürge für ihn. Verdammt, er hat mich gerade vor Bullit und Blade gerettet und ich habe noch nicht mal danke gesagt."
„Nicht der Rede wert Frank." winkte Harry ab.
„Also schön, was suchst du?"
„Ich wollte wissen, ob es Infrarotbrillen oder so was gibt, etwas das auf Wärmebildbasis läuft, nicht auf Restlichtverstärkung." antwortete Harry kompetent.
Mike rieb sich die Hände und seine Augen leuchteten auf, „Ich glaube, ich hab da was für dich. Komm mit."
Er führte sie in ein Zimmer hinter einer versteckten Tür.
‚Sieh an, selbst die Muggel haben so was' dachte Harry.
„Hier!" sagte er und hielt ihm eine Brille hin. Sie war etwa so groß, wie eine normale Sonnenbrille, nur lief ein Kabel am Bügel entlang und bis zu einem kleinen Kasten mit einer Gürtelschnalle.
„In der Brille sind zwei kleine Displays eingebaut mit hoher Auflösung, links und rechts von den Gläsern befinden sich Mikrokameras. Das Kabel führt zu den Batterien und den Bildprozessoren. Das ist das neueste vom neusten, Mann. Du kannst über die Displays ganz normal sehen, da sie transparent sind. Wenn du den IR-Modus aktivierst, werden die Wärmebilder drübergelegt."
Harry probierte sie aus.
„Cool, genau das was ich brauche. Was macht das?"
Mike sah ihn abwägend an, dann zuckte er mit den Schultern und meinte: „Du hast Bullit und Blade ausgeschaltet, die gingen mir schon lange auf den Senkel. Ich schenk sie dir, aber nicht, dass das zu Gewohnheit wird."
„Danke."
„Ja, du hast was gut bei mir." meinte auch Frank.
Damit verließen sie den Laden wieder und Harry verabschiedete sich von Frank.
Mit seinem neuen Equipment apparierte er zurück nach Godrics Hollow.
Sofort ertönte neben ihm ein Plopp.
„Master Potter ist zurück."
„Minx, nenn mich bitte Harry und ja, ich bin zurück. Wir haben Ferien, aber ich werde vielleicht nicht die ganze Zeit hier sein. Für morgen brauche ich jedoch die Trainingsräume fertig, ok? Und etwas Abendessen wäre auch nicht schlecht. Ich esse im Wohnzimmer."
„Wird sofort serviert, Master Harry."
„Danke. Ging es euch auch gut hier?"
„Selbstverständlich Master Harry. Wir sind glücklich hier."
„Das freut mich."
Damit ging er in seine Suite und vergrößerte sein Gepäck wieder. Sein Motorrad schaffte er nach draußen, wo er es auch wieder vergrößerte. Dann setzte er sich ins Wohnzimmer und aß.
Anschließend nahm er sich die Schrotflinte vor und die Munition.
Ihm fiel augenblicklich ein, gegen wen er die verwenden könnte, wenn man etwas an der Munition ändern würde... Werwölfe.
Er zerlegte eine Schrotpatrone in seine Bestandteile und sah sie sich näher an. Dann holte er einige Bücher aus der Bibliothek, die sich mit dem verzaubern von Objekten befasste. So arbeitete er bis tief in die Nacht an seiner Schrotflinte und an der Munition. Er packte das Magazin voller Patronen, diese waren nur soweit modifiziert, dass das Bleischrot durch reines Silber ersetzt wurde. Der Zündmechanismus war so frisiert, dass kein Schutzzauber das Zünden der Patronen verhindern würde. Die Flinte selbst hatte er mit einigen reichlich komplexen Zaubern versehen. Ihm würde nun nie die Munition ausgehen. Das Magazin würde sich stets automatisch mit der zuerst geladenen Munition nachladen. Als er fertig war, ging er ins Bett.
Am nächsten Morgen stand er früh auf und begann sein Training. Diesmal bezog er seine Pumpgun mit ein. Sie funktionierte besser, als er gedacht hatte. Bis Mittag lernte er neue Zaubersprüche. Dann aß er genüsslich und apparierte noch mal in die Winkelgasse, wo er fast den ganzen Nachmittag verbrachte bevor er schließlich wieder nach Hause zurückkehrte.
Plötzlich flatterte eine unbekannte Eule zu ihm herein.
Neugierig nahm er den Brief. Komisch, er war mit Kugelschreiber geschrieben.
Hallo Harry,
ich habe mir Marks Eule ausgeliehen, nachdem er mir euer Postsystem erklärt hat. Frank hat mir gesagt, dass du ihm das Leben gerettet hast, nur hat er sich ausgeschwiegen, wann und wie.
Deswegen (und weil ich dich wiedersehen möchte) haben wir uns entschlossen, dich zum Heiligabend zum Abendessen einzuladen. Bitte, Bitte komm vorbei. Mark wird auch da sein. Wir haben Frank übrigens ‚eingeweiht' und er war total von den Socken. Und er hat ein paar Fragen an dich, z. B. wozu du überhaupt das Equipment brauchst... was auch immer damit gemeint ist.
Deine Sheila.
P.S.: Frank nennt Mark jetzt auch nur noch Marky und das gefällt ihm gar nicht. Vielleicht sollte ich ihm ja sagen, dass ich das eigentlich total süß finde.
Harry musste grinsen, als er das Post Scriptum las, da hatte er ja was angerichtet. Aber warum eigentlich nicht. So musste er heut abend nicht allein verbringen.
Er packte ein paar Sachen in einen Rucksack unter anderem seine IR-Brille.
Dann besorgte er noch schnell einige Geschenke und freute sich auf den Abend.
Gegen sieben apparierte er in die Wohnung von Sheila und Frank.
Beide schrieen überrascht auf, als er so aus dem Nichts erschien, nur Mark schüttelte grinsend den Kopf.
„Ich wusste, dass du es nicht lassen kannst." sagte er grinsend.
„Hi alle zusammen. Schönen Dank für die Einladung."
Sheila deckte den Tisch und holte den Braten aus der Röhre. Beim Essen unterhielten sie sich offenherzig und auch Mark schien seine Ehrfurcht vor Harry verloren zu haben, als er bemerkte, dass Harry auch nicht anders war, als sie alle.
„Hast du eigentlich eine Lizenz zum Apparieren?" fragte Mark.
„Seh ich so aus? Ich bin doch noch nicht volljährig." grinste Harry.
„Hmm... dachte ich mir. Von mir erfährt niemand was. Hast du es selbst gelernt?"
Harry nickte.
„Respekt." sagte Mark.
„Ich muss ehrlich sagen, dass ich überrascht war, von Magie und dann von deiner Geschichte zu hören, ist noch untertrieben. Aber bevor ich dich den neugierigen Fragen meiner Schwester überlasse... wozu brauchst du .... das Equipment?" fragte Frank.
„Hmm... ich habe Bullits ‚Geschenk' etwas modifiziert. Es könnte sich nützlich gegen Werwölfe erweisen. Was die Brille angeht... das kann ich euch zeigen." antwortete Harry grinsend.
Er stand auf und zog einen silbrig schimmernden Umhang aus seinem Rucksack und die Brille. Die Brille gab er Frank und der setzte sie auf.
„Aktiviere sie noch nicht!" forderte Harry, dann schwang er den Umhang um sich herum und verschwand vor den überraschten Augen der anderen.
„Wow, ein Tarnumhang. Die sind sehr selten." keuchte Mark.
„Hab ich von meinem Dad geerbt. So jetzt schalte sie an!" kam Harrys Stimme aus dem nichts.
Frank drückte einen Knopf an dem Kasten und stieß einen Pfiff aus, „Cool, jetzt kann ich dich sehen."
„WAS?" fragte Mark verblüfft und Frank reichte ihm die Brille. Er konnte es kaum fassen, als er die leuchtenden Umrisse von Harrys Gestalt ausmachen konnte.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das ist Magie." stammelte er.
Nachdem auch Sheila es ausprobiert hatte, nahm Harry die Sachen wieder an sich.
„Damit rechnet old Voldie bestimmt nicht, dass jemand Muggel-Technik gegen ihn einsetzen könnte."
Überrascht sahen sie, wie Mark anfing leicht zu zittern, als Harry den Namen nannte.
Harry hieb ihm lachend auf die Schulter und sagte: „Komm schon Marky. Es ist nur ein Name. Nur weil du seinen Namen aussprichst, kann er dir nichts tun. Hier schau: VOLDEMORT!... und ist mir was passiert?"
Mark schüttelte den Kopf.
„Siehst du? Ah... ich glaube, jetzt habe ich Sheila neugierig gemacht..." grinste Harry und nun war er den Rest des Abends damit beschäftigt seine Sicht von seinen Abenteuern zu erzählen, bevor er nach Mitternacht in sein Haus zurückkehrte. Zum Schluss hatte er Mark soweit, dass er Voldemorts Namen aussprach. Er ging natürlich nicht, ohne die Geschenke zu verteilen. Sheila bekam ein Buch über die Welt der Zauberer, Mark eines über die der Muggel. Und Frank bekam von Harry eine Bomberjacke aus Drachenleder, die wie sein Mantel halbwegs kugelsicher war.
Am ersten Weihnachtsfeiertag erwachte er sehr spät, der gestrige Abend war relativ lang gewesen.
Er aß mehr oder weniger gleich Mittag und packte dann die Geschenke aus, die er von seinen Freunden bekommen hatte. Dann schenkte er seinen Elfen noch je ein Set neue Kleidung, was sie zutiefst erfreute.
Nachmittag dann, zog er sich um, schnappte sich seine übliche Ausrüstung und seinen Rucksack und apparierte zum Fuchsbau. Er hoffte, es würde eine positive Überraschung werden.
„Ho! Ho! Ho! Und fröhliche Weihnachten!" rief er in künstlich tief gehaltener Stimme, als er mitten im vollen Wohnzimmer der Weasleys apparierte. Schweigen umgab ihn und er musste kämpfen, ein Lachen angesichts der erstarrten Gesichter zurückzuhalten.
„Harry?" fragte Ginny vorsichtig und Harry verbeugte sich vor ihr galant und erwiderte: „Der Selbe. Zu ihren Diensten, holde Lady."
Er grinste und umarmte sie freundschaftlich.
„Wow!" flüsterte sie, „Wie ein neuer Mensch!"
Sie musterte ihn von oben bis unten. Seine wilden langen Haare hatte er gekämmt, so gut es ging und sie in einen eleganten Zopf zusammen gebunden. Seinen Ohrring trug er noch. Seine üblichen Shirts und Lederkluft war allerdings nicht zu sehen. Statt dessen trug er ein feines dunkelgrünes Seidenhemd, einen legeren Blazer darüber, eine elegante schwarze Hose und normale schwarze Schuhe, statt der Springerstiefel, die er sonst bevorzugte.
„Ich konnte ja nicht zulassen, dass deine Mum einen Herzinfarkt bekommt, wenn sie mich sieht." erwiderte er und feixte.
„Das hast du auch so bald geschafft, Harry mit deinem unverhofften Auftauchen." rief Fred fröhlich und begrüßte ihn nun, genau wie der Rest der Weasleys. Er drückte jedem gleich ein Geschenk in die Hand.
„Deswegen hast du uns am Bahnhof nichts geschenkt, sondern nur Blaise. Du wusstest die ganze Zeit, dass du kommen würdest." schalt sie ihn freundschaftlich.
Er ersparte sich eine Antwort und grinste nur hinterhältig.
Dann kam Molly: „Harry! Ich bin ja so froh, dass du doch noch gekommen bist. Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Aber... soll ich dir nicht mal die Haare schneiden? Und der Ohrring..."
Harrys Gesichtsausdruck wandelte sich von offenherziger Freude zu tiefer Enttäuschung. Molly entging das nicht und es versetzte ihr ein Stich ins Herz.
„MUM!" rief Ginny entrüstet, „Er hat sich extra fein gemacht für dich und du ziehst immer noch über ihn her?"
Molly schluckte schwer. Ihre Kinder hatten ihr erzählt wie sehr sich Harry geändert hatte und sie hatte genau das getan, wovor ihre Kinder sie gewarnt hatten.
„Entschuldige bitte!" sagte sie ernst.
Harry nickte nur und winkte ab. Ein wenig von dem Funkeln in seinen Augen kehrte zurück, doch noch lange nicht alles. Auch die Begrüßung durch Ron fiel wesentlich kühler aus, als er erwartete. Er bemerkte zufällig, dass Hermine ihm dafür einen sehr zornigen Blick zuwarf.
Sie setzten sich und Molly forderte ihn auf: „Erzähl doch mal, was hast du in den letzten Tagen gemacht?"
„Du meinst, außer zwei Verbrecher gekillt und einem alten Freund das Leben gerettet?" fragte er und grinste. Zunächst sahen ihn alle entsetzt an, doch dann lachten sie über den vermeintlichen Scherz. Manchmal war es die Wahrheit, die unglaubwürdig war.
„Ich hab eine gute Freundin besucht, Sheila." Er warf Ginny einen bedeutenden Blick zu und als er sah, dass Traurigkeit in ihre Augen trat, zwinkerte er ihr zu und grinste spitzbübisch.
„Ist das nicht die Muggelfreundin, die du im Sommer kennen gelernt hast? Ginny und Ron haben mir davon erzählt." fragte sie offen, ohne jegliche Wertung. Entweder hatten sie ihr nicht alles erzählt, oder sie besserte sich.
„Jep, genau die. Sie hat jetzt einen Freund." Harry stellte amüsiert fest, dass Ginny anfing erleichtert zu strahlen, „Und was macht der, als er mich sieht?"
„Was denn?" fragte Hermine.
„Er fing an zu stammen... Ha… Harry Potter! Sheila hat vielleicht Augen gemacht, sag ich euch."
Die Weasleys starrten ihn verblüfft an, nur Hermine lachte herzlich. Dann fiel auch bei den anderen der Groschen und sie stimmten mit ein.
„Und dann? Was habt ihr dann mit der Armen gemacht?" fragte Molly.
„Nun, ich habe mich ernsthaft mit ihm unterhalten und dann haben wir sie eingeweiht. Sie haben mich gestern zum Abendessen eingeladen und wir haben gemütlich zusammen gesessen und ich habe ihnen meine Lebensgeschichte erzählt, nachdem ihr Freund sie neugierig gemacht hatte."
„Cool." seufzte Ginny.
Irgendwann nachdem sie alle ihre Geschenke ausgepackt hatten und zu Abend gegessen hatten, zog sich Ron mit Hermine zurück.
Molly ging mit Arthur in die Küche und die Zwillinge hatten sich bereits verabschiedet.
„Was ist zwischen den beiden?" fragte Harry, der die starke Anspannung zwischen den beiden den ganzen Nachmittag beobachtet hatte.
Ginny seufzte: „Sie haben sich gestritten und es ist sehr ernst. Ron ist manchmal so ein Idiot!" schimpfte sie.
„Was hat er jetzt wieder getan?" fragte Harry.
„Sorry, das kann ich dir nicht sagen. Aber wenn er so weiter macht..."
Plötzlich flog die Tür auf und ein wütender knallroter Ron stürmte durch das Zimmer und nach oben. Er hatte einen deutlichen Handabdruck auf seiner Wange.
„Ich gehe zu ihr." seufzte Harry und ging nach draußen.
Ginny nickte ihm zu und wünschte ihm viel Glück.
Er fand Hermine, wie sie schluchzend auf der Bank im Garten saß, ihren Kopf schwer auf ihre Hände gestützt.
Er setzte sich neben sie, umarmte sie sanft und zog sie eng an sich heran.
Beruhigend strich er ihr über den Rücken.
Mit sanfter Stimme fragte er: „Was ist passiert, Hermine?"
„Ron," schluchzte sie, „Er... er drängte mich immer mehr ... wollte immer weiter gehen. Gestern fing er an, mich ... ich kann es nicht..."
„Schh!" flüsterte er beruhigend, „Du kannst mir alles sagen, Hermine. Ich werde immer für dich da sein, ok?"
Sie nickte.
„Also, ich nehme an, er hat dich begrapscht, wenn ich das mal so ausdrücken darf?"
Wieder nickte sie und frische Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Und er wollte, dass du Sex mit ihm hast?"
„Ja."
„Aber du warst noch nicht bereit dazu." stellte Harry mit beruhigender Stimme fest. Doch seine Gedanken waren alles andere als beruhigend.
„Nein. Noch lange nicht."
„War noch mehr?"
„Ja, er hatte mir ein Ultimatum bis Weihnachten gestellt und gesagt, dann wäre es aus."
Harry schüttelte den Kopf und seufzte: „So ungern ich dir das jetzt sage, Hermine, aber du solltest dir einen anderen Freund suchen. Er hat so ein nettes Mädchen wie dich nicht verdient. Ich könnte einem Mädchen so etwas nie antun, das muss grausam sein."
„Du? Aber du..." fragte sie überrascht.
„Ich? Ach du meinst, weil ich schon mit ein paar Mädchen geschlafen habe?"
Sie nickte und sah ihn zum ersten mal an... fragend und etwas unsicher.
„Das ist doch etwas ganz anderes Hermine. Keines der Mädchen hat aus Liebe zu mir mit mir geschlafen. Wir alle wollten nur Spaß, keine Beziehung, keine Liebe, keine Zuneigung. Purer Sex aus Spaß an der Freude."
„Und du hast nie etwas für sie empfunden?"
„Na ja, nach meinem ersten Mal mit Sheila habe ich etwas für sie empfunden, doch ob es Liebe war? Ich weiß es nicht. Ich war etwas überrascht, dass sie einen Freund hat, doch ich freue mich für sie."
„Du bist so gut, Harry." seufzte sie und umarmte ihn, Nähe und Zärtlichkeit suchend.
Harry erwiderte die Umarmung und küsste ihr auf die Stirn. Plötzlich liefen seine Gefühle Amok. Hitze breitete sich in ihm aus und sein Magen schien sich zu verknoten. Sein Herz schlug sofort ein paar Takte schneller.
Er schloss die Augen. ‚Nein! Nein, dass darf nicht sein!' dachte er, als er seine wahren Gefühle für Hermine realisierte.
Sanft löste er sich aus ihrer Umarmung.
„Und jetzt?" fragte er, als er sich wieder im Griff hatte.
„Ich will hier weg, doch bei uns zu Hause ist niemand. Ich weiß nicht wo ich hin soll." seufzte Hermine niedergeschlagen.
Er sah ihr tief in die Augen und verbannte seine Gefühle in das tiefste Innere seines Herzens.
„Nein, hier bleiben wäre keine gute Idee und in deiner Verfassung allein zu sein schon gar nicht. Wenn du mir versprichst, es für dich zu behalten und keine Fragen zu stellen, nehme ich dich mit zu mir. Ich habe genug Platz."
Etwas Freude kehrte in ihre gequälten Augen zurück und sie nickte: „Ich verspreche es dir."
„Komm mit, wir sagen Bescheid und du kannst deine Sachen holen."
Drinnen wurden sie von Ginny und überraschender Weise von Molly erwartet.
„Es tut mir so leid, Hermine." sagte Molly ernst.
Als sie Hermines fragenden Blick bemerkte fuhr sie fort: „Ich habe Ron reinstürzen sehen und den Blick, mit dem Harry raus ist. Da Ron seine Tür versperrt hat, habe ich Ginny gefragt. Sie hat mir nur gesagt, dass ihr euch gestritten habt und ich habe eine Ahnung warum. Ich habe bemerkt, wie er reagiert hat, als Ginny von Harrys Abenteuern mit den Frauen berichtet hat... nichts für ungut Harry. Sein Blick, gleichzeitig voller Verlangen und Enttäuschung und Wut hat mir alles gesagt. Ich werde ihn mir bei der nächsten Gelegenheit zur Brust nehmen und etwas Verstand in seinen leeren Schädel prügeln, das verspreche ich dir."
Hermine schluckte schwer und neue Tränen liefen ihr über die Wangen. Harry legte ihr beruhigend den Arm um die Hüfte.
„Dann haben sie sicher Verständnis dafür... wenn... wenn ich den Rest der Ferien bei Harry verbringe?" schluchzte sie. In Mollys Blick lag nichts als Zuneigung und Verständnis, als sie nickte.
Ginny sah Harry überrascht an, dann sah er deutlich die Enttäuschung in ihren Augen. Das entging auch Hermine nicht und wieder schluckte sie schwer. Im Moment konnte sie nichts für Ginny tun und instinktiv wusste sie, dass Harry das nur tat, um ihr zu helfen. Auch Ginny wusste, dass es keine Chance gab, dass Harry sie mitnehmen würde und so sagte sie nichts.
Ginny ging mit Hermine nach oben, um die Sachen zusammen zu packen.
„Du passt gut auf sie auf, ja?" fragte Molly ihn.
„Selbstverständlich, Molly. Sie ist meine beste Freundin, nach Ginny."
„Nach Ginny?"
„Ja, Ginny war die einzige, die die ganze Zeit zu mir gehalten hat, trotz dem ich mich so verändert habe."
„Es... es tut mir leid, dass ich vorhin so reagiert habe... ich... ach zur Hölle. Immer, wenn ich jemanden mit solchen Sachen sehe, Ohrringe oder lange Haare oder so, denke ich er sei ein Taugenichts und doch hast du mehr als alle anderen bewiesen, dass du das absolute Gegenteil bist. Und trotzdem war es wieder meine erste Reaktion und ich denke, wenn du in deinen normalen Sachen aufgetaucht wärst, wäre sie noch viel schlimmer gewesen und das tut mir aufrichtig leid. Wenn... wenn du willst, kannst du das nächste mal gern auch in deinen normalen Sachen kommen, Harry."
„Danke, Molly." sagte Harry ehrlich berührt.
„Ich bin zu alt, um mich so sehr zu ändern, dass ich so ein ... wie sagt man...Outfit cool finden würde, Harry. Deswegen, nimm eventuelle Äußerungen nicht persönlich. Ich meine es nicht so."
„Kein Problem. Danke, dass du so offen zu mir bist, Molly. Das bedeutet mir sehr viel."
Sie schloss ihn in eine herzliche Umarmung.
In diesem Moment kamen Ginny und Hermine die Treppe herunter, den schweren Koffer zwischen sich.
„Also ehrlich!" sagte Harry und schüttelte mit dem Kopf, „Seid ihr Zauberer oder nicht?"
Er streckte seine Hand aus und der Koffer flog sanft auf ihn zu. Er schrumpfte auf das Volumen eines Hühnereis und landete auf seiner Hand, dann steckte er ihn in seine Hosentasche.
Hermine schüttelte sprachlos den Kopf. Ginny feixte und Molly lächelte stolz.
„Seid ihr auch gut versorgt? Habt ihr genug zu essen?" fragte sie besorgt.
„Molly, selbst wenn wir nach diesem köstlichen Mahl noch Hunger hätten, es ist bestens gesorgt für uns, ich verspreche es dir."
„Schön. Schön. ... Wie kommt ihr hin?"
Hermine sah ihn nun fragend an und Harry sagte cool: „Wir apparieren."
Wie aus einem Mund sagten Ginny und Hermine: „Man kann niemanden mitnehmen beim Apparieren."
Sie sahen sich überrascht an und grinsten.
Harry lachte und sagte dann: „Lass dich überraschen, Hermine und du Ginny, solltest es eigentlich besser wissen, als mich zu unterschätzen."
Sowohl Molly als auch Hermine sahen Ginny fragend an.
Harry rettete sie: „Fragt sie erst gar nicht, sie hat mir geschworen, nichts zu erzählen."
„Also schön. Viel Glück euch beiden." seufzte Molly.
Hermine verabschiedete sich von den beiden Weasleys und auch Harry verabschiedete sich. Er küsste Ginny zum Abschied auf die Stirn und flüsterte ihr ins Ohr: „Spätestens wenn Old Voldie keine Gefahr mehr ist, zeige ich dir wo ich wohne, ok?"
„Und was ist dann mit uns?" flüsterte sie zurück.
Er sah ihr tief in die Augen und antwortete ihr: „Ginny, vergiss mich einfach. Niemand weiß, wie lange es dauert und ob ich überlebe. Und selbst wenn, ich weiß es einfach nicht. Warte nicht auf mich!"
fire-key: Frage beantwortet?
fratze: Ob Blaise Junge oder Mädchen ist, ist mir nicht ganz klar und in diversen Fanfics ist das auch mal so mal so dargestellt. Ich brauchte ein heißes Slytherin-Girl und habe entschieden, dass Blaise ein Mädchen ist. Und wenn es im Original nicht so ist... ICH bin hier der AUTHOR! SO! grins
Cosma: Nicht verwirren lassen. Voldemort ist KEIN Necromancer (Das war in dunkle Zeiten g) Hier ist Harry ein Necromancer und Voldemort nur ein überdurchschnittlicher Zauberer, dessen Macht auf seinen Anhängern beruht und die dezimiert Harry gerade munter.
Eduard: Kann ich dir noch nicht sagen. Erstens bin ich noch nicht fertig und zweitens unterteile ich die Story gerade erst in Kapitel. Ich kann dir sagen, dass wir bei 75% des fertigen Teils sind und danach evtl. noch zwei vermutlich nicht mehr ganz so lange Kapitel folgen werden, die ich aber noch schreiben muss
Altron: Ich finde auch, dass der Anfang ziemlich holperig ist und ich Harrys Gefühle und Entscheidungen nicht richtig gut darstellen konnte. Ich habe eine Weile versucht, das zu verbessern. Vielleicht hast du recht und ich hätte diesen Teil länger und umfassender schreiben sollen. Aber ich wollte auch voran kommen... wie dem auch sei, vielen Dank für die ernst gemeinte Kritik. Ich hoffe aber, dir gefällt der Rest der Geschichte.
