Kapitel 13 – Die Zeit läuft ab

Eine halbe Stunde später kamen Ron und Ginny in das Abteil. Ron schien etwas verlegen zu wirken und er vermied Augenkontakt mit Harry und Ginny. „Ähm... Hermine, können wir uns mal kurz unter vier Augen unterhalten?" fragte er schüchtern. Sie nickte und wollte aufstehen, doch Harry hielt sie zurück. „Hier seid ihr ungestört. Ginny und ich warten draußen und ihr sagt uns Bescheid, wenn ihr alles geklärt habt, Ok?" Sie nickte ihm dankbar zu und Harry verließ mit Ginny das Abteil und schloss die Tür hinter sich. „Du bist wirklich nett, Harry."sagte Ginny. Er zuckte nur mit den Schultern. „Versteht ihr beide euch wieder besser?"fragte sie ihn. „Hmm... es geht so. Ich nehme mal an, Ron wird sich entschuldigen?" „Ja, oh ich habe mir gewünscht, ich hätte mit euch gehen können. Bei uns hat im wahrsten Sinne des Wortes die Luft gebrannt. Ich habe Mum noch nie so sauer erlebt und Ron hat sich eine Abreibung eingefangen, wie noch nie von jemand vor uns... nicht dass er es nicht verdient hatte. Ich glaube, er will es noch mal mit ihr versuchen."

Harrys Blick verfinsterte sich sichtbar: „Er wird sich nicht ändern, Ginny und Hermine hat wirklich etwas besseres verdient, aber das ist ihre Entscheidung." „Du hast recht, Harry. Ich... ich wollte dich noch etwas fragen Harry." „Was denn?" „Glaubst du, wenn Vo.... Voldemort besiegt ist, könnte es eine Chance geben... für... für uns?" Harry schluckte schwer, doch er wollte ehrlich mit ihr sein. „Ginny... ich..."er schloss die Augen und holte tief Luft, „Ich habe in den Ferien viel darüber nachgedacht und etwas realisiert. Du bedeutest mir sehr viel, Ginny... aber für uns beide gibt es keine Zukunft, auch nicht, wenn alles Friede, Freude, Eierkuchen ist." Tränen traten ihr in die Augen; „Aber ich..." Er hob die Hand unterbrach sie: „Bitte lass mich ausreden, das hier fällt mir sehr schwer. Ich weiß, was du für mich empfindest oder zumindest glaubst zu empfinden. Ich habe lange darüber gegrübelt, was genau du mir bedeutest, denn ich weiß, was ich für dich empfinde, geht über Freundschaft hinaus. Ginny, das wird dir jetzt sehr weh tun, aber ich liebe dich nicht, wie ein Mann eine Frau liebt, sondern wie ein Bruder seine Schwester liebt." Sie schluckte schwer und nickte, dann schien sie ihn zu mustern und nachzudenken. Sie sammelte sich, dann antwortete sie mühsam: „Es gibt nur eins, was dir zu dieser Erkenntnis verholfen haben kann. Du hast dich verliebt, wirklich und wahrhaftig verliebt, nicht wahr?" Er sah sie überrascht an, dann schloss er seine Augen und nickte.

„Oh nein!"sagte sie und fing an zu schluchzen. Weinend sank sie auf den Boden des Ganges. Sofort setzte er sich neben sie. Er hob ihr Kinn an und sagte: „Lass mich dir etwas zeigen, Ginny." Bevor sie irgendetwas tun konnte, küsste er sie voll auf den Mund. Doch er empfand keine Zärtlichkeit bei dem Kuss und keine Leidenschaft. Jeglicher Funke fehlte diesem Kuss und als er sich von ihr löste, sah er, dass Ginny das gleiche gefühlt hatte. „Fühlt sich so der Kuss eines Geliebten an?"fragte er ernst. Sie fuhr sich abwesend mit ihren Fingern über die Lippen und dann fing sie an zu lachen und schüttelte den Kopf. „Nein, ich hoffe nicht. Danke, dass du mir das gezeigt hast, mein... Bruder." „Gern geschehen, kleine Schwester." „So, und jetzt verrätst du mir, wer die glückliche ist."sagte sie und feixte. Sie erschrak, als sie den Ausdruck der Trauer bemerkte, der sein Gesicht erfüllte. „Nein, werde ich nicht. Sie darf es nicht erfahren."sagte er fest entschlossen. „Warum nicht?"fragte sie überrascht.

"Aus den gleichen Gründen, warum ich auch uns beiden keine Chance gegeben habe. Und ich möchte nicht weiter darüber reden." Sie wurden unterbrochen, als sich die Abteiltür hinter ihnen öffnete. Hermine schaute heraus und sah sie fragend an. Ginny sah noch immer verheult aus und Harry verzweifelt. „Was... was ist denn mit euch los?"fragte sie besorgt. „Nichts."sagte Harry und stand auf. Galant half er auch Ginny auf die Beine. „Ginny?"fragte Hermine. „Nichts, alles in Ordnung. Mir sind nur gerade zwei Sachen klar geworden." „Und was?" „Das geht nur Harry und mich etwas an, aber es ist nichts schlimmes und ist bereits alles geklärt." Hermine sah die beiden abwechselnd fragend an, doch sie gab sich geschlagen, denn sie wusste, dass sie nichts aus ihnen herausbekommen würde.

Sie traten in das Abteil, als der Zug losfuhr und setzten sich, Hermine neben Ron und Harry neben Ginny. Auch Ron musterte sie, doch er sagte nichts. „So, Hermine. Erzähl mal, wie war es in Harrys Versteck? War es ein kleiner Unterschlupf, ein Haus, ein Hotel?"fragte Ginny neugierig. Hermine sah sie ernst an und sagte: „Ich habe Harry etwas versprochen. Ich habe ihn schon einmal enttäuscht und ich werde es nicht wieder tun. Es ging uns gut, wir haben nicht gehungert, eher im Gegenteil, und ich habe viel gelernt. Mehr werde ich dir nicht sagen. Wenn Harry so weit ist, wird er es dir selber sagen." „Ach komm schon!"schmollte sie. „Ginny! Ich meine es ernst. Außerdem bewahrst du auch ein Geheimnis von Harry, oder?" Ginny sah ihn fragend an, „Hast du...?" „Nein, sie weiß es nicht. Das einzige, was du nicht über mich weißt, ist, wo ich war und damit weißt du mehr über mich, als alle anderen."erwiderte er mit seiner sanften beruhigenden Stimme. „Hmm.... also schön, ich frage nicht weiter." „Gut. ... Hermine, du kannst ihr ja sagen, was wir die ganze Zeit so gemacht haben." „Meinst du?" „Klar. Erzähl ihr, was du gelernt hast und wo wir in der Freizeit waren und wen wir getroffen haben, wenn du Ron wieder so weit vertraust, natürlich." Ron schoss ihm einen giftigen Blick zu, doch dann sah er beschämt zu Boden.

„Hmm... also gut. Was willst du zuerst wissen?"fragte Hermine ihre Freundin. „Wo wart ihr und wen habt ihr getroffen?" „Wir waren in Harrys Lieblings-Club, dem Blue-Star." „Ehrlich? Oh, da möchte ich auch mal hin."seufzte Ginny. „Vergiss es!"fuhr Harry dazwischen, „Erstens, selbst wir sind noch zu jung, um dort offiziell rein zu dürfen und zweitens ist es eine Hard-Rock- Disco und ich bezweifle, dass dir die Musik dort gefällt und drittens werde ich nicht zulassen, dass so ein heißes Mädchen wie du, das mir dazu noch sehr viel bedeutet, den gierigen schleimigen Blicken der Typen und ihren plumpen Anmachen ausgesetzt wird. Ich hatte genug damit zu tun, sie von Hermine fern zu halten." Hermine schaute ihn nachdenklich an. „Wie... erzähl!"forderte Ginny Harry auf, doch der schüttelte den Kopf und deutete auf Hermine. „Also schön. Wir wollten in den Club, da haben wir Mark getroffen, Sheilas Freund. Harry hat ihn einfach aus der Schlange gezogen und ihn mit nach vorn geschleift. Mir war auch nicht ganz wohl dabei, als wir uns an den ganzen Wartenden vorbei vorgedrängelt haben. Dann haben wir Frank getroffen und der hat uns rein gelassen. Er ist wirklich ... cool. Im Club haben wir Sheila getroffen... Sie ist wirklich ein nettes und hübsches Mädchen." Und so erzählte Hermine von dem Abend in der Disco. Dann berichtete sie, was sie gelernt hatte.

„Du... du kannst apparieren?"fragte Ginny verblüfft. Hermine wurde leicht rot und nickte schüchtern, „So halbwegs." „Und du hast Okklumentik gelernt? Und kannst den Imperius abwehren?" Wieder nickte sie und Harry betrachtete mit Missfallen den neidischen Blick von Ron. Nun stand nicht nur Harry im Rampenlicht, sondern auch seine Freundin. Auch Ginny bemerkte das. Er warf sarkastisch ein: „Harry hat dich also mit einem Unverzeihlichen belegt?" Sie sah ihn überrascht an, doch dann wurde ihr Blick ernst und sie bemerkte die warnenden Blicke von Harry und Ginny. „Nein, hat er nicht. Und ich werde dir auch nicht sagen, wie wir es gelernt haben. Wichtig ist nur, dass ich weiß, dass ich es kann. Ich... ich habe nämlich Harrys Vertrauen und seine Gastfreundschaft missbraucht und herausgefunden, wo wir waren. Ich habe das gelernt, damit ich ihn nicht unwissentlich verraten kann."Sagte sie leise und mit einem deutlichen Ausdruck der Schuld in den Augen. Ginny sah sie an und schluckte. Doch Harry lächelte und winkte ab: „Hermine, das habe ich dir längst verziehen. Ich war wirklich sauer auf dich und enttäuscht, das gebe ich zu, doch im Nachhinein betrachtet, war es besser so. Es hat mir geholfen. Also zerbrich dir nicht mehr den Kopf darüber, ok?" Ihre Augen begannen zu strahlen und sie nickte und auch Ginny blickte ihn dankbar an. Sie erzählte noch etwas von dem was sie gelernt hatte, während der Zug nach Hogwarts zurückkehrte.

Am Haupteingang wurden sie von McGonagall abgefangen. Da sich Dumbledore nicht bei Harry gemeldet hatte, konnte er sich denken, dass es jetzt um seine Ausflüge ging. „Ja, schon gut, Professor. Ich komme zum Direktor."sagte er deswegen sofort. „Ich... äh... gut, Mr. Potter, aber der Direktor hat auch um die Anwesenheit von Miss Granger gebeten und es schien sehr wichtig zu sein." Ron sah missmutig zwischen Hermine und Harry hin und her und schnaubte verächtlich, was ihm einen Tritt von Ginny einbrachte. Harry und Hermine folgten McGonagall zum Büro des Direktors, wo sie den Weg freigab indem sie der Statue das Passwort sagte. Harry und Hermine glitten auf der Treppe nach oben und traten in das Büro. Dumbledore machte ein ernstes Gesicht. „Kommt herein ihr beiden. Setzt euch und macht es euch bequem. Ich hoffe ihr hattet angenehme Ferien."sagte er. „Es ging eigentlich."sagte Harry reserviert. „Miss Granger, es hat uns große Sorge bereitet, dass sie so überraschend von den Weasleys abgereist sind. Darf ich fragen, wo sie waren?" „Es tut mir leid, aber ich habe versprochen, das niemandem zu sagen. Ich kann ihnen nur versichern, dass ich gut aufgehoben war und gut für mich gesorgt war." Dumbledore seufzte niedergeschlagen, doch dann schien er sich zu konzentrieren und Harrys Blick sondierte Hermine. Sie machte plötzlich ein angestrengtes Gesicht und runzelte die Stirn. Dann stand sie auf und ging aus dem Büro. An der Tür wandte sie sich noch mal um, „Ich muss ehrlich gestehen, ich bin enttäuscht, Professor. Als ich auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht wurde, dass sie versuchen könnten, mir dieses Geheimnis mit Leglimens zu entreißen, hätte ich nie für möglich gehalten, dass sie sich solch verwerflicher Methoden bedienen würden. Harry hatte recht, für sie sind Menschen nichts weiter als Bauern auf einem Schachbrett. Übrigens ist das anwenden von Leglimens ohne Einverständnis ein Verbrechen, Professor, das ähnlich schwer wiegt, wie der Imperius. Ich werde sorgfältig darüber nachdenken, welche weiteren Schritte ich einleiten werde. Darüber hinaus habe ich ihnen nichts mehr zu sagen."Damit ging sie festen Schrittes aus dem Büro.

Dumbledores Gesicht fiel zusammen und als er in die wütenden Augen von Harry blickte, bekam er zum ersten Mal wirkliche Angst. Er schluckte heftig, dann sagte er mit gebrochener Stimme: „Es... es tut..."

"Sparen sie sich das."fuhr ihm Harry kalt ins Wort, „Nichts als leere Worte. Was wollen sie?" Wiederholt schluckte Dumbledore heftig, „Der Unbekannte hat eine Lawine ins Rollen gebracht. Die Todesser sind unsicher, zweifeln an der Macht des dunklen Lords und an seinen Fähigkeiten, seitdem er Lucius umgebracht hat, für einen Verrat, den er wohl nicht begangen hat. Voldemort ist außer sich." „Das weiß ich bereits alles. Sie verschwenden meine Zeit."sagte Harry harsch. „Es bleibt ihm nur noch eine Möglichkeit, ein frontaler Angriff... ein Angriff auf Hogwarts, auf dich und mich. Er ist dabei seine Kräfte zu sammeln. Severus hat sich endgültig von ihm losgesagt und hat seine Spionagetätigkeit aufgegeben. So wissen wir nicht, wann er zuschlagen wird und mit welchen Kräften. Es scheint, als wären die Riesen noch in Frankreich und er kann sicher nicht mehr so lange warten, bis er sie hier rüber gebracht hat." „Das wird auch langsam Zeit."sagte Harry zufrieden. „Was?"fuhr Dumbledore auf. „Dass sich dieser feige Bastard seinem Schicksal stellt." „Aber... du kannst ihm noch nicht ... entgegentreten." „Nicht? Warum nicht? Vielleicht hilft mir ja auch der Unbekannte?" „Wer ist es, Harry?" „Das werde ich ihnen nicht sagen. Sie haben mir doch gerade bewiesen, dass sie mein Vertrauen... nein, das Vertrauen irgend eines Menschen nicht verdienen." Dumbledore entgleisten die Gesichtszüge und er schlug die Hände vor die Augen. Harry stand auf und ging, an der Tür drehte er sich um und sagte: „Er hat vor Ort die Todesser, Dementoren und Werwölfe. Damit er sie einsetzen kann, wird er zum Vollmond angreifen und damit er sie kontrollieren kann und nicht seine eigenen Leute anfallen, muss er sie mit dem Wolfsbane-Trank versorgen. Wenn plötzlich große Mengen des Trankes oder dessen Zutaten vom Markt verschwinden, wissen sie, wann er angreifen wird."

Dann drehte er sich um und verließ das Büro.

Harry überprüfte diesen spontanen Einfall noch einmal und er wusste, dass er richtig war. Das hieß, sie hatten noch einen knappen Monat Zeit bis zum Angriff. Bis dahin würde Voldemort seine Todesser auch noch unter Kontrolle halten können. Er erreichte die fette Lady und sagte ihr das Passwort. Im Gemeinschaftsraum waren nur noch seine Freunde, die anderen waren schon im Bett. Hermine saß schluchzend neben Ron, der sie zur Abwechslung mal liebevoll tröstete. Ginny sah ihm gespannt entgegen. „Was ist passiert?"fragte Ron besorgt. „Nichts, was ich nicht erwartet hätte."erwiderte Harry und kniete sich vor Hermine hin. „Hey, ist alles In Ordnung?" Sie nickte, dann schluchzte sie: „Ich... ich hätte nur nie geglaubt, dass mir das irgend jemand mal antun würde. Schon gar nicht Dumbledore. Wenn du nicht gewesen wärst..." „Ist doch alles in Ordnung, Hermine. Er wird es nie wieder tun."sagte Harry in seiner sanften und beruhigenden Stimme und sie zwang sich zu einem Lächeln und nickte. „Was... Was hat er ihr getan?"fragte Ron außer sich. Harry sah sie fragend an und sie nickte ihm zu. Dann stand Harry auf und setzte sich neben Ginny. „Er hat versucht mit Leglimens in ihren Geist einzudringen und so von ihr zu erfahren, wo ich mich versteckt hielt." Ginny sah ihn mit offenem Mund an und stammelte: „Aber... aber das ist ja furchtbar!" „Dieser...."fuhr Ron auf. Doch Harry stoppte ihn mit einer Handbewegung. „Lass es gut sein, Ron. Er denkt, er tut, was er tun muss. Doch dabei vergisst er, dass es sich bei uns allen um Menschen mit Gefühlen handelt, selbst bei mir. Er ist dabei, dies zu realisieren, soweit habe ich ihn gebracht. Er wird so etwas nicht wieder versuchen, und wenn doch, werde ich persönlich ihn vor Gericht zerren, egal was er in der Vergangenheit Großartiges geleistet hat." Ron setzte sich, doch er schien nicht zufrieden damit. Kurze Zeit später gingen sie ins Bett.

Die nächsten zwei Wochen vergingen für Harry wie im Fluge. Er war wieder eng mit Ginny und Hermine befreundet und er traf sich oft mit Blaise, meist sogar in Begleitung von Hermine und Ginny. Doch zu Blaises Überraschung lief überhaupt nichts mehr an Zärtlichkeiten zwischen ihnen. Als er sie einmal allein traf, fragte sie ihn: „Gefall ich dir nicht mehr?" „Warum?" „Du weichst mir aus, jedes Mal, wenn ich versuche, dir etwas näher zu kommen." „Das ist es nicht, Blaise. Du bist so attraktiv wie immer." „Was ist es dann? ... Oh nein, du hast dich verliebt, nicht wahr?" Er schlug die Hände vor die Augen und seufzte. „Ist das für alle so offensichtlich?" „Das ist die einzige Erklärung, warum mein unwiderstehlicher Charme bei dir nicht wirkt."sagte sie. Er sah auf und merkte, dass sie grinste. „Ja, ich bin verliebt. Aber wehe, irgend jemand erfährt es." „Weiß es sonst noch jemand?" „Ja. Gin." „Ist sie..."

"Nein, ich habe ihr klar gemacht, dass es zwischen uns nie mehr geben wird, als Freundschaft oder geschwisterliche Liebe." „Liebe zwischen Geschwistern ist illegal."feixte Blaise. Er starrte sie entsetzt an, dann grinste er, „Typisch Sly, dreht einem andauernd die Worte im Mund um. Aber ich meinte das ernst." „Also gut. Ich sage niemandem was. Ich gehe nicht davon aus, dass du mir sagst, wer die glückliche ist?" „Korrekt." „Wie du willst, aber ich bekomme es schon heraus. Wir bleiben trotzdem Freunde?" „Klar doch. Das hat doch nichts mit unserer Freundschaft zu tun, nur der ‚Spaß' fällt flach." „Kein Problem. Nicht, dass ich deine heißen Küsse und den geilen Sex mit dir nicht vermissen würde, aber ich verstehe es. Mir würde es genau so gehen. Und um offen zu sein, es gibt da diesen einen heißen Ravenclaw..." „Spar dir die Details. Stell ihn mir vor, wenn du ihn erobert hast."lachte Harry.

Den letzten Samstag vor dem Vollmond saß er allein mit Ginny im Gemeinschaftsraum. Er hatte mehrfach versucht, über seine einzigartige Verbindung Kontakt mit Voldemort aufzunehmen, doch vergebens. Er schottete sich ab. Dumbledore hatte ihm über Remus inzwischen zu verstehen gegeben, dass seine Vermutung sich als richtig erwiesen hatte. Remus würde mit den Lehrern am kommenden Donnerstag Wache schieben, natürlich nur, wenn sie sicher waren, dass der Trank bei ihm wirkte. Die Lehrer bereiteten sich auf einen massiven Angriff vor und nach und nach quartierten sich immer mehr Ordensmitglieder im Schloss ein. Die Auroren hatte Fudge, feige wie er war, im Ministerium zusammengezogen. Harry war es egal, er wusste, dass die finale Schlacht zwischen ihm und dem dunklen Lord stattfinden würde. Die Schüler waren, bis auf ihn und seine Freunde nicht informiert und wunderten sich nur über die zusätzlichen Leute. Der Unterricht jedoch lief normal weiter. Und so saß Ginny über ihren Hausaufgaben und schrieb mit ihrer Feder, die sie von Harry erhalten hatte. Sie war hellgrau. Harry saß gedankenversunken vor dem Feuer und dachte über sein Leben nach. Plötzlich ging die Tür zum Gemeinschaftsraum auf und eine weinende Hermine stürmte in den Raum. Sie war auf dem Weg in ihren Schlafsaal, doch Harry stellte sich ihr in den Weg und hielt sie fest. Sie umarmte ihn schluchzend und er strich ihr beruhigend über das Haar. Ginny betrachtete die Szene mit einem Stirnrunzeln, diesmal hat Ron es zu weit getrieben, dachte sie sich.

„Sch! Ist ja gut. Hermine. Beruhige dich!"flüsterte er sanft. „Es... es war Ron."schluchzte sie, „Wir ... ich habe ihm noch mal verziehen und ihm eine zweite Chance gegeben, doch... es war irgendwie nicht mehr wie früher. Und jetzt... ich komme gerade aus der Bibliothek... da ..."sie schluchzte noch heftiger und frische Tränen rannen über ihre geröteten Wangen. „ich habe Geräusche aus einem leeren Klassenraum gehört und ich bin rein. Es war Ron und... Lavender und sie haben... sie haben" „Sie hatten Sex?" Sie nickte heulend. Er drückte sie ganz fest an sich. „Du hättest ihn in die Wüste schicken sollen, Hermine."sagte er leise, doch seine Augen hatten sich bedrohlich verhärtet. Ginny beobachtete die ganze Szene und spielte gedankenverloren mit ihrer Feder, sie war plötzlich tiefschwarz. ‚Ich glaube es wäre nicht gut, wenn Ron in diesem Moment in den Raum kommen würde' dachte sie sich, sie selbst war im Moment überhaupt nicht gut auf ihn zu sprechen, doch das war nichts im Vergleich zu dem, was Harry mit ihm machen würde.

Harry hatte Hermine beruhigend durch das Haar gestreichelt und jetzt setzte er einen Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, dass sie ihm in die Augen sah. „Er ist es nicht wert, dass du ihm nachtrauerst. Es gibt genug Männer, die sich nach dir verzehren." „Meinst du?"fragte sie schüchtern. „Aber ja. Vertrau mir. Du bist nett, clever und wunderschön. Aber das habe ich dir ja schon mal gesagt." Sie lächelte zaghaft und er wischte ihr mit seinem Daumen die Tränen von den Wangen. „Das schönste an dir, ist dein bezauberndes Lächeln. Ich wette, mit einem Lächeln von dir, würdest du die Herzen einer ganzen Armee von Männern entflammen." Sie umarmte ihn fest und vergrub ihr Gesicht an seiner starken Brust. Sanft streichelte er ihr über den Rücken. „Oh, Harry. Was würde ich ohne dich nur machen. Das bedeutet mir so viel." seufzte sie und plötzlich schweig sie und schluckte hörbar. Sie hob ihren Kopf und sah ihm in seine unendlich tiefen ausdruckstarken grünen Augen. Als er ihre wunderschönen braunen Augen sah, entflammte sich sein Herz erneut und diesmal erkannte er, dass sie in diesem Augenblick das selbe für ihn empfand. Für diesen einen kurzen Moment, als sich ihre Blicke berührten, war er der glücklichste Mensch der Welt, seine ganze äußerliche Härte war wie weggeblasen, er schien zum ersten Mal seit Sirius Tod wieder zu fühlen und der Moment schien ewig anzudauern. Plötzlich hörte er ein „OH!"von Ginny. Er erwachte aus diesem wunderschönen Traum und sein Verstand erinnerte ihn an die harte Realität. Sein Kopf flog herum und er sah, wie sie mit geweiteten Augen auf seine Feder starrte und Hermine folgte seinem Blick. Die Feder leuchtete in einem strahlenden Gold und der Ausdruck, von Ginnys Augen verriet ihm alles.

Ruckartig nahm er seine Hände von Hermine und stammelte nur: „Nein!"und stürmte aus dem Zimmer. Eine überraschte Ginny und eine am Boden zerstörte Hermine sahen ihm hinterher. Doch Ginny fing sich sofort und eilte auf Hermine zu. Bevor sie in ihr Zimmer flüchten konnte, zog Ginny sie auf die Couch, wo sie gerade gesessen hatte. Nachdenklich fiel ihr Blick auf die Feder. Sie war nun in einem tristen, hoffnungslosen grau. Frische Tränen liefen über Hermines Wangen und nun war es Ginny, die sie in eine Umarmung zog. „Hey, das ist doch kein Grund zum Weinen."sagte Ginny beruhigend. „Doch." „Warum? Du hast dich gerade verliebt... in Harry, nicht wahr?" Hermine sah sie überrascht an und schluckte, „Wie könnte ich.. du bist doch in ihn..." „Hermine, du babbelst dummes Zeug. Harry hat mir schon vor einer Weile klar gemacht, dass er mich nicht liebt und er hat es mir bewiesen. Er liebt mich wie eine Schwester und er hat mir gezeigt, dass meine Gefühle für ihn, die für einen Bruder sind, nicht mehr aber auch nicht weniger. Deswegen habe ich mich die ganzen Jahre so zu ihm hingezogen gefühlt, nur dachte ich, es sei mehr. Und du, du hast endlich erkannt, dass Ron ein Arschloch ist und dass es bessere als ihn gibt. Du hast erkannt, dass Harry der richtige für dich ist, genau wie du die richtige bist für ihn." „Harry? Er wird mich nie lieben. Was will er von so einem besserwisserischen muggelgeborenen Mädchen wie mir? Er könnte alle haben und mehr, die zehnmal besser aussehen als ich." „Hermine, du magst zwar viel wissen, doch manchmal bist du einfach blöd. Wann ist er das letzte mal mit einem Mädchen ausgegangen?"

"Keine Ahnung." „Dann frag ich anders. Wie viele Abenteuer mit Frauen oder Mädchen hatte er, seitdem du mit ihm zusammen gewohnt hast?" Hermine dachte kurz nach: „Da war Blaise..."

"Zwischen ihm und Blaise ist nichts gelaufen, nicht mal das geringste Küsschen. Nicht als wir dabei waren und auch nicht, als wir nicht dabei waren." „Woher weißt du das?"

"Weil sie es mir gesagt hat. Genau wie ich, weiß sie schon seit einer Weile, dass Harry sich verliebt hat. Nur dass ich seit fünf Minuten weiß, in wen."sagte sie und grinste.

„Aber... wie kannst du das wissen? Ich meine, ich gebe zu, dass ich mich in ihn verliebt habe. Es ist ganz anders als... mit Ron. Da habe ich nur gedacht, er sieht halbwegs gut aus, ich kenne ihn, also versuche ich es mal. Bei Harry ist es anders... ich weiß einfach, dass... ich ihn liebe. Aber woher willst du wissen, dass er mich liebt?"

"Hermine, er hat dich in sein Versteck mitgenommen und nichts war ihm wichtiger, als seine Freiheit. Er hat sich so liebevoll um dich gekümmert, als du Ärger mit Ron hattest, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass Ron sein bester Freund war. Er hat dir ohne weiteres verziehen, dass du, in welchem Umfang auch immer, sein Vertrauen missbraucht hast und dich trotz allem ausgebildet. Und wie er dich ansieht, sagt eigentlich alles. Außerdem hat es mir die Feder hier verraten." Hermine nahm ihr die Feder aus der Hand und musterte sie. „So eine Feder habe ich noch nie gesehen. Wo hast du sie her? Und warum ändert sie ihre Farbe?" „Ich habe sie von Harry und niemand außer ihm, kann dir eine solche Feder geben. Sie ändert ihre Farbe je nach Stimmung."

"Wenn sie deine Stimmung anzeigt, wie konnte sie dir..:"

"Sie zeigt nicht meine Stimmung, sondern die von Harry. Und als ihr euch gerade in die Augen gesehen habt, hat sie..."

"Golden gestrahlt."vollendete Hermine den Satz. „Ja, und das beste was ich bisher gesehen habe war strahlendes weiß. Sie pendelt immer zwischen weiß und schwarz, doch dass sie gerade golden geleuchtet hat, kann nur eins bedeuten. Er liebt dich, Hermine."

„Aber... warum... warum ist er dann weggerannt? Und wohin?" „Ich denke mal, er sitzt jetzt auf dem Astronomieturm und starrt ins Leere oder schreit seine Wut in die Welt hinaus."

"Auf dem Turm?"fragte Hermine und wollte aufstehen, doch Ginny hielt sie fest. „Nicht, Hermine, bleib hier. Du kannst dir sicher denken, warum er weggerannt ist. Aus den gleichen Gründen, aus denen er auch uns keine Chance gegeben hat." „Du meinst, weil er es sich nicht leisten, kann, eine Freundin zu haben. Weil er damit rechnet, dass er den Kampf mit Voldemort nicht überlebt. Und weil er fürchtet, sie könnte gleich nach ihm auf der Abschussliste Voldemorts oder der Todesser landen." „Genau das ist es. Zudem steht der Kampf kurz bevor und wenn Harry recht hat, wirst du auch bald sein Geheimnis erfahren und das der Feder." „Du willst es ..."

"Nein, Hermine."

"Schon gut, ich verstehe. Wenn auch ich nur von Anfang an so zu ihm gehalten hätte, wie du."seufzte sie. „Was kann ich tun?"fragte Hermine, „Ich möchte, dass er mich liebt und vor allen Dingen möchte ich, dass er den Sinn am Leben wiederfindet, damit er sich nicht ohne Grund opfert." „Ich weiß es nicht, Hermine. Ich war lange in deiner Situation, doch ich weiß es einfach nicht. Die Zeit ist knapp geworden und ich glaube nicht, dass wir noch irgendetwas ändern können. Am besten, wir tun nichts in dieser Richtung und unterstützen ihn einfach, wo es geht. Er braucht uns jetzt als Freunde, alles andere hat Zeit bis nach dem Kampf."

„Aber... wenn er stirbt... und ich ihm nicht mehr sagen kann, dass ich.. dass ich ihn liebe."stammelte Hermine. „Kopf hoch. Er weiß, dass du ihn liebst. Und ich bin mir sicher, dass er nicht sterben wird. Ich kann dir zumindest eins versprechen, Voldemort ist fällig für die schlimmste Überraschung seines Lebens."sagte Ginny und grinste zuversichtlich. „Aber..." „Hermine vertrau mir einfach." „Weißt du, wer dieser mysteriöse Unbekannte ist, der Voldemort so viel Ärger zu machen scheint?" „Jep, das war Harry." „Ich dachte mir schon so was. Er wusste durch seine Narbe, was wann passieren würde und er war, nein ist mächtig genug und hart genug, so was durchzuziehen. Aber... weiß Voldemort dann nicht, was er kann?" „Soweit ich weiß, nicht. Ich bin mir nicht mal sicher, dass Voldemort mitbekommen hat, dass Harry ein Necromancer ist, ganz sicher jedoch nicht, was er außerdem ist. Das einzige was er weiß ist, dass sein Gegner mächtig und furchtlos ist. Er weiß noch nicht mal, dass Harry sein Gegner ist." feixte Ginny, „Der einzige, der das vermutet ist Snape, weil Harry ihn am Leben ließ und eine entsprechende Bemerkung zu ihm machte, aber gerade weil er Harry schon mehrfach sein Leben schuldet, wird er es nicht mal Dumbledore verraten." „Wow." „Jep, du hast dir einen starken Freund ausgesucht. Aber eins würde mich doch noch interessieren, Hermine." „Was denn?" „Als er am ersten September in seinem Ledermantel, Sonnebrille, kurz gesagt seinem ‚coolen Outfit' erschienen ist, hast du angewidert reagiert. Was hat deine Meinung darüber geändert."fragte Ginny ihre Freundin grinsend. Hermine wurde rot, „Es war nur eine erste Reaktion... um ehrlich zu sein, es hat etwas gedauert, aber ich habe realisiert, dass unter den Klamotten immer noch Harry steckt, wenn er sich auch ein wenig verändert hat, doch es ist nicht so viel, wie er uns weis machen will. Als mir das klar geworden ist, haben mich auch seine Klamotten nicht mehr gestört und als ich dann mit ihm auf seinem Motorrad zum Club geflogen bin... nun ja, er ist cool." „Siehst du, habe ich doch gleich gesagt."lachte Ginny. Auch Hermine schmunzelte darüber. „Nun weine nicht mehr, denk an die glücklichen Stunden die ihr haben könnt und geh ins Bett." „Danke, Ginny."sagte Hermine ehrlich und umarmte ihre Freundin. „Hey, du bist die Frau, die mein liebster Bruder liebt und dazu meine beste Freundin. Es war mir ein Vergnügen und ich möchte nur eins... euch beide glücklich sehen, ok?" Dann gingen sie beide ins Bett.

Harry war derweil auf dem Astronomieturm, genau wie Ginny gesagt hatte und dachte nach. Er konnte sich gut vorstellen, was sich gerade im Gemeinschaftsraum abspielte und er war Ginny dankbar, dass sie gerade für Hermine da war. Diesmal war es anders, als mit Ginny. Seine Gefühle für Hermine waren real und er wollte sie lieben, sein Herz schrie danach, insbesondere weil er wusste, dass sie ihn auch liebte, doch er wollte sie nicht dem damit verbundenen Risiko aussetzen. Vielleicht nach dem Kampf, dachte er sich. Falls er überlebte. Doch nun war er sich nicht so sicher, dass er sich todesmutig in den Kampf stürzen würde, egal ob er überlebte oder nicht. Ginny und Hermine ahnten es noch nicht, doch ihr wichtigstes Ziel hatten sie fast erreicht, Harry vor dem Kampf Überlebenswillen einzubläuen. Nachdenklich schaute Harry in die Nacht heraus und folgte dem Weg der Sterne. Er machte sich unsichtbar, stieß sich ab und entschwand in die Nacht. Er würde diese Nacht nicht mehr in das Schloss zurückkehren.

Spät am Morgen kehrte er in das Schloss zurück und schlenderte zum Gemeinschaftsraum. Als er die Tür öffnete, verhärtete sich sein Blick. Hermine saß auf der Couch und Ginny hielt ihre Hand. Sie sahen beide unzufrieden aus. Ron stand vor ihnen und stammelte etwas vor sich hin, was wohl eine Entschuldigung sein sollte, dass er nicht schon früher offen mit ihr war und mit ihr Schluss gemacht hatte und sie feige hintergangen hatte. Lavender stand etwas abseits und schaute verlegen zu Boden. Die ganze aufgestaute Wut kam wieder in ihm hoch, als er förmlich zu Ron herüberflog und ihn mit einem einzigen Haken auf die Bretter schickte. „Niemand tut meinen Freunden so etwas an, Ronald Weasley."sagte Harry in eisigem Ton. Ron lag wimmernd auf dem Boden und sein Blick zeigte nichts als Furcht vor dem unbändigen Zorn, der in Harrys Augen stand. Harrys Augen schienen von innen zu leuchten, so intensiv war seine Wut. Dann drehte sich Harry zu Lavender. Auch sie sah ihn mit geweiteten Augen an. Sie holte überrascht Luft, als sie sah, dass sein Blick plötzlich warm und herzlich wurde und ein sanftes Lächeln seine Lippen umspielte. Er zog seinen Zauberstab und sie trat ängstlich einen Schritt zurück. Harry murmelte einen kurzen Spruch, dann schenkte er ihr ein weiteres herzliches Lächeln. Er fragte sie: „Warst du im letzten Monat noch mit einem anderen Mann intim, außer Ron?" Sie schüttelte den Kopf und es wirkte ehrlich und aufrichtig, allerdings etwas beschämt, denn das besagte, dass Ron Hermine schon öfter betrogen hatte. Doch sie konnte sich Harrys bohrendem Blick nicht widersetzten.

Schließlich wandte er sich wieder Ron zu und in harschem Ton fragte er: „Du hast deine Entscheidung getroffen?" „Ja... ich... gehe mit Lavender." „Gut. Liebst du sie?" Ron starrte ihn überrascht an. Harrys Blick war nicht mehr zornig, nur hart wie Stahl und Ron wusste, dass er ihm im Augenblick in seine tiefste Seele schaute. „Ich... ja." „Gut, ich hoffe du bist ihr ein besserer und treuerer Freund, als du Hermine warst und vor allen Dingen hoffe ich, du bist eurem Kind ein besserer Vater." Alle vier starrten ihn überrascht an und Harry grinste böse. „Was meinst du, Ginny? Geben wir ihm einen Tag Vorsprung, bevor wir Molly einen Brief schreiben, oder hat er soviel Fairness nicht verdient?" Er sah Ginny tief in die Augen und zwinkerte ihr zu. „Das kommt wohl darauf an, wie er sich benimmt."sagte sie von oben herab. „Bitte, sagt ihr nichts, ich tue alles für euch."flehte Ron. Harrys Blick blieb kurz auf Hermine hängen, doch sie schien es halbwegs gelassen aufzunehmen. Dann wandte er sich wieder an Ron und fragte nun wieder mit ernster kalter Stimme: „Für uns? Lavender ist es, die deine Aufmerksamkeit verdient. Ich denke, ich spreche in Hermines Sinn, wenn ich sage, halte Abstand von ihr, aber das ist auch schon alles, was wir von dir wollen. Tu mir nur einen Gefallen! Pass auf sie auf, wenn Voldemort seinen Zug macht." Ron schluckte und nickte. „Vo... Du-weißt-schon-wer?"stammelte Lavender und hielt sich schützend den Bauch. Harry sah sie ernst an und nickte, „Wenn meine Vermutung richtig ist, wird er noch in dieser Woche Hogwarts angreifen. Doch ich würde an deiner Stelle trotzdem hier bleiben. Nirgendwo ist es sicherer als hier und wenn Hogwarts fällt, fällt auch der Rest Englands soviel ist sicher." Sie schluckte, doch der Ton ließ keinen Zweifel an Harrys Worten.

„So wie ich das sehe, solltet ihr beide mal zu Madam Pomfrey gehen und dann solltet ihr überlegen, wie ihr das euren Eltern und McGonagall beibringt. Wenn ihr es richtig dreht, könnt ihr McGonagall vielleicht verklickern, dass es während der Ferien passiert ist, dann kann sie euch nicht wegen Missachtung der Schulordnung rausschmeißen."sagte Harry. Sie nickten und Ron nahm rührend Lavenders Hand und führte sie aus dem Gemeinschaftsraum. Ginny nahm das zum Anlass und verabschiedete sich in die Bibliothek. Harry setzte sich neben Hermine und fragte sie sanft: „Ist alles in Ordnung mit dir?" Sie nickte. „Wegen gestern, es tut mir leid."begann er, doch Hermine unterbrach ihn. „Ist schon gut. Ginny hat mir alles erklärt. Sag jetzt nichts mehr dazu. Wir bereden das nach dem Kampf, einverstanden?" Er sah sie überrascht an, er sah Traurigkeit in ihren Augen aber auch Entschlossenheit, das Richtige zu tun. Er schenkte ihr ein dankbares Lächeln und umarmte sie freundschaftlich. „Danke."sagte er ehrlich. „Harry?"fragte sie leise. „Ja?" „Versprichst du mir etwas?" „Was denn?"fragte er etwas verwundert. „Versprich mir, dass du dein Leben nicht unnötig opferst!"flehte sie ihn an und er verlor sich für einen Moment in ihren braunen Augen. Er sah ihr tief in die Augen und antwortete: „Ich verspreche es dir, Hermine." Nun leuchteten ihre Augen ein wenig. „Was ist das für eine Feder, die Ginny von dir hat?" „Warum, möchtest du auch eine?" „Darum geht es nicht. Ich habe eine solche Feder noch nie gesehen." „Sie ist von einem Engel."sagte er und lächelte. „Harry, du sollst mich nicht auf den Arm nehmen." Und wieder war es die Wahrheit, die unglaublich war.

AN: Tja, manchmal esse ich in meiner Frühstückspause auch was ;-) dann lade ich nach Feierabend hoch, bevor ich anfange zu schreiben. Und ich schlaf gern noch mal drüber, bevor ich was poste. Aber nach dem nächsten Kap wird es eh ne weile dauern bis der Rest kommt, ich habe das Finale noch nicht fertig.

Brisana-Brownie: Woher soll ich wissen, ob sie ALLE Sachen beim Apparieren verloren hat, ich war doch nicht dabei ;-) Aber sie hat auf jeden Fall einige Sachen verloren