Vorbereitungen und eine Wette
Am Abend setzte sich Claire zu Harry und Ron, die angestrengt über den Verwandlungsaufgaben saßen.Sie hatte ihre schon seid ein paar Tagen erledigt.
"Hey Luny, weißt du wo Mione ist? Wir müssen bis morgen diese Aufgaben erledigt haben und ich habe keinen blassen Schimmer!", sprach sie Ron an.
"Da bist du aber selbst dran Schuld, wenn du jetzt erst anfängst und ich ´abe Mione seid dem Abendbrot nicht mehr gesehen!"
Harry grinst sie an. "Was?"
"Ach nichts, ich musste nur dran denken wie es war als du hier her kamst"
"Was war denn da?"
"Na, du hast fast nur französisch gesprochen und jetzt sprichst du schon fast perfekt englisch!"
"Stimmt nur das du oft das "H" verschlugst oder. ja "Fach" kannst du ja auch nicht aussprechen.", ergänzte Ron.
"Aber. ich lerne es. Es ist nur, dass dieses Wort sich so na ja, hart ausspricht und außerdem bekomm ich das mit dem "H" auch schon öfters hin, spätestes in drei Monaten hab ich das bestimmt auch drauf.", verteidigte sie sich.
"Wollen wir wetten?", begann Ron.
Claire wollte gerade antworten, wurde aber von Hermine unterbrochen, die gerade in den Gemeinschaftsraum stürmte.
Sie drehte sich verwundert zu der Vertrauensschülerin um, die jetzt die volle Aufmerksamkeit hatte.
"Also.", begann sie und atmete tief ein, ".was ich euch jetzt zu sagen habe, ist sehr wichtig, es betrifft unseren Abschluss. Also, wie jedes Jahr werden Vertreter des Hauses gewählt, die Vorschläge einbringen und Vorbereitungen treffen. Es gibt drei Bereiche zu besetzen - Abschlusszeitung, Abschlussball und Abschlussfahrt. Es werden also von euch bis morgen drei Repräsentanten gewählt. Ich werde jetzt die Listen herumgeben, auf die jeder drei Namen schreibt. Diese werden dann bis zum morgigen Frühstück in den Feuerkelch in der großen Halle geworfen.", endete sie und verteilte die Zettel.
Die Freunde sahen sich an. Vergessen waren die Hausaufgaben. Aufgeregt begannen die Schüler zu reden.
Nachdem Claire ihren Zettel erhalten hatte, ging sie auf ihr Zimmer. Dort schmiss sie sich auf ihr Bett und starrte auf den Zettel. Die Entscheidung war schnell gefallen. Sie trug Parvati bei dem Ball, Ron bei der Zeitung und Hermine bei der Fahrt ein.
Auch wenn sie Parvati nicht besonders leiden konnte, hatte diese einen ausgeprägten Geschmack, wenn es sich um Gestaltung handelte.
Sie machte sich sofort auf den Weg zur Großen Halle und warf den Zettel ein.
Am nächsten Morgen wachte sie sehr verspätet auf. Normalerweise war sie früh immer einige Stunden vorm Frühstück wach.
Erschrocken sah sie auf das Nachbarbett. Hermine, mit der sie das Zimmer teilte, war schon aufgestanden. Sie sah auf die Uhr und sprang schnell aus dem Bett. In zehn Minuten würde der Zaubertränkeunterricht beginnen und die Auswahl hatte sie auch verpasst.
Schnell kämmte sie sich die Haare und schlüpfte in ihre Uniform.
Sie rannte die Gänge entlang und verfluchte die Tatsache, dass der Unterricht im Keller stattfand und somit am weitesten vom Gryffindorturm entfernt lag. Zudem würde ihr Snape sicherlich den Kopf abreißen. Unabhängig davon, dass er mittlerweile versuchte alle Schüler gleich zu behandeln. Snape war immer noch Snape.
Endlich kam sie am Kerker an, klopfte zaghaft und betrat dann den Raum.
"Miss du Lune, können sie mir erklären was das soll?", fragte eine schneidende Stimme hinter ihr.
Claire schlug die Augen und atmete tief ein.
"Pardon Professor, ich, ähm, ´abe verschlafen."
Snape zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. "Das wäre das erste Mal, und es ist nicht ihr Typ.", stellte er fest.
Claire sah nun ebenfalls zweifelnd auf. "Sie kennen mich, Professor? Das bezweifle ich. Schließlich glaube ich, dass ich mich nicht einmal selber kenne." Sie hatte dies leise gesagt, doch sie erkannte, dass es mindestens auch die erste Reihe gehört hatte, als ihr Blick auf entsetzte und sogar zum Teil mitleidige Gesichter stieß. Sie hasste Mitleid, hatte es schon immer verabscheut.
"Setzen sie sich und lassen sie sich von Mr. Malfoy erklären, was zu tun ist!"
Sie ging zu ihren Platz. Malfoy sah sie skeptisch an. Er hatte es wohl auch gehört.
"WAS?", fauchte sie. Sie war sauer - sauer auf sich selbst.
"Heute steht der Anticruciotrank an."
Sie sah ihn skeptisch an. "Wieso lässt er uns so etwas brauen? Der ´ält doch eh nur ein paar Tage und zudem weist er nur einen Fluch ab?"
Malfoy zuckte nur mit den Schultern. "Immerhin kann dir die Zeit, die du damit gewinnst das Leben retten. Ich habe schon angefangen, du wirst nichts machen brauchen, immerhin möchte ich das er richtig gebraut wird!"
"Kein Problem. Wenn du dich so darum reißt, bitte.", sie lehnte sich zurück und betrachtete gleichgültig das geschehen.
Malfoy warf ihr noch einen seltsamen Blick zu, wand sich dann aber wieder dem Trank zu.
Nach dem Unterricht begaben sie sich zur großen Halle. Hermine setzte sich sofort neben sie.
"Du wurdest ausgewählt." "Woraus?"
"Na für die Vorbereitung der Abschlussfahrt!"
"Moi, mais pourquoi?"
"Hey, Luny, gilt die Wette?", fragte Ron grinsend.
"Welche… ach, klar um zehn Galeonen?"
"Gut. Du hast es entschieden.", ein triumphierendes Lächeln huschte über sein Gesicht, welches aber sofort wieder verschwand, als Hermine ihm einen strafenden Blick zu warf.
"Wieso denn nicht, ich finde du bist gut für diesen Posten", wand sie sich wieder an Claire, " du wirst übrigens mit Hanna Abbot, Roger Davies und ."
"und mit Malfoy zusammenarbeiten!", mischte sich Ginny ein.
"Was siehst du mich da so an?", fragte Claire.
"Nichts, wollte das nur mal anbringen.", entgegnete diese unschuldig konnte das Grinsen aber nicht ganz von ihrem Gesicht verbannen.
"Die treffen finden Dienstags und Freitags nach dem Unterricht statt.", erklärte Hermine nachdem sie Ginny einen vernichtenden Blick zugeworfen hatte.
"Und wen hat der Hut noch auserwählt?", Claire sah Ron siegessicher an.
"Lavender für den Ball und mich für die Zeitung."
Nach dem Mittag hatten sie Verwandlung. Ron und Harry bekamen eine Strafarbeit wegen versäumter Hausaufgaben, was Claire allerdings nicht störte, immerhin waren sie selbst Schuld. Hermine schien dasselbe zu denken. Nachdem sie noch zwei Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste und anschließend Kräuterkunde hatten verabschiedete sie sich von den anderen. Ron, Harry und Ginny mussten zum Quidditschtraining und Hermine hatte eine Besprechung mit den anderen Vertrauensschülern.
Also machte sich Claire auf den Weg zur Bibliothek. Sie musste noch einen Vortrag über Elektrizität beenden und eine Sternkarte vorbereiten. Die Nacht würde sie wohl auf dem Astronomieturm verbringen müssen.
Seufzend lies sie sich an dem einzigen freien Tisch nieder. Nachdem sie ihre Schultasche abgelegt hatte, ging sie auf die Suche nach geeigneten Büchern.
Nach etwa einer viertel Stunde kam sie zu ihrem Platz zurück und legte die Bücher ab. Erst jetzt erkannte sie Parvati, die es sich an ihrem Tisch bequem gemacht hatte und sie erwartungsvoll musterte.
"Kann ich dir irgendwie ´elfen?", fragte sie höflich. Sie konnte dieses Mädchen nicht leiden und wollte sie so schnell wie möglich loswerden.
"Gib den Posten bei der Abschlussfahrt auf!"
"Was? Wieso? Geht das etwa?", Claire versuchte ihre Verwirrung zu verbergen, was ihr nur teilweise gelang.
"Du brauchst nur zu McGonagall gehen. Also, machst du es?"
"Non!", stellte Claire entschlossen fest.
Parvati sprang erzürnt auf. "Du wirst diesen Posten aufgeben!"
"Non! Ich sehe keinen Grund.", sie war jetzt ebenfalls sauer, was glaubte dieses Mädchen eigentlich wer sie war?
"Ach, Streit zwischen den mutigen Gryffindors, darf man fragen worum es geht?", mischte sich Malfoy ein.
"Verschwinde Malfoy!", fuhr ihn Claire an ohne den Blick von Parvati zulassen.
"Tztztz, Lune, du bist wirklich unhöflich. Hat dir schon mal jemand gesagt wie süß du aussiehst, wenn du wütend bist? Also, worum geht es?", wand er sich nun an Parvati.
"Sie will den Posten nicht abgeben!"
"Wieso sollte sie?"
"Weil ich ihn haben will!"
"Ach, Patil, ich fühle mich echt geehrt, dass du mehrere Stunden mit mir verbringen willst, aber leider hat der Kelch Lune dafür erwählt!", entgegnete er.
"Wa ... was. ich müsste mit dir arbeiten?"
"So sieht es aus!"
"Claire, du kannst den Posten behalten, man sieht sich!", und sie eilte aus dem Raum.
"Hätte ich sowieso."
Sie setzte sich und begann die Bücher durchzuarbeiten.
"Hey, haltet ihr Gryffindors es nicht für nötig euch zu bedanken?"
"Ich weiß nicht, ob die anderen es tun würden, ich sehe jedenfalls keinen Grund dazu!", sagte sie ohne aufzusehen.
"Immerhin habe ich dafür gesorgt, dass du deinen Posten behalten konntest!"
"Das ätte ich auch so! Außerdem atte ich dich nicht darum gebeten, dich einzumischen!"
"Und ich habe es trotzdem gerne getan!" Malfoy lies sich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen.
Claire sah auf. "Setz dich ruhig!", meinte sie genervt.
"Danke! Haben dir deine Eltern also doch etwas Höflichkeit beigebracht!"
Über Claires Gesicht legte sich ein Schatten. Sie erhob sich, packte die Bücher zusammen und antwortete: "Meine Eltern wurden von Voldemort persönlich ermordet. Danke, dass du mich so dezent darauf hinweist. Ich mag vielleicht manchmal unhöflich sein, aber das eben, das war einfach geschmacklos!", und sie eilte aus der Bibliothek.
tbc
Robbyn
Reviewt
