Kapitel Es klopfte. „Herein!"rief sie mit gefasster Stimme, und Sams rundes Gesicht wurde sichtbar. Als er sah, dass Estella im Bett lag, wurde er rot, doch sie winkte nur müde ab. „Nimm Platz!"sagte sie und deutete auf einen kleinen Sessel. Sam nickte und drehte etwas in seinen Händen. Dann reichte er es ihr. „Das hier – Rosie schickt es mit. Sie sagt, sie hätte dich lange nicht gesehen. Sie wäre gern mit gekommen, aber unser Jüngster – Frodo – nun, er ist gerade in einem etwas schwierigen Alter und"– „Ist schon gut, Sam", beruhigte sie ihn und richtete sich auf. Sam sah, dass sie geweint hatte und zog seine Brauen zusammen. „Was ist geschehen? Ist es weil Merry und ich abreisen müssen?" Sie biss die Zähne zusammen. Einst hatte sie Peregrin gemocht. Das war nun vorbei. Alles nahm er ihr, alles. „Es ist schon gut."Sie nahm das Geschenk in ihre Hände und betrachtete es. Ein Brief lag dabei.

„Liebe Estella,
wenn du das hier liest, sind die beiden Verrückten, die wir
geheiratet haben, vielleicht schon auf dem Weg
zu dem noch verrückteren Tuk.

Es gab einst eine Zeit, in der
Ich jedes Mal 1000 Tode gestorben bin,
wenn ich an ihn gedacht habe.

Ihn der gegangen ist
Ohne mich zu fragen
Ob ich ihn gern habe.
Oder ob ich ihn begleite.

Weil er jemanden begleiten musste
Dem er so sehr wichtig war
Und der ihm so sehr wichtig war

Um eine Sache zu tun
Die für uns alle so wichtig war

Für dich, Estella
Für die Kinder die schon da sind
Und die die noch kommen
Und für die ganze Welt.
Sie waren so lange unterwegs
Und sie bedeuten einander mehr
Als wir ermessen können.

Es gibt wohl einen Bund zwischen ihnen
Und unser Bund zu den Verrückten
Kam erst danach.

Wir sind stark.
Deshalb können wir das mitmachen.

Wenn sie einander zu Hilfe eilen müssen-
Dann tun sie das vor allem, weil sie es wollen.
Doch auch
Weil sie es müssen.
Sie können nicht anders.

Rosie Gamdschie"

„Danke, Sam", sagte sie leise. „Und geht jetzt. Ich werde Merry noch Lebwohl sagen. Passt auf Euch auf." Sie erhob sich und ging ihm voran aus dem Zimmer. Sam trat aus dem Haus und ging zur Wiese.

„Pass auf dich auf, alter Brandybock", hörte er hinter sich eine Stimme und fuhr herum. „Stella!"stieß er hervor und sah sie verlegen an. Sie ließ sich neben ihm ins Gras sinken. „Ich weiß, dass du nicht so töricht bist wie dein Freund, Merry. Werde es auch bitte nicht. Und"- sie stockte, als sie seine forschenden Augen sah. „Was und?"wollte er wissen, doch sie schüttelte den Kopf. „Geh jetzt." Er stand auf und entfernte sich mit langen Schritten. Sie sah ihm lange nach.