7. Kapitel
Der Morgen graute, und Merry begann seine steifen Glieder zu strecken –
Pippin war in einen ohnmachtähnlichen Schlaf gefallen, und nun wagte er es
aufzustehen.
Einem grauen Schatten gleich erhob sich auch Eowyn und schickte sich an,
den Raum zu verlassen. Neben ihr auf einer glatt gehobelten Holzbank lag
Sam, leise schnarchend und mit seinem Umhang zugedeckt.
Als er seinen Freund so liegen sah, überfiel auch Merry eine bleierne
Müdigkeit, doch er musste zuerst wissen, was mit Peregrin geschehen war. In
der Nacht hatte Eowyn nichts berichtet – sie hatte lediglich dort an der
Wand gesessen und ihm immer wieder eingeschärft, seinen Vetter nicht allein
und nicht unbeobachtet zu lassen.
Nun jedoch schlug sie ihre Kapuze zurück und warf ihm einen nachdenklichen
Blick zu. „Ich werde zu Euch zurückkehren, wenn ich einige Dinge erledigt
habe. Bitte wartet hier. Achtet darauf, dass Euer Freund das Zimmer nicht
verlässt – auch wenn es ihm besser zu gehen scheint. Er MUSS liegen und
darf nicht aufstehen!"
Mit diesen Worten verschwand sie.
Merry öffnete die Fensterläden nur einen Spalt, um Pippin nicht zu wecken,
und ein greller Sonnenstrahl kitzelte Sam in der Nase.
Sein Niesen war befreiend und laut, so dass Merry erschreckt einen Blick
auf den jüngeren Hobbit warf – der jedoch schlief, die Augenlider flatternd
im Fieber und die Hände zitternd auf der Bettdecke.
„Verzeihung, Merry. Aber der Staub hat mich in der Nase gekitzelt, "
murmelte Sam und richtete sich auf.
Dann kam er zu der Schlafstatt herüber. „Weißt du, was ihm fehlt?"
Merry schüttelte den Kopf. „Ich ahne etwas, Sam. Aber ich wage es nicht
auszusprechen.
Eowyn ist nun gegangen – sie wird wohl länger weg sein."
Sam musterte seinen Freund – er hatte tiefe Ringe unter den Augen und
schien äußerst beunruhigt.
„Hat es etwas mit"– „Schschhh", fuhr Merry ihn an. Dann ging er zu einer
Waschschüssel und spritzte sich das kühle Wasser ins Gesicht. Sam verließ
den Raum und kam wenige Minuten später wieder, zwei Teller mit Brot, Käse
und Früchten in den Händen. „Wir müssen etwas essen. Es hilft Pippin nicht,
wenn wir auch noch völlig entkräftet sind."Nachdrücklich reichte er Merry
einen Teller und wartete, bis er Platz genommen hatte. Dann begannen die
beiden, schweigend zu essen.
Abwechselnd hielten sie dann Wache an Pippins Bett. Er wachte nicht auf,
wurde jedoch auch nicht wieder so unruhig wie in der Nacht zuvor.
Die Stunden verstrichen.... Merry und Samweis waren schon wieder müde, denn das Dämmerlicht in der Stube brachte ihnen keine Erfrischung, und die Luft wurde immer schlechter.
„Merry?"ertönte plötzlich eine müde Stimme. Meriadoc fuhr herum. In seinem Bett hatte Peregrin sich halb aufgerichtet. Seine Augen waren geöffnet und blickten die beiden Hobbits erschöpft an. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, und Merry stürzte auf ihn zu. „Pip!"rief er erleichtert und rannte quer durch den Raum auf das Bett zu.
„HALT EIN, BRANDYBOCK!"
Merry stockte und blieb stehen. Eowyn stand in der Tür – in den Händen einen Krug. „Aber – Pippin – er ist aufgewacht!"stammelte der große kräftige Hobbit. „Du denkst, dass er wach ist, Meriadoc."Nun klang ihre Stimme ein wenig sanfter. Sie kam näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Doch sieh genau hin, Herr Brandybock: Dann entdeckst du, dass dein Freund noch schläft." Merry runzelte die Stirn. „Aber"– setzte er an, doch die hoch gewachsene Frau aus Rohan schüttelte energisch den Kopf. Dann ging sie zum Bett und setzte sich auf den Rand. Den Krug stellte sie auf den kleinen Tisch neben dem Bett und tauchte ein Tuch hinein. Peregrin sah sie abwesend an, und Merry kam ein wenig näher heran. Die Augen seines Freundes waren trübe – und nirgends konnte Merry Peregrin in ihnen erkennen – sie waren glasig und leer, und eine tiefe Schwärze hatte in ihnen Einzug gehalten, die Merrys Atem stocken ließ. „Himmel", flüsterte er tonlos, während er beobachtete, was Eowyn zu tun gedachte. „Erschreckt jetzt bitte nicht,"sagte sie leise. Dann wrang sie das Tuch in ihren Händen aus und legte es Pippin auf die offenen Augen.
Der Schrei, den der Hobbit ausstieß, war Ohren betäubend. Laut und schrill gellte seine Stimme durch den Raum, durch das ganze Haus – bis hinaus auf die Straße. Merrys Herz zog sich zusammen, und er sah hilflos zu Sam hinüber, der die Fäuste geballt hatte und die Augen zusammen kniff. In ihnen standen Tränen.
Doch am beängstigendsten war nicht der Schrei – nein, als Merry genau hinsah, erkannte er, dass Pippin – „Sam, oh Hilfe, sieh es dir an!" Und auch Sam erblickte den Schrecken, der von Pippins Gestalt ausging.
Sein Mund, der eigentlich schreien musste, war geschlossen.
Die Stunden verstrichen.... Merry und Samweis waren schon wieder müde, denn das Dämmerlicht in der Stube brachte ihnen keine Erfrischung, und die Luft wurde immer schlechter.
„Merry?"ertönte plötzlich eine müde Stimme. Meriadoc fuhr herum. In seinem Bett hatte Peregrin sich halb aufgerichtet. Seine Augen waren geöffnet und blickten die beiden Hobbits erschöpft an. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, und Merry stürzte auf ihn zu. „Pip!"rief er erleichtert und rannte quer durch den Raum auf das Bett zu.
„HALT EIN, BRANDYBOCK!"
Merry stockte und blieb stehen. Eowyn stand in der Tür – in den Händen einen Krug. „Aber – Pippin – er ist aufgewacht!"stammelte der große kräftige Hobbit. „Du denkst, dass er wach ist, Meriadoc."Nun klang ihre Stimme ein wenig sanfter. Sie kam näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Doch sieh genau hin, Herr Brandybock: Dann entdeckst du, dass dein Freund noch schläft." Merry runzelte die Stirn. „Aber"– setzte er an, doch die hoch gewachsene Frau aus Rohan schüttelte energisch den Kopf. Dann ging sie zum Bett und setzte sich auf den Rand. Den Krug stellte sie auf den kleinen Tisch neben dem Bett und tauchte ein Tuch hinein. Peregrin sah sie abwesend an, und Merry kam ein wenig näher heran. Die Augen seines Freundes waren trübe – und nirgends konnte Merry Peregrin in ihnen erkennen – sie waren glasig und leer, und eine tiefe Schwärze hatte in ihnen Einzug gehalten, die Merrys Atem stocken ließ. „Himmel", flüsterte er tonlos, während er beobachtete, was Eowyn zu tun gedachte. „Erschreckt jetzt bitte nicht,"sagte sie leise. Dann wrang sie das Tuch in ihren Händen aus und legte es Pippin auf die offenen Augen.
Der Schrei, den der Hobbit ausstieß, war Ohren betäubend. Laut und schrill gellte seine Stimme durch den Raum, durch das ganze Haus – bis hinaus auf die Straße. Merrys Herz zog sich zusammen, und er sah hilflos zu Sam hinüber, der die Fäuste geballt hatte und die Augen zusammen kniff. In ihnen standen Tränen.
Doch am beängstigendsten war nicht der Schrei – nein, als Merry genau hinsah, erkannte er, dass Pippin – „Sam, oh Hilfe, sieh es dir an!" Und auch Sam erblickte den Schrecken, der von Pippins Gestalt ausging.
Sein Mund, der eigentlich schreien musste, war geschlossen.
