Titel: Grauen in der Nacht
Autor: Ashai
Rating: PG-13
Warnung: Gewalt, Angst, YAOI
Kategorie: Angst/Horror/Romance
Pairing: Taito
Disclaimer: Digimon und alle seine, in dieser Geschichte vorkommenden Charaktere gehören leider immer noch nicht mir, ich quäle sie nur ein bisschen, habe meinen Spaß mit ihnen und wenn ich alle Arztrechnungen bezahlt habe um sie wieder zurückgeben zu können, habe ich auch kein Geld mehr damit verdient.
Kommentar 1: spielt nach Digimon02
Kommentar 2: ' ' ist gedacht; " " ist gesprochen
Kommentar 3: Nyagnyagnyag! Ich sollte lieber keine Horrorfilme sehen, die bekommen mir nicht gut. Diese FanFic habe ich am Morgen nach "Dreamcatcher" geschrieben. Aber der Film war nicht gut... Die Story hier ist hoffentlich besser... ^^;;;
Edit: 01/06/2003 - Das Rating is runter - Begründung in Kapitel 2


Grauen in der Nacht

//Kapitel I//


Schwere, dumpfe Schritte hallten durch den Gang. Langsam kamen sie näher.
Zusammengekauert saß Tai in einem der Schränke im Gang und lauschte angestrengt nach draußen, bemüht, selber kein Geräusch zu verursachen.
Vor dem Schrank hörten die Schritte plötzlich auf.
'Hoffentlich schließt er nur den Computerraum ab. Lass ihn bitte nicht in den Schrank schauen!', dachte Tai und wagte nicht mal zu atmen und merkte, wie seine Hände schwitzten. 'Der braucht ja verdammt lang um den blöden Raum abzuschließen...' Was, wenn der Hausmeister den Schrank öffnen würde? Was, wenn er entdeckt würde? Was sollte er sagen? Fliegt man für so was von der Schule? Was, wenn das da draußen gar nicht der Hausmeister war? Die Luft in dem Schrank schien plötzlich unangenehm stickig zu sein. Panik stieg in ihm auf. Sein Herz raste und das Blut rauschte in seinen Ohren mit einer unvorstellbaren Lautstärke.
Doch da begannen die Schritte sich wieder genau so langsam zu entfernen, wie sie gekommen waren. Tai atmete auf. Den Hausmeister hatte er also überlebt. Trotzdem zitterte er.
Er wartete noch ein paar Minuten, dann begannen seine Füße einzuschlafen und er kroch aus dem Schrank, oder besser, er plumpste.
Einen Moment blieb er ruhig auf dem Boden liegen. Er konnte es noch gar nicht richtig fassen. Er war tatsächlich in der Schule. Noch immer zitterte er am ganzen Körper, als dieser versuchte, das ganze Adrenalin wieder abzubauen.
Extra für heute Nacht hatte er sich ganz in Schwarz gekleidet, damit er das machen konnte, was er schon immer mal tun wollte.
Aus einem der oberen Regale des Schrankes nahm er einen Fußball. Dann lief er zum Fenster über dem Seiteneingang, um zu sehen, wann der Hausmeister ging und er endlich alleine war. Lange musste er nicht warten. Der Hausmeister verließ die Schule, verschloss die Tür von außen und ging dann pfeifend nach Hause. Die Nacht war schon hereingebrochen und wo keine Straßenlampe brannte war es relativ dunkel. Auch Passanten waren keine zu sehen. Die meisten würden jetzt wohl zu Hause vor dem Fernseher sitzen, oder in den Fußgängerzonen umherziehen. Aber an der etwas abgelegenen Odaiba-High kam keiner vorbei.
Überschwänglich rutschte Tai das Geländer runter und begann, den Fußball quer durch's Schulhaus zu spielen.

Inzwischen war es spät in der Nacht. Draußen war es stockdunkel und die Gänge der Schule waren Stellenweise nicht mehr, als schwarze Löcher. Trotzdem kickte Tai zielsicher gegen die Wände, Türen und Schließfächer. 'Wenn Yamato mich jetzt sehen könnte...' Der Ball flog gegen eine Tür. 'Yama...'
Tai wurde etwas langsamer. 'Warum mache ich das eigentlich? Warum will ich vor Yamato nicht wie ein Feigling dastehen? Er sieht in mir doch nur seinen besten Freund. Nicht mehr und nicht weniger... Und dafür muss ich die ganze Nacht in dieser beschissenen Schule bleiben...?!?' "Verdammt Yama!", wütend kickte Tai den Fußball mit aller Wucht gegen eines der Schließfächer. Mit einem lauten Knall prallte er ab und landete auf einem der oberen Treppenabsätze. Seufzend riss Tai sich zusammen und ging hoch in den ersten Stock. Den Ball hob er unterwegs auf.
Die oberen Gänge hatten keine Schließfächer. Auch sonst gab es hier nix besonderes. Ein Klassenzimmer nach dem anderen. Tai sah zu einem der wenigen Fenster hinaus. Die Nacht war ungewöhnlich klar. Normalerweise bekam man hier vor lauter Elektrosmog nichts zu sehen. Den Ball vor sich her kickend ging er zur Treppe zurück und lief nach oben in den obersten Stock. Dieser war etwas kürzer als die anderen. Am Ende des Ganges war eine Tür, durch die man auf das Dach der darrunterliegenden Stockwerke gelangte.
Tai sah nach draußen. Der Sternenhimmel war wunderschön. Wie eine Decke. Eine große Decke.
Auf einmal spürte er einen leichten Luftzug im Gesicht. Mit der Hand versuchte er die Quelle ausfindig zu machen und tastete mit der Hand den Rahmen der Türe ab. Plötzlich gab dir Tür einfach so nach und schwang auf. Verdutzt sah sich Tai um 'Hoffentlich ist die nicht alarmgesichert...'
Aber gerade, als er die Tür ganz öffnen wollte, hörte er aus einem der Seitengängen ein Geräusch. Etwas war zerbrochen. Erschrocken ließ Tai den Fußball fallen, der von ihm weg mitten in den Gang rollte. Er wollte hinterher, aber da war wieder etwas... ein anderes Geräusch. Und es kam näher. Starr vor Schreck blieb Tai stehen. Etwas, nein jemand, schlurfte durch den Seitengang. Begleitet von einem leise scheppernden Geräusch.
'Ein Einbrecher!', schoss es Tai durch den Kopf, 'Scheiße! Warum ausgerechnet heute! Scheiße, Scheiße, Scheiße!'
Aus dem Seitengang war berstendes Holz zu hören. Instinktiv machte Tai einen Schritt zurück. Mit dem Rücken zur Wand. Wieder zerbrach etwas im anderen Gang. Tai machte noch einen Schritt rückwärts und hatte plötzlich etwas hartes im Rücken. Angstschweiß stand ihm kalt auf der Stirn. Für eine Sekunde hatte er gedacht, sein Herz wäre stehen geblieben. Langsam drehte er sich um. Es war nur eine Türklinke. Ein Scheppern riss seinen Blick nach links. Aus dem Gang heraus, war schon der Schatten des Einbrechers zu erkennen. Nur schwach, durch das Mondlicht, aber er war da.
Panisch suchte Tai nach einem geeigneten Versteck. Aber hier oben war nichts, absolut gar nichts, wohinter er sich hätte verstecken können. Keine Schließfächer, keine Schränke. Nicht einmal eine Toilette wäre in erreichbarer Umgebung.
Der Schatten bewegte sich wieder. Er kam näher!

Tai konnte förmlich spüren, wie ihm die Angst den Rücken hoch kroch. Langsam, ganz langsam schnürte sie ihm die Kehle zu, drückte ihm auf den Brustkorb. Er bekam keine Luft mehr. Alles schien plötzlich so surreal. Tai stand komplett neben sich. Er musste einen Ausweg finden. Es musste einfach ein Versteck geben. Aber er konnte sich einfach nicht konzentrieren.
Halt... Da war was gewesen. Das Klassenzimmer! Genau! Er stand doch vor einem Klassenzimmer. 'Bitte sei nicht abgeschlossen, BITTE!' Leise legte er seine zitternde Hand auf den Türgriff und drehte ihn vorsichtig herum. Vor Anspannung schloss er die Augen und betete innerlich, dass die Tür unverschlossen war. Mit einem leisen Klacken schlug der Griff an und die Tür öffnete sich. Schnell verschwand Tai in dem Klassenzimmer und schloss die Türe lautlos hinter sich. Erleichtert lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand und lauschte. Auf dem Gang war es ruhig. Zu ruhig. War der Einbrecher etwa schon weitergegangen?
'... DER FUSSBALL!!!' Wie ein Blitz durchzuckte ihn der Gedanke. Der Ball lag ja noch immer Mitten im Gang. Der Einbrecher musste ja praktisch darüber stolpern! Das würde bedeuten... Der Einbrecher würde sofort wissen, dass jemand hier war! Er wusste das Tai hier war! Er würde ihn finden! Egal wie gut er sich verstecken würde, in diesem Klassenzimmer saß er in der Falle.
Noch immer war alles ruhig auf dem Gang. Tai wagte nicht zu atmen.
Dann sah er es.
Ganz langsam drehte sich der Türgriff. Tai's Herzschlag setzte aus. Gleich würde die Tür aufgehen und der Einbrecher ihn sehen.
Ohne weiter darüber nachzudenken schnappte er sich den nächstbesten Stuhl, stellte sich in den toten Winkel neben der Tür und hob den Stuhl langsam über den Kopf.
*klack*
Der Türgriff schlug an.
Tai spürte einzelne Tropfen Angstschweiß seine Stirn herunterlaufen.
Die Tür öffnete sich lautlos einen Spalt weit.
Seine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an.
Die Tür öffnete sich noch ein Stück.
Tai war zu allem entschlossen.
Der dunkler, schattenhafte Umriss eines Kopfes war in der Tür zu sehen.
Mit aller Kraft ließ Tai den Stuhl auf den Kopf des Einbrechers krachen.
Die Gestalt in der Tür taumelte, eine Hand hielt sich krampfhaft am Türrahmen fest. Tai machte ein paar Schritte von der Tür weg. Die gestalte stolperte ins Zimmer, mit der linken Hand nach Halt suchend, in der Rechten etwas längliches im Mondlicht aufblitzendes. Sie hustete, keuchte und schien etwas sagen zu wollen, doch mehr als ein Krächzen war nicht zu hören. Stolpernd und taumelnd bewegte sich die Gestalt auf Tai zu. Panisch rannte er zum Fenster. Er befand sich im letzten Klassenzimmer auf diesem Gang. Das Fenster führte auf das selbe Dach, wie die Tür. Durch das Klassenzimmer kam er nicht an dem Einbrecher vorbei. Aber wenn er aus dem Fenster auf das Dach kam, konnte er durch die offene Tür zurück in den Gang. Und in seinem jetzigen Zustand konnte der Einbrecher ihn auch nicht einholen. Panisch rüttelte er an dem Fenstergriff. Es ließ sich nicht öffnen. Klar, man brauchte einen Schlüssel. Den hatten nur die Lehrer. Tai drehte sich um. Der Einbrecher war nur noch knapp 3 Meter von ihm entfernt. In Todesangst nahm Tai noch mal einen Stuhl und schlug damit so feste er konnte gegen die Fensterscheibe, prallte ab und schlug noch einmal mit aller Härte zu. Mit einem lauten Klirren zerbrach die Scheibe in tausend kleine Splitter, die auf das Dach prasselten. Ohne zu überlegen stürzte sich Tai durch das Fenster. Er landete mit voller Wucht auf seinem linken Arm, versuchte sich mit der rechten Hand abzufangen und schnitt sich an den Glassplittern die Handfläche auf. Schnell rappelte er sich auf und lief über den Kies zur Tür. Doch schon nach wenigen Schritten durchfuhr in der Schmerz. Mit einem durch die Zähne gehissten Schmerzensschrei ging er in die Knie und umklammerte mit seiner blutenden Hand seine Schulter. Hinter sich hörte er einen dumpfen Schlag. Der Einbrecher war ebenfalls durch das Fenster auf das Dach gefallen. Jetzt lag er regungslos da. Angespannt sah Tai zu ihm rüber. 'Ob er endlich bewusstlos ist?'
Dann hörte er ein leises, fast unhörbares Flüstern. Der Einbrecher versuchte immer noch etwas zu sagen. Vorsicht kroch Tai näher ran. Ihn trennten nur noch 2 Schritte von dem Einbrecher. Und jetzt hörte er es:
"...t..a.i..."
Der Einbrecher hatte seinen Namen gesagt. Ungläubig starrte Tai ihn an.
"...ta..i..."
Er hatte es wieder gesagt. Das konnte kein Zufall sein. Schnell kroch Tai noch ein Stückchen näher.
Was er im fahlen Mondlicht sah trieb ihm die Tränen in die Augen.
Vor ihm auf dem Boden lag Yamato.


****to be continued****

Juhu! Es ist geschafft! Das erste Kapitel. Nach ungefähr der Hälfte dachte ich Ohmeingott, wie soll das nur gehen. Und plötzlich hat es sich von allein geschrieben! *triumphier* Ich hoffe es hat euch ein bisschen gefallen. Stay tuned... es geht bald weiter, und dann geht's echt zur Sache! *vertröst*
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~Ashai~