A/N:
So, hier ist also das Ende der Geschichte. Es tut mir ja selber schrecklich Leid, dass es nur 4 Kapitel sind, da mir die Geschichte echt ne Menge Spaß gemacht hat, aber ich kann einfach nicht lang schreiben. Wenn jemand noch ein paar interessante Tipps hat, wie es weitergehen könnte, darf er sie mir gerne schreiben, vielleicht ergibt sich dann ja noch ein Kapitel, aber alles in allem denke ich, dass es so ein gutes Ende ist.
Alenia: Ja, war ein super Rat, Dankeschön g
Das mit deinem Süßen bekommen wir schon hin, der Anfang ist ja schon gemacht und da kann der grauäugige Charmeur sicher nicht widerstehen gg Und ich kann nur wiederholen, dass ich sooooooo gerne mit dir in die Premiere des Film gehen würde – ich hätte so viel Spaß dabei. (Ich denke du weißt, in welcher grauen Minute ich diesen Satz geschrieben habe, oder?! )
Snuggles2: Schön, dass du nicht enttäuscht wurdest :) Dieses Kapitel wird auch noch mal lustig aber das wars dann leider auch schon wieder.
Blue Phoenixtear & Freundin: Ich schreibe ja sonst meist nur PWPs und meine (vermutlich) nächste Geschichte wird auch mal wieder sehr deutlich (auch wenn ICH da gar nichts dafür kann … aber ich verrate zu viel) Also dachte ich mir, dass ich mich einmal auch auf ein bisschen Plot konzentrieren könnte g
Vielen lieben Dank für euer Lob und ich hoffe, dass euch dieser Teil auch gefällt.
Und was Lime/Lemon angeht, schaut z.B. einfach mal nach "Die Wette" von mir, falls ihr die noch nicht kennt.
Dray: Danke für das Lob :) Ich hoffe nur, dass du vom Ende nicht enttäuscht bist.
Bloody Death Eater: Schätzt du Ron echt so ein? Nein, keine Angst, so läuft es bei mir nicht. Könnte daran liegen, dass ich mich von allzu großen Konflikten fern halte und lieber was „harmloses" schreibe.
Carika: Schön, dass ich mal ein bisschen Abwechslung in deinen Lesealltag bringen konnte. Ich persönlich nehme mir traurige Geschichten immer so zu Herzen, also lese ich sie lieber nicht. Ich mag Happy Ends, also wird man bei mir auch nie was anderes finden.
Samantha Potter: Was für eine überschwängliche Review, vielen Dank dafür :)
Carmen: Doch, war gar nicht schlecht auf meine PR-Agentin zu hören, und da ihr euch das alle zu Herzen genommen habt, kommt heute ja auch schon der letzte Teil.
Lyonessheart: Dein Wunsch ist mir Befehl, hier ist die Fortsetzung :)
Hgulf: Vielen Dank für die Werbung und die Vorschubslorbeeren … ach nein, da du es schon kennst, ist es ja nicht mehr ganz Vorschub. Aber wie du in diesem Kapitel seihst, wird deine Gründergeschichte gebraucht, also schreib sie ;)
Vielen lieben Dank an alle Reviewer, ich bin schwer begeistert über so viel Aufmerksamkeit. Also dann, viel Spaß!
Wettschulden sind Ehrenschulden
Aus irgendeinem Grund hatten Crabbe und Goyle plötzlich keine Lust mehr, ständig nur hinter Draco her zu zuckeln und sich seine Monologe anzuhören. Auch verstanden sie plötzlich einfach, was im Unterricht von ihnen verlangt wurde.
Sie wussten zwar nicht, was passiert war, aber es gefiel ihnen.
An einem der nächsten Nachmittage hatten sie sich von Draco getrennt und waren in ihren Schlafsaal gegangen, um die Reste des Mittagessens zu verputzen, die sie noch in ihren Schränken gebunkert hatten.
So saßen sie auf Crabbes Bett und unterhielten sich angeregt über den Verwandlungsunterricht, als Crabbe plötzlich einer seiner Muffins hinunter fiel. Er stand auf, beugte sich hinunter und griff unter Dracos Bett, wo der Muffin hingerollt war. Er tastete und plötzlich stieß er auf etwas hartes, was in Stoff eingewickelt war.
Verwundert zog er es hervor, da Draco sonst doch immer so ordentlich war. Als er sah, was er in der Hand hielt, verschluckte er sich fast an den letzten Krümeln, die er noch im Mund hatte und musste husten.
Goyle beugte sich zu ihm. „Alles ok?"
„Ja, ich glaub schon." Crabbe hatte den Muffin vergessen, stand wieder auf und drehte sich zu seinem Freund.
„Schau mal, was ich unter Malfoys Bett gefunden habe." Beide sahen sie auf das Bündel, welches sich als die Krone und die Schärpe der Ballkönigin entpuppte.
„Wie, denkst du, ist es hierher gekommen?", fragte Goyle.
„Keine Ahnung ...", entgegnete Crabbe und verfiel ins Grübeln.
„Warte mal", rief er dann plötzlich und suchte ein paar Bilder vom Ball, die Blaise auf den Tisch gelegt hatte. Dann suchte er ein Bild des Paares und deutete mit seinem Zauberstab darauf. „Engorgio", murmelte er und das Foto vergrößerte sich, biss es fast den ganzen Tisch einnahm.
„Was hast du ...", begann Goyle, wurde aber von einem triumphierenden „Ha!" unterbrochen.
Er folgte mit dem Blick Crabbes Zauberstab, der auf eine bestimmte Stelle des Bildes zeigte. An der tiefsten Stelle des Rückenausschnittes tauchte bei manchen Bewegungen ein kleines Muttermal auf.
„Dracos Muttermal, natürlich!", rief Goyle und Crabbe ergänzte: „Also ist wirklich unser Macho des Hauses die Ballkönigin, ich glaube es ja gar nicht."
Beide begannen zu lachen und konnten sich kaum noch auf den Beinen halten. „Scht, da kommt jemand", zischte Goyle plötzlich und Crabbe verkleinerte das Bild schnell wieder auf seine Originalgröße, als auch schon Draco das Zimmer betrat.
„Warum lacht ihr denn so?", fragte er und sah sich im Zimmer um.
„Wir haben nur eben das unter deinem Bett gefunden.", grinste Crabbe und holte Krone und Schärpe nach vorne.
„Möchtest du uns nicht erzählen, wie du dazu gekommen bist?", fragte Goyle, auch mit einem breiten Grinsen.
Draco stockte, als er die beiden Dinge sah. Warum hatte er sie nur unter dem Bett gelassen und nicht richtig versteckt, oder gleich vernichtet? Und warum waren diese Idioten auch noch so schlau, richtig zu kombinieren ... ok, es war offensichtlich alles seine Schuld, aber jetzt hatte er keine Zeit, sich Vorwürfe zu machen, sondern musste sich etwas einfallen lassen.
„Och ... ich hatte das Mädchen in der Nacht hier und wir haben es die ganze Nacht getrieben ... sie muss es vergessen haben, aber das ist ja auch verständlich, nachdem ich mit ihr fertig war.", prahlte er also lässig.
„Ach sooooo ...", sagten die anderen beiden im Chor, klangen aber nicht wirklich überzeugt. „Also warst du der Ballkönig?", fragte Goyle mit unschuldiger Miene.
„Naja, nein, nicht direkt." Draco fluchte innerlich. Er wollte in diesem Punkt nicht lügen, falls Harry doch noch zugab, dass er es gewesen war. Die ganze Sache war doch zu verzwickt.
„Nicht direkt?", fragte Crabbe jetzt lauernd.
„Nein, ich war nicht der Ballkönig.", knurrte Draco daraufhin, entriss Crabbe die Sachen und schmiss sie wieder unter sein Bett. „Würdet ihr euch jetzt bitte um euren eigenen Kram kümmern?!"
Immer noch grinsend nahmen Crabbe und Goyle ihre Bücher und machten sich auf den Weg in die Bibliothek.
Wie es bei Ron und Hermine weiter ging
Die ganze Nacht wälzte Ron sich hin und her. Wirre Träume suchten ihn heim, in denen immer wieder Harry und Draco auftauchten. Warum benahmen sie sich auf dem Foto nur so glücklich?
Er musste ja zugeben, dass Hermine Recht hatte. In seinem Batman-Kostüm, geschützt vor allen Blicken, war auch er mutiger gewesen und hatte Hermine, die er sofort an ihrem unwiderstehlichen Geruch erkannt hatte, ein wenig von dem gezeigt, was er wirklich für sie empfand.
Leider war er einfach zu schüchtern und hatte Angst, dass sie ihn nicht wollte und damit ihre Freundschaft zerstört wurde, wenn er ihr sagte, was er fühlte. Aber in dem Kostüm konnte er tun, was er wollte. Aber Harry? Wollte er wirklich etwas von Malfoy?
Das mit der Wette konnte er ja einsehen und verstehen. Es war sicher eine Erniedrigung für Malfoy, als Frau herumlaufen zu müssen. Aber warum dann diese Blicke und diese Berührungen? Ron verstand die Welt nicht mehr.
Am nächsten Morgen hatte er einen Entschluss gefasst: Er würde Harry unauffällig darauf ansprechen und er hatte auch schon eine Idee, wie er das anstellen würde. Manchmal hatte es eben doch Vorteile, wenn man ein wenig chaotisch war.
Als Harry ins Badezimmer verschwand, machte Ron sich schnell auf die Suche nach einem Beweis und schon nach wenigen Minuten hatte er die Krone unter Harrys Bett gefunden.
Als Harry, nur mit einem Handtuch bekleidet wiederkam, saß Ron auf seinem Bett. „Hey Harry, warum hast du uns denn nicht gesagt, dass du Ballkönig warst?"
Harry sah erschrocken auf die Krone in Rons Hand und dann zu seinem Bett, wo sie eigentlich hätte liegen sollen.
„Ich ... ähm ... ist doch nicht so wichtig, ich verstehe gar nicht, warum da jetzt so ein Theater drum gemacht wird. Wie hast du die denn gefunden?"
„Ach, ich habe mein oranges T—Shirt gesucht, du weißt schon, das von den Canons... na ja und als ich unter dein Bett sah, lag sie da. Aber sag mal, wer war denn jetzt das Mädchen? Ginny? Cho?"
Harry drehte sich zu seinem Schrank und begann sich anzuziehen, sodass er Ron den Rücken zudrehte.
„Nein, keine Ahnung, aber die beiden waren es sicher nicht! Also nichts gegen deine Schwester, aber naja ... und Cho kann mir gestohlen bleiben!"
„Naja, aber du schaust sie auf dem Bild so verliebt an, da muss doch was sein...", stichelte Ron fröhlich weiter.
„Ich lächle ih... NIEMANDEN verliebt an, verstanden!", schimpfte Harry und schmiss das Handtuch aufs Bett.
Ron grinste nur und gab ihm die Krone zurück. „Schon ok, Kumpel, dein Geheimnis ist bei uns gut aufgehoben." Und unter dem verwirten und wütenden Blick seines Freundes verließ er den Schlafsaal um Hermine alles zu erzählen.
Das Treffen
Später an diesem Tag saßen Ron und Hermine in der Bibliothek, um zu lernen. Sie sollten einen Aufsatz über die Gründer von Hogwarts verfassen. Harry hatte Quidditch-Training und so waren sie alleine.
Plötzlich viel ein Schatten auf ihren Tisch. „Ähm, könntet ihr uns vielleicht helfen?", erklang eine unbekannte Stimme. Ron und Hermine sahen hoch und erkannten, warum sie die Stimme nicht identifizieren konnten, sie hatten Goyle noch nie normal reden gehört.
„Wie? Äh ... ja klar, was braucht ihr denn?", stotterte Hermine dann verdutzt.
„Wir suchen ein paar Bücher über die Gründer und ..." er stockte verlegen. „wir kennen uns hier nicht aus."
„Schon in Ordnung.", lächelte Hermine. Wenn jemand lernen wollte, war er bei ihr immer willkommen.
„Wir haben hier eine Biografie mit dem Schwerpunkt auf Salazar Slytherin von Hermann dem humorvollen Historiker. Ein sehr interessantes Werk und ein Geheimtipp, da es nicht auf der offiziellen Literaturliste von Binns steht. Setzt euch, dann können wir es zusammen machen."
Dankbar setzten sich die beiden Jungen und sie begannen zu lernen.
Ron, der sich nicht so recht für das Thema erwärmen konnte, dachte noch immer über Harry und Draco nach. „Aber wie kann er nicht merken, was er fühlt, das Bild zeigt doch alles!", platzte er dann plötzlich heraus.
Hermine trat ihn gegen das Schienbein und lächelte entschuldigend zu den Slytherins. Die sahen sich an und dann auf ihre Lern-Partner.
„Wisst ihr, wer die beiden auf dem Bild sind?", fragte Goyle dann vorsichtig.
„Ähm ... wir wissen nur ... dass Harry der Ballkönig war.", gab Ron dann zu. Die Informationen über Draco waren 1. nicht bewiesen und 2. wusste er nicht, wie die beiden darauf reagieren würden.
Crabbe und Goyle sahen mit offenem Mund auf Ron und dann zueinander, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrachen. „Ha-ha-ha-harry?", keuchte Crabbe dann, atemlos vom Lachen.
„Ja, warum lacht ihr?", fragte Hermine verwundert. Goyle beugte sich vor und flüsterte verschwörerisch: „Weil wir wissen, wer die Ballkönigin war."
„Wirklich? Wer war es denn?" Auch Hermine und Ron beugten sich jetzt vor.
„Draco!"
„Nein!", kam es wie aus einem Munde von Ron und Hermine und sie sahen die anderen überrascht an. Also hatte Myrthe doch die Wahrheit gesagt.
„Doch.", bestätigte Goyle. „Wir haben das Foto vergrößert und man erkennt genau Dracos Muttermal am Steiß und außerdem haben wir Krone und Schärpe unter seinem Bett gefunden und er hatte nur eine schwache Ausrede."
Die vier kicherten so lange, bis Madame Pince kam und sie zur Ruhe ermahnte.
„Und was machen wir jetzt mit den Informationen?", fragte Crabbe dann seine neuen Freunde.
„Wir müssen sie irgendwie zusammen bringen, soviel steht fest.", erklärte Hermine. „Ich meine, schaut euch das Foto an, sie sind füreinander bestimmt, aber sie sind einfach zu dickköpfig, es einzusehen. Ich finde, wir sollten ihre Nerven mal ein bisschen strapazieren ... und ich habe da auch schon eine Idee."
Flüsternd erzählte sie den anderen ihren Plan.
Nervenprobe
An diesem Abend ging Harry mit gemischten Gefühlen zum Essen. Jetzt hatte Ron also herausgefunden, dass er der Ballkönig war. Eigentlich fand er es nicht gut, dass er ein Geheimnis vor seinen Freunden haben müsste, aber er konnte und wollte Draco nicht outen.
Es war eine Sache, ihn in einem Frauenkostüm auf den Ball zu schleppen und ihn damit zu demütigen, aber eine ganz andere, das auch noch öffentlich zu machen. Es wunderte ihn selbst, aber er verspürte keinerlei Interesse daran, Draco zum Spott der Öffentlichkeit zu machen.
Er hoffte nur, dass nicht einmal Hermine so clever war, heraus zu finden, wer seine Angebetete gewesen war. Angebetete ... wie konnte es nur zu diesem Bild kommen?
Das ganze war doch nur eine blöde Wette gewesen, mit der er Malfoy einmal fertig machen wollte und jetzt? Jetzt drehten sich seine Gedanken immer wieder um ihre gemeinsame Nacht und jedes Mal, wenn er an dem Bild vorbei kam, kribbelte es in seinem Magen. Dass das Paar darauf so glücklich und verliebt aussah, machte das Ganze auch nicht besser ...
Irgendetwas war da gewaltig schief gelaufen!
Er setzte sich an seinen üblichen Platz am Tisch der Gryffindors. Seine Freunde waren noch nicht da, da sie irgendetwas in der Bibliothek machen wollten. Also ließ er den Blick durch die Halle gleiten und wie von selbst wanderte er zum Tisch der Slytherins.
Genau in diesem Moment sah Draco, der auch ohne seine Freunde am Tisch saß, hoch und ihre Blicke trafen sich. Harry glaubte, in Dracos Augen Unsicherheit zu lesen, aber bevor er weiter drüber nachdenken konnte, brach Draco den Kontakt und sah zur Tür. Seine Augen weiteten sich und Harry sah auch hin.
Hermine, Ron, Crabbe und Goyle betraten gerade gemeinsam und lachend die Halle. Als sie sich trennten, winkten sie einander noch fröhlich zu, bevor jeder zu seinem Platz ging.
„Was zur Hölle …", murmelte Harry, aber da hatten ihn seine Freunde schon erreicht und setzten sich hin.
„Hi Harry, na, wie war das Training?", frage Hermine gut gelaunt.
„Das Training? Ach ... ja, war ok, aber was sollte das denn eben? Seit wann hängt ihr mit den beiden Vollidioten rum?", fragte er dann lauernd. Die beiden hatten doch hoffentlich nichts heraus gefunden ...
„Du meinst Crabbe und Goyle? Die sind gar nicht so dumm. Wir haben zusammen gelernt und den Aufsatz für Binns geschrieben. Sie sind eigentlich sogar richtig nett.", erklärte Ron.
„Ihr habt mit ihnen gelernt und sie sind eigentlich ganz nett?" Harry verstand die Welt nicht mehr. Irgendwas ging da noch immer gewaltig schief!
Draco, am Tisch der Slytherins, führte gerade ein ähnliches Gespräch. „Ihr wart in der Bibliothek und habt mit Granger und Wiesel Hausaufgaben gemacht? Habt ihr sie noch alle?"
„Er heißt Ron und ja, das haben wir. Wir haben uns wirklich gut verstanden, ich weiß gar nicht, was du gegen die beiden hast.", Crabbe zuckte mit den Schultern.
„Was ich gegen die beiden habe? Granger ist ein Schlammblut und das Wiesel ... ist halt ein Weasley, mehr Gründe brauche ich nicht und bisher dachte ich, dass ich damit nicht alleine wäre."
„Naja, aber du kennst die beiden doch gar nicht und diese Vorurteile bringen dich im Leben auch nicht weiter.", begann Goyle jetzt.
„Stopp, genug, ich will nichts mehr davon hören!", unterbrach Draco ihn. Sie verbrachten das Essen schweigend, aber er dachte immer wieder darüber nach, ob die beiden Volltrottel, die inzwischen leider wirklich intelligent geworden waren, eine Ahnung hatten, dass er das auf dem Foto war und vielleicht auch noch mit den Gryffindors darüber gesprochen hatten.
Die nächsten beiden Tage waren sehr nervenaufreibend für Harry und Draco, womit die erste Hälfte von Hermines Plan wunderbar aufging. Durch die offensichtliche Freundschaft und das ständige verschwörerische Grinsen der Vier wurden Harry und Draco so verunsichert und nervös, dass sie direkt dankbar die Einladung zu einem gemeinsamen Treffen annahmen.
Der Plan
Draco gab es nicht gerne zu, aber er war nervös. Seit Crabbe und Goyle sich mit den Gryffindors eingelassen hatte, hatte er keine ruhige Minute gehabt. Inzwischen war er fest davon überzeugt, dass sie alle die Wahrheit wussten und ihn jetzt erpressen würden, oder schlimmeres.
Wie konnte ihm, einem Malfoy, nur so etwas passieren? Und Potter war Schuld an allem! Potter... da er jetzt seit zwei Tagen immer wieder über dieses Thema nachdachte, fiel ihm auf, dass sich gerne daran erinnerte. Der Abend und die Nacht waren traumhaft gewesen und er ertappte sich auch immer wieder dabei, wie er die Bilder von Blaise zur Hand nahm und einfach nur ansah.
Manchmal war ihm, als könne er Harrys Hände und seinen Mund direkt wieder auf seinen Körper spüren. Leider hatten sie seit dem nicht wieder miteinander gesprochen. Sie hatten sogar aufgehört zu streiten, wenn sie sich begegneten.
Aber gleich würde es ja eine Aussprache geben und verdammt, er war wirklich nervös.
Um Punkt 8 betrat er den leeren Klassenraum, in den sie bestellt wurden. Die anderen waren anscheinend auch gerade erst gekommen, denn sie holten sich eben ein paar Stühle zum Sitzen. Also nahm er auch einen, setzte sich dazu und wartete, was jetzt kommen würde.
Hermine hatte offensichtlich den Vorsitz übernommen und blieb stehen.
„Hallo, wie ihr euch sicher denken könnt, geht es um euch.", begann sie dann und sah Harry und Draco an, die beide nickten.
„Wir wissen, dass ihr das Paar wart und haben uns gedacht, wir verraten es nicht, wenn ...",
„Du willst uns erpressen?", unterbrach Harry geschockt. Draco nickte nur, er hatte es ja erwartet. Es war nur eine Frage des Preises ... Und er war bereit sehr viel dafür zu geben, damit DAS nicht heraus kam.
„Jetzt lass mich doch ausreden.", sagte Hermine ärgerlich und fuhr fort und ignorierte, dass ihre beiden Opfer grummelnd die Köpfe senkten. „Unsere Bedingung ist, dass ihr endlich vernünftig miteinander redet und einseht, dass ihr füreinander bestimmt seid.
Zwei Köpfe flogen hoch und zwei offene Münder sahen sie an.
„Habt ihr sie noch alle?"„Wie bitte? Wie kommt ihr denn darauf?" protestierten Harry und Draco gleichzeitig.
Die vier Erpresser grinsten jedoch nur. „So, wir kommen in einer halben Stunde wieder und versucht gar nicht erst zu flüchten.", sagte Goyle und die vier ließen die beiden verwirrten Jungen zurück.
„Wie haben sie es bloß herausgefunden?", sinnierte Harry. Ok, ich habe meine Krone behalten und bei dir?"
„Auch die Krone", stöhnte Draco „Und anscheinend haben sie mir die Entschuldigung, dass ich in der Nacht etwas mit dem Mädchen hatte, nicht ganz abgenommen. Verfluchte Weiber!"
„Was für Weiber?", fragte Harry erstaunt.
„Ach, die mit ihrem dummen Bild.", grummelte Draco. „Ich habe einen Intelligenztrank für die beiden Hohlköpfe da draußen gebraut und weil ich wegen des Fotos so erschrocken bin, habe ich den ganzen Trank auf einmal über die Muffins gekippt. Was glaubst du, warum die plötzlich kombinieren können? Normal hätten sie nicht einmal erkannt, was das für eine Krone ist."
Harry fing an zu lachen und Draco sah missmutig zu ihm hinüber. „Ja, ja, lach nur ... es ist ja auch nicht dein Ruf, der hier eben ruiniert wird."
„Außer ...", begann Harry und wurde wieder ernst. Er sah Draco in die Augen.
„Außer was?", fragte Draco und hörte selbst, wie heiser seine Stimme dabei geworden war.
Ein paar Minuten sahen sie sich einfach an, bis Draco die Hand hob und zärtlich über Harrys Wange strich. Harry umschloss seine Hand und führte die Fingerspitzen an die Lippen, wo er ihnen einen sanften Kuss gab.
„Ich habe oft an unsere Nacht gedacht und ich habe sie sehr genossen.", flüsterte er dann leise.
Draco schluckte. Der Kuss breitete sich über den Arm in seinem ganzen Körper aus und ließ ihn kribbeln.
„Ich auch und ich würde das gerne wiederholen ...", gab er dann zu.
Harry lächelte ihn an. „Ich auch."
Als hätten sie sich abgesprochen, beugten sie sich beide vor und fanden sich in einem zärtlichen Kuss.
Draco spürte, wie Harrys Mund sich zart auf seinen legte. Er öffnete ihn leicht und fuhr mit der Zunge über Harrys Unterlippe, bevor er spielerisch hinein biss. Er spürte Harrys Stöhnen mehr als eine Vibration, als das er es hörte und sein Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen.
Ihm wurde klar, dass es genau das gewesen war, wonach er sich die letzten Tage immer wieder gesehnt hatte. Auch Harry öffnete jetzt den Mund und ihre Zungen fanden sich zu einem leidenschaftlichen Spiel. Draco hob seine freie Hand, vergrub sie in Harrys Haaren und zog ihn noch näher an sich. Er genoss das Gefühl der schwarzen Haare an seinen Fingern und schloss die Augen, welche bisher dem Blick Harrys standgehalten hatten.
Als er dann auch noch Harrys Hand an seinem Nacken spürte, war es restlos um ihn geschehen und er ergab sich seinen Gefühlen.
Als sie sich nach ein paar Minuten trennten, beide erhitzt und mit roten Wangen, fragte Draco: „Und was machen wir jetzt mit dieser blöden Umfrage?"
Das lasst meine Sorge sein.", ertönte Hermines Stimme von der Seite. Die beiden Jungen schraken auseinander und sahen zur Tür, in der Hermine, zufrieden lächelnd stand.
Nachdem Hermine mit Harry und Draco erreicht hatte, was sie wollte, blieben jetzt nur noch die Umfrage und eine Kleinigkeit, aber das ließ sich wunderbar verbinden.
Sie bat Harry und Draco um ihre Kronen und wünschte ihnen dann, süffisant grinsend, noch einen schönen Abend, bevor sie sie verließ.
Danach suchte sie Lavender und Parvati, um zu erfahren, wie lange sie denn die Abstimmung geplant hätten. Als diese sagten, dass sie am nächsten Tag die abgegebenen Stimmen auszählen und beim Abendessen das Ergebnis verkünden wollten, ging Hermine, fröhlich vor sich hinsummend, in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, um noch ein bisschen zu lesen.
Ende gut, alles gut
Nachdem sich die Schüler in den letzten beiden Tagen schon sehr gewundert hatten, dass Ron und Hermine sich offensichtlich mit Crabbe und Goyle angefreundet hatten, wurde am nächsten Morgen der Höhepunkt der Verwirrung erreicht, als sich Harry und Draco auch noch zu ihnen gesellten und sich freundlich begrüßten.
Die beiden hatten beschlossen, ihre Beziehung geheim zu halten und für die Öffentlichkeit erstmal eine Freundschaft aufzubauen, sodass sie nicht allzu viel erklären mussten.
Natürlich fragten sie trotzdem alle, warum sie denn auf einmal Freunde wären, aber darauf gaben sie nur die Antwort, dass sie ja wohl langsam zu alt für diese kindischen Streitereien wären und ihre Freunde sie dazu gebracht hatten, mal miteinander zu sprechen und sie einen Neustart versuchen wollten.
Kaum einer der Schüler war mit dieser Erklärung zufrieden, aber es war die einzige, die sie bekamen, also nehmen sie dieses Phänomen hin und im Laufe des Tages erstarb das Interesse und konzentrierte sich auf die Bekanntgabe an diesem Abend.
Als das Abendessen endlich gekommen war, warteten alle ungeduldig und als Lavender und Parvati endlich nach vorne traten, wurde es schlagartig leise.
„Also, wir haben die Stimmen gezählt und werden eben erzählen, wer die meisten Stimmen bekommen hat. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese beiden Das echte Paar sind. Also wenn ihr beiden vielleicht doch noch so freundlich wärt und uns ausklären würdet.", Bei diesen Worten sah sich Lavender bittend im Raum um.
Als sich niemand rührte, nahm Parvati den vorbereiteten Zettel und verlas das Ergebnis.
„Also auf dem dritten Platz stehen Professor Snape und Professor Trelawny." Ein tosender Beifall brach aus und der Meister der Zaubertränke lief rot an, vor Zorn. Allen Schülern war klar, dass die nächsten Zaubertrankstunden sicher kein Zuckerschlecken werden würden, aber das war es ihnen wert.
„Der zweite Platz", rief Parvati und der Beifall ebbte langsam ab. „geht an Harry Potter und Ginny Weasley." Wieder gab es kräftigen Beifall und Ginny sah aus, als wolle sie am Liebsten unterm Tisch verschwinden, wohingegen Harry angestrengt nach einem Schatz in seinem Kürbiskuchen suchte. Beide waren rot vor Verlegenheit und lächelten sich kurz verlegen an.
Nachdem der Beifall wieder nachgelassen hatte, verkündete Parvati die Sieger: „Platz eins geht an Draco Malfoy und Pansy Parkinson – herzlichen Glückwunsch!" Die Schüler jubelten noch lauter, als die ersten beiden Male und Draco grinste selbstzufrieden, während Pansy, die neben ihm saß, verlegen kicherte und seinen Arm ergriff, was am Gryffindortisch mit einigem Missfallen registriert wurde.
„Preise gibt es leider keine, aber ich stelle noch einmal die Bitte, dass sich doch das wahre Paar zeigen möchte.", rief Lavender über den Lärm und die halle wurde wieder still, da doch jeder wissen wollte, ob sich nicht vielleicht doch jemand melden würde.
Hermine stand auf und zog Ron, der sie geschockt ansah, mit sich hoch. „Wir waren das Paar.", erklärte sie und zeigte zum Beweis, die beiden Kronen. Ein Raunen ging durch die Menge und Rons Gesichtsfarbe glich der einer Tomate.
„Was soll das?", zischte er. „Das hättest du mir auch früher sagen können"
„Nachdem du es ja nicht schaffst, muss ich es eben machen", grinste Hermine und bevor Ron verstand, was sie damit meinte, hatte sie sich vorgebeugt und küsste ihn leidenschaftlich.
So, das wars dann also. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr seid nicht zu enttäuscht, dass ich Draco nicht geoutet habe, aber das konnte ich dem armen Jungen nicht antun, dafür habe ich ihn viel zu gerne. Verkleidet als Frau ist eine Sache und auch schon ziemlich erniedrigend, aber vor der ganzen Schule demütigen? Nein, dann wäre sein Ruf ja für den Rest der Schulzeit völlig im Eimer.
Also ein großes Sorry an die, die es gerne gelesen hätten.
Insgesamt vielen lieben Dank für die Kommentare und dass ihr mir treu geblieben seid.
