Jäger des Todes Blutrausch

Ein paar Sätze bevor ich fortfahre: Ich bitte jetzt abermals um Reviews und hoffe, dass ihr mich nicht dumm stehen lässt!!! Wem das reviewen auf Fanfiction net zu kompliziert ist, den bitte ich darum, mir zumindest eine E-mail zu schicken. BITTE!!!! Meine E-mail adresse müsste doch irgendwo dastehen, also lasst mich nicht im Stich. DANKE!!! Tschau, -veggie-

Part 6

Alle packten ihre Waffen und machten sich mit grimmigem oder erwartungsvollem Gesichtsausdruck auf den Weg. Ein langer, hoher und breiter Gang führte zum inneren der Arena. Auf ihrem schier endlosen Marsch kam ihnen keine Seele entgegen, sie fühlten sich, als wären sie allein auf der Welt. Doch von draußen kam das Gesumm hunderter von Stimmen herein und hallte im Gang wider. Langsam und stolz Schritt für Schritt aufsetzend, gingen sie in geschlossener Reihe weiter zum Eingang der Arena. Amber latschte missmutig hinter ihnen her. Warum mussten sie ausgerechnet gegen die Killer in Unterzahl kämpfen? Eigentlich konnte sie sich den ganzen langen Weg in die Arena sparen, denn im Kampf selbst würden sie nur Schmerzen erleben. Wie um diesen Gedanken zu bestätigen, fühlte sie eine starke Hand, die ihren Oberarm packte. Das alles ging so schnell, das sie sich verblüfft in einem schmalen Nebengang wiederfand. Doch als sie in das Gesicht desjenigen sah, der sie hier her gezerrt hatte, verdüsterte sich ihr Gesicht wieder. Sie seufzte auf. "Was willst du schon wieder? Du tauchst doch immer genau dann auf, wenn man dich nicht brauchen kann." Schwarze Augen blitzten in einem Anflug von Wut gefährlich auf. "Denk dir mal einen neuen Spruch aus, der wirkt nicht mehr." "Falls du's noch nicht gemerkt hast, ich muss jetzt mit meinem Himmelfahrtskommando zur Hölle fahren." Ein Grinsen huschte über das Gesicht ihres Gegenüber, doch es war ebenso schnell wieder verschwunden. "Kannst mir doch nicht erzählen, dass ihr euch in diesem Turnier wirklich töten könnt?" "Denkst du, ich mach hier Spaß?" Von draußen war lauter Jubel zu hören. Amber merkte auf und sah Vegeta drängend an. "Sag endlich, was los ist. Ich kann mich doch nicht ständig um dich kümmern." "Och, du wirst doch nicht deine Aufsichtspflicht vernachlässigen? Na dann muss ich selbst sehen, das ich niemanden umbringe." "Sehr witzig. Rück raus mit der Sprache, sonst werd ich böse." "Na dann könnten wir gleich miteinander kämpfen." "Tut mir leid, da muss ich passen. Aber du..." Sie brach ab und sah ihn aufmerksam an. "Gegeneinander müssen wir wohl verschieben, aber du könntest mir heute einen riesigen Gefallen tun. Eigentlich würde ich dich nicht darum bitten, aber es geht nicht anders. Willst du mit mir und meinen Leuten in den Kampf ziehen? Nichts großes, nur ein kleines Turnier." Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. "Na ich weiß nicht. Wenn die Gegner nicht stark sind, tu ich mir das nicht an. Ich find diese leichten Siege einfach witzlos." "Ich schwöre dir, in Unterzahl würden wir es nicht schaffen. Bitte..." Sie sah ihn an. "Schau mich nicht so an! Mit diesem Blick siehst du völlig bescheuert aus." Sie grinste ihn an, als wäre sie die Unschuld persönlich. Er schüttelte hilflos den Kopf. "Wenn's unbedingt sein muss..." Ambers Lächeln wurde breiter. "Aber ich tu's nur, weil ich sonst nichts besseres zu tun habe." Sie nickte und ging ihm voran zur Arena. Als sie den Kampfplatz betraten, wurden sie von den übrigen Teilnehmern überrascht angestarrt, die Zuschauer jubelten und einer unter ihnen war ganz und gar nicht begeistert von der Tatsache, dass sein Sohn bei diesem Turnier mitmachte. Sie schritten zu den anderen. Begleitet wurden sie immer noch von den Zurufen des Publikums. Wie Amber erwartet hatte, war die Arena bis auf den letzten Platz besetzt. Ihre Mutter saß mitten unter den Zuschauern und lächelte ihr zu. Jim wandte sich ihnen zu und sagte zu Vegeta: "Was machst du denn hier? Hat sie dich wohl doch noch breitgeschlagen? Sei bloß vorsichtig, dass dir diese Entscheidung nicht leid tun wird." Vegetas Antwort ging in einer ohrenbetäubenden Stimme unter, die von der höchsten Stelle des Kampfplatzes kam. "Sehr geehrte Damen und Herrn, heute ist es wieder einmal so weit! Die beiden stärksten Gruppen treffen sich hier abermals aufgrund heftiger Differenzen und wollen hiermit feststellen, wer im Recht ist. Gegeneinander treten die Killer und die Hunter of Deaht an. Die Hunter sind eine Gruppe die zum Großteil aus erfahrenen und, tut mir Leid wenn ich das sagen muss, aus rücksichtslosen Jägern der Armee besteht. Bei ihnen ist die einzige Tochter unserer geschätzten Königin. Wie es aussieht hat sie heute jemand ganz besonderen mitgebracht! Der Prinz der Saiyajin gibt uns die Ehre, in den Genuss seines Geschicks und Kraft zu kommen. Die andere Seite besteht ebenfalls aus erfahrenen Jägern. Unter ihnen ist Prion, der durch seine Streitereien und Rücksichtslosigkeit bekannt wurde. Die beiden Gruppen vertreten die verschiedenen Ansichten von Heute. Die Hunter sind für den regellosen Kampf und die Freiheit tun und lassen zu dürfen was sie wollen. Natürlich sind sie eine Gruppe von jungen Kämpfern und sind die strahlenden Vorbilder unserer Jugend. Warum können sich unsere Kinder keine anderen Vorbilder aussuchen? Aber doch würde der Verlust der Jäger ein schwerer Schlag für unsere Armee sein. Tja was will man da noch sagen? Die Killer dagegen sind MEISTENS für das Gesetz und achten die Regeln. Die Gruppe besteht aus, wie sollte es anders sein, aus älteren und erfahreneren Kämpfern, obwohl ihnen das bestimmt kein Vorteil sein wird. Aber warum erzähle ich das euch eigentlich? Jedem sind unsere beiden Gruppen bestens bekannt. Ach ja, bevor ich's vergesse, hier sind die Regeln. Das heißt, gekämpft wird ohne Regeln, bis zum Tod. Gewonnen hat die Gruppe, die die gegenseitige Gruppe bis auf ein Viertel vernichtet hat oder ganz tot ist. Gekämpft wird auf der Ebene. Lasst uns also beginnen." Sozusagen auf Stichwort begann das Stadioninnere so hell zu leuchten, dass keiner der Kämpfer mehr etwas sehen konnte. Das Licht war so unerträglich hell, dass sie alle die Orientierung verloren und darauf achteten, nicht umzufallen. Als das Licht endlich wieder schwächer wurde und Ambers Augen sich wieder auf die viel dunklere Umgebung einstellten, fand sie sich allein auf einer Ebene wieder. Der Himmel war grau und es wehte ein eiskalter, beißender Wind. Nebel lag über der Ebene und die Sichtweite betrug nicht einmal zehn Meter. Ein erfahrener Jäger hätte sich ohne Probleme an einen unaufmerksamen Krieger heranschleichen können. Ja, das war die Ebene. Die berüchtigte Ebene des Grauens. Viele umgingen es, sich auf diesem Platz zu messen, da es hieß, dass hier böse Geister umgingen, die Besitz vom eigenen Körper ergriffen und so alles umbrachte, was ihm in die Quere kam. Erst zweimal war es einem Geist gelungen in diese Welt zu gelangen und jedesmal musste sein Träger in diese Welt verbannt werden. Der Geist blieb auch nach dem Kampf im Körper und mordete weiter. Hatte man den Körper getötet, ergriff er Besitz vom nächsten. Erst ein einziges Mal war sie hiergewesen und sie war nur knapp dem Tod entkommen. Doch die Angst vor einer weiteren Erinnerung auf die sie nicht scharf war würde ihr nur die Konzentration rauben und sie den Gegnern ausliefern. So nahm sie sich zusammen und setzte vorsichtig, um kein Geräusch zu verursachen, einen Fuß vor den anderen. Vor ihr waren immer noch keine Umrisse zu erkennen, nur hier und da flog ein dichterer Nebelfetzen an ihr vorüber. Amber wusste ganz genau, dass einer der Gegner in der Nähe war, denn die Regeln besagten nun einmal, dass man immer zu zweit in einem Feld von einem Quadratkilometer ankam. Doch nach einer Ewigkeit wie es ihr schien, war immer noch niemand zu sehen. Langeweile kam auf und so langsam reichte es ihr. Dieses ewige rumgetrotte nervte sie ebenso stark wie die Tatsache, dass sich ihr Gegner wohl aus dem gemeinsamen Quadranten entfernt hatte, um sich mit einem der Seinen zusammenzuschließen. Dann vernahm sie ein Rascheln, das unweigerlich nicht vom Wind kommen konnte. Amber atmete erfreut auf und hielt mitten in der Bewegung inne. Ihre Sinne verrieten ihr nur eins: Der Gegner hielt sich sieben Meter entfernt von ihr auf. Langsam bewegte sie sich auf ihn zu, er schien überhaupt keine Ahnung zu haben, dass sie zu ihm unterwegs war. Sie überlegte sich schon eine Angriffstaktik, als plötzlich von hinten etwas heran geschossen kam. Im nächsten Augenblick fühlte sie einen stechenden Schmerz an den Rippen und spürte, wie Blut ihre Seite hinab rann. Die Wunde pochte und als Amber sich gehetzt umdrehte, um den Angreifer zu finden, atmete sie kurz und beherrscht ein. Wieder kam der Angreifer heran, doch diesmal war sie vorbereitet. Zumindest konnte der Angreifer nicht aus dem Hinterhalt attackieren. Sie drehte sich um und parierte den Angriff mit dem Schwert. Stahl schlug an Stahl und zwei kräftige Arme versuchten, die Waffen aneinander vorbei zu drücken, um den Boden mit Blut zu beflecken. Keiner gab nach und endlich erkannte Amber ihren Angreifer. Es war Jeff und er sah sie mordlustig an. Dann riss er das Schwert zurück und versuchte, sie durch einen tief gesetzten Angriff zu überrumpeln. Ausweichend holte sie zu einem Gegenschlag aus, der doch ins Leere ging. Ihr Gegenüber drängte sie durch starke Attacken zurück. Funken stieben auf, als sich die Waffen in der Luft trafen und aneinander schliffen. Als sie wieder einmal sein Schwert aus der Bahn warf, traf er sie an der Wange und zog eine tiefe Spur in die Haut. Amber wich zurück. Sie wusste von Anfang an, dass ihr Gegner besser im Schwertkampf war. Doch das der Unterschied so groß war, hatte sie nicht befürchtet. Jeff wusste das und vollführte komplizierte Schläge in der Luft. Amber sah ihn mürrisch an, warf das Schwert hinter sich und schickte ihm einen starken Energiestrahl entgegen. Der traf ihn völlig unvorbereitet und verwundete ihn tödlich. Noch bevor das Licht verblasst war, ging er zu Boden, eine riesige Staubwolke ging von dort auf, wo er aufgeschlagen war. Sie atmete erleichtert auf. Aus allen Richtungen spürte sie nun, wie sich Kräfte entfesselten und Energien miteinander rangen. Doch niemand war in der Nähe. So ging sie zu ihrem Schwert und hob es auf. Die Klinge war unbefleckt. Doch in die Klinge war eine breite Spur aus goldfarbenem Material eingraviert, sie hatte ihren Ursprung am Heft und endete verzweigt an der Spitze der Klinge. Bis jetzt hatte das Geschenk ihres Vaters ihren Nutzen erfüllt. Ihr graute es vor der nächsten Attacke aus dem Hinterhalt. Noch so ein Schnitt würde sie in ihrer Bewegung erheblich einschränken. Vorsichtig schritt sie weiter über die Ebene. Immer noch so gut wie Null Sicht. Der Wind zerzauste ihr Haar und durchdrang ihre Knochen mit eisiger Kälte. Sie spürte, wie der Boden steiniger wurde und zu einer tieferen Ebene abfiel. Wahllos folgte sie dem Steilhang. Unten war der Nebel seltsamer weise nicht mehr so dicht und gestattete ein weiteres Blickfeld. Hundert Meter von ihrem Standpunkt entfernt war ein alter, abgestorbener Baum dessen Äste verkrüppelt und laublos abstanden. Verwundert starrte sie die verkrüppelte Pflanze an und erkannte, dass an einem der dickeren Äste etwas baumelte. Die Neugier gehört bei den Norena sozusagen zur Grundausstattung. Jeder ist von Natur aus neugierig und manche sogar mehr als ihnen gut tut. Manche wurden in Schlachten wegen ihrer Wissbegierde getötet. Man kann sich das genauso vorstellen, wie eine Katze, die an einem Rattenköder riecht und eigentlich weiß, dass sie diesen nicht fressen darf, aber ihn trotzdem anstupst und abschleckt. Bei Amber hielt sich das aber in Grenzen, da Saiyajin meistens zuerst zuschlagen und dann fragen. Im Klartext: Sie sind misstrauisch und sehr gute Strategen. Doch zu Anfang gab sie ihrer Neugier nach. Diese umher baumelnden Dinge am Baum reizten einen Teil ihres Gehirns, der für die unbewussten Sinne zuständig war. Je näher sie der Pflanze kam, desto stärker wurde sie zu ihr hingezogen. Dem Drang nachgebend, blieb sie drei Meter vom Baumstamm stehen. Ihr Blick war den ganzen Weg über an den Schemen zwischen den Zweigen gehangen und mit jedem Schritt waren sie deutlicher geworden. Doch jetzt erkannte sie, was da zwischen den Zweigen hing. Es waren fünf Männerkörper und alle waren an den Zweigen aufgeknüpft. Ihr Gesichtsausdruck zeigte ausnahmsloses Entsetzen, sofern man ihn noch erkennen konnte. Schwarze, riesige Vögel flatterten um die leblosen Körper und rissen ihnen das Fleisch von den Knochen. Blut befleckte den Boden unter den Leichen, tote Wurzeln rankten sich verkrümmt um große Steine. Plötzlich kam ein Aasvogel herab gestoßen und umkreiste Amber aufmerksam. Anscheinend wartete er auf seine nächste Portion Frischfleisch. Sie schlug angeekelt mit dem Schwert nach ihm. Aufschreiend stieß der Vogel sich wieder in die Höhe, ein großes Stück Fleisch auf sie herabfallen lassend. Es traf sie am Arm, rutschte dann daran herunter und fiel zu Boden. Amber hatte schon viel Schreckliches gesehen, doch das übertraf alles Vorhergehende. Eine klebrige und feuchte Spur rann immer noch über ihren Arm und sie versuchte angeekelt ihren Arm abzuwischen, doch dann gab sie es auf. Die Krieger dieses Planeten pflegten normalerweise sogar die Leichen ihrer Feinde zu bestatten und die toten Körper nicht zu zerstückeln. Dass jemand die Unwürdigkeit besaß, einen besiegten Gegner wie ein Stück Dreck herumliegen zu lassen, machte sie fast rasend. Ein weiterer Vogel kam herab gestoßen und attackierte sie. Spitze Krallen gruben sich in ihre Schulter, heftiger Schmerz entbrannte, der schnell wieder abflachte. Wut, unermeßliche Wut durchströmte sie. Der letzte Aasvogel hatte einen Ring im Schnabel getragen, der sie an ihren damaligen Freund erinnerte. Er war in einer Schlacht gestorben, die auf einem weit entfernten Planeten stattgefunden hatte. Dort war er gestorben und sie hatte seinen Tod nicht verhindern können. Damals war sie noch 14 gewesen und somit hatte ihre Mutter ihr verboten, sich in Schlachten zu begeben. Als man seine Leiche gefunden hatte, war die Haut auf denen die Tätowierungen waren, herausgeschnitten worden und die ganze Haut war zerschnitten. In einem unbedachten Wutausbruch vernichtete sie die gesamte Vogelschar, ohne die Leichen auch nur zu berühren. Das Werk war getan und der Wutausbruch verklang wieder, als ihr erstmals wieder ins Bewusstsein kam, wo und warum sie hier war. Rasch entfernte sie sich von dieser grausamen Stätte und suchte nach einem ebenbürtigem Gegner, um ihre Wut an ihm auszulassen. Doch nachdem sie wieder mit dem Nebel verschmolz und die graue Einsamkeit um sich sah, wurde sie zurück gerissen in die Vergangenheit. Und schon wieder waren ihre Gedanken in der Vergangenheit versunken. Doch meldeten ihr ihre stets wachen Sinne, dass der Kampf immer noch tobte. Raven... Ihr erster und auch letzter Freund, den sie jemals hatte. Eins hatte sie der Verlust gelehrt, nämlich dass man niemandem sein Herz schenken sollte. Der Verlust war immer viel zu groß. Der Wind trieb den Nebel auseinander und groteske Gebilde zeigten sich und verschmolzen wieder zu einer trägen Masse. Plötzlich flammte eine riesige Energie auf. Sie richtete ihr Schwert in die Richtung der Quelle. Aus den näher gelegenen Schatten kam eine Gestalt auf sie zugeschossen und holte offensichtlich zu einem Schlag aus, die Faust glühte. Erst jetzt erkannte sie, wer auf sie zugestürmt kam und hielt, noch bevor in ihrem Gehirn auch nur der Befehl kam den Schlag abzubrechen, das Schwert auf. Es stockte knapp vor der Nasenspitze der Gestalt. Diese hielt ebenfalls die Faust knapp vor Ambers Magen. Beide atmeten auf. "Musst du mich so erschrecken?" "Was kann denn ich dafür, dass du daher gerast kommst wie ein Verrückter?" "Und warum bist du so schreckhaft? Du tust ja so, als hättest du Gespenster gesehen." "Schlimmeres." murmelte sie. "Kannst du mir später erzählen, gehen wir weiter." Sie nickte, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Warte, Vegeta. So wird es nicht mehr lange dauern, bis wir wieder überrascht werden." "Wie meinst du das? Hör endlich auf, in Rätseln zu sprechen." "Unsere Sinne sind zu stumpf. Der einzig ausgeprägteste Sinn ist das Sehen und das bringt uns hier nichts. Wir müssen unsere Sinne schärfen." "Wie? Verdammt noch mal, wie denn?" Ungeduld machte sich breit. Amber kramte in ihrer Hosentasche und zog die Kette heraus. "Was soll ich mit dem Ding?" "Du sollst dich damit aufhängen. Na sie um machen, du Idi." "Nur wenn du mir vorher sagst, was geschehen wird." "Lass dich überraschen." "Gib her." unwirsch riss er ihr die Kette aus der Hand und legte sie um den Hals. Im ersten Moment geschah gar nichts. Amber fragte sich, ob es bei ihm nicht funktionieren würde, da sein Charakter vielleicht keiner Eigenschaft entsprach. Doch als Vegeta erschrocken bemerkte, dass sich seine Beine verkürzten und die Arme ihre Form änderten, atmete sie erleichtert auf. Der Prinz wusste gar nicht wie ihm geschah, als sich seine Gestalt streckte und gleichzeitig große Klauen dort anfingen zu wachsen, wo erst seine Finger gewesen waren. Das Gesicht veränderte sich drastisch und Haare sprossen am Kopf und reichten bis zu den Schultern. Zuletzt sproß am Hinterteil ein dünner, am Ende in ein Haarbüschel auslaufender Schwanz. Die Verwandlung vollzog sich schnell, wie im Zeitraffer. Ein seltsames Körpergefühl entfaltete sich in ihm. Irgendwie war die Welt verändert; alles war scheinbar lauter und tausend Gerüche schienen in der Luft zu hängen, die ihm vorher noch nicht aufgefallen waren. Doch das schlimmste waren die Beine. Er hatte zwei zu viel, mit denen er einfach nicht zurecht kam. Er wollte aufstehen, doch er stolperte über seine eigenen Füße und fiel in den Staub. Wie ein Neugeborenes versuchte er wieder aufzustehen. Ein guter Beobachter, der sich mit Katzen auskannte, hätte wohl gemeint, der riesige Kater hätte den Verstand verloren. Mächtige Muskelstränge waren unter dem nachtschwarzen Fell zu erkennen und die Augen blitzten gefährlich. "Was zum Teufel hast du angestellt?" Eine verärgerte Stimme erklang in Ambers Kopf. "Was ist das für eine Kette?" "Dies ist die Kette der Verwandlung, ein altes Erbstück. Ich hätte nie gedacht, dass in dir so ein Prachtbursche steckt." "Und warum hast du sie mir vorhin aus der Hand gerissen?" "Weil ich Angst hatte, das dir das hier passiert. Du verstehst...?" "Ja ja." Er versuchte wieder aufzustehen, doch es misslang abermals. Lachend sah sie auf den Löwen herab, der ihr stehend fast bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. "Stell dich doch nicht so an. Du solltest wirklich schnell lernen wie man läuft, sonst war's das mit uns." "Ich renne normalerweise nicht mit vier Beinen durch den Wald." Wieder stand er auf und diesmal schaffte er es sogar, nicht wieder auf den Boden zu fallen. Unsicher schwankte er hin und her, nach seinem Schwerpunkt suchend. Währenddessen blickte Amber angestrengt nach oben. Jeder Planet, auf dem sich der Kampfplatz befand hatte einen Mond, das stand in den Regeln. Es kostete sie nur noch wenig Kraft, um sich zu verwandeln und so stand sie bald ebenfalls in Katzengestalt neben ihm. Er wirkte immer noch so, als wäre er im falschen Körper, doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich an diese Situation zu gewöhnen. Er hatte sehr wohl verstanden, warum diese Gestalt die einzig richtige war. Amber stupste ihm spielerisch mit der Nase in die Seite, er schnappte nach ihr, doch natürlich traf er sie nicht, denn ihm fehlte einfach die Übung. Im Gegenteil musste er vorsichtig sein, dass er nicht umfiel. "Reiß dich zusammen und komm endlich. Es kann noch nicht vorbei sein, sonst wären wir nicht mehr hier." Sie spitzte ihre Ohren und lauschte. Der Wind trug von Westen her die Geräusche eines erbitterten Kampfes zu. "Dort hinten. Glaubst du, du kannst so kämpfen?" Er wollte nicken aber die Geste wirkte unnatürlich und war anstrengend. "Was ist mit deinem Schwert?" Es steckte im Boden wie ein Kreuz, das das Grab eines gefallenen Kriegers markiert. "Wenn alles vorbei ist, wird es in der Arena schon irgendwo rum liegen. Alles kehrt zurück." Sie ging ein paar Schritte und drehte sich dann noch einmal um. Vegeta war hinter ihr stehengeblieben und sah sie unsicher an. "Komm schon." Langsam setzte er den einen Vorderfuß auf. Vorsichtig ging er zu ihr hinüber. Sein Gang war nicht im Mindesten so elegant, wie es der der Rasse der Löwen war doch schon nach ein paar hundert Metern bewegte er sich sicherer. Amber wartete geduldig, doch dann schlug sie eine schnellere Gangart ein und rannte dann in Richtung des Kampfplatzes. Sie spürte, wie die Energien ihrer besten Freunde immer schwächer wurden. Als ob der Teufel hinter den beiden Großkatzen her wäre, rasten sie zu ihrem Bestimmungsort. Abermals fühlte sich Amber so, als würde sie in eine Falle laufen aber dieses Risiko musste sie eingehen, um ihren Freunden zu helfen. Ihr Weg nach Westen war nicht sonderlich weit, aber für den schwarzen Löwen mit den roten Krallen war es ein weiter und vor allem ungewohnter Weg. Fünf Meter vom Kampfplatz blieben sie stehen. Amber lauschte und konzentrierte sich auf die Schwingungen des Bodens. Vegeta erschrak anfangs, als er spürte, wie der Boden ihm Bewegungen zutrug und der Geruch nach Blut und Schweiß in seine Nase drang. Amber drehte sich noch einmal um und machte ihm ein Zeichen. "Wir müssen das Überraschungsmoment nützen. Am besten, wir stürmen auf sie zu und beißen ihnen die Kehle durch." "Ääähhh, ja klar." "Mach mir's einfach nach." Geschickt schlich sie sich an den Kampfplatz heran. Dort ging es hoch her und die Schreie von mindestens zehn Männern waren zu hören. In Vegeta wuchs immer mehr die Mordlust, die seine Muskeln bis zum zerreißen spannte. Er konnte es sich nicht verkneifen zu knurren und es klang wie Donnergrollen. Die Kämpfer bemerkten nichts davon doch Amber erreichte es. Sie drehte sich um und sah ihn an. Er verdiente es wirklich, ein Hunter of Death zu sein. Hinter ihm schien sich die Dunkelheit zu verdichten und Gestalt anzunehmen. Endlich hatte er gelernt, die Kräfte, die in der Kette steckten zu nutzen. Sie ließ ebenfalls ihre Kraft frei strömen und ging immer schneller zum Kampfplatz. Die beiden bleckten ihre Zähne und die Augen blitzten gefährlich. Endlich fiel den Kämpfern das viel zu hohe Maß an ausgestoßener Energie auf und sie hielten inne. Erschrocken traten sie zurück. Dunkle Schatten kamen aus dem Nebel. Schleichend wie der Tod kamen sie heran, die muskelbepackten Vorderläufe wirbelten bei jedem Schritt Staub auf und spitze Klauen kratzten über steinigen Boden. Amber erkannte die Situation sofort. Jim, Pierre und Ryan lagen oder standen noch halbwegs da und starrten genauso wie Prion und seine Mitkämpfer den Katzen entgegen. Doch die Reaktionen konnten gar nicht unterschiedlicher sein. Die letzten Überlebenden der Hunter atmeten erleichtert auf und einer sagte mit einer aufgeplatzten Lippe: "Jetzt werdet ihr dafür bezahlen. Verabschiedet euch von dieser Runde." Prion trat dem am Boden liegendem Ryan in den Magen. Er keuchte auf und hielt sich den Bauch. Amber fauchte und sprang auf Prion los. Ausweichend holte er mit dem Schwert aus und schlug nach ihr. Es schnitt ihr jedoch nur ein paar Haare ab und sie drehte sich sofort wieder um, um erneut auf ihn loszuspringen. Doch Prion nutzte diese winzige Sekunde und verwandelte sich ebenfalls. Die Gestalt des ausgewachsenen Bergpumas war nicht weniger imposant als die des Tigers. Fauchend sprangen sie aufeinander los und umklammerten sich während sie über den Boden rollten. Amber trommelte mit ihren Hinterbeinen auf seinen Bauch ein. Fell hing an den Krallen und Staub wirbelte auf. Vegeta dagegen schnappte sich gleich zwei von den anderen und schlug ihnen mit den riesigen Pranken gegen die Köpfe und biss ihnen in die Beine. Schreie zerrissen die stille Luft und Blut floss in Massen. Es war so, als ob zwei Wirbelstürme entfesselt worden wären und sie nur aus Zähnen, Klauen und Fell bestehen würden. Drei Gegner waren noch übrig und sie verwandelten sich ebenfalls. Ein braun gefleckter Panther, ein normalgefärbter Löwe und ein grauer Jaguar standen mit gesträubtem Fell und geweiteten Augen da und sahen ihnen entgegen. Die Angreifer schlossen sich wieder zusammen und gingen nebeneinander den Dreien entgegen. Die Luft schien voll mit statischer Spannung geladen zu sein und die drei anderen Katzen wichen erschrocken zurück. Doch nun konnte die Jäger des Todes keiner mehr aufhalten. War einmal der Blutdurst geweckt und war die Raserei zu groß, konnte sich kein Jäger mehr beherrschen. Auch wenn in Vegeta nicht die Anlagen für das kätzische Verhalten vorhanden waren, ersetzte doch die Kette diese Lücke und gab ihm völlig die Möglichkeit, seine Instinkte zu nutzen. Doch bei ihm fehlte noch die Übung, ihnen Einhalt zu gebieten oder sie richtig zu steuern. So stürmte er vor und fiel über den Jaguar her. Der war ihm absolut unterlegen. Seine ungeheuerlichen Muskeln spannten sich und ließen ihn wie eine Sprungfeder auf den Jaguar zuspringen. Der Aufprall brachte den Gegner fast zu Fall, doch er konnte sich noch durch einen Schritt zurück retten. Der Löwe rutschte auf dem Boden etwas aus, der andere Kater lief um ihn herum, erwartete ihn und wollte ihn mit seinen gewatigen Zähnen packen. Der Schwarze wich im allerletzten Moment den mächtigen Kiefern aus und hörte, wie sie knapp neben seinem Hals zuschnappten. Sein Kopf fuhr herum und er bekam ein Ohr des Gegners zu fassen. Im nächsten Augenblick hatte er es im Maul und schleuderte es davon. Jason heulte vor Schmerz fast auf und sprang zurück. Blut troff aus Vegetas Maul und er wollte mehr. Eine blitzschnelle Bewegung brachte ihn zu seinem Gegner, der ihm abermals ausweichen wollte. Todbringende Tatzen zerkratzten ihm die Schnauze und gewaltige Zähne bohrten sich in seine Seite. Der Geschmack warmen Blutes lag auf seiner Zunge. Amber dagegen spielte nicht so mit ihrem Gegner. Dem ersten hatte sie nach nur kurzem Ringen die Kehle durchbissen und der andere war auch dabei, sein Leben zu verlieren. Ihr Blutrausch hielt sich in Grenzen. Und doch riskierte sie einen Blick zu Vegeta hinüber. Gerade hing Jason an seinen Hals und suchte in der dicken Mähne nach seiner Kehle. Er bekam tatsächlich etwas zu fassen und riss daran. Im selben Augenblick begann sich die Gestalt Vegetas zu verändern. Die Klauen zogen sich wieder in die Tatze zurück und das Fell verschwand. Die Hinterbeine wurden wieder länger und der Körper wuchs in die Höhe. Überrascht sah der Saiyajin an sich herab. Er hatte wieder seine alte Form. Jason starrte ihn von unten herauf an. Doch dann sprang er Vegeta gegen den Bauch und zerriss mit seinen Krallen die Brust. Das Hemd sog sich voll mit dem Blut seines Trägers und es hing schwer und in Fetzen herab. "Das wird dir noch leid tun." Wieder mit gewohnten Bedingungen war der Kampf für den Prinz kein Problem. Seine Sinne waren nicht mehr so darauf gerichtet, das Blut des anderen zu vergießen und kein Drang war mehr vorhanden, ihm an die Kehle zu gehen. Im Gegenteil. Er wollte es beenden. Sein Gegner war übel zugerichtet und blutete aus vielen Wunden. Und doch bleckte er die Zähne und kauerte sich zusammen, ein beständiges Knurren ging von ihm aus. Der Prinz grinste unheilverkündend auf ihn herab. Die rechte Hand ausgestreckt sammelte sich Energie an der Handfläche. Jason schoss auf ihn zu. "Das hätte ich nicht getan..." Vegeta schickte ihm die Kugel entgegen und verschlang den Jaguar. Als sie wieder verblasste, war nur noch Staub zu sehen, der vom Wind davongetragen wurde. Zufrieden mit sich bückte er sich nach der Kette, die immer noch im Staub lag. Das Band war gerissen. Ein lautes Fauchen ließ ihn herumfahren. Ein riesiger Puma kam auf ihn zugerast und sprang mit einem gewaltigem Satz an seine Kehle. Er kippte auf die Seite und lag unter der Raubkatze. Erstmals begann er an seiner Entscheidung zu zweifeln, dass er hier mitgekommen war. Er versuchte die Katze von sich herunterzubekommen, doch sie hatte ihre Klauen in seine Haut gegraben und klammerte sich an ihm fest. Der Geruch von Tod strich über sein Gesicht, als der Puma seinen Kopf der Kehle zuwandte. "Du blödes Arschloch, das nennst du ehrenvoll? Schleichst dich einfach von hinten an. Das werde ich dir heimzahlen und du wirst tot bleiben." Unheimlich spitze Zähne schnitten in seinen Hals, Blut lief von der Wunde heraus und färbte das Fell des Pumas rot. Ganz langsam schloss er sein Maul. In Vegeta brannte immer noch der ungestüme Wille zu überleben und doch wusste er, dass er sich alleine nicht befreien konnte. Er hätte vorsichtiger sein sollen. Bitter wälzte er diesen Gedanken immer wieder hin und her. Gleich müsste das Maul ganz geschlossen sein und dann war es vorbei... Der Druck in seinem Hals, das Gefühl dass ein Fremdkörper in seinem Fleisch steckte, hörte auf. Das Gewicht des Pumas lastete auf seinem Körper und die Krallen waren immer noch dort wo sie vorhin waren, doch die Kraft fehlte. Des Gegners Körper war schlaff und leblos. Vorsichtig hob er den rechten Arm. Er wusste wirklich nicht, welches Gefühl in ihm mehr dominierte: Das Misstrauen, das der Gegner plötzlich aufgehört hatte, oder die Freude, das er noch lebte. Wilder Schmerz entbrannte, als sich die Klauen tiefer in sein Fleisch gruben. Doch endlich hatte er die Pranke des Feindes aus dem Fleisch entfernt und tastete nach seinem Hals. Er war nass von Blut und tiefe Wunden mahnten ihn, wie knapp es gewesen war. Schritte näherten sich. "Na, lebst du noch?" Amber bückte sich zu ihm hinunter und befreite ihn von der Katze. Die Augen des Tieres waren überrascht aufgerissen, als hätte es der Tod plötzlich ereilt. "Hättest du dich nicht mehr beeilen können?" Amber reichte ihm die Hand und half ihm aufzustehen. Sein Blick glitt über den Kampfplatz, über die Gestalten Jims, Pierres und Ryans die allesamt sich gegenseitig stützend zu ihnen herübersahen und schließlich starrte er den Puma an. Ein mittelgroßes Loch durchbohrte das Schulterblatt und man konnte dadurch den grauen Boden sehen. Die Gegner waren hier alle tot. Licht, unglaublich helles Licht blendete die Truppe, als die Umrisse der Umgebung verschwammen. Ohrenbetäubendes Klatschen und Jubeln drang an ihre Ohren. Endlich konnten sie wieder etwas sehen und erkannten die Tribünen die immer noch vollgestopft mit Zuschauern waren. Nach ein paar Minuten ertönte wieder die Stimme des Ansagers: "Das war mal wieder ein furioses Finale! Die letzten Überlebenden sind Ryan, Amber, Jim, Vegeta und Pierre. Von den Killern hat es nur einer geschafft und der mehr halb als ganz. Hmh. Ich gehe nicht weiter darauf ein. Wieder einmal haben die Hunter of Death einen Sieg errungen, obwohl Orion nicht mitkämpfen konnte." Er redete noch weiter so viel Zeugs und kommentierte die verschiedenen Züge des Kampfes. Doch Ambers Aufmerksamkeit galt nur den anderen 25 Kämpfern die mit ihr wieder in das Stadion zurückgekehrt waren. Die Killer waren allesamt ziemlich niedergeschlagen doch einige hatten den Anstand und gratulierten den Siegern. Dann spürte sie einen Blick, der auf ihr ruhte und drehte sich um. Vegeta musterte sie mit einem seltsamen Blick. "Was hast du denn? Starr mich nicht so an!" "Ich..." Er zögerte, als würde er mit sich selbst ringen. "Ich... wollte mich bei dir bedanken." Verdutzt starrte sie ihn an. Sie kannte ihn zwar noch nicht besonders lange und doch wusste sie, wie schwer ihm so etwas wie ein einfaches Danke über die Lippen kam. Dann lächelte sie ihm seltsam kühl zu und betrachtete sein zerfetztes Hemd. Die Blutspuren waren verschwunden und man konnte die Risse sehen, die die Krallen in das Kleidungsstück gerissen hatten. Nach wenigen Minuten begann das Stadion sich zu leeren. Die Kämpfer begaben sich als erste zum Ausgang und wollten nur noch nach Hause. Für jeden hatte auch der schönste Kampf irgendwann ein Ende. Schweigend gingen die beiden nebeneinander her. Draußen blieb Amber noch einmal stehen und neigte den Kopf. "Es war mir eine Ehre, mit dir kämpfen zu dürfen." Vegeta wirkte etwas verlegen, denn sie hatte ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Hals gerettet. Doch er sagte nur: "Die Ehre ist auf meiner Seite." Dann trennten sie sich und jeder ging seiner Wege. Amber war nach dem Kampf in ihr Heim zurückgekehrt und hatte sich in ihr Zimmer verzogen. Den ganzen restlichen Tag hatte sie sich nicht mehr blicken lassen und war ihren Gedanken nachgehangen. Immer wieder drehte sich der Gedankenstrom um eine Person. Und sie musste verhindern, dass sich ihr ganzes Leben um sie drehte. Deshalb beschloss sie, sich von ihm zu distanzieren. Auf dem Schlachtfeld hatte er bewiesen, wie wenig er von der Kampfweise der Norena wusste. Nein, es war ein viel zu großes Risiko gewesen ihn einfach mitzunehmen. Besser wäre es wirklich gewesen, wenn sie in Unterzahl gekämpft hätten. Vegeta hatte sie ganz abgelenkt. Natürlich war es ihre Schuld gewesen, dass Prion nicht Tod war aber der Prinz hatte sie auch durch seine blutdurstige Kampfart abgelenkt. Und als dieser Puma über ihm lag und ihm die Kehle durchbeißen wollte, hatte sie wirklich Angst gehabt. Nein, er musste aus ihrem Leben verschwinden. Drei Tage später stand sie zusammen mit ihrer Mutter und vielen anderen Kriegern mitten im Lagerplatz der Saiyajin. Sie wollten wieder in Richtung Heimat aufbrechen. Die Sonne schien und es war übermäßig warm, viele Krieger sahen ungeduldig aus, sie hatten viel mehr das Bedürfnis sich in einen See zu stürzen oder in einer Bar etwas zu trinken als hier herumzustehen. Neugierig blickte sich Amber um. Dort, wo die Zelte der Besucher gewesen waren, konnte man braune Abdrücke im Gras erkennen und hier und da waren noch angeschwärzte Stellen, die von Feuern kündeten. Ihr Blick tastete die fremden Krieger ab. Mit ihren Augen suchte sie ihren Vater. Er stand in der ersten Reihe, die hinter dem König und seinem Sohn postiert war. Er bemerkte ihren Blick und lächelte ihr kurz zu. "Ich hoffe, dass unsere Beziehungen weiter so gut verlaufen werden." hörte sie den König sprechen. "Da bin ich mir sicher. Die Erneuerung des Bündnisses sichert Euch unsere Unterstützung in Schlachten zu." antwortete ihre Mutter. "Das gilt auch für Euch." Amber sah aufmerksam zu den beiden Führern hin. Ihre Mutter hatte wieder diesen distanzierten Ausdruck in den Augen, den sie immer dann auflegte, wenn sie den Verdacht hatte, das sie ein Mann nicht richtig ernst nahm. Kurze Zeit sahen sich die beiden in die Augen und jeder schien dem anderen zu vermitteln, dass sie nicht zögern würden bei Verrat den anderen zu töten. Doch dann lösten sich ihre Blicke wieder voneinander und der König lächelte. "Nun, wir werden uns auf den Weg machen, die Reise ist lang." "Ich wünsche Euch eine gute Heimreise." Er nickte und wandte sich um. Die Kriegerschar begab sich langsam in die Raumschiffe. Nur einer stand noch dort und er trat auf Amber zu. Er trug wieder die Kleidung, die für einen Saiyajin üblich war und in Händen hielt er eine Hose und ein zerfetztes Hemd. "Hier, ich werde die Sachen wohl nicht mehr brauchen." Sie nahm ihm die Kleidungsstücke aus der Hand. "Nein. Du wirst bestimmt ein großer König. Vergiss niemals, dass der König ohne das Volk zum Sterben verurteilt ist. Nehme Rücksicht auf sie." "Das Gleiche könnte ich auch zu dir sagen." Sie schwieg. Ein Windstoß wehte durch ihr Haar und ließ es in der warmen Luft flattern. Er wartete nicht weiter auf eine Antwort und drehte sich um, um zu seinem Vater zu gehen. Nach ein paar Schritten drehte er sich noch einmal herum. "Hätte ich fast vergessen." Er griff in seine Hosentasche und hielt die Kette in der Hand. Die Erinnerung an diese neue Form des Daseins umfing ihn kurz. Es war schon ein seltsames Gefühl gewesen mit ihr über die Ebene zu jagen und sich zu fühlen als würde er gleich wieder umfallen. Dann riss er sich aus seinen Gedanken. In einem weiten Bogen warf der Prinz ihr die Kette zu. Geschickt fing Amber sie auf. "Nun Amber, hier trennen sich unsere Wege. Vielleicht werden wir uns in ferner Zukunft wieder sehen." Wieder herrschte in ihr diese Kälte und sie nickte ihm nur zu. Ihr Blick war herausfordernd und stolz. Doch auch er hatte zu ihr bisher mit der üblichen Kälte gesprochen. Er wandte sich um und betrat das Raumschiff. Ungeduldig wie die Männer waren, starteten sie, doch niemand außer Amber war mehr da, um ihnen nachzusehen. Die Jägerin stand da und starrte den Raumschiffen nach, die schnell immer kleiner wurden und bald nur noch schwarze Punkte am Himmel waren. Sie rang mit sich. Vegeta saß im riesigen Raumschiff in seinem Privatzimmer und starrte vor sich hin. Es würde eine lange Reise werden und ihm graute schon vor den Tagen an denen er sich nicht richtig austoben konnte. Doch dann.... dann.... würde er sicher bald König werden und er beschloss, Ambers Ratschlag zu befolgen. Sie hatte ihn durchschaut, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte und wusste, wie er zu den Unterklassekriegern stand. Doch das würde sich ändern... Eine Stimme schob diese Gedanken zur Seite. "Möge der Mond deinen Weg erleuchten, wo immer du auch hingehen magst und mögen dich die großen Geister schützen und dir Kraft schenken."

Ende Part 6