Jäger des Todes

Die Ruhe vor dem Sturm

Heute stelle ich euch die Gegenseite der Jäger vor, die todbringenden Feinde, die ich nach George Lukas' Sith in Star Wars benannt habe. Ich finde diesen Namen treffend, da er ausgesprochen beinahe wie ein Zischen klingt. So verheißt sein Vorkommen von vornherein nichts Gutes. Die Jäger werden wieder bedroht, obwohl sie sich derzeit nicht imstande sehen, sich zu schützen. Dazu tragen mehrere Faktoren bei, doch das Ergebnis bleibt leider dasselbe: Sie müssen sich trotzdem den Feinden stellen... Ob das wohl gut geht? Muss ich vielleicht aufhören zu schreiben, weil mir meine geliebten Hauptcharaktere einfach so wegsterben? Lasst uns das Beste hoffen... Tschau, -veggie-

Part 10

Im Tempel des Ursprungs, im Zentrum des heiligen Waldes von Delinos, berichtet eine Schrifttafel von einer Legende:

"Und der heilige Mond der Schatten wird das Band zwischen dem Mond der Jäger und dem ewig brennendem Licht, das jedem Leben schenkt durchtrennen und den Feinden alle Hoffnung nehmen. Der Himmel wird erlöschen und nur noch der Tod tanzt auf den Ebenen. Nur noch die Dämonen werden ihre Opfer dort oben rund um den todbringenden Schatten begrüßen. Nur ein Licht wird durch diesen Schatten dringen und die Kreaturen endlich wegen all ihrer Taten bestrafen. Ein Wesen aus Schmerz und Energie, dessen Kraft mit den Monden verschmolzen ist."

Um diese Legende wussten nur wenige und niemand wusste um deren Bedeutung. Nur zweimal in der Geschichte des Bestehens der Norena hatten sich beide Monde zwischen Felidae und die Sonne geschoben. Und jedes Mal war etwas Seltsames geschehen...

Binnen dreißig Minuten war die gesamte Lichtung in Bewegung und die Männer deckten die Nahrungsvorräte, die unter einer Schicht aus dichten Zweigen verborgen waren auf. Feuer wurden geschürt und viele verschwanden im Wald, um genug Fleisch für die Feier zu jagen. Niemand wollte durch ein Fest die gesamten Nahrungsvorräte verbrauchen.

Amber hielt sich neutral fernab von dem ganzen Trubel und saß bei Jim, Orion und Pierre am Feuer. Die Anführer mussten sich an den einfachen Diensten nicht mehr beteiligen, denn allein schon ihre Kraft räumte ihnen Privilegien ein. Dort saß auch Bantor. Er war gerade einmal 12 Jahre, aber er war ebenfalls einer der stärksten Krieger. Unter den Kriegern gab es keine Altersunterschiede, auch wenn die Minderjährigen keine Jäger anführen durften. Seine Augen funkelten, als er Amber anblickte, die er noch niemals aus nächster Nähe gesehen hatte. Sie tat so als würde sie seinen Blick nicht bemerken und lauschte den Gesprächen der Jäger um sie herum. Wieder einmal schottete sie ihre Gedanken und ihre Sinne von den anderen ab und horchte in sich hinein. Es war wie damals, als sie noch jung war, als sie nach ihrer wahren Gestalt gesucht hatte. Damals war sie ebenso in ihren Gedanken versunken und hatte in sich hinein gehört; Warum tat sie das so oft? Sie hatte ihre Tiergestalt fast im Schlaf erschlossen und hatte sonst nie in ihrem Leben sosehr gegrübelt. Das entsprach nicht ihrem Wesen. Genauso wenig wie ihre Lebensgrundlage hier.

„Ey Amber. Hör schon auf damit. Erst gestattest du ein Fest und dann sonderst du dich wieder ab."Shine kam mit einem anderen Jäger heran. Es war ein ihn unterstellter Krieger, der die Mahlzeit für die fünf ranghöchsten Krieger brachte. Auch wenn er noch die Katzengestalt hatte, konnte man ihm den Stolz darüber an seiner Gangart ansehen. Die Jägerprinzessin lächelte Shine an und erhob sich. Der rot-golden schimmernde Jaguar blickte ehrfürchtig zu Amber auf. Einer der anderen Anführer nahm ihm den riesigen Hirsch aus dem Maul.

Ein paar andere Jäger sahen ihn achtungsvoll an. Der Hirsch war ein Zwölfender, er war der Kapitale Hirsch in der Herde gewesen und kein Jäger hatte sich je an ihn heran getraut. Shine sah Amber stolz an, doch die ignorierte den Jüngeren und wandte sich ihr zu. „Was meinst du, sollen wir die Grenze aufheben?"„Natürlich! Oder sollen wir im Dunkeln besoffen zu unseren Schlafplätzen stolpern?"„Wir sollten uns heute nicht besaufen." gab Amber nachdenklich zurück. Wie ungern sie doch all die Vorsichtsmaßnahmen fahren ließ. Die Lichtgrenze... Nachts durften normalerweise nur zwanzig Feuer brennen. Zwanzig Feuer für ungefähr siebenhundert Krieger. Gerade genug aber doch wenig genug, um der Entdeckung durch die Feinde zu entgehen. Shine sah Amber mit einem drohendem Blick an. Der Jaguar war ihr erstgeborener Sohn und ihr ganzer Stolz. Die Jägerin war eine jener wenigen, die ihre Stärke bewahrten und trotzdem Nachwuchs hatten. Erst jetzt bemerkte Amber ihren Blick. „Oohh. Nun..."Sie wandte sich dem jungen Mann zu, der sich gerade eben verwandelt hatte. Er sah sie auffordernd an. Wahrscheinlich hielt er sich für alt genug, um sich mit den wirklich Großen messen zu können. Irgendwie ärgerte das die Jägerin, aber dann dachte sie an sich selbst und sagte zu ihm mit einem Lächeln: „Du hast den kapitalen Hirsch ganz allein erlegt?"Der Junge nickte. „Du scheinst Talent in der Jagd zu haben."Er nickte stolz. Etwas zu schnell, wie Amber fand. Besorgt sah sie ihn an. Durch seinen Hochmut würde er bestimmt zu einem Opfer der Mischlinge werden. Seine Zeit war noch nicht gekommen. Er sollte eigentlich noch zu Hause sitzen oder mit seinen Freunden seine Stärke austesten und nicht in einem Wald mit anderen Lebewesen um Leben und Tod kämpfen. „Du solltest dein Talent auf den Kampf ausweiten. Ich werde mich an dich wenden, wenn ich junge Jäger suche."Er sah sie enttäuscht an, hatte aber Respekt vor ihr und nickte nur, während er sich umwandte und zu einem der zahlreichen Feuer ging.

Die Nacht schritt fort und der Geräuschpegel steigerte sich. Das Badjalla hatte die Stimmung gehoben und die Hemmungen gesenkt. Ausgelassen wurden die Jagderfahrungen ausgetauscht und Geschehnisse aus alten Zeiten zum hundertsten Mal durchgesprochen und debattiert.

„Weißt du noch? Damals bei diesem Raubzug?"„Ja!!! Als Jim einen von uns angesprungen hatte? Dano hat ihm so eine reingehauen, ich glaub die Narbe spürt er heut noch!"Die Gruppe brach in johlendes Gelächter aus. Nur Jim saß mit säuerlichem Blick am Feuer und starrte zum nächsten Baum. „War doch mein erster Raubzug..."„Na und? Du hast deinen eigenen Vater die Zähne ins Fleisch gejagt!!"„Davon hab ich auch gehört!! Sein Vater muss vor Schmerz aufgeschrien haben!!! Dabei war Jim gerade erst mal neun und hatte so kleine Beißer..."„Aber sein Alter hat ihn so verprügelt, dass er tagelang nicht mehr richtig schleichen konnte!!"Sogar Amber lachte auf. „Du hast dich schon immer mit Leuten angelegt, die dir absolut überlegen waren." „Nur so kann man seine Grenzen austesten."„Darauf trinke ich!"Pierre hob das Gefäß mit dem Badjalla. In der Mitte über dem Feuer trafen sich Zwölf Krüge und wurden mit viel Schwung zusammengeschlagen, dass ein lautes Klirren zu hören war. Vegeta nahm ein paar tiefe Schlucke und atmete dann behaglich aus. „Teuflisches Zeug. Aber brutal gut!"Auch seine Hemmschwelle war gesunken und er sprach offener und in einem fast schon freundschaftlichem Ton mit den Jägern. Letztendlich hatten auch sie von seiner Heldentat erfahren und dankten ihm damit für die Rettung Ambers.

„Von Pierre haben wir ja auch so eine Story zu erzählen!!"„Nein, das erzählst du nicht, Jim!!!"„Na fang schon an, Jim!!!"munterte Ethan auf. Alle drei Saiyajin saßen mit den Norena am Feuer, ganz selbstverständlich und toleriert. Jim nickte und setzte ein theatralisches Gesicht auf. „Es war ein Tag mitten in der heißen Jahreszeit und der Mond der Schatten stand nur blaß Himmel, als Pierre, der Ausreißer, über die Wiesen striff."„Jetzt spiel das Ganze doch nicht so auf!"warf Pierre ein. Jim bleckte ihm nur die Zunge heraus und fuhr fort. „Der Kleine war auf der Jagd, denn er hatte wieder einmal vergessen, Proviant mitzunehmen. Daran dachte er niemals, wenn er weglief. Und er lief oft weg."„Ja ja, ein kleiner Streuner... Schon damals... Tolles Vorbild..."bemerkte Amber neckisch. „Kleine sei still, sonst schick ich dich ins Bett."gab er zurück. Er hatte Amber von kleinauf beaufsichtigt, wenn man seine dummen Ideen so nennen konnte. „Wenn ihr mich noch einmal unterbrecht, hör ich auf!"„Nein nein, sprich weiter!!"„Nun gut. Er war also auf der Jagd. Der kleine Jaguar bewegte sich so ungeschickt, dass jedes kleinere Beutetier ihn schon von Weit kommen hörte und sich aus dem Staub machte.

So führte ihn sein Weg über die Wiesen zu einem einzelnen Waldstück. Er wusste natürlich nicht, dass sein älterer Bruder ihm schon auf den Fersen war und ging wohlgemut und erfreut über das laue Lüftchen auf die Bäume zu. Nach wenigen Minuten erreichte er die Bäume und blickte in die Schatten. Noch nie hatte er einen ihm unbekannten Wald allein betreten und so lockten ihn die Düfte der Pflanzen nach innen. Seine Pfoten rutschten auf der losen Erde aus und er schlitterte vom nahen Waldrand ins Waldinnere. Nach zehn Metern konnte er seinen Fall bremsen, kugelte aber noch einmal kopfüber gegen einen Baum. Verdutzt starrte er um sich. Hier sah es so seltsam aus..."„Lass mich weitererzählen!!! Du machst noch einen Roman draus." „Wenn dir die Sache nicht zu peinlich ist..."„Es ist nicht peinlich!! Also... Wie war das noch einmal... Ach ja!! Da ich nun einmal nichts erjagen konnte war ich auf der Suche nach Wasser. Das konnte mir ja nicht weglaufen..."„Wahrscheinlich hat es das doch getan."warf Xander ein. Pierre sah ihn vielsagend an. „Ruhe! Ich witterte Wasser im Waldinnerem und machte mich auf den Weg. Nach ein paar Minuten traf ich auf die Wasserstelle. Ich trank davon gierig, denn ich hatte seit zwei Tagen nichts mehr gefunden."„Komm endlich zum Punkt."„Da wärst du scharf drauf, was?" Amber sah Vegeta giftig an. „Perversling."murmelte sie. „Dazu geht ihr bitte in den Wald. Wir möchten euch ja nicht zusehen."„Halt's Maul!"kam es von Beiden zurück.

„Gut, ich werd den Schluss erzählen. Ich blickte also wieder auf und sah einen weiblichen Jaguar mit grau-schwarzem Fell. Ich hatte bisher noch niemals eine Frau gesehen und blickte sie erstaunt an. Als sie sich mir näherte, erschrak ich dermaßen über ihre Annäherungen, dass ich vor ihr Reißaus nahm."„Du bist vor einer Frau davongelaufen?!"„Deshalb hast du nie 'ne Freundin!!! Du hast Angst vor Frauen!!"„Nein!!!"„Natürlich!!! Du bleibst lieber bei deinen harten Kämpfen."„Er ist sozusagen mit dem Tod verheiratet."bemerkte Orion. „Wer ist das nicht?"fragte Amber mit einer Spur von Trauer. „Oh nein. Du hättest nicht so viel trinken sollen." „Wieso, die hört sich doch noch völlig nüchtern an."warf Vegeta ein. „Du dich auch. Bist du aber nicht. Oder würdest du dich mit nüchternem Zustand hier zu uns hinsetzen und mit uns plaudern?"sagte Ryan. „Nun ja. Aber ich..."„Nein, du bist nicht nüchtern. Badjalla ist ein Getränk, das seine Wirkung nicht an der Stimme zeigt."„Quatsch! Ich bin völlig nüchtern!!" Kurz nach diesem Satz hob Amber ihre Arme empor und streckte sich. „Uahh. Bin ich müde..."Sie erhob sich und gähnte noch einmal. „Nacht Jungs!"Die Männer am Feuer wandten sich wieder einem Gespräch zu. Rund um das Feuer waren die Überreste des Hirsches verstreut und nicht weit neben einem Baum lehnte das Fass mit dem Badjalla.

Amber wollte nicht bei den Jägern schlafen, da sie deshalb unabsichtlich das Gespräch beenden würde. Die anderen würden Rücksicht auf sie nehmen und ebenfalls schlafen gehen. Die Jägerin machte ein paar Schritte und bemerkte, dass Ryan recht gehabt hatte. Warum dachte sie nicht daran? Es war nicht das erste Mal für sie gewesen, dass sie trank. Ihre Beine waren wackelig und so fühlten sie sich so an, als würden sie gleich unter ihrem Gewicht nachgeben. Unsicher schwankte sie hin und her, bis sie gegen den nächsten Baum taumelte und sich an einem Ast festhielt. „Verdammt noch mal. Ich hätte einfach bei ihnen pennen sollen."„Brauchst du vielleicht Hilfe?"„Sag ich nur ungern, aber ich glaub schon."Der König grinste auf eine seltsame Art und Weise. „Na dann komm mal her."Vegeta hielt Amber mit dem einen Arm um die Hüfte fest, wobei sie einen Arm um seine Schultern legte. So gingen sie geradewegs aus dem Blickfeld der Jäger zu einem der zahlreichen versteckten Schlafplätze Ambers.

Dort ließ sie sich gegen einen Baumstamm plumpsen und sah zu Vegeta auf. Der stand etwas ratlos neben ihr. Sollte er sich wirklich neben sie setzen? Sie wäre im Stande und würde ihm an die Wäsche gehen, wenn er sie darum bitten würde. Die Jägerin war so etwas von zugesoffen... „Was stehst du hier so rum? Setz dich."Er war zu stolz um sich seine Unsicherheit anmerken zu lassen und setzte sich hektisch neben sie. Schweigend saßen sie nebeneinander und lauschten den Geräuschen der Nacht. Äste wiegten im Wind und knarrten bei jeder Bewegung und die Geräusche der weidenden Rehe die auf der Suche nach frischem Grün das Unterholz durchsuchten störten die Stille der Nacht. Die Jägerin streckte sich, wobei abermals Vegetas Blick auf ihre Brüste fiel. Diesmal bemerkte sie sein leicht rot anlaufendes Gesicht. „Wenn ich nicht wüsste, dass das sinnlos ist, würde ich zu dir schäm dich sagen. Aber zu so etwas scheinst du nicht fähig zu sein."„Hab ich dich angefasst?"bemerkte er schlicht. „Noch nicht..."„Hör schon auf. Du weißt nicht was du sagst. Schlaf deinen Rausch aus und dann reden wir weiter."Er war erstaunt über seinen eigenen Edelmut. Er hätte die Chance die begehrenswerteste Frau zu nehmen, die ihm jemals in seinem Leben begegnet war. Amber dagegen murrte und legte ihren Kopf an seine Brust. Wahrscheinlich hatte er Recht. Sie würde sich doch niemals in nüchternem Zustand zu diesem Saiyajin setzen und sich so würdelos an ihn ranschmeißen?! Und trotzdem genoss Vegeta ihre Anwesenheit und legte seinen Arm um sie. Nach wenigen Minuten hörte er wie sie leise und regelmäßig atmete. Lange nachdem sie eingeschlafen war fielen auch endlich ihm die Augen zu und so schliefen sie nebeneinander, sich gegenseitig Wärme spendend. Amber registrierte seine Anwesenheit sogar im Schlaf, spürte seine Hand an ihrer Hüfte und fühlte sich in ihren mit Kämpfen belasteten Träumen doch geborgen.

Die Jäger verstummten und die Feuer gingen aus. Langsam erloschen die Sterne und am Himmel erblühte die Sonne in einem blutrotem Schein. Im Osten zeigten sich die Farben des Sonnenaufgangs in heller Pracht und die ersten Vögel erhoben ihre Stimmen, um den neuen Tag zu begrüßen. Erst jetzt wurden die Folgen des Festes auf der gesamten Lichtung sichtbar. Die Jäger lagen todmüde nebeneinander und rührten sich nicht mehr. Schnarchgeräusche ließen die Luft erzittern und hunderte von Tierskeletten lagen irgendwo verstreut neben den Feuern oder einfach mitten unter den Männern und Frauen. Dies würde wieder einer jener Tage werden, an denen die Jäger einfach nicht in die Gänge kamen und den ganzen Tag über auf der faulen Haut lagen. Was gab es denn sonst auch anderes zu tun? Die Rehe spürten die nicht vorhandene Aktivität der Jäger und bewegten sich sorgloser in ihren Weidegründen. Und doch durchzogen noch Luftströme angereichert mit dem Rauch der erlischenden Feuer den heiligen Wald und wiesen die feinsten Nasen auf das Fest der Jäger hin. Sogar die Luft schien träge und verbraucht zu sein. Einige wenige brachten die Energie auf sich zu erheben und zu strecken. Viele gaben Laute des Protestes von sich, als sie sich aus der Mitte der dicht nebeneinander liegenden Leiber begaben und in den Wald gingen um sich zu waschen.

„Uahhh. Hau ab du Vieh."murmelte Amber. Sie schlug mit der Hand nach einem großen Insekt und preßte ihre Wange an Vegetas Brust. Ein herzhaftes Gähnen antwortete ihr. „Na, Alter? Gut geschlafen?"„Nein, du schnarchst."„Also ich hab nichts gehört."Die Jägerin streckte sich und stand auf. „Gerade bequem bist du ja nicht."sagte sie während sie ihren Kopf auf die Seite legte. Ein Knacken ertönte, das sich so anhörte als wären sämtliche Wirbel gebrochen. Er seufzte. „Du bist wieder nüchtern."„Ich war nicht betrunken!"„Natürlich nicht..."gab er vielsagend zurück. „Was soll das heißen?"„Ein Kavalier schweigt und genießt."„Wie meinst du das?"Er schüttelte nur den Kopf und grinste sie gemein an. Wahrscheinlich dachte sie, dass er Hand angelegt hatte. „Mach dein Maul auf, sonst passiert was." „Hör auf mir zu drohen!"Der König stellte sich vor sie hin und blickte in ihre wütend blitzenden Augen. Abermals messten sie ihre Kräfte auf für sie so untypische Art und Weise. In Gedanken rangen ihre inneren Kräfte miteinander und jeder versuchte den anderen zum Abwenden des Blickes zu zwingen. Amber spürte seine ungeheure Willenskraft und zog ihre Augenbrauen zusammen, um nicht nachzugeben. Die Muskeln der Beiden spannten sich bis zum Zerreißen und sie schwitzten, als ob sie einen realen Kampf austrugen.

„Amber!!! Wo ist Amber?"Die Anführer schreckten hoch und sahen verärgert auf den jungen Jäger, der auf sie zugerast kam. Sein schneeweißes Fell war gesträubt und seine Augen vor Panik weit aufgerissen. „Amber..."flehte er. „Was ist?"„Ich hab sie gesehen..."Orion zog fragend die Augenbrauen zusammen und schielte dabei verstohlen nach Vegeta. Der Kleine hatte sie gesehen? War Amber vielleicht gerade mit dem Saiyajin beschäftigt? Warum sollten sich die beiden sonst vom Feuer verzogen haben? Eifersüchtig mahlte er sich die skurrilsten Gedanken aus. Aber warum sollte dies den jungen Jäger so erschrecken? „Was hast du gesehen?"Ryan trat behutsam auf den kleinen Gepard zu. Der wich vor ihm zurück und zeigte seine Zähne. Er schien fast besinnungslos vor Angst zu sein. „Moment. Was ist los?"„Wo ist sie? Ich muss ihr etwas sagen."Er schien nicht mehr logisch denken zu können und so wandte Ryan seinen Blick zu den anderen und sah sie fragend an. „Habt ihr gesehen, wohin sie mit Vegeta verschwunden ist?"„Ich glaube... ähhmmm..."Ethan suchte nach Vegetas Aura. „Dort drüben."Sofort zischte der Gepard in die angewiesene Richtung.

„Amber!!! AMBER!!!"Die Jägerin erschrak und taumelte ein paar Schritte zurück. Säuerlich blickte sie zu der jungen Großkatze hinab, die sie abgelenkt hatte. „Was ist denn?"„Amber, sie kommen!!!"„Ja wer denn?!"Sie war erstaunt über ihren Ärger. Aber sie hasste es, gegen einen Mann zu verlieren. „Die Feinde!!! Die Sith!!!"„Du willst mich doch verarschen, oder?"ungläubig starrte sie ihn an. „WAS??!!!!!"schrie sie dann, als sie sein Gesicht betrachtete, das gar nicht danach aussah, als hätte er einen Witz gemacht. „WARUM HABEN MIR DIE WÄCHTER DAS NICHT GEMELDET!!!!!!!????????"Die umstehenden Jäger zuckten zusammen. Keiner gab eine Antwort und die Anführer senkten schuldbewusst ihre Köpfe. Sie waren dem Gepard gefolgt und waren genauso erschrocken wie Amber. „WARUM ANTWORTET MIR NIEMAND!!!!!!"Sie vermieden es sie anzusehen. „SAGT BLOß IHR HABT VERGESSEN, WÄCHTER EINZUTEILEN?!!!!!!!! SEID IHR ZU GAR NICHTS FÄHIG?!!!!!! ICH HÄTTE EUCH DAS FEST VERBIETEN SOLLEN!! WAS SOLL ICH MIT ANFÜHRERN, DIE NICHT IN DER LAGE SIND, UNSERE JÄGER OHNE MICH ZU FÜHREN?!!!!"„Amber, bitte... Wir sollten jetzt lieber..."„DU WILLST MIR SAGEN WAS ZU TUN IST? DU, RYAN?!!"Sie wusste ganz genau, das ein Wutausbruch das Letzte war, das sie jetzt brauchen konnten und schloss deshalb die Augen. Beherrscht atmete sie ein paar Mal ein und aus. „Okay... Falls wir da nicht mehr rauskommen, denkt daran, das ihr an dem Unheil Schuld seid."Abermals schöpfte sie tief Luft und unterdrückte das Gefühl von Panik, das in ihr hochstieg. „Geht zu den Jägern und teilt ihnen unsere Situation mit. Sie sollen alles Nötige auf schnellstem Wege zusammenpacken und zum Tempel des Ursprungs aufbrechen. Die Alten und Kinder brechen sofort auf. Alles soll schnell, sauber und vor allem geräuschlos vonstatten gehen."Ryan, Jim, Pierre, Shine, Tira, Falk und die anderen Anführer nickten. Sofort drehten sie sich um und teilten den übrigen Jägern die schlechte Nachricht mit.

Binnen kurzem steigerte sich der Geräuschpegel. Überall wurden Waffen hektisch zusammengepackt, Nahrungsvorräte den jüngeren Jägern aufgepackt und diese mit ihnen zum Tempel vorausgeschickt, während die Feuerstellen nun endgültig unter Erde begraben wurden. Amber rannte währenddessen hierhin und dorthin, wobei sie jedem ermutigende Worte zusprach und befahl, was noch zu tun war. Jetzt zeigte sich, wie gut die Jäger daran getan hatten, Amber zu ihrem Anführer zu machen, denn sie hatte gute Führungsqualitäten. „Warum geht das denn so langsam? Hey, warum sind die Waffen dort hinten noch nicht am Tempel? Wollt ihr euch vielleicht mit Holzspießen schlagen?"Eine Gruppe Jäger hetzte zu einer abgelegenen Baumgruppe und sammelte Waffen ein, die bei all dem Getümmel bestimmt vergessen worden wären. „Was macht ihr denn da?! Lasst das Badjalla stehen, ihr Säufer!!! Nehmt lieber die Nahrungsvorräte!!"Die Lichtung glich einem Ameisenhaufen, obwohl die Jäger nichts von der Ordnung in solch einem Ameisenstaat hielten, sondern einfach nur wild durcheinanderliefen. „Warum dauert das denn so lange?! Beeilung!!"Immer noch waren über dreihundert Männer und Frauen auf der Lichtung, obwohl sie schon längst weg sein sollten.

„SIE KOMMEN!!!!!!"Diese beiden Worte hatten eine geradezu bombastische Wirkung auf die Jäger. Die noch begrenzt vorhandene Ordnung brach nun völlig zusammen und die Jäger stürmten in Richtung des Tempels davon. „LAUFT SCHON!!!"Ein schier nie abreißender Strom aus flüchtenden Norena zog an Amber vorbei ohne sie auch nur zu berühren. Sie schien entschlossen zu sein, all die Feinde allein aufzuhalten. Das würde nicht leicht werden. Falls sich der Kleine nicht geirrt hatte, denn die Sith waren sehr starke Gegner. „Verschwindet! Ich werde ihr helfen!"Sie blickte auf. Vegeta gestikulierte wild mit seinen Armen und versuchte seine beiden Freunde zum Aufbruch zu bewegen. Doch sie schüttelten nur den Kopf und wehrten sich gegen seine unbändige Kraft. Endlich brach der Strom aus Jägern ab und der letzte Zufluchtsort der Jäger lag verlassen und verwaist da. Ein bestets Stampfen vom anderen Ende der Lichtung kündete von den nahenden Feinden. Langsam ging Amber zu den drei Saiyajin hinüber, wobei ihr Blick gebannt gen Osten gerichtet war. „Du wirst diese Entscheidung bereuen. Vielleicht wird dieser Kampf unser letzter sein."„Wir haben die Ehre in einem Kampf zu sterben."entgegnete der König.

Plötzlich tauchte ein einziger Feind in das trübe Licht der Lichtung ein. Seine Gestalt war riesig und er hatte langes und glattes Haar, das bis hinab zu den Schultern fiel. Sein Körperbau wirkte merkwürdig fein und gebrechlich, obwohl sich doch seine Muskeln scharf abhoben. Die Haut war glatt und fahl, hier und dort jedoch mit einem blutrotem Fleck unterbrochen. Als Kleidung diente ihm ein unwirkliches Gewebe, das durch absolut nichts am Körper gehalten zu werden schien aber doch der Schwerkraft trotzte. „Dies... Ist ein Sith. Der Todesbote für unser Volk." Vegeta spürte, was sie damit meinte. Von diesem Fremden ging ein seltsamer Energiestrom aus. Seine Aura war zeitweise nicht vorhanden und dann strömte sie doch wieder pure Kraft aus. Er blickte sich suchend auf der Lichtung um. Als der Sith nirgends einen der Norena erblickte, grinste er unheilverkündend und erhob seine Stimme. „Die Feiglinge sind geflohen! Kommt schon, wir müssen sie endlich niedermachen. Die Leute in der Stadt nehmen sich schon wieder viel zu viel raus! Wenn wir ihnen die Hoffnung auf Freiheit nehmen, werden sie leichter kontrollierbar sein."Seine Aufforderung klang verschwommen und unklar.

Hinter ihm traten gerade einmal fünfzig weitere Krieger in den Kreis der Lichtung. Vegeta verstand einfach nicht, warum siebenhundert vor einer so geringen Anzahl von Feinden flohen. Seine Angst verflog und er bekam einen klaren Kopf. Keiner der Gegner sah so aus, als könnte er es mit einem der verbliebenen Jäger aufnehmen. Der Sith hatte die vier Gestalten im Schatten durchaus nicht übersehen, denn er hatte gewusst, dass sie dort standen. Als sich die anderen hinter ihm versammelten, wandte er sich Amber zu. „Du möchtest wohl schon wieder erfahren, wie es sich anfühlt gegen mich zu verlieren?"„Diesmal wirst du mich nicht schlagen."„Sollen dir diese jämmerlichen Saiyajin helfen?"Sie sah ihn entgeistert an. Woher konnte er wissen, das Vegeta, Xander und Ethan Saiyajin waren? Man konnte es ihnen wirklich nicht ansehen... Nein, nicht ansehen. Aber dieses Volk war so stolz, das sie ununterbrochen an ihren Ursprung dachten. Kein Wunder, dass der Sith dies bemerkt hatte. Er hieß Djar. Als besonders starker unter den Sith hatte er die Gabe besonders gut die Gedanken der anderen Lebewesen lesen zu können. Er war jener, der auf den Thron der Norena gesetzt wurde, um für den Herrscher seines Volkes den Planet zu verwalten. Seit die Sith nach Felidae gekommen waren, erzählten sich die freien Jäger Geschichten über ihre Eigenschaften. Vieles schien unerklärlich zu sein. Aber eines wusste jeder. Sie konnten Gedanken lesen und zwar auf große Entfernungen hinweg, wenn sie die Person kannten. Aber bis jetzt hatte sich der Wald auf seltsame Art und Weise immer ihrem Einfluss entzogen, als führe er ein Eigenleben und wollte seine Kinder, die Jäger, schützen.

„Nun? Willst du mich nicht angemessen begrüßen? Knie nieder und ich werde dein Leben verschonen."„Ich werde mein Knie niemals vor einem dir, niemals vor irgendjemandem beugen. Aber wenn du vor mir dein Knie beugst, werde ich dein wertloses Leben verschonen."Die Gegner brachen in zischendes Gelächter aus. Ethan lief ein Prickeln den Nacken hinunter und er spürte, wie sich die dünnen Haare auf seinem Arm senkrecht aufstellten. „Du bluffst."„Woher willst du das wissen? Vielleicht wartet im nahen Wald schon der lauernde Tod auf dich?"„Die goldenen Zeiten deines Volkes sind vorüber. Nirgends werden mehr die glänzenden Augen der Jäger freiheitsliebend aufleuchten, denn nun herrschen wir über euch."„Niemand herrscht über uns."entgegnete sie ruhig. Nichts an ihrem Äußeren kündete von ihrer Angst und Abneigung die sie fast schon bewegungsunfähig machten. „Nach deinem Tod wird keiner mehr daran zweifeln. Aber eines möchte ich zuvor noch wissen. Warum stehen hier neben dir drei Saiyajin? Wobei einer davon ihr König ist?"„Ich wüsste nicht, was dich das angeht."Vegeta sah den Gegner abschätzend an, aber er wartete vergeblich auf eine wütende Regung. Der Sith dagegen musterte ihn nur einen kurzen Moment. „Eine Ironie des Schicksals... Wir sind hier, um das Königshaus dieses Planeten auszulöschen und dann treffen wir den König der Saiyajin an. Du hättest deine Leibgarde mitnehmen sollen, um den Pakt zu erneuern. Aber ihr dummen Saiyajin denkt nie nach. Nun werdet ihr dafür sterben."„Du wirst unseren König nicht anrühren."„Was könntet ihr Würmer mir schon entgegensetzen? Wollt ihr euch in übergroße Affe verwandeln und uns totstampfen?"„Komm her und ich werde dir zeigen wie stark ein Saiyajin ist."„Das ist nicht nötig. Ich weiß wie schwach ihr seid."„Schluss jetzt. Kommt her und kämpft mit uns!"„Wie du wünscht."Ein schriller Schrei erklang und Ambers Adler kam herangeflogen. Einmal zog er einen weiten Kreis und verschwand.

„Kommt."Die Jägerin wandte sich um und sprintete von den Sith weg in den dichten Wald. Die Saiyajin brauchten ein wenig, bis sie schalteten und ebenfalls anfingen zu rennen. Amber hatte tatsächlich von Anfang an nicht die Absicht gehabt, mit den Gegnern zu kämpfen. Seltsam, jeder hatte ihr ihre Sprüche abgekauft.

Ihr Weg führte sie durch dichtes Buschwerk und an Bäume vorbei, die so dicht bei einander standen, das Ausweichen schwer wurde. Oft mussten sie sich durch enge Lücken zwängen oder sogar mehrere Meter zurück laufen, um einen Durchgang zu finden. Wurzeln lagen wie Stolperdrähte auf dem Boden und ihre Füße verhakten sich immer wieder und brachten die Flüchtenden fast zu Fall. Hinter ihnen wurden die trampelnden Schritte der Feinde immer leiser und der Abstand schien sich zu vergrößern.

Endlich lichtete sich der Wald und er gab einen 100 Meter im Durchmesser messenden Talkessel frei. Dort stand ein uraltes Gebäude. Das Sonnenlicht fiel hier in voller Stärke auf die mattgrauen Steine und wurde wieder reflektiert. Ein paar Bäume standen an den Mauern des Tempels wie Wellen in einer Brandung. Flechten rankten sich von den Felsvorsprüngen im Mauerwerk und sämtliche Lücken waren mit Vogelnestern ausgestopft. Der Tempel des Ursprungs war ein riesiges, komplexes Gebäude und zeigte trotz seines Alters nur wenige Spuren des Verfalls. Uralte Steinmauern wurden von riesigen, mit Zeichen beschrifteten Säulen getragen. Im Innersten des Tempels lagen die Geheimnisse des Ursprungs des bemerkenswertestem Volkes, das diesen Planeten bewohnte. Dort lagen die geheimen Zauberformeln und Beschwörungsriten der Erbauer dieses Tempels. Diese heilige Stätte war den heiligen Monden, dem Mond der Jäger und dem Mond der Schatten geweiht, die in Ewigkeit zusammen mit dem Planet Felidae um das lebensspendende Licht ihre Runden drehen würden.

Und nun suchten die Kinder der Erbauer Zuflucht an ihrem Ursprung. Hier schien der Wald noch etwas von seinem alten Geist zu haben. Er schien wirklich noch zu leben und die Beutetiere in der Umgebung des Tempels schienen sich freiwillig den Jägern als Nahrung hinzugeben, ohne sich gegen ihr Schicksal zu wehren. Der Wald änderte immer wieder seine Form, die Bäume verdeckten die geheimen Wege der Jäger und baten ihnen auch in aussichtslosen Situationen Schutz. In geringem Abstand zu den Treppen, die zum Eingang des Tempels führten, lagerten die Jäger. Sie standen oder saßen mit gehetzten Mienen da und starrten zum Waldrand, in die Richtung, aus der die Feinde kommen mussten. Als Amber und die Saiyajin aus dem Wald brachen, sprangen sie erschrocken auf und gingen in Kampfstellung. Als sie erkannten, das es nur Amber war, atmeten sie erleichtert auf.

„Amber!"rief Jim, als sie in Hörweite kam. „Bin ich froh dich zu sehen!" „Habt mich wohl schon wieder abgeschrieben, was?"entgegnete sie hochmütig. „Wo ist der andere?"„Wer? Steht doch hinter mir, oder?"fragte sie überrumpelt. Hektisch sah sie sich um. Kaum merklich atmete sie auf, als sie einen wehenden schwarzen Mantel erblickte. Zumindest war der König nicht gestorben. Das hätte ihr gerade noch gefehlt, wenn sie von den Saiyajin für seinen Tod verantwortlich gemacht wurde.

Dann fixierte sie Xander und musterte ihn prüfend. Er atmete schwer und sah verschwitzt und ängstlich aus. Wie solch ein Krieger in den Tiefen des Waldes seine Nerven verlieren konnte, war für sie immer noch unfassbar. „Wo ist Ethan?!"Auch Vegeta hatte erschrocken nach seinen beiden Gefährten gesehen, aber nur einen entdeckt. „Der war doch gerade noch hinter uns?" „Siehst du ihn hier irgendwo?"fuhr Vegeta ihn an. Xander sah sich hilfesuchend um, denn er wollte sich nicht jetzt mit seinem König streiten. „Er ist verloren. Lasst uns über andere Dinge sprechen."Vegeta sah Amber wütend an. „Er war ein sehr guter Krieger und Freund. Ich werde ihn da rausholen oder ihn rächen!"„Gut, König, aber das tut allein."erwiderte Ryan. „Ja, wir müssen uns neu ordnen und die Schlachtpläne bestimmen. Es wird Zeit für unseren letzten, entscheidenden Schlag."„Ihr habt Recht. Ich sage das nur ungern, Vegeta, aber die beiden haben Recht. Dein Krieger ist verloren."Er nickte widerstrebend. Langsam bewegte sich die Gruppe aus zehn Männern und Frauen zum Tempel. Sofort wurde sie von hunderten von Jägern mit Fragen bestürmt.

„Was sollen wir jetzt tun?"„Wohin sollen wir jetzt gehen?"„Wir sind hier bestimmt nicht sicher!"„Ruhe!!! RUHE!!"Die Stimmen verstummten und Amber wurde erschrocken angesehen. Doch sie sprach unbeirrt weiter. „Die Anführer zu mir! Und zwar schleunigst!!"Ein wenig abseits der restlichen Jäger versammelten sich die Anführer, um über ihr Schicksal zu beratschlagen. „Die Frage ist, ob wir hier bleiben können. Werden die Sith nicht mit diesem Schachzug rechnen?"„Woher sollten sie wissen, wo sich der Tempel befindet? Der Wald hätte die Entdeckung nicht zugelassen."„Das wäre in alten Zeiten so gewesen. Heute ist er schwach."entgegnete Orion. „Leider. Wenn sie näher kommen, werde ich sie weglocken."„Super Idee, Amber. Willst wieder einmal eine Einfrau-Armee bilden?"„Möchtest du sie weglocken, Vegeta?"„Hört endlich auf damit! Streitet euch wann anders, aber nicht jetzt!"„Also werden wir hierbleiben?"„Wo willst du sonst hin?"„Auf Dauer kann uns dieser Platz aber keinen Schutz bieten."„Wir müssen auf die Geister vertrauen. Die Schutzzauber unserer Vorfahren sollten uns auch heute noch beistehen."meinte Shine. „Mir gefällt das nicht..."entgegnete Tira. „Schluss jetzt. Geht zu euren Jägern und teilt ihnen unsere Pläne mit. Sorgt für Ruhe und das sie sich beruhigen."Die Anführer drehten sich um und verschwanden zu den ihnen unterstellten Norena.

Stunden verstrichen und es geschah gar nichts. Der Wald war von einer unheimlichen Stille erfüllt und nichts kündete von dem Nahen der Feinde. Vegeta saß abermals neben Amber und versuchte den Verlust seines Freundes zu verdauen. „Woher willst du wissen, das er tot ist?"„Es ist sicher. Er wird bestimmt gefangengenommen worden sein. Nein, nicht gefangengenommen. Die Sith töten ihre Feinde immer sofort."„Und das ist sicher?"„Ja, leider. Du kannst froh sein, wenn dein Freund nicht zu sehr leiden musste."

Der stolze Adler kam aus den Wolken herab und setzte sich auf Ambers Schulter. Die sah erschrocken auf, als hätte sie den Zeitpunkt ihres Todes gesehen. Gelähmt stand sie auf. „Was... was hat er dir gesagt?"„Ich muss gehen. Es war mir eine Ehre dich kennengelernt zu haben. Jetzt muss ich für alle in die Bresche springen. Ich werde mich für mein Volk opfern. Tu mir den Gefallen und sag das meinen Freunden. Aber erst nachdem ich verschwunden bin."Er erhob sich ebenfalls und sah ihr noch einmal in die Augen. Kein blöder Spruch hielt ihn davon ab oder meldete Widerspruch. Sie ließ ihm Zeit. So nickte sie ihm noch einmal kühl zu und wandte sich ab, bevor sie ihn nicht doch noch küsste. Fast schon traurig beobachtete er still, wie sie im Wald verschwand. Minuten später hörte er, wie im nahen Wald ein Tumult losbrach.

Ende Part 10