Jäger des Todes
Ein Schicksalsname für den Saiyajin
Endlich der nächste Teil! Sorry, dass ich euch so lange hab warten lassen!! Komm eben nicht so oft ins Internet. Bin nämlich eine von denen, die noch in der Steinzeit leben: Hab keinen PC sondern einen Mac und Internetanschluss hab ich eben auch nicht. Kann deshalb vorkommen, dass ihr hin und wieder länger auf eine Fortsetzung warten müsst. Aber jetzt, ihr wisst es bestimmt schon, winkt eine winzige Inhaltsangabe dieses Teils: Amber und ihre Leute sind nun also am Rande der Stadt angelangt. Besorgnis spiegelt sich in ihren schwarzen Augen, dennoch will sie die Hoffnung nicht aufgeben. Wenige Sekunden lang schweift ihr Gedankenstrom zu Vegeta und ihr kommt eine Idee, die sie nicht mehr loslässt. So zieht sie den König tiefer in den Wald hinein um ungestört zu sein. Was... hat sie vor?
Part 14
Die Jäger bahnten sich ihren Weg durch den dichten Wald. Eine breite Bresche kündete vom Weg der Kriegerschaft. Die Tiere rasten gehetzt vor den trampelnden Füßen davon. Am Waldrand trennte sich die Kriegerschar. Die besten Jäger der Anführer sollten mit in die Stadt eindringen und die weniger starken das Ablenkungsmanöver bilden. Ein direkter Kampf war für das Manöver nicht vorgesehen. Sie sollten nur genug Zeit gewinnen um die anderen in die Stadt eindringen zu lassen. Der Adler würde dann in Windeseile zu den Jägern fliegen und ihnen ein Zeichen geben. Wenn alles gut ging, war es wirklich für sie ungefährlich.
Amber ging der nun stark geschrumpften Kriegerschaft noch immer alleine voran. Niemand ging in nächster Nähe hinter ihr, denn sie wussten, das die Jägerin sich sammeln wollte. Die letzten Minuten nutzte sie, um die Zweifel zu zerschlagen und Hoffnung aufkeimen zu lassen. Zum ersten Mal seit langem fühlte sie sich stark. Vielleicht war endlich ihre Zeit gekommen. Sie näherten sich der Stadtmauer und fast rechneten sie damit, das die Mischlinge auf sie losstürmten. Die Mauer lag abweisend und verlassen da, als wäre vor Jahren das letzte Mal ein Wächter über sie hinweg geschritten. Ein paar Regentropfen fielen auf die staubtrockene Erde und hinterließen winzige Krater. Die Jäger spürten das Nass als unangenehmes Kribbeln auf der Haut.
Abrupt verhielt Amber mitten in der Bewegung und drehte sich um. Die Jäger in den ersten Reihen blieben ebenfalls stehen und die Nachfolgenden prallten gegen ihre Vordermänner. Überrascht starrten die Krieger sie an. Doch sie selbst wies nur mit einer verheißungsvollen Geste auf einen alten Baum, dessen Äste über die Stadtmauer ragten.
"Dies" sagte sie "Ist der Weg. Es liegt in unserer Hand, wohin er uns führt. Ich möchte euch noch einmal ermahnen, dass diese Stadt nun unser Feind ist. Sie ist nicht mehr die Heimat die wir damals hatten, sondern die Herberge unserer Feinde. Aber durch sie führt der erste Schritt in die Freiheit. Geht wohl und wählt eure Schritte mit Bedacht, denn ihr geht nicht nur für euch selbst. Ihr handelt für eure Kinder und für die anderen Jäger, die unter den Fesseln der Gefangenschaft zittern. Mehr möchte ich euch nicht mitteilen."
Wider erwarten befahl Amber den Jägern abermals in den Schutz des Waldrandes zurückzukehren. Mit plötzlich leisen und ängstlichen Schritten folgten sie der Anweisung. Unter den Blättern der Bäume sahen sie dem strömendem Regen zu, der die trockene Erde überschwemmte.
Amber fand sich allein kaum hundert Meter von dem schicksalhaftem Baum entfernt. Sie blickte bedrückt zum Himmel empor und schickte ein Stoßgebet zu ihren Vorfahren. "Bitte gebt mir die Kraft aufrecht in den Tod zu gehen. Gebt mir nur noch ein einziges Mal eure Gnade. Nur so lange bis die Jäger die Kinder befreit haben. Natürlich weiß ich, das wir die Stadt nicht vollkommen befreien können aber wir müssen es doch versuchen..." Dann ruckte ihr Kopf plötzlich zu Vegeta hinüber. Ihr war ein Gedanke gekommen. Er durfte in keinem Fall ohne einen Schicksalsnamen mit ihr in die Hölle hinabsteigen. Sie war sich sicher, das er das tun würde. Ein stummes Versprechen band ihn.
So ging sie zu ihm hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. "Komm, ich möchte dir etwas geben." Er sah sie mit seinen schwarzen Augen fragend an. Der König hätte nicht erwartet, das Amber ihn vor dem Raubzug noch einmal ansprechen würde. Sie wollte nicht reden und mit ihm jetzt am wenigsten. Aber sie tat es. "Was denn?" seine Stimme klang gedrückt, als wollte er nicht, das andere sie belauschten. Viele Jäger starrten zu ihrer Anführerin hinüber und beobachteten neugierig jeden ihrer Schritte. Sie bemerkte ihre Blicke und so umfasste sie Vegetas rechten Oberarm und zog ihn tiefer in den Wald. Bevor er auch nur nach dem Grund fragen konnte, setzte sie zu einer Erklärung an. "Vielleicht ist das heute unser letzter gemeinsamer Kampf." "Das sagtest du schon das letzte Mal und wir stehen immer noch hier." Sie schnaubte verärgert. "Widersprich mir jetzt nicht. Lass mich aussprechen." "Tu's doch, ich halt dich nicht ab." "Dann halt die Klappe! Ich möchte dir einen Schicksalsnamen geben." "Einen WAS?" "Einen Schicksalsnamen. Den Namen, den wir während unserer Zeit als Geschöpfe des Waldes benutzen." "Und was soll ich damit? Kann ich doch nicht verwenden." "Mir ist das wichtig. Du sollst solch einen Namen tragen wenn wir in die Schlacht ziehen." "Und welchen siehst du hierfür vor?" Er musterte sie neugierig denn er wusste, das sie ihm einen Namen geben würde, der aus ihrem Herzen kam.
Einen Augenblick grübelte sie, doch dann hellte sich ihre Miene auf. "Der Name richtet sich nach deinem Aussehen, auch wenn er eigentlich dein Schicksal beschreibt. Dein Schicksal wird sich heute entscheiden aber du wirst als Todesbote für sie auftreten." "Todesbote?" "Nein... Oder..." Sie suchte in ihren Erinnerungen nach dem schwarzen Löwen, der ihr an dem Tag des Turniers beigestanden hatte. Die andere Gestalt Vegetas war stark und mächtig gewesen, mächtiger als manch ein erfahrener Norena. Amber dachte an die Schatten, die sich damals hinter ihm verdichtet hatten und er wie ein Wirbelsturm durch die Reihen der Feinde gefegt war. Todesbote... Das Wort hallte in ihrem Kopf wider und ließ Bilder aufblitzen. "Doch. Dein Name soll nun Todesbote sein." er erwiderte nichts sondern starrte sie nur weiter an. Etwas sagte ihm, das jedes Wort den Bann der Namensgebung brechen würde.
Der Wind erhob seine magische Stimme. Amber hob ihren Kopf in die Luftströmung und fühlte wie die Luft ihre Wangen streichelte. Einen Moment schloss sie ihre Augen und gab sich dem Gefühl völligen losgelöst sein hin. "Artemis..." hauchte sie in den Wind. Wie zur Antwort zerzauste ein besonders starker Windstoß ihr schwarzes Haar. "Ich bitte dich um Erlaubnis, diesem Krieger, der keiner von uns ist, einen Schicksalsnamen zu überreichen." Minuten verstrichen, in denen der Wind weiterhin durch den Wald striff und kein Anzeichen einer Antwort zu hören war. Doch plötzlich erklang eine Stimme, lautlos ausgesprochen und nur in den Gedanken zu hören, wenn man sie wirklich hören wollte. Die Stimme der Vergangenheit, uralt und weise. "Ich weiß, das dir dies sehr viel bedeutet und deshalb will ich dir meine Zustimmung geben." Amber verharrte noch immer in dieser Position, als hätte sie diese fremde und doch irgendwie vertraute Stimme in Bann geschlagen. Vegeta empfand die Zeremonie der Namensgebung als fremd und merkwürdig, denn so etwas hatte es während der ganzen langen Geschichte seines Heimatplaneten nie gegeben. Noch immer stand sein Gegenüber bewegungslos wie eine Statue und sprach wie eine Wahnsinnige mit dem Wind. Verwundert stellte er fest, das auch er die Antwort gehört hatte und sie hundertfach in seinem Kopf widerhallte. Langsam und wie hypnotisiert griff sie mit immer noch geschlossenen Augen zu ihrem linken Unterschenkel und zog einen Dolch hervor. Als sie ihre Augen öffnete trat Vegeta einen Schritt zurück. Die Iris hatte sich abermals rot verfärbt und dieser gefährliche Ausdruck stand in ihren Augen. Aber sie machte keine Anstalten ihn anzugreifen. "Gib mir deinen rechten Arm." Zögernd streckte er seinen Arm aus und spürte ihn sofort von einer starken Hand umfasst. Unbewusst spannte der König seine Armmuskulatur, als Amber die Spitze des Dolches an die Innenseite seines Unterarmes setzte. Misstrauisch beäugte er ihr ausdrucksloses Gesicht. Hoffentlich brachte sie ihn mit dem Ding nicht um.
Plötzlich übte sie Druck auf den Dolch aus und das Stahl der Klinge schnitt tief in seine Haut. Ein Schwall Blut trat an den Rändern der Wunde hervor und tropfte auf den Boden. Ein tobender Schmerz entbrannte, als sie den Dolch weiterzog. Der Saiyajin ballte seine Faust und verkrampfte die Finger. Dies war ein Fehler, wie er schnell merkte. Der Dolch durchtrennte seine Pulsader. Mit geweiteten Augen sah Vegeta seinem Lebenssaft nach, der aus ihm heraus sickerte. Die Hand Ambers war binnen Sekunden von seinem Blut rot gefärbt. Mühsam riss er seinen Blick von der Wunde los und starrte Amber in ihre nun wieder nachtschwarzen Augen. Schon jetzt spürte er den Blutverlust. Doch etwas an Ambers Gesichtsausdruck beruhigte ihn. Sie würde ihn nicht sterben lassen... Nicht so... Nach einer Ewigkeit, wie es schien, setzte Amber den Dolch an ihren eigenen linken Unterarm und fügte sich eine tiefe Wunde zu. Der Schnitt blutete fast noch heftiger als der Vegetas, aber sie beachtete nicht den Schmerz und die Todesgefahr, die dadurch entstand. Wie durch ein Wunder löste sich der Dolch in Luft auf, als sie ihn losließ und er auf dem Boden aufschlug. Dann legte Amber ihre Zeigefinger an Vegetas Wunde und wartete, bis sie von seinem Blut feucht schimmerten. "Diese Wunde würde deinen Tod bedeuten. Doch durch ein höheres Gesetz kannst du dadurch zu einem von uns werden." Mit seinem Blut zog sie über jede seiner Wangen einen gebogenen Strich und zeichnete ein uraltes Zeichen auf seine Stirn. Er starrte überrascht in ihre Augen, als Amber ihre Wunde an seine drückte und sich ihr beider Blut mischte.
"Saiyajin, der du als Freund auf unseren Planet gekommen bist und mit uns blutest und leidest. Ich mache dich mit dem Recht meiner Abstammung zu einem der unseren. Ich gebe dir die Macht, dich in deine wahre Gestalt zu verwandeln und ich offenbare dir deinen richtigen Namen. Todesbote... Von heute an sind wir durch das Gesetz des Blutes verbunden. Und doch sieht das Recht der Jäger nicht vor, das der eine das Leben des anderen mit seinem eigenem beschützt."
Vollkommen überrumpelt betrachtete er die Wunden, von denen kein einziger Tropfen Blut mehr den Boden erreichte. Es schien aus seinen Venen in ihre und umgekehrt in seine zu fließen. Auch breitete sich ein merkwürdig prickelndes Gefühl von seiner Wunde ausgehend im ganzen Arm aus. Sein Erschrecken wandelte sich allmählich in Panik, denn sein Arm brannte unerträglich. Das Gefühl breitete sich in seinem ganzen Körper aus und es fiel ihm einen Moment schwer, sich auf den Beinen zu halten. Lichtpunkte tanzten vor seinen Augen, als wäre er kurz vor einer Ohnmacht und sein Herz schlug rasend. Jeder Herzschlag hallte unzählige Male in seinen Ohren nach und jede Vene erzitterte unter einem seltsamen Druck. Er konnte sich dies nur dadurch erklären, dass sich sein Körper gegen das fremde Blut wehrte, das so unnatürlich durch seine Venen floß. Amber beobachtete ihn die ganze Zeit über mit einem undefinierbaren Ausdruck. Sie bemerkte wie er die Zähne zusammenbiß und sich seine Pupillen weiteten, als würde er große Schmerzen erleiden. Die Jägerin selbst empfand ähnliche Gefühle aber bei ihr würden wohl die Folgen der Blutsteilung verschwindend gering bleiben. Sie selbst war halb Saiyajin, wobei der Krieger vor ihr das reinste Saiyajinblut hatte, das es auf seinem Planet gab. Langsam löste sie ihren Arm von seiner Wunde.
"Von nun an wird sich dein Leben völlig verändern. Deine Verwandlung in einen Affen wird dir nicht mehr möglich sein. Von heute ab herrscht das Blut des Löwens in dir. Sogar an deine zukünftigen Kinder könnte sich die Gabe weitervererben."
Dann griff sie abermals nach seinem Handgelenk. Ihr Blick fixierte die Wunde und das Blut hörte augenblicklich auf, daraus hervor zu sickern. "Schließe dich." sprach sie mit der Stimme Artemis'. Seine Haut schloss sich und sah aus, als wäre niemals etwas so tief wie der Dolch Ambers in sein Fleisch eingedrungen. Nur eine schwarze, dünne Linie zog sich über die einstige Wunde. Es war das noreanische Zeichen des Todesboten. Dies war der Preis für seine Verwandlung. Jeder würde erkennen, das er derjenige war, der die Gestalt des Todesboten hatte. "Jäger, komm nun und ziehe mit deinen Brüdern und Schwestern in den Tod." Amber sprach noch immer mit einer völlig fremden Stimme und ihre Worte klangen für ihn ungewohnt, denn er konnte sich die Jägerin nicht mit solch einem Ernst und Unheil vorstellen. Die Stimme passte nicht zu ihrem Wesen und schon gar nicht zu ihrer Gestalt. Die Klangart musste, er wusste einfach nicht warum, eine Mischung aus Unbezähmbarkeit, Freiheitswille und Lebenslust miteinander vereinen. Nun klang ihre Stimme belastet, der Welt entschwunden und den Gesetzen des Seins entrissen, als würde ein uralter Geist durch die Gestalt Ambers in die Geschehnisse eingreifen. Doch er wusste, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde und so zog er den rechten Mantelärmel wieder hinunter bis zum Handgelenk. Das Blut an seinen Wangen und der Stirn war verschwunden und nichts an seinem Aussehen kündete von der Zeremonie. Ihm war durchaus bewusst, das er das Zeichen an seinem Unterarm nicht verbergen konnte, aber es sollte wenigstens während des Raubzuges unentdeckt bleiben. Dies würde einige Probleme vermeiden, die das Unternehmen bestimmt in Gefahr brächten.
Die Jägerprinzessin wartete geduldig, wandte sich aber sofort zum gehen, als er neben sie trat. Ihr fiel auf, das sein Gang etwas wacklig und unsicher war, Symptome eines Blutverlustes, die sie jetzt wirklich nicht brauchen konnten. Beide sprachen kein Wort miteinander. Doch diesmal ging das Schweigen von Vegeta aus, der seine gesamte geistige Energie für das Kontrollieren seines Körpers aufwand. Noch immer schlug sein Herz rasend und pumpte das Blut mit Höchstgeschwindigkeit durch seinen Körper. Immer wieder ertappte er sich dabei, dieses Gefühl zu genießen, denn nebenbei wurde Adrenalin ausgeschüttet, das ihn fast wahnsinnig machte. Seine Muskeln spannten sich in Folge eines Kampfrausches, als hätte er gegen einen solch starken Gegner wie seinen Vater gekämpft. Fühlten sich Norena ständig so unbeherrscht und mit der Natur verbunden als wären sie eins mit ihr?
Nach wenigen Minuten, die beiden wie Stunden vorkamen, erreichten sie die wartenden Jäger. Keiner von ihnen traute sich, die Fragen auszusprechen, die allen in den Augen geschrieben standen. Machte der letzte Sproß der Königsfamilie nun doch einen Rückzieher? Hatten sie die mächtigen Geister verlassen und was würde geschehen, wenn sie erst die Stadt betraten? Am meisten allerdings beschäftigte sie der Nachmittag auf dem Hügel, als Amber wie durch ein Wunder lebend unter all den toten Feinden gefunden worden war. Keiner konnte sich diese Tatsache erklären und teilweise hatten sie sogar Angst vor einem neuerlichem Feind, der Unheil im Land stiftete. Niemand traute sich auch nur ein Wort darüber in Ambers Anwesenheit zu verlieren, denn jedes Mal wurde ihr Blick verschlossen und ihre Stimme gereizt, wenn nicht sogar drohend. Die Jägerin wusste darum, aber ließ die anderen bei diesen Gedanken. So rief sie die Anführer ein letztes Mal vor dem Raubzug zusammen, um sie über ihre Pläne aufzuklären. Langsam und mit bedächtigen Schritten gingen die 25 Anführer zum Waldrand und blieben dort auf den Wunsch Ambers stehen. Sie sah zum Himmel empor und fixierte danach die Männer und Frauen vor sich. "Ihr werdet euch bestimmt Gedanken über meine Pläne machen, nicht wahr? Ich weiß, das mein Vorgehen nicht professionell ist und alles viel mehr Planung bedarf, aber dazu haben wir keine Zeit. Zu unserem "Aufenthalt" in der Stadt:
Nachdem wir über die Mauer gestiegen sind, befinden wir uns endgültig auf Feindesgebiet und die Wachen werden bei jedem Anzeichen eines Einbruchs Alarm schlagen. Vielleicht würden sie uns töten wenn sie uns erwischen, aber das werden sie nicht. Am besten wäre natürlich, wenn wir das Gerät deaktivieren könnten, mit dem sie die Verwandlungssperre aufrecht erhalten. Da wir aber nicht wissen wo es ist und wie es überhaupt aussieht, können wir dieses neuerliche Risiko nicht eingehen. Drin werden wir zuerst einmal die Rebellen suchen. Sie werden uns Unterschlupf gewähren. 3. Wir können zwar nicht als Raubkatzen herum schleichen, aber die Jäger sind nicht abhängig von dieser Gestalt. Wir werden es wohl fertig bringen einfach so unentdeckt zu bleiben. 4. Während des ganzen Vorganges werden immer wieder Kinder, Frauen und Männer von den Jägern aus der Stadt geschleust. 5. Es werden keine Wächter überflüssig umgebracht, auch wenn ich am Liebsten alle zu ihren Göttern schicken würde. Wenn plötzlich ein paar Wachen fehlen wäre das so auffällig, als würden wir eine Nachricht hinterlassen die heißt: "Die Jäger sind in die Stadt eingedrungen und versuchen die Sith zu vertreiben." Nein, wir werden zuerst die Maschine finden müssen, wenn wir sie vernichten wollen. Das fällt für's erste aus..
Ich denke, das dies alle nötigen Informationen sind. Wenn mir noch etwas einfällt, werde ich es euch mitteilen. Jetzt werde ich Gwaihir los schicken, damit das Ablenkungsmanöver startet. Macht keine Fehler. Jetzt geht es um Leben und Tod, vielleicht um mehr als das." Dann wandte sie sich zu den restlichen Jägern um und veranlasste sie mit dem üblichem Zeichen sich zu sammeln. Die Krieger brauchten nur wenige Minuten und schon standen sie schweigend in Reih und Glied. Jeder wusste was jetzt kommen musste und dementsprechend sahen ihre Mienen aus.
So hob sie ihren Unterarm empor und stieß einen schrillen Pfiff aus, der den ganzen Wald durchdrang. Die Rehe spitzten aufmerksam ihre Ohren und blickten hektisch in alle Richtungen, als erwarteten sie einen Angriff. Sekunden später stieß der Bote vom Himmel herab und setzte sich auf den dargebotenen Arm seiner Herrin. Es war ein furchterregendes Bild, wie die an eine Wildkatze erinnernde Frau mit dem Herrscher der Lüfte dastand und ihm über den Kopf strich. Ihre Augen funkelten in einer Art von Vorfreude, als könne sie die Todesgefahr kaum erwarten und ihr es Freude bereiten würde, den Tod abermals an der Nase herumzuführen. Sie wisperte ein paar Worte und warf den Vogel mit einer kräftigen Aufwärtsbewegung in die Luft. Der Adler entschwand den Blicken und nur noch sein Schrei hallte in der Luft.
Nach einer viertel Stunde begann es an der Stadtmauer laut zu werden. Das Fußgetrappel der Wächter drang bis in den Wald zu den Jägern vor. Die Wachen wurden abgezogen und rannten in Richtung einer Unruhe, die augenscheinlich von den dortigen Kriegern nicht erstickt werden konnte. Nach wenigen weiteren Minuten drang der Schlachtlärm vom Westen her an ihre Ohren und mit diesem gab Amber das Zeichen zum Angriff. Sie schritt den Norena voran zum Baum und setzte den rechten Fuß an die Rinde. Ein kräftiger Sprung und schon erreichte sie den ersten Ast. Von dort aus schwang sie sich auf den nächsten und kletterte so bis in die Nähe der Baumkrone. Dort erstreckte sich ein dicker Ast über die Mauer hinüber. Die Mauer wirkte wie ein Bauwerk das von Ungeheuren erschaffen worden war und von Dämonen bewacht wurde. Aus der Nähe schien es noch abweisender und bedrohlicher zu sein, aber das war es nicht, was Amber erschütterte. Hinter der Stadtmauer schien die Welt nur noch aus Verfall und Armut zu bestehen. Von ihrem Hochsitz aus hatte sie einen Ausblick über die gesamte Stadt. Die heruntergekommenen Gebäude, die zerstörten Straßen und die Schatten der patrouillierenden Feinde strömten auf ihre Wahrnehmung ein und zeigte ihr die Macht des Feindes auf. Welch ungeheuerliche Macht musste der Feind besitzen, wenn er die Grundfesten der noreanischen Zivilisation dermaßen erbeben lassen konnte? Dann endlich machte sie sich daran, den Ast zu betreten und auf allen Vieren zu seinem Ende zu klettern. Von dort aus schwang sie sich mit einer elegant wirkenden Bewegung von ihm hinunter und landete zielsicher auf dem Boden. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die übrigen Jägern auf leisen Sohlen ebenfalls über den Baum kletterten und sich im Schatten der nahen Gebäude abermals sammelten.
Ende Part 14
Ein Schicksalsname für den Saiyajin
Endlich der nächste Teil! Sorry, dass ich euch so lange hab warten lassen!! Komm eben nicht so oft ins Internet. Bin nämlich eine von denen, die noch in der Steinzeit leben: Hab keinen PC sondern einen Mac und Internetanschluss hab ich eben auch nicht. Kann deshalb vorkommen, dass ihr hin und wieder länger auf eine Fortsetzung warten müsst. Aber jetzt, ihr wisst es bestimmt schon, winkt eine winzige Inhaltsangabe dieses Teils: Amber und ihre Leute sind nun also am Rande der Stadt angelangt. Besorgnis spiegelt sich in ihren schwarzen Augen, dennoch will sie die Hoffnung nicht aufgeben. Wenige Sekunden lang schweift ihr Gedankenstrom zu Vegeta und ihr kommt eine Idee, die sie nicht mehr loslässt. So zieht sie den König tiefer in den Wald hinein um ungestört zu sein. Was... hat sie vor?
Part 14
Die Jäger bahnten sich ihren Weg durch den dichten Wald. Eine breite Bresche kündete vom Weg der Kriegerschaft. Die Tiere rasten gehetzt vor den trampelnden Füßen davon. Am Waldrand trennte sich die Kriegerschar. Die besten Jäger der Anführer sollten mit in die Stadt eindringen und die weniger starken das Ablenkungsmanöver bilden. Ein direkter Kampf war für das Manöver nicht vorgesehen. Sie sollten nur genug Zeit gewinnen um die anderen in die Stadt eindringen zu lassen. Der Adler würde dann in Windeseile zu den Jägern fliegen und ihnen ein Zeichen geben. Wenn alles gut ging, war es wirklich für sie ungefährlich.
Amber ging der nun stark geschrumpften Kriegerschaft noch immer alleine voran. Niemand ging in nächster Nähe hinter ihr, denn sie wussten, das die Jägerin sich sammeln wollte. Die letzten Minuten nutzte sie, um die Zweifel zu zerschlagen und Hoffnung aufkeimen zu lassen. Zum ersten Mal seit langem fühlte sie sich stark. Vielleicht war endlich ihre Zeit gekommen. Sie näherten sich der Stadtmauer und fast rechneten sie damit, das die Mischlinge auf sie losstürmten. Die Mauer lag abweisend und verlassen da, als wäre vor Jahren das letzte Mal ein Wächter über sie hinweg geschritten. Ein paar Regentropfen fielen auf die staubtrockene Erde und hinterließen winzige Krater. Die Jäger spürten das Nass als unangenehmes Kribbeln auf der Haut.
Abrupt verhielt Amber mitten in der Bewegung und drehte sich um. Die Jäger in den ersten Reihen blieben ebenfalls stehen und die Nachfolgenden prallten gegen ihre Vordermänner. Überrascht starrten die Krieger sie an. Doch sie selbst wies nur mit einer verheißungsvollen Geste auf einen alten Baum, dessen Äste über die Stadtmauer ragten.
"Dies" sagte sie "Ist der Weg. Es liegt in unserer Hand, wohin er uns führt. Ich möchte euch noch einmal ermahnen, dass diese Stadt nun unser Feind ist. Sie ist nicht mehr die Heimat die wir damals hatten, sondern die Herberge unserer Feinde. Aber durch sie führt der erste Schritt in die Freiheit. Geht wohl und wählt eure Schritte mit Bedacht, denn ihr geht nicht nur für euch selbst. Ihr handelt für eure Kinder und für die anderen Jäger, die unter den Fesseln der Gefangenschaft zittern. Mehr möchte ich euch nicht mitteilen."
Wider erwarten befahl Amber den Jägern abermals in den Schutz des Waldrandes zurückzukehren. Mit plötzlich leisen und ängstlichen Schritten folgten sie der Anweisung. Unter den Blättern der Bäume sahen sie dem strömendem Regen zu, der die trockene Erde überschwemmte.
Amber fand sich allein kaum hundert Meter von dem schicksalhaftem Baum entfernt. Sie blickte bedrückt zum Himmel empor und schickte ein Stoßgebet zu ihren Vorfahren. "Bitte gebt mir die Kraft aufrecht in den Tod zu gehen. Gebt mir nur noch ein einziges Mal eure Gnade. Nur so lange bis die Jäger die Kinder befreit haben. Natürlich weiß ich, das wir die Stadt nicht vollkommen befreien können aber wir müssen es doch versuchen..." Dann ruckte ihr Kopf plötzlich zu Vegeta hinüber. Ihr war ein Gedanke gekommen. Er durfte in keinem Fall ohne einen Schicksalsnamen mit ihr in die Hölle hinabsteigen. Sie war sich sicher, das er das tun würde. Ein stummes Versprechen band ihn.
So ging sie zu ihm hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. "Komm, ich möchte dir etwas geben." Er sah sie mit seinen schwarzen Augen fragend an. Der König hätte nicht erwartet, das Amber ihn vor dem Raubzug noch einmal ansprechen würde. Sie wollte nicht reden und mit ihm jetzt am wenigsten. Aber sie tat es. "Was denn?" seine Stimme klang gedrückt, als wollte er nicht, das andere sie belauschten. Viele Jäger starrten zu ihrer Anführerin hinüber und beobachteten neugierig jeden ihrer Schritte. Sie bemerkte ihre Blicke und so umfasste sie Vegetas rechten Oberarm und zog ihn tiefer in den Wald. Bevor er auch nur nach dem Grund fragen konnte, setzte sie zu einer Erklärung an. "Vielleicht ist das heute unser letzter gemeinsamer Kampf." "Das sagtest du schon das letzte Mal und wir stehen immer noch hier." Sie schnaubte verärgert. "Widersprich mir jetzt nicht. Lass mich aussprechen." "Tu's doch, ich halt dich nicht ab." "Dann halt die Klappe! Ich möchte dir einen Schicksalsnamen geben." "Einen WAS?" "Einen Schicksalsnamen. Den Namen, den wir während unserer Zeit als Geschöpfe des Waldes benutzen." "Und was soll ich damit? Kann ich doch nicht verwenden." "Mir ist das wichtig. Du sollst solch einen Namen tragen wenn wir in die Schlacht ziehen." "Und welchen siehst du hierfür vor?" Er musterte sie neugierig denn er wusste, das sie ihm einen Namen geben würde, der aus ihrem Herzen kam.
Einen Augenblick grübelte sie, doch dann hellte sich ihre Miene auf. "Der Name richtet sich nach deinem Aussehen, auch wenn er eigentlich dein Schicksal beschreibt. Dein Schicksal wird sich heute entscheiden aber du wirst als Todesbote für sie auftreten." "Todesbote?" "Nein... Oder..." Sie suchte in ihren Erinnerungen nach dem schwarzen Löwen, der ihr an dem Tag des Turniers beigestanden hatte. Die andere Gestalt Vegetas war stark und mächtig gewesen, mächtiger als manch ein erfahrener Norena. Amber dachte an die Schatten, die sich damals hinter ihm verdichtet hatten und er wie ein Wirbelsturm durch die Reihen der Feinde gefegt war. Todesbote... Das Wort hallte in ihrem Kopf wider und ließ Bilder aufblitzen. "Doch. Dein Name soll nun Todesbote sein." er erwiderte nichts sondern starrte sie nur weiter an. Etwas sagte ihm, das jedes Wort den Bann der Namensgebung brechen würde.
Der Wind erhob seine magische Stimme. Amber hob ihren Kopf in die Luftströmung und fühlte wie die Luft ihre Wangen streichelte. Einen Moment schloss sie ihre Augen und gab sich dem Gefühl völligen losgelöst sein hin. "Artemis..." hauchte sie in den Wind. Wie zur Antwort zerzauste ein besonders starker Windstoß ihr schwarzes Haar. "Ich bitte dich um Erlaubnis, diesem Krieger, der keiner von uns ist, einen Schicksalsnamen zu überreichen." Minuten verstrichen, in denen der Wind weiterhin durch den Wald striff und kein Anzeichen einer Antwort zu hören war. Doch plötzlich erklang eine Stimme, lautlos ausgesprochen und nur in den Gedanken zu hören, wenn man sie wirklich hören wollte. Die Stimme der Vergangenheit, uralt und weise. "Ich weiß, das dir dies sehr viel bedeutet und deshalb will ich dir meine Zustimmung geben." Amber verharrte noch immer in dieser Position, als hätte sie diese fremde und doch irgendwie vertraute Stimme in Bann geschlagen. Vegeta empfand die Zeremonie der Namensgebung als fremd und merkwürdig, denn so etwas hatte es während der ganzen langen Geschichte seines Heimatplaneten nie gegeben. Noch immer stand sein Gegenüber bewegungslos wie eine Statue und sprach wie eine Wahnsinnige mit dem Wind. Verwundert stellte er fest, das auch er die Antwort gehört hatte und sie hundertfach in seinem Kopf widerhallte. Langsam und wie hypnotisiert griff sie mit immer noch geschlossenen Augen zu ihrem linken Unterschenkel und zog einen Dolch hervor. Als sie ihre Augen öffnete trat Vegeta einen Schritt zurück. Die Iris hatte sich abermals rot verfärbt und dieser gefährliche Ausdruck stand in ihren Augen. Aber sie machte keine Anstalten ihn anzugreifen. "Gib mir deinen rechten Arm." Zögernd streckte er seinen Arm aus und spürte ihn sofort von einer starken Hand umfasst. Unbewusst spannte der König seine Armmuskulatur, als Amber die Spitze des Dolches an die Innenseite seines Unterarmes setzte. Misstrauisch beäugte er ihr ausdrucksloses Gesicht. Hoffentlich brachte sie ihn mit dem Ding nicht um.
Plötzlich übte sie Druck auf den Dolch aus und das Stahl der Klinge schnitt tief in seine Haut. Ein Schwall Blut trat an den Rändern der Wunde hervor und tropfte auf den Boden. Ein tobender Schmerz entbrannte, als sie den Dolch weiterzog. Der Saiyajin ballte seine Faust und verkrampfte die Finger. Dies war ein Fehler, wie er schnell merkte. Der Dolch durchtrennte seine Pulsader. Mit geweiteten Augen sah Vegeta seinem Lebenssaft nach, der aus ihm heraus sickerte. Die Hand Ambers war binnen Sekunden von seinem Blut rot gefärbt. Mühsam riss er seinen Blick von der Wunde los und starrte Amber in ihre nun wieder nachtschwarzen Augen. Schon jetzt spürte er den Blutverlust. Doch etwas an Ambers Gesichtsausdruck beruhigte ihn. Sie würde ihn nicht sterben lassen... Nicht so... Nach einer Ewigkeit, wie es schien, setzte Amber den Dolch an ihren eigenen linken Unterarm und fügte sich eine tiefe Wunde zu. Der Schnitt blutete fast noch heftiger als der Vegetas, aber sie beachtete nicht den Schmerz und die Todesgefahr, die dadurch entstand. Wie durch ein Wunder löste sich der Dolch in Luft auf, als sie ihn losließ und er auf dem Boden aufschlug. Dann legte Amber ihre Zeigefinger an Vegetas Wunde und wartete, bis sie von seinem Blut feucht schimmerten. "Diese Wunde würde deinen Tod bedeuten. Doch durch ein höheres Gesetz kannst du dadurch zu einem von uns werden." Mit seinem Blut zog sie über jede seiner Wangen einen gebogenen Strich und zeichnete ein uraltes Zeichen auf seine Stirn. Er starrte überrascht in ihre Augen, als Amber ihre Wunde an seine drückte und sich ihr beider Blut mischte.
"Saiyajin, der du als Freund auf unseren Planet gekommen bist und mit uns blutest und leidest. Ich mache dich mit dem Recht meiner Abstammung zu einem der unseren. Ich gebe dir die Macht, dich in deine wahre Gestalt zu verwandeln und ich offenbare dir deinen richtigen Namen. Todesbote... Von heute an sind wir durch das Gesetz des Blutes verbunden. Und doch sieht das Recht der Jäger nicht vor, das der eine das Leben des anderen mit seinem eigenem beschützt."
Vollkommen überrumpelt betrachtete er die Wunden, von denen kein einziger Tropfen Blut mehr den Boden erreichte. Es schien aus seinen Venen in ihre und umgekehrt in seine zu fließen. Auch breitete sich ein merkwürdig prickelndes Gefühl von seiner Wunde ausgehend im ganzen Arm aus. Sein Erschrecken wandelte sich allmählich in Panik, denn sein Arm brannte unerträglich. Das Gefühl breitete sich in seinem ganzen Körper aus und es fiel ihm einen Moment schwer, sich auf den Beinen zu halten. Lichtpunkte tanzten vor seinen Augen, als wäre er kurz vor einer Ohnmacht und sein Herz schlug rasend. Jeder Herzschlag hallte unzählige Male in seinen Ohren nach und jede Vene erzitterte unter einem seltsamen Druck. Er konnte sich dies nur dadurch erklären, dass sich sein Körper gegen das fremde Blut wehrte, das so unnatürlich durch seine Venen floß. Amber beobachtete ihn die ganze Zeit über mit einem undefinierbaren Ausdruck. Sie bemerkte wie er die Zähne zusammenbiß und sich seine Pupillen weiteten, als würde er große Schmerzen erleiden. Die Jägerin selbst empfand ähnliche Gefühle aber bei ihr würden wohl die Folgen der Blutsteilung verschwindend gering bleiben. Sie selbst war halb Saiyajin, wobei der Krieger vor ihr das reinste Saiyajinblut hatte, das es auf seinem Planet gab. Langsam löste sie ihren Arm von seiner Wunde.
"Von nun an wird sich dein Leben völlig verändern. Deine Verwandlung in einen Affen wird dir nicht mehr möglich sein. Von heute ab herrscht das Blut des Löwens in dir. Sogar an deine zukünftigen Kinder könnte sich die Gabe weitervererben."
Dann griff sie abermals nach seinem Handgelenk. Ihr Blick fixierte die Wunde und das Blut hörte augenblicklich auf, daraus hervor zu sickern. "Schließe dich." sprach sie mit der Stimme Artemis'. Seine Haut schloss sich und sah aus, als wäre niemals etwas so tief wie der Dolch Ambers in sein Fleisch eingedrungen. Nur eine schwarze, dünne Linie zog sich über die einstige Wunde. Es war das noreanische Zeichen des Todesboten. Dies war der Preis für seine Verwandlung. Jeder würde erkennen, das er derjenige war, der die Gestalt des Todesboten hatte. "Jäger, komm nun und ziehe mit deinen Brüdern und Schwestern in den Tod." Amber sprach noch immer mit einer völlig fremden Stimme und ihre Worte klangen für ihn ungewohnt, denn er konnte sich die Jägerin nicht mit solch einem Ernst und Unheil vorstellen. Die Stimme passte nicht zu ihrem Wesen und schon gar nicht zu ihrer Gestalt. Die Klangart musste, er wusste einfach nicht warum, eine Mischung aus Unbezähmbarkeit, Freiheitswille und Lebenslust miteinander vereinen. Nun klang ihre Stimme belastet, der Welt entschwunden und den Gesetzen des Seins entrissen, als würde ein uralter Geist durch die Gestalt Ambers in die Geschehnisse eingreifen. Doch er wusste, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde und so zog er den rechten Mantelärmel wieder hinunter bis zum Handgelenk. Das Blut an seinen Wangen und der Stirn war verschwunden und nichts an seinem Aussehen kündete von der Zeremonie. Ihm war durchaus bewusst, das er das Zeichen an seinem Unterarm nicht verbergen konnte, aber es sollte wenigstens während des Raubzuges unentdeckt bleiben. Dies würde einige Probleme vermeiden, die das Unternehmen bestimmt in Gefahr brächten.
Die Jägerprinzessin wartete geduldig, wandte sich aber sofort zum gehen, als er neben sie trat. Ihr fiel auf, das sein Gang etwas wacklig und unsicher war, Symptome eines Blutverlustes, die sie jetzt wirklich nicht brauchen konnten. Beide sprachen kein Wort miteinander. Doch diesmal ging das Schweigen von Vegeta aus, der seine gesamte geistige Energie für das Kontrollieren seines Körpers aufwand. Noch immer schlug sein Herz rasend und pumpte das Blut mit Höchstgeschwindigkeit durch seinen Körper. Immer wieder ertappte er sich dabei, dieses Gefühl zu genießen, denn nebenbei wurde Adrenalin ausgeschüttet, das ihn fast wahnsinnig machte. Seine Muskeln spannten sich in Folge eines Kampfrausches, als hätte er gegen einen solch starken Gegner wie seinen Vater gekämpft. Fühlten sich Norena ständig so unbeherrscht und mit der Natur verbunden als wären sie eins mit ihr?
Nach wenigen Minuten, die beiden wie Stunden vorkamen, erreichten sie die wartenden Jäger. Keiner von ihnen traute sich, die Fragen auszusprechen, die allen in den Augen geschrieben standen. Machte der letzte Sproß der Königsfamilie nun doch einen Rückzieher? Hatten sie die mächtigen Geister verlassen und was würde geschehen, wenn sie erst die Stadt betraten? Am meisten allerdings beschäftigte sie der Nachmittag auf dem Hügel, als Amber wie durch ein Wunder lebend unter all den toten Feinden gefunden worden war. Keiner konnte sich diese Tatsache erklären und teilweise hatten sie sogar Angst vor einem neuerlichem Feind, der Unheil im Land stiftete. Niemand traute sich auch nur ein Wort darüber in Ambers Anwesenheit zu verlieren, denn jedes Mal wurde ihr Blick verschlossen und ihre Stimme gereizt, wenn nicht sogar drohend. Die Jägerin wusste darum, aber ließ die anderen bei diesen Gedanken. So rief sie die Anführer ein letztes Mal vor dem Raubzug zusammen, um sie über ihre Pläne aufzuklären. Langsam und mit bedächtigen Schritten gingen die 25 Anführer zum Waldrand und blieben dort auf den Wunsch Ambers stehen. Sie sah zum Himmel empor und fixierte danach die Männer und Frauen vor sich. "Ihr werdet euch bestimmt Gedanken über meine Pläne machen, nicht wahr? Ich weiß, das mein Vorgehen nicht professionell ist und alles viel mehr Planung bedarf, aber dazu haben wir keine Zeit. Zu unserem "Aufenthalt" in der Stadt:
Nachdem wir über die Mauer gestiegen sind, befinden wir uns endgültig auf Feindesgebiet und die Wachen werden bei jedem Anzeichen eines Einbruchs Alarm schlagen. Vielleicht würden sie uns töten wenn sie uns erwischen, aber das werden sie nicht. Am besten wäre natürlich, wenn wir das Gerät deaktivieren könnten, mit dem sie die Verwandlungssperre aufrecht erhalten. Da wir aber nicht wissen wo es ist und wie es überhaupt aussieht, können wir dieses neuerliche Risiko nicht eingehen. Drin werden wir zuerst einmal die Rebellen suchen. Sie werden uns Unterschlupf gewähren. 3. Wir können zwar nicht als Raubkatzen herum schleichen, aber die Jäger sind nicht abhängig von dieser Gestalt. Wir werden es wohl fertig bringen einfach so unentdeckt zu bleiben. 4. Während des ganzen Vorganges werden immer wieder Kinder, Frauen und Männer von den Jägern aus der Stadt geschleust. 5. Es werden keine Wächter überflüssig umgebracht, auch wenn ich am Liebsten alle zu ihren Göttern schicken würde. Wenn plötzlich ein paar Wachen fehlen wäre das so auffällig, als würden wir eine Nachricht hinterlassen die heißt: "Die Jäger sind in die Stadt eingedrungen und versuchen die Sith zu vertreiben." Nein, wir werden zuerst die Maschine finden müssen, wenn wir sie vernichten wollen. Das fällt für's erste aus..
Ich denke, das dies alle nötigen Informationen sind. Wenn mir noch etwas einfällt, werde ich es euch mitteilen. Jetzt werde ich Gwaihir los schicken, damit das Ablenkungsmanöver startet. Macht keine Fehler. Jetzt geht es um Leben und Tod, vielleicht um mehr als das." Dann wandte sie sich zu den restlichen Jägern um und veranlasste sie mit dem üblichem Zeichen sich zu sammeln. Die Krieger brauchten nur wenige Minuten und schon standen sie schweigend in Reih und Glied. Jeder wusste was jetzt kommen musste und dementsprechend sahen ihre Mienen aus.
So hob sie ihren Unterarm empor und stieß einen schrillen Pfiff aus, der den ganzen Wald durchdrang. Die Rehe spitzten aufmerksam ihre Ohren und blickten hektisch in alle Richtungen, als erwarteten sie einen Angriff. Sekunden später stieß der Bote vom Himmel herab und setzte sich auf den dargebotenen Arm seiner Herrin. Es war ein furchterregendes Bild, wie die an eine Wildkatze erinnernde Frau mit dem Herrscher der Lüfte dastand und ihm über den Kopf strich. Ihre Augen funkelten in einer Art von Vorfreude, als könne sie die Todesgefahr kaum erwarten und ihr es Freude bereiten würde, den Tod abermals an der Nase herumzuführen. Sie wisperte ein paar Worte und warf den Vogel mit einer kräftigen Aufwärtsbewegung in die Luft. Der Adler entschwand den Blicken und nur noch sein Schrei hallte in der Luft.
Nach einer viertel Stunde begann es an der Stadtmauer laut zu werden. Das Fußgetrappel der Wächter drang bis in den Wald zu den Jägern vor. Die Wachen wurden abgezogen und rannten in Richtung einer Unruhe, die augenscheinlich von den dortigen Kriegern nicht erstickt werden konnte. Nach wenigen weiteren Minuten drang der Schlachtlärm vom Westen her an ihre Ohren und mit diesem gab Amber das Zeichen zum Angriff. Sie schritt den Norena voran zum Baum und setzte den rechten Fuß an die Rinde. Ein kräftiger Sprung und schon erreichte sie den ersten Ast. Von dort aus schwang sie sich auf den nächsten und kletterte so bis in die Nähe der Baumkrone. Dort erstreckte sich ein dicker Ast über die Mauer hinüber. Die Mauer wirkte wie ein Bauwerk das von Ungeheuren erschaffen worden war und von Dämonen bewacht wurde. Aus der Nähe schien es noch abweisender und bedrohlicher zu sein, aber das war es nicht, was Amber erschütterte. Hinter der Stadtmauer schien die Welt nur noch aus Verfall und Armut zu bestehen. Von ihrem Hochsitz aus hatte sie einen Ausblick über die gesamte Stadt. Die heruntergekommenen Gebäude, die zerstörten Straßen und die Schatten der patrouillierenden Feinde strömten auf ihre Wahrnehmung ein und zeigte ihr die Macht des Feindes auf. Welch ungeheuerliche Macht musste der Feind besitzen, wenn er die Grundfesten der noreanischen Zivilisation dermaßen erbeben lassen konnte? Dann endlich machte sie sich daran, den Ast zu betreten und auf allen Vieren zu seinem Ende zu klettern. Von dort aus schwang sie sich mit einer elegant wirkenden Bewegung von ihm hinunter und landete zielsicher auf dem Boden. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die übrigen Jägern auf leisen Sohlen ebenfalls über den Baum kletterten und sich im Schatten der nahen Gebäude abermals sammelten.
Ende Part 14
