Titel: Senara Nightmare of Darkness
Raiting: G
Warnungen: Dark Harry (wird später schlimmer), OOC, Slash (Ha/D)
Zeit: nach OotP Vorsicht !! Spoiler
Disclaimer: Nix meins (außer Senara) kein Geld (leider * heul *)
Kurzfassung: Voldemorts Schwester betritt die Bühne und ändert alles. Harry entdeckt seine schwarze Seite und Draco?
An.d.A.: Ich stelle bei meinen unterlagen fest, dass sich Senara so langsam zur super-frau entwickelt. also wenns irgendwann zu schlimm wird bitte bescheid sagen. obwohl kann man da überhaupt übertreiben?
Ich würde mich über nen Kommentar freuen, es ist nicht so schwer, wenn man es einmal versucht hat * g * . Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 3 Ein Drache in Nöten
Der blonde Junge lag an diesem Abend, wieder einmal, grübelnd in seinem großen Bett im Slytherin Haus. Hier hatten sie alle Einzel- oder Zweierzimmer und der blonde genoss die Stille hier und konnte seinen Gedanken nachgehen. Die Sache wuchs ihm nämlich langsam über den Kopf. Seit er in den Ferien 16 geworden war, hatten er neue Fähigkeiten bekommen. Das war ja an sich ganz normal in seiner Familie und auch in anderen Zauberererfamilien mit reinem Stammbaum. In dem Alter aktivierten sich spezielle Kräfte und man musste lernen damit umzugehen. Doch bei jeder Generation waren die Kräfte anders ausgeprägt. Sein Großvater konnte Auren spüren und sein Vater Gefühle wahrnehmen. Doch er schien stärker zu werden als beide. Gleich nachdem die Kräfte gekommen waren, konnte er die Magie von Personen spüren, auf die er seine Konzentration richtete.
Draco hatte schnell gelernt, wie sich die Unterschiede anfühlten. Es ließ sich am besten mit Farben beschreiben. Schwarze Magie hatte dabei dunklere Töne und weiße Magie helle. Seine Mutter war Dunkel-Violett gewesen. Keine starke Energie, aber sehr feinfühlig. Lucius hatte ein kräftiges und dunkles Rot, starke konzentrierte Energie. Sein Pate Severus hingegen war auffällig hell gewesen. Ihn umgab ein Moosgrün. Was das bedeutet wusste der Junge noch nicht ganz. Ihn selbst umgab ein dunkel-blauer Umhang. Starke, reine Energie.
Dazu kam jedoch noch ein weiteres Talent und das unterschied ihn von seinen Ahnen. Er war der erste der zwei Gaben, das wahrnehmen von Magie und Gefühlen, besaß. Sein Vater und Severus waren davon begeistert gewesen, genauso wie er selbst. Jedenfalls am Anfang. Nun war es gerade durch diese Kräfte wesentlich schwieriger für ihn geworden. Draco hatte schon immer den Auftrag gehabt, Harry nach zu spionieren. Deswegen hatte der blonde auch dem Goldjungen die Freundschaft angeboten. Es war die Idee seines Vaters gewesen, damit er mehr erfahren konnte. Doch der hatte seine Freundschaft abgelehnt und alles komplizierter gemacht. Nun hatte sich Lucius durch Dracos erwachten Kräfte neue Hoffnungen gemacht, mehr über Harry zu erfahren.
Es war lustig gewesen zu wissen was Harry fühlte. Besonders wenn er ihn geärgert hatte, doch allein die erste Begegnung in der Bahn hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Draco hatte bemerkt, dass Harry fast die gleiche Magie besaß wie er. Zu seiner Überraschung war sie sogar noch dunkler gewesen als sein. Das hieß der Junge musste selbst schon schwarze Magie angewendet haben, sonst wäre diese Färbung nie möglich gewesen. Dazu kam noch diese Frau, er hatte nur kurz einen blauschimmernden Schleier erkennen können. Dann hatte diese ihre Aura und ihre Magie unterdrückt, dazu waren nur sehr starke Magier im Stande. Aber der kurze Blick auf ihre Magie hatte ihm schon gezeigt, dass sie stark sein musste. Sie hatte nicht nur eine Farbe gehabt, sondern das ganze Spektrum der Farbe Blau. Von Weiß über die Blautöne nach Schwarz. Irgendwie hatte sie es geschafft Weiße und Schwarze Magie in sich zu vereinen.
Doch das allein hätte ihn nicht aus der Bahn werfen können. Was ihn eigentlich beschäftigte, waren Harrys Gefühle und seine Reaktion darauf. Draco hatte gespürt, dass der blonde nicht so unverletzbar war, wie er tat. Der Griffindor beherrschte seine Masken so gut, dass Draco sich manchmal fragte, ob er sich nicht täuschte. Harry lachte, wenn er traurig war. Er versteckte seine Angst und seinen Hass. Und das fraß sich in die Seele. Tiefer und tiefer. Wie konnte der Junge das bloß ertragen?
Staunend hatte Draco mit angesehen, wie sich Harry immer mehr von seinen Freunden entfernte. Und dann der Blickwechsel heute Mittag. Draco hatte gehört, wie Harry von Angelina angeschrieen wurde und hatte, trotz der Gefühle der anderen Schüler, gespürt wie die Wut sich in Harry immer weiter aufstaute. Dann hatte ihm der Junge ihn die Augen gesehen und es war, als würde Harry sich in seinen Augen verlieren. Kein Hass, sondern nur unausgesprochene Fragen waren in diesen grünen Augen. Draco fragte sich seit dem, warum Harry ihn überhaupt hassen sollte. Sicher, Draco hatte seine Freunde beleidigt, aber nun wo Harry seine Freunde mehr hasste als mochte, war das noch wichtig?
Der blonde Junge merkte, dass er nicht so schnell einschlafen würde und beschloss ein wenig durch das Schloss zu gehen. Das würde ihm auch sicher helfen einen klaren Kopf zu bekommen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das es schon Mitternacht war, aber das war dem Jungen egal. Er schlief eh nur ein paar Stunden täglich, mehr ließen seine Träume nicht zu. Er zog sich einen schwarzen Unhang über und steckte seinen Zauberstab ein. So ging er dann los und streunerte, tief in Gedanken durch das Schloss. Ohne das er es bemerkte führte ihn sein Weg auf den höchsten Punkt der Burg, den Nordturm. Der warme Sommerwind umgab ihn und die Nacht war sternenklar. Draco holte tief Luft und ging an die Brüstung. Von hier oben hatte man einen wunderschönen Blick auf die nächtlichen Ländereien Hogwants. Leise wollte er sich an seine Lieblingsstelle, einer Nische in der Nähe der Tür setzten, als er bemerkte, dass dort jemand schlief.
Als nun seine Kräfte auf diese Person gerichtet war, erkannte er schlagartig, dass es Harry war! Diese Magie würde er überall wieder erkennen. Dem Jungen schien es gar nicht gut zu gehen. Ein Wimmern war zu hören, er zuckte unregelmäßig zusammen und zitterte. Welcher Albtraum quälte den Jungen dermaßen? Die Gefühle des Jungen waren ebenso schrecklich. Panische Angst und Hilflosigkeit drangen zu Draco durch und griffen gierig nach ihm. Draco brauchte nicht lange um sich zu entscheiden, er musste Harry aus diesen Träumen befreien, schließlich kannte er dies nur all zu gut. Doch wie würde der reagieren? Egal, Draco konnte Harry nicht so leiden lassen.
Vorsichtig berührte er die Schulter des Träumers, welcher heftig erschrak. Mit der Kraft der Angst schlug er Draco und brachte schnell Abstand zwischen ihnen, bevor er realisierte, wer ihn da gerade geweckt hatte. Immer noch zitternd sank Harry an der Brüstung nieder, die Augen weit aufgerissen. Doch Draco war nicht minder geschockt. Er hatte nicht mit dem Schlag des Goldjungen gerechnet und hielt sich jetzt den schmerzenden Bauch. „Sag was. Bitte!", flehte Harry. Er fühlte sich gefangen in seinen Gefühlen und dieser Situation. Er konnte schlecht leugnen und noch weniger einfach verschwinden.
Draco erkannte das und setzte sich ebenfalls, hoffte dadurch die Spannung etwas zu lösen. „Geht's dir besser?", fragte er ernst. Harry hatte sich etwas beruhigt: „Muss ja."Draco musste lächeln. Was hatte er auch erwartet? Es schien als ob Harry sich selbst nicht erlaubte, schwach zu sein. Dem Retter der Zauberwelt durfte es ja nicht schlecht gehen. Doch stand es ihm überhaupt zu, darüber ein Urteil zu fällen? Er war ja selbst nicht besser.
„Was grinst du so?"Der schwarzhaarige dachte wohl er würde über ihn lachen. Dracos Gedanken überschlugen sich. Was wollte er erreichen? Sollte er nett zu dem Jungen sein, oder abweisend? War das nicht seine Chance sich seine Freundschaft zu verdienen? Er sah in Harry schon lange einen ebenbürtigen Zauberer. Ob nun als Feind oder Freund, würde sich nun erneut feststellen.
„Entschuldige bitte", antwortete er deswegen ehrlich, „Mir ist nur gerade aufgefallen wie blöd die Frage war."Sein Gegenüber schien positiv überrascht und seine aggressive Haltung ging in eine neugierige über. „Tut mir leid, dass ich dich geschlagen hab Malfoy. Was machst du eigentlich hier oben?"Harry fiel Dracos Nachdenklichkeit auf. „Konnte nicht schlafen."„Ich bin auch oft hier", gab Harry zu und stand auf, „Ich hab Hunger. Kommst du mit in die Küche?"Mitten in der Frage viel Harry auf wen er da vor sich hatte und schüttelte leicht den Kopf. Was tat der da?
Draco nickte und ging hinter Harry her, der sich seinen Umhang geschnappt hatte und los ging. Schweigend zogen sie durchs Schloss, gingen nebeneinander her. Beide gedankenversunken. Dann plötzlich waren Schritte zu hören. Harry handelte schneller als Draco überhaupt nachdenken konnte. Der schwarzhaarige zog Draco mit in eine Ecke und breitet seinen Umhang über sie aus. Draco sah ihn fragend an und Harry flüsterte leiser als ein Windhauch: „Tarnumhang!"
Harry hatte auch zu recht so schnell gehandelt. Professor McGonegal kam mit schleifenden Schritten den Gang entlang und nur knapp an ihnen vorbei. Draco war angespannt und hielt die Luft an, da bemerkte er, dass der Goldjunge überhaupt nicht aufgeregt war. Er schien die Situation gewohnt zu sein und wusste, dass er sich auf den Umhang verlassen konnte. War das ein teil der dunklen Seite des Jungen?
Als die Lehrerin weg war gingen sie schnell den Gang hinunter hinunter, wo der Zugang zur Küche war. Draco war nun nicht weiter überrascht als Harry das Passwort kannte. Draco war noch nie in der Küche gewesen, wenn er etwas zu essen wollte, hatte er immer Crabbe oder Goyle geschickt. Harry schien sich hier gut aus zu kennen. Schnell hatte er einen Tisch mit Resten des Abendessens gedeckt. Sie fingen an zu essen, schweigend den anderen beobachtend. Harry schien schnell satt zu sein und stand auf. Der Slytherin beobachtet, wie der Griffindor begann einen kleinen Zaubertrankkessel zu erhitzen, nach und nach suchte er sich Zutaten aus den Schränken zusammen und begann einen Zaubertrank zu brauen. Er hatte sich ein kleines Labor hier unten eingerichtet!
„Was wird das?", fragte Draco der Jungen, der konzentriert arbeitete. „Der müsste dir bekannt vorkommen."Harry hatte recht! Jetzt wo Draco auch aufgestanden war und die Zutaten betrachtete, merkte er, dass es ein Traumlos-Trank werden würde. Wortlos ging er Harry zur Hand und in kürzester Zeit war der Trank fertig. Harry teilte ihn auf zwei unscheinbare Flaschen auf und gab die eine Draco. Der nahm seine Zaubertrankflasche und sah seinem Gegenüber in die Augen. Harry war das unangenehm, obwohl er froh war das der blonde nicht mehr so fies war. Doch offenbaren konnte er sich ihm nicht, noch nicht. „Gute Nacht", sagte er und wandte sich zur Tür.
Der Slytherin hielt ihn zurück, indem er ihn an dem Handgelenk packte. Nicht fest, aber bestimmt. „Warte kurz. Ich hab eine Frage an dich. Beantworte sie bitte erst später", Draco musterte den verwirrten Harry prüfend, „Könntest du dir vorstellen, dass wir unsere Feindschaft begraben und Freunde werden? Ich bin den ewigen Streit leid."Er ließ los und konzentrierte sich auf Harrys Gefühle. Keine Ablehnung, aber große Unsicherheit machte sich bei Harry bemerkbar. „Ich kann später antworten?" , fragte der Griffindor. Draco nickte kurz und der schwarzhaarige verschwand mit dem Trank, dem Umhang und vielen Fragen. War das eben wirklich passiert?
Der blonde machte sich kurz darauf auch auf den Weg in sein Zimmer. Er war auf den Turm gegangen um Antworten zu finden. War Harry die Antwort? Eines war sicher sein Freundschaftsangebot war ernst gemeint und er konnte nur hoffen, dass Harry es annahm. Nicht um besser an Informationen kommen zu können. Nein, er sehnte sich nach jemanden, mit dem er sprechen konnte, seine Gedanken, sein Wissen teilen konnte und jemand der ihn ebenbürtig war. Sein Vater würde ihm für diese Wünsche grün und blau schlagen, oder den Crucio anwenden, wie schon so oft. Denn genau das war es, was ihn von seinem Vater unterschied. Er wollte nicht der Anhänger eines Verrückten sein und schon gar nicht seine Befehle ausführen.
Wo bliebe dann seine Ehre als Malfoy? Sein Vater war sich diesen Doppelmoral sehr wohl bewusst, doch schien er zu schwach sich gegen Voldemort zu wehren. Draco hasste seine Vater dafür. Er würde sich nie von jemanden so kontrollieren lassen.
++++++++++++++
Bis nächste Woche eure Seraphine
Kurzfassung: Voldemorts Schwester betritt die Bühne und ändert alles. Harry entdeckt seine schwarze Seite und Draco?
An.d.A.: Ich stelle bei meinen unterlagen fest, dass sich Senara so langsam zur super-frau entwickelt. also wenns irgendwann zu schlimm wird bitte bescheid sagen. obwohl kann man da überhaupt übertreiben?
Ich würde mich über nen Kommentar freuen, es ist nicht so schwer, wenn man es einmal versucht hat * g * . Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 3 Ein Drache in Nöten
Der blonde Junge lag an diesem Abend, wieder einmal, grübelnd in seinem großen Bett im Slytherin Haus. Hier hatten sie alle Einzel- oder Zweierzimmer und der blonde genoss die Stille hier und konnte seinen Gedanken nachgehen. Die Sache wuchs ihm nämlich langsam über den Kopf. Seit er in den Ferien 16 geworden war, hatten er neue Fähigkeiten bekommen. Das war ja an sich ganz normal in seiner Familie und auch in anderen Zauberererfamilien mit reinem Stammbaum. In dem Alter aktivierten sich spezielle Kräfte und man musste lernen damit umzugehen. Doch bei jeder Generation waren die Kräfte anders ausgeprägt. Sein Großvater konnte Auren spüren und sein Vater Gefühle wahrnehmen. Doch er schien stärker zu werden als beide. Gleich nachdem die Kräfte gekommen waren, konnte er die Magie von Personen spüren, auf die er seine Konzentration richtete.
Draco hatte schnell gelernt, wie sich die Unterschiede anfühlten. Es ließ sich am besten mit Farben beschreiben. Schwarze Magie hatte dabei dunklere Töne und weiße Magie helle. Seine Mutter war Dunkel-Violett gewesen. Keine starke Energie, aber sehr feinfühlig. Lucius hatte ein kräftiges und dunkles Rot, starke konzentrierte Energie. Sein Pate Severus hingegen war auffällig hell gewesen. Ihn umgab ein Moosgrün. Was das bedeutet wusste der Junge noch nicht ganz. Ihn selbst umgab ein dunkel-blauer Umhang. Starke, reine Energie.
Dazu kam jedoch noch ein weiteres Talent und das unterschied ihn von seinen Ahnen. Er war der erste der zwei Gaben, das wahrnehmen von Magie und Gefühlen, besaß. Sein Vater und Severus waren davon begeistert gewesen, genauso wie er selbst. Jedenfalls am Anfang. Nun war es gerade durch diese Kräfte wesentlich schwieriger für ihn geworden. Draco hatte schon immer den Auftrag gehabt, Harry nach zu spionieren. Deswegen hatte der blonde auch dem Goldjungen die Freundschaft angeboten. Es war die Idee seines Vaters gewesen, damit er mehr erfahren konnte. Doch der hatte seine Freundschaft abgelehnt und alles komplizierter gemacht. Nun hatte sich Lucius durch Dracos erwachten Kräfte neue Hoffnungen gemacht, mehr über Harry zu erfahren.
Es war lustig gewesen zu wissen was Harry fühlte. Besonders wenn er ihn geärgert hatte, doch allein die erste Begegnung in der Bahn hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Draco hatte bemerkt, dass Harry fast die gleiche Magie besaß wie er. Zu seiner Überraschung war sie sogar noch dunkler gewesen als sein. Das hieß der Junge musste selbst schon schwarze Magie angewendet haben, sonst wäre diese Färbung nie möglich gewesen. Dazu kam noch diese Frau, er hatte nur kurz einen blauschimmernden Schleier erkennen können. Dann hatte diese ihre Aura und ihre Magie unterdrückt, dazu waren nur sehr starke Magier im Stande. Aber der kurze Blick auf ihre Magie hatte ihm schon gezeigt, dass sie stark sein musste. Sie hatte nicht nur eine Farbe gehabt, sondern das ganze Spektrum der Farbe Blau. Von Weiß über die Blautöne nach Schwarz. Irgendwie hatte sie es geschafft Weiße und Schwarze Magie in sich zu vereinen.
Doch das allein hätte ihn nicht aus der Bahn werfen können. Was ihn eigentlich beschäftigte, waren Harrys Gefühle und seine Reaktion darauf. Draco hatte gespürt, dass der blonde nicht so unverletzbar war, wie er tat. Der Griffindor beherrschte seine Masken so gut, dass Draco sich manchmal fragte, ob er sich nicht täuschte. Harry lachte, wenn er traurig war. Er versteckte seine Angst und seinen Hass. Und das fraß sich in die Seele. Tiefer und tiefer. Wie konnte der Junge das bloß ertragen?
Staunend hatte Draco mit angesehen, wie sich Harry immer mehr von seinen Freunden entfernte. Und dann der Blickwechsel heute Mittag. Draco hatte gehört, wie Harry von Angelina angeschrieen wurde und hatte, trotz der Gefühle der anderen Schüler, gespürt wie die Wut sich in Harry immer weiter aufstaute. Dann hatte ihm der Junge ihn die Augen gesehen und es war, als würde Harry sich in seinen Augen verlieren. Kein Hass, sondern nur unausgesprochene Fragen waren in diesen grünen Augen. Draco fragte sich seit dem, warum Harry ihn überhaupt hassen sollte. Sicher, Draco hatte seine Freunde beleidigt, aber nun wo Harry seine Freunde mehr hasste als mochte, war das noch wichtig?
Der blonde Junge merkte, dass er nicht so schnell einschlafen würde und beschloss ein wenig durch das Schloss zu gehen. Das würde ihm auch sicher helfen einen klaren Kopf zu bekommen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das es schon Mitternacht war, aber das war dem Jungen egal. Er schlief eh nur ein paar Stunden täglich, mehr ließen seine Träume nicht zu. Er zog sich einen schwarzen Unhang über und steckte seinen Zauberstab ein. So ging er dann los und streunerte, tief in Gedanken durch das Schloss. Ohne das er es bemerkte führte ihn sein Weg auf den höchsten Punkt der Burg, den Nordturm. Der warme Sommerwind umgab ihn und die Nacht war sternenklar. Draco holte tief Luft und ging an die Brüstung. Von hier oben hatte man einen wunderschönen Blick auf die nächtlichen Ländereien Hogwants. Leise wollte er sich an seine Lieblingsstelle, einer Nische in der Nähe der Tür setzten, als er bemerkte, dass dort jemand schlief.
Als nun seine Kräfte auf diese Person gerichtet war, erkannte er schlagartig, dass es Harry war! Diese Magie würde er überall wieder erkennen. Dem Jungen schien es gar nicht gut zu gehen. Ein Wimmern war zu hören, er zuckte unregelmäßig zusammen und zitterte. Welcher Albtraum quälte den Jungen dermaßen? Die Gefühle des Jungen waren ebenso schrecklich. Panische Angst und Hilflosigkeit drangen zu Draco durch und griffen gierig nach ihm. Draco brauchte nicht lange um sich zu entscheiden, er musste Harry aus diesen Träumen befreien, schließlich kannte er dies nur all zu gut. Doch wie würde der reagieren? Egal, Draco konnte Harry nicht so leiden lassen.
Vorsichtig berührte er die Schulter des Träumers, welcher heftig erschrak. Mit der Kraft der Angst schlug er Draco und brachte schnell Abstand zwischen ihnen, bevor er realisierte, wer ihn da gerade geweckt hatte. Immer noch zitternd sank Harry an der Brüstung nieder, die Augen weit aufgerissen. Doch Draco war nicht minder geschockt. Er hatte nicht mit dem Schlag des Goldjungen gerechnet und hielt sich jetzt den schmerzenden Bauch. „Sag was. Bitte!", flehte Harry. Er fühlte sich gefangen in seinen Gefühlen und dieser Situation. Er konnte schlecht leugnen und noch weniger einfach verschwinden.
Draco erkannte das und setzte sich ebenfalls, hoffte dadurch die Spannung etwas zu lösen. „Geht's dir besser?", fragte er ernst. Harry hatte sich etwas beruhigt: „Muss ja."Draco musste lächeln. Was hatte er auch erwartet? Es schien als ob Harry sich selbst nicht erlaubte, schwach zu sein. Dem Retter der Zauberwelt durfte es ja nicht schlecht gehen. Doch stand es ihm überhaupt zu, darüber ein Urteil zu fällen? Er war ja selbst nicht besser.
„Was grinst du so?"Der schwarzhaarige dachte wohl er würde über ihn lachen. Dracos Gedanken überschlugen sich. Was wollte er erreichen? Sollte er nett zu dem Jungen sein, oder abweisend? War das nicht seine Chance sich seine Freundschaft zu verdienen? Er sah in Harry schon lange einen ebenbürtigen Zauberer. Ob nun als Feind oder Freund, würde sich nun erneut feststellen.
„Entschuldige bitte", antwortete er deswegen ehrlich, „Mir ist nur gerade aufgefallen wie blöd die Frage war."Sein Gegenüber schien positiv überrascht und seine aggressive Haltung ging in eine neugierige über. „Tut mir leid, dass ich dich geschlagen hab Malfoy. Was machst du eigentlich hier oben?"Harry fiel Dracos Nachdenklichkeit auf. „Konnte nicht schlafen."„Ich bin auch oft hier", gab Harry zu und stand auf, „Ich hab Hunger. Kommst du mit in die Küche?"Mitten in der Frage viel Harry auf wen er da vor sich hatte und schüttelte leicht den Kopf. Was tat der da?
Draco nickte und ging hinter Harry her, der sich seinen Umhang geschnappt hatte und los ging. Schweigend zogen sie durchs Schloss, gingen nebeneinander her. Beide gedankenversunken. Dann plötzlich waren Schritte zu hören. Harry handelte schneller als Draco überhaupt nachdenken konnte. Der schwarzhaarige zog Draco mit in eine Ecke und breitet seinen Umhang über sie aus. Draco sah ihn fragend an und Harry flüsterte leiser als ein Windhauch: „Tarnumhang!"
Harry hatte auch zu recht so schnell gehandelt. Professor McGonegal kam mit schleifenden Schritten den Gang entlang und nur knapp an ihnen vorbei. Draco war angespannt und hielt die Luft an, da bemerkte er, dass der Goldjunge überhaupt nicht aufgeregt war. Er schien die Situation gewohnt zu sein und wusste, dass er sich auf den Umhang verlassen konnte. War das ein teil der dunklen Seite des Jungen?
Als die Lehrerin weg war gingen sie schnell den Gang hinunter hinunter, wo der Zugang zur Küche war. Draco war nun nicht weiter überrascht als Harry das Passwort kannte. Draco war noch nie in der Küche gewesen, wenn er etwas zu essen wollte, hatte er immer Crabbe oder Goyle geschickt. Harry schien sich hier gut aus zu kennen. Schnell hatte er einen Tisch mit Resten des Abendessens gedeckt. Sie fingen an zu essen, schweigend den anderen beobachtend. Harry schien schnell satt zu sein und stand auf. Der Slytherin beobachtet, wie der Griffindor begann einen kleinen Zaubertrankkessel zu erhitzen, nach und nach suchte er sich Zutaten aus den Schränken zusammen und begann einen Zaubertrank zu brauen. Er hatte sich ein kleines Labor hier unten eingerichtet!
„Was wird das?", fragte Draco der Jungen, der konzentriert arbeitete. „Der müsste dir bekannt vorkommen."Harry hatte recht! Jetzt wo Draco auch aufgestanden war und die Zutaten betrachtete, merkte er, dass es ein Traumlos-Trank werden würde. Wortlos ging er Harry zur Hand und in kürzester Zeit war der Trank fertig. Harry teilte ihn auf zwei unscheinbare Flaschen auf und gab die eine Draco. Der nahm seine Zaubertrankflasche und sah seinem Gegenüber in die Augen. Harry war das unangenehm, obwohl er froh war das der blonde nicht mehr so fies war. Doch offenbaren konnte er sich ihm nicht, noch nicht. „Gute Nacht", sagte er und wandte sich zur Tür.
Der Slytherin hielt ihn zurück, indem er ihn an dem Handgelenk packte. Nicht fest, aber bestimmt. „Warte kurz. Ich hab eine Frage an dich. Beantworte sie bitte erst später", Draco musterte den verwirrten Harry prüfend, „Könntest du dir vorstellen, dass wir unsere Feindschaft begraben und Freunde werden? Ich bin den ewigen Streit leid."Er ließ los und konzentrierte sich auf Harrys Gefühle. Keine Ablehnung, aber große Unsicherheit machte sich bei Harry bemerkbar. „Ich kann später antworten?" , fragte der Griffindor. Draco nickte kurz und der schwarzhaarige verschwand mit dem Trank, dem Umhang und vielen Fragen. War das eben wirklich passiert?
Der blonde machte sich kurz darauf auch auf den Weg in sein Zimmer. Er war auf den Turm gegangen um Antworten zu finden. War Harry die Antwort? Eines war sicher sein Freundschaftsangebot war ernst gemeint und er konnte nur hoffen, dass Harry es annahm. Nicht um besser an Informationen kommen zu können. Nein, er sehnte sich nach jemanden, mit dem er sprechen konnte, seine Gedanken, sein Wissen teilen konnte und jemand der ihn ebenbürtig war. Sein Vater würde ihm für diese Wünsche grün und blau schlagen, oder den Crucio anwenden, wie schon so oft. Denn genau das war es, was ihn von seinem Vater unterschied. Er wollte nicht der Anhänger eines Verrückten sein und schon gar nicht seine Befehle ausführen.
Wo bliebe dann seine Ehre als Malfoy? Sein Vater war sich diesen Doppelmoral sehr wohl bewusst, doch schien er zu schwach sich gegen Voldemort zu wehren. Draco hasste seine Vater dafür. Er würde sich nie von jemanden so kontrollieren lassen.
++++++++++++++
Bis nächste Woche eure Seraphine
