Titel: Senara Nightmare of Darkness
Raiting: G
Warnungen: Dark Harry, OOC, Slash (Ha/D)
Zeit: nach OotP Vorsicht !! Spoiler
Disclaimer: Nix meins (außer Senara) kein Geld (leider * heul *)
Kurzfassung: Voldemorts Schwester betritt die Bühne und ändert alles. Harry entdeckt seine schwarze Seite und Draco?
An.d.A.: ....................
Ich freue mich immer über einen Kommentar und möchte mich bei denen bedanken, die bisher schon so nett waren. Es motiviert mich jedes mal besonders. Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 11 Träume
Ein keines Mädchen stand in der Küche und machte den Abwasch. Den Abwasch von über 50 Personen. Ein Junge steht neben ihr und trocknet das Geschirr ab. Schweigend verrichten beide ihre Arbeit, obwohl sie schon lange in der Küche gearbeitet haben. Müde streicht sich das Mädchen eine strohige Strähne ihres schwarzen Haares zurück und zuckt vor Schmerz zusammen, weil ihre Schläfe aufgeschlagen und blutverkrustet war.
Es ist dunkel und man hört das Atmen vieler Kinder. Ein leises wimmern durchdringt die Stille. Das Mädchen sieht einen Mann am Nachbarbett. Sie hat so große Angst, dass sie kein Mitleid mehr für die anderen Mädchen hat. Morgen würde er bei ihr sein.
Das Mädchen ist jetzt älter, man hat ihr gesagt sie wäre 14. Heute würde er wieder kommen, ihr Bruder. Seit er 11 war, haben sie ihn ihr weggenommen und ihn auf eine Zauberschule geschickt. Jetzt war er 16 und das vorletzte Mal weg. Die Arbeit hatte sie heimlich verlassen, auch wenn das wieder Prügel bedeutete und war zu Bahnhof gegangen. Doch er war anders als sonst. Keine Begrüßung, kein Bericht, nur bitteres schweigen. Am Abend schlich sie sich in seinen Raum, hoffte er würde jetzt gesprächiger sein.
Es war dunkel, aber das war es immer in seinem Zimmer. Sie ging zu ihm an den Schreibtisch und sah auf das Pergament vor ihm. Sie hatte ihm nie gesagt, dass sie es lesen konnte. Stolz hatte er damals behauptet, nur Zauberer und Hexen könnten das. Er sah auf und nahm seinen Zauberstab. Nichts besonders, vielleicht wollte er ihr einen neuen Zauber zeigen, den er in diesem Jahr gelernt hatte.
„Sie haben mir gesagt warum wir hier sind", begann er bedrohlich flüsternd, das Mädchen wich zurück, „Vater hat Mutter verlassen, als er erfuhr das sie eine Hexe ist! Sie hat uns weg gegeben und starb vor kurzem. Er ist so schwach gewesen. Ein einziger Fluch und sein Leben war mein."Der Junge lachte irre. „Du hast ihn getötet?", stammelte das Mädchen entsetzt. „Ja, es war so einfach. Er hat es nicht verdient zu leben! Ein schwacher Muggel, wie er ist es nicht wert, dass wir leiden. Ich wollte Rache!"Dem Mädchen fielen trotz des schlechten Lichtes die roten Augen auf. „Du kannst doch nicht einfach so Menschen töten!"„Was sind die schon Wert? Es sind doch nur Muggel! Ich werde mich bei ihnen für mein Leben rächen und ihnen zeigen was es bedeutet Angst zu haben."
Das Mädchen starrte das Monster, dass aus ihrem Bruder geworden war, an. Panik breitete sich in ihr aus, wie ein Feuer. Sie wollte weg von ihm. Doch er kam ihr zuvor, er packte sie und schmiss sie mit der Kraft des Wahnsinns auf sein Bett. „Ich bekomme immer was ich will! Es tut mir leid Kleines, aber ich werde mir nehmen was mir zusteht und das bist du! Wehre dich nicht und ich erlöse dich von deinen Qualen, dann kannst du zu deinem Vater."
Er fixierte sie mit einem Spruch, so dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Sie war aber ohnehin starr vor Schreck. Das konnte nicht sein! Das durfte er nicht, er war doch in Bruder!
Der Junge kam näher und fing an sie aus zu ziehen, als er plötzlich an die Wand geschleudert wurde. Angst war der unbändigen Wut gewichen und das Mädchen stand vor ihm. Sie war verwirrt. Was hatte sie getan? In ihrem Schock merkte sie nicht, dass der Junge aufgestanden war und sich seinen Zauberstab geholt hatte. „Du wagst es dich auf zu lehnen?"Das Mädchen fühlte seine Kraft und die ihre. Sie wusste instinktiv, dass sie es sich erlauben konnte sich zu wehren. Sie war stärker! Aber sie konnte nicht.
Er traf sie mit einem Fluch und sie krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden, doch sie schaffte es dem Fluch zu durchbrechen und sah zu ihm hoch. Sie wollte sich nicht wehren müssen. Er war doch alles was sie hatte! Wenn sie es noch könnte würde sie jetzt weinen, doch auch an ihr waren die schrecklichen Jahre nicht Spurlos vorbei gezogen. „Du lässt mir keine andere Wahl!", sagte der Junge kalt, „Avada Kevadra!"
Senara schreckte hoch und bekam keine Luft mehr. Panisch versuchte sie die Erinnerungen zu verdrängen, die sie in ihren Träumen so oft quälten. Zitternd saß sie nun auf dem Sofa und starrte die gegenüber liegende Wand an. Sie war in Sicherheit und er war nicht hier, versuchte sie sich einzureden.
Quälend langsam beruhigte sie sich wieder und dachte an ihre Flucht vor ihm damals. Noch während Tom den Todesfluch aufgesprochen hatte, war es ihr gelungen nach Avalon zu gelangen. Ihr Wunsch dort weg zu kommen war so stark gewesen, dass sie Zeit und Ort überwinden konnte. Doch sie war nicht sofort in Sicherheit gewesen. Avalon war wild und unzähmbar, dass hatte sie am einen Leib erfahren. Tagelang irrte sie durch die Wälder, bis sie von Priesterinnen gefunden wurde. Es hatte noch länger gedauert, bis sie wieder Vertrauen in Menschen hatte.
Bis heute quälten sie jedoch Schuldgefühle. Sie wäre damals auch in der Lage gewesen Tom zu töten, dann wären nicht mehr so viele Menschen wegen ihm gestorben. Jedes seiner Opfer war deshalb in gewisser weise auch ihres. Aber sie wusste, sie könnte ihn dennoch nie töten. Zu tief in ihr steckten die Erinnerungen an ihn, als den liebevollen Bruder ihrer Kindheit.
Seufzend stand sie auf, nun würde Harry das tun müssen. Alles was sie tun konnte, war ihn so gut wie möglich aus zu bilden. Sie sah kurz zu Ezra rüber, der am Beckenrand schlief und machte sich dann auf den Weg zu ihren Zimmern. Alles war noch ruhig an diesem Samstagmorgen und das Licht schien sanft durch die Buntglasfenster. In ihrem Zimmer zog sie sich um, machte sich frisch und dann auf den Weg zur großen Halle. Sie konnte ja nicht ewig fasten.
Froh darüber, dass sie die erste war, setzte sie sich ans Ende des Lahrertisches und schenkte sich heißen, gut riechenden Tee ein. Senara trank einen Schluck und nahm sich dann etwas zu essen. Sie musste sich noch zurückhalten, um ihren Magen nicht zu überfordern und war sie auch schon sehr schnell satt. Mit dem Tee in der Hand lehnte sie sich zurück und beobachtete wie nach und nach die ersten Schüler kamen.
„Guten Morgen", kam es von der Seite und sie wurde aus den Gedanken gerissen. Severus Snape setzte sich neben sie und füllte sich mit dem selben Tee eine Tasse. „Danke, ihnen auch", erwiderte sie und die beiden schwiegen. Die Halle füllte sich schneller und auch die anderen Kollegen kamen hinzu. Eine Menge Morgengrüße wurden ausgetauscht und nicht selten wanderten die Blicke der Schüler, aber auch der Lehrer zu ihr.
Senara hatte Menschenmassen noch nie gemocht und wollte gerade gehen, als die Morgenpost kam. Ein Schwarm Eulen kam herein und überbrachte den Schülern ihre Fracht. Das alles hätte die Frau ja nicht weiter gekümmert, wenn nicht die Eulen plötzlich entsetzt gekreischt hätten, weil ein Raubvogel in die Halle geflogen war. Senara fluchte innerlich, da sie Aufmerksamkeit noch weniger mochte als Menschenmassen. Doch der Falke war ein Bote aus Avalon und für sie gekommen.
Sie Zauberte sich einen Lederhandschuh an und hob diese Hand hoch. Sofort ging der stolze Vogel in den Sturzflug über und landete sicher auf der Hand. Senara setzte das hübsche Tier auf ihrer hohen Stuhllehne ab und entfernte den Brief von seinen Klauen. Die Priesterin ignorierte die fragenden Blicke und steckte die Botschaft ein, setzte den Falken auf ihre Schulter und verließ die Halle.
In ihrem Zimmer angekommen nahm der Vogel auf einer Stuhllehne platz und putzte sich sein Gefieder. Senara nahm den Brief aus ihrer Umhangtasche und begann neugierig zu lesen.
Sehr geehrte Hüterin der Wälder Albions,
wir bedauern ihnen mitteilen zu müssen, dass die Herrin vom See sich
in einem sehr kritischen Zustand befindet. Die Heiler befürchten sie
wird nur noch bis zum Winter leben, da ihr fortgeschrittenes Alter ihr
sehr zu schaffen macht. Wir bitten sie deswegen im Herbst zu uns zu
kommen. Zum einen damit sie ihrer Ziehmutter beistehen können und zum
anderen, damit sie sich den Traditionen gemäß auf ihre Nachfolge
vorbereiten können. Wir wissen, wie wichtig ihre Aufgabe ist und
erlauben ihnen hiermit ihren Meisterschüler mitzubringen. Da sie durch
diese Mission wieder in die andere Welt zurück kehren müssen, hat der
Rat Avalons beschlossen ein Teil ihrer Pflichten bereits auf die
nächste Hüterin der Wälder zu übertragen.
Das letzte Wort in dieser Angelegenheit liegt jedoch bei ihnen.
Möge die dreifältige Mutter ihnen in dieser schwierigen Zeit
beistehen.
Mit Hochachtung der Rat Avalons
Senara krauelte nachdenklich den Vogel, welcher sich dies nur all zu gerne gefallen ließ. Sie hatte nicht erwartet, dass Morgain schon so früh sterben würde. Das bedeutete sie hatte nicht mehr so viel Zeit wie sie ursprünglich eingeplant hatte. In ihren Gedanken formte sie sich einen neuen Plan. Harry und Draco mussten so schnell wie möglich ihre Meisterschüler werden, damit sie mit dem Unterricht beginnen konnte.
Da das Schuljahr wie immer am 1. September begonnen hatte, blieb ihr diese Woche abgezogen, nur noch drei Wochen bis Samhain, der Tag- und Nachtgleiche. Dieses Fest war sehr wichtig für die Priesterinnen und es wäre ein guter Zeitpunkt, um ihre Ziehmutter zu erlösen. Die Menschen von Avalon hatten eine ganz andere Einstellung zum Tod, als viele der Menschen in dieser Welt. Der Tod war nicht schlecht, er war der Anfang eines neuen Lebens. Dort glaubte man an die Wiedergeburt und Senara hatte diesen glauben angenommen, als sie dort aufgewachsen war.
Um die neue Herrin von See zu werden, musste die alte sterben. Es war nicht nur ein Amt, um Avalon zu leiten. Nein, die Herrin war an den Schild, der Avalon schützend umgab, gebunden. Natürlich würde niemand die alte Herrin töten, jede Priesterin erfuhr von einem Orakel bei der Aufnahme in den Orden, wann sie eines natürlichen Todes sterben würde. Der Winter begann traditionell mit Samhain und wenn in dem Brief stand, Morgain würde nur noch bis zum Winter leben, dann war dieser Tag wohl ihr Todestag. Offiziell war es zwar den Frauen verboten dieses Datum preis zu geben, doch bei der Herrin wurde eine Ausnahme gemacht, um rechtzeitig die Nachfolgerin einzuweihen.
Senara legte den Brief zur Seite und setzte sich an ihren Schreibtisch, um eine Antwort zu verfassen. Sie dankte dem rat für die Nachricht, berichtete ihnen von ihrem Erbe und das sie wohl zwei Meisterschüler mitbringen werde. Als der Brief fertig war, ging sie zu dem Stuhl auf dem der Falke saß und befestigte die verkleinerte Nachricht an seiner Klaue. Sie öffnete ein Fenster und beobachtete, wie der elegante Vogel davon flog. So wenig Zeit und so viel zu erledigen.
Zur gleichen Zeit saß Harry gerade erst beim Frühstück. Er hatte durch den Traumlos-Trank die ganze Nacht schlafen können. Doch sobald er erwacht war, hatte er wieder Dracos Präsenz gespürt, wenn auch nicht so deutlich, wie am Abend zuvor. Der Griffindor hatte gestern geplant, heute weiter zu lernen und auch ein wenig am Klavier zu üben. Doch die gestrigen Ereignisse hatten diesen Plan beeinflusst. Harry musste unbedingt mit Draco sprechen, zu viel blieb gestern ungesagt und auch ihn hatte bei dem Gedanken, Dracos Fähigkeiten zu beherrschen, der Ergeiz gepackt. Vielleicht brachten ihm diese den Vorteil, den er im Kampf gegen Voldemort brauchen würde.
Nachdem er ungestört das essen beendet hatte, ging er in den Schlangenturm. Wenn er sich wirklich noch mit Draco treffen würde, hatte er bestimmt keine Zeit mehr zum üben. Doch viel mehr interessierten ihn die Bücher. Neugierig durchforstete er die Regale, hielt aber Abstand zum Schreibtisch, da er sich nicht mit der Professorin anlegen wollte. Die Morgensonne brach sich weich in den Scheiben, die das Turmzimmer umgaben und gaben der Situation etwas verträumtes. Nach und nach wurde Harry angesichts der Massen an Bücher klar, dass er nicht ewig allein lernen konnte. Selbst wenn er all diese Bücher lesen und durcharbeiten würde, was bestimmt eine Ewigkeit dauert, würden sich seine magische Kraft ohne gezielte Übung nicht steigern. Das beste Beispiel hierfür war Hermine.
Harry nahm sich vor endlich Senara darauf anzusprechen, sie war immerhin eine Registrierte Schwarzmagierin und selbst in der kurzen Zeit hatte ihre zurückhaltende Art dafür gesorgt, dass er ihr bis zu einem gewissen Punkt vertraute. Mit diesem Vorsatz setzte er sich an das Klavier und übte konzentriert die einfachen Melodien des letzten Unterrichts. Aber tief in seinem Inneren fragte er sich, ob es nicht genau das war, was die Professorin gewollt hatte.
Kurzfassung: Voldemorts Schwester betritt die Bühne und ändert alles. Harry entdeckt seine schwarze Seite und Draco?
An.d.A.: ....................
Ich freue mich immer über einen Kommentar und möchte mich bei denen bedanken, die bisher schon so nett waren. Es motiviert mich jedes mal besonders. Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 11 Träume
Ein keines Mädchen stand in der Küche und machte den Abwasch. Den Abwasch von über 50 Personen. Ein Junge steht neben ihr und trocknet das Geschirr ab. Schweigend verrichten beide ihre Arbeit, obwohl sie schon lange in der Küche gearbeitet haben. Müde streicht sich das Mädchen eine strohige Strähne ihres schwarzen Haares zurück und zuckt vor Schmerz zusammen, weil ihre Schläfe aufgeschlagen und blutverkrustet war.
Es ist dunkel und man hört das Atmen vieler Kinder. Ein leises wimmern durchdringt die Stille. Das Mädchen sieht einen Mann am Nachbarbett. Sie hat so große Angst, dass sie kein Mitleid mehr für die anderen Mädchen hat. Morgen würde er bei ihr sein.
Das Mädchen ist jetzt älter, man hat ihr gesagt sie wäre 14. Heute würde er wieder kommen, ihr Bruder. Seit er 11 war, haben sie ihn ihr weggenommen und ihn auf eine Zauberschule geschickt. Jetzt war er 16 und das vorletzte Mal weg. Die Arbeit hatte sie heimlich verlassen, auch wenn das wieder Prügel bedeutete und war zu Bahnhof gegangen. Doch er war anders als sonst. Keine Begrüßung, kein Bericht, nur bitteres schweigen. Am Abend schlich sie sich in seinen Raum, hoffte er würde jetzt gesprächiger sein.
Es war dunkel, aber das war es immer in seinem Zimmer. Sie ging zu ihm an den Schreibtisch und sah auf das Pergament vor ihm. Sie hatte ihm nie gesagt, dass sie es lesen konnte. Stolz hatte er damals behauptet, nur Zauberer und Hexen könnten das. Er sah auf und nahm seinen Zauberstab. Nichts besonders, vielleicht wollte er ihr einen neuen Zauber zeigen, den er in diesem Jahr gelernt hatte.
„Sie haben mir gesagt warum wir hier sind", begann er bedrohlich flüsternd, das Mädchen wich zurück, „Vater hat Mutter verlassen, als er erfuhr das sie eine Hexe ist! Sie hat uns weg gegeben und starb vor kurzem. Er ist so schwach gewesen. Ein einziger Fluch und sein Leben war mein."Der Junge lachte irre. „Du hast ihn getötet?", stammelte das Mädchen entsetzt. „Ja, es war so einfach. Er hat es nicht verdient zu leben! Ein schwacher Muggel, wie er ist es nicht wert, dass wir leiden. Ich wollte Rache!"Dem Mädchen fielen trotz des schlechten Lichtes die roten Augen auf. „Du kannst doch nicht einfach so Menschen töten!"„Was sind die schon Wert? Es sind doch nur Muggel! Ich werde mich bei ihnen für mein Leben rächen und ihnen zeigen was es bedeutet Angst zu haben."
Das Mädchen starrte das Monster, dass aus ihrem Bruder geworden war, an. Panik breitete sich in ihr aus, wie ein Feuer. Sie wollte weg von ihm. Doch er kam ihr zuvor, er packte sie und schmiss sie mit der Kraft des Wahnsinns auf sein Bett. „Ich bekomme immer was ich will! Es tut mir leid Kleines, aber ich werde mir nehmen was mir zusteht und das bist du! Wehre dich nicht und ich erlöse dich von deinen Qualen, dann kannst du zu deinem Vater."
Er fixierte sie mit einem Spruch, so dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Sie war aber ohnehin starr vor Schreck. Das konnte nicht sein! Das durfte er nicht, er war doch in Bruder!
Der Junge kam näher und fing an sie aus zu ziehen, als er plötzlich an die Wand geschleudert wurde. Angst war der unbändigen Wut gewichen und das Mädchen stand vor ihm. Sie war verwirrt. Was hatte sie getan? In ihrem Schock merkte sie nicht, dass der Junge aufgestanden war und sich seinen Zauberstab geholt hatte. „Du wagst es dich auf zu lehnen?"Das Mädchen fühlte seine Kraft und die ihre. Sie wusste instinktiv, dass sie es sich erlauben konnte sich zu wehren. Sie war stärker! Aber sie konnte nicht.
Er traf sie mit einem Fluch und sie krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden, doch sie schaffte es dem Fluch zu durchbrechen und sah zu ihm hoch. Sie wollte sich nicht wehren müssen. Er war doch alles was sie hatte! Wenn sie es noch könnte würde sie jetzt weinen, doch auch an ihr waren die schrecklichen Jahre nicht Spurlos vorbei gezogen. „Du lässt mir keine andere Wahl!", sagte der Junge kalt, „Avada Kevadra!"
Senara schreckte hoch und bekam keine Luft mehr. Panisch versuchte sie die Erinnerungen zu verdrängen, die sie in ihren Träumen so oft quälten. Zitternd saß sie nun auf dem Sofa und starrte die gegenüber liegende Wand an. Sie war in Sicherheit und er war nicht hier, versuchte sie sich einzureden.
Quälend langsam beruhigte sie sich wieder und dachte an ihre Flucht vor ihm damals. Noch während Tom den Todesfluch aufgesprochen hatte, war es ihr gelungen nach Avalon zu gelangen. Ihr Wunsch dort weg zu kommen war so stark gewesen, dass sie Zeit und Ort überwinden konnte. Doch sie war nicht sofort in Sicherheit gewesen. Avalon war wild und unzähmbar, dass hatte sie am einen Leib erfahren. Tagelang irrte sie durch die Wälder, bis sie von Priesterinnen gefunden wurde. Es hatte noch länger gedauert, bis sie wieder Vertrauen in Menschen hatte.
Bis heute quälten sie jedoch Schuldgefühle. Sie wäre damals auch in der Lage gewesen Tom zu töten, dann wären nicht mehr so viele Menschen wegen ihm gestorben. Jedes seiner Opfer war deshalb in gewisser weise auch ihres. Aber sie wusste, sie könnte ihn dennoch nie töten. Zu tief in ihr steckten die Erinnerungen an ihn, als den liebevollen Bruder ihrer Kindheit.
Seufzend stand sie auf, nun würde Harry das tun müssen. Alles was sie tun konnte, war ihn so gut wie möglich aus zu bilden. Sie sah kurz zu Ezra rüber, der am Beckenrand schlief und machte sich dann auf den Weg zu ihren Zimmern. Alles war noch ruhig an diesem Samstagmorgen und das Licht schien sanft durch die Buntglasfenster. In ihrem Zimmer zog sie sich um, machte sich frisch und dann auf den Weg zur großen Halle. Sie konnte ja nicht ewig fasten.
Froh darüber, dass sie die erste war, setzte sie sich ans Ende des Lahrertisches und schenkte sich heißen, gut riechenden Tee ein. Senara trank einen Schluck und nahm sich dann etwas zu essen. Sie musste sich noch zurückhalten, um ihren Magen nicht zu überfordern und war sie auch schon sehr schnell satt. Mit dem Tee in der Hand lehnte sie sich zurück und beobachtete wie nach und nach die ersten Schüler kamen.
„Guten Morgen", kam es von der Seite und sie wurde aus den Gedanken gerissen. Severus Snape setzte sich neben sie und füllte sich mit dem selben Tee eine Tasse. „Danke, ihnen auch", erwiderte sie und die beiden schwiegen. Die Halle füllte sich schneller und auch die anderen Kollegen kamen hinzu. Eine Menge Morgengrüße wurden ausgetauscht und nicht selten wanderten die Blicke der Schüler, aber auch der Lehrer zu ihr.
Senara hatte Menschenmassen noch nie gemocht und wollte gerade gehen, als die Morgenpost kam. Ein Schwarm Eulen kam herein und überbrachte den Schülern ihre Fracht. Das alles hätte die Frau ja nicht weiter gekümmert, wenn nicht die Eulen plötzlich entsetzt gekreischt hätten, weil ein Raubvogel in die Halle geflogen war. Senara fluchte innerlich, da sie Aufmerksamkeit noch weniger mochte als Menschenmassen. Doch der Falke war ein Bote aus Avalon und für sie gekommen.
Sie Zauberte sich einen Lederhandschuh an und hob diese Hand hoch. Sofort ging der stolze Vogel in den Sturzflug über und landete sicher auf der Hand. Senara setzte das hübsche Tier auf ihrer hohen Stuhllehne ab und entfernte den Brief von seinen Klauen. Die Priesterin ignorierte die fragenden Blicke und steckte die Botschaft ein, setzte den Falken auf ihre Schulter und verließ die Halle.
In ihrem Zimmer angekommen nahm der Vogel auf einer Stuhllehne platz und putzte sich sein Gefieder. Senara nahm den Brief aus ihrer Umhangtasche und begann neugierig zu lesen.
Sehr geehrte Hüterin der Wälder Albions,
wir bedauern ihnen mitteilen zu müssen, dass die Herrin vom See sich
in einem sehr kritischen Zustand befindet. Die Heiler befürchten sie
wird nur noch bis zum Winter leben, da ihr fortgeschrittenes Alter ihr
sehr zu schaffen macht. Wir bitten sie deswegen im Herbst zu uns zu
kommen. Zum einen damit sie ihrer Ziehmutter beistehen können und zum
anderen, damit sie sich den Traditionen gemäß auf ihre Nachfolge
vorbereiten können. Wir wissen, wie wichtig ihre Aufgabe ist und
erlauben ihnen hiermit ihren Meisterschüler mitzubringen. Da sie durch
diese Mission wieder in die andere Welt zurück kehren müssen, hat der
Rat Avalons beschlossen ein Teil ihrer Pflichten bereits auf die
nächste Hüterin der Wälder zu übertragen.
Das letzte Wort in dieser Angelegenheit liegt jedoch bei ihnen.
Möge die dreifältige Mutter ihnen in dieser schwierigen Zeit
beistehen.
Mit Hochachtung der Rat Avalons
Senara krauelte nachdenklich den Vogel, welcher sich dies nur all zu gerne gefallen ließ. Sie hatte nicht erwartet, dass Morgain schon so früh sterben würde. Das bedeutete sie hatte nicht mehr so viel Zeit wie sie ursprünglich eingeplant hatte. In ihren Gedanken formte sie sich einen neuen Plan. Harry und Draco mussten so schnell wie möglich ihre Meisterschüler werden, damit sie mit dem Unterricht beginnen konnte.
Da das Schuljahr wie immer am 1. September begonnen hatte, blieb ihr diese Woche abgezogen, nur noch drei Wochen bis Samhain, der Tag- und Nachtgleiche. Dieses Fest war sehr wichtig für die Priesterinnen und es wäre ein guter Zeitpunkt, um ihre Ziehmutter zu erlösen. Die Menschen von Avalon hatten eine ganz andere Einstellung zum Tod, als viele der Menschen in dieser Welt. Der Tod war nicht schlecht, er war der Anfang eines neuen Lebens. Dort glaubte man an die Wiedergeburt und Senara hatte diesen glauben angenommen, als sie dort aufgewachsen war.
Um die neue Herrin von See zu werden, musste die alte sterben. Es war nicht nur ein Amt, um Avalon zu leiten. Nein, die Herrin war an den Schild, der Avalon schützend umgab, gebunden. Natürlich würde niemand die alte Herrin töten, jede Priesterin erfuhr von einem Orakel bei der Aufnahme in den Orden, wann sie eines natürlichen Todes sterben würde. Der Winter begann traditionell mit Samhain und wenn in dem Brief stand, Morgain würde nur noch bis zum Winter leben, dann war dieser Tag wohl ihr Todestag. Offiziell war es zwar den Frauen verboten dieses Datum preis zu geben, doch bei der Herrin wurde eine Ausnahme gemacht, um rechtzeitig die Nachfolgerin einzuweihen.
Senara legte den Brief zur Seite und setzte sich an ihren Schreibtisch, um eine Antwort zu verfassen. Sie dankte dem rat für die Nachricht, berichtete ihnen von ihrem Erbe und das sie wohl zwei Meisterschüler mitbringen werde. Als der Brief fertig war, ging sie zu dem Stuhl auf dem der Falke saß und befestigte die verkleinerte Nachricht an seiner Klaue. Sie öffnete ein Fenster und beobachtete, wie der elegante Vogel davon flog. So wenig Zeit und so viel zu erledigen.
Zur gleichen Zeit saß Harry gerade erst beim Frühstück. Er hatte durch den Traumlos-Trank die ganze Nacht schlafen können. Doch sobald er erwacht war, hatte er wieder Dracos Präsenz gespürt, wenn auch nicht so deutlich, wie am Abend zuvor. Der Griffindor hatte gestern geplant, heute weiter zu lernen und auch ein wenig am Klavier zu üben. Doch die gestrigen Ereignisse hatten diesen Plan beeinflusst. Harry musste unbedingt mit Draco sprechen, zu viel blieb gestern ungesagt und auch ihn hatte bei dem Gedanken, Dracos Fähigkeiten zu beherrschen, der Ergeiz gepackt. Vielleicht brachten ihm diese den Vorteil, den er im Kampf gegen Voldemort brauchen würde.
Nachdem er ungestört das essen beendet hatte, ging er in den Schlangenturm. Wenn er sich wirklich noch mit Draco treffen würde, hatte er bestimmt keine Zeit mehr zum üben. Doch viel mehr interessierten ihn die Bücher. Neugierig durchforstete er die Regale, hielt aber Abstand zum Schreibtisch, da er sich nicht mit der Professorin anlegen wollte. Die Morgensonne brach sich weich in den Scheiben, die das Turmzimmer umgaben und gaben der Situation etwas verträumtes. Nach und nach wurde Harry angesichts der Massen an Bücher klar, dass er nicht ewig allein lernen konnte. Selbst wenn er all diese Bücher lesen und durcharbeiten würde, was bestimmt eine Ewigkeit dauert, würden sich seine magische Kraft ohne gezielte Übung nicht steigern. Das beste Beispiel hierfür war Hermine.
Harry nahm sich vor endlich Senara darauf anzusprechen, sie war immerhin eine Registrierte Schwarzmagierin und selbst in der kurzen Zeit hatte ihre zurückhaltende Art dafür gesorgt, dass er ihr bis zu einem gewissen Punkt vertraute. Mit diesem Vorsatz setzte er sich an das Klavier und übte konzentriert die einfachen Melodien des letzten Unterrichts. Aber tief in seinem Inneren fragte er sich, ob es nicht genau das war, was die Professorin gewollt hatte.
