Kapitel 2
Am Freitag saß Lucas verschlafen im Bus der ihn und die Mannschaft nach München bringen sollte. Auch in den letzten Tagen hatte er wieder nicht ausreichend Schlaf bekommen. Die beiden letzten Trainingstage waren problemlos vorüber gegangen. Die Mannschaft schien sich auf jeden Fall auf das bevorstehende Spiel zu freuen. Wiedereinmal schienen alle putzmunter zu sein nur Lucas nicht. Also hatte er sich auf die letzte Sitzreihe in der letzten Ecke des Busses gesetzt um doch noch etwas Schlaf zu bekommen.
Doch der Lärmpegel im Bus war so hoch das es ein einschlafen fast unmöglich machte. Und ab und zu kam auch ein Spieler der sich mit Lucas unterhalten wollte, so das auch die letzte Hoffnung auf Schlaf flöten ging.
Der erste Puck schoss auf Lucas zu doch dieser registrierte dies zu spät und somit musste der Puck unweigerlich im Tor landen. Die Münchner Spieler rissen begeistert die Arme in die Luft, während die Münchner Fans vor Freude lauthals ihre Mannschaft anfeuerten. Sofort starteten die Löwen unter dem Jubel ihrer Fans zum Gegenangriff. Dieser wurde jedoch von den Münchnern unter Applaus der Fans vereitelt. Die 400 Dresdner Fans wollten den Münchner Fans in nichts nachstehen und versuchten die 2000 Fans zu übertönen.
1 Stunde später:
Das letzte Drittel hatte gerade begonnen und die Löwen kassierten wieder ein Tor. Inzwischen stand es 4 zu 1 für München. Nun begann Dresden so oft es nur ging aufs Tor zu schießen. Die meiste Zeit war der Puck in der Gewalt der Dresdner Spieler die wirklich jede Gelegenheit nutzten um zu treffen, doch am Ende des Spiels blieb es nur bei einem 4 zu 3 für München.
Enttäuscht räumten die Dresdner das Feld. Und obwohl Lucas doch ganz gut gespielt hatte war der Trainer überhaupt nicht zufrieden mit ihm.
„Lucas das war nicht gerade dein bestes Spiel. Was war los mit dir?"
„Ich bin irgendwie nicht so gut in Form."
„Dann solltest du schnell wieder in Form kommen. Formtiefs können wir uns nicht leisten."
„Ich weiß. Ich werde mich bessern."
„Gut und jetzt geh unter die Dusche."
Noch am selben Abend fuhren die Eislöwen zurück nach Dresden und während die meisten über das Spiel philosophierten bekam Lucas endlich seinen wohlverdienten Schlaf auch wenn dieser mit seltsamen Träumen gespickt war.
„Aufwachen Lucas. Hey aufwachen."
Unsanft wurde Lucas aus dem Schlaf geholt. Als er nicht mehr verschwommen sah konnte er Mike vor sich entdecken.
„Hey warum weckst du mich?"fragte Lucas mürrisch.
„Ich hätte dich auch schlafen lassen können, aber wir sind schon wieder in Dresden und da dachte ich du willst vielleicht aussteigen um nachhause zu fahren."meinte Mike amüsiert lächelnd.
„Oh wir sind schon da?"
„Ja du hast die ganze Fahrt verpennt."
Lucas stand auf und verließ den Bus, dann schnappte er sich seine Tasche und ging träge zu seinem Auto, an dem schon die anderen Spieler warteten.
„Na so wie du aussiehst fahr ich lieber. Du baust uns noch einen Unfall wegen deiner Müdigkeit und ich würde gern noch etwas leben."schlug Jan Welke vor.
„Mir egal."meinte Lucas nur und schmiss seine Tasche in den Kofferraum bevor er das selbe mit sich tat, aber bei ihm war es der Beifahrer sitzt.
Mühsam schleifte Lucas die Tasche hinter sich her. Noch 2 Etagen und er würde endlich in seiner Wohnung sein.
Als er in der selbigen ankam viel er aufs Bett und schlief sofort ein.
Wie wild klopfte es an Lucas Tür kurz bevor er diese öffnete. Ein vorwurfsvoller Blick von Petr Sikora traf ihn.
„Ich weiß wir müssen los. Hab verschlafen. Ich beeil mich auch schon."
Der Captain der Eislöwen sagte kein Wort dazu sondern drehte sich um und ging.
„Leg dir mal nen Wecker zu, dann verschläfst du nicht immer."
Lucas verzog das Gesicht bei den Worten von Calce der am Steuer seines Wagens saß.
Da Lucas nicht aufgetaucht war hatten die anderen 3 Spieler sich entschlossen Luigi's Auto zu nehmen.
Calce fuhr los.
Es war mal wieder Training angesagt, denn die Löwen mussten für das morgige Heimspiel fit sein. Diesmal wurde das Training auf Mittag verlegt. Normalerweise war das Training immer nur Abends, doch heute war eine Veranstaltung in der Eishalle so das diese besetz war.
Nachmittag:
Lucas versuchte zum x-ten Mal Captain Bridger über das Videphone zu erreichen, als dieser endlich ranging.
„Hallo Lucas!"
„Hi! Ich hab schon ein paar Mal angerufen. Warum sind sie nicht rangegangen?"
„Tut mir leid. Ich hab bis eben Dienst gehabt. Wie war den euer Spiel?"
„Nicht so gut."
„Warum nicht? Habt ihr verloren?"
Lucas nickte: „Mit 4 zu 3."
„Und was glaubst du woran es lag?"
„Ich befürchte es lag an mir. Ich war irgendwie unkonzentriert."
„Ist doch nicht so schlimm. Ihr habt doch noch 2 Spiele."
„Ich weiß, aber zuhause wird Pascha spielen dürfen."
„Na und? Dann spielst du zuhause wenn ihr im Finale seit."
Lucas lächelte breit. „Sie glauben also wir schaffen das?"
„Auf jeden Fall."
Nach dem Training am Samstag stand fest das beim Heimspiel am Sonntag Norbert Pascha im Tor stehen würde. Lucas störte dies nicht zu sehr, denn er gönnte es Pascha. Und Norbert war absolut happy das er wieder im Tor stehen durfte.
Im 1. Drittel des Heimspiels sah es nicht so gut für die Löwen aus. Gleich zu Beginn nämlich in der 4. Spielminute kassierten sie ein Tor. Das die Münchner in Überzahl erzielt hatten. Die restliche Spielzeit standen sie andauernd unter Beschuss, doch Norbert der die Nerven behielt konnte die Angriffe der Gegner abwehren. Jedoch gelang den Dresdnern kein Tor.
Im 2. Drittel kassierten die Löwen gleich nach 7 Minuten ein Tor. Die Stimmung der Dresdner Fans sank ins Bodenlose. In der Hälfte des 2. Drittels passierte es dann, Richard Richter schoss aufs Tor und traf. Die Fans riefen vor Begeisterung. Endlich blühte wieder Hoffnung auf, dass man das Spiel doch noch gewinnen könnte. Doch für den Rest des Drittels fielen weder Tore für München noch für Dresden.
Das 3. Drittel begann und schon wieder knallten die Gäste den Eislöwen ein Tor rein. Nun stand es 3 zu 1. Was die Laune der ca. 2000 Dresdner Fans mächtig senkte. In der 52 Minute stand Luigi einsam vorm Tor der Münchner. Er bekam von Sebastian den Puck zugeschossen und hämmerte ihn unter die Latte. Die Fans jubelten lauthals. Die Dresdner musste noch wenigstens ein Tor schießen, dann würde es in die Verlängerung gehen. Die Zeit lief langsam ab. Und ein Tor schien bald nicht mehr möglich. Viele Angriffsversuche wurden von den Münchnern abgewehrt, da diese sich eine ganz bestimmte Methode haben einfallen lassen um Tor zu verhindern. Die Taktik der Münchner war diese sich vor das Tor zu schmeißen und wenn nun einer aufs Tor schießen würde, würde er nur den Spieler und nicht das Tor treffen. Die Münchner legten sich praktisch einfach in den Weg. Doch dies klappte in der 55 Minute nicht bei Jay-Jay. Er war einfach zu schnell am Tor und kein Gegner hatte die Chance sich ihm in den Weg zu legen. Er schoss und traf. Die Fans konnte es nicht mehr auf den Sitzen halten. Sie sprangen auf, schrieen und jubelten. In den restlichen Minuten des letzten Drittels kam es zu keiner Torchance mehr weder für München noch für Dresden.
Die Verlängerung begann. Die Dresdner hielten den Puck dicht in der Nähe des Münchner Tors, hatten aber nur selten eine Chance zu schießen. 2 Minuten mussten die Dresdner sogar in Unterzahl auskommen. Doch da diese sehr konzentriert spielten gelang es denn Münchner nicht zu treffen. Nach 10 Minuten Verlängerung war kein Tor gefallen.
Das Penaltyschießen begann. Die Münchner hatten als Gast in der Halle den Vortritt und durften anfangen. Der erste Münchner stellte sich in Position und jetzt legten die Dresdner Fans richtig los. Sie buhten den Gegner aus. So laut sie nur konnten und sie schafften es den ersten Spieler zu irritierte. Dieser schoss auf's Tor doch Pascha konnte den ersten Versuch der Münchner entschärfen.
Dann kam Richard Richter dran. Die Fans jubelten ihm zu, verstummten aber als er zum Schuss ansetzte. Doch dies half nichts. Der Puck schoss am Tor vorbei.
Der nächste Münchner Spieler war dran. Wieder buhte die Menge, doch dies half wenig. Er traf. Die Münchner Fans brachen in Jubel aus.
Solange bis Petr Sikora der Captain der Eislöwen zum Schuss bereit stand. Er lief aufs Tor zu, aber er Torwart hielt.
Wieder ging ein Münchner in Position. Zur Enttäuschung der Dresdner Fans traf er.
Als nächstes stellte sich Pavel Weiß auf. Die Fans hielten den Atem an. Und er traf. Die Fans schrieen, jubelten und brüllten vor Freude.
Nun stand es 2 zu 1 für München und jede Mannschaft hatte noch 2 Schüsse. Würde München noch 2 mal treffen, dann hätte die Dresdner verloren. Sie hätte keine Chance mehr zu gewinn, auch wenn sie die nächsten 2 Mal treffen würden.
Doch etwas erleichtert konnten die Dresdner aufatmen als der nächste Münchner nicht traf.
Dann nahm Luigi Calce Aufstellung. Er fixierte das Tor an und lief drauf zu. Und er traf. Jetzt stand wirklich jeder Dresdner Fan und weigerte sich strickt sich wieder zu setzten.
Obwohl es jetzt 2 zu 2 stand gab es noch keinen Grund sich zu freuen. Die nächsten beiden Schüsse würden die Entscheidung bringen.
Wieder begann der Münchner Spieler. Jetzt gaben die Dresdner Fans alles. Sie buhten und pfiffen so laut und lange es ging. Und es schien zu wirken. Der Münchner traf nicht. Die Dresdner jubelten wieder ausgiebig, doch als sie sahen das Jay-Jay das Feld betrat stockte ihnen der Atem. Es wurde direkt leise in der Halle. Fast niemand traute sich was zu sagen. Würde Jay- Jay jetzt treffen, dann würde es 3 zu 2 stehen und die Eislöwen hätten das Spiel gewonnen.
Jay-Jay nahm Anlauf. Mit dem Puck rannte er zum Tor. Er holte mit dem Schläger aus und traf den Puck. Und dieser landete im Tor. Es dauerte ein- zwei Sekunden bis die Fans begriffen hatten was passiert war. Sie hatten soeben zum ersten Mal gegen München gewonnen. Die Menschen schrieen sich die Seele aus dem Hals. Sie klatschten, umarmten sich und jubelten.
An diesem Abend drehten die Eislöwen mehrere Ehrenrunden und ließen sich bejubeln. Während die Münchner geknickt das Feld räumten.
Nach dem die Dresdner Spieler etwas gefeiert hatten gingen sie heim. Für das Spiel am Dienstag das schwer werden würde mussten sie fit sein, deshalb viel eine große Feier flach.
Lucas ging zum Videphone als dieses am Montag gegen Nachmittag klingelte.
„Jetzt rufen sie wohl schon bei mir an, weil sie meinen nächtlichen Anruf vermisst haben und es nicht abwarten konnten bis ich anrufe?"
„Das hättest du wohl gern, damit du mich wieder terrorisieren kannst."
Lucas lächelte breit.
„Ich wollte einfach nur wissen wie euer Spiel gelaufen ist."
„Das ist super gelaufen. Norbert hat im Tor gestanden und wir haben gewonnen. Zwar knapp nach Penalty, aber wir haben gewonnen und Norbert hat seine Sache gut gemacht vor allem wenn man bedenkt das es sein erstes Penaltyschießen war."
„Ich wusste es doch das ihr gegen sie siegen könnt. Und das gleiche macht ihr auch am Dienstag."
„Ich hoffe, dass es uns gelinkt. Sagen sie mal können sie vielleicht wenn wir es schaffen ins Finale zu kommen bei unserem letzten Spiel dabei sein?"
„Ich werde es versuchen, kann dir aber nicht versprechen das es klappt. Ich werd mit dem Admiral darüber reden. Sobald ich was weiß sag ich dir bescheid. Wann ist den dein letztes Spiel?"
„Das weiß ich noch nicht genau. Es kann ja bis zu 5 Spiele geben. Aber vielleicht können sie sich ja die letzten 3 ansehen. Das wäre dann in 2 Wochen. Am Freitag in 2 Wochen ist das dritte Spiel."
„Ich seh was sich machen lässt. Ich will mir das doch nicht entgehen lassen dich in Aktion zu sehen."
„Ich würde mich freuen wenn sie kommen. Wenn wir es ins Finale schaffen."
„Zweifelst du daran?"
„Nicht direkt zweifeln. Ich weiß nur, dass es morgen ein schweres Spiel wird."
„Wahrscheinlich, aber wenn ihr euch anstrengt könnt ihr es schaffen."
Ein Alarm ertönt im Hintergrund.
„Entschuldige Lucas ich muss los. Du hörst es ja selbst."
„Kein Problem."
„Meldest du dich Mittwoch?"
„Ja, sobald ich wach bin, also gegen Nachmittag."
„Bis dann und viel Glück. Ich drück euch die Daumen."
„Danke Tschüß."
Am nächsten Tag: Die Mannschaft saß im Bus der nach München fuhr. Der Trainer ging noch einmal die Spielzüge mit allen durch, damit am Abend nichts schief gehen konnte. Nebenbei wurde noch über andere Spielzüge diskutiert, die man gegen München einsetzten konnte. Und vor allem wie man am besten verhindert das die Gegner sich vors Tor und somit in den Weg legten.
Am Abend:
Das Spiel hatte vor 15 Minuten begonnen. Pascha stand mittlerweile unsicher im Tor. Schon 2 Mal musste er hinter sich greifen. Die Mannschaft schien immer nervöser zu werden. Sie hatten es noch nicht geschafft einen Punkt zu erzielen. Und auch in den letzten 5 Minuten des 1. Drittels gelang ihnen dies nicht.
Zu Beginn des 2. Drittels schien es den Löwen wieder besser zu gehen. Sie schienen wieder neuen Elan gefasst zu haben. Doch dieser hielt nicht lange. Schon als die Münchner ihren nächsten Treffer erzielten war aller Ausdruck aus den Gesichtern der Dresdner Spieler verschwunden.
Pascha gab nach diesem 3. Treffer dem Trainer ein Zeichen der daraufhin die Torwarte austauschte. Nun durfte Lucas im Tor stehen. Es galt nun für ihn eine starke Mannschaft in die Schranken zu verweisen. Lucas war gut in Form und deshalb konnte er viele Angriffe abwehren. Doch nun fing er an heftig mit dem Stock auf das Eis zu schlagen. Damit wollte er seinen Teamkollegen signalisieren, dass diese anfangen sollten anzugreifen, denn das Spiel würde nicht mehr ewig gehen.
Mit neuem Ansporn spielten die Löwen weiter. Sie kämpften sich bis zum Tor des Gegners vor und... trafen. Die Menge jubelte. Auch wenn es nur wenige Dresdner Fans waren, die anwesend waren so konnten sie sich doch bemerkbar machen. Wie schon so oft wurden die Eislöwen durch die Tore die fielen noch motivierter. Und sie wurden ihrem Namen gerecht, sie kämpften wie Löwen und dafür wurden sie belohnt.... mit 2 weiteren Treffern und somit 2 weiteren Punkten. Nun stand es 3 zu 3. Alle Chancen waren wieder offen. Gerade als die Löwen zum Angriff ansetzen wollten kam der Pfiff. Das 2. Drittel war zu Ende.
In der Kabine wurden die Spieler vom Trainer gelobt und darin bestärkt so weiter zu spielen wie die letzten Minuten.
Und als die Eislöwen dann die Halle betraten sah man wie ihre Augen glitzerten. Entschlossenheit und Siegeswille waren darin zu sehen.
Dann schienen sie auf einmal jedem beweisen zu wollen was es heißt ein Eislöwe zu sein. Die Pucks flogen dem Münchner Torwart nur so um die Ohren und dieser hatte Mühe diese zu halten. Wenn die Münchner es einmal schafften, was wirklich selten war da die Dresdner fast alles und jeden aufhielten, den Puck in ihren Besitz zu bekommen und in Tornähe zu bringen, dann war Lucas es der scheinbar mühelos die Pucks auffing und davon abhielt ins Tor zu gelangen. Der Kampfwille der Eislöwen siegte am Ende und diese gewannen mit 6 zu 3 das Spiel und somit den Kampf um den Einzug ins Finale.
Am nächsten Tag: Lucas war gerade aufgestanden. Noch immer müde, da sie erst heute gegen 4 Uhr früh aus München zurück gekommen waren, holte er die Zeitung aus dem Briefkasten und setzte sich in die Küche. Jetzt würde er erst mal frühstücken. Er holte sich ein Brötchen und beschmierte dieses mit Marmelade. Bevor er reinbiss öffnete er noch die Sportseite der Zeitung, als ihm das Stück Brötchen fast aus dem Mund fiel. 2 volle Seiten war der Spielbericht des Vortrages lang. Bilder rundeten diesen hier und da ab.
Lucas begann zu lesen. Das Brötchen legte er zur Seite er würde auch später noch essen können.
Hauptsächlich wurden 3 Personen gelobt. Jan Welke und Sebastian Stoyan, da jeder von ihnen jeweils 3 Tore geschossen hatte. Was vor allem für Sebastian gut war, da dieser der jüngste der ganzen Mannschaft ist. Und da ist es beachtlich wenn man so viel Tore schießt. Überhaupt hatte er sich in seiner 2. Saison bei den Eislöwen sehr verbessert. Seine Trefferquote hatte sich gegenüber der letzten Saison verdoppelt. Aber auch für einen erfahreneren Spieler wie Jan sind 3 Treffer in einem Spiel eine spitzen Leistung. Die 3. Person die gelobt wurde war Lucas selbst. Es hieß nachdem die Torwarte ausgetauscht wurden ging es mit den Löwen wieder bergauf. Lucas sei einer der begabtesten Jung-Torwarte die es gibt. Und es hieß die Eislöwen können froh und stolz sein einen solchen Torwart zu haben, denn ohne ihn wäre das Spiel wohl nicht zu Gunsten der Eislöwen ausgefallen. Lucas legte die Zeitung beiseite. Für seinen Geschmack wurde er zu viel gelobt. Ohne die anderen Spieler hätten sie nie gewinnen können.
Lucas schnappte sich sein Brötchen und spazierte damit ins Wohnzimmer wo er sich vors Videphone setzte. Kurze Zeit darauf erschien Bridger auf dem Bildschirm.
„Und wie sieht's aus? Hab ich den Admiral umsonst um Urlaub gebeten.?"
„Nein haben sie nicht. Wir haben mit 6 zu 3 gewonnen."
„6 zu 3? Wow."
„Und bekommen sie den Urlaub?"
„Ja und noch besser. Ich bekomme so viel Urlaub das ich bei allen Spielen dabei sein kann."
„Echt? Das ist ja super."
„Aber dafür geht mein ganzer restlicher Urlaub drauf. Ich hab dann nur noch für Weihnachten ein paar Tage."
„Dann sollten sie es vielleicht nicht machen. Das Jahr ist noch lang."
„Mach dir keine Sorgen. Das restliche Jahr übersteh ich schon. Ich will mir doch nicht entgehen lassen wie ihr Deutscher Meister werdet."
„Super wir können natürlich auch was unternehmen, wenn ich kein Training hab."
„Lass uns das ausmachen wenn ich da bin."
„Wann kommen sie denn?"
„Ich denke ich bin Donnerstagabend da."
„Rufen sie mich einfach an, dann hole ich sie ab."
„Mmh. Sag mal gegen wenn müsst ihr denn im Finale antreten?"
„Gegen Frankfurt."
„Die Frankfurt Lions... das wird wohl nicht so einfach."
„Das nicht, aber wir haben es gegen München geschafft, da schaffen wir auch Frankfurt, auch wenn die letzte Saison Meister geworden sind. Immerhin haben wir es schon mal geschafft gegen sie zu gewinnen. Nämlich in der Meisterrunde."
„Ich werd euch auf jeden Fall unterstützen. Mein Flieger geht bald und ich muss gleich los."
„Ok. Rufen sie mich an."
„Mach ich."
Donnerstagabend:
„Ich seh schon du hast umgeräumt."
„Und renoviert. Das sah hier alles so öde aus, da musste ich was tun."
„Bekomm ich wieder die Couch zum schlafen?"
„Ich fürchte ja. Bis jetzt konnte ich es mir nicht leisten noch ein Bett zu kaufen und Platz hab ich dafür auch nicht."
„Schon gut. Ich überlebe das. Aber vielleicht hab ich ja Glück und erleide einen Rückenschaden, dann hab ich ein paar extra Urlaubstage."
Anm:
1. Falls ihr euch wundert warum Lucas gesagt hat das es 5 Spiele im Finale sind: Es ist so in der 3. Liga sind es maximal 3 Spiele die im Finale bestritten werden müssen. Eine Mannschaft muss also 2 mal gewinnen. In der 1. Liga liegt der Fall anders. Da muss eine Mannschaft 3 Spiele gewinnen. Das heißt es können maximal 5 Spiele stattfinden. Die Eislöwen sind real zwar in der 3. Liga, aber in meiner FF eben in der 1., deshalb müssen sie 3 Spiele gewinnen.
2. Das Heimspiel in München das ich hier beschrieben habe war mit Abstand das schlimmste das ich je gesehen habe. So lange glaubten alle wir würden verlieren. Meine Freundin stand neben mir und sagte immer wieder: „Wir werden verlieren, wir werden verlieren."Doch ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Also hab ich zu ihr gesagt: „Hör auf damit. Wir verlieren nicht. Wir schaffen das."Ich weiß gar nicht wie wir alle das Spiel überstanden haben. Wir haben vor Jubel und Buhrufen geschrieen bis wir heißer waren. Obwohl es in der Eishalle sonst immer ziemlich kalt ist war uns an diesem total heiß. Das Spiel war echt ein Wechselbad der Gefühle. Ständig zwischen Enttäuschung und Hoffnung hin und her gerissen zu sein, war echt nicht so schön. Und als es dann zum Penaltyschießen kam und wir mit 2 zu 1 im Rückstand lagen ist wohl fast jedem in der ganzen Halle das Herz stehen geblieben. Wir haben uns nur noch an einander geklammert und gebetet das wir gewinnen würden. Und als wir es geschafft hatten war die Erleichterung mehr als groß. Und obwohl das Spiel echt spannend war lege ich nicht zu viel Wert drauf noch mal so eins sehen zu müssen. Denn da wurden meine Nerven nicht gerade geschont. (
Am Freitag saß Lucas verschlafen im Bus der ihn und die Mannschaft nach München bringen sollte. Auch in den letzten Tagen hatte er wieder nicht ausreichend Schlaf bekommen. Die beiden letzten Trainingstage waren problemlos vorüber gegangen. Die Mannschaft schien sich auf jeden Fall auf das bevorstehende Spiel zu freuen. Wiedereinmal schienen alle putzmunter zu sein nur Lucas nicht. Also hatte er sich auf die letzte Sitzreihe in der letzten Ecke des Busses gesetzt um doch noch etwas Schlaf zu bekommen.
Doch der Lärmpegel im Bus war so hoch das es ein einschlafen fast unmöglich machte. Und ab und zu kam auch ein Spieler der sich mit Lucas unterhalten wollte, so das auch die letzte Hoffnung auf Schlaf flöten ging.
Der erste Puck schoss auf Lucas zu doch dieser registrierte dies zu spät und somit musste der Puck unweigerlich im Tor landen. Die Münchner Spieler rissen begeistert die Arme in die Luft, während die Münchner Fans vor Freude lauthals ihre Mannschaft anfeuerten. Sofort starteten die Löwen unter dem Jubel ihrer Fans zum Gegenangriff. Dieser wurde jedoch von den Münchnern unter Applaus der Fans vereitelt. Die 400 Dresdner Fans wollten den Münchner Fans in nichts nachstehen und versuchten die 2000 Fans zu übertönen.
1 Stunde später:
Das letzte Drittel hatte gerade begonnen und die Löwen kassierten wieder ein Tor. Inzwischen stand es 4 zu 1 für München. Nun begann Dresden so oft es nur ging aufs Tor zu schießen. Die meiste Zeit war der Puck in der Gewalt der Dresdner Spieler die wirklich jede Gelegenheit nutzten um zu treffen, doch am Ende des Spiels blieb es nur bei einem 4 zu 3 für München.
Enttäuscht räumten die Dresdner das Feld. Und obwohl Lucas doch ganz gut gespielt hatte war der Trainer überhaupt nicht zufrieden mit ihm.
„Lucas das war nicht gerade dein bestes Spiel. Was war los mit dir?"
„Ich bin irgendwie nicht so gut in Form."
„Dann solltest du schnell wieder in Form kommen. Formtiefs können wir uns nicht leisten."
„Ich weiß. Ich werde mich bessern."
„Gut und jetzt geh unter die Dusche."
Noch am selben Abend fuhren die Eislöwen zurück nach Dresden und während die meisten über das Spiel philosophierten bekam Lucas endlich seinen wohlverdienten Schlaf auch wenn dieser mit seltsamen Träumen gespickt war.
„Aufwachen Lucas. Hey aufwachen."
Unsanft wurde Lucas aus dem Schlaf geholt. Als er nicht mehr verschwommen sah konnte er Mike vor sich entdecken.
„Hey warum weckst du mich?"fragte Lucas mürrisch.
„Ich hätte dich auch schlafen lassen können, aber wir sind schon wieder in Dresden und da dachte ich du willst vielleicht aussteigen um nachhause zu fahren."meinte Mike amüsiert lächelnd.
„Oh wir sind schon da?"
„Ja du hast die ganze Fahrt verpennt."
Lucas stand auf und verließ den Bus, dann schnappte er sich seine Tasche und ging träge zu seinem Auto, an dem schon die anderen Spieler warteten.
„Na so wie du aussiehst fahr ich lieber. Du baust uns noch einen Unfall wegen deiner Müdigkeit und ich würde gern noch etwas leben."schlug Jan Welke vor.
„Mir egal."meinte Lucas nur und schmiss seine Tasche in den Kofferraum bevor er das selbe mit sich tat, aber bei ihm war es der Beifahrer sitzt.
Mühsam schleifte Lucas die Tasche hinter sich her. Noch 2 Etagen und er würde endlich in seiner Wohnung sein.
Als er in der selbigen ankam viel er aufs Bett und schlief sofort ein.
Wie wild klopfte es an Lucas Tür kurz bevor er diese öffnete. Ein vorwurfsvoller Blick von Petr Sikora traf ihn.
„Ich weiß wir müssen los. Hab verschlafen. Ich beeil mich auch schon."
Der Captain der Eislöwen sagte kein Wort dazu sondern drehte sich um und ging.
„Leg dir mal nen Wecker zu, dann verschläfst du nicht immer."
Lucas verzog das Gesicht bei den Worten von Calce der am Steuer seines Wagens saß.
Da Lucas nicht aufgetaucht war hatten die anderen 3 Spieler sich entschlossen Luigi's Auto zu nehmen.
Calce fuhr los.
Es war mal wieder Training angesagt, denn die Löwen mussten für das morgige Heimspiel fit sein. Diesmal wurde das Training auf Mittag verlegt. Normalerweise war das Training immer nur Abends, doch heute war eine Veranstaltung in der Eishalle so das diese besetz war.
Nachmittag:
Lucas versuchte zum x-ten Mal Captain Bridger über das Videphone zu erreichen, als dieser endlich ranging.
„Hallo Lucas!"
„Hi! Ich hab schon ein paar Mal angerufen. Warum sind sie nicht rangegangen?"
„Tut mir leid. Ich hab bis eben Dienst gehabt. Wie war den euer Spiel?"
„Nicht so gut."
„Warum nicht? Habt ihr verloren?"
Lucas nickte: „Mit 4 zu 3."
„Und was glaubst du woran es lag?"
„Ich befürchte es lag an mir. Ich war irgendwie unkonzentriert."
„Ist doch nicht so schlimm. Ihr habt doch noch 2 Spiele."
„Ich weiß, aber zuhause wird Pascha spielen dürfen."
„Na und? Dann spielst du zuhause wenn ihr im Finale seit."
Lucas lächelte breit. „Sie glauben also wir schaffen das?"
„Auf jeden Fall."
Nach dem Training am Samstag stand fest das beim Heimspiel am Sonntag Norbert Pascha im Tor stehen würde. Lucas störte dies nicht zu sehr, denn er gönnte es Pascha. Und Norbert war absolut happy das er wieder im Tor stehen durfte.
Im 1. Drittel des Heimspiels sah es nicht so gut für die Löwen aus. Gleich zu Beginn nämlich in der 4. Spielminute kassierten sie ein Tor. Das die Münchner in Überzahl erzielt hatten. Die restliche Spielzeit standen sie andauernd unter Beschuss, doch Norbert der die Nerven behielt konnte die Angriffe der Gegner abwehren. Jedoch gelang den Dresdnern kein Tor.
Im 2. Drittel kassierten die Löwen gleich nach 7 Minuten ein Tor. Die Stimmung der Dresdner Fans sank ins Bodenlose. In der Hälfte des 2. Drittels passierte es dann, Richard Richter schoss aufs Tor und traf. Die Fans riefen vor Begeisterung. Endlich blühte wieder Hoffnung auf, dass man das Spiel doch noch gewinnen könnte. Doch für den Rest des Drittels fielen weder Tore für München noch für Dresden.
Das 3. Drittel begann und schon wieder knallten die Gäste den Eislöwen ein Tor rein. Nun stand es 3 zu 1. Was die Laune der ca. 2000 Dresdner Fans mächtig senkte. In der 52 Minute stand Luigi einsam vorm Tor der Münchner. Er bekam von Sebastian den Puck zugeschossen und hämmerte ihn unter die Latte. Die Fans jubelten lauthals. Die Dresdner musste noch wenigstens ein Tor schießen, dann würde es in die Verlängerung gehen. Die Zeit lief langsam ab. Und ein Tor schien bald nicht mehr möglich. Viele Angriffsversuche wurden von den Münchnern abgewehrt, da diese sich eine ganz bestimmte Methode haben einfallen lassen um Tor zu verhindern. Die Taktik der Münchner war diese sich vor das Tor zu schmeißen und wenn nun einer aufs Tor schießen würde, würde er nur den Spieler und nicht das Tor treffen. Die Münchner legten sich praktisch einfach in den Weg. Doch dies klappte in der 55 Minute nicht bei Jay-Jay. Er war einfach zu schnell am Tor und kein Gegner hatte die Chance sich ihm in den Weg zu legen. Er schoss und traf. Die Fans konnte es nicht mehr auf den Sitzen halten. Sie sprangen auf, schrieen und jubelten. In den restlichen Minuten des letzten Drittels kam es zu keiner Torchance mehr weder für München noch für Dresden.
Die Verlängerung begann. Die Dresdner hielten den Puck dicht in der Nähe des Münchner Tors, hatten aber nur selten eine Chance zu schießen. 2 Minuten mussten die Dresdner sogar in Unterzahl auskommen. Doch da diese sehr konzentriert spielten gelang es denn Münchner nicht zu treffen. Nach 10 Minuten Verlängerung war kein Tor gefallen.
Das Penaltyschießen begann. Die Münchner hatten als Gast in der Halle den Vortritt und durften anfangen. Der erste Münchner stellte sich in Position und jetzt legten die Dresdner Fans richtig los. Sie buhten den Gegner aus. So laut sie nur konnten und sie schafften es den ersten Spieler zu irritierte. Dieser schoss auf's Tor doch Pascha konnte den ersten Versuch der Münchner entschärfen.
Dann kam Richard Richter dran. Die Fans jubelten ihm zu, verstummten aber als er zum Schuss ansetzte. Doch dies half nichts. Der Puck schoss am Tor vorbei.
Der nächste Münchner Spieler war dran. Wieder buhte die Menge, doch dies half wenig. Er traf. Die Münchner Fans brachen in Jubel aus.
Solange bis Petr Sikora der Captain der Eislöwen zum Schuss bereit stand. Er lief aufs Tor zu, aber er Torwart hielt.
Wieder ging ein Münchner in Position. Zur Enttäuschung der Dresdner Fans traf er.
Als nächstes stellte sich Pavel Weiß auf. Die Fans hielten den Atem an. Und er traf. Die Fans schrieen, jubelten und brüllten vor Freude.
Nun stand es 2 zu 1 für München und jede Mannschaft hatte noch 2 Schüsse. Würde München noch 2 mal treffen, dann hätte die Dresdner verloren. Sie hätte keine Chance mehr zu gewinn, auch wenn sie die nächsten 2 Mal treffen würden.
Doch etwas erleichtert konnten die Dresdner aufatmen als der nächste Münchner nicht traf.
Dann nahm Luigi Calce Aufstellung. Er fixierte das Tor an und lief drauf zu. Und er traf. Jetzt stand wirklich jeder Dresdner Fan und weigerte sich strickt sich wieder zu setzten.
Obwohl es jetzt 2 zu 2 stand gab es noch keinen Grund sich zu freuen. Die nächsten beiden Schüsse würden die Entscheidung bringen.
Wieder begann der Münchner Spieler. Jetzt gaben die Dresdner Fans alles. Sie buhten und pfiffen so laut und lange es ging. Und es schien zu wirken. Der Münchner traf nicht. Die Dresdner jubelten wieder ausgiebig, doch als sie sahen das Jay-Jay das Feld betrat stockte ihnen der Atem. Es wurde direkt leise in der Halle. Fast niemand traute sich was zu sagen. Würde Jay- Jay jetzt treffen, dann würde es 3 zu 2 stehen und die Eislöwen hätten das Spiel gewonnen.
Jay-Jay nahm Anlauf. Mit dem Puck rannte er zum Tor. Er holte mit dem Schläger aus und traf den Puck. Und dieser landete im Tor. Es dauerte ein- zwei Sekunden bis die Fans begriffen hatten was passiert war. Sie hatten soeben zum ersten Mal gegen München gewonnen. Die Menschen schrieen sich die Seele aus dem Hals. Sie klatschten, umarmten sich und jubelten.
An diesem Abend drehten die Eislöwen mehrere Ehrenrunden und ließen sich bejubeln. Während die Münchner geknickt das Feld räumten.
Nach dem die Dresdner Spieler etwas gefeiert hatten gingen sie heim. Für das Spiel am Dienstag das schwer werden würde mussten sie fit sein, deshalb viel eine große Feier flach.
Lucas ging zum Videphone als dieses am Montag gegen Nachmittag klingelte.
„Jetzt rufen sie wohl schon bei mir an, weil sie meinen nächtlichen Anruf vermisst haben und es nicht abwarten konnten bis ich anrufe?"
„Das hättest du wohl gern, damit du mich wieder terrorisieren kannst."
Lucas lächelte breit.
„Ich wollte einfach nur wissen wie euer Spiel gelaufen ist."
„Das ist super gelaufen. Norbert hat im Tor gestanden und wir haben gewonnen. Zwar knapp nach Penalty, aber wir haben gewonnen und Norbert hat seine Sache gut gemacht vor allem wenn man bedenkt das es sein erstes Penaltyschießen war."
„Ich wusste es doch das ihr gegen sie siegen könnt. Und das gleiche macht ihr auch am Dienstag."
„Ich hoffe, dass es uns gelinkt. Sagen sie mal können sie vielleicht wenn wir es schaffen ins Finale zu kommen bei unserem letzten Spiel dabei sein?"
„Ich werde es versuchen, kann dir aber nicht versprechen das es klappt. Ich werd mit dem Admiral darüber reden. Sobald ich was weiß sag ich dir bescheid. Wann ist den dein letztes Spiel?"
„Das weiß ich noch nicht genau. Es kann ja bis zu 5 Spiele geben. Aber vielleicht können sie sich ja die letzten 3 ansehen. Das wäre dann in 2 Wochen. Am Freitag in 2 Wochen ist das dritte Spiel."
„Ich seh was sich machen lässt. Ich will mir das doch nicht entgehen lassen dich in Aktion zu sehen."
„Ich würde mich freuen wenn sie kommen. Wenn wir es ins Finale schaffen."
„Zweifelst du daran?"
„Nicht direkt zweifeln. Ich weiß nur, dass es morgen ein schweres Spiel wird."
„Wahrscheinlich, aber wenn ihr euch anstrengt könnt ihr es schaffen."
Ein Alarm ertönt im Hintergrund.
„Entschuldige Lucas ich muss los. Du hörst es ja selbst."
„Kein Problem."
„Meldest du dich Mittwoch?"
„Ja, sobald ich wach bin, also gegen Nachmittag."
„Bis dann und viel Glück. Ich drück euch die Daumen."
„Danke Tschüß."
Am nächsten Tag: Die Mannschaft saß im Bus der nach München fuhr. Der Trainer ging noch einmal die Spielzüge mit allen durch, damit am Abend nichts schief gehen konnte. Nebenbei wurde noch über andere Spielzüge diskutiert, die man gegen München einsetzten konnte. Und vor allem wie man am besten verhindert das die Gegner sich vors Tor und somit in den Weg legten.
Am Abend:
Das Spiel hatte vor 15 Minuten begonnen. Pascha stand mittlerweile unsicher im Tor. Schon 2 Mal musste er hinter sich greifen. Die Mannschaft schien immer nervöser zu werden. Sie hatten es noch nicht geschafft einen Punkt zu erzielen. Und auch in den letzten 5 Minuten des 1. Drittels gelang ihnen dies nicht.
Zu Beginn des 2. Drittels schien es den Löwen wieder besser zu gehen. Sie schienen wieder neuen Elan gefasst zu haben. Doch dieser hielt nicht lange. Schon als die Münchner ihren nächsten Treffer erzielten war aller Ausdruck aus den Gesichtern der Dresdner Spieler verschwunden.
Pascha gab nach diesem 3. Treffer dem Trainer ein Zeichen der daraufhin die Torwarte austauschte. Nun durfte Lucas im Tor stehen. Es galt nun für ihn eine starke Mannschaft in die Schranken zu verweisen. Lucas war gut in Form und deshalb konnte er viele Angriffe abwehren. Doch nun fing er an heftig mit dem Stock auf das Eis zu schlagen. Damit wollte er seinen Teamkollegen signalisieren, dass diese anfangen sollten anzugreifen, denn das Spiel würde nicht mehr ewig gehen.
Mit neuem Ansporn spielten die Löwen weiter. Sie kämpften sich bis zum Tor des Gegners vor und... trafen. Die Menge jubelte. Auch wenn es nur wenige Dresdner Fans waren, die anwesend waren so konnten sie sich doch bemerkbar machen. Wie schon so oft wurden die Eislöwen durch die Tore die fielen noch motivierter. Und sie wurden ihrem Namen gerecht, sie kämpften wie Löwen und dafür wurden sie belohnt.... mit 2 weiteren Treffern und somit 2 weiteren Punkten. Nun stand es 3 zu 3. Alle Chancen waren wieder offen. Gerade als die Löwen zum Angriff ansetzen wollten kam der Pfiff. Das 2. Drittel war zu Ende.
In der Kabine wurden die Spieler vom Trainer gelobt und darin bestärkt so weiter zu spielen wie die letzten Minuten.
Und als die Eislöwen dann die Halle betraten sah man wie ihre Augen glitzerten. Entschlossenheit und Siegeswille waren darin zu sehen.
Dann schienen sie auf einmal jedem beweisen zu wollen was es heißt ein Eislöwe zu sein. Die Pucks flogen dem Münchner Torwart nur so um die Ohren und dieser hatte Mühe diese zu halten. Wenn die Münchner es einmal schafften, was wirklich selten war da die Dresdner fast alles und jeden aufhielten, den Puck in ihren Besitz zu bekommen und in Tornähe zu bringen, dann war Lucas es der scheinbar mühelos die Pucks auffing und davon abhielt ins Tor zu gelangen. Der Kampfwille der Eislöwen siegte am Ende und diese gewannen mit 6 zu 3 das Spiel und somit den Kampf um den Einzug ins Finale.
Am nächsten Tag: Lucas war gerade aufgestanden. Noch immer müde, da sie erst heute gegen 4 Uhr früh aus München zurück gekommen waren, holte er die Zeitung aus dem Briefkasten und setzte sich in die Küche. Jetzt würde er erst mal frühstücken. Er holte sich ein Brötchen und beschmierte dieses mit Marmelade. Bevor er reinbiss öffnete er noch die Sportseite der Zeitung, als ihm das Stück Brötchen fast aus dem Mund fiel. 2 volle Seiten war der Spielbericht des Vortrages lang. Bilder rundeten diesen hier und da ab.
Lucas begann zu lesen. Das Brötchen legte er zur Seite er würde auch später noch essen können.
Hauptsächlich wurden 3 Personen gelobt. Jan Welke und Sebastian Stoyan, da jeder von ihnen jeweils 3 Tore geschossen hatte. Was vor allem für Sebastian gut war, da dieser der jüngste der ganzen Mannschaft ist. Und da ist es beachtlich wenn man so viel Tore schießt. Überhaupt hatte er sich in seiner 2. Saison bei den Eislöwen sehr verbessert. Seine Trefferquote hatte sich gegenüber der letzten Saison verdoppelt. Aber auch für einen erfahreneren Spieler wie Jan sind 3 Treffer in einem Spiel eine spitzen Leistung. Die 3. Person die gelobt wurde war Lucas selbst. Es hieß nachdem die Torwarte ausgetauscht wurden ging es mit den Löwen wieder bergauf. Lucas sei einer der begabtesten Jung-Torwarte die es gibt. Und es hieß die Eislöwen können froh und stolz sein einen solchen Torwart zu haben, denn ohne ihn wäre das Spiel wohl nicht zu Gunsten der Eislöwen ausgefallen. Lucas legte die Zeitung beiseite. Für seinen Geschmack wurde er zu viel gelobt. Ohne die anderen Spieler hätten sie nie gewinnen können.
Lucas schnappte sich sein Brötchen und spazierte damit ins Wohnzimmer wo er sich vors Videphone setzte. Kurze Zeit darauf erschien Bridger auf dem Bildschirm.
„Und wie sieht's aus? Hab ich den Admiral umsonst um Urlaub gebeten.?"
„Nein haben sie nicht. Wir haben mit 6 zu 3 gewonnen."
„6 zu 3? Wow."
„Und bekommen sie den Urlaub?"
„Ja und noch besser. Ich bekomme so viel Urlaub das ich bei allen Spielen dabei sein kann."
„Echt? Das ist ja super."
„Aber dafür geht mein ganzer restlicher Urlaub drauf. Ich hab dann nur noch für Weihnachten ein paar Tage."
„Dann sollten sie es vielleicht nicht machen. Das Jahr ist noch lang."
„Mach dir keine Sorgen. Das restliche Jahr übersteh ich schon. Ich will mir doch nicht entgehen lassen wie ihr Deutscher Meister werdet."
„Super wir können natürlich auch was unternehmen, wenn ich kein Training hab."
„Lass uns das ausmachen wenn ich da bin."
„Wann kommen sie denn?"
„Ich denke ich bin Donnerstagabend da."
„Rufen sie mich einfach an, dann hole ich sie ab."
„Mmh. Sag mal gegen wenn müsst ihr denn im Finale antreten?"
„Gegen Frankfurt."
„Die Frankfurt Lions... das wird wohl nicht so einfach."
„Das nicht, aber wir haben es gegen München geschafft, da schaffen wir auch Frankfurt, auch wenn die letzte Saison Meister geworden sind. Immerhin haben wir es schon mal geschafft gegen sie zu gewinnen. Nämlich in der Meisterrunde."
„Ich werd euch auf jeden Fall unterstützen. Mein Flieger geht bald und ich muss gleich los."
„Ok. Rufen sie mich an."
„Mach ich."
Donnerstagabend:
„Ich seh schon du hast umgeräumt."
„Und renoviert. Das sah hier alles so öde aus, da musste ich was tun."
„Bekomm ich wieder die Couch zum schlafen?"
„Ich fürchte ja. Bis jetzt konnte ich es mir nicht leisten noch ein Bett zu kaufen und Platz hab ich dafür auch nicht."
„Schon gut. Ich überlebe das. Aber vielleicht hab ich ja Glück und erleide einen Rückenschaden, dann hab ich ein paar extra Urlaubstage."
Anm:
1. Falls ihr euch wundert warum Lucas gesagt hat das es 5 Spiele im Finale sind: Es ist so in der 3. Liga sind es maximal 3 Spiele die im Finale bestritten werden müssen. Eine Mannschaft muss also 2 mal gewinnen. In der 1. Liga liegt der Fall anders. Da muss eine Mannschaft 3 Spiele gewinnen. Das heißt es können maximal 5 Spiele stattfinden. Die Eislöwen sind real zwar in der 3. Liga, aber in meiner FF eben in der 1., deshalb müssen sie 3 Spiele gewinnen.
2. Das Heimspiel in München das ich hier beschrieben habe war mit Abstand das schlimmste das ich je gesehen habe. So lange glaubten alle wir würden verlieren. Meine Freundin stand neben mir und sagte immer wieder: „Wir werden verlieren, wir werden verlieren."Doch ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Also hab ich zu ihr gesagt: „Hör auf damit. Wir verlieren nicht. Wir schaffen das."Ich weiß gar nicht wie wir alle das Spiel überstanden haben. Wir haben vor Jubel und Buhrufen geschrieen bis wir heißer waren. Obwohl es in der Eishalle sonst immer ziemlich kalt ist war uns an diesem total heiß. Das Spiel war echt ein Wechselbad der Gefühle. Ständig zwischen Enttäuschung und Hoffnung hin und her gerissen zu sein, war echt nicht so schön. Und als es dann zum Penaltyschießen kam und wir mit 2 zu 1 im Rückstand lagen ist wohl fast jedem in der ganzen Halle das Herz stehen geblieben. Wir haben uns nur noch an einander geklammert und gebetet das wir gewinnen würden. Und als wir es geschafft hatten war die Erleichterung mehr als groß. Und obwohl das Spiel echt spannend war lege ich nicht zu viel Wert drauf noch mal so eins sehen zu müssen. Denn da wurden meine Nerven nicht gerade geschont. (
