Titel: I've been waiting so long
Teil : 3/?
Autor: Shiva
Email: Shiva_is_back@yahoo.de
Fanfiction : Fushigi Yuugi
Rating: G
Warnung: Darfic ? Sap ?
Pairing: Nuriko/Hotohori
Disclaimer : Die ganze FY-Gang gehört Yuu Watase, ich mache hiermit kein Geld und will auch nicht das Copyright verletzen.
Plötzlich verstummten die leisen Klagelaute.
„Hey ! Sie da !! Das ist der kaiserliche Haremsgarten !! Verschwinden
sie !!", hörte er Nurikos heisere Stimme rufen.
Er hörte eine zweite Stimme, verstand aber nicht, was sie sagte.
„… Nur dem Kaiser ist der Zutritt erlaubt !! Gehen sie oder ich rufe
die Wachen !!"
Gespannt lauschte Hotohori, doch die unbekannte Stimme antwortete
nicht. Er hörte, wie Nuriko sich im Zimmer bewegte.
„Sie können nicht durch mein Zimmer gehen ! Verschwinden sie über
den Zaun !! Hören sie nicht !?!" Wut mischte sich in Nurikos Stimme,
doch Hotohori glaubte auch einen Hauch von Furcht zu hören.
Besorgt rief er ein paar Haremswächter zu sich.
„Öffnet die Tür ! Schnell !", befahl er.
Verduzt starrten die Wachen ihn an, dann nickten sie und brachen
geschickt innerhalb von Sekunden das Schloss auf. Erleichtert betrat
Hotohori den Raum, blickte in das fassungslose Gesicht Nurikos und
das entsetzte Gesicht eines Fremden.
„Nehmt ihn fest !!", ordnete Hotohori kalt an, dann ging er eilig zu
Nuriko hinüber, der leichenblass auf seinem Bett saß.
Kaum, dass die Wachen den Raum verlassen hatten, kniete Hotohori
vor Nuriko nieder, nahm das schöne Gesicht des jungen Mannes in die
Hände und betrachtete die großen, rotgeweinten Augen. Unsicher
leckte er sich über die Lippen.
„Alles in Ordnung, Nuriko ? Hat er dir wehgetan ?", fragte er atemlos.
Nuriko starrte ihn noch immer durcheinander an, dann schüttelte er,
durch Hotohoris Hände leicht beeinträchtigt, den Kopf. Mit einem
traurigen Lächeln bemerkte Hotohori die leichte Röte, die sich auf
Nurikos feuchten Wangen ausbreitete. Vorsichtig ließ er die Hände
sinken, tastete nach Nurikos kalten Fingern.
„… Warum seid ihr hergekommen, Heika-sama ?!" Nuriko zwang sich,
wegzusehen, doch seine Augen glitten immer wieder für Sekunden
zum Kaiser zurück.
„… Ich wollte mich entschuldigen… Dass ich so unfreundlich zu dir
war.. Und dass ich… dich angelogen habe…"
Nuriko blinzelte mehrmals verduzt.
„… Angelogen ?"
Hotohori nickte beschämt.
„Ich… Ich sagte, du musst bleiben, weil die Priesterin all ihre Seishi
um sich braucht…"
Nuriko schwieg. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen,
verdeutlichten seinen Ärger. Hotohori sah zur Seite, es schien ihm
offenbar schwer zu fallen, weiter zu sprechen. Er holte tief Luft.
„Ich… Ich war egoistisch. Ich wollte, dass du hier bleibst, weil…"
Nuriko starrte den Kaiser fassungslos an. Was es auch war, warum
der Kaiser ihn hier behalten wollte, und wenn es nur für
Palastreparaturen war, das hieß, der Kaiser brauchte ihn ! Mit
angehaltenem Atem wartete er auf Hotohoris nächste Worte.
„… Ich wollte dich nicht verlieren… Du bedeutest mir so viel…",
wisperte Hotohori unsicher.
Sprachlos blickte Nuriko in das leidvolle Gesicht des Kaisers.
„… Was… ?"
„Ich… ich liebe dich…", stotterte Hotohori verstört.
Nuriko schwieg. Furchtsam hob Hotohori den Blick, nicht sicher,
wie Nuriko reagieren würde.
„… Miaka hat euch darum gebeten, nicht wahr ?"
Verwirrt starrte Hotohori ihn an.
„Worum gebeten ?", fragte er ahnungslos.
Nuriko warf ihm einen zornigen Blick zu und machte seine Hände
los. Wütend stand er auf.
„Mir zu sagen, dass ihr mich liebt !!", fauchte er.
Hotohori sah ihn entsetzt an, wollte sich gerade rechtfertigen, als
Nuriko ihm das Wort abschnitt.
„Aber ich brauche euer falsches Mitleid nicht !! Ich habe auch die
letzten zwei Jahre ohne eure Liebe ertragen, und ich werde es auch
weiterhin schaffen !! Ihr müsst mich nicht beleidigen, indem ihr mit
dieser Lüge kommt, um mich zu ‚trösten' !!" Er spuckte das letzte
Wort regelrecht aus.
Tränen perlten über Nurikos Gesicht und der junge Seishi wischte
sie ärgerlich mit der Faust weg. Fassungslos hörte Hotohori ihm
zu, die Augen weit aufgerissen.
„Ihr macht euch über mich lustig ! Ihr verspottet mich mit eurem
Mitleid !! Ich hasse euch !!", tobte Nuriko.
Inzwischen rannen auch Tränen über Hotohoris edles Gesicht,
jedoch hob er nicht die Hand, um sie wegzuwischen. Nuriko starrte
ihn schweratmend an, trat unsicher einen Schritt zurück.
Er hatte den Kaiser angeschrieen. Ihn beleidigt.
Den Mann, den er liebte.
Den Kaiser, der über sein Schicksal entschied.
Bestürzt sank er auf die Knie, verbeugte sich tief vor Hotohori. Er
wimmerte leise.
„Es tut mir leid… Ich hatte nicht das Recht…"
Hotohori weinte noch immer stumm, beobachtete Nuriko, dessen
Stirn bereits den Boden berührte, hörte sein leises Schluchzen.
Verzweiflung stieg in ihm auf. Er konnte nichts tun. Nuriko glaubte
ihm nicht. Er hasste ihn sogar. Und er weinte. Es war Hotohori
unerträglich, Nuriko weinen zu sehen. Zaghaft, regelrecht
ängstlich, streckte er die Hand nach Nuriko aus, berührte
schüchtern sein seidiges Haar.
„Nuriko… Bitte… Bitte wein doch nicht…", hauchte er besorgt,
rutschte auf Knien zu ihm hin.
Mit zitternden Händen strich er über die langen Haare und Nurikos
bebende Schultern.
„Wein nicht…"
Nuriko blickte unsicher auf, sah in Hotohoris feuchte,
warmleuchtende Augen. Hotohori schluchzte leise, zog Nuriko
hoch und drückte ihn fest an sich.
„Verzeih mir… Ich… Ich liebe dich doch…", winselte er an Nurikos
Ohr.
Nuriko rührte sich nicht. Schweigend horchte er auf Hotohoris leise
Worte, erschauerte leicht, als die kühlen Tränen Hotohoris über
seine Halsbeuge rannen.
„Hotohori-sama…"
Der junge Kaiser reagierte nicht, klammerte sich nur noch mehr
an Nuriko.
„Hotohori-sama…"
„Schick mich nicht fort… Bitte…", flehte Hotohori leise.
Nuriko seufzte tief, lehnte sich erschöpft gegen Hotohoris Schulter.
Vorsichtig legte er seine rechte Hand auf Hotohoris Rücken. Er
atmete selig den Duft Hotohoris' Haar ein.
„Aber ihr müsst jetzt gehen, Hotohori-sama… Eure Berater
vermissen euch sicher schon… Außerdem wird es Gerede geben,
wenn ihr noch länger bleibt…", wisperte Nuriko zärtlich.
Hotohori schwieg, rührte sich nicht.
Er hatte Nuriko enttäuscht. Kein Wunder, dass Nuriko ihn fortschickte.
Er hatte nicht das Recht, ihn weiter zu belästigen und zu quälen.
Mit einem schmerzlichen Ausdruck im Gesicht stand er auf, strich
sich fahrig durchs Haar. Er hatte alles kaputt gemacht.
Verstört drehte er sich um, um das Zimmer zu verlassen.
„Hotohori-sama ?"
Der junge Kaiser drehte sich um, sah Nuriko aufmerksam an. Nuriko
blinzelte zu ihm hoch, dann lächelte er matt.
„Ich liebe euch, Hotohori-sama… Egal, was ihr fühlt… Ich werde euch
immer lieben…", versprach er zärtlich.
Hotohori starrte ihn fassungslos an.
„Du… Du hasst mich nicht ?!"
Nuriko schüttelte den Kopf, schlug die Augen nieder und strich sich
über seinen zerknitterten Rock.
„Ihr solltet jetzt wirklich gehen… Sonst ruiniert ihr noch meinen Ruf.",
lächelte Nuriko schwach.
„Ich…"
„Bitte.", sagte Nuriko ernst.
Hotohori nickte. Er wollte es sich nicht unbedingt gleich wieder mit
Nuriko verscherzen.
„Ich… Darf ich morgen…"
„Nun ?"
„… Nichts… Ich… Ich gehe dann…"
„Gute Nacht, Hotohori-sama…"
„Schlaf gut, Nuriko…" Unsicher verließ er den Raum.
*
Nuriko starrte ruhig an die Decke. Er hatte keine Lust aufzustehen.
Es gab keinen Grund dafür. Außerdem hatte er Kopfschmerzen. Er
hätte gestern Abend doch nichts mehr von diesem schweren Wein
trinken sollen.
Nur langsam erinnerte er sich an den vergangenen Abend, der ihm
mehr wie ein Traum denn Wirklichkeit vorkam. Er war sich nicht
sicher, was er fühlen sollte. Hotohori-sama sagte, dass er ihn liebte.
Aber konnte er ihm glauben ? Was, wenn er Recht hatte und Miaka
den Kaiser nur darum gebeten hatte, ihn zu trösten ? Wenn das alles
nur eine weitere Lüge war ?
Aber was, wenn er die Wahrheit sagte ? Wenn er das ernst meinte ?
Doch selbst wenn… Es gab ja doch keine Zukunft für sie. Der Kaiser
brauchte einen Erben.
Nuriko setzte sich auf. Es gab doch einen Grund aufzustehen. Es war
Sonntag. Er musste beten gehen…
*
Verblüfft beobachtete Chichiri Nuriko, der in einen edlen, weißen
Kimono mit aufgestickten Kirschblüten gekleidet zum Suzaku-Schrein
im Palastgarten ging. Seine Haare waren äußerst sorgfältig
hochgesteckt und der junge Krieger tastete immer wieder danach, wie
um zu überprüfen, ob der Wind die aufwendige Frisur nicht zerstört hatte.
„Warum geht Nuriko-san beten ?" Chichiri legte den Kopf schief.
Leise schlich er sich zum Schrein.
*
Nuriko sah sich in dem kleinen Schrein um, dann zündete er ein paar
Räucherstäbchen an. Mit einer tiefen Verbeugung ging er vor dem
Altar Suzakus' in die Knie. Er neigte den Kopf und faltete die Hände
zum Gebet.
„Oh geliebter Gott Suzaku, erhöre meinen Wunsch. Oh verehrter Gott
der Leidenschaft und Liebe, erfülle meine Bitte. Mach, dass ich
Hotohori-sama einen Erben schenken kann… Oh geliebter Gott
Suzaku, erhöre meinen Wunsch. Oh verehrter Gott…", wiederholte er leise.
Chichiri, der in der Nähe des Schreinfensters sah, hörte aufmerksam zu.
Wie ein Mantra sagte Nuriko die gleichen Sätze immer wieder auf. Ob er
das zum ersten Mal tat ? Chichiri zweifelte daran. Gerade jetzt, wo er sich
so sehr mit Hotohori-sama verstritten hatte, würde er sicher nicht
anfangen, Suzaku anzuflehen. Vermutlich betete Nuriko schon über längere
Zeit zu Suzaku und hatte es wie ein Ritual beibehalten, selbst nachdem er
so wütend auf Hotohori-sama war.
Wie stellte Nuriko sich das vor ? Glaubte er, Suzaku würde ihn in eine
Frau verwandeln ?
Chichiri seufzte mitleidig. Nuriko betete dort drinnen sicher schon eine
halbe Stunde. Es wurde langsam kalt hier draußen auf dem nassen Rasen.
Und im Schrein, wo zwar ein paar Kerzen brannten, war es sicherlich auch
nicht wärmer, vor allem nicht, wenn Nuriko die ganze Zeit auf dem kalten
Marmor hockte.
Von weitem sah er Hotohori-sama durch den Garten spazieren. Eilig machte
er sich aus dem Staub. Er hatte keine große Lust, gleich ein paar
unangenehme Fragen beantworten zu müssen. Zum Beispiel, warum er
Nuriko bei seinem Gebet belauscht hatte.
*
Nuriko betrachtete die abgebrannten Räucherstäbchen. Er hatte nun eine
Stunde gebetet. Behutsam richtete er sich auf, wusste, dass er vorsichtig
sein musste, weil seine Beine vermutlich taub waren. Schwankend ging er
zum Tor des Schreins.
Verwirrt und errötend blickte er in das ernste Gesicht des Kaisers.
„Hotohori-sama ?"
„Was hast du so lange im Schrein gemacht ? Ich warte schon seit einer
halben Stunde, dass du herauskommst…"
Noch mehr Röte stieg in sein Gesicht.
„Ich habe gebetet… Habt ihr mich belauscht ?" Ärger und Scham stieg in
ihm hoch.
Hotohori schüttelte heftig den Kopf, kam einige Schritte näher.
„Natürlich nicht ! Ich würde es nie wagen ! Wirklich, ich…"
„Schon gut, Hotohori-sama… Es war dumm von mir, das zu behaupten.
Verzeiht mir…"
Hotohori lächelte Nuriko zärtlich an, nahm seine Hände in seine.
„… Deine Hände sind immer so kalt, Nuriko…", murmelte er.
Nuriko schwieg. Hotohoris Nähe machte ihn nervös. Vor allem jetzt.
„… Wollen wir zusammen frühstücken, Nuriko ? Oder hast du schon
gegessen ?"
Nuriko schüttelte den Kopf, senkte den Blick, um nicht noch mehr zu
erröten, als Hotohori ihm direkt in die Augen sah.
„Nein, ich… Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich mit euch
frühstücken dürfte…", wisperte er unruhig.
Hotohoris Gesicht erstrahlte und er küsste Nurikos Hände.
„Danke !"
Nuriko glaubte, er würde sterben vor Glück. Das bloße Gefühl von
Hotohoris Lippen *irgendwo* auf seiner Haut war mehr, als er je erwartet
hätte. Gleichzeitig sagte er sich, dass sein Verhalten albern war, es war
schließlich nur ein Handkuss. Lächelnd trat er die letzte Stufe des
Schreins hinunter und nahm den von Hotohori gebotenen Arm entgegen.
„Gibt es etwas Bestimmtes, was du essen möchtest, Nuriko ?", fragte
Hotohori, achtete mehr auf Nurikos Gesicht als auf den Weg.
Nuriko schüttelte den Kopf, lehnte sich glücklich an Hotohoris Arm. In
diesem Moment war es ihm egal, ob Hotohori ihn belog oder nicht.
Hauptsache, er konnte in seiner Nähe sein.
*
Fortsetzung folgt...
Hmmm... Sagt mal, würde euch eine Preggy-Fic stören ? *kicher*
Teil : 3/?
Autor: Shiva
Email: Shiva_is_back@yahoo.de
Fanfiction : Fushigi Yuugi
Rating: G
Warnung: Darfic ? Sap ?
Pairing: Nuriko/Hotohori
Disclaimer : Die ganze FY-Gang gehört Yuu Watase, ich mache hiermit kein Geld und will auch nicht das Copyright verletzen.
Plötzlich verstummten die leisen Klagelaute.
„Hey ! Sie da !! Das ist der kaiserliche Haremsgarten !! Verschwinden
sie !!", hörte er Nurikos heisere Stimme rufen.
Er hörte eine zweite Stimme, verstand aber nicht, was sie sagte.
„… Nur dem Kaiser ist der Zutritt erlaubt !! Gehen sie oder ich rufe
die Wachen !!"
Gespannt lauschte Hotohori, doch die unbekannte Stimme antwortete
nicht. Er hörte, wie Nuriko sich im Zimmer bewegte.
„Sie können nicht durch mein Zimmer gehen ! Verschwinden sie über
den Zaun !! Hören sie nicht !?!" Wut mischte sich in Nurikos Stimme,
doch Hotohori glaubte auch einen Hauch von Furcht zu hören.
Besorgt rief er ein paar Haremswächter zu sich.
„Öffnet die Tür ! Schnell !", befahl er.
Verduzt starrten die Wachen ihn an, dann nickten sie und brachen
geschickt innerhalb von Sekunden das Schloss auf. Erleichtert betrat
Hotohori den Raum, blickte in das fassungslose Gesicht Nurikos und
das entsetzte Gesicht eines Fremden.
„Nehmt ihn fest !!", ordnete Hotohori kalt an, dann ging er eilig zu
Nuriko hinüber, der leichenblass auf seinem Bett saß.
Kaum, dass die Wachen den Raum verlassen hatten, kniete Hotohori
vor Nuriko nieder, nahm das schöne Gesicht des jungen Mannes in die
Hände und betrachtete die großen, rotgeweinten Augen. Unsicher
leckte er sich über die Lippen.
„Alles in Ordnung, Nuriko ? Hat er dir wehgetan ?", fragte er atemlos.
Nuriko starrte ihn noch immer durcheinander an, dann schüttelte er,
durch Hotohoris Hände leicht beeinträchtigt, den Kopf. Mit einem
traurigen Lächeln bemerkte Hotohori die leichte Röte, die sich auf
Nurikos feuchten Wangen ausbreitete. Vorsichtig ließ er die Hände
sinken, tastete nach Nurikos kalten Fingern.
„… Warum seid ihr hergekommen, Heika-sama ?!" Nuriko zwang sich,
wegzusehen, doch seine Augen glitten immer wieder für Sekunden
zum Kaiser zurück.
„… Ich wollte mich entschuldigen… Dass ich so unfreundlich zu dir
war.. Und dass ich… dich angelogen habe…"
Nuriko blinzelte mehrmals verduzt.
„… Angelogen ?"
Hotohori nickte beschämt.
„Ich… Ich sagte, du musst bleiben, weil die Priesterin all ihre Seishi
um sich braucht…"
Nuriko schwieg. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen,
verdeutlichten seinen Ärger. Hotohori sah zur Seite, es schien ihm
offenbar schwer zu fallen, weiter zu sprechen. Er holte tief Luft.
„Ich… Ich war egoistisch. Ich wollte, dass du hier bleibst, weil…"
Nuriko starrte den Kaiser fassungslos an. Was es auch war, warum
der Kaiser ihn hier behalten wollte, und wenn es nur für
Palastreparaturen war, das hieß, der Kaiser brauchte ihn ! Mit
angehaltenem Atem wartete er auf Hotohoris nächste Worte.
„… Ich wollte dich nicht verlieren… Du bedeutest mir so viel…",
wisperte Hotohori unsicher.
Sprachlos blickte Nuriko in das leidvolle Gesicht des Kaisers.
„… Was… ?"
„Ich… ich liebe dich…", stotterte Hotohori verstört.
Nuriko schwieg. Furchtsam hob Hotohori den Blick, nicht sicher,
wie Nuriko reagieren würde.
„… Miaka hat euch darum gebeten, nicht wahr ?"
Verwirrt starrte Hotohori ihn an.
„Worum gebeten ?", fragte er ahnungslos.
Nuriko warf ihm einen zornigen Blick zu und machte seine Hände
los. Wütend stand er auf.
„Mir zu sagen, dass ihr mich liebt !!", fauchte er.
Hotohori sah ihn entsetzt an, wollte sich gerade rechtfertigen, als
Nuriko ihm das Wort abschnitt.
„Aber ich brauche euer falsches Mitleid nicht !! Ich habe auch die
letzten zwei Jahre ohne eure Liebe ertragen, und ich werde es auch
weiterhin schaffen !! Ihr müsst mich nicht beleidigen, indem ihr mit
dieser Lüge kommt, um mich zu ‚trösten' !!" Er spuckte das letzte
Wort regelrecht aus.
Tränen perlten über Nurikos Gesicht und der junge Seishi wischte
sie ärgerlich mit der Faust weg. Fassungslos hörte Hotohori ihm
zu, die Augen weit aufgerissen.
„Ihr macht euch über mich lustig ! Ihr verspottet mich mit eurem
Mitleid !! Ich hasse euch !!", tobte Nuriko.
Inzwischen rannen auch Tränen über Hotohoris edles Gesicht,
jedoch hob er nicht die Hand, um sie wegzuwischen. Nuriko starrte
ihn schweratmend an, trat unsicher einen Schritt zurück.
Er hatte den Kaiser angeschrieen. Ihn beleidigt.
Den Mann, den er liebte.
Den Kaiser, der über sein Schicksal entschied.
Bestürzt sank er auf die Knie, verbeugte sich tief vor Hotohori. Er
wimmerte leise.
„Es tut mir leid… Ich hatte nicht das Recht…"
Hotohori weinte noch immer stumm, beobachtete Nuriko, dessen
Stirn bereits den Boden berührte, hörte sein leises Schluchzen.
Verzweiflung stieg in ihm auf. Er konnte nichts tun. Nuriko glaubte
ihm nicht. Er hasste ihn sogar. Und er weinte. Es war Hotohori
unerträglich, Nuriko weinen zu sehen. Zaghaft, regelrecht
ängstlich, streckte er die Hand nach Nuriko aus, berührte
schüchtern sein seidiges Haar.
„Nuriko… Bitte… Bitte wein doch nicht…", hauchte er besorgt,
rutschte auf Knien zu ihm hin.
Mit zitternden Händen strich er über die langen Haare und Nurikos
bebende Schultern.
„Wein nicht…"
Nuriko blickte unsicher auf, sah in Hotohoris feuchte,
warmleuchtende Augen. Hotohori schluchzte leise, zog Nuriko
hoch und drückte ihn fest an sich.
„Verzeih mir… Ich… Ich liebe dich doch…", winselte er an Nurikos
Ohr.
Nuriko rührte sich nicht. Schweigend horchte er auf Hotohoris leise
Worte, erschauerte leicht, als die kühlen Tränen Hotohoris über
seine Halsbeuge rannen.
„Hotohori-sama…"
Der junge Kaiser reagierte nicht, klammerte sich nur noch mehr
an Nuriko.
„Hotohori-sama…"
„Schick mich nicht fort… Bitte…", flehte Hotohori leise.
Nuriko seufzte tief, lehnte sich erschöpft gegen Hotohoris Schulter.
Vorsichtig legte er seine rechte Hand auf Hotohoris Rücken. Er
atmete selig den Duft Hotohoris' Haar ein.
„Aber ihr müsst jetzt gehen, Hotohori-sama… Eure Berater
vermissen euch sicher schon… Außerdem wird es Gerede geben,
wenn ihr noch länger bleibt…", wisperte Nuriko zärtlich.
Hotohori schwieg, rührte sich nicht.
Er hatte Nuriko enttäuscht. Kein Wunder, dass Nuriko ihn fortschickte.
Er hatte nicht das Recht, ihn weiter zu belästigen und zu quälen.
Mit einem schmerzlichen Ausdruck im Gesicht stand er auf, strich
sich fahrig durchs Haar. Er hatte alles kaputt gemacht.
Verstört drehte er sich um, um das Zimmer zu verlassen.
„Hotohori-sama ?"
Der junge Kaiser drehte sich um, sah Nuriko aufmerksam an. Nuriko
blinzelte zu ihm hoch, dann lächelte er matt.
„Ich liebe euch, Hotohori-sama… Egal, was ihr fühlt… Ich werde euch
immer lieben…", versprach er zärtlich.
Hotohori starrte ihn fassungslos an.
„Du… Du hasst mich nicht ?!"
Nuriko schüttelte den Kopf, schlug die Augen nieder und strich sich
über seinen zerknitterten Rock.
„Ihr solltet jetzt wirklich gehen… Sonst ruiniert ihr noch meinen Ruf.",
lächelte Nuriko schwach.
„Ich…"
„Bitte.", sagte Nuriko ernst.
Hotohori nickte. Er wollte es sich nicht unbedingt gleich wieder mit
Nuriko verscherzen.
„Ich… Darf ich morgen…"
„Nun ?"
„… Nichts… Ich… Ich gehe dann…"
„Gute Nacht, Hotohori-sama…"
„Schlaf gut, Nuriko…" Unsicher verließ er den Raum.
*
Nuriko starrte ruhig an die Decke. Er hatte keine Lust aufzustehen.
Es gab keinen Grund dafür. Außerdem hatte er Kopfschmerzen. Er
hätte gestern Abend doch nichts mehr von diesem schweren Wein
trinken sollen.
Nur langsam erinnerte er sich an den vergangenen Abend, der ihm
mehr wie ein Traum denn Wirklichkeit vorkam. Er war sich nicht
sicher, was er fühlen sollte. Hotohori-sama sagte, dass er ihn liebte.
Aber konnte er ihm glauben ? Was, wenn er Recht hatte und Miaka
den Kaiser nur darum gebeten hatte, ihn zu trösten ? Wenn das alles
nur eine weitere Lüge war ?
Aber was, wenn er die Wahrheit sagte ? Wenn er das ernst meinte ?
Doch selbst wenn… Es gab ja doch keine Zukunft für sie. Der Kaiser
brauchte einen Erben.
Nuriko setzte sich auf. Es gab doch einen Grund aufzustehen. Es war
Sonntag. Er musste beten gehen…
*
Verblüfft beobachtete Chichiri Nuriko, der in einen edlen, weißen
Kimono mit aufgestickten Kirschblüten gekleidet zum Suzaku-Schrein
im Palastgarten ging. Seine Haare waren äußerst sorgfältig
hochgesteckt und der junge Krieger tastete immer wieder danach, wie
um zu überprüfen, ob der Wind die aufwendige Frisur nicht zerstört hatte.
„Warum geht Nuriko-san beten ?" Chichiri legte den Kopf schief.
Leise schlich er sich zum Schrein.
*
Nuriko sah sich in dem kleinen Schrein um, dann zündete er ein paar
Räucherstäbchen an. Mit einer tiefen Verbeugung ging er vor dem
Altar Suzakus' in die Knie. Er neigte den Kopf und faltete die Hände
zum Gebet.
„Oh geliebter Gott Suzaku, erhöre meinen Wunsch. Oh verehrter Gott
der Leidenschaft und Liebe, erfülle meine Bitte. Mach, dass ich
Hotohori-sama einen Erben schenken kann… Oh geliebter Gott
Suzaku, erhöre meinen Wunsch. Oh verehrter Gott…", wiederholte er leise.
Chichiri, der in der Nähe des Schreinfensters sah, hörte aufmerksam zu.
Wie ein Mantra sagte Nuriko die gleichen Sätze immer wieder auf. Ob er
das zum ersten Mal tat ? Chichiri zweifelte daran. Gerade jetzt, wo er sich
so sehr mit Hotohori-sama verstritten hatte, würde er sicher nicht
anfangen, Suzaku anzuflehen. Vermutlich betete Nuriko schon über längere
Zeit zu Suzaku und hatte es wie ein Ritual beibehalten, selbst nachdem er
so wütend auf Hotohori-sama war.
Wie stellte Nuriko sich das vor ? Glaubte er, Suzaku würde ihn in eine
Frau verwandeln ?
Chichiri seufzte mitleidig. Nuriko betete dort drinnen sicher schon eine
halbe Stunde. Es wurde langsam kalt hier draußen auf dem nassen Rasen.
Und im Schrein, wo zwar ein paar Kerzen brannten, war es sicherlich auch
nicht wärmer, vor allem nicht, wenn Nuriko die ganze Zeit auf dem kalten
Marmor hockte.
Von weitem sah er Hotohori-sama durch den Garten spazieren. Eilig machte
er sich aus dem Staub. Er hatte keine große Lust, gleich ein paar
unangenehme Fragen beantworten zu müssen. Zum Beispiel, warum er
Nuriko bei seinem Gebet belauscht hatte.
*
Nuriko betrachtete die abgebrannten Räucherstäbchen. Er hatte nun eine
Stunde gebetet. Behutsam richtete er sich auf, wusste, dass er vorsichtig
sein musste, weil seine Beine vermutlich taub waren. Schwankend ging er
zum Tor des Schreins.
Verwirrt und errötend blickte er in das ernste Gesicht des Kaisers.
„Hotohori-sama ?"
„Was hast du so lange im Schrein gemacht ? Ich warte schon seit einer
halben Stunde, dass du herauskommst…"
Noch mehr Röte stieg in sein Gesicht.
„Ich habe gebetet… Habt ihr mich belauscht ?" Ärger und Scham stieg in
ihm hoch.
Hotohori schüttelte heftig den Kopf, kam einige Schritte näher.
„Natürlich nicht ! Ich würde es nie wagen ! Wirklich, ich…"
„Schon gut, Hotohori-sama… Es war dumm von mir, das zu behaupten.
Verzeiht mir…"
Hotohori lächelte Nuriko zärtlich an, nahm seine Hände in seine.
„… Deine Hände sind immer so kalt, Nuriko…", murmelte er.
Nuriko schwieg. Hotohoris Nähe machte ihn nervös. Vor allem jetzt.
„… Wollen wir zusammen frühstücken, Nuriko ? Oder hast du schon
gegessen ?"
Nuriko schüttelte den Kopf, senkte den Blick, um nicht noch mehr zu
erröten, als Hotohori ihm direkt in die Augen sah.
„Nein, ich… Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich mit euch
frühstücken dürfte…", wisperte er unruhig.
Hotohoris Gesicht erstrahlte und er küsste Nurikos Hände.
„Danke !"
Nuriko glaubte, er würde sterben vor Glück. Das bloße Gefühl von
Hotohoris Lippen *irgendwo* auf seiner Haut war mehr, als er je erwartet
hätte. Gleichzeitig sagte er sich, dass sein Verhalten albern war, es war
schließlich nur ein Handkuss. Lächelnd trat er die letzte Stufe des
Schreins hinunter und nahm den von Hotohori gebotenen Arm entgegen.
„Gibt es etwas Bestimmtes, was du essen möchtest, Nuriko ?", fragte
Hotohori, achtete mehr auf Nurikos Gesicht als auf den Weg.
Nuriko schüttelte den Kopf, lehnte sich glücklich an Hotohoris Arm. In
diesem Moment war es ihm egal, ob Hotohori ihn belog oder nicht.
Hauptsache, er konnte in seiner Nähe sein.
*
Fortsetzung folgt...
Hmmm... Sagt mal, würde euch eine Preggy-Fic stören ? *kicher*
