Discl. s. Kap. 1
Tashira Danke, schön das es dir gefällt
Kapitel 6
Adahra schlief zwei Tage und drei Nächte durch, ehe sie Anzeichen zeigte wieder in einen wachen Zustand überzugehen.
Die ganze Zeit war immer jemand bei ihr.
Oft waren es neben Elrond selbst auch Glorfindel und Erestor, die an ihrem Bett wachten und leise mit ihr sprachen.
Sie erzählten nichts bestimmtes, sondern wie schön z.B. dieser Herbst war, in welchen Farben er die Blätter der Bäume gefärbt hatte und wie schön sich das Licht der tief stehenden Sonne in den Wassern der Fontänen brach.
Am Morgen des dritten Tages dann begannen Adahras Augenlider zu flattern.
Elrond, der sich zu dieser Zeit gerade im Zimmer seiner Tochter befand, bemerkt die Veränderung sofort und setzte sich an ihre Seite und berührte leicht ihre Wange.
Ganz kurz schlug sie die Augen auf, schloß sie aber sofort wieder, es schien, als kostete es ihre ganze Kraft sie offen zu lassen.
" Adahra " rief Elrond sie leise
" komm mein Engel, mach die Augen auf "
Unter wie es schien größten Anstrengungen gelang es ihr schließlich die Augen zu öffnen.
Mit verschwommenem Blick sah sie zu ihrem Vater auf, der sie anlächelte.
" Ada ? " flüsterte sie leise und strecke eine Hand nach ihm aus, um ihn zu berühren, um sicher zu sein, das er wirklich da war und nicht nur ein Traum.
Vorsichtig griff Elrond nach ihrer Hand.
" ich bin hier " sagte er
" ist es wirklich, oder ist es nur ein Traum ? " fragte sie ihn.
" es ist Wirklichkeit, hab keine Angst, du bist wieder zu Hause " erwiderte er.
Mit einem zufriedenem Lächeln auf den Lippen, war sie auch schon wieder eingeschlafen.
Elrond hielt immer noch ihre schmale Hand in seiner.
Vorsichtig strich er mit einem Finger die Konturen nach, er konnte es immer noch nicht glauben, das sie wieder bei ihm war.
Das schwerste aber stand ihm erst noch bevor, er mußte ihr sagen, das ihre Mutter diese Gefilde verlassen hatte und in den unsterblichen Landen auf sie wartete.
Seufzend machte er sich daran ihre Verbände zu wechseln.
Die Wunde war gut verheilt und auch die Fäden würde er später ziehen können.
Das nächste mal, als Adahra erwachte war es Abend, sie war alleine in ihrem Zimmer.
Es dauerte einen Moment, bis sie klar sehen konnte.
Ihr kam der Raum seltsam bekannt vor, als wenn sie schon einmal hier gewesen wäre. So sehr sie auch versuchte sich zu erinnern, es gelang ihr nicht.
Sie war so tief in ihre Gedanken versunken, das sie nicht bemerkte, wie sich die Tür öffnete und ihr Vater mit einem anderen dunkelhaarigen Elb den Raum betrat.
Elrond bemerkte, das seine Tochter versuchte sich zu erinnern. Sie hatte genau den gleichen Gesichtsausdruck aufgesetzt wie früher immer, wenn sie versuchte
sich zu konzentrieren. Ein leichtes Schmunzeln glitt über seine sonst so strengen Züge.
" das war früher dein Zimmer Adahra " durchbrach er die Stille.
Adahra zuckte etwas zusammen, als sie seine Stimme vernahm.
Langsam drehte sie sich in seine Richtung und sah ihn fragend an.
" mein Zimmer ? "
Elrond nickte und trat an ihr Bett heran.
" ja, dein Zimmer. Du hast es dir ausgesucht, oder sagen wir besser in Beschlag genommen, als du fünf warst. Es war schon spät in der Nacht und ich ging noch einmal in dein Zimmer, um nach zu sehen ob alles in Ordnung sei. Als ich dort ankam fand ich dein Bett leer vor und konnte dich auch sonst nirgend im Raum entdecken " bei dem Gedanken an damals lachte Elrond leise auf " der gesamte Hausstab war auf der Suche nach dir, bis schließlich Glorfindel in diesem Raum hier nach sah und hier hast du gesessen, in deine Decke eingewickelt und Tinu in der Hand. Als er dich fragte was du hier tust, da meintest du, das Tinu die Sterne sehen
wollte und das ging aus deinem Zimmer nicht, weil die Bäume zu dicht am Fenster stehen um den Himmel zu sehen. Ich glaube Glorfindels Lachen über deine absolut ernstgemeinte Aussage konnte man bis Lorien hören. Einen Tag später bist du dann in diesem Zimmer eingezogen, damit Tinu " er griff nach dem Teddy und reichte ihn ihr " die Sterne sehen konnte und uns weitere solcher nächtlichen Überraschungen erspart blieben ".
Adahra hatte ihm gebannt zugehört und hielt nun ihren Teddy in der Hand.
Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht
" Glorfindel hat mich in mein Zimmer zurückgebracht und blieb den Rest der Nacht an meinem Bett sitzen, nicht wahr ? "
wieder nickte Elrond
" er meinte es wäre besser, nicht das Tinu noch auf die Idee kommt in der Nacht im Garten spazieren zu gehen ".
Leise kicherte Adahra, sie konnte sich wieder erinnern.
Glücklich strahlte sie ihren Vater an, das Lächeln verschwand schnell, als sie neben ihrem Vater den dunkelhaarigen Elb stehen sah.
" Ada ? "
" das ist Arion Dahra, er ist Heiler und wird mir helfen. Die Fäden aus der Wunde müssen gezogen werden, darum sind wir hier. " erklärte Elrond kurz und deutete
Arion die Utensilien auf den Tisch neben dem Bett zu abzustellen und die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
" es geht ganz schnell und wird auch nicht weh tun Dahra, das verspreche ich dir " beruhigte er seine Tochter und strich ihr ein Strähne ihres blonden Haares aus dem Gesicht.
Vorsichtig löste er den Verband an ihrem Bauch und reinigte das Umfeld der Wunde mit einer stark riechenden grünen Flüssigkeit.
Bis dahin war Adahra dem Geschehen noch ruhig gefolgt, als sie dann aber sah, wie Arion ihrem Vater ein schmales Messer gab, zuckte sie zusammen und begann unruhig zu bewegen.
Mit seiner freien Hand drückte der Elbenlord das Mädchen an das Bett
" ruhig mein Engel, ich verspreche dir es tut nicht weh " versuchte er sie zu beruhigen und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, als er auch schon begann die
Fäden zu durchtrennen.
Bevor Adahra auch nur etwas sagen konnte war er schon fertig und begann einen neuen Verband anzulegen.
" siehst du, war doch nur halb so schlimm und nun trink das hier " sagte er und reichte ihr einen Becher.
Skeptisch roch Adahra an der Flüssigkeit und verzog das Gesicht, worauf Elrond lächelnd den Kopf schüttelte, sie hatte sich wirklich kaum verändert.
Sie sah zu ihm auf und auf ihren Blick hin hob er eine Augenbraue und sah sie auffordernd an.
Adahra konnte sich an diesen Blick erinnern und so setzte sie den Becher an und trank die Flüssigkeit.
Zufrieden beobachtete der Elbenlord sein Kind.
Es betrübte ihn, das sie sich nicht erinnern konnte, aber er wußte die Erinnerung würde wiederkommen, es brauchte nur seine Zeit.
Schnell griff er nach dem Becher, den Adahra fast hätte fallen gelassen, als sie einschlief.
Er hatte ihr ein leichtes Schlafmittel in den Tee getan, sie brauchte noch viel Ruhe.
