Alle Namen und so weiter gehören und so weiter J.K. Rowling und so weiter oder auch Warner Brothers und so weiter. Clara Vasquez gehört und so weiter C.
So langsam gehen mir die Kapitel aus und C. schreibt an ihrer Hausarbeit :S. Also ein, zwei Kapitel habe ich noch, glaube ich. Allerdings fehlt mir eins und bis zum ultimativen Ende benötigen wir auch noch ein oder zwei :D. Also C., studiere schneller! :p
Kapitel 6 - Die Snapes und andere Schwierigkeiten
"Clara, ein schöner Name," sagte die gewohnt kühle und herablassende Stimme von Severus Mutter Eleonora Snape.
"Ja, nicht wahr?" antwortete Clara ebenso kühl und ließ die Blicke von Mr. und Mrs. Snape ruhig und gelassen über sich ergehen.
Die Snapes musterten ein dünnes Mädchen mit dunkelbraunen Locken, schmalen Schultern und einem zarten Gesicht in dem eiskalte, grüne Augen blitzten. Sie stand neben Severus in der Eingangshalle seines alten Elternhauses.
Cameron Snape zog eine Augenbraue hoch. Severus Geschmack gefiel ihm. Er würde jedoch einen Teufel tun und dies seinem Sohn zeigen. Severus sah von seiner Mutter zu seinem Vater und dann wieder zu Clara. Noch vor zwei Wochen war er sich sicher, dass Clara von seinen Eltern akzeptiert werden würde. Doch die Stille, die nun herrschte und das gegenseitige Taxieren verunsicherte ihn wieder.
"Vielleicht sollte ich Clara mein Zimmer zeigen." sagte er.
Eleonora warf ihrem Mann einen Seitenblick zu. "Ja, und dann kannst du ihr die Umgebung zeigen," sagte sie und ihr Ton verriet dass ein "und wenn du zu lange allein mit ihr oben bleibst, komme ich und erinnere dich daran." ungehört in der Aufforderung mitschwang.
"Natürlich, Mutter." antwortete Severus und drückte Clara am Rücken Richtung Treppe.
Cameron beließ seine einzige Konversation bei dem zuvor gesagten höflichen "Guten Tag. Nett, Sie kennen zu lernen." Er wusste, dass sein Gesichtsausdruck allein genügte um Severus unter Kontrolle zu halten.
Clara trat folgsam auf die erste Stufe und fühlte den Blick der Eltern ihres Freundes förmlich im Rücken. Sie ging die Treppe aus dunklem Holz hoch und ging neben Severus durch eine holzgetäfelte Galerie. Jeder andere hätte sich ein bisschen beklommen gefühlt in diesem dunklen, alten Herrenhaus, doch Clara war Ähnliches von zu Hause gewöhnt, auch was die fehlende Herzlichkeit der Snapes anging hatte sie nichts anderes erwartet.
"Bien," sagte sie, als Severus vor einer Tür stehen blieb und ließ im Unklaren ob sie das Haus, seine Eltern, oder den Umstand dass sie endlich mit ihm alleine war meinte.
Er öffnete die Tür und sie gingen hinein. Stöhnend lehnte sich Severus gegen die Tür. "Zeig ihr die Umgebung. Als wenn wir noch Fangen spielen würden!" motzte er verdrossen.
"Nimm es ihr nicht übel, Severus," sagte Clara. Ihr leichter Akzent gab seinem Namen wie immer einen exotischen Klang. Sie strich mit dem Finger über sein Bücherbord, betrachtete ausdruckslos seine Sammlung von eingelegten Pflanzen und Insekten und setzte sich schließlich auf sein Bett.
„Das ist es also." Er machte eine umfassende Geste. "Mein Zimmer. Meine Eltern kennst du ja schon. Lass uns aus diesem alten Haus verschwinden bevor mir noch schlecht wird!"
"Wie du meinst, Severus," sagte sie in diesem leicht unterwürfigen Ton, der so gut bei ihm ankam. Es war nicht weiter schwer gewesen, herauszufinden was ihm gefiel und was nicht. Sie stand wieder auf, ging zurück zu ihm zur Tür und lächelte ihn von unten an.
Severus. Keiner machte aus seinem Namen so etwas Anziehendes wie sie. Kein Snivellus, kein Sev oder einfach nur Snape, nein, bei ihr war er etwas Besonderes. Etwas Außergewöhnliches. So wie er sich schon immer gefühlt hatte. Severus zog eine Augenbraue hoch und küsste Clara.
Sie schlang ihre Arme fest um seinen Hals, zog sich an ihm hoch und erwiderte den Kuss. "Oder wollen wir doch lieber hier bleiben?" flüsterte sie und ihr Atem kitzelte sein Ohr. Grüne Augen funkelten ihn gefährlich an.
"Das geht nicht." Sein Blick wanderte von ihren Augen zu seinem Bett und er schluckte nervös. Doch er kannte seine Mutter zu gut, um heil aus dieser Situation heraus zu kommen. "Ich wette mit dir, ein Hauself horcht bereits an der Tür." flüsterte er, nahm seine Hände von ihren Hüften und legte eine ganz leise um den Türgriff.
"Wirklich schade." Ein letztes Mal küsste sie ihn auf diese unvergleichliche Art - obwohl er eigentlich gar keine Vergleiche ziehen konnte - ein Kuss, der fast weh tat.
Severus löste sich von Clara und lächelte dünn. Dann öffnete er mit einem Ruck die Tür. Ein kleiner Elf flog naselang in den Raum hinein.
"Gibby!" brummte Severus, verpasste dem Elf einen Tritt, der ihn an die gegenüberliegende Wand beförderte und ging aus seinem Zimmer.
Sie sah ihn anerkennend an und folgte ihm zurück durch die Galerie und aus dem Haus hinaus.
Draußen war es bereits dunkel. Das Anwesen stand auf einem Hügel der auf eine Muggelsiedlung hinabblickte. Es war kalt. Clara zog ihre Roben fester um sich, Es war immer kalt in diesem Land.
„Es ist trostlos hier, Clara. Nichts was sich wirklich lohnen würde dir zu zeigen." sagte Severus, als sie durch die kleinen Straßen gingen. "Es wohnen viel zu viele Muggel hier."
Ein paar Jugendliche begegneten ihnen, gingen an ihnen vorbei und die Jungs starrten unverhohlen Clara an. Dies nahm Severus als Anlass einen Arm um sie zu legen.
Ihr wurde gleich viel wärmer, trotz des unfreundlichen Wetters. Sie drückte sich an ihn, als hätte sie Angst, in Wirklichkeit wollte sie nur so nahe bei ihm sein wie es ging.
Die Straßen wurden enger. An ein paar Müllcontainern sprangen plötzlich lederbekleidete Typen hervor und verstellten ihnen den Weg. Sie waren kaum älter als Snape und Clara selbst. Die Geräusche hinter ihnen verrieten, dass auch der Rückweg verschlossen wurde.
"Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da?" fragte einer von ihnen, klappte ein Messer auf und kam näher. "Ist das nicht der kleine Frankenstein vom Hügel?"
Clara tastete nach ihrem Zauberstab. "Nette Nachbarn hast du, Severus. Einige können sogar schon aufrecht gehen wie ich sehe," sagte sie leise und lachte.
„Geh uns aus dem Weg, Muggel!" knurrte Severus, schob sein Kinn vor und dachte nicht einmal daran nach seinem Zauberstab zu greifen.
"Uhhhh." Der Sprecher fasste sich theatralisch ans Herz. "Haben wir uns eine Freundin gebastelt? Gab es die nur in der ausländischen Fassung, Frankenstein?" Lachend sah er zu den anderen, die sofort in das Lachen mit einstimmten.
"Rückt euer Geld raus! Sofort!" Der Junge wurde wieder ernst und ließ sein Messer von einer Hand zur anderen wandern.
"Ich würde mich an eurer Stelle nicht mit ihm anlegen," sagte Clara unbeeindruckt und schmiegte sich noch enger an Snape. Mit mir besser auch nicht, aber wozu anstrengen, wenn man zusehen kann?
„Geld?" fragte Severus. Er nahm eine Galleone aus seiner Hosentasche, trat von Clara weg näher auf den Anführer zu und warf sie ihm vor die Füße.
"Kannst du überhaupt etwas damit anfangen?" fragte er herablassend.
"Du hebst das jetzt sofort auf!" fauchte der Typ wütend. Ein kurzer Wink mit seinem Messer genügte und die Jungs hinter ihnen packten Clara an den Armen und hielten sie fest.
"Lasst mich los, ihr elenden Schlammblüter," knurrte sie und trat um sich.
"Wie du willst." Snape sah kurz zu Clara. Dann bückte er sich, um die Galleone aufzuheben, aber er kam nicht mehr hoch.
Der Junge vor ihm schlug ihm kräftig mit beiden verschränkten Händen zwischen die Schulterblätter und lachte wieder. Severus stöhnte und landete im Dreck. Inzwischen hob der Anführer die Galleone auf und betrachtete sie im fahlen Licht.
"Willst du mich verarschen? Was ist das für ein Zeug?!" schimpfte er, verpasste Snape einen Tritt in die Rippen und wurde dann von einer magischen Entladung in die Mülltonnen geschleudert. Severus rappelte sich hoch und erwischte mit dem nächsten Fluch die zwei Typen, die Clara festhielten. Die anderen machten sich schleunigst aus dem Staub, als sie merkten, dass sie gegen so etwas nicht ankommen würden.
"Danke, Severus," murmelte Clara und sah den zwei Jungen hinterher. Dann richtete sich ihr Blick auf den Jungen, der in der Mülltonne steckte und ein gemeines Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
"Ich glaube, du hast noch etwas, was mir gehört, Muggel! Accio Galleone!" Das Goldstück flog in Severus Hand. Er sah in den Müll, als er es wieder in seine Hosentasche steckte.
"Ich habe es nicht gern, wenn man mich bestiehlt! Nun denn, da ich Richter und Geschworener zugleich bin. Hat die Verteidigung noch etwas zu sagen?" Snape drehte sich zu Clara um und ein Lächeln umspielte seine Lippen.
"Schuldig im Sinne der Anklage, querido." Sie hatte ihn noch nie zuvor so genannt und wunderte sich, wie leicht ihr der Kosename von den Lippen ging. Auch beschlich sie das Gefühl, dass dies nicht mehr zu der Rolle gehörte, die sie glaubte zu spielen, doch solche Gedanken störten nur ihren momentanen Triumph und sie verwarf sie schnell.
"Was hast du vor?" fragte der Lederne ängstlich. Er versuchte sich in der Tonne aufzurichten.
"Was hältst du denn vom Tod?" fragte Severus gespielt düster zurück. Irgendwo hinter ihnen ertönte ein Geräusch. Snape wirbelte herum und tauschte einen Blick mit Clara. Sie drehte sich um. "Stupor," sagte sie lässig und eine kleine Gestalt kippte in die Gasse. Sie inspizierte ihn näher. "Das ist ja noch fast ein Baby," sagte sie missbilligend und tippte ihn mit einer Stiefelspitze an.
„Das ist - mein Bruder." ließ sich wieder die nicht mehr so selbstsichere Stimme des Ledernen vernehmen.
"Komm heraus! Aber wehe du machst eine Dummheit, verstanden?!" befahl ihm Severus.
"Ich mache alles, aber tut ihm bitte nichts." Der Lederne kletterte aus der Tonne. "Was seit ihr eigentlich für Freaks?"
Snape blaffte einen Zauberspruch und kleine Eiterblasen bildeten sich auf dem Körper seines Gegners.
"Du bist hier der Freak!" lachte Severus. Die Blasen wurden größer und der Junge krümmte sich schreiend auf der Straße.
"Und nun - Amnesia! Du hast uns nie hier getroffen, Muggel!" Severus wandte sich vom wimmernden Bündel ab, entschied sich dann jedoch anders und versetzte ihn in eine Ganzkörperklammer.
"Und nun zu deinem Bruder."
Clara beobachtete ihn mit leuchtenden Augen. "Schade, dass sie sich später daran nicht mehr erinnern können," lachte sie.
Severus grinste grimmig. Mit einem Wink erlöste er den kleinen Bruder vom Stupor.
"Nimm dich in acht vor dem bogeyman." sagte er mit Grabesstimme zu dem Kind. Es starrte ihn völlig verängstigt an.
„Du hast Recht, es ist eine Verschwendung. Amnesia! Du wirst alles was du hier gesehen hast vergessen, Kleiner. Und jetzt lauf nach Hause und verstecke dich unter deiner Bettdecke, damit dich der bogeyman nicht kriegt!"
Clara klatschte in die Hände. "Das war lustig," sagte sie und umarmte Snape außergewöhnlich stürmisch. "Du weißt, wie man Spaß hat, querido."
Sanft strich er ihr durchs dunkle Haar. Dann ließ er sie wieder los.
"Jedes Mal dasselbe. Wir müssen die anderen aufsuchen und ihr Gedächtnis löschen!" sagte Severus verärgert. "Sie lernen es nie, weil sie sich nie daran erinnern!" Er trat den Jungen am Boden wie er zuvor von ihm getreten wurde. "Bis zum nächsten Mal, Matthews."
"Es war mir ein Vergnügen," flötete Clara und rannte dann hinter Severus her, um den Rest der Bande aufzuspüren.
Sie hatten innerhalb der nächsten halben Stunde sämtliche Jungs bei ihnen zu Hause gefunden und ihr Gedächtnis gelöscht. Dabei erwies sich Clara bei den Eltern der Bande als äußerst erfinderisch, wenn sie an den Türen klingelte und nach deren Söhnen fragte.
Auf dem Weg zurück zu den Snapes tippte sich Severus mit dem Zauberstab an die Finger. "Die Matthews Brüder, Johnson, Hacket und Parker." rief er sich die Namen ins Gedächtnis.
"Wir müssten alle haben," meinte Clara und zählte im Geiste noch einmal die Gangmitglieder nach.
Severus nickte. "Vater wird das gar nicht gefallen. Er braucht sämtliche Namen, um das in Ordnung zu bringen." Vorsichtig wischte er sich mit dem Handrücken über seine blutende Unterlippe. "Lügen ist so gut wie sinnlos, nicht nur wegen den Äußerlichkeiten."
"Aber wir haben doch schon alles in Ordnung gebracht," merkte Clara an. "Sie werden sich an nichts mehr erinnern. Und ich kann dich schon irgendwie verarzten." Sie legte kurz einen Finger auf seine Lippe.
Ruckartig blieb er stehen, umschloss ihr Handgelenk mit seiner Hand und bog es zurück. "Du verstehst das nicht, Clara. Für ihn haben wir nichts getan, als ihm Arbeit zu bereiten und ihm vielleicht einen guten Grund verschafft heute das Haus zu verlassen."
"Ich verstehe das sehr wohl," sagte sie hämisch. "Du vertraust nicht in deine Kräfte. Du hast Angst, es kommt ans Licht weil dein Daddy nicht deine Fehler ausbessert." Sie zog ihre Hand von ihm weg. "Genau das will er dir doch bloß einreden. Dass du niemals so gut wie er sein wirst."
"Du hast überhaupt keine Ahnung!" presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.
"Ich habe mehr Ahnung als du denkst, Severus!" Sie blieb stehen und hielt ihn an der Robe fest. "Meinst du, meine Eltern sind anders? Denkst du ich werde jemals gelobt oder auch nur beachtet?" brach es aus ihr heraus und ihre Augen glühten förmlich vor Zorn. "Sie wollen dich nur einschüchtern, damit du denkst du währst ein Nichts - aber das bist du nicht." Zum Schluss wurde ihre Stimme fast zärtlich.
"Ich kann ihn nicht einfach anlügen. Er würde es heraus finden, er ist gut darin." antwortete Severus leise. "Ich bin erst beim ersten Kapitel von Occlumentik." fügte er fast entschuldigend an und drehte sich wieder zu Clara um.
Sie zuckte einfach nur die Schultern. "Wenn du das sagst." war alles was sie noch hinzufügte, aber der Spott war nicht zu überhören.
Er schnaubte wütend, ballte seine Fäuste und stampfte die Treppen zu seinem Elternhaus hoch. Clara rollte ungesehen von ihm die Augen gen Himmel und folgte ihm.
Kaum waren sie an der Tür, ging sie vor ihren Nasenspitzen auch schon auf. Clara schluckte.
Cameron Snape stand in der Tür und dieses Mal sah er nicht so aus, als hätte er wenig zu sagen. "Rein!" sagte er jedoch fast ruhig, aber sehr bestimmt und keinen Widerspruch duldend. Seine ausgestreckte Hand deutete ins Haus und seine glühenden schwarzen Augen waren auf seinen Sohn gerichtet. Severus folgte der Aufforderung sofort. Clara hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten. Sie gingen in einen kleinen, finsteren Salon, in dem bereits Eleonora wartete. Sie stand mit verschränkten Armen im Raum. In der Hand hielt sie einen Brief.
Als Cameron mit Clara und Severus hereinkam, trat sie auf ihren Sohn zu und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, obwohl sie seine blutverkrustete Lippe nur zu gut sah. Wortlos blickte sie dann zu ihrem Ehemann, als gäbe sie ihm ein stummes Stichwort.
Cameron baute sich vor Severus auf, der keine Anstalten machte sich die brennende Wange zu halten.
"Wie kannst du so unvernünftig sein?! Mehrere Flüche! Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst dich im Zaum halten! Du bist verdammt noch mal noch minderjährig!"
"Es war Notwehr." antwortete Severus gleichmütig, da ihm diese Situation nicht fremd war. Sein Blick wanderte zu dem geöffneten Brief auf dem immer SEIN Name stand, der aber jedes Mal von seinen Eltern geöffnet wurde.
"Notwehr?! So langsam glaube ich das nicht mehr, Severus! Es war jedes Mal Notwehr, bei Salazar Slytherin! Du kostest uns eine Menge Geld!" fluchte sein Vater.
"Er hat nur versucht, mich zu beschützen," sagte Clara mit der Stimme eines verängstigten Kindes. Sie konnte das erstaunlich gut. "So ein Schlammblüter hat uns mit einem Messer bedroht." Sie betonte "Messer" verächtlich und fiel so etwas aus der Rolle.
"Es tut mir leid, Vater." Selbst das klang wie eine auswendig gelernte Floskel ohne Inhalt. "Ihr wolltet schließlich, dass ich Clara die Gegend zeige. Ich kann nichts dafür, dass Leo Matthews meint, er müsse mich angreifen und bestehlen."
Cameron brummte etwas unverständliches. "Im Brief steht, es war in der Gathorstreet. Wo befindet sich Matthews jetzt und gab es Zeugen?" Mr. Snape machte sich Notizen in ein dunkelbraunes Buch.
"Er ist geklammert immer noch in dieser Straße und es -" Severus sah zu Clara. "es gab keine Zeugen."
Sie schaute ihn ebenfalls kurz an, ohne eine Regung und sagte ruhig: "Nur mich, Mr. Snape."
Unwillkürlich sah Cameron auf, betrachtet Clara mit gerunzelter Stirn und schien einen Gedanken wieder zu verwerfen. "Ich werde ihn amnesieren und dann regele ich die Sache im Ministerium. Erneut." Er betonte das letzte Wort, ging zu seiner Frau und streckte seine Hand auffordernd zum Brief aus. "Es wird spät."
"Wenn du das sagst," erwiderte Eleonora in exakt demselben sarkastischen Ton den Clara vorhin angeschlagen hatte und drückte ihm den Brief in die Hand.
"Severus, ihr geht am besten nach oben," wandte sie sich dann an ihren Sohn. Es klang wie ein Befehl, nicht wie ein Vorschlag. "Clara, für Sie ist das Gästezimmer gerichtet. Es hat ein eigenes Badezimmer, also besteht kein Grund nachts auf dem Flur zu sein." Sie verzog das Gesicht zu einem messerdünnen Lächeln.
Ohne ein weiteres Wort bugsierte Severus Clara wieder zur Treppe. "Ich zeige dir dein Zimmer."
Und wieder folgte sie ihm durch den dunklen Flur auf dessen Dach inzwischen der Regen trommelte. Fast wie daheim, dachte sie und schauderte.
Unten wurde die Tür ins Schloss geworfen.
"Meinst du, es gibt morgen Ärger ?" fragte sie leise.
"Er wird mir das Bestechungsgeld vom Taschengeld abziehen." Severus lächelte schief. "Aber er wird morgen zu gut gelaunt sein, um noch mehr Strafen zu verhängen."
Fast am anderen Ende des Flures, kein Zimmer war weiter weg von Severus öffnete er eine Tür und entzündete die Fackeln darin. "Deine Sachen haben die Hauselfen sicher schon hinein gebracht."
Sie betrat das saubere, nüchtern eingerichtete Gästezimmer, zog ihre Winterrobe und die darunter aus und legte sie über einen Stuhl der vor einer kleinen Frisierkommode stand. Darunter trug sie ein einfaches dunkelgraues Leinenkleid. Silbernen Armreifen klimperten an den schmalen Handgelenken als sie sich umdrehte und ihn ansah. Die grünen Augen funkelten wie Smaragde im Fackellicht.
Untypisch verträumt lehnte Severus am Türrahmen und sah ihr zu. Sie schlug die Augen nieder, lächelte und trat auf ihn zu. Sie fühlte sich plötzlich unsicher und nervös und wusste nicht warum.
Severus küsste Clara ein paar Sekunden lang. Dann trat er wieder vollends aus ihrem Zimmer heraus. "Bis morgen."
Sie streckte eine Hand aus, strich damit über sein Kinn, den Hals entlang und ließ sie kurz auf seiner Brust liegen.
"Ja, bis morgen... querido." Eine Weile sah sie ihn einfach nur an, ohne Spott oder Kälte in ihrem Gesicht. Dann, als müsste sie sich mit Gewalt von etwas losreißen trat die gewohnte Maske wieder auf ihre Züge, sie schloss kurz die Augen und schlug die Tür vor ihm zu.
Severus lehnte kurz seine Stirn an die Tür und fluchte innerlich. Als er sich später umdrehte stand ein gebückter Gibby in der Nähe und zitterte.
"Verdammter Spion!" knurrte Severus, verpasste dem Elf einen gehörigen Tritt, der ihn durch den gesamten Flur fliegen ließ.
Er ging in sein Zimmer und knallte wütend über den Großteil des vergangenen Tages die Tür hinter sich zu.
Auf der anderen Seite lehnte auch Clara an der Tür, mit geschlossenen Augen und geballten Fäusten. Als sie Snapes Fluch hörte, schreckte sie auf. Sie machte sich eilig bettfertig und verkroch sich tief in den Kissen, als müsste sie sich vor etwas verstecken.
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Titel des nächsten Kapitels: Verspätete Weihnachtsgeschenke oder Aufklärung alá Snape lol
