15.Kapitel

Eines Tages kamen Harry und Hermine wieder auf die weggeschlossenen Pfeile zu sprechen. Es war breits Ende Januar. Die Quidditch-Saison wurde ganz abgesagt, da einfach zu viele Spiele im Winter hatten ausfallen müssen. Auch waren eine Menge Spieler erkrankt, durch die andauernde Kälte.

"Harry liegen die Pfeile eigentlich immer noch an ihrem Platz?", fragte Hermine ganz unvermittelt.

"Ja natürlich. Jedenfalls soweit ich weiß.", antwortete Harry.

"Was hälst du davon, einen der Pfeile Bill zu schicken?"

"Was soll er denn damit?", fragte Harry leicht gereizt.

"Naja, ich weiß nicht. Er könnte sie untersuchen. Er kennt sich doch damit aus, oder?", meinte Hermine vorsichtig.

"Und was sollte dabei heraus kommen?"

"Nun ja, er könnte vielleicht einen Gegenspruch für den Zauber finden."

"Bill? Naja, wir könnten es ja ausprobieren."

Am Abend stieg Harry mit einem gut verpackten Pfeil hoch in die Eulerei. Er fand Hedwig auf einem der Querbalken sitzen. Sie schlief friedlich.

"Hedwig?", flüsterte Harry. Doch sie bewegte sich nicht.

"Hedwig!", rief Harry jetzt schon lauter. Sie zwinkerte und flog wiederwillig hinab.

"Du musst das vorsichtig zu Bill bringen, okay?", befahl ihr Harry, während er ihr das Päckchen umband.

Als Hedwig weggeflogen war, überdachte Harry den Brief, den er an Bill geschickt hatte:

Lieber Bill,

Hast du schon von den Pfeilen des Amor gehört?
Nun, ich habe dir hier einen von ihnen geschickt.
Könntest du versuchen, einen Gegenspruch für sie zu finden?
Du kennst dich mit Gegenflüchen doch aus.
Wir haben nämlich schon einen unangenehmen Vorfall hier an der Schule.
Doch bitte behalt das Ganze für dich.
Du kannst doch schweigen, oder?

Dankbar,

Dein Harry

Von Ron wollte er ihm nichts erzählen, das würde eine Katastrophe geben. Es war sowieso schon ein Wunder, dass die Lehrer die Eltern von Ron und Malfoy noch nicht verständigt hatten. Hoffentlich würde Bill schweigen, doch eigentlich vertraute Harry ihm voll und ganz.

Harry schlurfte langsam zurück zum Gryffindor-Turm. Draußen stürmte es und ein Gewitter zog auf. Hoffentlich kommt Hedwig gut durch bei dem Wetter, dachte Harry, als er durch das Portraitloch schlüpfte.

"Gut!", meinte Hermine, als Harry ihr gesagt hatte, dass er nun einen der Pfeile abgeschickt hatte.

"Dann müssen wir wohl wieder mal abwarten. Ich bin gespannt, ob er etwas herausfindet!"

Es war Wochenende und daher hatten sie viel Zeit alles zu erledigen, was sich schon seit Wochen-vor allem bei Harry- aufgestaut hatte. Nach einiger Zeit machten sie sich auf zum Abendessen.

Harry war trotz seiner vielen Hausaufgaben langweilig. Sonst hatte er immer mit Ron Zauberschach oder sie hatten alle zusammen Snape explodiert gespielt.

Sie ließen sich am Haustisch der Gryffindors nieder und als Harry seinen Blick durch die Halle schweifen ließ, wäre er fast vom Stuhl gefallen: Ron saß öffentlich knutschend mit Draco an einem Einzeltisch vor dem Lehrerpult und ein vergnügter Professor Dumbledore beobachtete die beiden.

Snape guckte angewidert, dann erhob er sich und zischte: "Mr. Weasley, hören sie sofort aus damit, oder ich muss ihnen Punkte abziehen. Treiben sie ihre Intimitäten gefälligst woanders!"

"Komm Ron, lass uns nach oben gehen.", flüsterte Draco Ron ins Ohr.

Am selben Nachmittag kam Harrys Eule bei Bill an. Dieser war sichtlich überrascht, als die Schneeeule durch das Fenster geflogen kam. Sie landete genau auf Fleurs Schoß, die gerade mit Bill lernte. Das war ihm natürlich peinlich und er scheuchte Hedwig erst mal auf einen der beistehenden Tische.

"Oh..ähm, manchmal kommt halt etwas Post...", stotterte er leicht verwirrt.

"Dasch ist doch normalemond!", meinte Fleur.

"Nün pack es schon aus! Isch möchte wissen, was in dem Päckchen ist.", sagte Fleur und zeigte auf das Bündel an Hedwigs Bein.

Bill nahm unsicher das Paket und schüttelte es vorsichtig um sicher zu gehen, dass es nichts Lebendiges enthielt. Er sah Hedwig kritisch an und nahm ihr den Brief, den sie im Schnabel trug.

"Oh, es ist von Harry."

Er las den Brief und riss danach gierig das Paket aus. Er wollte nicht glauben, was im Brief stand. Die Pfeile des Amors existierten doch gar nicht. Es war nur eine Legende! Doch ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er nun tatsächlich einen dieser Sagenumwobenen Pfeile vor sich sah. Er glitzerte golden.

"Was ischt das? Ist das etwa ein... Oh nein, das kann nischt sein!", stieß Fleur hervor, die zu Bill gekommen war.

Doch dann geschah etwas unerwartetes: Sie nahm den Pfeil und ehe Bill begriff, was Fleur vorhatte, sah er nur noch Herzen und kleine Engel vor seinen Augen tanzen, bis sich schließlich alles drehte und er zu Boden fiel. Als er erwachte, sah er Fleur über sich und ein starkes Gefühl der Liebe durchfuhr ihn. Alles andere wurde in diesem Augenblick unwichtig für ihn.

Fleur sah Bill tief in die Augen. Jetzt hatte sie endlich ihr Ziel erreicht. Er würde sie nie mehr verlassen können.

Bill beschloss den dämlichen Pfeil Harry wieder zurückzuschicken. Er hatte jetzt wichtigeres zu tun, als irgendwelche Pfeile zu untersuchen. Er schrieb ihm einen Brief, der ziemlich verschmiert war, da Fleur gerade eine Massage ihrer Art an ihm vornahm. Die Stelle, die sie mit ihrem Mund bearbeitete, genoss dies sehr...

Am nächsten Morgen wurde Harry von seiner Eule geweckt, die ihm zärtlich am Ohr knabberte.

"Guten morgen Hedwig!", gähnte er.

"Wieso bist du denn schon wieder da?" Er wickelte das Päckchen ab und las den Brief:

Ich hab keinen Bock deinen dummen Pfeil zu untersuchen!
Ich hab mit Fleur zu tun!!!
LASST UNS IN RUHE!!!
Ach ja, sag Ron, er soll sich auch ne Freundin anschaffen,
das ist geil!!!

Harry war so geschockt, dass er den Brief noch ganze vier Mal lesen musste. Wieso reagierte Bill so merkwürdig? Das war doch gar nicht seine Art. Er wollte zu Ron gehen und diesen um Rat fragen; schließlich war Bill sein Bruder. Doch dann fiel ihm ein, dass Ron im Moment nicht ansprechbar war.

Er beschloss statt dessen zu Hermine zu gehen. Immerhin hatte sie die Idee gehabt, Bill einen der Pfeile zu schicken. Beim Frühstück setzte er sich etwas abseits mit Hermine zusammen, während Ron Arm in Arm mit Draco in die Große Halle schlenderte.

"Also", begann Harry, "eben kam Bills Antwort an-"

"Und, was schreibt er?", unterbrach ihn Hermine aufgeregt.

"Er hat geschrieben, dass er keinen Bock habe, den Pfeil zu untersuchen, da er mit Fleur zu tun habe. Was kann das bedeuten?"

"Mmh, vielleicht... Ja, das könnte sein. Hör zu, das ist jetzt nur meine Theorie, eventuell hat Fleur den Pfeil benutzt, um damit zu bewirken, dass Bill sich in sie verliebt. Was bildet die sich nur ein?", brauste Hermine plötzlich auf.

"Stehst du auf Bill, oder was?"

"Naja, ich bin letztens zu dem Schluss gekommen, dass Bill keine schlechte Partie wäre...", meinte sie zwinkernd.

"Aber jetzt, da diese kleine Schlampe Fleur ihn sich gefügig gemacht hat, muss man etwas tun!", fügte sie hinzu.

"Meinst du nicht, dass Bill etwas zu alt für dich ist?", fragte Harry leicht irritiert.

"Das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen etwas tun! Gib mir einen Tag. In der Zeit werde ich mir überlegen, wie wir als nächstes vorgehen müssen."

"Du bist ein Schatz Hermine!"

Den restlichen Tag über war Harry ziemlich alleine. Ron war die ganze Zeit mit Malfoy beschäftigt.

Pandora: Ich bin übrigens immer noch beleidigt...

mrsgaladriel: Ok, du bist klasse und mindestens so genial wie meine Wenigkeit

Pandora: Wenn du es sagst.

mrsgaladriel: Na toll, jetzt gibt es schon den zweiten Fall. Warum ausgerechnet Bill und Fleur?

Pandora: Tu doch nicht so, als ob ich etwas dafür könnte.

Mrsgaladriel: Du bist ein hoffnungsloser Fall. Aber wir werden ja sehen, ob unsere tapfere
Kleine Hermy etwas gegen die mächtigen Reliquien des Amor ausrichten kann...

Pandora: rofl