16.Kapitel

Am nächsten Tag war Hermine überhaupt nicht mehr ansprechbar. Ganz untypisch für sie, passte sie nicht einmal im Unterricht auf. Die ganze Zeit las sie unter dem Tisch stark verkleinerte Bücher, die ihnen bei der Lösung ihres Problems helfen sollten.

Anscheinend verschlimmerte sich die Wirkung der Pfeile von Tag zu Tag: jetzt züngelten Ron und Draco schon im Unterricht, aber keiner der Lehrer beachtete sie noch. Alle taten so, als wären die beiden unsichtbar, sogar Snape, weil sie sich nicht zu helfen wussten.

Und niemand kannte die Ursache- außer "Potter! Mr.Potter, Mrs. Granger, sie bleiben hier!" Das war McGonagall.

"Ja Professor?", fragte Hermine beflissen.

"Haben sie eine Ahnung...Kennen sie die Ursache dieser...dieser Teufelei? Das ist doch nicht mehr normal. Nicht, das ich etwas gegen...ähm, Schwule hätte, aber das geht doch zu weit! Sie haben doch sicher etwas damit zu tun. Immerhin ist Mr. Weasley ihr bester Freund", sagte McGonagall.

"Ähm, ja, Professor, um ehrlich zu sein-", begann Hermine, wurde aber von Harry unterbrochen: "Professor, ich besitze die Ursache. Ich werde sie kurz holen!"

Damit lief er hinaus und legte kurze Zeit später vorsichtig einen der goldenen Pfeile auf das Pult, vergaß aber seine Lehrerin zu ermahnen, acht zu geben, nicht die Pfeilspitze zu berühren und schon war es geschehen: Professor MacGonagall sah Herzchen und Sterne und- "Harry. Die ganzen Jahre war ich verblendet! Du bist der einzige für mich! Komm her!"

Sie sprang vom Pult auf und rannte, wie wahnsinnig, auf Harry zu, der wie erstarrt dastand. Er bemerkte erst viel zu spät, dass er hätte losrennen sollen; denn jetzt fand er sich in den Armen seiner Lehrerin wieder.

Hermine starrte McGonagall und Harry irritiert an. In dem Augenblick erschien Snape in der Tür, der ebenfalls schockiert die Szene registrierte.

"Professor, was tun sie da?"

"Lassen sie mich in Ruhe! Harry gehört mir!", kreischte McGonagall hysterisch.

"Was haben sie mit ihr angestellt?", fragte Snape an Hermine und Harry gewand.

"Nun ja...", druckste Harry, während er versuchte, sich von der Professorin zu lösen.

Snape funkelte wütend in die Runde und fauchte: "Ja? Ich höre?"

"Sie, ich meine Professor McGonagall, hat sich an einem der Pfeile, den 'Pfeilen des Amor', gestochen", sagte Hermine.

"Ach Blödsinn! Verkaufen sie mich doch nicht für dumm. Die gibt es doch gar ni-", begann Snape, doch dann erinnerte er sich an den Bericht des Forschers. Hatte Francoise- äh Professor Delacour- diese Informationen doch in ihren Unterricht eingebunden? Nein, da war doch-

"Potter! Was haben sie an dem Tag gehört, an dem sie mich und Professor Delacour belauscht haben? Sie wissen schon, als sie den Gang schrubben mussten!", bellte Snape.

Jetzt musste Harry es wohl oder übel zugeben: "Ich habe sie von den 'Pfeilen des Amor' sprechen hören. Alles. Ich habe es Malfoy erzählt, der mich dann überredete sie zu besorgen..." Harry berichtete die ganze Geschichte, während Hermine Professor McGonagall von ihm fernhielt. Er erzählte von den drei Hindernissen, wie Malfoy ihn austrickste und wie sie zurück nach Hogwarts gelangten. In seiner Aufregung vergaß er aber von den bisherigen Opfern der Pfeile zu berichten.

Auf Snapes Gesicht schlichen Ausdrücke, wie sie sie noch nie zuvor gesehen hatten: er schwankte zwischen Belustigung, Hoffnung, Boshaftigkeit und Entsetzen. Snape dachte, dass er Francoise doch dazu bringen könnte ihn zu lieben...mit so einem Pfeil.

"Potter, was ist mit dem Pfeil da?", fragte er und zeigte auf jenen, mit welchem sich Professor McGonagall gestochen hatte.

"Der ist wirkungslos, Sir. Wir vermuten, dass Rons Bruder einen benutzt hat, das habe ich in meiner Erzählung ausgelassen", sagte Harry.

"Besitzen sie noch mehr von diesen Pfeilen?", wollte Snape wissen. "Nein, es gibt keine mehr!", log Harry ohne mit der Wimper zu zucken. Snape würde er keinen aushändigen.

Severus wirbelte herum. Er war so besessen von seiner Idee, Francoise für sich zu gewinnen, dass McGonagall unwichtig wurde. Er rauschte hinaus und knallte enttäuscht die Tür zu.

"Was sollen wir jetzt mit McGonagall machen?", fragte Hermine, doch es war schon zu spät: Harry nahm eine der Vasen, die in den Ecken des Raumes standen und rannte auf die verwirrte Professorin zu.

Hermine konnte gerade noch zur Seite springen, als Harry der Professorin die Vase auf den Kopf schleuderte.

Hermine schrie: "Bist du verrückt geworden?"

Die Lehrerin sackte zu Boden.

Harry sah auf und meinte: "Ne, aber ich habe keinen Bock 'ne alte Schrulle an meinem Bein kleben zu haben!"

"Also wirklich, als ob sie etwas dafür könnte!"

Harry stierte Hermine finster an und brüllte: "JA, SAG DOCH GLEICH, DASS ICH SELBER SCHULD BIN. IHR KÖNNT MICH ALLE MAL, IMMER BIN ICH DER BLÖDE! ICH HABE KEINE LUST MEHR DARAUF!"

Hermine schnaubte und schaute arrogant an die Decke, während sie schnippisch sagte: "Nun, in einigen Punkten hast du ganz recht!"

Harry schrie wütend auf und legte, wie Snape zuvor, einen filmreifen Abgang hin.

Hermine sah ihm verblüfft nach. Von Professor McGonagall, die langsam aus ihrer Ohnmacht erwachte, erklang ein leises Stöhnen. Hermine beförderte sie auf eine Trage und ließ sie zum Krankenflügel schweben. Dort klopfte sie an die Tür und verschwand; schließlich sollte Madam Pomfrey nicht denken, sie hätte ihre Lehrerin so zugerichtet.

Dann machte Hermine sich auf die Suche nach Harry. Sie fand ihn im Gemeinschaftsraum, wo er heulend vor dem Kamin zusammengebrochen war. Hermine legte den Arm um Harry und sprach tröstende Worte, doch Harry schubste sie grob von sich und rannte zum Klo der maulenden Myrte.

Wie kindisch, dachte sich Hermine.

PandoraAluka: „Harry ist irgendwie merkwürdig..."

Mrsgaladriel: „Das versuche ich dir ja schon seit Ewigkeiten klar zu machen. Unseren Lesern gefällt das wahrscheinlich nicht so doll..."

PandoraAluka: „Welchen Lesern?"