20. Kapitel

Einen Tag später –Samstag- beim Frühstück: „Professor Delacour, hätten sie Lust den heutigen Tag mit mir zu verbringen?"

„Nun ja, isch-"

„Das ist schön. Wir treffen uns dann um zehn Uhr vor ihrem Büro. Ich werde sie abholen."

Damit verließ er schnellen Schrittes und mit wehendem Umhang die Große Halle.

Kurz vor zehn: Snape ging aufgeregt auf das Büro der werten Professorin zu, einen der berühmten Pfeile in der Hand haltend. Um Punkt zehn Uhr öffnete sich die Tür und eine sehr hübsch gekleidete Miss Delacour trat hinaus.

Professor Snape täuschte einen Handkuss vor und wollte sie mit dem 'Pfeil des Amor' stechen, doch er glitt ab und noch bevor er einen Schmerzeslaut von sich geben konnte, sah er Sterne und Engel. Es war wunderbar. Als sich nach einigen Sekunden der rosa Schleier vor seinen Augen lichtete, sah er die einzig Wahre vor sich: sie war noch schöner, als jemals zuvor.

„Profressor?", fragte sie verwirrt.

Snape benutzte ohne darum gebeten zu haben die persönliche Anrede: „Ja Francoise, ich liebe dich auch!"

Dann zerrte er sie fort vom Büro und die zwei verbrachten einen mehr oder weniger wunderbaren Tag in Hogsmeade.

Am Abend fanden sie sich auf dem Astronomieturm wieder: „Oh, sieh nur Francoise, die Sterne...", hauchte er und drehte sich zu ihr um. Doch als er sie diesen einen unachtsamen Augenblick aus den Augen gelassen hatte, war sie verschwunden.

„Aber...wieso?", fragte Snape unglücklich die Nacht.

Da er keine Antwort bekam, stieg er enttäuscht die Treppen zu den kalten und dunklen Kerkern hinab und fragte sich gerade, was zum Teufel er falsch gemacht hatte, als ihm Malfoy und Ron über den Weg liefen. In seinem Liebeswahn zog er Ron keine Punkte ab, sondern lächelte die beiden freundlich an. Noch dazu drückte er Draco den Pfeil, der noch eine Wirkung verbarg, wortlos in die Hand und verschwand.

Draco zuckte mit den Schultern, steckte den Pfeil ein und wandte sich wieder Ron zu.

Draco wusste mit den Pfeilen auch nichts weiter anzufangen. Den Wunsch nach Macht hatte er mit seiner Liebe zu Ron schon längst begraben. Also fahndete er nach vertrauenswürdigen Personen, denen er einen Pfeil vermachen konnte.

Pansy Parkinson war vollkommen begeistert von der Idee, ihren Schwarm an sich zu binden und so schenkte Draco ihr den Pfeil.

Draco und Ron verbrachten jede freie Minute miteinander und die Lehrer begannen sich immer mehr über die mysteriösen Liebesfälle zu wundern.

Snape besuchte Francoise immer nach der Schule und gab ihr dann mit verträumten Blick einen Strauß roter Rosen. Professor Delacour hingegen, wusste sich nicht gegen ihren Liebhaber zu wehren, obwohl sie es gerne getan hätte. Ihr war die ganze Angelegenheit äußerst peinlich.

McGonagall musste in ihr Büro gesperrt werden, da sie immer den Wunsch verspürte, zu Harry zu gehen. Ja, sie sprach sogar von wüsten Verführungen. Letztendlich musste sie wieder in den Krankenflügel gebracht werden, da ihre Verletzung am Kopf nicht heilen wollte.

Ein Gerücht ging um, dass Professor Delacours Tochter Fleur sich mit Bill Weasley verheiraten wollte. Dies wäre nicht allzu verwunderlich gewesen, wenn Bill nicht schon eine feste Freundin gehabt hätte.

Crabbe und Goyle hatten das Sprechen verlernt, wie es schien. Natürlich sprachen sie generell nicht besonders viel, aber nun gaben sie nicht mal mehr ein hungriges Knurren von sich. Die Wahrheit war nämlich, dass Draco ihnen einen äußerst schmerzhaften Schweige-Zauber auferlegt hatte.

Zu allem Unglück bahnte sich auch noch die nächste Katastrophe an: Pansy lief aufgeregt den Gang entlang. Ihr Ziel war Montague, ihre neue Flamme. Sie passte nicht auf, wo sie hintrat und stieß prompt mit dem Schulleiter zusammen und wie sollte es auch anders sein? Natürlich stach sie sich mit einem der Pfeile, den sie in der Hand gehalten hatte und mit dem sie eigentlich Montague an sich binden wollte.

Als Pansy aus ihrer Ohnmacht erwachte, sah sie vor sich einen Engel, mit langem weißen Bart, umgeben von einer strahlenden Aura- Dumbledore.

„Oh du göttlicher Weiser, nimm mich zu dir, ich schenke dir meine vollkommene Liebe!", flüsterte sie ergeben.

„Chrm chrm, Mrs. Parkinson, ich glaube, sie haben Fieber. Gehen sie zu Madam Pomfrey."

„Nun ja, mein Engel, ich habe dich endlich gefunden. Da kann man schon von Fieber sprechen, Liebesfieber!"

Dumbledore packte sie und schüttelte sie kräftig. Sämtliche Sachen fielen von ihr: Taschentücher, Stifte, Briefe und ein goldener Pfeil. Dumbledore setzte sie nun sanft ab und hob den Pfeil auf. Er betrachtete ihn eingehend, während Pansy Albus musterte.

Er sah ja so gut aus, und er strahlte etwas unglaublich anziehendes aus.

Albus Dumbledore hingegen entdeckte verborgene Schriftzeichen auf der einen Seite des Pfeils. Er konnte sie nicht entziffern, doch ihm kam die Idee, ihn Arnold McFladdey, dem Runenlehrer von Hogwarts zu zeigen. Aber erst musste er dieses verwirrte Mädchen hier in den Krankenflügel schaffen.

Als das erledigt war, lief er zu McFladdeys Büro. Er klopfte.

"Herein!", kam es nach einiger Zeit leise aus dem Inneren des Raumes.

Als Dumbledore eintrat, sah er McFladdey konzentriert über einem alten Runenbuch sitzen, welches er anscheinend mit einem Zettel verglich.

"Chrm chrm", räusperte sich Dumbledore.

"Oh, Verzeihung Albus, aber ich bin gerade sehr beschäftigt. Ich habe hier einen sehr interessanten Übersetzungsfall."

"Das trifft sich gut; denn ich habe hier noch eine Aufgabe für sie. Diesen Pfeil hier", Dumbledore trat an das Pult, "habe ich eben bei Mrs. Parkinson gefunden."

McFladdey nahm den Pfeil. "Oh!", rief er aus. "Das ist ja interessant!"

Dumbledore runzelte die Stirn. "Ah, auf dem Pfeil sind die gleichen Zeichen, wie hier auf dem Zettel. Die kleine Mrs. Granger muss auch so einen Pfeil besitzen. Ich werde weiter forschen. Wenn ich etwas herausfinde, werde ich sie informieren."

"Granger? Was hat sie gesagt, als sie fragten, woher der Pfeil kam? Sie haben doch gefragt, oder?"

"Natürlich habe ich sie gefragt. Das liegt im Geist eines Forschers. Sie sagte, sie habe es aus einem Buch für die 'Anwendung alter Schriften'"

"Aha. Nun gut. Haben sie schon etwas entziffern können?"

"Bis jetzt konnte ich nur ein Wort entziffern. Es lautet 'durch'. Aber ich werde dran bleiben. Dürfte ich sie nun bitten zu gehen?!"

Dumbledore gab sich zufrieden- für das erste. Jetzt wollte er Miss Granger eine Falle stellen. Er begab sich zu den Gryffindors.

"Ist Mrs. Granger hier irgendwo?"

"Hier bin ich, Professor Dumbledore!", machte sie auf sich aufmerksam.

"Woher haben sie diesen goldenen Pfeil?"

"Was? Woher wissen sie... ich meine, ich weiß von nichts. Oh Mist. Aber ich besitze sie nicht! Die sind von ... jemand anderem", rettete sich Hermine.

"Von wem?", drängte Dumbledore. "Ich... ich darf es nicht sagen!" Harry sah, dass Hermine sich mit Dumbledore unterhielt. Da er wissen wollte, was die beiden zu bereden hatten, beschloss er zu ihnen zu gehen.

Hermine ergriff die Gelegenheit, zeigte auf Harry und sagte: "Fragen sie ihn!"

"Harry, was weißt du über diese Pfeile?", forderte Dumbledore ihn auf.

"Nun, also..ähm, das war so", druckste Harry herum und dann begann er schon dem dritten Lehrkörper die ganze Misere von Beginn an zu erzählen.

"Tja, und jetzt hat Pansy anscheinend einen der Pfeile in die Hände bekommen und als sie gestolpert ist, muss sie sich wohl gestochen haben. Und dann hat sie sie gesehen...", endete Harry, nachdem er von dem Vorfall mit Pansy in Kenntnis gesetzt worden war.

"Nun, Miss Parkinson schien dann den Gedanken zu hegen, ich sei der passende Liebhaber für sie, sagte Dumbledore schnauzend.

"Hermine arbeitet an einem Gegenmittel; denn es muss eines geben."

"Darüber weiß ich bereits Bescheid. McFladdey hat von ihr und nun auch von mir den Auftrag, die Buchstaben auf dem Pfeil zu übersetzen."

"Hat er schon etwas herausfinden können?", fragte Hermine neugierig.

"Er konnte bis jetzt nur das erste Zeichen als ein 'durch' entschlüsseln", antwortete Dumbledore monoton; denn in seinem Kopf gingen bereits andere Gedanken ihrer Wege. Er dachte nach, wie er dies alles wieder zurecht biegen könnte. Vor allem würde Voldemort von den Pfeilen angezogen werden. Er kannte die Pfeile gut. Sie hatten schon früher viel Unheil verbreitet. Immerhin war Dumbledore schon ziemlich alt und hatte somit schon vieles Früheres miterlebt.

"Wir werden sehen! Einen schönen Abend noch, ihr zwei", murmelte er und verschwand.

In den folgenden Tagen geschah nichts Großartiges. Pansy Parkinson musste in eine Kerkerzelle gesperrt werden. Dumbledore war dafür, dass die Öffentlichkeit nichts von den Reliquien erfahren sollte.

McFladdey gelang es sogar die Schriftzeichen auf dem Pfeil zu entziffern. Die Übersetzung lautete: ‚Durch wegschließen erlangst du das Rezept.'

Hermine und Dumbledore waren höchst erfreut. Hermine hatte sogar bereits eine Idee zu der Lösung des Rätsels. Wo stehen Rezepte geschrieben? Das ist es, geschrieben auf Papier, Papier ... in Büchern! Ich muss..., dachte Hermine. Sie rannte aufgeregt in die Bibliothek. Sie wusste das Dumbledore dort sein würde. Sie musste ihn von ihren Vermutungen unterrichten. Außerdem erzählte sie Dumbledore noch andere Einzelheiten, die sie über die Pfeile wusste. Der Schulleiter war äußerst erfreut davon zu hören. Er wollte nun weiter forschen und Hermine sollte sich wieder der Schule zuwenden.

Hermine ging glücklich ins Bett, nachdem sie auch Harry von ihren Vermutungen erzählt hatte. Endlich hatten sie einen Schritt vorwärts machen können. In dem dunklen Tunnel kam endlich etwas Licht zum Vorschein.



PandoraAluka: „lach Der turtelnde Snape ist doch echt göttlich! Endlich kann er mal seine Gefühle ausleben, das kommt ja nicht oft vor, um besser zu sagen, nie..."

Mrsgaladriel: „Aber seine Liebe wird nicht erwidert schnüff Naja, viel wichtiger ist, dass es vielleicht doch ein Happy end geben könnte, wenn Hermy sich ins Zeug legt..."