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Broken Wings
Du weißt nicht, was du mir damals angetan hast. Wie solltest du auch? Wir waren Gefährten, Freunde. Wir schliefen in der Wildnis, wir kämpften Rücken an Rücken, du decktest meinen, ich deinen. Es ist seltsam. Es dürfte mir kaum Zeit vergangen sein, doch jeden Moment ohne dich habe ich wie hunderte von Jahren in Erinnerung. Ich weiß, was viele von uns über dein Volk sagen, ich gehörte selbst zu ihnen. Ich sah immer nur Schwäche, schmutziges Blut, Zwist und Kälte, aber mit dir habe ich so viel mehr kennen gelernt. Deine Augen sprühten vor Leben und einen Edelmut wie deinen sah ich noch nie auf dieser Erde, nicht in meinem Volk, nicht in deinem noch in einem anderen. Dein Lächeln hat etwas in mir berührt, von dem ich vorher nicht einmal wusste, dass es da war.
All die Dinge, die du getan hast. Neben ihnen fühle ich, der Prinz meines Volkes, dem edelsten von allen, mich klein und unbedeutend. Wie hast du es geschafft den stolzen Elbenkrieger in mir in die Knie zu zwingen und den Freund ans Tageslicht zu bringen? Die vielen Jahre, die ich darüber nachgedacht habe, vor deinem Tode und danach, haben es mich noch immer nicht klarer sehen lassen. Es ist irgendetwas in mir und sicher auch in dir, das mich wünschen lässt, dir mit einem Lächeln entgegen zu treten und dich willkommen zu heißen.
Zuerst habe ich es gar nicht bemerkt, doch als mir dann bewusst wurde, was geschehen war, ist etwas in mir zerbrochen. Die Mauern um meine Seele, die ich mir in den vielen Jahren meines Lebens erbaut habe, hast du einstürzen lassen und mit ihnen ist der Glaube an etwas zerbrochen, das ich für die einzige Wahrheit in dieser Welt hielt.
Was soll ich nun tun, mein Freund? In deine Welt gehöre ich nicht, doch in meine werde ich ebenso wenig je wieder zurückkehren können. Ich bin über einem Abgrund und beide Seiten sind weit entfernt. So leichtfüßig sich mein Volk auch zu bewegen vermag, ich kann nicht mehr. Mein Körper und meine Seele sind müde von allem, das ich entbehren musste.
Mein Versprechen hallt laut in meinen Ohren wieder. Ich weiß noch genau, dass ich dir schwor, niemals aufzugeben und für unsere Sache wenn nötig zu sterben. Doch der Krieg ist gewonnen und du, mein Freund, bist tot. Was also sollte mich noch hier halten? Sag es mir, Aragorn! Ich selbst finde keine Antworten mehr auf meine Fragen! Aber deine Stimme schweigt, Estel. Selbst die Stimme der Hoffnung ist verstummt!
Bitte, vergib mir, mein Freund! Ich flehe dich an mir für meinen Schwurbruch zu verzeihen doch die Sehnsucht frisst mich auf und ich höre die Möwen ihr Lied singen, so weit sie auch entfernt sein mögen!
Als einer der letzten Elben werde ich Mittelerde verlassen und in das Land meiner Vorväter zurücksegeln.
Ich mache mich auf den Weg, meine Hoffnung wieder zu finden und wenn du auch tot bist, so stirbt die Hoffnung doch zuletzt!
Ich bin ein stolzer Adler mit gebrochenen Flügeln, doch durch dich habe ich erkannt, dass auch das Leben jenseits der Lüfte schön sein kann. Auf Wiedersehen, Estel. Mögen die Valar dir gnädig sein!
Kein Kommentar. Ich will eigentlich nicht wirklich etwas dazu sagen, außer: Man könnte dieses kurze Stück zwar als slash interpretieren, aber es ist eigentlich als ein Gedanke an eine Freundschaft gedacht, die im Herz des Erzählers(in diesem Falle Legolas, wer es noch nicht erraten hat) Dinge verändert hat, die er nie für veränderlich gehalten hatte.
So, Kommentar zu Ende. Lasst mir bitte ein Review da, ja? Das wäre wirklich zu freundlich! Dann muss ich nicht mehr so traurige Sachen schreiben und kann mich von den Reviews zu fröhlicheren Sachen anregen lassen!(Na, wenn das mal nicht ein Wink mit dem Zaunpfahl ist!)
