So, da ist er nun: Der finale Teil unserer Geschichte! Wir (also Isilme und meine Wenigkeit) haben immer abwechselnd geschrieben, ihr könnt ja mal raten, welche Teile von Isilme sind und welche von mir! *g*

@Besserweiss: Ich hoffe, es gefällt Dir wieder besser! (Sind auf Deine Meinung gespannt!)

@nachtschatten: Hi! Diesmal ist es hoffentlich nicht zu kurz!

Gewitter tobte um die Türme von Hogwarts. Harry, Hermine und Ron drängten sich mit den anderen Schülern in der Großen Halle. Die Blitze zuckten an der Decke und in der Ferne war das Grollen und Donnern der Gewitternacht zu hören.

Die Teller der Schüler leerten sich an diesem Abend, trotz aller Leckereien, nicht. Und auch die Lehrer, außer Professor Snape, der an diesem Abend nicht erschienen war, waren von einer tiefen Unruhe gekennzeichnet.

Seit Tagen lag diese dunkle Bedrohung über allen. Im Verbotenen Wald hatte sich etwas zu regen begonnen, selbst Hagrid hatte sich geweigert, ihn in den letzten Tagen zu betreten. Harry saß auf seiner Bank und starrte auf seinen Teller, sein Kopf dröhnte. Seit zwei Nächten spürte er ständig diesen dunklen, tiefen und stechenden Schmerz auf seiner Stirn, es brannte. Kaum konnte er noch die Tränen zurückhalten, es war kaum noch zu ertragen.

Gerade, als wieder ein heller Blitz über die Decke zuckte, flog die Tür auf. Harry zuckte zusammen: Hagrid, Panik und Angst standen in seinen Gesichtszügen.

„Sie kommen!"

Der gesamte Saal starrte ihn aus blassen Gesichtern an. Langsam erhob sich Albus Dumbledore von seinem Platz und gebot mit einer Geste seiner linken Hand um Ruhe:

„Alle Erstklässler versammeln sich hinter dem Lehrertisch an der Wand und stellen sich dort in einer Reihe auf. Davor stellen sich die Zweitklässler und davor die Drittklässler und so weiter. Die Lehrer werden mit mir vor den Siebtklässlern Stellung nehmen! Hagrid – schließen sie die Tür!"

Nach diesen Worten entstand in der Großen Halle eine Geschäftigkeit, wie man es noch nie zuvor gesehen hat. Schutzsuchend und mit ängstlichen Gesichtern klammerten sich die Jüngsten aneinander und an ihre Zauberstäbe, während die Präfekten und Schulsprecher, krampfhaft um Ruhe und Gelassenheit bemüht, versuchten, die Reihen so effektiv wie möglich zu formieren.

Die Lehrer schritten mit gezückten Zauberstäben und grimmigen Gesichtsausdruck nach vorn. Harry, Ron und Hermine, die direkt hinter Dumbledore und Prof. McGonagall Stellung bezogen, hörten noch Prof. Vector abfällig flüstern: „Und wo, zum Teufel, ist denn Snape?", als Harry plötzlich aufschrie und auf die Knie fiel!

Er spürte ihn, er spürte ihn näher und stärker als je zuvor. Der Schmerz war unerträglich und er klammerte sich mit den Händen am Boden fest. Er schrie erneut auf. Als er aufblickte, sah er in die warmen, besorgten Augen Dumbledores. „Voldemort" flüsterte Harry „er ist hier."

„Schließ die Tür, Hagrid, schnell." Panik war in Dumbledores Stimme zu hören. Sirius Black, der seine Hand auf Harrys Schulter gelegt hatte, sah Dumbledore an:

„Warte, ich muß vorher gehen, ich werde das Ministerium für Zauberei informieren. Sie müssen helfen, wenn nicht hier, dann werden sie es nirgendwo mehr tun können."

„Nein." flüsterte Harry, erneut von Schmerzen übermannt. „Ich muß." und mit wehendem Mantel stürmte Black hinaus, noch gerade rechtzeitig, bevor Hagrid die schwere Tür der Halle zuknallte und verriegelte.

Nun trat auch Remus Lupin an die Seite von Harry, blickte ihn aus einen warmen, bernsteinfarbenen Augen mitleidsvoll an und half ihm wieder auf die Beine. „Er wird es schaffen." meinte er leise und drückte fest und zuversichtlich Harrys Hand, doch die blasse Gesichtsfarbe sprach eine andere Sprache.

Inzwischen hatte Albus und Minerva die Tür auch mit einem Zauber versiegelt, als sie schon die ersten Geräusche in der Vorhalle hörten. Schnell liefen sie wieder an das andere Ende der Halle, um ihren Platz in der Reihe der Lehrer einzunehmen. So warteten sie.

Stille hatte sich über die Köpfe aller Anwesenden gesenkt, eine Stille, die schwer auf ihnen lastete. Bei jedem Flüstern, ja, bei jedem zu scharf genommenen Atemzug fuhren alle zusammen und starrten den Schuldigen aus geweiteten Augen an. Und doch machte sich ein Flüstern breit, erst unter den Lehrern und dann auch inter den Schülern:

Wo war Snape? Wieso war er zum Abendessen nicht da gewesen? Was wusste er?

Nur die, die um seine Rolle wussten, schwiegen mit verbissenen Gesichtern und umklammerten ihre Stäbe noch heftiger, als es nötig war.

Das Flüstern hielt noch an, als sich bei Harry jedoch noch eine Stimme dazugesellte. leise, langsam lauter werdend, zischend, ekelerregend und scheinbar nur in seinem Kopf. Parcel. „Harry."

„Was?" Harry schaute sich um, Hermine und Ron sahen ihn an. „Ist alles in Ordnung?" fragte Hermine. „In Ordnung?!" kreischte Ron. „Was soll schon in Ordnung sein, wenn draußen eine Horde wildgewordener Zauberer lauert? Warum Zauberer? Warum nicht Tiger?!" Hermine starrte Ron mit bitterbösem Blick an.

„Harry." Und wieder. „Harry."   „Harry komm, komm zu mir."    Zischend, rasselnd.    „Komm, gehorche dem Meister."

Langsam begann Harry nach vorne zu gehen, seine Füße bewegten sich und er konnte nichts dagegen tun. Er drängte sich an Dumbledore vorbei, der so erstaunt war, dass er nicht einmal darauf reagierte. Er bewegte sich vorwärts.

„Harry, komm, Dein Gebieter ruft." Harry näherte sich der Mitte der Halle. „Harry, komm zurück!" schrieen Ron und Hermine aus einem Munde.

„Albus, was tut er da?" flüsterte McGonagall dem Schuldirektor zu. Laut und deutlich hörte Harry nun die Stimme. „Harry, steh still."

Und in diesem Moment zerbrach mit grellem Blitz und lautem Krachen die Tür. Doch Harry bekam davon gar nichts mit. Hin – und hergerissen zwischen den beiden Stimmen, die nun in seinem Kopf gegeneinander kämpften, war er unfähig, sich zu rühren und stand ungeschützt in der Mitte der Halle.

Von der einen Seite drangen nun die Todesser wie eine schwarze Woge in die Halle, auf der anderen Seite die Schüler und Lehrer von Hogwarts. Kaum hatten jedoch die ersten Schwarzgewandeten die Halle betreten, so reagierten auch die Lehrer und ließen eine erste Salve von Flüchen auf sie niederprasseln.

Doch der erste Spruch, der Albus Dumbledores Zauberstab verließ, war auf keinen Todesser gerichtet. Harry, immer noch bewegungsunfähig, wurde plötzlich nach hinten, wieder zurück in die Reihen der Lehrer gerissen. „Accio Harry!"

Doch kurz bevor Harry die geschlossenen Reihen erreichte zuckte ein weißer Blitz durch den Raum und es war, als flog Potter direkt gegen eine unsichtbare Wand und fiel zu Boden. Benommen schaute er um sich, er kontte sich wieder bewegen, doch der Rückweg war ihm versperrt. Dumpf gröhlte das finstere Lachen Voldemorts durch den Saal und aus den Reihen der schwarz Gewandeten trat ER. An seiner Seite keine geringeren als Lucius Malfoy und . . . Snape.

Entsetzen zeichnete sich auf den Gesichtern der Lehrer und vor allen Dingen, der Schüler ab. Doch nicht auf allen . . . Dracos Gesicht blieb unbewegt, genauso wie die von Crabb und Goyle. Nur die Augen verrieten, dass sie so etwas erwartet hatten.

Voldemort, mit seinem Zauberstab, den er direkt auf Harry gerichtet hatte, lachte nochmals sein leises grausames Lachen.

„So sieht also das Ende des ach so berühmten Harry Potters aus. Mehrere Schlachten magst Du gewonnen haben, doch den Krieg wirst Du verlieren. Alle, die Dich schützen wollen, werden untergehen und nun sitzt Du ganz alleine vor mir und ich werde es genießen, Deine Schreie zu hören, bevor ich Dich ganz, ganz langsam Töten werde."

Snape, der die ganze Zeit mit unbewegtem Gesicht neben dieser Szene gestanden hatte, trat nun auf einen Wink von IHM hervor, während Dumbledore und Flitwick fieberhaft versuchten, die magische Barriere zu durchbrechen.

Severus baute sich vor Harry, der völlig paralysiert auf dem Fußboden hockte, auf und richtete unter den Hasserfüllten Blicken der (meisten) Schüler und Lehrer seinen Zauberstab mit einem seltsamen Blick auf ihn. „Leb wohl . . . Harry Potter."

„Nein!" Hermine schrie auf. „Harry. . ." flüsterte sie. Und dann packte sie die Wut und drängte sich an Dumbledore vorbei. Sie schwang ihren Stab und durchdrang Voldemorts Barriere.

„Wie ist das möglich?!" Voldemort schrie vor Zorn auf. „Zurück!" Ein grellen weißer Blitz verließ seinen Stab und traf Hermine mitten in der Brust. Mit voller Wucht wurde sie zurückgeworfen und landete hart auf dem steinernen Boden.

Regungslos blieb sie liegen. Schüler und Lehrer starrten sie mit vor Entsetzen geweiteten Augen an.

Snape wandte sich von Harry ab und starrte auf die am Boden liegende Hermine. Waren es kleine Tränen, die dort in seinen Augen aufblitzten?

„Töte ihn, Severus, töte Harry!" zischelte Voldemort bösartig. Doch Snape reagierte nicht und starrte weiterhin die regungslose Hermine an. Dann blickte er in die Reihen der Gegner. Dumbledore und Minerva starrten zu Boden, kaum in der Lage, die Fassung zu bewahren. Ron weinte und selbst Dracos Blick hatte sich verfinstert. Schritt für Schritt wich Snape zurück.

„Schwächling!" schrie Voldemort und richtete seinen Zauberstab auf Harry, ein stechender Schmerz durchfuhr Voldemorts ärgsten Feind.

„Leide, spür, was ich wegen Dir fühlen musste!" sprach er, dessen Name nicht genannt wird, mit einem breiten Grinsen. Harry wurde erneut zu Boden geworfen. Keiner der Beobachter konnte empfinden, was Harry in diesem Moment spürte.

Doch konnten sie sehen, wie er sich am Boden wand, wie der erste Schrei Harry Lippen verließ. Voldemorts Lachen drang durch den Saal. Snape starrte Harry an.

Plötzlich wurde Voldemort zurückgeworfen. Dieser Moment der Unachtsamkeit löste die Barriere, trotzdem blieben alle wie gelähmt. Voldemort und Lucius Malfoy starrten Snape an:

„Verräter!" Von zwei Todesflüchen aus den Stäben der mächtigsten Schwarzen Magier getroffen sank der Meister der Tränke neben Harry zu Boden.

Aus weit aufgerissenen Augen sah er seinen Schüler an. Sein Atem ging schwer.

„Jetzt sind wir quitt." flüsterte er. „Wir sind quitt . . . James."

Dann trübte sich sein Blick.

Ein wilder Tumult brach im Saal aus.