Endlich ist es soweit! Das große Finale!
Hat etwas lange gedauert (wie immer – wie oft habe diese Phrase schon geschrieben . . .), aber ich hatte sehr viel zu tun (wie immer): nämlich ganz viel Orchester! Hat sich aber gelohnt, wir sind jetzt offiziell für die nächsten vier Jahre das beste Jugendsinfonieorchester Deutschlands! g
KnightsBallad: Vielen Dank für Deine beiden Reviews zu dieser Geschichte und Dumbledores Tod. Das Lied habe ich nicht selbst geschrieben, es ist von einer DDR-Band namens Silly. Die Sängerin (1996 leider an Krebs gestorben) heißt Tamara Danz, das Lied „Instandbesetzt". Es gibt seit einigen Wochen eine Coverversion von einer Band namens „Bataillon d´Amour" (was eigentlich auch ein Lied von Silly ist), aber die finde ich nicht gerade gelungen, Tamara Danz ist einfach nicht zu ersetzen!
Esta: NOCH ZEHN TAGE!!!!!!!!
Hermine-Severus-Fan: Freut mich, dass es Dich so berührt hat!
Baerchen23: Jetzt werden Deine Fragen aufgelöst . . .
nachtschatten: Da bin ich wieder! Hast Du inzwischen geupdatet?
Malina: Danke für Deine Koplimente! Ich habe (zum Glück) noch niemanden verloren, der mir nahe stand, ich war auch noch nie auf einer Beerdigung. Die Beziehung zwischen Sev und Herm ist nicht wirklich nur angedeutet. Wenn Du die vorangegangenen Teile („Der Verjüngungstrank", „Nach dem Erwachen", etc.) liest, dann wird Dir einiges klarer werden!
Vielen Dank auch für Deinen Review für meine Songfic!
An Nachtschatten: Zum Schluß bitte nicht wundern, damals kannte ich Dich noch nicht . . .
So, aber nun zum letzten Kapitel.
Hermine zitterte, als sie Schritt für Schritt auf das Grab zuging, ihre Knie waren wie Butter und sie schwankte. Plötzlich stand Harry neben ihr. Mit Tränen in den Augen sah Hermine ihn an. Er erwiderte den Blick und reichte ihr dann seine Hand. Sie zögerte kurz und legte dann ihre Hand in seine.
„Komm." Flüsterte dieser.
Hadernd näherte sie sich dem Erdloch. Als sei hineinsah, hatte sie das Gefühl, dass all ihre Kraft sie verließ. Ihre Beine knickten ein, so dass Harry sie auffangen musste.
„Hermine, geht´s?" Sie schüttelte den Kopf.
„Ich kann das nicht!"
„Du musst nicht, wir können gehen." Tröstete Harry sie.
Hermine wusste nicht, was sie machen sollte. Wie angewurzelt blieb sie stehen und starrte auf den schwarzen Sarg, auf dem sich ein paar Erdkrumen gesammelt hatten. Sie zitterte und heiße Tränen rannen über ihre Wangen, laut schluchzte sie auf.
Harry zog sie vorsichtig zu sich heran und nahm sie in den Arm. Schluchzend klammerte sich Hermine an Harry fest.
„Ich kann nicht mehr . . ."
Bedächtig strich Harry über ihren Rücken. „Komm Hermine, wir gehen." Willenlos ließ sie sich von ihm wegführen.
Der Rabe, der bisher reglos auf dem untersten Ast der Eiche gesessen hatte, stieß sich mit einem lauten Krächzen ab und landete auf ihrer Schulter.
Schon bald hatten sie den See erreicht und setzten sich auf eine der Bänke. Geistesabwesend strich Hermine über das glänzende Gefieder des Tieres. Dieses klapperte mit dem Schnabel und zupfte an ihren Haare.
Immer noch liefen Hermine die Tränen ungehalten über die Wangen und fahrig suchte sie in ihren Taschen nach einem Taschentuch. Doch ihre tastenden Finger fanden etwas ganz anderes. Mit zittrigen Fingern zog sie den schon leicht zerknitterten Abschiedsbrief Severus´ heraus. Aufgeregt begann der Rabe auf- und abzuhüpfen.
„Was ist das?" fragte Harry. Hermine sah ihn aus furchtbar traurigen Augen an.
„Ich habe noch etwas zu erledigen . . . Begleitest Du mich?" Als Harry nickte, erhob sie sich und ging auf das Schulgebäude zu. Sie ging so schnell, dass Harry kaum hinterherkam und je näher sie Snapes Büro kamen, um so schneller ging sie.
„Hermine, wohin willst Du?" Sie antwortete nicht, vor Snapes Tür hielt sie an. Zögernd näherten sich ihre Finger dem Türgriff.
„Hermine willst Du etwa da rein?" Sie blickte ihn vorwurfsvoll an und er verstummte sofort.
Hermine öffnete die Tür uns als ihr Blick in das Innere des Büros fiel, drang eine Flut aus Erinnerungen auf sie ein. Am liebsten hätte sie die Tür wieder zugeknallt und wäre weggerannt. Auch Harry schauderte, aber aus einem anderen Grund: zum ersten mal betrat er diesen Raum ohne Angst vor Bestrafung, Ärger und Wut. Langsam schritt Hermine in den Raum hinein, dicht gefolgt von Harry, der ihr zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter legte.
Hermines Blick wanderte durch den Raum, hier und dort blieb er hängen und Bilder stürmten im Geiste auf sie ein. Schließlich erreichte ihr Blick den Schreibtisch. Schweigend starrte sie auf den kleinen Drachen, der an der alten Stelle auf dem Tisch stand, so, als wäre nichts geschehen. Hermine weinte immer heftiger, von Schluchzern geschüttelt stand sie im Raum.
„Hermine, was willst Du denn hier? Quäl Dich doch nicht selbst!"
Sie sah Harry direkt an, dann drehte sie sich dem Schreibtisch zu und ging hin. Sie kniete sich dahinter nieder und öffnete die im Brief beschriebene Schublade. In ihre war nichts weiter als eine sehr schlichte hölzerne Schatulle. Hermine hob sie heraus und stellte sie auf den Schreibtisch.
„Was ist das . . .?" fragte Harry.
„Ich weiß es nicht . . ."
„Mach es auf!"
„Harry ich weiß nicht, ob ich kann . . . ich . . ."
„Soll ich?" bot Harry an, sie schüttelte den Kopf. Sie hatte Angst, was sie erwartete und trotzdem war da dieser unendlich Drang, zu erfahren, was sich in der Kiste befand. Sie schloss die Augen und öffnete die Kiste. Nichts geschah. Hermine öffnete wieder die Augen, Harry beobachtete sie angestrengt. Er stand noch immer in der Mitte des Zimmers und irgendetwas hielt ihn davon ab, sich ihr zu nähern. Er wusste, sie musste dies allein tun.
Hermine las: „ Damit Du Dich immer an mich erinnerst. Sei nicht mehr traurig." Unter dem Zettel lag ein kleines Fläschchen mit einer silberblauen klaren Flüssigkeit. Sie nahm es auf und hielt es gegen das Licht. Angestrengt starrte sie auf etwas in der Flasche, das Harry nicht sehen konnte.
In ihrem Gesicht konnte er Freude, Schmerz, Verzweiflung und alles auf einmal lesen. Plötzlich hätte Hermine beinahe die Flasche fallen lassen. Schnell packte sie sie wieder in die Holzkiste und knallte den Deckel zu. Schwer atmend starrte sie darauf.
„Was ist das?" fragte Harry erneut. Er sah, dass seiner Freundin wieder die Tränen in die Augen stiegen.
„Snapes Erinnerungen." Meinte sie zitternd. „Er hat sie mir geschenkt. . ."
Sie sank schluchzend zu Boden, Er rannte zu ihr und hielt sie im Arm.
„Ich bin schuld, Harry" schluchzte sie „Ich hätte das hier, all dieses Elend verhindern können . . . ich hatte Snapes . . .Ich bin schuld!" Hermine schrie fast und Harry wusste nicht, was er tun sollte. Da fiel ein Schatten auf sie und Harry blickte auf . . . Dumbledore!
„Sie sind nicht schuld, Miss Granger. Wenn sie schuld wären, wäre ich es auch." Erstaunt sah Hermine auf.
„Sehen sie mich nicht so an, Miss Granger, ich verstehe ihren Schmerz, denn wahrlich, auch ich empfinde diesen Verlust, wenn auch nicht so heftig wie sie. Und auch ich wusste von der Anziehungskraft des Bösen und Snapes Schwäche, er konnte mir nicht einmal in die Augen sehen, als ich ihn darauf ansprach. Und ich sah, wie sie litten, das hat ausgereicht, um zu begreifen, was mit ihm geschah."
„ABER WARUM HABEN SIE ES NICHT VERHINDERT?!"
„Wie, Miss Granger, wenn sie es mit all ihrer Lieb nicht konnten? Wie sollte ich ihn abhalten, ihn einsperren? Er wollte meine Hilfe nicht, auch, als ich sie ihm angeboten habe. Er wollte den Kampf alleine führen und glauben sie mir, ich hätte alles getan, hätte er mich nur darum gebeten . . ." Tränen standen auch in Dumbledores Augen. Er kniete sich neben Hermine und ergriff ihre Hand. Er sah ihr direkt in die Augen.
„Lassen sie sich wenigstens helfen?"
Mit einem erstickendem Schluchzen verkrallte sich ihre linke Hand im Umhang Dumbledores, mit der rechten drückte sie die Schatulle an ihre Brust. Harry und Albus zogen sie wieder auf ihre Füße und führten sie in eine kleine Kammer.
Ein warmes Feuer brannte im Kamin und direkt davor stand ein gemütliches Holzbett. In dieses legte sie Hermine, die noch immer das Holzkästchen umklammert hielt, der schwarze Rabe saß auf dem Bettpfosten. Hermine ließ sich willenlos zudecken.
„Versuchen sie zu schlafen, Harry wird nachher noch einmal nach ihnen sehen." Versprach Dumbledore. Sorge schwamm in seiner Stimme mit. Er flüsterte Harry etwas zu und beide verließen den Raum. Der Rabe stieß sich von seinem Platz ab und landete direkt neben Hermines Gesicht. Sie betrachtete das Holzkästchen, vorsichtig öffnete sie es und nahm das Fläschchen heraus.
„Soll ich?" fragte sie.
„Kraaahhh!" Sie setzte sich auf, der Rabe sah sie aus seinen schwarzen Augen an. Hermine öffnete den Verschluß und setzte die Flasche an ihre Lippen, Kurz zögerte sie noch, dann trank sie.
Bitter rann der Saft ihre Kehle hinab. Nichts geschah. Doch dann, mit einem Schlag, traf es sie. Stöhnend sank Hermine ins Kissen hinab:
Bilder, Gefühle Schmerz und Liebe . . .
Als Stunden später Harry die Kammer wieder betrat, prallte er entsetzt zurück: Eigentlich hatte er nicht wirklich erwartet, dass Hermine friedlich in dem Bett schlafen würde, aber das hier?! Die Kammer war nicht mehr wiederzuerkennen: Alles, was nicht niet- und nagelfest gewesen war, lag zerschlagen im Zimmer zerstreut, Decke und Kissen des Bettes waren zerfetzt, einzelne Federn schwebten noch in der Luft und die Bettvorhänge hingen halb abgerissen von ihren Halterungen.
Hermine war nirgendwo zu sehen, nur der Rabe, ein Stück Pergament in seinem Schnabel haltend, hockte auf dem Überresten eines Stuhles, der früher neben dem Bett gestanden hatte.
Harry ging auf den Vogel zu, der das Stück auf den Boden fallen ließ und sich mit einem lauten Schrei von seinem Stuhl aufschwang. Harry hob ihn auf, faltete ihn auseinander und las:
„Der Tod ist nur ein Übergang in eine andere Existenzform. Verzeih, Harry, und leb wohl. Hermine."
Harry stockte der Atem. Zitternd fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. Was sollte er tun?
Dann gewann er seine Fassung zurück und er rannte los. Er rannte, so schnell er konnte, er musste zu Dumbledore, nur er konnte Hermine helfen!
Das Ende
Hermine hatte die Flasche auf Anhieb gefunden, sie hatte gewusst, dass Snape sie an jener Stelle im Regal versteckt hatte. Sie hielt das Fläschchen mit der tiefschwarzen Flüssigkeit fest umschlossen und ging in den Nebenraum.
Das Schlafzimmer war noch immer so, wie sie es vor kurzem verlassen hatte. Noch nicht lange war es her, da hatte sie hier mit Snape gelegen. Weinend ließ sich Hermine ins Bett fallen. Die Kissen rochen noch immer nach ihm. Hermine umklammerte sie und schloß die Augen. Für einen Moment war ihr, als wäre er wieder bei ihr. Bald . . .´ dachte sie bald bin ich wieder bei Dir, Geliebter . . .´
Wie im Trance setzte sie sich wieder auf. Tief atmete sie ein und aus und eine unnatürliche Ruhe machte sich in ihr breit. Als sie die Augen wieder öffnete, hatte sie das Gefühl alles bewusster und schärfer wahrzunehmen, als sie es je getan hatte. Jedes noch so kleine Detail stach ihr ins Auge. Langsam zog sie den Korken aus der Flasche und setzte sie an ihre Lippen. Schon roch sie den süßlichen Duft des Gebräus und noch einmal atmete sie tief ein.
Mit einem Zug leerte sie die Flasche. Heiß brannte das Getränk in ihrer Kehle und Hermine musste husten, die Flasche glitt aus ihrer Hand und fiel zu Boden. Sie legte sich in die Kissen zurück, ihr wurde schwindlig und vor ihren Augen begann es zu schwimmen. Ihr Atem ging schwer und ihr ganzer Oberkörper schmerzte. Ihr wurde fiebrig heiß und kalt zugleich, Schweiß trat ihr auf die Stirn.
„Hermine, warum?" Sie drehte ihren Kopf zur Seite und lächelte. An der Bettkante saß Snape und sah sie besorgt an.
„Du darfst mir noch nicht folgen, Du hast noch zu viel vor Dir, kämpf um Dein Leben!"
„Ich bleib bei Dir!" Hermine hustete und ein Tropfen Blut perlte auf ihrer Lippe. Sie streckte Snape die Arme entgegen, sie wollte ihn spüren, doch fasste sie durch ihn hindurch.
„Ich liebe Dich, Hermine, doch bitte bleib dort, komm mir nicht nach!" Snape begann zu verblassen und noch einmal wurde Hermine in ihre alte Welt zurückgeworfen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, ihr Atem ging schwer und jedes Luftholen brannte wie Feuer in den Lungen.
Mit einem Krachen knallte die Tür gegen die Wand und Harry stürmte, gefolgt von Dumbledore, in den Raum. Mit einem entsetzten Aufschrei stürmten sie auf Hermine zu.
„NEIN!! WAS HAST DU GETAN?!?" Schnell griff sich Albus die Flasche, die vor dem Bett auf dem Boden lag und roch daran. Sein Gesicht verlor jegliche Farbe.
„Nachtschatten . . ." flüsterte er entsetzt. „Es gibt kein Gegenmittel . . ."
Gebrochen setzte er sich auf die Bettkante. Genau an die Stelle, an der gerade eben noch Snape gesessen hatte. Röchelnd zog Hermine die Luft ein und begann kurz darauf qualvoll zu husten. Harry hatte ihre Hand ergriffen und ungehemmt liefen Tränen seine Wangen hinunter. Immer wieder flüsterte er: „Warum nur? Warum?"
Hermine lächelte ihn an und flüsterte: „Eines Tages . . . wenn Du mal hust von ganzen Herzen . . . liebst, dann" Unter Schmerzen krümmte sie sich zusammen und nur langsam entkrampften sich ihre Muskeln für nur kurze Zeit wieder. Keuchend rang sie nach Atem. „Dann . . . verstehst Du . . . es . . . vielleicht . . ." Ihr Blick trübte sich ein wenig ein, als sie ihren Kopf wieder Dumbledore zuwandte. Wieder breitete sich en Lächeln auf ihrem Gesicht aus und zitternd streckte sie die Hand nach ihm aus.
„Severus . . ." hauchte sie glücklich. Albus wurde mir einem Schlag kalt, eiskalt. Und dann begriff er. Hermine musste sich schon fast in der Totenwelt befinden. Zögernd hob er seine Hand und ergriff die ihrige. Schon krampfte sie sich wieder zusammen und diesmal dauerte es fast eine Minute, eh der Krampf endete.
Nicht einmal mehr zum Stöhnen reichte ihre Kraft. Albus streichelte ihre Hand und immer wieder über ihre Haare. Die Kälte wich nicht aus seinen Gliedern. In immer kürzeren Abständen und für immer längere Zeit bekam Hermine nun schon keine Luft mehr.
Mit einem mal bog sich ihr Rücken durch, sie riss ihre Augen und den Mund auf, doch kein Ton entwich ihren Lippen. Die Augen verdrehten sich, bis nut noch das Weiß zu sehen war. Langsam liefen ihre Lippen blau an, als sie vergeblich versuchte, Luft zu holen. Erfolglos kämpfte ihr Körper gegen den Krampf, so dass Dumbledore und Harry hilflos mit ansehen mussten, wie ihre beste Freundin langsam, aber sicher, erstickte.
Nach ein paar Minuten ließ die Spannung in ihrem Körper nach, kraftlos entglitten ihre Finger Dumbledores Hand. Ein letztes mal senkte sich ihre Brust und die Luft entwich endgültig ihren Lungen.
Blass lag sie da, ihre langen Haare hingen ihr schweißnass ins Gesicht. Noch war sie warm und sah lebendig aus. Ein Lächeln hatte sie in den letzten Sekunden auf ihr Gesicht gelegt.
Harry sank schluchzend auf Hermines Oberkörper.
Dumbledore saß schweigend da, Tränen liefen über die Wangen und verfingen sich dann in seinem weißen Bart.
Was einst so wundervoll begonnen hatte, endete im Schmerz, Liebe wandelte sich in Hass, nur um dann doch im Tod noch heller zu erblühen.
