Weiße Federn
Teil 2
Eine weiße Feder. Immer wieder wird sie vom Wind wieder nach oben getrieben und doch sinkt sie stetig. Das strahlende Weiß tut in den Augen weh. Leicht schwebt sie nach unten und landet sanft auf den weißen Bettlagen.
Langsam öffneten sich die blauen Augen. Die Umgebung war verschwommen. Schnell wurden die Lider wieder geschlossen. Vogelzwitschern erklang. Erneut hoben sich die Lider. Eine Kopf erschien im Blickfeld.
"Oh, Mr. Ishida, sie sind aufgewacht!"
Mr. Ishida? Yamato Ishida?
Ja, das war er. Yamato Ishida. Aber wenn er Yamato war, dann bedeutete das, dass er ........ LEBTE!
Entsetzt schloss er die Augen. Es fiel ihm schwer klare Gedanken zu fassen. Er hatte es wieder nicht geschafft. Aber wieso? Er war doch alleine gewesen!
"....ida! Mr. Ishida!"
Sein Blick richtete sich wieder auf die Person über ihm. Der Raum wurde klarer. Die blauen Augen der Krankenschwester schauten besorgt in das schneeweiße Gesicht ihres Patienten. Die Tür wurde aufgerissen und ein Mann in einem weißen Kittel, der unschwer als Arzt zu identifizieren war, stürmte in das Krankenzimmer. Matt kannte dieses Gesicht. Dieser runde Kopf mit der Halbglatze und der kleinen Brille. Genau dieser Arzt hatte ihn vor Jahren schon mal behandelt, als sein erster Selbstmordversuch gescheitert war. Damals jedoch waren die Augen freundlich gewesen, was nun nicht der Fall war.
"Yamato."
Der Angesprochene zuckte leicht zusammen. Dass der Arzt ihn mit Vornamen ansprach, verunsicherte ihn.
"Wieso, Yamato? Wieso hast du es wieder getan?!"
Matt hörte wie Enttäuschung und Wut in der Stimme des Doktors lag. Ja, schon damals hatte er sich sehr um ihn gesorgt. Yamato öffnete die spröden Lippen um etwas zu sagen, doch er wusste nicht was. Sollte er sagen, dass sein Freund fremd gegangen war? Oder das er es nicht wert war zu leben? Das er nur Dreck war? Nein, dass hätten sie nicht verstanden. So, wie sie damals nicht verstanden haben.
Stattdessen drehte er sein Gesicht zum Fenster.
"Na gut. Wenn du nicht mit mir reden willst, dann spreche ich eben mit Mr. Yagami. Er scheint ein guter Freund von dir zu sein. Vielleicht kann er mir helfen."
Bei diesen Worten zuckte Matt entsetzt zusammen. Tai war hier? Sein Tai? Nein, er durfte ihn nicht so sehen. Nicht so erbärmlich. Aber war er das nicht? Erbärmlich, schwach und hässlich?
Schnell drehte er seinen Kopf um und sah wie sein Arzt gerade zur Türklinke griff.
"Warten sie!" Es war nur ein Röcheln und doch blieb der Arzt stehen. Fragend drehte er sich um.
Als Matt keine Anstalten machte zu antworten, drückte er kopfschüttelnd die Klinke und ging.
Nach fünf Minuten öffnete sich die Tür erneut. Braune, zerstruppelte Haare kamen zum Vorschein. Das Gesicht war fahl und tiefe Augenringe leuchten unter den übermüdeten Augen. Traurig blickte Tai auf Matt. Wie dieser da in dem hässlichen Krankenhausgewand in diesem weißen Bett und genauso weiß war, ließ ihn krank werden. Was hatte er nur getan.
"Wären Sie so gut und ließen uns für eine Weile allein?"
Tais Stimme erweckte in Matt ein Gefühl, dass ihn zu zerreißen drohte. Sie war voller Trauer und Schmerz. Aber wieso? War es wegen ihm?
Nein! Ganz bestimmt nicht. Wieso sollte Tai einen Gedanken an ihn verschwenden?!
Die Krankenschwester verließ das Zimmer und ließ die beiden Jungs alleine. Eine Weile war es still. Tai schaute in die Augen seines Koi (? ist das jetzt der richtige Ausdruck), als suche er darin etwas bestimmte. Doch Matt konnte den Blick nicht erwidern. Schließlich war Tai es, der begann zu reden.
„Matt, wie geht es dir?"
Es dauerte bis Matt antwortete, doch als er das tat ging er nicht auf die Frage ein.
„Wie bin ich hier her gekommen?"
Seine Stimme war brüchig und stockend. Sein Blick war starr auf die Decke gerichtet.
„Als ich nach Hause kam, fand ich dich im Bad. Du lagst ...... in deinem eigenem Blut und rührtest dich nicht!"
Erschrocken schloss Yamato die Augen. Tais Stimme zitterte und hätte er ihn angesehen, dann hätte er auch Tais Arme, seine Beine, seinen Körper zittern sehen.
„Wieso, Matt? Wieso hast du das getan?!"
Deutlich hörte er den Vorwurf in Taichis Stimme.
Ja, Yamato hatte Tai enttäuscht. Er war ... nein, er ist schwach. Schwach, wie ein Baby. Und Tai hasst schwache Menschen. Tai hasste ihn!
Als Matt keine Anstalten machte zu antworten, schloss Tai seine Augen und sprach langsam, damit auch jedes Wort verständlich rüber kam: „Du hast mich mit Judith gesehen, nicht wahr?"
Geschockt von Tais Worte, wendete Matt seinen Blick auf genau diesen. Dieser schaute traurig und mit schmerverzogenem Gesicht auf das, für ihn, wunderschöne Gesicht in dem Krankenbett.
Er hasste sich für das, was er getan hatte. Er wusste nicht einmal, warum! Vor einem Monat war Judith aus den USA nach Japan gekommen um für ein viertel Jahr hier zu studieren. Sie hatte von Anfang an mit ihm geflirtet. Und Tai? Tai war schwach geworden. Er hatte keine sonderlichen Probleme mit Matt gehabt. Er hatte ihn geliebt und er tat es noch immer, doch er hatte den Fehler begannen. Er hatte sich auf Judith eingelassen. Und das nicht nur einmal. Er hasste sich dafür. Ein Blick auf das kahle Gesicht Yamatos reichte, um sein Herz vor Schmerz fast in tausend Scherben zersplittern zu lassen. Er war froh, dass er sich gestern Nacht doch aus dem Bett gequält hatte, als er das Gefühl verspürte, etwas würde nicht stimmen. Erst war es nur eine Kleinigkeit. Seine Tür stand offen, doch diese Erkenntnis hatte seinen Magen nicht verstimmen lassen. So war er zu Matts Wohnung gefahren um nach ihm zu sehen. Als er Yamato ihm Bad fand, war das für ihn ein Bildnis des Horrors. Wie er da so gelegen hatte. Seine Haute ganz weiß und kalt. Und seine blonden Haare waren rot durchdrängt. Er hatte Panik bekommen. Riesige Panik. Im Krankenhaus hatte er die ganze Nacht am Bett gesessen und hatte gebetet, dass Matt wieder aufwachte. Ja, er liebte ihn. Und wie er ihn liebte! Doch wenn er ihn wirklich liebte, wie konnte er ihm dann so was nur antun?! Er wusste doch, dass Matt seelisch etwas instabil war!
Wut stieg in Tai hoch. Wut auf sich selbst. Wut darauf, so eine arme Seele so zu quälen.
„Tai?"
Erschrocken blickte der Genannte auf. Eine Träne rannte über das blasse Gesicht. Eine Träne des Leidens.
„Matt, es ......"
Rasch war er an das Bett getreten und griff nun nach Yamatos Hand.
„Matt, es tut mir so leid. Was hab ich nur getan?"
Matt traute seinen Ohren kaum. Was er getan hatte? Liebte er ihn etwa doch noch? Er spürte, die warme Hand, die seine umschloss. Er sah, die großen Augen. Er hörte, die schuldbewusste Stimme. Und er wusste, dass Tai sich wenigstens noch um ihn sorgte. Sanft drückte er Tais Hand.
Auf einmal löste sich etwas in Taichis Auge und wenige Sekunden später, kullerte eine einsame Träne über dessen Gesicht.
„Tai, du weinst!"
Matt konnte sich nicht erinnern, dass Tai jemals geweint hatte. Verschleierte Worte fielen ihm wieder ein. DU DARFST DICH NICHT UMBRINGEN! WEIL SONST JEMAND UM DICH WEINT!
Weinte Tai etwa um IHN?!
„Wieso?"
Mehr bekam Matt nicht heraus. Seine Stimme brach.
„Wieso?! Verdammt, weil ich mir sorgen gemacht habe! Ich hatte solche Angst, dass du stirbst und mich hier alleine lässt!"
Noch ein weiter Träne gesellte sich zu der anderen.
Matt registrierte, wie alles in ihm Schrie. Schrie, aber nicht vor Schmerz oder Wut, sondern vor Freude! Matt war glücklich. Er war glücklich, dass Tai um ihn weinte. War glücklich, dass dieser doch noch was für ihn empfand. War glücklich, dass er nicht ganz alleine war.
Nach einer Woche konnte Matt das Krankenhaus wieder verlassen. Er musste seinen Arzt versprechen drei mal die Woche zu einer Sitzung zu ihm zu kommen um über sein Problem zu reden. Therapie. Es sträubte zwar Matt aber schließlich willigte er doch ein.
Mit Tai hatte Matt lange Gespräche geführt. Etwas was Matt nicht so lag. Trotzdem war er sich nun sicher, dass Tai ihn noch liebte.
Schließlich konnte Yamato wieder nach Hause. Nur war dies gar nicht so leicht, denn obwohl der Termin der Krankenhausentlassung geheim gehalten wurde, standen trotzdem Massen von Reportern auf der Krankenhauseinfahrt. Sie belagerten seit der Einlieferung das Gebäude. Überall wurde über Yamatos Selbstmordversuch berichtet. Verständnis kam natürlich nicht auf. Matt und seine Band war auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes. Er hatte viel Geld und keine sonstigen Probleme. So blieb den Leuten nur noch über ein was zu spekulieren, sein Liebesleben.
Als Tai mit Matt das Krankenhaus verließen, stürmten die Reporter sofort auf sie zu.
„Yamato, stimmt es, dass sie vergewaltigt wurden?"
„Was ist der wahre Grund für ihren Selbstmord?"
„Sind sie wirklich so unglücklich verliebt, wie gesagt wird?"
Matt musste schmunzeln über den Einfallsreichtum der Menschen. Aber es war noch nie jemand auf die Idee gekommen, dass Tai und Matt sich ein bisschen häufig sahen, dafür das sie nur Freunde sind.
Eine wilde Abhängungsfahrt später betraten Matt und Tai ihre Wohnung. Es war schon spät und so machte sich Taichi sofort daran etwas Leckeres zu kochen. Da Matt jedoch die Kochkünste seines Koi nur zu gut kannt, übernahm er schnell die Kelle.
Tai beobachtete ihn kurz und schmiegt sich dann an seinen Rücken.
„Es tut mir so leid, Matt. Du müsstest mich eigentlich dafür hassen."
Matt hörte auf in dem Topf zu rühren und drehte sich um. Traurig schaute er in die anderen Augen.
„Hassen? Ich dich? Ich liebe dich so sehr, dass jede einzelne Faser in mir schmerzt."
Ein sanftes Lächeln huschte über Tais Gesicht. Er zog Matt zu sich ran und berührte seine zarten Lippe. Sanft stupste er dagegen und bat um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde. Der zuerst noch etwas schüchterne Kuss wurde schnell leidenschaftlicher bis ein zischendes Geräusch hinter Matt die Aufmerksamkeit der beiden Jungs auf sich zog. Die Suppe war überkocht! Rasch stellte Yamato den Topf vom Herd.
„Wie es aussieht, gibt es wohl heute nichts zu essen", sagte Matt schmunzelnd.
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch auf was ganz anderes lust!"
Matt schaute ihn kurz erstaunt an. Das Bild in Tais Wohnung schoss ihm in den Kopf. Wie Judith und Tai da auf dem großen Bett gelegen haben .... Und die schlanken Finger Tais Haut berührten ... Übelkeit kam auf. Doch Matt unterdrückte sie ärgerlich. Tai hatte sich mehr als einmal entschuldigt. Yamato spürte regelrecht wie schlecht es Tai ging. Er machte sich solche Selbstvorwürfe. Nein, dass konnte Matt nicht ertragen. Dafür liebte er Tai viel zu sehr.
Lächelnd beugte er sich vor und began Tai leidenschaftlich zu küssen. Langsam begaben sie sich in Richtung Schlafzimmer. Sie kannten sich gut. Matt wusste genau, was Tai mochte. Und Tai wusste, wodurch Matt schwach wurde. Im Schlafzimmer war es stockfinster. Tai tastete sich an Matts Körper hoch und huschte unter dessen Hemd. Seine Finger glitten sacht den langen schmalen Rücken seines Kois hoch. Immer wieder streichelte er über Matts Rücken. Aber auch der war nicht untätig. Begierig begann er erst Tais Hals, dann dessen Nacken und dessen Schlüsselbein zu küssen. Genießerisch legte Tai seinen Kopf in den Nacken. Schließlich kam Matt wieder zu Tais Lippen zurück und saugte an dessen Unterlippe. Tai knöpfte verführerisch Matts Hemd auf und strich es von dem gut gebauten Oberkörper. Die strahlend weiße Haut kam zum Vorschein. Während sie im Krankenhaus noch hässlich krank aussah, wirkte sie nun auf Tai als stünde eine Engel vor ihm. Zärtlich nahm er seinen Engel in die Arme und begann ihn zu liebkosen. Gleichzeitig schob er ihn auf das große, weiche Bett. Tai schob sich über seinen Geliebten und schaute ihm fest in die Augen. Er liebte diese Augen, genauso wie Matt die seine liebte. Tai senkte den Kopf wieder und begab sich auf Bekundungstour quer über Matts Oberkörper. Dieser genoss dieses kribbelnde Gefühl ganz ausführlich. Wie lange war es her, dass Tai ihn so verwöhnt hatte? Wieder schoss das Bild der Blondine über Tai in Matts Kopf. Nicht daran denken! Genieße dieses Gefühl! Ja, das tat. er ein leises Schnurren entwischte aus Yamatos Kehle. Tai lächelte. Er liebte es, wenn er spürte, dass er seinen Koi in der Hand hatte. Zentimeter für Zentimeter rückte er Matts Hose näher. Gerade als er sich an dem Hosenbund zu schaffen machen wollte, wurde er wieder nach oben gezogen.
„Noch nicht .... Erst bist du dran", flüsterte Matt leise und zog Tai gleichzeitig das T-Shirt über den Kopf. Braune Haut und durchtrainierte Muskeln kamen zum Vorschein. Matt hiefte Tai von sich und drehte ihn so, dass er nun auf der braunen Haut saß. Die braunen Augen musterten ie schlanke Person, die sich auf deren Oberschenkel Platz gemacht hatte.
„Du bist wunderschön", sagte Tai.
Matt lächelte. Tai konnte es in der Finsternis kaum erkennen, doch er sah es.
„So schön, wie ein Engeln!"
Er hob seine Hand und streichelte liebevoll über Yamatos Wange. Dieser nahm die Hand und drückte sie noch näher an die weiße Haut.
„Dein Engel", flüsterte Matt.
„Mein Engel!"
Matt beugte sich runter und versank in einem langen Kuss. Diesmal war es Tai, der verwöhnt wurde. Matt massierte seine Brustwarzen mit den Händen und der Zunge. Kein Stückchen Haut schien Matts Mund zu entgehen. Überall kostete und probierte er die braune, knackige Haut. Tais Atem ging stoßweise. Die Hose war längst viel zu eng geworden und sein Körper schrie nach mehr. Seine Haut brannte. Und doch wollte er mehr. Er wollte Yamato.
Kurzer Hand griff er nach seinem Koi und brachte ihn mit einer gekonnten Bewegung unter sich. Erschrocken schauten ihn die blauen Augen an. Sofort machte sich Tai an Matts Hose zu schaffen. Dieser genoss das Gefühl der fliegenden Schmetterlinge im Bauch und ließ sich fallen. Er vertraute Tai. Er vertraute ihm selbst nach dem Seitensprung noch über alle Maße. Ja, Tai war die einzige Parson, der er vertraute. Die Hose war spurlos verschwunden und auch die Unterhose machte sich selbständig. Rasch war auch Tai entkleidet und Matt konnte die zarte Haut seines Freundes auf seiner spüren. Tausend Flammen fackelten auf. Matt erschlug es fast.
Er spürte, wie Tai an seinem Innenschenkeln entlang fuhr und genau bei seinem Glied stehen blieb. Sanft umschloss er es und begann es zu streicheln. Als Tai merkte, dass der Körper unter ihm anfing zu zitterten, hörte er auf, drehte Matt um und drang mit einem Finger in ihn ein. Matt keuchte kurz erschrocken auf, entspannte sich aber sofort wieder. Ein zweiter und ein dritter Finger kamen hinzu und berührten immer wieder genau diesen einen Punkt, den Yamato nicht nur Sternchen sehen ließ sondern ihm auch jedes mal einen Stromschlag gab. Tai zog die Finger wieder heraus, worauf hin ein Knurren zu vernehmen war.
„Nicht so ungeduldig!"
Taichi platzierte sich richtig und drang in die schmale Öffnung ein. Ganz vorsichtig glitt er immer weiter, bis er schließlich ganz in seinen Koi eingedrungen war. Dann wartete er einen Augenblick, damit sich Matt an dieses Gefühl gewöhnte.
„Fang an, ich weiß wie sich das anfühlt", knurrte Matt. Er hielt es nicht mehr aus. Sein ganzer Körper zitterte und schrei vor Erlösung. Tai bewegte sich erst vorsichtig dann immer schneller und tiefer in Matt. Kurz bevor er und Matt kamen stoppte er und wartete bis das aufgekommene Gefühl abklang. Matt brach vor ihm ein.
„Tai .... bitte ... ich kann .... nicht mehr!", flehte Matt.
Wieder begann sich Taichi in Matt zu bewegen. Und als diesmal die Schwelle kam, stoppte Tai nicht sondern überschritt sie und ergoss sich in seinem Geliebten. Auch Yamato schrei auf und sackte nun vollends zusammen. Tai zog sich zurück und legte sich neben seinen Koi.
„Ich liebe dich", flüsterte er noch bevor er einschlief.
Matt lächelte. Er war glücklich. Er hatte seinen Tai wieder. Wieder ganz für sich allein. Er war froh, dass er nicht gestorben war. Ja, das Leben war wunderbar.
„Ich liebe dich, Tai!"
Als Yamato am nächsten Morgen aufwachte, strahl die Sonne schon kräftig in das schöne Schlafzimmer. Das bett neben ihm war leer. Eine unangenehme Kälte machte sich breit. Doch in dem Moment ging die Tür auf und Tai kam grinsend mit einem großen Brett voller leckerer Sachen herein spaziert.
„Guten Morgen", flötete er fröhlich.
„Guten Morgen! Ist das etwa alles für mich?"
„Und für mich. Also dann."
Genüsslich fütterte tai seinen Koi und liebkoste ihn wo er nur konnte. Nach einer halben Stunde erhob sich Matt aus dem Bett und ging ins Bad.
„Ich muss noch mal ins Studio", schrie er während er duschte.
„Der Manager wollte noch mal mit mir sprechen."
Eine weiter halbe Stunde später stand matt fertig gestylt an der Tür und gab seinem braunen Wuschelkopf noch einen langen leidenschaftlichen Kuss.
„In einer Stunde bin ich wieder da."
„Ich liebe dich, Matt."
„Ich liebe dich auch."
Er schloss die Tür hinter sich und betrat die Straße. Es war warm. Und eine Abkühlung in den nächsten Wochen war nicht in Sicht. Matt schaute nach links und nach rechts und überquerte schnell die Straße. Durch den Park ließ er sich mehr Zeit. Er ließ sich von der Natur inspirieren. Matt würde seinem Manager morgen eine neue Single vorlegen. Eine Single, die er erst heute schreiben wird.
Die Formalitäten im Studio waren schnell geklärt. Die Tour wurde um eine Woche verschoben, damit sich der Sänder der Band noch etwas erholen konnte. Matt war zwar nicht so bedeistert gewesen, da er sich sicher war, dass er die Pause nicht braucht, doch ein Blick seines Managers genügte und er hatte geschwiegen.
Es war Mittag als er die Studio wieder verließ. Es war mittler Weile unangenehm heiß geworden. Auf den Straßen war viel los, trotz der Mittagszeit. Ein Blick auf die Uhr sagte Matt, dass er noch Zeit hatte, trotzdem wollte er so schnell wie möglich wieder nach Hause. Er wollte wieder zu Tai. Er wollte sich wieder in diese kräftigen, schützenden Arme legen. Zügig durchquerte er den Park. Schließlich sah er das Haus. Das große Haus mit den vielen Wohnungen. Und in einer davon saß Tai mit seinen braunen Augen und wartete auf ihn Ja, er war glücklich. Yamato stellte sich an den Straßenrand. Sein Blick war noch immer auf das eine, ganz bestimmte Fenster gerichtet. Die Leute neben ihm bewegten sich und auch Matt überquerte den Zebrastreifen. Auf einmal hörte er ein lautes Kreischen. Erschrocken schaute Matt von dem Fenster weg. Er hörte ein unerträgliches Quietschen. Er sah noch eine Sekunde lang wie der schwarze BMW auf ihn zu schoss bevor er hart nach hinten geschleudert wurde. Sein Kopf schlug brutal auf das Pflaster. Leblos lag sein Körper da. Er war blutverschmiert und total verdreckt.
Alles war verschwommen. Er hörte Stimmen, doch die waren weit weg. Er roch Blut, aber auch dies nicht mit vollem Bewusstsein. Er spürte Schmerzen, aber nur gedämpft. Er sah nur ein was ganz scharf. Eine einzelne, weiße Feder, die langsam vom Himmel hinab glitt.
Sollte er nicht glücklich sein? Sollte er nicht, bei seinem Liebsten sein? Gab es Menschen, den es verboten war etwas anderes zu fühlen als Schmerz. Einsamkeit. Trauer.
Vielleicht .... Doch Matt gehörte nicht dazu. Denn er war glücklich. Er war glücklich, weil Tai ihn liebte. Und weil Tai um ihn weinen würde.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht bevor die Feder auf seiner engelsgleichen Haut landete und ihm seinen letzten Atem aushauchte.....
Teil 2
Eine weiße Feder. Immer wieder wird sie vom Wind wieder nach oben getrieben und doch sinkt sie stetig. Das strahlende Weiß tut in den Augen weh. Leicht schwebt sie nach unten und landet sanft auf den weißen Bettlagen.
Langsam öffneten sich die blauen Augen. Die Umgebung war verschwommen. Schnell wurden die Lider wieder geschlossen. Vogelzwitschern erklang. Erneut hoben sich die Lider. Eine Kopf erschien im Blickfeld.
"Oh, Mr. Ishida, sie sind aufgewacht!"
Mr. Ishida? Yamato Ishida?
Ja, das war er. Yamato Ishida. Aber wenn er Yamato war, dann bedeutete das, dass er ........ LEBTE!
Entsetzt schloss er die Augen. Es fiel ihm schwer klare Gedanken zu fassen. Er hatte es wieder nicht geschafft. Aber wieso? Er war doch alleine gewesen!
"....ida! Mr. Ishida!"
Sein Blick richtete sich wieder auf die Person über ihm. Der Raum wurde klarer. Die blauen Augen der Krankenschwester schauten besorgt in das schneeweiße Gesicht ihres Patienten. Die Tür wurde aufgerissen und ein Mann in einem weißen Kittel, der unschwer als Arzt zu identifizieren war, stürmte in das Krankenzimmer. Matt kannte dieses Gesicht. Dieser runde Kopf mit der Halbglatze und der kleinen Brille. Genau dieser Arzt hatte ihn vor Jahren schon mal behandelt, als sein erster Selbstmordversuch gescheitert war. Damals jedoch waren die Augen freundlich gewesen, was nun nicht der Fall war.
"Yamato."
Der Angesprochene zuckte leicht zusammen. Dass der Arzt ihn mit Vornamen ansprach, verunsicherte ihn.
"Wieso, Yamato? Wieso hast du es wieder getan?!"
Matt hörte wie Enttäuschung und Wut in der Stimme des Doktors lag. Ja, schon damals hatte er sich sehr um ihn gesorgt. Yamato öffnete die spröden Lippen um etwas zu sagen, doch er wusste nicht was. Sollte er sagen, dass sein Freund fremd gegangen war? Oder das er es nicht wert war zu leben? Das er nur Dreck war? Nein, dass hätten sie nicht verstanden. So, wie sie damals nicht verstanden haben.
Stattdessen drehte er sein Gesicht zum Fenster.
"Na gut. Wenn du nicht mit mir reden willst, dann spreche ich eben mit Mr. Yagami. Er scheint ein guter Freund von dir zu sein. Vielleicht kann er mir helfen."
Bei diesen Worten zuckte Matt entsetzt zusammen. Tai war hier? Sein Tai? Nein, er durfte ihn nicht so sehen. Nicht so erbärmlich. Aber war er das nicht? Erbärmlich, schwach und hässlich?
Schnell drehte er seinen Kopf um und sah wie sein Arzt gerade zur Türklinke griff.
"Warten sie!" Es war nur ein Röcheln und doch blieb der Arzt stehen. Fragend drehte er sich um.
Als Matt keine Anstalten machte zu antworten, drückte er kopfschüttelnd die Klinke und ging.
Nach fünf Minuten öffnete sich die Tür erneut. Braune, zerstruppelte Haare kamen zum Vorschein. Das Gesicht war fahl und tiefe Augenringe leuchten unter den übermüdeten Augen. Traurig blickte Tai auf Matt. Wie dieser da in dem hässlichen Krankenhausgewand in diesem weißen Bett und genauso weiß war, ließ ihn krank werden. Was hatte er nur getan.
"Wären Sie so gut und ließen uns für eine Weile allein?"
Tais Stimme erweckte in Matt ein Gefühl, dass ihn zu zerreißen drohte. Sie war voller Trauer und Schmerz. Aber wieso? War es wegen ihm?
Nein! Ganz bestimmt nicht. Wieso sollte Tai einen Gedanken an ihn verschwenden?!
Die Krankenschwester verließ das Zimmer und ließ die beiden Jungs alleine. Eine Weile war es still. Tai schaute in die Augen seines Koi (? ist das jetzt der richtige Ausdruck), als suche er darin etwas bestimmte. Doch Matt konnte den Blick nicht erwidern. Schließlich war Tai es, der begann zu reden.
„Matt, wie geht es dir?"
Es dauerte bis Matt antwortete, doch als er das tat ging er nicht auf die Frage ein.
„Wie bin ich hier her gekommen?"
Seine Stimme war brüchig und stockend. Sein Blick war starr auf die Decke gerichtet.
„Als ich nach Hause kam, fand ich dich im Bad. Du lagst ...... in deinem eigenem Blut und rührtest dich nicht!"
Erschrocken schloss Yamato die Augen. Tais Stimme zitterte und hätte er ihn angesehen, dann hätte er auch Tais Arme, seine Beine, seinen Körper zittern sehen.
„Wieso, Matt? Wieso hast du das getan?!"
Deutlich hörte er den Vorwurf in Taichis Stimme.
Ja, Yamato hatte Tai enttäuscht. Er war ... nein, er ist schwach. Schwach, wie ein Baby. Und Tai hasst schwache Menschen. Tai hasste ihn!
Als Matt keine Anstalten machte zu antworten, schloss Tai seine Augen und sprach langsam, damit auch jedes Wort verständlich rüber kam: „Du hast mich mit Judith gesehen, nicht wahr?"
Geschockt von Tais Worte, wendete Matt seinen Blick auf genau diesen. Dieser schaute traurig und mit schmerverzogenem Gesicht auf das, für ihn, wunderschöne Gesicht in dem Krankenbett.
Er hasste sich für das, was er getan hatte. Er wusste nicht einmal, warum! Vor einem Monat war Judith aus den USA nach Japan gekommen um für ein viertel Jahr hier zu studieren. Sie hatte von Anfang an mit ihm geflirtet. Und Tai? Tai war schwach geworden. Er hatte keine sonderlichen Probleme mit Matt gehabt. Er hatte ihn geliebt und er tat es noch immer, doch er hatte den Fehler begannen. Er hatte sich auf Judith eingelassen. Und das nicht nur einmal. Er hasste sich dafür. Ein Blick auf das kahle Gesicht Yamatos reichte, um sein Herz vor Schmerz fast in tausend Scherben zersplittern zu lassen. Er war froh, dass er sich gestern Nacht doch aus dem Bett gequält hatte, als er das Gefühl verspürte, etwas würde nicht stimmen. Erst war es nur eine Kleinigkeit. Seine Tür stand offen, doch diese Erkenntnis hatte seinen Magen nicht verstimmen lassen. So war er zu Matts Wohnung gefahren um nach ihm zu sehen. Als er Yamato ihm Bad fand, war das für ihn ein Bildnis des Horrors. Wie er da so gelegen hatte. Seine Haute ganz weiß und kalt. Und seine blonden Haare waren rot durchdrängt. Er hatte Panik bekommen. Riesige Panik. Im Krankenhaus hatte er die ganze Nacht am Bett gesessen und hatte gebetet, dass Matt wieder aufwachte. Ja, er liebte ihn. Und wie er ihn liebte! Doch wenn er ihn wirklich liebte, wie konnte er ihm dann so was nur antun?! Er wusste doch, dass Matt seelisch etwas instabil war!
Wut stieg in Tai hoch. Wut auf sich selbst. Wut darauf, so eine arme Seele so zu quälen.
„Tai?"
Erschrocken blickte der Genannte auf. Eine Träne rannte über das blasse Gesicht. Eine Träne des Leidens.
„Matt, es ......"
Rasch war er an das Bett getreten und griff nun nach Yamatos Hand.
„Matt, es tut mir so leid. Was hab ich nur getan?"
Matt traute seinen Ohren kaum. Was er getan hatte? Liebte er ihn etwa doch noch? Er spürte, die warme Hand, die seine umschloss. Er sah, die großen Augen. Er hörte, die schuldbewusste Stimme. Und er wusste, dass Tai sich wenigstens noch um ihn sorgte. Sanft drückte er Tais Hand.
Auf einmal löste sich etwas in Taichis Auge und wenige Sekunden später, kullerte eine einsame Träne über dessen Gesicht.
„Tai, du weinst!"
Matt konnte sich nicht erinnern, dass Tai jemals geweint hatte. Verschleierte Worte fielen ihm wieder ein. DU DARFST DICH NICHT UMBRINGEN! WEIL SONST JEMAND UM DICH WEINT!
Weinte Tai etwa um IHN?!
„Wieso?"
Mehr bekam Matt nicht heraus. Seine Stimme brach.
„Wieso?! Verdammt, weil ich mir sorgen gemacht habe! Ich hatte solche Angst, dass du stirbst und mich hier alleine lässt!"
Noch ein weiter Träne gesellte sich zu der anderen.
Matt registrierte, wie alles in ihm Schrie. Schrie, aber nicht vor Schmerz oder Wut, sondern vor Freude! Matt war glücklich. Er war glücklich, dass Tai um ihn weinte. War glücklich, dass dieser doch noch was für ihn empfand. War glücklich, dass er nicht ganz alleine war.
Nach einer Woche konnte Matt das Krankenhaus wieder verlassen. Er musste seinen Arzt versprechen drei mal die Woche zu einer Sitzung zu ihm zu kommen um über sein Problem zu reden. Therapie. Es sträubte zwar Matt aber schließlich willigte er doch ein.
Mit Tai hatte Matt lange Gespräche geführt. Etwas was Matt nicht so lag. Trotzdem war er sich nun sicher, dass Tai ihn noch liebte.
Schließlich konnte Yamato wieder nach Hause. Nur war dies gar nicht so leicht, denn obwohl der Termin der Krankenhausentlassung geheim gehalten wurde, standen trotzdem Massen von Reportern auf der Krankenhauseinfahrt. Sie belagerten seit der Einlieferung das Gebäude. Überall wurde über Yamatos Selbstmordversuch berichtet. Verständnis kam natürlich nicht auf. Matt und seine Band war auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes. Er hatte viel Geld und keine sonstigen Probleme. So blieb den Leuten nur noch über ein was zu spekulieren, sein Liebesleben.
Als Tai mit Matt das Krankenhaus verließen, stürmten die Reporter sofort auf sie zu.
„Yamato, stimmt es, dass sie vergewaltigt wurden?"
„Was ist der wahre Grund für ihren Selbstmord?"
„Sind sie wirklich so unglücklich verliebt, wie gesagt wird?"
Matt musste schmunzeln über den Einfallsreichtum der Menschen. Aber es war noch nie jemand auf die Idee gekommen, dass Tai und Matt sich ein bisschen häufig sahen, dafür das sie nur Freunde sind.
Eine wilde Abhängungsfahrt später betraten Matt und Tai ihre Wohnung. Es war schon spät und so machte sich Taichi sofort daran etwas Leckeres zu kochen. Da Matt jedoch die Kochkünste seines Koi nur zu gut kannt, übernahm er schnell die Kelle.
Tai beobachtete ihn kurz und schmiegt sich dann an seinen Rücken.
„Es tut mir so leid, Matt. Du müsstest mich eigentlich dafür hassen."
Matt hörte auf in dem Topf zu rühren und drehte sich um. Traurig schaute er in die anderen Augen.
„Hassen? Ich dich? Ich liebe dich so sehr, dass jede einzelne Faser in mir schmerzt."
Ein sanftes Lächeln huschte über Tais Gesicht. Er zog Matt zu sich ran und berührte seine zarten Lippe. Sanft stupste er dagegen und bat um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde. Der zuerst noch etwas schüchterne Kuss wurde schnell leidenschaftlicher bis ein zischendes Geräusch hinter Matt die Aufmerksamkeit der beiden Jungs auf sich zog. Die Suppe war überkocht! Rasch stellte Yamato den Topf vom Herd.
„Wie es aussieht, gibt es wohl heute nichts zu essen", sagte Matt schmunzelnd.
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch auf was ganz anderes lust!"
Matt schaute ihn kurz erstaunt an. Das Bild in Tais Wohnung schoss ihm in den Kopf. Wie Judith und Tai da auf dem großen Bett gelegen haben .... Und die schlanken Finger Tais Haut berührten ... Übelkeit kam auf. Doch Matt unterdrückte sie ärgerlich. Tai hatte sich mehr als einmal entschuldigt. Yamato spürte regelrecht wie schlecht es Tai ging. Er machte sich solche Selbstvorwürfe. Nein, dass konnte Matt nicht ertragen. Dafür liebte er Tai viel zu sehr.
Lächelnd beugte er sich vor und began Tai leidenschaftlich zu küssen. Langsam begaben sie sich in Richtung Schlafzimmer. Sie kannten sich gut. Matt wusste genau, was Tai mochte. Und Tai wusste, wodurch Matt schwach wurde. Im Schlafzimmer war es stockfinster. Tai tastete sich an Matts Körper hoch und huschte unter dessen Hemd. Seine Finger glitten sacht den langen schmalen Rücken seines Kois hoch. Immer wieder streichelte er über Matts Rücken. Aber auch der war nicht untätig. Begierig begann er erst Tais Hals, dann dessen Nacken und dessen Schlüsselbein zu küssen. Genießerisch legte Tai seinen Kopf in den Nacken. Schließlich kam Matt wieder zu Tais Lippen zurück und saugte an dessen Unterlippe. Tai knöpfte verführerisch Matts Hemd auf und strich es von dem gut gebauten Oberkörper. Die strahlend weiße Haut kam zum Vorschein. Während sie im Krankenhaus noch hässlich krank aussah, wirkte sie nun auf Tai als stünde eine Engel vor ihm. Zärtlich nahm er seinen Engel in die Arme und begann ihn zu liebkosen. Gleichzeitig schob er ihn auf das große, weiche Bett. Tai schob sich über seinen Geliebten und schaute ihm fest in die Augen. Er liebte diese Augen, genauso wie Matt die seine liebte. Tai senkte den Kopf wieder und begab sich auf Bekundungstour quer über Matts Oberkörper. Dieser genoss dieses kribbelnde Gefühl ganz ausführlich. Wie lange war es her, dass Tai ihn so verwöhnt hatte? Wieder schoss das Bild der Blondine über Tai in Matts Kopf. Nicht daran denken! Genieße dieses Gefühl! Ja, das tat. er ein leises Schnurren entwischte aus Yamatos Kehle. Tai lächelte. Er liebte es, wenn er spürte, dass er seinen Koi in der Hand hatte. Zentimeter für Zentimeter rückte er Matts Hose näher. Gerade als er sich an dem Hosenbund zu schaffen machen wollte, wurde er wieder nach oben gezogen.
„Noch nicht .... Erst bist du dran", flüsterte Matt leise und zog Tai gleichzeitig das T-Shirt über den Kopf. Braune Haut und durchtrainierte Muskeln kamen zum Vorschein. Matt hiefte Tai von sich und drehte ihn so, dass er nun auf der braunen Haut saß. Die braunen Augen musterten ie schlanke Person, die sich auf deren Oberschenkel Platz gemacht hatte.
„Du bist wunderschön", sagte Tai.
Matt lächelte. Tai konnte es in der Finsternis kaum erkennen, doch er sah es.
„So schön, wie ein Engeln!"
Er hob seine Hand und streichelte liebevoll über Yamatos Wange. Dieser nahm die Hand und drückte sie noch näher an die weiße Haut.
„Dein Engel", flüsterte Matt.
„Mein Engel!"
Matt beugte sich runter und versank in einem langen Kuss. Diesmal war es Tai, der verwöhnt wurde. Matt massierte seine Brustwarzen mit den Händen und der Zunge. Kein Stückchen Haut schien Matts Mund zu entgehen. Überall kostete und probierte er die braune, knackige Haut. Tais Atem ging stoßweise. Die Hose war längst viel zu eng geworden und sein Körper schrie nach mehr. Seine Haut brannte. Und doch wollte er mehr. Er wollte Yamato.
Kurzer Hand griff er nach seinem Koi und brachte ihn mit einer gekonnten Bewegung unter sich. Erschrocken schauten ihn die blauen Augen an. Sofort machte sich Tai an Matts Hose zu schaffen. Dieser genoss das Gefühl der fliegenden Schmetterlinge im Bauch und ließ sich fallen. Er vertraute Tai. Er vertraute ihm selbst nach dem Seitensprung noch über alle Maße. Ja, Tai war die einzige Parson, der er vertraute. Die Hose war spurlos verschwunden und auch die Unterhose machte sich selbständig. Rasch war auch Tai entkleidet und Matt konnte die zarte Haut seines Freundes auf seiner spüren. Tausend Flammen fackelten auf. Matt erschlug es fast.
Er spürte, wie Tai an seinem Innenschenkeln entlang fuhr und genau bei seinem Glied stehen blieb. Sanft umschloss er es und begann es zu streicheln. Als Tai merkte, dass der Körper unter ihm anfing zu zitterten, hörte er auf, drehte Matt um und drang mit einem Finger in ihn ein. Matt keuchte kurz erschrocken auf, entspannte sich aber sofort wieder. Ein zweiter und ein dritter Finger kamen hinzu und berührten immer wieder genau diesen einen Punkt, den Yamato nicht nur Sternchen sehen ließ sondern ihm auch jedes mal einen Stromschlag gab. Tai zog die Finger wieder heraus, worauf hin ein Knurren zu vernehmen war.
„Nicht so ungeduldig!"
Taichi platzierte sich richtig und drang in die schmale Öffnung ein. Ganz vorsichtig glitt er immer weiter, bis er schließlich ganz in seinen Koi eingedrungen war. Dann wartete er einen Augenblick, damit sich Matt an dieses Gefühl gewöhnte.
„Fang an, ich weiß wie sich das anfühlt", knurrte Matt. Er hielt es nicht mehr aus. Sein ganzer Körper zitterte und schrei vor Erlösung. Tai bewegte sich erst vorsichtig dann immer schneller und tiefer in Matt. Kurz bevor er und Matt kamen stoppte er und wartete bis das aufgekommene Gefühl abklang. Matt brach vor ihm ein.
„Tai .... bitte ... ich kann .... nicht mehr!", flehte Matt.
Wieder begann sich Taichi in Matt zu bewegen. Und als diesmal die Schwelle kam, stoppte Tai nicht sondern überschritt sie und ergoss sich in seinem Geliebten. Auch Yamato schrei auf und sackte nun vollends zusammen. Tai zog sich zurück und legte sich neben seinen Koi.
„Ich liebe dich", flüsterte er noch bevor er einschlief.
Matt lächelte. Er war glücklich. Er hatte seinen Tai wieder. Wieder ganz für sich allein. Er war froh, dass er nicht gestorben war. Ja, das Leben war wunderbar.
„Ich liebe dich, Tai!"
Als Yamato am nächsten Morgen aufwachte, strahl die Sonne schon kräftig in das schöne Schlafzimmer. Das bett neben ihm war leer. Eine unangenehme Kälte machte sich breit. Doch in dem Moment ging die Tür auf und Tai kam grinsend mit einem großen Brett voller leckerer Sachen herein spaziert.
„Guten Morgen", flötete er fröhlich.
„Guten Morgen! Ist das etwa alles für mich?"
„Und für mich. Also dann."
Genüsslich fütterte tai seinen Koi und liebkoste ihn wo er nur konnte. Nach einer halben Stunde erhob sich Matt aus dem Bett und ging ins Bad.
„Ich muss noch mal ins Studio", schrie er während er duschte.
„Der Manager wollte noch mal mit mir sprechen."
Eine weiter halbe Stunde später stand matt fertig gestylt an der Tür und gab seinem braunen Wuschelkopf noch einen langen leidenschaftlichen Kuss.
„In einer Stunde bin ich wieder da."
„Ich liebe dich, Matt."
„Ich liebe dich auch."
Er schloss die Tür hinter sich und betrat die Straße. Es war warm. Und eine Abkühlung in den nächsten Wochen war nicht in Sicht. Matt schaute nach links und nach rechts und überquerte schnell die Straße. Durch den Park ließ er sich mehr Zeit. Er ließ sich von der Natur inspirieren. Matt würde seinem Manager morgen eine neue Single vorlegen. Eine Single, die er erst heute schreiben wird.
Die Formalitäten im Studio waren schnell geklärt. Die Tour wurde um eine Woche verschoben, damit sich der Sänder der Band noch etwas erholen konnte. Matt war zwar nicht so bedeistert gewesen, da er sich sicher war, dass er die Pause nicht braucht, doch ein Blick seines Managers genügte und er hatte geschwiegen.
Es war Mittag als er die Studio wieder verließ. Es war mittler Weile unangenehm heiß geworden. Auf den Straßen war viel los, trotz der Mittagszeit. Ein Blick auf die Uhr sagte Matt, dass er noch Zeit hatte, trotzdem wollte er so schnell wie möglich wieder nach Hause. Er wollte wieder zu Tai. Er wollte sich wieder in diese kräftigen, schützenden Arme legen. Zügig durchquerte er den Park. Schließlich sah er das Haus. Das große Haus mit den vielen Wohnungen. Und in einer davon saß Tai mit seinen braunen Augen und wartete auf ihn Ja, er war glücklich. Yamato stellte sich an den Straßenrand. Sein Blick war noch immer auf das eine, ganz bestimmte Fenster gerichtet. Die Leute neben ihm bewegten sich und auch Matt überquerte den Zebrastreifen. Auf einmal hörte er ein lautes Kreischen. Erschrocken schaute Matt von dem Fenster weg. Er hörte ein unerträgliches Quietschen. Er sah noch eine Sekunde lang wie der schwarze BMW auf ihn zu schoss bevor er hart nach hinten geschleudert wurde. Sein Kopf schlug brutal auf das Pflaster. Leblos lag sein Körper da. Er war blutverschmiert und total verdreckt.
Alles war verschwommen. Er hörte Stimmen, doch die waren weit weg. Er roch Blut, aber auch dies nicht mit vollem Bewusstsein. Er spürte Schmerzen, aber nur gedämpft. Er sah nur ein was ganz scharf. Eine einzelne, weiße Feder, die langsam vom Himmel hinab glitt.
Sollte er nicht glücklich sein? Sollte er nicht, bei seinem Liebsten sein? Gab es Menschen, den es verboten war etwas anderes zu fühlen als Schmerz. Einsamkeit. Trauer.
Vielleicht .... Doch Matt gehörte nicht dazu. Denn er war glücklich. Er war glücklich, weil Tai ihn liebte. Und weil Tai um ihn weinen würde.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht bevor die Feder auf seiner engelsgleichen Haut landete und ihm seinen letzten Atem aushauchte.....
