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Kapitel 1

Verräter mitten unter uns...

Hermione hatte ein Problem. Nichts gefährliches oder gar unangenehmes, zumindest nicht für normale Mädchen in ihrem Alter. Mädchen wie Lavender oder Parvati hätten höchst wahrscheinlich Luftsprünge gemacht an ihrer Stelle und diese kleinen schrillen Seufzer, welche wohl weiblich gelten sollten, Hermione aber immer nur an das panische Quietschen kleiner in eine Ecke gedrängter Mäuse erinnerte, die genau wussten das sie kurz vor ihrem Tod standen. Ja, Hermione hatte ein Problem: Sie war kein normales Mädchen.

Genaugenommen hatte sie sogar ein großes Problem: Sie war kein normales Mädchen mit einem heimlichen Verehrer.

Dabei hatte alles ganz harmlos angefangen.

Heute morgen hatten sie am Frühstückstisch neben Toast und Marmelade ein Brief und eine kleine Schachtel erwartet. Hätte sie gewusst wie viel Ärger ihr das Ganze bringen würde, hätte sie wahrscheinlich schon dann kehrt gemacht, und sich in ihr Bett verkrochen, aber Hermione, Fräulein Neumalklug von Hogwarts, hatte ihr Schicksal schon vor langer Zeit besiegelt. Sie hatte Wahrsagerei bereits in der 4ten Klasse abgewählt.

So kam es, das sie sich ohne Mißtrauen, wenn auch mit einem etwas flauen Gefühl im Magen -das sie auf den Hunger zurückführte- neben Harry und gegenüber von Ron an den Frühstückstisch setzte, und mit zusammengekniffenen Augen und analysierenden Blick auf die beiden Fremdkörper auf ihrem Teller starrte.

Komisch.

„Gab es schon Post?" Fragte sie Ron, nachdem sie ihren Kopf hob und ihn mit großen Augen anschaute.

„Natürlich nicht, die lassen die Eulen erst später rein, wenn mit Sicherheit alle Schüler am Frühstückstisch sind, das weißt du doch." Erwiderte Ron mit vollem Mund. Seine Konzentration schwankte eindeutig zwischen Kauen und Verwunderung, und er hatte Mühe die Mengen herunterzuschlucken, die er sich hinter die Wangen geschaufelt hatte. Hätte Hermione in diesem Moment nicht versucht die Herkunft des Päckchens und des Briefes zu klären, wäre ihr die detailgetreue Ähnlichkeit mit einem Hamster vermutlich verblüffend vorgekommen.

So aber drehte sie ihren Kopf einfach weiter, und schwenkte ihre nach Bestätigung suchenden Augen zu Harry.

Dieser nickte nur kurz, schluckte den Bissen im Mund herunter, bevor er sprach, und deutete mit seiner Gabel -von welcher nun das Rührei auf den Tisch fiel- auf ihren Teller. „Die Sachen liegen schon die ganze Zeit da" er senkte die Gabel und kehrte die verschütteten Ei-Krümel unter den Tisch. „Vermutlich hat das jemand so zurechtgelegt." Sorgsam pickte er wieder Rührei vom Teller auf die Gabel, „schaut so aus als wäre Krum nicht der einzige der deinen Charme zu schätzen weiß." Triumphierend hob er die nun volle Gabel und grinste Hermione verschmitzt an, bevor er sich die gelbe lockergeschlagene Mahlzeit in den Mund führte.

Hermiones Muskeln verkrampften sich als sie in der Bewegung gefrierte. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen das auch Ron sie nun ganz offen und deutlich angrinste. Mit einem harten Schlag verschlimmerte sich das unangenehme Gefühl in ihrer Magengrube um ein dreifaches, und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Ihre Augen waren weit aufgerissen vor Angst. Krum? Charme? Nicht der einzige? Oh bitte BITTE NICHT!! dachte sie voller Panik, als sich ihre Augen wie maschinengesteuert langsam auf ihren Teller richteten. Oh Merlin...

Noch vor Sekunden hätte Hemione nicht gedacht dass das Gefühl im Bauch noch schlimmer werden konnte. Jetzt war sie sicher, dass sie sich jeden Moment übergeben musste. Auf dem Brief stand in schwarzer Tinte sauber -in graziler, ausdrucksstarker und eindeutig männlicher Schrift- ihr Name, Miss Hermione Granger. Das Päckchen dahinter, halb vom Kuvert verdeckt, wirkte eher wie ein Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk, in leuchtendem Rot verpackt und mit goldenem Schleifenband verziert, wie Gryffindor. Doch das Schlimmste waren die Blütenblätter, die sich auf ihrem Teller, drum herum, ja auf ihrem ganzen Platz verteilt befanden, und welche Hermione, jetzt auf sie aufmerksam geworden, einfach nicht mehr ausblenden konnte.

Rosenblätter! ROTE Rosenblütenblätter.

„Aaaaah!", "Hermiooone!" quietschte und piepste es in sterbenden Mäusetönen.

Circe steh mir bei, flehte Hermione, ehe sie sich zu den Quellen der grässlich schrillen Töne drehte, und sich zwang ein falsches Lächeln aufzusetzen.

„Lavender, Parvati..." Sie nickte ihnen kurz freundlich zu, und wollte eigentlich nur noch im Erdboden verschwinden.

„Oh, das ist ja sooo süß. Warum hast du uns nie was gesagt, komm schon Hermy, wir sind doch Freundinnen, erzähl: Wer ist es."

Okay gut, Entwarnung. Erleichtert schloß Hermione die Augen, und atmete aus. Das ist alles nur ein Traum. Ich bin nicht Hermy, und ich habe keine Freundschaften mit Barbie und Theresa geschlossen. Ich liege in meinem Bett und in 5 Minuten klingelt der Wecker. Ich werde aufstehen, mich waschen, anziehen und es beginnt ein ganz normaler Tag.

Sie öffnete die Augen. Oder auch nicht...

Vor ihr zeigten sich noch immer die erwartungsvoll fragenden Gesichtsausdrücke der beiden Mädchen. Auch Ron und Harry hatten ihr ihre volle Aufmerksamkeit gewidmet und dank dem lauten Kreischen vermutlich auch der halbe Gryffindor Tisch. Na toll.

Hermione versuchte sich in einem verlegenen Lächeln zu retten. „Ich ähm,... habe keine Ahnung?" Sie zuckte mit den Schultern. Lavenders Augen fingen anzuleuchten, im selben Moment als bei Hermione alle Alarmsirenen aufheulten. Fehler, GROßER FEHLER!

„Oh Hermiooone das ist ja so..." „ROMANTISCH!" platzte ihr Parvati ins Wort. „Ein heimlicher Verehrer." beendete Lavender. Beide ließen einen perfekt synchronen Seufzer erklingen, der bei Ron ein unterdrücktes Grunzen hervorrief, bevor sie sich wieder fingen. „Jetzt öffne den Brief schon!"

Game over. Jegliche Chance sich halbwegs ungeschoren aus der Affäre zu winden sind vertan. Nachdem ein kurzer Blick zu Ron und Harry ihre Vermutung, keine Unterstützung ihrerseits zu erwarten, bestätigte, griff sie mit zitternden Händen nach dem Kuvert.

Das Papier raschelte Leise, als sie den Umschlag öffnete, und den Brief herausnahm. Vor ihren Augen entfaltete sich die gleiche klare Handschrift, die auch schon ihren Namen geschrieben hatte. Ihre Lippen fest zusammen gepresst verfolgten Hermiones Augen stumm die kurzen Zeilen.

Ich muss ein Verräter sein,

könnt ich sonst Dir, die Du so große Macht über mich verfügst,

Mein Herz frei darlegen, unbewacht, unbehütet,

Zitternd in der kalten einsamen Nacht,

Bloß mit Hoffnung erfüllt, auf Deine Gnade?

Ich muss ein Lügner sein,

könnt ich sonst hier, in aller Ehrlichkeit

-Gefangen in Deinen Augen, gefesselt in Deinem Charme,

Und Deinem Geist hilflos ausgeliefert-

Inbrünstig behaupten als Mann vor dir zu stehen?

Ich muss ein Feigling sein,

weiß ich doch,

-trotz Gewissheit:

Ohne Dich werde ich stürzen,

Fallen, in tiefsten Verderbnis Bann-

Ewig werde ich leben,

Solange mein Herz nur deinen Namen schlagen kann.

„Und? Was steht drin?" fragte Parvati ungeduldig.

So schnell wie nur möglich falteten Hermiones Finger das Papier energisch in ein kleines handliches Quadrat, das in ihrer Robentasche verschwand. „Jedenfalls kein Name." antwortete sie scharf. Was ihr einen beleidigten Gesichtsausdruck Parvatis bescherte.

„Ist doch egal, mich interessiert sowieso eher was in dem Päckchen ist." Warf Lavender ein, und hatte Besagtes auch bereits in der Hand. Hermiones Augen weiteten sich bei dem Anblick, ihre Hände schossen blitzschnell hervor und schlossen sich um das Geschenk, und rissen es Lavender aus den Krallen.

MEIN Päcken würde ich lieber später öffnen." Sagte sie betont, und verstaute es in der selben Tasche, die auch schon den Brief verborgen hielt.

„Hmph!" schnappte Lavender beleidigt, packte Parvati am Arm und zog diese verbissen zurück auf ihre Plätze.

Ron konnte nicht mehr länger, er platzte. Sein klares ansteckendes Lachen erfüllte den Raum. „Merlin, Mione, hast du ihren Gesichtsausdruck gesehen." Seine Augen leuchteten „Ich würde sagen 1:0 für dich!"

Hermiones Magen beruhigte sich wieder und ihre Lippen formten sich zu einem breiten Grinsen. Rons direkte Art war einfach erleichternd, ihre Stimmung gehoben.

Sie bemerkte nicht wie Harry die beiden in aller Stille beobachtete, seine Augen konzentriert zusammengekniffen...

Hermione schüttelte resigniert den Kopf und vertrieb die Erinnerung. Es war nicht schwer gewesen Parvati und Lavender für den Rest des Frühstücks aus dem Weg zu gehen.

Letztere war immer noch tiefst beleidigt über Hermiones „unverschämte Rüpelhaftigkeit!" Und ihr „unsoziales Verhalten!" Lavender hatte ja sowieso nur „...das beste im freundschaftlichstem Sinn gehabt..." immerhin „...weiß Hermione ja sicher gar nicht wie man sich in so einer Situation verhält!" HA!

Um ehrlich zu sein, Hermione hatte momentan wirklich nicht den leisesten Schimmer was sie tun sollte.

Jedenfalls nicht die beiden Hühner um Rat fragen, das ist sicher.

Sie seufzte laut, und lies sich, plötzlich sehr ermüdet, auf ihr Bett fallen, wo sie die Augen schloss, und im Liegen den Arm über ihr Gesicht legte, um das Licht von draußen zu verbannen. Das geöffnete Päckchen lag vergessen in ihrer Hand.

In zehn Minuten würde sie zum Unterricht erscheinen müssen, doch zum ersten Mal in ihrem Leben bereitete ihr der Gedanke daran Übelkeit.

Benachrichtigt Rita Skeeter, Hermione Granger hatte keine Lust zu lernen. Obwohl, das war so nicht ganz richtig. Genauer gesagt hatte sie keine Lust in eine Klasse voll pubertierender Gleichaltriger zu schreiten, und womöglich zum Gesprächsthema des Tages zu werden. Oder schlimmer: Wer es wagte ihr öffentlich Liebesbriefe zu schreiben und Geschenke zu machen, der brauchte vermutlich auch nicht viel Ermunterung um ihr persönlich eine Liebeserklärung zu machen, vermutlich vor der ganzen Klasse, in der großen Halle, vor den Lehrern, vor der GANZEN SCHULE!

Mir wird schlecht...

Hermione hob den Arm vom Kopf und schwang ihn aus dem Bett. Sie atmete tief ein und aus, und öffnete die Augen. Ich bin doch kein Huffelpuff! Entschlossen stand sie auf und schreitete zur Tür, doch als sie nach dem Griff packen wollte, behinderte sie die kleine Box, die sie immer noch nicht abgestellt hatte.

In der Schachtel lag auf Samt gebettet der Kopf einer weißen Lilie.

Schon als sie das Geschenk vorhin erblickt hatte, schossen ihr die Augenbrauen in die Höhe. Jetzt zogen sie sich verengt zusammen, und hinterliesen auf ihrem Gesicht einen relativ zerknitterten Ausdruck.

Zielstrebig ging sie zum Schrank öffnete eine ihrer Schubladen, und lies die Blume und Verpackung darin verschwinden.

Hermione war allergisch auf Lilien.

Ohne dem Ganzen einen letzten Blick zu würdigen drehte sie sich herum, packte ihre Schultasche und machte sich auf den Weg zu Arithmetik...

...und zum ersten Mal während ihrer Zeit in Hogwarts musste Hermione zugeben das es etwas gab, dass sie nicht verstand und von dem sie keine Ahnung hatte, wie sie das Problem lösen sollte.

sooo, das wäre getan. Da es so wenige HermioneBlaise Geschichten gibt, habe ich mich nun doch selber aufgerafft eine zu schreiben. Allerdings weiß ich nicht ob ich mir die Mühe einer Übersetzung ins englische machen werde, weil ich diese Fanfiction eher als kleines Projekt für Zwischendurch sehe.

Sollte jemand Interesse haben Übersetzer zu spielen, kann er oder sie mir ja gerne eine Nachricht in den Reviews hinterlassen, mit e-mail Adresse, damit ich mich dei dem -, derjenigen melden kann.

Natürlich sind auch alle Anderen herzlichst daran erinnert das man auch einfach so eine Review abgeben kann. Ich würde mich freuen!

Wen es interessiert. Ich gestalte für meine Fanfiction auch regelmäßig Fanart. Eine Vorschau -als Bild- für das nächste Kapitel findet ihr hier:

www.mediaminer.org / fanart / view.php / 159966

Generell findet ihr all meine FanArt bei Mediaminer. Mein "ArtistName" lautet Shuruku