Uploaded: 5. März 2004
* * * * Anmerkung des Autors:
1. Erstmal vielen, vielen Dank an Viechle, die in ihrem letzten Kapitel von 'Vergangene Zeiten' für diese Fanfic hier Werbung gemacht hat! Ich werde mich jetzt revanchieren: Wenn ihr DAS HIER lest, dann seid doch so gut und schaut auch mal bei Viechle vorbei, ich bin sicher, ihr werdet ihr Fanfic 'Vergangene Zeiten' (auch PotC) und ihre Fanfic 'Zwischen den Fronten' (HdR) auch mögen! Allerdings eine kleine Warnung: Suchtgefahr! ;)
2. Da ff.net grad mal wieder spinnt und ein großes Chaos bei den Reviews war, weiß ich nicht, ob auch wirklich alle Reviews zu meinem ersten Kapitel angekommen sind. Also wenn ihr mir liebenswürdigerweise ein Review geschrieben habt, aber nicht gleich hier aufgezählt werdet, dann liegt das an ff.net und NICHT an mir! Sorry!
Vielen Dank für die lieben Reviews, ich hab mich sehr gefreut!
@Viechle: Ist das dein Ernst? *rotwerd* Das ist das schönste Kompliment, dass ich je für eine Fanfic bekommen hab *gerührt sei* Ich hoffe, das zweite Kapitel gefällt dir genauso gut :).
@Atuarre: Danke für das Wedeln *gg*. Ich schließe jetzt einfach mal daraus, dass es dir gefallen hat, ok? :)
@chrissy9: Wow, jetzt fühle ich mich aber fast ein bisschen geehrt, dass du meine Fanfic liest und sie dir sogar noch gefallen hat :). Hier ist das zweite Kapitel! Bin übrigens gerade dabei, die 'Spuckeröhrchenbande' zu lesen *zwinker*
3. Ich habe beschlossen, jede Woche, als genauer gesagt jeden Donnerstag ein Kapitel hochzuladen und hoffe, dass ich das auch einhalten kann. Bis jetzt habe ich vier Kapitel schon fertig und schreibe gerade am fünften. Ich hoffe, dass ich dieses Kapitel heute noch hochladen kann, aber dafür müsste ff.net wieder aufhören zu spinnen und mich einloggen lassen *seufz*
^v^v^v^v^v^v^
Disclaimer:
Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).
Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!
Genre: Romance/Drama
Warnung: [slash]
Pairing: Who knows? *fies grins* Das kann ich euch hier noch nicht verraten, sonst wäre ja die ganze Spannung weg! ;)
Rating: Anfangs PG-13, später R
^v^v^v^v^v^v^
Er zuckte leicht zusammen, als die schwere Holztür mit einem lauten Knall hinter ihm zuschlug. Gleich darauf erschien aber ein grimmiges und überhaupt nicht einnehmendes Grinsen auf seinem Gesicht. Zügig stapfte Will los und bahnte sich rücksichtslos seinen Weg durch die Straßen Port Royals, wobei er eine Menge Staub, der auf den Straßen der Stadt allgegenwärtig war, aufwirbelte.
Da er in seiner aggressiven Stimmung versunken auch noch etliche unbescholtene Bürger anrempelte oder den Damen den Staub auf die Kleider wirbelte, verfolgten ihn viel empörtes Geschrei und Gezeter, doch das schien er gar nicht zu hören.
Es war, als ob ihn eine undurchdringliche Mauer umgab, die ihn vollkommen von den Geräuschen und Geschehnissen der Außenwelt absonderte, das Blut schien viel schneller als sonst durch seine Adern zu rauschen und er trat bei jedem Schritt unnötig hart auf, ganz davon abgesehen, dass er in einer rasenden Geschwindigkeit unterwegs war und wenn er ehrlich sein sollte, sein Ziel nicht kannte.
Er wollte in diesem Moment nur eines: Möglichst weit weg von Elizabeth!
Wenn er noch einen Augenblick länger vor ihr stehengeblieben wäre und sich diese Anschuldigungen weiter hätte anhören müssen, hätte er sich vielleicht nicht beherrschen können und wäre das erste mal ihr gegenüber handgreiflich geworden. Das hatte er nun zum Glück vermieden, aber er fühlte sich alles andere als erleichtert. Nicht das erste mal fragte Will sich, was sie falsch gemacht hatten. Vor einem Jahr war alles noch so perfekt erschienen:
Seine geliebte Elizabeth hatte sich statt für den Commodore für ihn entschieden und in diesem Moment war er der glücklichste Mensch der Welt gewesen. Auch zu ihrer Hochzeit waren sehr viele Leute aus Port Royal gekommen und hatten ihnen aufs herzlichste gratuliert. Es schien, als ob sich niemand an ihrem großen Standesunterschied stören würde.
Doch einige Zeit später hatte Elizabeths Vater ihnen unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er sie nicht länger unter seinem Dach beherbergen konnte, weil es sich für eine verheiratete Frau nicht ziemte, samt ihrem Bräutigam im Haus ihres Vaters zu wohnen. Der Governor hatte ihnen zwar noch das Geld gegeben, dass es ihnen ermöglicht hatte, ein kleines Häuschen in einer bürgerlichen Gegend Port Royals zu kaufen, doch dann hatte er das junge Paar sich selbst überlassen.
Will war bald klargeworden, dass er das Leben, dass sich Elizabeth und auch er gewünscht hatten, auf keinen Fall finanzieren konnte, aber er war nicht in der Lage gewesen, mit ihr darüber zu sprechen. Dass er sich den ganzen Tag über in der Schmiede aufhielt und sie sich Zuhause mitunter schrecklich langweilen musste, war ihm auch klar gewesen, aber er konnte es nun einmal nicht ändern und genau das machte sie ihm zum Vorwurf.
Sie hatten sich in der kurzen Zeit nach ihrer Hochzeit gründlich auseinandergelebt, doch das wollte keiner von ihnen wahrhaben, deshalb schwieg man es tot und redete bald nur noch über Nichtigkeiten. Die Vertrautheit, die zwischen ihnen geherrscht hatte, war verloren und sie gab ihm allein die Schuld dafür.
Diese Gedanken fachten den rasenden Zorn in Will noch stärker an, doch er zwang sich, stehenzubleiben und erst einmal festzustellen, wo er sich gerade befand. Seine Füße hatten ihn wie von selbst in eine sehr verlotterte Gegend Port Royals getrieben, in der er sich seit einiger Zeit fast jeden Abend aufhielt.
Der Gestank von Abfällen legte sich wie einen Mantel um ihn und er beeilte sich nun noch etwas mehr, um sein Ziel,das er nun hatte, zu erreichen.
Wenig später stand er vor einer Holztür, die ganz danach aussah, dringend einmal ausgewechselt werden zu müssen. Der Wind, der durch die Gassen Port Royals wehte, lies ihre schon sehr lockeren Angeln klappern und Will hätte sich nicht sehr gewundert, wenn er sie in der Hand gehalten hätte, als er versuchte, sie zu öffnen. Doch dieses mal beschloss die Tür anscheinend noch Stand zu halten und er betrat die Schenke.
Sofort schlugen ihm tosender Lärm und eine noch schlimmere Woge von Gestank, wie sie draußen geherrscht hatte, entgegen. Ungeachtet dessen schritt Will weiter ins Innere des Hauses,sich dabei vorsichtig einen Weg zwischen den ständigen Wirtshausraufereien hindurch bahnend.
Als er schließlich am Tresen angekommen war, setzte er sich auf einen noch einigermaßen stabil aussehenden Hocker, er wollte nicht noch einmal in die äußerst peinliche Situation kommen, plötzlich auf dem Boden zu sitzen und von allen Anwesenden ausgelacht zu werden, da der Hocker etwas altersschwach gewesen war.
Der nicht sehr vertrauenserweckende Hüne von einem Mann hinter dem Tresen begrüßte ihn mit einem beiläufigen Kopfnicken und meinte dann: „Wie immer?"
Als Will zustimmend nickte, dauerte es nicht mehr lange, bis er einen Krug Rum vor sich hatte. Zunächst rührte er diesen jedoch nicht an und sah sich nachdenklich um. Seine Wut war weitgehend verraucht, sobald er hier eingetreten war und er fragte sich warum.Vielleicht, schoss es ihm durch den Kopf, hatte er sich wieder beruhigt, weil er sich in gewohnter Umgebung befand und weil er wusste, dass es hier allen egal war, wer er war, womit er sein Geld verdiente und weshalb er es dann jeden Abend hier wieder loswurde.
Will runzelte die Stirn. Ja, so musste es wohl sein, er war bereits ein Teil dieser seltsamen Gemeinschaft geworden, deren Mitglieder sich meist gar nicht richtig kannten, die das Leid und die Probleme der anderen aber auch nicht interessierten, weil sie selbst genug davon hatten.
Wenn Elizabeth ihn nun so sehen würde,wäre das auf jeden Fall ein Grund für sie, ihn sofort zu verlassen. Wieder erschien das grimmige Lächeln auf seinem Gesicht, das erst erschienen war, nachdem sich seine Eheprobleme immer mehr vergrößert hatten.Trotzig malte er sich aus, was er ihr alles vorwerfen könnte, wenn er nur wollte.
Wer war denn einen ganzen Tag und eine Nacht lang mit Captain Jack Sparrow auf einer einsamen Insel gewesen und hatte plötzlich auch vor dem Rum nicht zurückgeschreckt? War das etwa damenhaftes Benehmen? Ganz sicher nicht! Plötzlich kam ihm zum ersten mal in den Sinn, dass auf dieser Insel mitunter auch mehr passiert sein könnte, als Elizabeth ihm erzählt hatte.
Er war nicht dabei gewesen, er wusste nicht wie nahe sich die beiden gekommen waren. Woher konnte er wissen, dass Elizabeth ihm wirklich alles erzählt hatte? Bisher hatte er ihr immer blind vertraut, weil er sich sicher gewesen war, dass sie ihn genauso abgöttisch liebte wie er sie, aber tat sie das auch? Hatte sie das je getan? Große Zweifel krochen ihm ins Gemüt und er nahm schnell einen Schluck aus seinem Rumkrug.
Fast hilfesuchend klammerte er sich dann an dem Holzkrug fest, nachdem er ihn wieder auf dem Tresen abgesetzt hatte. Der Alkohol war in letzter Zeit sein einziger Trost, ja, man konnte fast sagen, sein einziger Freund gewesen. Wenn er betrunken war, und das wurde er sehr leicht, konnte er für eine Weile alle seine Sorgen vergessen, er konnte sich einreden, dass alles genauso war wie früher, bevor er in der Kirche stand und noch vor Glück strahlend sein Jawort gegeben hatte.
Will wurde klar, dass er einen Freund vermisste, einen Freund, der ihn so akzeptierte, wie er war und ihm keine Vorwürfe machte, wenn er sich wieder einmal danebenbenommen hatte. Der einzige Mensch, der für ihn je dem Begriff 'Freund' nahegekommen war, war Jack Sparrow. Captain Jack Sparrow, verbesserte er sich in Gedanken und musste unwillkürlich lächeln.
Es schien, als würde er Jack immer mehr ähneln, er versuchte, seinen Kummer in Rum zu ertränken, genau wie Jack und nun verbesserte er sich auch noch selbst beim Nennen von Jacks Namen, wie als ob er befürchtete, Jack würde im selben Moment wie ein Rachegott vor ihm erscheinen und ihn zornig anfunkeln, weil er seinen Kapitänstitel unterschlagen hatte.
Doch das würde nicht passieren, stellte er mit einem resignierenden Seufzer fest, denn man hatte seit Jack von der Klippe der Festung Port Royals gestürzt war und sich dann auf die Black Pearl gerettet hatte, nichts mehr von ihm gehört. Es hatte ihn sehr gewundert, dass der Commodore nicht nur scheinbar nichts dagegen hatte, dass er Elizabeth heiratete, sondern auch Jacks Verfolgung immer wieder hinausschob.
Er hatte bis heute noch keinen Finger in Bewegung gesetzt, den Piraten zu verfolgen und ihn ein zweites Mal an den Galgen zu bringen und das passte überhaupt nicht zu seinem sonstigen Verhalten. Immer, wenn man ihn darauf ansprach, wurde sein Blick seltsam abwesend und er meinte nur: „Belästigt mich nicht mit Sparrow, es gibt dringendere Probleme zu lösen!"
Aber Will kümmerte das seltsame Verhalten Commodore Norringtons eigentlich wenig, er hatte nie sehr viel Sympathie für diesen Mann empfunden, außerdem fand er es lästig, dass gerade der Commodore ihn damals aus dem Wasser gefischt hatte, sodass er sozusagen in seiner Schuld stand. Doch das versuchte er immer so gut es ging zu verdrängen und bisher hatte das wenigstens geklappt. Es war überhaupt nicht gut, jemandem etwas schuldig zu sein und es ihm nicht zurückzahlen zu können.
Nun wurde Wills Aufmerksamkeit jedoch von etwas ganz anderem abgelenkt. Die Tür des Wirtshauses war erneut aufgegangen, aber anstatt einen weiteren, grobschlächtigen Trunkenbold hereinzulassen, richtete sich Wills Blick nun auf eine etwas kleinere Person, die selbst für die Verhältnisse dieses Viertels in Port Royal seltsam gekleidet war.
Der Mann trug kniehohe Stiefel, eine schwarze Hose, die ein sehr breiter Gürtel zusammenhielt, darüber ein weit offenes Hemd und schließlich einen Kurzmantel. Das Bild vervollständigten ein rotes Bandana, das um seine Stirn geschlungen war und ein Dreispitz, den er unerklärlicherweise darüber trug.
Will musste nicht auf die im Bart und Haupthaar des Mannes eingeflochtenen bunten Perlen achten, um zu wissen, wer da in gewohnt torkelndem Gang auf ihn zukam:
Captain Jack Sparrow war zurückgekehrt.
* * * * Anmerkung des Autors:
1. Erstmal vielen, vielen Dank an Viechle, die in ihrem letzten Kapitel von 'Vergangene Zeiten' für diese Fanfic hier Werbung gemacht hat! Ich werde mich jetzt revanchieren: Wenn ihr DAS HIER lest, dann seid doch so gut und schaut auch mal bei Viechle vorbei, ich bin sicher, ihr werdet ihr Fanfic 'Vergangene Zeiten' (auch PotC) und ihre Fanfic 'Zwischen den Fronten' (HdR) auch mögen! Allerdings eine kleine Warnung: Suchtgefahr! ;)
2. Da ff.net grad mal wieder spinnt und ein großes Chaos bei den Reviews war, weiß ich nicht, ob auch wirklich alle Reviews zu meinem ersten Kapitel angekommen sind. Also wenn ihr mir liebenswürdigerweise ein Review geschrieben habt, aber nicht gleich hier aufgezählt werdet, dann liegt das an ff.net und NICHT an mir! Sorry!
Vielen Dank für die lieben Reviews, ich hab mich sehr gefreut!
@Viechle: Ist das dein Ernst? *rotwerd* Das ist das schönste Kompliment, dass ich je für eine Fanfic bekommen hab *gerührt sei* Ich hoffe, das zweite Kapitel gefällt dir genauso gut :).
@Atuarre: Danke für das Wedeln *gg*. Ich schließe jetzt einfach mal daraus, dass es dir gefallen hat, ok? :)
@chrissy9: Wow, jetzt fühle ich mich aber fast ein bisschen geehrt, dass du meine Fanfic liest und sie dir sogar noch gefallen hat :). Hier ist das zweite Kapitel! Bin übrigens gerade dabei, die 'Spuckeröhrchenbande' zu lesen *zwinker*
3. Ich habe beschlossen, jede Woche, als genauer gesagt jeden Donnerstag ein Kapitel hochzuladen und hoffe, dass ich das auch einhalten kann. Bis jetzt habe ich vier Kapitel schon fertig und schreibe gerade am fünften. Ich hoffe, dass ich dieses Kapitel heute noch hochladen kann, aber dafür müsste ff.net wieder aufhören zu spinnen und mich einloggen lassen *seufz*
^v^v^v^v^v^v^
Disclaimer:
Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).
Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!
Genre: Romance/Drama
Warnung: [slash]
Pairing: Who knows? *fies grins* Das kann ich euch hier noch nicht verraten, sonst wäre ja die ganze Spannung weg! ;)
Rating: Anfangs PG-13, später R
^v^v^v^v^v^v^
Er zuckte leicht zusammen, als die schwere Holztür mit einem lauten Knall hinter ihm zuschlug. Gleich darauf erschien aber ein grimmiges und überhaupt nicht einnehmendes Grinsen auf seinem Gesicht. Zügig stapfte Will los und bahnte sich rücksichtslos seinen Weg durch die Straßen Port Royals, wobei er eine Menge Staub, der auf den Straßen der Stadt allgegenwärtig war, aufwirbelte.
Da er in seiner aggressiven Stimmung versunken auch noch etliche unbescholtene Bürger anrempelte oder den Damen den Staub auf die Kleider wirbelte, verfolgten ihn viel empörtes Geschrei und Gezeter, doch das schien er gar nicht zu hören.
Es war, als ob ihn eine undurchdringliche Mauer umgab, die ihn vollkommen von den Geräuschen und Geschehnissen der Außenwelt absonderte, das Blut schien viel schneller als sonst durch seine Adern zu rauschen und er trat bei jedem Schritt unnötig hart auf, ganz davon abgesehen, dass er in einer rasenden Geschwindigkeit unterwegs war und wenn er ehrlich sein sollte, sein Ziel nicht kannte.
Er wollte in diesem Moment nur eines: Möglichst weit weg von Elizabeth!
Wenn er noch einen Augenblick länger vor ihr stehengeblieben wäre und sich diese Anschuldigungen weiter hätte anhören müssen, hätte er sich vielleicht nicht beherrschen können und wäre das erste mal ihr gegenüber handgreiflich geworden. Das hatte er nun zum Glück vermieden, aber er fühlte sich alles andere als erleichtert. Nicht das erste mal fragte Will sich, was sie falsch gemacht hatten. Vor einem Jahr war alles noch so perfekt erschienen:
Seine geliebte Elizabeth hatte sich statt für den Commodore für ihn entschieden und in diesem Moment war er der glücklichste Mensch der Welt gewesen. Auch zu ihrer Hochzeit waren sehr viele Leute aus Port Royal gekommen und hatten ihnen aufs herzlichste gratuliert. Es schien, als ob sich niemand an ihrem großen Standesunterschied stören würde.
Doch einige Zeit später hatte Elizabeths Vater ihnen unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er sie nicht länger unter seinem Dach beherbergen konnte, weil es sich für eine verheiratete Frau nicht ziemte, samt ihrem Bräutigam im Haus ihres Vaters zu wohnen. Der Governor hatte ihnen zwar noch das Geld gegeben, dass es ihnen ermöglicht hatte, ein kleines Häuschen in einer bürgerlichen Gegend Port Royals zu kaufen, doch dann hatte er das junge Paar sich selbst überlassen.
Will war bald klargeworden, dass er das Leben, dass sich Elizabeth und auch er gewünscht hatten, auf keinen Fall finanzieren konnte, aber er war nicht in der Lage gewesen, mit ihr darüber zu sprechen. Dass er sich den ganzen Tag über in der Schmiede aufhielt und sie sich Zuhause mitunter schrecklich langweilen musste, war ihm auch klar gewesen, aber er konnte es nun einmal nicht ändern und genau das machte sie ihm zum Vorwurf.
Sie hatten sich in der kurzen Zeit nach ihrer Hochzeit gründlich auseinandergelebt, doch das wollte keiner von ihnen wahrhaben, deshalb schwieg man es tot und redete bald nur noch über Nichtigkeiten. Die Vertrautheit, die zwischen ihnen geherrscht hatte, war verloren und sie gab ihm allein die Schuld dafür.
Diese Gedanken fachten den rasenden Zorn in Will noch stärker an, doch er zwang sich, stehenzubleiben und erst einmal festzustellen, wo er sich gerade befand. Seine Füße hatten ihn wie von selbst in eine sehr verlotterte Gegend Port Royals getrieben, in der er sich seit einiger Zeit fast jeden Abend aufhielt.
Der Gestank von Abfällen legte sich wie einen Mantel um ihn und er beeilte sich nun noch etwas mehr, um sein Ziel,das er nun hatte, zu erreichen.
Wenig später stand er vor einer Holztür, die ganz danach aussah, dringend einmal ausgewechselt werden zu müssen. Der Wind, der durch die Gassen Port Royals wehte, lies ihre schon sehr lockeren Angeln klappern und Will hätte sich nicht sehr gewundert, wenn er sie in der Hand gehalten hätte, als er versuchte, sie zu öffnen. Doch dieses mal beschloss die Tür anscheinend noch Stand zu halten und er betrat die Schenke.
Sofort schlugen ihm tosender Lärm und eine noch schlimmere Woge von Gestank, wie sie draußen geherrscht hatte, entgegen. Ungeachtet dessen schritt Will weiter ins Innere des Hauses,sich dabei vorsichtig einen Weg zwischen den ständigen Wirtshausraufereien hindurch bahnend.
Als er schließlich am Tresen angekommen war, setzte er sich auf einen noch einigermaßen stabil aussehenden Hocker, er wollte nicht noch einmal in die äußerst peinliche Situation kommen, plötzlich auf dem Boden zu sitzen und von allen Anwesenden ausgelacht zu werden, da der Hocker etwas altersschwach gewesen war.
Der nicht sehr vertrauenserweckende Hüne von einem Mann hinter dem Tresen begrüßte ihn mit einem beiläufigen Kopfnicken und meinte dann: „Wie immer?"
Als Will zustimmend nickte, dauerte es nicht mehr lange, bis er einen Krug Rum vor sich hatte. Zunächst rührte er diesen jedoch nicht an und sah sich nachdenklich um. Seine Wut war weitgehend verraucht, sobald er hier eingetreten war und er fragte sich warum.Vielleicht, schoss es ihm durch den Kopf, hatte er sich wieder beruhigt, weil er sich in gewohnter Umgebung befand und weil er wusste, dass es hier allen egal war, wer er war, womit er sein Geld verdiente und weshalb er es dann jeden Abend hier wieder loswurde.
Will runzelte die Stirn. Ja, so musste es wohl sein, er war bereits ein Teil dieser seltsamen Gemeinschaft geworden, deren Mitglieder sich meist gar nicht richtig kannten, die das Leid und die Probleme der anderen aber auch nicht interessierten, weil sie selbst genug davon hatten.
Wenn Elizabeth ihn nun so sehen würde,wäre das auf jeden Fall ein Grund für sie, ihn sofort zu verlassen. Wieder erschien das grimmige Lächeln auf seinem Gesicht, das erst erschienen war, nachdem sich seine Eheprobleme immer mehr vergrößert hatten.Trotzig malte er sich aus, was er ihr alles vorwerfen könnte, wenn er nur wollte.
Wer war denn einen ganzen Tag und eine Nacht lang mit Captain Jack Sparrow auf einer einsamen Insel gewesen und hatte plötzlich auch vor dem Rum nicht zurückgeschreckt? War das etwa damenhaftes Benehmen? Ganz sicher nicht! Plötzlich kam ihm zum ersten mal in den Sinn, dass auf dieser Insel mitunter auch mehr passiert sein könnte, als Elizabeth ihm erzählt hatte.
Er war nicht dabei gewesen, er wusste nicht wie nahe sich die beiden gekommen waren. Woher konnte er wissen, dass Elizabeth ihm wirklich alles erzählt hatte? Bisher hatte er ihr immer blind vertraut, weil er sich sicher gewesen war, dass sie ihn genauso abgöttisch liebte wie er sie, aber tat sie das auch? Hatte sie das je getan? Große Zweifel krochen ihm ins Gemüt und er nahm schnell einen Schluck aus seinem Rumkrug.
Fast hilfesuchend klammerte er sich dann an dem Holzkrug fest, nachdem er ihn wieder auf dem Tresen abgesetzt hatte. Der Alkohol war in letzter Zeit sein einziger Trost, ja, man konnte fast sagen, sein einziger Freund gewesen. Wenn er betrunken war, und das wurde er sehr leicht, konnte er für eine Weile alle seine Sorgen vergessen, er konnte sich einreden, dass alles genauso war wie früher, bevor er in der Kirche stand und noch vor Glück strahlend sein Jawort gegeben hatte.
Will wurde klar, dass er einen Freund vermisste, einen Freund, der ihn so akzeptierte, wie er war und ihm keine Vorwürfe machte, wenn er sich wieder einmal danebenbenommen hatte. Der einzige Mensch, der für ihn je dem Begriff 'Freund' nahegekommen war, war Jack Sparrow. Captain Jack Sparrow, verbesserte er sich in Gedanken und musste unwillkürlich lächeln.
Es schien, als würde er Jack immer mehr ähneln, er versuchte, seinen Kummer in Rum zu ertränken, genau wie Jack und nun verbesserte er sich auch noch selbst beim Nennen von Jacks Namen, wie als ob er befürchtete, Jack würde im selben Moment wie ein Rachegott vor ihm erscheinen und ihn zornig anfunkeln, weil er seinen Kapitänstitel unterschlagen hatte.
Doch das würde nicht passieren, stellte er mit einem resignierenden Seufzer fest, denn man hatte seit Jack von der Klippe der Festung Port Royals gestürzt war und sich dann auf die Black Pearl gerettet hatte, nichts mehr von ihm gehört. Es hatte ihn sehr gewundert, dass der Commodore nicht nur scheinbar nichts dagegen hatte, dass er Elizabeth heiratete, sondern auch Jacks Verfolgung immer wieder hinausschob.
Er hatte bis heute noch keinen Finger in Bewegung gesetzt, den Piraten zu verfolgen und ihn ein zweites Mal an den Galgen zu bringen und das passte überhaupt nicht zu seinem sonstigen Verhalten. Immer, wenn man ihn darauf ansprach, wurde sein Blick seltsam abwesend und er meinte nur: „Belästigt mich nicht mit Sparrow, es gibt dringendere Probleme zu lösen!"
Aber Will kümmerte das seltsame Verhalten Commodore Norringtons eigentlich wenig, er hatte nie sehr viel Sympathie für diesen Mann empfunden, außerdem fand er es lästig, dass gerade der Commodore ihn damals aus dem Wasser gefischt hatte, sodass er sozusagen in seiner Schuld stand. Doch das versuchte er immer so gut es ging zu verdrängen und bisher hatte das wenigstens geklappt. Es war überhaupt nicht gut, jemandem etwas schuldig zu sein und es ihm nicht zurückzahlen zu können.
Nun wurde Wills Aufmerksamkeit jedoch von etwas ganz anderem abgelenkt. Die Tür des Wirtshauses war erneut aufgegangen, aber anstatt einen weiteren, grobschlächtigen Trunkenbold hereinzulassen, richtete sich Wills Blick nun auf eine etwas kleinere Person, die selbst für die Verhältnisse dieses Viertels in Port Royal seltsam gekleidet war.
Der Mann trug kniehohe Stiefel, eine schwarze Hose, die ein sehr breiter Gürtel zusammenhielt, darüber ein weit offenes Hemd und schließlich einen Kurzmantel. Das Bild vervollständigten ein rotes Bandana, das um seine Stirn geschlungen war und ein Dreispitz, den er unerklärlicherweise darüber trug.
Will musste nicht auf die im Bart und Haupthaar des Mannes eingeflochtenen bunten Perlen achten, um zu wissen, wer da in gewohnt torkelndem Gang auf ihn zukam:
Captain Jack Sparrow war zurückgekehrt.
