Uploaded: 18. März 2004
Anmerkung des Autors: And on it goes...auch wenn mein Vorsprung an geschriebenen Kapiteln so langsam aber sicher dahinschmilzt...oh,oh! Ich sollte dringend mal wieder weiterschreiben *grinsel*.
Zu den Reviews, über die ich mich wie immer ganz arg gefreut habe:
@Takaya.JD: Hm...da musst du Lizzy fragen, wie sie das gekonnt hat, aber wenn du dich jetzt schon so drüber aufregst, würde ich vor dem fünften Kapitel auf jeden Fall Baldriantropfen empfehlen *zwinker*. Vielleicht gefällt dir dieses Kapitel hier ja vom Inhalt her besser? *g*
@Viechle: Ja, ich spinne, aber das hab ich dir ja bereits im ICQ gesagt, nicht? *g* Warum war es so wichtig für dich, wo Lizzy das Norri herbekommt? Also sie hat es sich nicht gekauft, wenn du das vermutest hast, das Norri ist nämlich alles, nur nicht käuflich *ahem*! Ja, also wie du siehst, geht es jetzt weiter :)
@RavannaVen: Du hast ja gesehen, dass ich den Rest unterschlagen kann *fg*. Aber nicht für lange, ich kann dich beruhigen! In diesem Kapitel wirst du den Rest allerdings noch nicht lesen können, aber dafür im nächsten :). Ob jemand reinplatzt...? Lass dich überraschen! *sing*
^v^v^v^v^v^v^
Disclaimer:
Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).
Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!
Genre: Romance/Drama
Warnung: [slash]
Pairing: Who knows? *fies grins* Das kann ich euch hier noch nicht verraten, sonst wäre ja die ganze Spannung weg! ;)
Rating: Anfangs PG-13, später R
^v^v^v^v^v^v^
Er war in der Tat zurückgekehrt und taumelte jetzt in seinem gewohnt unsicheren Gang direkt auf Will zu. Dieser saß im Augenblick einfach nur da und wusste beim besten Willen nicht, was er tun sollte. Somit wartete er, bis Jack mit einigen seltsamen, schwankenden Bewegungen durch den Schankraum gelaufen war, dabei keinen unbeabsichtigten Kinnhaken abbekommen hatte und schließlich grinsend vor ihm stand.
Als Wills Reaktion aber nach einer Weile immer noch nicht vorhanden war, sah Jack ihn ziemlich merkwürdig an, setzte sich neben ihn auf einen Hocker, griff ungeniert nach Wills Rumkrug und leerte ihn. Das löste Wills Erstarrung und er lächelnd meinte er: „Also seid Ihr wieder zurück, Captain Jack Sparrow!"
Ihm war eigentlich danach, Jack überschwenglich um den Hals zu fallen, aber das konnte er hier in der Schenke ja schlecht in die Tat umsetzen, also beließ er es bei einem erleichtert wirkenden Lächeln.
„Aye, das bin ich!", erwiderte Jack süffisant grinsend. Im nächsten Moment wurde Will von zwei kräftigen Armen so fest an Jacks Brust gedrückt, dass ihm beinahe die Luft wegblieb. Nachdem er dies mit einem hilflosen Wimmern signalisiert hatte, schob Jack ihn sanft wieder von sich und meinte so leise, dass er die Worte fast erraten musste: „Du hast mir gefehlt, mein Kleiner."
Da Will dieses Verhalten seines Freundes ihm gegenüber überhaupt nicht einordnen konnte, stellte er nun die Fragen, die ihm schon seit Jacks plötzlichem Auftauchen auf der Zunge lagen.
„Weshalb bist du denn ausgerechnet hierher, nach Port Royal zurückgekehrt, Jack? Denkst du, Norrington hätte es aufgegeben, nach dir zu suchen?"
Ehrlich gesagt hatte der Commodore erst gar nicht mit der Suche begonnen, aber das konnte er Jack schlecht mitteilen, er hätte es ihm im Zweifel sowieso nicht geglaubt.
Jack wedelte nun beschwichtigend mit der Hand und meinte: „Weißt du, ich habe mich jetzt so lange von Port Royal ferngehalten, dass ich gar nicht mehr wusste, wie es dort aussieht. Das zum einen. Zum anderen dachte ich, dass sich wenigstens der Welpe freuen würde, mich wiederzusehen, klar soweit?" Er zog einen Schmollmund, der Will wieder zum Lächeln brachte.
'Er sieht süß aus, wenn er beleidigt tut', schoss Will durch den Kopf. Er erstarrte. Was hatte er da gerade gedacht? Captain Jack Sparrow war ganz sicher alles andere, nur nicht süß! Anscheinend hatte ihn der Streit mit Elizabeth mehr verwirrt, als er gedacht hatte. Doch nun konzentrierte er sich wieder auf Jack, denn der hatte inzwischen weitergeredet. Will sah sich gezwungen, nachzufragen was der Pirat eben gesagt hatte.
„Ich meinte", lallte Jack, „Dass der Hauptgrund für meine Rückkehr ganz sicher nicht du warst, also brauchst du dir darauf auch nichts einbilden. Ich fand es nur interessant, festzustellen, wie lange sich Captain Jack Sparrow in Port Royal aufhalten kann, ohne dass der Commodore, das blinde Huhn, etwas davon mitbekommt."
Die letzten Worte hatte Jack nun ziemlich laut von sich gegeben und nachdem der Name Jack Sparrow gefallen war, hatten etliche der Trunkenbolde, die scheinbar schon zu betrunken waren, um einen vollständigen Satz hervorzubringen, den Kopf nach ihm und Jack umgedreht.
Will war nun sehr unwohl in seiner Haut. Er war sich ganz und gar nicht sicher, diese Männer hier so etwas wie Ehrgefühl besaßen, er hielt diese Tatsache eher für unwahrscheinlich.
Es war nicht auszuschließen, dass sich einer von ihnen davonschlich, um die Soldaten der Royal Navy zu alarmieren, doch Jack schienen diese Befürchtungen fremd, wie er mit einem Seufzen feststellte. Er hatte sich gerade einen neuen Krug Rum bestellt und diesen auch schon zur Hälfte geleert.
Er benahm sich, als wäre er in Tortuga, sicher vor der Gewalt des Gesetzes und hatte anscheinend verdrängt, dass ganz sicher der Galgen auf ihn wartete, wenn ihn jemand aufgriff. Verdammt, war er verrückt geworden?
Will wunderte sich selbst über die Sorgen, die er sich plötzlich um Jack machte. War das normal? Schließlich wusste er nicht einmal, ob Jack sich genauso sehr freute, ihn wiederzusehen, wie das umgekehrt der Fall war. Doch es musste dem Piraten einfach etwas an ihm liegen, sonst würde er nun nicht neben ihm sitzen und hätte ihn nicht so stürmisch begrüßt.
Will lächelte und wünschte sich, er könnte die Zeit anhalten und somit noch ewig hier neben Jack sitzen und ihn einfach nur beobachten.
Gerade hatte Jack den Krug lauter als nötig auf den Tresen gedonnert und wischte sich mit der linken Hand den Mund ab, als Will auffiel, dass die Gespräche ringsum seit Jacks Auftauchen nicht mehr so laut geführt wurden wie sonst. Es schien, als ob alle darauf warteten, dass etwas passierte. Er war nun mehr als nur unruhig, deshalb beschloss er, dass es an der Zeit war, dass wirklich etwas passierte. Will stand auf und ergriff seinen Freund energisch beim Arm.
Dieser protestierte lautstark, denn er wollte sich noch etliche Krüge Rum mehr genehmigen, doch Will ignorierte die Protestrufe des Piraten und zog ihn mit einer erstaunlichen Kraft, die ihm mitunter nicht einmal Jack zugetraut hatte, von seinem Hocker hoch und durch den Schankraum schließlich zur Hintertür hinaus.
„Was benimmst du dich denn so seltsam, hast du etwas ausgefressen?", wollte Jack grinsend von ihm wissen.
„Das ist kein sehr guter Zeitpunkt für schlechte Witze, Jack!", erwiderte Will und schleifte seinen Freund mit in eine Seitengasse,von wo aus sie den Vordereingang der Schenke im Auge behalten konnten.
„Ich will dich ja nicht stören, aber mich würde einmal interessieren, was genau du da tust.", hörte er plötzlich Jacks Stimme sehr dicht an seinem Ohr. Dieser erntete sogleich einen zornigen Blick, der ihn verstummen lies. Wenige Augenblicke später tat sich in der kleinen Gasse etwas. Mehrerer Männer mit Puderperücken, Dreispitzen auf dem Kopf und in Uniformen der Royal Navy gekleidet kamen im Laufschritt um die Ecke gebogen und eilten schnurstracks auf die Schenke zu, in der sie sich bis eben noch befunden hatten.
Wills Gedanken rasten. Es konnte nur noch einige Minuten dauern, bis sie von den Männern im Schankraum erfuhren, dass sich der gesuchte Pirat bis kurz vor ihrem Eintreffen noch in der Schenke aufgehalten hatte und dann würden sie beginnen, die nähere Umgebung abzusuchen. Will fluchte - das war auch etwas, was er sich bei seinen allabendlichen Streifzügen durch die Hafenspelunken angewöhnt hatte.
Plötzlich fiel ihm ein Ort ein, an dem sie nicht sofort suchen würden - die Schmiede. Früher wäre Norringtons Verdacht sofort auf ihn gefallen, aber weil er mit Elizabeth verheiratet war und sozusagen nach außen hin in der Gunst des Governors stand, würde es der Commodore nicht mehr wagen, ihn offen zu beschuldigen, also war auch mit einem Besuch seiner Männer in seinem Haus und an seinem Arbeitsplatz frühestens morgen zu rechnen.
Was nun folgte, war ein gefährlicher Hindernislauf durch die Stadt, denn die Schmiede befand sich nicht gerade in der Nähe des zwielichtigen Viertels, in dem sie sich aufgehalten hatten.
Doch glücklicherweise kamen sie unbehelligt von Soldaten an der Schmiede an. Will war den ganzen Weg über hochkonzentriert gewesen und seltsamerweise hatte Jack es ebenfalls geschafft, eine ganze Weile gar nichts zu sagen. Dass er das noch erleben durfte! Will grinste in sich hinein, wurde dann aber wieder ernst. Die Gefahr entdeckt zu werden war bei weitem noch nicht vorüber!
Er bückte sich und suchte das Straßenpflaster mit seinen Augen ab. Im Dunkeln stellte sich das als extrem schwierig heraus, aber endlich fand er einen Stein, der nicht fest im Belag befestigt war, hob ihn hoch und hatte den Schlüssel zur Tür der Schmiede in der Hand. Er ignorierte Jacks verwirrten Blick und sah noch einmal zum kleinen Häuschen seines Meisters hinüber,da er befürchtete, im nächsten Augenblick alle Lichter angehen zu sehen, doch nichts dergleichen geschah.
Will öffnete nun so leise es ging die Tür, zog Jack in den schummrigen Innenraum, schloss die Tür wieder und hastete sofort zu dem an einer Wand angebundenen Esel, der aufgewacht war und leise, aber dennoch hörbare Laute von sich gab. Nachdem er dem Tier wie schon so oft beruhigend über den Kopf gestreichelt hatte, tastete er sich wieder zu Jack zurück, lächelte ihn an und meinte: „Hier müssen wir nun wohl oder übel übernachten, nach deinem aufsehenerregenden Auftritt in der Schenke. Aber so schlimm ist es gar nicht, immerhin ist genügend Stroh zum darauf schlafen vorhanden und nette Gesellschaft hast du ja auch."
Hierbei zeigte er schmunzelnd auf den Esel und schließlich auf sich selbst. Doch Jack blieb seltsam ernst, blickte ihn mit seinen tiefbraunen Augen an und meinte: „Warum hast du das gemacht? Du hättest auch alleine aus der Schenke gehen können, dann hättest du jetzt keine Probleme und ich hätte es ebenfalls relativ warm im Kerker der Festung." Der Versuch zu grinsen scheiterte kläglich.
Will hatte inzwischen begonnen, ihnen aus dem Stroh ein einigermaßen bequemes Nachtlager zu bereiten und sagte nun, beinahe beiläufig klingend: „Du bist der einzige Freund, den ich je hatte, Jack! Meinst du vielleicht, ich würde meinen einzigen Freund dem Galgen ausliefern?"
Er setzte sich auf eines der Strohlager und nachdem sich der Pirat ebenfalls gesetzt hatte, meinte dieser: „Was ist mit dir los, Will Turner? Du solltest glücklich sein: Du hast ein eigenes Haus, einen angesehenen Beruf, du verkehrst unter gehobenen Leuten, die nicht einmal interessiert, dass dein Vater ein Pirat war und du hast die Frau, die du liebst geheiratet! Weshalb siehst du dann aus, als würdest du dich bald im Hafenbecken ertränken?"
Will musste über diese Formulierung unwillkürlich lächeln, doch dann erwiderte er: „In meiner Ehe sind ein paar Probleme aufgetreten, die sich nicht leicht lösen lassen...das ist noch nicht alles, aber ich möchte jetzt noch nicht darüber reden, Jack. Du wirst es aber irgendwann erfahren, in allen Einzelheiten, das verspreche ich dir! Einverstanden?"
Der Pirat nickte: „Einverstanden." Will merkte, dass er etwas näher an ihn heranrutschte, was ihn jedoch nicht im geringsten störte.
Nun hatte er zum ersten mal seit Jack so plötzlich wieder aufgetaucht war, Zeit, ihn sich genauer anzusehen. Er hatte sich kein bißchen verändert: Jack trug immer noch sein rotes Bandana, über das er seinen über alles geliebten Hut gestülpt hatte und auch seine schwarzen, langen Haare fielen ihm noch genauso über die Schultern wie früher. Das alles konnte er in dem Halbdunkel, das in der Scheune herrschte, nicht so richtig erkennen, aber fühlen würde man es doch können?
Zaghaft streckte er seine Hand aus, bis sie auf Jacks Hand stieß. Hastig wollte Will seine Hand wieder zurückziehen, doch Jack schien von seinem Benehmen überhaupt nicht überrascht und hielt seine Hand fest. Eine Weile genoss Will dieses Gefühl der Verbundenheit, doch dann löste er seine Hand sanft aus Jacks Griff und begann, die Linien von Jacks Augenbrauen nachzufahren, strich über dessen geschlossene Augenlider und schließlich fanden Wills zärtliche Finger Jacks Lippen, was dem Piraten ein wohliges Seufzen entlockte.
Leise hörte er Jacks Stimme, die von weit her zu kommen schien: „Ich muss mich noch für meine Rettung bedanken..."
Im selben Moment spürte Will Jacks Mund auf dem seinen und Jacks Zunge, die langsam seine Lippen öffnete.
Anmerkung des Autors: And on it goes...auch wenn mein Vorsprung an geschriebenen Kapiteln so langsam aber sicher dahinschmilzt...oh,oh! Ich sollte dringend mal wieder weiterschreiben *grinsel*.
Zu den Reviews, über die ich mich wie immer ganz arg gefreut habe:
@Takaya.JD: Hm...da musst du Lizzy fragen, wie sie das gekonnt hat, aber wenn du dich jetzt schon so drüber aufregst, würde ich vor dem fünften Kapitel auf jeden Fall Baldriantropfen empfehlen *zwinker*. Vielleicht gefällt dir dieses Kapitel hier ja vom Inhalt her besser? *g*
@Viechle: Ja, ich spinne, aber das hab ich dir ja bereits im ICQ gesagt, nicht? *g* Warum war es so wichtig für dich, wo Lizzy das Norri herbekommt? Also sie hat es sich nicht gekauft, wenn du das vermutest hast, das Norri ist nämlich alles, nur nicht käuflich *ahem*! Ja, also wie du siehst, geht es jetzt weiter :)
@RavannaVen: Du hast ja gesehen, dass ich den Rest unterschlagen kann *fg*. Aber nicht für lange, ich kann dich beruhigen! In diesem Kapitel wirst du den Rest allerdings noch nicht lesen können, aber dafür im nächsten :). Ob jemand reinplatzt...? Lass dich überraschen! *sing*
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Disclaimer:
Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).
Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!
Genre: Romance/Drama
Warnung: [slash]
Pairing: Who knows? *fies grins* Das kann ich euch hier noch nicht verraten, sonst wäre ja die ganze Spannung weg! ;)
Rating: Anfangs PG-13, später R
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Er war in der Tat zurückgekehrt und taumelte jetzt in seinem gewohnt unsicheren Gang direkt auf Will zu. Dieser saß im Augenblick einfach nur da und wusste beim besten Willen nicht, was er tun sollte. Somit wartete er, bis Jack mit einigen seltsamen, schwankenden Bewegungen durch den Schankraum gelaufen war, dabei keinen unbeabsichtigten Kinnhaken abbekommen hatte und schließlich grinsend vor ihm stand.
Als Wills Reaktion aber nach einer Weile immer noch nicht vorhanden war, sah Jack ihn ziemlich merkwürdig an, setzte sich neben ihn auf einen Hocker, griff ungeniert nach Wills Rumkrug und leerte ihn. Das löste Wills Erstarrung und er lächelnd meinte er: „Also seid Ihr wieder zurück, Captain Jack Sparrow!"
Ihm war eigentlich danach, Jack überschwenglich um den Hals zu fallen, aber das konnte er hier in der Schenke ja schlecht in die Tat umsetzen, also beließ er es bei einem erleichtert wirkenden Lächeln.
„Aye, das bin ich!", erwiderte Jack süffisant grinsend. Im nächsten Moment wurde Will von zwei kräftigen Armen so fest an Jacks Brust gedrückt, dass ihm beinahe die Luft wegblieb. Nachdem er dies mit einem hilflosen Wimmern signalisiert hatte, schob Jack ihn sanft wieder von sich und meinte so leise, dass er die Worte fast erraten musste: „Du hast mir gefehlt, mein Kleiner."
Da Will dieses Verhalten seines Freundes ihm gegenüber überhaupt nicht einordnen konnte, stellte er nun die Fragen, die ihm schon seit Jacks plötzlichem Auftauchen auf der Zunge lagen.
„Weshalb bist du denn ausgerechnet hierher, nach Port Royal zurückgekehrt, Jack? Denkst du, Norrington hätte es aufgegeben, nach dir zu suchen?"
Ehrlich gesagt hatte der Commodore erst gar nicht mit der Suche begonnen, aber das konnte er Jack schlecht mitteilen, er hätte es ihm im Zweifel sowieso nicht geglaubt.
Jack wedelte nun beschwichtigend mit der Hand und meinte: „Weißt du, ich habe mich jetzt so lange von Port Royal ferngehalten, dass ich gar nicht mehr wusste, wie es dort aussieht. Das zum einen. Zum anderen dachte ich, dass sich wenigstens der Welpe freuen würde, mich wiederzusehen, klar soweit?" Er zog einen Schmollmund, der Will wieder zum Lächeln brachte.
'Er sieht süß aus, wenn er beleidigt tut', schoss Will durch den Kopf. Er erstarrte. Was hatte er da gerade gedacht? Captain Jack Sparrow war ganz sicher alles andere, nur nicht süß! Anscheinend hatte ihn der Streit mit Elizabeth mehr verwirrt, als er gedacht hatte. Doch nun konzentrierte er sich wieder auf Jack, denn der hatte inzwischen weitergeredet. Will sah sich gezwungen, nachzufragen was der Pirat eben gesagt hatte.
„Ich meinte", lallte Jack, „Dass der Hauptgrund für meine Rückkehr ganz sicher nicht du warst, also brauchst du dir darauf auch nichts einbilden. Ich fand es nur interessant, festzustellen, wie lange sich Captain Jack Sparrow in Port Royal aufhalten kann, ohne dass der Commodore, das blinde Huhn, etwas davon mitbekommt."
Die letzten Worte hatte Jack nun ziemlich laut von sich gegeben und nachdem der Name Jack Sparrow gefallen war, hatten etliche der Trunkenbolde, die scheinbar schon zu betrunken waren, um einen vollständigen Satz hervorzubringen, den Kopf nach ihm und Jack umgedreht.
Will war nun sehr unwohl in seiner Haut. Er war sich ganz und gar nicht sicher, diese Männer hier so etwas wie Ehrgefühl besaßen, er hielt diese Tatsache eher für unwahrscheinlich.
Es war nicht auszuschließen, dass sich einer von ihnen davonschlich, um die Soldaten der Royal Navy zu alarmieren, doch Jack schienen diese Befürchtungen fremd, wie er mit einem Seufzen feststellte. Er hatte sich gerade einen neuen Krug Rum bestellt und diesen auch schon zur Hälfte geleert.
Er benahm sich, als wäre er in Tortuga, sicher vor der Gewalt des Gesetzes und hatte anscheinend verdrängt, dass ganz sicher der Galgen auf ihn wartete, wenn ihn jemand aufgriff. Verdammt, war er verrückt geworden?
Will wunderte sich selbst über die Sorgen, die er sich plötzlich um Jack machte. War das normal? Schließlich wusste er nicht einmal, ob Jack sich genauso sehr freute, ihn wiederzusehen, wie das umgekehrt der Fall war. Doch es musste dem Piraten einfach etwas an ihm liegen, sonst würde er nun nicht neben ihm sitzen und hätte ihn nicht so stürmisch begrüßt.
Will lächelte und wünschte sich, er könnte die Zeit anhalten und somit noch ewig hier neben Jack sitzen und ihn einfach nur beobachten.
Gerade hatte Jack den Krug lauter als nötig auf den Tresen gedonnert und wischte sich mit der linken Hand den Mund ab, als Will auffiel, dass die Gespräche ringsum seit Jacks Auftauchen nicht mehr so laut geführt wurden wie sonst. Es schien, als ob alle darauf warteten, dass etwas passierte. Er war nun mehr als nur unruhig, deshalb beschloss er, dass es an der Zeit war, dass wirklich etwas passierte. Will stand auf und ergriff seinen Freund energisch beim Arm.
Dieser protestierte lautstark, denn er wollte sich noch etliche Krüge Rum mehr genehmigen, doch Will ignorierte die Protestrufe des Piraten und zog ihn mit einer erstaunlichen Kraft, die ihm mitunter nicht einmal Jack zugetraut hatte, von seinem Hocker hoch und durch den Schankraum schließlich zur Hintertür hinaus.
„Was benimmst du dich denn so seltsam, hast du etwas ausgefressen?", wollte Jack grinsend von ihm wissen.
„Das ist kein sehr guter Zeitpunkt für schlechte Witze, Jack!", erwiderte Will und schleifte seinen Freund mit in eine Seitengasse,von wo aus sie den Vordereingang der Schenke im Auge behalten konnten.
„Ich will dich ja nicht stören, aber mich würde einmal interessieren, was genau du da tust.", hörte er plötzlich Jacks Stimme sehr dicht an seinem Ohr. Dieser erntete sogleich einen zornigen Blick, der ihn verstummen lies. Wenige Augenblicke später tat sich in der kleinen Gasse etwas. Mehrerer Männer mit Puderperücken, Dreispitzen auf dem Kopf und in Uniformen der Royal Navy gekleidet kamen im Laufschritt um die Ecke gebogen und eilten schnurstracks auf die Schenke zu, in der sie sich bis eben noch befunden hatten.
Wills Gedanken rasten. Es konnte nur noch einige Minuten dauern, bis sie von den Männern im Schankraum erfuhren, dass sich der gesuchte Pirat bis kurz vor ihrem Eintreffen noch in der Schenke aufgehalten hatte und dann würden sie beginnen, die nähere Umgebung abzusuchen. Will fluchte - das war auch etwas, was er sich bei seinen allabendlichen Streifzügen durch die Hafenspelunken angewöhnt hatte.
Plötzlich fiel ihm ein Ort ein, an dem sie nicht sofort suchen würden - die Schmiede. Früher wäre Norringtons Verdacht sofort auf ihn gefallen, aber weil er mit Elizabeth verheiratet war und sozusagen nach außen hin in der Gunst des Governors stand, würde es der Commodore nicht mehr wagen, ihn offen zu beschuldigen, also war auch mit einem Besuch seiner Männer in seinem Haus und an seinem Arbeitsplatz frühestens morgen zu rechnen.
Was nun folgte, war ein gefährlicher Hindernislauf durch die Stadt, denn die Schmiede befand sich nicht gerade in der Nähe des zwielichtigen Viertels, in dem sie sich aufgehalten hatten.
Doch glücklicherweise kamen sie unbehelligt von Soldaten an der Schmiede an. Will war den ganzen Weg über hochkonzentriert gewesen und seltsamerweise hatte Jack es ebenfalls geschafft, eine ganze Weile gar nichts zu sagen. Dass er das noch erleben durfte! Will grinste in sich hinein, wurde dann aber wieder ernst. Die Gefahr entdeckt zu werden war bei weitem noch nicht vorüber!
Er bückte sich und suchte das Straßenpflaster mit seinen Augen ab. Im Dunkeln stellte sich das als extrem schwierig heraus, aber endlich fand er einen Stein, der nicht fest im Belag befestigt war, hob ihn hoch und hatte den Schlüssel zur Tür der Schmiede in der Hand. Er ignorierte Jacks verwirrten Blick und sah noch einmal zum kleinen Häuschen seines Meisters hinüber,da er befürchtete, im nächsten Augenblick alle Lichter angehen zu sehen, doch nichts dergleichen geschah.
Will öffnete nun so leise es ging die Tür, zog Jack in den schummrigen Innenraum, schloss die Tür wieder und hastete sofort zu dem an einer Wand angebundenen Esel, der aufgewacht war und leise, aber dennoch hörbare Laute von sich gab. Nachdem er dem Tier wie schon so oft beruhigend über den Kopf gestreichelt hatte, tastete er sich wieder zu Jack zurück, lächelte ihn an und meinte: „Hier müssen wir nun wohl oder übel übernachten, nach deinem aufsehenerregenden Auftritt in der Schenke. Aber so schlimm ist es gar nicht, immerhin ist genügend Stroh zum darauf schlafen vorhanden und nette Gesellschaft hast du ja auch."
Hierbei zeigte er schmunzelnd auf den Esel und schließlich auf sich selbst. Doch Jack blieb seltsam ernst, blickte ihn mit seinen tiefbraunen Augen an und meinte: „Warum hast du das gemacht? Du hättest auch alleine aus der Schenke gehen können, dann hättest du jetzt keine Probleme und ich hätte es ebenfalls relativ warm im Kerker der Festung." Der Versuch zu grinsen scheiterte kläglich.
Will hatte inzwischen begonnen, ihnen aus dem Stroh ein einigermaßen bequemes Nachtlager zu bereiten und sagte nun, beinahe beiläufig klingend: „Du bist der einzige Freund, den ich je hatte, Jack! Meinst du vielleicht, ich würde meinen einzigen Freund dem Galgen ausliefern?"
Er setzte sich auf eines der Strohlager und nachdem sich der Pirat ebenfalls gesetzt hatte, meinte dieser: „Was ist mit dir los, Will Turner? Du solltest glücklich sein: Du hast ein eigenes Haus, einen angesehenen Beruf, du verkehrst unter gehobenen Leuten, die nicht einmal interessiert, dass dein Vater ein Pirat war und du hast die Frau, die du liebst geheiratet! Weshalb siehst du dann aus, als würdest du dich bald im Hafenbecken ertränken?"
Will musste über diese Formulierung unwillkürlich lächeln, doch dann erwiderte er: „In meiner Ehe sind ein paar Probleme aufgetreten, die sich nicht leicht lösen lassen...das ist noch nicht alles, aber ich möchte jetzt noch nicht darüber reden, Jack. Du wirst es aber irgendwann erfahren, in allen Einzelheiten, das verspreche ich dir! Einverstanden?"
Der Pirat nickte: „Einverstanden." Will merkte, dass er etwas näher an ihn heranrutschte, was ihn jedoch nicht im geringsten störte.
Nun hatte er zum ersten mal seit Jack so plötzlich wieder aufgetaucht war, Zeit, ihn sich genauer anzusehen. Er hatte sich kein bißchen verändert: Jack trug immer noch sein rotes Bandana, über das er seinen über alles geliebten Hut gestülpt hatte und auch seine schwarzen, langen Haare fielen ihm noch genauso über die Schultern wie früher. Das alles konnte er in dem Halbdunkel, das in der Scheune herrschte, nicht so richtig erkennen, aber fühlen würde man es doch können?
Zaghaft streckte er seine Hand aus, bis sie auf Jacks Hand stieß. Hastig wollte Will seine Hand wieder zurückziehen, doch Jack schien von seinem Benehmen überhaupt nicht überrascht und hielt seine Hand fest. Eine Weile genoss Will dieses Gefühl der Verbundenheit, doch dann löste er seine Hand sanft aus Jacks Griff und begann, die Linien von Jacks Augenbrauen nachzufahren, strich über dessen geschlossene Augenlider und schließlich fanden Wills zärtliche Finger Jacks Lippen, was dem Piraten ein wohliges Seufzen entlockte.
Leise hörte er Jacks Stimme, die von weit her zu kommen schien: „Ich muss mich noch für meine Rettung bedanken..."
Im selben Moment spürte Will Jacks Mund auf dem seinen und Jacks Zunge, die langsam seine Lippen öffnete.
