Uploaded: 8. April 2004

Anmerkung des Autors: Jaa, es geht wirklich weiter, auch wenn ich selbst daran gezweifelt habe :).

Wie immer bedanke ich mich bei meinen treuen Lesern *sich über diese freu* für die lieben Reviews:

@Marlenchen: Mist, bei Chrisi hab ich mich jetzt immer noch nicht bedankt, das muss ich dann mal nachholen :). Naja, könnte ja sein, dass es dir bei meinem letzten Kapitel so sehr gegraut hat, dass du diese Charaktere nie wieder zusammen sehen willst *g*. Ich hoffe, dass dir das folgende Kapitel auch gefällt *grinsel*

@Viechle: Daaaanke für dein Review! Mensch, DAS hat mich echt vom Hocker gehauen, da hockst du in Chile und reviewst mir trotzdem! *einige sehr hohe Luftsprünge mach* Wie soll ich denn herausfinden, wann Will Geburtstag hat? Das ist ziemlich schwierig! *motz* Aber irgendwie klingt das mit der Handlotion fast nach Material für eine neue Story...ahem, nee, ich schreib schon erstmal wieder an den alten weiter *grinsel* Freu mich schon, dass du morgen wiederkommst! *rumhüpf*

@RavannaVen: Mööntsch, danke, dass du meine Story immer noch weiter verfolgst und auch ein kleines Reviewchen hinterlässt, find ich guut! *nach Reviews lechz*

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Disclaimer:

Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).

Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!

Genre: Romance/Drama

Warnung: [slash] - In manchen Kapiteln ist extremer Slash enthalten, wer das nicht lesen möchte, lässt es eben sein, deshalb habe ich es vorher hier hingeschrieben :).

Pairing: Das Pairing kann ich JETZT ja wohl auf alle Fälle angeben, ihr wisst es eh schon: Jack/Will bzw. Norrington/Elizabeth

Rating: Dieses Kapitel hat wieder das Rating PG-13

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Elizabeth erwachte, da etwas, dass ihren Atem ein wenig einschränkte, auf ihrem Bauch lag. Als sich ihre Augen an die noch immer herrschende Dunkelheit gewöhnt hatten und sie auch wieder realisierte, wo sie sich befand, sah sie an sich herunter und entdeckte James Arm, der schwer seinen Platz auf ihrem Bauch zu beanspruchen schien.

Vorsichtig schob sie seinen Arm von sich und setzte sich auf. Der Mond schien sehr hell durch eines der großen Fenster der Bibliothek und verlieh dem Raum beinahe etwas mystisches.

Leise verließ sie ihren Platz auf dem Sofa und ging zum Fenster. Der Ausblick, der sich ihr hier bot, war ihr nicht unbekannt, schließlich kannte sie jedes Zimmer dieses Hauses, es war ja das Haus ihres Vaters.

Die schönen, alten Bäume standen in der Dunkelheit wie bedrohliche Riesen inmitten einer schwarzen Masse, der riesige Garten war in der vollkommenen Dunkelheit ein nicht gerade schlechtes Versteck für jemanden, den der Reichtum dieses hochherrschaftlichen Hauses angelockt hatte. Sie erinnerte sich an die Nacht, in der die im wahrsten Sinne des Wortes verfluchten Piraten Port Royal angegriffen hatten und in der sie sich nur in Gesellschaft der Diener hier befunden hatte.

Eine solche Panik hatte sie in ihrem ganzen Leben nicht empfunden, doch sie hatte sich den schrecklich aussehenden Piraten trotzdem mutig entgegengestellt, sie hatte es als ihre Aufgabe angesehen, die Dienerschaft irgendwie vor der Gefahr zu beschützen.

Dies war nur leider nicht gelungen, da Pintel und Ragetti sie auf die Black Pearl gebracht hatten. Dieses Schiff würde sie nie in ihrem Leben vergessen, sie konnte nicht verstehen, weshalb Jack es unbedingt zurückhaben wollte, wo es doch so viele schönere Schiffe gab.

Ein trauriges Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sie stand am Fenster, sah in die Nacht und dachte an ein Schiff, während der Mann, den sie schon von klein auf kannte und mit dem sie vor einigen Stunden ihren Ehemann betrogen hatte, tief und fest auf dem Sofa hinter ihr schlief. Vielleicht war das die Lösung, um aus all diesem Elend, das nun noch viel schlimmer geworden schien, herauszukommen, daraus zu entfliehen.

Man musste nur einschlafen und nie wieder zurückkehren, gefangen in einer Traumwelt, in der einem nichts und niemand etwas anhaben konnte. Doch so einfach war es nicht und so schleichend sich ihr schlechtes Gewissen nun auch bei ihr meldete- sie musste zugeben, dass sie dieses Abenteuer in vollen Zügen genossen hatte.

Was war aus der Elizabeth von früher geworden? Sie war immer so brav und wohlerzogen gewesen, auch wenn sie genau wusste, was sie wollte und keine Mühe scheute, was immer es war auch zu bekommen. Allerdings hatte sie die Mittel, um genau dies zu bekommen, immer so unbemerkt eingesetzt, dass sie auch nicht hatte befürchten müssen, dafür bestraft zu werden, da niemandem auffiel, dass sie etwas unrechtes getan hatte.

Nun war die Lage entschieden anders. Selbst wenn sie beide morgen früh unbemerkt aus dem Haus schleichen konnten und von nun an keinen Kontakt mehr hätten, würde sie dieses gewisse Funkeln in ihren Augen oder die geringe Veränderung in ihrem Verhalten ganz sicher verraten, das wusste Elizabeth.

Nicht das es überhaupt möglich wäre, James nie wieder zu sehen oder auch nur so zu tun, als wäre zwischen ihnen nichts geschehen, dass das auch unmöglich war, kam noch erschwerend hinzu.

Was würde Will nur dazu sagen? Elizabeth konnte seinen vorwurfsvollen Blick schon auf sich ruhen sehen, wenn er sie fragen würde, was eigentlich mit ihr los sei. Vielleicht würde er auch gar nicht erst fragen, sondern ihr gleich auf den Kopf zusagen, dass sie ihn betrogen hatte, wie schon so oft? Natürlich würde dieses mal ein Unterschied zu den vergangenen malen bestehen, denn nun hatte sie ihn ja wirklich betrogen, seine Vorwürfe würden zum ersten mal berechtigt sein.

Was hatte sie damit nur angerichtet? Sie versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass Will nichts gegen James unternehmen konnte, er war schließlich nur ein einfacher Schmied und James war ein ranghoher Commodore der Royal Navy! Doch würde Will wirklich so wenig Einfluss haben?

Vor ihrem inneren Auge spielten sich schrecklich Szenen ab: James würde degradiert werden, er würde in Ungnade fallen und sich seinen Lebensunterhalt fortan als armer Fischer oder schlimmer noch, als Pirat verdienen müssen! Geschockt realisierte sie auch sogleich die möglichen und eigentlich unvermeidlichen Auswirkungen auf ihre eigene Ehe.

Will würde sie auf keinen Fall mehr lieben, vielleicht würde er sie nicht einmal mehr freundlich behandeln, er würde sie sein restliches Leben lang hassen, für das, was sie ihm angetan hatte! Wahrscheinlich würde er keinen Augenblick lang zögern und sie auf die Straße setzen! Bestimmt würde er ihre Ehe annullieren lassen und dann? Sie würde auf der Straße sitzen, mittellos, ungeliebt und verlassen.

Erschrocken zuckte Elizabeth zusammen, als sie eine Hand auf ihrer nackten Schulter spürte. Doch nachdem sie sich umgedreht hatte, atmete sie erleichtert aus, als sie in James besorgtes Gesicht sah.

„Ist mit dir alles in Ordnung?" Aufmerksam betrachtete sie ihn, waren ihm Gewissensbisse anzumerken? Bereute er es?

„Du solltest dich noch einmal hinlegen,morgen ist auch noch Zeit, über alles nachzudenken, findest du nicht?", fragte er leise und bedachte sie mit einem traurigen Lächeln, das aufmunternd wirken sollte, Elizabeth aber beinahe zum Weinen gebracht hätte.

Sie lies sich von ihm wieder zum Sofa führen, kuschelte sich fast schutzsuchend an ihn und war nach einiger Zeit tatsächlich wieder eingeschlafen.

*

Die Sonne ging wie jeden Morgen auch über Port Royal auf, das idyllisch am Hafen lag und im Haus des Governors dieser englischen Kolonie begannen die Dienstboten mit ihrer täglichen Arbeit. Auch Judy tat das, die noch nicht lange im Haus arbeitete, aber all ihre Arbeiten sehr gewissenhaft erledigte, sodass ihre Herrschaft nie einen Grund finden würde, sie vor die Tür zu setzen.

An diesem Morgen war sie wie immer schon vor allen anderen aufgestanden, um alle Fensterläden im Haus, ausgenommen den Fensterläden im Schlafzimmer des Governors, da dieser ja noch schlief und sie nie den Mut gehabt hätte, dieses Zimmer überhaupt zu betreten, wenn der Governor noch darin weilte, zu öffnen.

Gerade befand sie sich auf dem Weg in die Bibliothek um auch dort die Läden und die Fenster zu öffnen, um etwas frische Luft, die am Morgen noch angenehm kühl war, hereinzulassen und nach dem Schließen der Fenster das Feuer, das über Nacht gewiss herunter gebrannt war, erneut zu schüren. Schräg pfeifend näherte sie sich der Bibliothek, legte die Hand auf die Klinke der Tür - und öffnete sie.

Nichtsahnend durchschritt Judy forsch den Raum und machte sich daran, die Fensterläden sowie die Fenster zu öffnen. Im hellen Licht der frühen Morgens drehte sie sich herum, wobei ihr Blick auf das Sofa fiel - und begann gellend zu schreien.

*

Elizabeth setzte sich ruckartig auf dem Sofa auf und sah sich mit noch verschlafenen Augen nach der Lärmquelle um. Sie fand sie auch bald und geriet deswegen selbst in Panik. Auch von James konnte sie im Moment keine Hilfe erwarten, da er sie ebenfalls panisch ansah und angestrengt versuchte, seine Blöße zu bedecken.

Schließlich schoss Elizabeth vom Sofa, erreichte die Frau und hielt ihr den Mund zu. Sofort wurde Judys Geschrei zu einem undeutlichen Wimmern und Elizabeth atmete erleichtert auf. Doch nicht für lange, denn einige Augenblicke später standen, angelockt von Judys Geschrei, der Großteil der Dienerschaft des Governors und ihr Vater höchstpersönlich in der Bibliothek.

Elizabeth senkte den Blick, als er sich mit dem ihres Vaters traf. Sie wollte einfach nur noch sterben, so peinlich war ihr diese Sache. Doch ihr Vater bewies bei all seiner Schockiertheit erstaunlicherweise auch ein großes Maß an Gelassenheit. Zuerst scheuchte er die Dienerschaft samt Judy wieder an ihre Arbeit, bevor er mit der Anweisung, sie und James sollten sich doch erst einmal etwas anziehen und dann in seinem Arbeitszimmer erscheinen, ging und die Tür der Bibliothek hinter sich schloss.

Sofort kehrte wieder trügerische Ruhe ein, Elizabeth wusste jedoch, dass dieser Vorfall bei der Dienerschaft für mindestens eine Woche, wenn nicht länger, für Gesprächsstoff sorgen würde. Allein bei dem Gedanken, wie sich alle die Münder über sie zerreissen würden, wurde ihr übel und ohnmächtiger Zorn wallte in ihr auf. Doch was geschehen war, war geschehen, man konnte es nicht mehr rückgängig machen.

Wortlos sammelten James und sie jeweils ihre Kleidung vom Boden auf und waren in einigen Augenblicken wieder korrekt gekleidet, wie es sich für einen Commodore und eine Gouverneurstochter gehörte. Sie hatte es bislang vermieden, mit James zu sprechen, doch nun lies sich das nicht mehr länger hinauszögern.

„James...es tut mir alles furchtbar leid, ich weiß gar nicht, wie ich mich bei dir entschuldigen soll...", stammelte sie. Elizabeth wusste, dass sie nun besser aufgehört hätte, solchen Unsinn von sich zu geben, aber sie war verzweifelt und deshalb stammelte sie weiter: „Ich wünschte, das alles wäre nie geschehen! Mein Vater wird dich aber bestimmt nicht degradieren lassen, er kann es nicht zulassen, das so eine Schande auf das Haupt seiner eigenen Tochter kommt, er wird bestimmt eine Lösung für diese verzwickte Situation finden, wie wir hier alle mit heiler Haut wieder herauskommen..."

In diesem Augenblick unterbrach er sie, zog die rechte Augenbraue in die Höhe und fragte: „Was genau bereust du gerade? Dass du mit mir geschlafen hast?"

Elizabeths Augen weiteten sich entsetzt und sie wollte James gerade verletzt und schockiert versichern, dass sie das auf keinen Fall bereute, als sie ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen wahrnahm. Wie konnte er in dieser Situation noch Witze machen?

Sie schmiegte sich an ihn und meinte: „Ich werde diese Nacht nie bereuen, aber das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass alle anderen Leute es für falsch ansehen werden, was wir getan haben und dass ich Will immer noch liebe." Nun sah James sie verletzt an, sagte aber nichts, worauf Elizabeth seine Hand nahm und ihn sanft Richtung Tür zog.

„Mein Vater schätzt es bestimmt nicht, wenn er lange auf uns und somit auf eine Erklärung der Situation warten muss.", erklärte sie ihm, musste dann aber zugeben: „Das heißt allerdings nicht, dass ich eine gute Erklärung dafür habe."

Auf dem Weg zum Studierzimmer ihres Vaters überschlugen sich ihre Gedanken förmlich. Sie war auf der Suche nach einer Ausrede, nach irgend etwas, was ihr Verhalten rechtfertigen würde, doch sie wurde nicht fündig. Doch sie musste sich dieser Aussprache zusammen mit James stellen.

Elizabeth hatte das leise Gefühl, dass dieses Gespräch mit ihrem Vater nicht halb so schlimm sein würde, wie das mit Will, das ohne Zweifel noch ausstand und auf sie zukommen würde. Ihre Knie zitterten unkontrolliert, als sie an die Tür des Arbeitszimmers des Governors klopfte.