Uploaded: 29. April 2004
Anmerkung des Autors: So, jetzt habe ich endlich auch mal wieder ein Kapitel zustande gebracht, ich verspreche euch, das nächste wird dann wieder pünktlich veröffentlicht! Ich werde hier jetzt nicht mehr schreiben, da ich mich gerade aufrege, weil heute mein absoluter Lieblingsdarsteller das Phantom im 'Phantom der Oper' spielt und ich ihn wahrscheinlich nie in dieser Rolle sehen werde, habt Mitleid ;-) *snüff*
Zu den netten Reviews, die ich bekommen habe:
@RavannaVen: DANKE für das riesen Lob, hab mich sehr gefreut! *rotwerd* *sich versteck* Es tut mir auch leid, dass du nun bis zum übernächsten Donnerstag warten musstest, aber meiner einer hatte viel zu tun und auch keine Kreativität *sniff*
@blub: Ähm...danke, dass du meine Story cool findest, ich hoffe, dass dir dieses Kapitel auch gefällt, da ich jetzt ja wie befohlen weitergeschrieben hab ;-)
^v^v^v^v^v^v^
Disclaimer:
Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).
Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!
Genre: Romance/Drama
Warnung: [slash] - In manchen Kapiteln ist extremer Slash enthalten, wer das nicht lesen möchte, lässt es eben sein, deshalb habe ich es vorher hier hingeschrieben :).
Pairing: Das Pairing kann ich JETZT ja wohl auf alle Fälle angeben, ihr wisst es eh schon: Jack/Will bzw. Norrington/Elizabeth
Rating: Dieses Kapitel hat wieder das Rating PG-13
^v^v^v^v^v^v^
„Herein!", erscholl es ziemlich kühl von der anderen Seite der Tür. Elizabeth schluckte, tauschte einen letzten, unsicheren Blick mit James, atmete dann tief durch und öffnete die Tür.
Beinahe das gesamte Arbeitszimmer ihres Vaters wurde von einem an der Wand stehenden, mächtigen Bücherregal und einem riesigen Schreibtisch ausgefüllt, hinter dem der Govenor nun in einem gemütlichen, aber trotzdem hochherrschaftlich aussehenden Sessel saß.
Sie hatte ihren Vater nie streng oder aufbrausend ihr gegenüber erlebt und er sah auch jetzt relativ gefasst aus, was Elizabeth sehr wunderte. Sie hätte in diesem Moment alles dafür gegeben, seine Gedanken lesen zu können, doch vielleicht würde sie diese ja gleich erfahren?
"Elizabeth, nimm doch bitte Platz und Commodore, Sie sollten sich ebenfalls setzen.", meinte Governor Swann nun mit immer noch äußerst freundlicher Stimme. Nachdem sie beide seiner Anweisung gefolgt waren, breitete sich eine unangenehme Stille im Raum aus und Elizabeth spürte, wie ihre Wangen allmählich zu glühen anfingen. Sie schämte sich natürlich, hier vor ihrem Vater zu sitzen und ihm Rede und Antwort stehen zu müssen, obwohl ihn das alles im Grunde genommen gar nichts anzugehen hatte, doch sie hasste es, wenn sie in solchen Situationen rot wurde.
Das betonte ihre Unsicherheit noch und sie hatte das Gefühl, dass ihre Unsicherheit ihren Gesprächspartnern, wer immer diese auch sein mochten, Macht über sie gab. Auch wenn es ihr Vater war, der hier saß und den sie über alles liebte, würde sie nun nicht anfangen zu reden.
Mit einem kurzen Seitenblick vergewisserte sie sich davon, dass James auch nicht das Wort ergreifen würde. Er saß stumm auf seinem Sessel und starrte auf den Boden.Ein Räuspern lies sie beide aus ihren Gedanken auffahren.
Governor Swann musterte sie beide prüfend und holte dann tief Luft für einen langen Monolog.
"Elizabeth? James? Ich darf Sie doch James nennen, Commodore?" Nachdem er von James ein bestätigendes Nicken registriert hatte, fuhr er fort.
"Ihr haltet mich nun bestimmt für grausam, da ich euch sofort hierher bestellt habe und diese "Sache" nicht auf sich beruhen lasse. Glaubt mir, ich hätte mir den heutigen Morgen auch lieber ruhiger und ohne diesen den häuslichen Frieden störenden Zwischenfall verbracht, aber was geschehen ist, ist nun einmal geschehen, wir können es nicht mehr ändern. Allerdings haben fast alle Bediensteten dieses Hauses nun mitbekommen, was geschehen ist, deshalb stehen wir nun vor einem Problem."
Er sah Elizabeth und James nun prüfend an und fragte: "Das war nur eine einmalige Sache, oder liege ich da falsch?"
Elizabeth wurde noch röter, beschloss aber, ihrem Vater noch einmal zu vertrauen und ihm die Wahrheit zu sagen.
"Es ist so...", begann sie zögerlich, "Ich wollte gestern abend, als ich hier ankam eigentlich zu dir, doch ein Diener teilte mir mit, dass du an diesem Tag nicht mehr zu sprechen seist. Ich war ziemlich aufgelöst, ich wollte dir nämlich die jetzige Situation meiner Ehe mit Will schildern und dich deswegen um Hilfe bitten."
"Könntest du mich vielleicht über die 'jetzige Situation' eurer Ehe aufklären, Elizabeth?", fragte ihr Vater, sehr erstaunt dreinschauend.
"Nun ja...seit etwa einem halben Jahr hält sich Will mehr in irgendwelchen Hafenspelunken als bei mir auf. Wir hatten gestern auch einmal wieder einen fürchterlichen Streit, in dem es um unser gemeinsames Leben ging. Er verdient nicht genügend Geld, um mir das zu bieten, was ich in meinem Elternhaus bekommen habe und macht sich deswegen schwere Vorwürfe. Will merkt aber auch nicht, dass ich das Leben mit ihm auch ohne sehr viel Geld schön finden würde, wenn er sich nur mehr Zeit für mich nehmen würde.
Doch das tut er nicht, weil er mir einen Lebensstandard bieten möchte, den er mir eben als einfacher Waffenschmied nicht bieten kann. Das alles hat nun dazu geführt, dass wir uns, wenn wir uns Zuhause sehen, entweder nur noch schlafend vorfinden oder uns gegenseitig schwere Vorwürfe machen, zu einer anderen Form der Kommunikation sind wir gar nicht mehr fähig!"
Elizabeth hielt kurz inne und meinte dann, etwas leiser:" Ich wollte mir Rat von dir holen, ich war so sicher, dass du der einzige wärst, der mir in dieser Situation helfen könnte. Doch du warst zwar da, aber wolltest mich nicht sprechen, was noch viel schlimmer war, als wenn du außer Haus gewesen wärst.
Dann konnte ich James alles erzählen, ich konnte mich bei ihm ausweinen, wobei ich mir gleichzeitig sicher war, geschützt und geborgen zu sein. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir erst bewusst, dass ich ihn seit meiner Hochzeit nur noch sehr selten gesehen hatte und seite einem halben Jahr im Grunde genommen überhaupt nicht mehr."
Elizabeth senkte den Kopf und murmelte, fast nicht mehr hörbar: "Mir wurde klar, dass ich James sehr vermisst hatte. Zu sehr."
Nun ergriff Norrington zum ersten mal, seit sie beide dieses Zimmer betreten hatten, das Wort.
„Governor, ich könnte mich damit abfinden, wenn sie mich aus meinem Dienst bei Ihnen entlassen würden, ich werde auch weiterleben können, ohne Commodore des Gouverneurs von Port Royal zu sein, aber bitte sorgen Sie dafür, dass diese Sache nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Wenn sie es schon nicht für mich tun wollen, dann tun Sie es für Elizabeth, für ihre Tochter!"
Governor Swann sah Elizabeth und James, die nun beide nervös und schuldbewusst vor seinem Schreibtisch saßen an und seufzte.
Warum musste Elizabeth gerade jetzt ihre anscheinend doch vorhandene Zuneigung für den Commodore entdecken, wo sie schon ein ganzes Jahr mit Will verheiratet war? Wenn damals alles so verlaufen wäre, wie er sich das vorgestellt hatte, hätten die beiden nun kein schwerwiegendes Problem und würden auch nicht von ihm verlangen, es zu lösen!
Als er merkte, dass zwei Augenpaare ihn immer noch gespannt musterten, räusperte er sich und meinte: „Das Beste wäre, wenn du nun nach hause, zu deinem Mann gehen würdest, Elizabeth. Ich möchte aber auf keinen Fall, dass du alleine gehst, ich weiß ja nicht, wie ungehalten dein Mann reagieren wird, immerhin warst du die ganze Nacht über nicht zu hause."
Er bemerkte, wie seine Tochter zusammenzuckte und im gleichen Augenblick tat es ihm auch schon wieder leid, was er gesagt hatte, er hatte sie damit auf keinen Fall verletzen wollen.
„Wenn das möchtest, kann dich der Commodore ja begleiten, aber du darfst letztendlich tun und lassen, was du willst. Wir reden noch einmal unter vier Augen, mein Kind, in Ordnung?"
Als Elizabeth daraufhin nickte und sich aus ihrem Sessel erhob, fügte er noch hinzu: „Und sollte mein so pflichtbewusstes Personal dich wieder einmal abweisen wollen, sag ihnen einfach, dass du zu deinem Vater möchtest, dann werden sie dich auf jeden Fall zu mir lassen."
Nachdem auch James aufgestanden war, nickte Elizabeth ihrem Vater noch einmal zu, nahm dann James Hand in ihre, verließ fast fluchtartig das Zimmer und wandte sich augenblicklich in Richtung der Haustür.
Erst als sie mit James vor dem großen Portal der Villa ihres Vaters stand, konnte James sie zumindest dazu bringen, sich einen Augenblick auf die steinernen Treppenstufen zu setzen, um zu verschnaufen. Besorgt nahm er ihre Hand in seine und fing an sie sanft zu streicheln, was Elizabeth wieder etwas beruhigte. Doch als sie ihn ansah, wurde ihr mit einem Schlag die ganze Auswegslosigkeit ihrer Situation bewusst.
„Was sollen wir denn jetzt tun?", wollte sie verzweifelt wissen. „Ich kann unmöglich nach hause zurückkehren, wie mein Vater es mir geraten hat!"
„So wie es aussieht, musst du aber genau das tun, Elizabeth.", erwiderte James in ruhigem und ernsten Tonfall. „Denn wenn du Will nun noch länger auf dich warten lässt, wird deine Situation nur noch schlimmer. Man kann vor Fehlern, die man im Leben macht, nicht immer davonlaufen." Er sah sie traurig an.
„Fehler? Die letzte Nacht war kein Fehler, James!", antwortete Elizabeth. „Zumindest sehe ich unser Erlebnis ganz und gar nicht als Fehler an, es war das schönste Erlebnis, das ich seit einem halben Jahr hatte..." Beschämt senkte sie nun den Kopf, doch James hob ihr Kinn etwas hoch, sodass sie ihm nun direkt in die Augen blicken musste. „Meinst du das ernst? Weißt du überhaupt, was du da gerade gesagt hast?!"
Elizabeth nickte nur, wich seinem Blick aber aus. Als er auch nach einer Weile nichts weiter von sich gab, hob sie vorsichtig den Kopf und sah ihn wieder an. Zu ihrem größten Erstaunen bemerkte sie, dass sich seine Augen mit Tränen füllten.
„James...ich komme mir nun zwar wie eine ganz hinterhältige Ehebrecherin vor, aber...ich liebe dich."
Als er sie nun in seine Arme schloss und zärtlich küsste, wusste Elizabeth tief in ihrem Inneren, dass sie diesen Satz wenige Zeit später vielleicht bitter bereuen würde, aber sie wollte und konnte sich nicht gegen ihre Gefühle wehren. Nachdem sich die beiden wieder voneinander gelöst hatten, sah James sie fragend an.
„Weshalb bist du dann nicht Mrs. Commodore geworden, sondern hast William Turner geheiratet?"
„Das ist ja das Problem, James.", murmelte sie. „Ich liebe Will, aber dich liebe ich auch! Ich kann mich unmöglich entscheiden."
James sah sie eine Weile fassungslos an, gab sich dann aber einen merklichen Ruck, stand auf und half Elizabeth ebenfalls auf die Beine.
„Du solltest nun nach hause gehen, aber dein Vater hat Recht, es ist besser, wenn ich dich begleite."
Sie war nur noch fähig zu nicken und wenig später saßen die beiden in einer Kutsche des Gouverneurs, die sie zum Haus der Turners bringen sollte.
Die Fahrt verlief schweigend, außer dem Klappern der Kutschenräder herrschte im Innern der Kutsche bedrückende Stille. Erst nachdem sie ausgestiegen waren, der Commodore den Kutscher bezahlt und darauf bestanden hatte, zu Elizabeths Verteidigung mitzukommen, nahm diese seine Hand und brach das Schweigen, das zwischen ihnen geherrscht hatte.
„Ich gebe es ja ungern zu, aber ich habe zum ersten mal Angst nach hause zu kommen. Ich weiß ganz genau, dass ich es Will sagen muss, aber ich habe schreckliche Angst davor, wie er reagieren wird."
Sie sah James hilfesuchend an, der noch einmal ermutigend ihre Hand drückte, dann standen sie vor der Haustür der Turners. Elizabeth war ziemlich erstaunt, dass sie den Schlüssel nicht an seinem angestammten Platz finden konnte und dass sich die Tür mit einem leichten Druck dagegen öffnen lies.
Unsicher betraten James und sie das Haus und konnten auch schon bald Wills Stimme aus einem der Zimmer vernehmen. Doch halt! Das war nicht nur Wills Stimme, sondern auch noch eine andere, aber deshalb nicht minder bekannte.
„Jack Sparrow?!", entfuhr es James überrascht, nachdem sie den Raum betreten hatten.
Anmerkung des Autors: So, jetzt habe ich endlich auch mal wieder ein Kapitel zustande gebracht, ich verspreche euch, das nächste wird dann wieder pünktlich veröffentlicht! Ich werde hier jetzt nicht mehr schreiben, da ich mich gerade aufrege, weil heute mein absoluter Lieblingsdarsteller das Phantom im 'Phantom der Oper' spielt und ich ihn wahrscheinlich nie in dieser Rolle sehen werde, habt Mitleid ;-) *snüff*
Zu den netten Reviews, die ich bekommen habe:
@RavannaVen: DANKE für das riesen Lob, hab mich sehr gefreut! *rotwerd* *sich versteck* Es tut mir auch leid, dass du nun bis zum übernächsten Donnerstag warten musstest, aber meiner einer hatte viel zu tun und auch keine Kreativität *sniff*
@blub: Ähm...danke, dass du meine Story cool findest, ich hoffe, dass dir dieses Kapitel auch gefällt, da ich jetzt ja wie befohlen weitergeschrieben hab ;-)
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Disclaimer:
Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).
Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!
Genre: Romance/Drama
Warnung: [slash] - In manchen Kapiteln ist extremer Slash enthalten, wer das nicht lesen möchte, lässt es eben sein, deshalb habe ich es vorher hier hingeschrieben :).
Pairing: Das Pairing kann ich JETZT ja wohl auf alle Fälle angeben, ihr wisst es eh schon: Jack/Will bzw. Norrington/Elizabeth
Rating: Dieses Kapitel hat wieder das Rating PG-13
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„Herein!", erscholl es ziemlich kühl von der anderen Seite der Tür. Elizabeth schluckte, tauschte einen letzten, unsicheren Blick mit James, atmete dann tief durch und öffnete die Tür.
Beinahe das gesamte Arbeitszimmer ihres Vaters wurde von einem an der Wand stehenden, mächtigen Bücherregal und einem riesigen Schreibtisch ausgefüllt, hinter dem der Govenor nun in einem gemütlichen, aber trotzdem hochherrschaftlich aussehenden Sessel saß.
Sie hatte ihren Vater nie streng oder aufbrausend ihr gegenüber erlebt und er sah auch jetzt relativ gefasst aus, was Elizabeth sehr wunderte. Sie hätte in diesem Moment alles dafür gegeben, seine Gedanken lesen zu können, doch vielleicht würde sie diese ja gleich erfahren?
"Elizabeth, nimm doch bitte Platz und Commodore, Sie sollten sich ebenfalls setzen.", meinte Governor Swann nun mit immer noch äußerst freundlicher Stimme. Nachdem sie beide seiner Anweisung gefolgt waren, breitete sich eine unangenehme Stille im Raum aus und Elizabeth spürte, wie ihre Wangen allmählich zu glühen anfingen. Sie schämte sich natürlich, hier vor ihrem Vater zu sitzen und ihm Rede und Antwort stehen zu müssen, obwohl ihn das alles im Grunde genommen gar nichts anzugehen hatte, doch sie hasste es, wenn sie in solchen Situationen rot wurde.
Das betonte ihre Unsicherheit noch und sie hatte das Gefühl, dass ihre Unsicherheit ihren Gesprächspartnern, wer immer diese auch sein mochten, Macht über sie gab. Auch wenn es ihr Vater war, der hier saß und den sie über alles liebte, würde sie nun nicht anfangen zu reden.
Mit einem kurzen Seitenblick vergewisserte sie sich davon, dass James auch nicht das Wort ergreifen würde. Er saß stumm auf seinem Sessel und starrte auf den Boden.Ein Räuspern lies sie beide aus ihren Gedanken auffahren.
Governor Swann musterte sie beide prüfend und holte dann tief Luft für einen langen Monolog.
"Elizabeth? James? Ich darf Sie doch James nennen, Commodore?" Nachdem er von James ein bestätigendes Nicken registriert hatte, fuhr er fort.
"Ihr haltet mich nun bestimmt für grausam, da ich euch sofort hierher bestellt habe und diese "Sache" nicht auf sich beruhen lasse. Glaubt mir, ich hätte mir den heutigen Morgen auch lieber ruhiger und ohne diesen den häuslichen Frieden störenden Zwischenfall verbracht, aber was geschehen ist, ist nun einmal geschehen, wir können es nicht mehr ändern. Allerdings haben fast alle Bediensteten dieses Hauses nun mitbekommen, was geschehen ist, deshalb stehen wir nun vor einem Problem."
Er sah Elizabeth und James nun prüfend an und fragte: "Das war nur eine einmalige Sache, oder liege ich da falsch?"
Elizabeth wurde noch röter, beschloss aber, ihrem Vater noch einmal zu vertrauen und ihm die Wahrheit zu sagen.
"Es ist so...", begann sie zögerlich, "Ich wollte gestern abend, als ich hier ankam eigentlich zu dir, doch ein Diener teilte mir mit, dass du an diesem Tag nicht mehr zu sprechen seist. Ich war ziemlich aufgelöst, ich wollte dir nämlich die jetzige Situation meiner Ehe mit Will schildern und dich deswegen um Hilfe bitten."
"Könntest du mich vielleicht über die 'jetzige Situation' eurer Ehe aufklären, Elizabeth?", fragte ihr Vater, sehr erstaunt dreinschauend.
"Nun ja...seit etwa einem halben Jahr hält sich Will mehr in irgendwelchen Hafenspelunken als bei mir auf. Wir hatten gestern auch einmal wieder einen fürchterlichen Streit, in dem es um unser gemeinsames Leben ging. Er verdient nicht genügend Geld, um mir das zu bieten, was ich in meinem Elternhaus bekommen habe und macht sich deswegen schwere Vorwürfe. Will merkt aber auch nicht, dass ich das Leben mit ihm auch ohne sehr viel Geld schön finden würde, wenn er sich nur mehr Zeit für mich nehmen würde.
Doch das tut er nicht, weil er mir einen Lebensstandard bieten möchte, den er mir eben als einfacher Waffenschmied nicht bieten kann. Das alles hat nun dazu geführt, dass wir uns, wenn wir uns Zuhause sehen, entweder nur noch schlafend vorfinden oder uns gegenseitig schwere Vorwürfe machen, zu einer anderen Form der Kommunikation sind wir gar nicht mehr fähig!"
Elizabeth hielt kurz inne und meinte dann, etwas leiser:" Ich wollte mir Rat von dir holen, ich war so sicher, dass du der einzige wärst, der mir in dieser Situation helfen könnte. Doch du warst zwar da, aber wolltest mich nicht sprechen, was noch viel schlimmer war, als wenn du außer Haus gewesen wärst.
Dann konnte ich James alles erzählen, ich konnte mich bei ihm ausweinen, wobei ich mir gleichzeitig sicher war, geschützt und geborgen zu sein. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir erst bewusst, dass ich ihn seit meiner Hochzeit nur noch sehr selten gesehen hatte und seite einem halben Jahr im Grunde genommen überhaupt nicht mehr."
Elizabeth senkte den Kopf und murmelte, fast nicht mehr hörbar: "Mir wurde klar, dass ich James sehr vermisst hatte. Zu sehr."
Nun ergriff Norrington zum ersten mal, seit sie beide dieses Zimmer betreten hatten, das Wort.
„Governor, ich könnte mich damit abfinden, wenn sie mich aus meinem Dienst bei Ihnen entlassen würden, ich werde auch weiterleben können, ohne Commodore des Gouverneurs von Port Royal zu sein, aber bitte sorgen Sie dafür, dass diese Sache nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Wenn sie es schon nicht für mich tun wollen, dann tun Sie es für Elizabeth, für ihre Tochter!"
Governor Swann sah Elizabeth und James, die nun beide nervös und schuldbewusst vor seinem Schreibtisch saßen an und seufzte.
Warum musste Elizabeth gerade jetzt ihre anscheinend doch vorhandene Zuneigung für den Commodore entdecken, wo sie schon ein ganzes Jahr mit Will verheiratet war? Wenn damals alles so verlaufen wäre, wie er sich das vorgestellt hatte, hätten die beiden nun kein schwerwiegendes Problem und würden auch nicht von ihm verlangen, es zu lösen!
Als er merkte, dass zwei Augenpaare ihn immer noch gespannt musterten, räusperte er sich und meinte: „Das Beste wäre, wenn du nun nach hause, zu deinem Mann gehen würdest, Elizabeth. Ich möchte aber auf keinen Fall, dass du alleine gehst, ich weiß ja nicht, wie ungehalten dein Mann reagieren wird, immerhin warst du die ganze Nacht über nicht zu hause."
Er bemerkte, wie seine Tochter zusammenzuckte und im gleichen Augenblick tat es ihm auch schon wieder leid, was er gesagt hatte, er hatte sie damit auf keinen Fall verletzen wollen.
„Wenn das möchtest, kann dich der Commodore ja begleiten, aber du darfst letztendlich tun und lassen, was du willst. Wir reden noch einmal unter vier Augen, mein Kind, in Ordnung?"
Als Elizabeth daraufhin nickte und sich aus ihrem Sessel erhob, fügte er noch hinzu: „Und sollte mein so pflichtbewusstes Personal dich wieder einmal abweisen wollen, sag ihnen einfach, dass du zu deinem Vater möchtest, dann werden sie dich auf jeden Fall zu mir lassen."
Nachdem auch James aufgestanden war, nickte Elizabeth ihrem Vater noch einmal zu, nahm dann James Hand in ihre, verließ fast fluchtartig das Zimmer und wandte sich augenblicklich in Richtung der Haustür.
Erst als sie mit James vor dem großen Portal der Villa ihres Vaters stand, konnte James sie zumindest dazu bringen, sich einen Augenblick auf die steinernen Treppenstufen zu setzen, um zu verschnaufen. Besorgt nahm er ihre Hand in seine und fing an sie sanft zu streicheln, was Elizabeth wieder etwas beruhigte. Doch als sie ihn ansah, wurde ihr mit einem Schlag die ganze Auswegslosigkeit ihrer Situation bewusst.
„Was sollen wir denn jetzt tun?", wollte sie verzweifelt wissen. „Ich kann unmöglich nach hause zurückkehren, wie mein Vater es mir geraten hat!"
„So wie es aussieht, musst du aber genau das tun, Elizabeth.", erwiderte James in ruhigem und ernsten Tonfall. „Denn wenn du Will nun noch länger auf dich warten lässt, wird deine Situation nur noch schlimmer. Man kann vor Fehlern, die man im Leben macht, nicht immer davonlaufen." Er sah sie traurig an.
„Fehler? Die letzte Nacht war kein Fehler, James!", antwortete Elizabeth. „Zumindest sehe ich unser Erlebnis ganz und gar nicht als Fehler an, es war das schönste Erlebnis, das ich seit einem halben Jahr hatte..." Beschämt senkte sie nun den Kopf, doch James hob ihr Kinn etwas hoch, sodass sie ihm nun direkt in die Augen blicken musste. „Meinst du das ernst? Weißt du überhaupt, was du da gerade gesagt hast?!"
Elizabeth nickte nur, wich seinem Blick aber aus. Als er auch nach einer Weile nichts weiter von sich gab, hob sie vorsichtig den Kopf und sah ihn wieder an. Zu ihrem größten Erstaunen bemerkte sie, dass sich seine Augen mit Tränen füllten.
„James...ich komme mir nun zwar wie eine ganz hinterhältige Ehebrecherin vor, aber...ich liebe dich."
Als er sie nun in seine Arme schloss und zärtlich küsste, wusste Elizabeth tief in ihrem Inneren, dass sie diesen Satz wenige Zeit später vielleicht bitter bereuen würde, aber sie wollte und konnte sich nicht gegen ihre Gefühle wehren. Nachdem sich die beiden wieder voneinander gelöst hatten, sah James sie fragend an.
„Weshalb bist du dann nicht Mrs. Commodore geworden, sondern hast William Turner geheiratet?"
„Das ist ja das Problem, James.", murmelte sie. „Ich liebe Will, aber dich liebe ich auch! Ich kann mich unmöglich entscheiden."
James sah sie eine Weile fassungslos an, gab sich dann aber einen merklichen Ruck, stand auf und half Elizabeth ebenfalls auf die Beine.
„Du solltest nun nach hause gehen, aber dein Vater hat Recht, es ist besser, wenn ich dich begleite."
Sie war nur noch fähig zu nicken und wenig später saßen die beiden in einer Kutsche des Gouverneurs, die sie zum Haus der Turners bringen sollte.
Die Fahrt verlief schweigend, außer dem Klappern der Kutschenräder herrschte im Innern der Kutsche bedrückende Stille. Erst nachdem sie ausgestiegen waren, der Commodore den Kutscher bezahlt und darauf bestanden hatte, zu Elizabeths Verteidigung mitzukommen, nahm diese seine Hand und brach das Schweigen, das zwischen ihnen geherrscht hatte.
„Ich gebe es ja ungern zu, aber ich habe zum ersten mal Angst nach hause zu kommen. Ich weiß ganz genau, dass ich es Will sagen muss, aber ich habe schreckliche Angst davor, wie er reagieren wird."
Sie sah James hilfesuchend an, der noch einmal ermutigend ihre Hand drückte, dann standen sie vor der Haustür der Turners. Elizabeth war ziemlich erstaunt, dass sie den Schlüssel nicht an seinem angestammten Platz finden konnte und dass sich die Tür mit einem leichten Druck dagegen öffnen lies.
Unsicher betraten James und sie das Haus und konnten auch schon bald Wills Stimme aus einem der Zimmer vernehmen. Doch halt! Das war nicht nur Wills Stimme, sondern auch noch eine andere, aber deshalb nicht minder bekannte.
„Jack Sparrow?!", entfuhr es James überrascht, nachdem sie den Raum betreten hatten.
