Uploaded: 5. Mai 2004

Anmerkung des Autors: Hey, das hier ist jetzt schon das zehnte Kapitel! Diese Geschichte hier hat Jubiläum, aber wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich nicht, wie viele Kapitel sie noch haben wird. Ich denke nicht, dass ich zwanzig Kapitel schaffen werde, aber noch ist noch nichts entschieden! Dieses Kapitel werde ich ausnahmsweise einmal Mittwochs veröffentlichen, da ich morgen Abend nicht da bin und es deswegen auch nicht hochladen könnte. Dafür habe ich hier den fiesesten Cliffhänger, den ich je geschrieben habe, eingebaut *fies lach*

Aber jetzt noch zu den lieben Reviews, die ich bekommen habe:

@RavannaVen: So, da siehst du, was die beiden 'Übeltäter' zu hören und auch zu fühlen bekommen *g*. Nicht ohne, oder? Ich hoffe, es bringt mich nun niemand um, da mein Will in diesem Kapitel plötzlich sehr bösartig geworden ist...aber es ist ja hart, was er da gebeichtet bekommt, oder?

@Viechle: Jup, der Governor ist ja auch ein friedliebender Mensch und außerdem Lizzys Vater, der kann glaub ich gar nicht brüllen oder sonstwie ausrasten, außer vor Angst ;o). Lachen kann Lizzy in und nach diesem Kapitel ganz sicher nicht, ich denke, ihr ist eher zum heulen zumute, armes Viech! Also wenn die beiden auch noch ein Kind oder gar mehrere hätten, wär die Situation ja nicht mehr zum Aushalten, gab es damals schon ein Jugendamt? Ich denke mal nicht...die Kinder hätten bestimmt nen Schaden gehabt! Aber da es sie ja zum Glück ( für sie) nicht gibt, brauchen wir uns ja deswegen auch keine Sorgen machen, nicht wahr? *grinsel* Übrigens habe ich deinem Begfehl Folge geleistet, du bekommst das Kapitel sogar schon heute zu lesen, obwohl ich den fiesesten Cliffy eingebaut hab, den ich je geschrieben hab *harr* Kannst dich ja nachher bei mir drüber beschweren, wenn du möchtest... ;o)

^v^v^v^v^v^v^

Disclaimer:

Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).

Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!

Genre: Romance/Drama

Warnung: [slash] - In manchen Kapiteln ist extremer Slash enthalten, wer das nicht lesen möchte, lässt es eben sein, deshalb habe ich es vorher hier hingeschrieben :).

Pairing: Das Pairing kann ich JETZT ja wohl auf alle Fälle angeben, ihr wisst es eh schon: Jack/Will bzw. Norrington/Elizabeth

Rating: Dieses Kapitel hat wieder das Rating PG-13

^v^v^v^v^v^v^

Eine ganze Weile sagte keiner ein Wort. Man hätte eine Stecknadel in dem kleinen Raum fallen hören können, so still war es. Vier Augenpaare sahen einander sehr erstaunt an, bis Jack schließlich einen großen, wie gewöhnlich torkelnden Schritt auf Elizabeth zuging, mit der rechten Hand grotesk vor ihrem Gesicht herumfuchtelte und meinte:

„Das ist ja nun wirklich eine gelungene Überraschung! Da war unser lieber William so lange weg und dann muss er, als er nach hause kommt feststellen, dass seine Frau nicht etwa auf ihn gewartet, sondern sich ebenfalls herumgetrieben hat! Also wenn das jetzt ein Ehekrach werden sollte...ich gehe dann lieber wieder..."

Er drehte sich kurz zu James um, sah ihn etwas strafend an und meinte mit vorwurfsvoller Stimme: „CAPTAIN Jack Sparrow, Ihr seid doch sonst nicht so sonderlich schwer von Begriff, Commodore, wann lernt ihr das endlich einmal? Ich sage zu euch doch auch nicht 'James Norrington', oder?"

Dann wollte er sich zwischen James und Elizabeth vorbei zur Haustür schleichen, doch er kam nicht weit. Die schlanke, doch keinesfalls schwache Hand des Commodores legte sich entschlossen auf seine Schulter.

„Hiergeblieben, Sparrow! Denken Sie wirklich, ich wäre so begriffsstutzig und würde sie einfach aus diesem Haus und wenig später sicherlich auch aus Port Royal verschwinden lassen? Wenn das hier geregelt ist, werden Sie brav mit mir kommen, in einer Zelle sitzend haben sie dann viel mehr Zeit, sich haarsträubende Theorien was das Verhalten eines Commodores der Royal Navy betrifft, auszudenken."

Jacks Gesicht verdunkelte sich augenblicklich wieder und er sah fast ein wenig beleidigt zu James hinauf. Inzwischen war Elizabeth ein paar zögerliche Schritte auf Will zugegangen, der sie sofort etwas beiseite gezogen hatte. „Darf man fragen, wo du die Nacht über warst?!", herrschte er sie an. „Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht!"

Elizabeth regierte daraufhin nur mit einem fast höhnisch klingenden Lachen. „Zuerst wäre ich ja wohl berechtigt, die Frage zu stellen, wo DU all die Nächte lang warst, als du erst heimkamst, wenn du dachtest, ich würde schon schlafen! Mich wundert es sehr, dass du überhaupt mitbekommen hast, dass ich nicht hier war. Mir schien es eher so, als wäre ich für dich zu so etwas wie einem Einrichtungsgegenstand geworden, es ist doch selbstverständlich, dass ich hier bin, immer wenn Mister Turner mich benötigt!"

Mit vor Wut blitzenden Augen sah sie ihn an, die Unsicherheit, die sie vor wenigen Augenblicken noch verspürt hatte, war schlagartig vergangen. Sie genoß es beinahe, dass Will sie erstaunt ansah und vollkommen überrascht und sprachlos vor ihr stand.

Doch diese Sprachlosigkeit währte nicht lange, denn mit einem kurzen Kopfnicken auf James wollte er wissen: „Was macht denn der ach so geschätzte Commodore hier? Brauchst du seit neuestem Begleitschutz, da du dich mir alleine nicht mehr unter die Augen traust?"

Diese Arroganz brachte seine Ehefrau nun wirklich zur Weißglut, sie dachte nun nicht mehr darüber nach, was sie damit alles anrichten würde, sondern schleuderte ihm aufgebracht entgegen: „Wenn du wirklich wissen willst, warum James mit mir hier ist, dann werde ich es dir sagen! Im Gegensatz zu dir hat er nämlich immer Zeit für mich, wenn ich irgendein Problem habe oder mich irgend etwas bedrückt...außerdem habe ich heute nacht mit ihm geschlafen!"

Sie bemerkte gerade noch, wie James erschrocken in ihre Richtung sah und versehentlich Jacks Schulter losgelassen hatte, als Wills flache Hand auf ihrer rechten Gesichtshälfte auftraf und sie einen brennenden Schmerz verspürte. Was nun passierte, nahm nur noch sehr schemenhaft wahr, denn sie zitterte vor Schock immer noch am ganzen Körper.

Will hatte sie geschlagen! Ihr Mann hatte nun tatsächlich Hand an sie gelegt! Das war etwas, was er sich geschworen hatte, nie zu tun und nun hatte er seine eigenen Regeln verletzt. Er hatte sie verletzt. Nicht hauptsächlich körperlich, denn ihre rechte Wange brannte zwar sehr heftig, aber dies würde nach wenigen Minuten vergessen sein, doch etwas in ihrer Seele hatte auf einen Schlag aufgehört zu existieren. Dies war der letzte, fehlende Stein in der Mauer, die sich zwischen sie beide geschoben hatte, gewesen.

Will selbst stand wie erstarrt vor seiner Frau und konnte nicht glauben, was er gerade getan hatte. Schon bemerkte er, wie sich ein eiserner Griff um das Handgelenk der Hand legte, mit der er Elizabeth gerade geschlagen hatte. Als er aufsah, blickte er direkt in das zornesrote Gesicht von Commodore Norrington.

„Mister Turner, Sie haben sich bisher ja so einiges erlaubt, aber DAS hier geht entschieden zu weit! Wagen Sie es nicht noch einmal, die Hand gegen Elizabeth zu erheben, sonst bekommen Sie die Konsequenzen dafür gleich hier und jetzt zu spüren!"

Nun kochte die Wut auch in Will hoch. Was hatte dieser feine Schnösel sich in seine Familienangelegenheiten einzumischen? Das ging den Commodore überhaupt nichts an, außerdem musste dieser noch froh sein, dass er ihn nicht aus dem Haus geworfen hatte, nachdem Elizabeth ihm gebeichtet hatte, dass sie ihn, Will, mit James betrogen hatte! Ja, warum lies er nicht einfach seinen gesamten Ärger darüber an der Person aus, die er schon lange als Störfaktor in Elizabeths und seiner Ehe betrachtete?

Normalerweise hätte ihm sein Verstand spätestens hier eine sehr deutliche Warnung zugerufen, aber er war im Moment vollkommen verstört und rasend vor Wut. Nicht nur, dass er mit dem, was er selbst getan hatte, nicht klarkam - nein, nun kam auch noch Elizabeth heim und beichtete ihm, dass sie ihn mit dem Mann betrogen hatte, dem er im Grunde noch nie richtig getraut hatte und der einmal ihr Verlobter gewesen war. Konnte es etwas noch erniedrigenderes geben?

Da er registriert hatte, dass Jack nahe bei ihm stand, zog er nun mit einer blitzartigen Bewegung Jacks Säbel aus dessen Gürtel und richtete ihn auf James. Er war bereit, sein Haus und Elizabeth zu verteidigen und wenn er dafür den Commodore der Royal Navy mit Waffengewalt hinaus komplimentieren musste!

„Ich möchte mich ja wirklich nicht einmischen - aber gehst du nicht etwas zu weit, Will?", wollte Jack nun wissen. „Immerhin hätte Elizabeth genauso viel Recht so wütend auf dich zu sein wie du auf sie! Schließlich hast du sie gestern nacht mit mir betrogen..."

In einer komisch aussehenden Geste hielt der Pirat sich die Hand vor den Mund. „Oh...nun habe ich mich wohl wieder im ungeschicktesten Augenblick verplappert...tut mir wirklich schrecklich leid, soll nicht wieder vorkommen."

Dabei vollführte er seine allseits bekannten, komisch aussehenden Gesten, die seine Entschuldigung oder in anderen Situationen auch seine Dankbarkeit ausdrücken sollten.

Elizabeth hatte in dieser Situation alles erwartet - nur nicht das! Sie hatte sich bestimmt verhört, Jack hatte nicht gerade erwähnt, dass er mit Will geschlafen hatte. Nein, er konnte das gar nicht gesagt haben, das war doch vollkommener Blödsinn! Doch würde Jack so etwas einfach nur sagen, um sie zu verblüffen oder zu testen, ob sie seinem Geplapper überhaupt noch zuhörte? Wohl kaum.

Sie hatte jedoch keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, da sich die Spitze von Jacks Säbel soeben auf James Brust richtete und sie Will mit mühsam beherrschter Stimme, die vor Zorn zitterte, sagen hörte: „Wenn Sie jetzt mein Haus verlassen würden, Commodore..."

Ängstlich sah sie James an. Er sah äußerlich zwar so beherrscht aus wie immer, aber schließlich hatte er auch gelernt, seine Gefühle wenn es sein musste zu verbergen. Schritt für Schritt ging er nun rückwärts zur Haustür, doch auch als er das Haus vollständig verlassen hatte, folgte ihm Will immer noch mit gezücktem Säbel.

Schnell wollte Elizabeth den beiden folgen, prallte aber im nächsten Augenblick mit Jack zusammen, der wohl den gleichen Einfall gehabt hatte. Die Angst, die sie in den Augen des Piraten lesen konnte, verunsicherte sie am allermeisten. Es lag in der Luft, das hier noch etwas schreckliches passieren würde, aber wenn sogar Jack, der sonst so unerschrockene Captain Jack Sparrow Angst davor hatte, würde sie sich auf das allerschlimmste gefasst machen müssen.

Und richtig - nachdem Elizabeth und Jack es doch noch geschafft hatten, das Haus der Turners zu verlassen, bot sich ihnen ein gespenstisches Schauspiel.

James hatte ebenfalls seinen Säbel gezogen und die beiden Männer standen sich nun stumm gegenüber, als ob sie auf etwas warteten. Die vormittägliche Straße war menschenleer und es herrschte eine eigentümliche und für Elizabeth sehr bedrückende Stille.

Will und James standen sich noch immer unbeweglich gegenüber, doch sie konnte die Anspannung der beiden fast am eigenen Körper spüren. Zwei Männer, die aufgrund einer Frau nie Freunde werden konnten, nie Freunde werden wollten.

Damals, als Elizabeth versprochen hatte, James zu heiraten, sie sich in ihrem Herzen jedoch längst für Will entschieden hatte, lies James sie freimütig ziehen. Es schien, als hätte er nie gehofft, sie wirklich zu heiraten, als hätte er Elizabeth nie geliebt.

Doch das war ein Irrtum. Er hatte Elizabeth geliebt, doch er wollte sie fröhlich sehen und nicht ins Unglück stürzen, indem er sie zur Heirat mit ihm zwang. Doch nun hatte sich die Situation vollkommen geändert. James stand hier, mit dem Gefühl, um Elizabeth kämpfen zu müssen, da sie ihn liebte und Will stand aus den selben Gründen hier.

Es gab kein Zurück mehr, das war schon als Elizabeth James in die Bibliothek gefolgt war, nicht mehr möglich gewesen und das wussten sie alle vier. Offenbar waren ihre einzelnen Schicksale enger miteinander verbunden, als sie es wahrhaben wollten.

Von einem Augenblick auf den anderen griff Will plötzlich an, doch James hatte seinen Angriff aus dem Augenwinkel kommen sehen und parierte den wuchtigen Hieb mit seiner Klinge. Funken stoben, als die beiden Männer nun ein erbittertes Duell begannen. Beide kämpften,als ginge es um ihr Leben, und vielleicht war dies auch der Einsatz, da es zwischen den beiden Duellanten im Moment nur Zorn und Hass gab.

Elizabeth rannte unwillkürlich auf die beiden zu, um dazwischen zu gehen, doch Jack hielt sie eisern zurück.

„Wenn du dich den beiden jetzt in den Weg stellst, Liebes, muss ich nachher deine Beerdigung organisieren und die beiden werden gehängt, weil sie an deinem Tod schuld sind. Das willst du doch wohl nicht verantworten, oder?", fragte er sie.

Sie drehte sich zu ihm herum, am liebsten wäre sie Jack nun ins Gesicht gesprungen - Er hatte mit Will geschlafen, mit ihrem Mann und nun erdreistete er sich auch noch, ihr zu sagen, was sie tun und lassen sollte - allerdings musste sie ihm - innerlich kochend - trotzdem Recht geben.

Viele bange Minuten vergingen, die Elizabeth wie eine Ewigkeit vorkamen, in der sie hilflos zusehen musste, wie die beiden Männer, die sie liebten, offenbar sehr erpicht darauf waren, sich gegenseitig umzubringen. Das konnte nur ein böser Traum sein. Erschöpft schloss sie für eine Weile die Augen.

Jacks unmittelbare Nähe war nun fast tröstlich, da sie auch seine Sorge um Will spürte und wenn er es sich eingestehen könnte, sorgte er sich sicherlich ebenfalls um James Leben.

Ein Schmerzensschrei durchbrach die Stille, die vorher nur vom heftigen Atmen der beiden Kontrahenten durchbrochen worden war. Elizabeth wollte die Augen nicht wieder öffnen.

Sie wollte nicht sehen, wie einer der beiden schwer verwundet oder gar tot am Boden lag.