Uploaded: 14. Mai 2004
Anmerkung des Autors: Jup, ich weiß selbst, dass das einen Tag zu spät ist, aber besser zu spät als nie, oder? Ich darf darauf hinweisen, dass nach diesem Kapitel noch ein weiteres, 'normales' Kapitel folgt und ein Epilog darf ebenfalls nicht fehlen :).
Zu den lieben Reviews, die mich jedesmal zu Luftsprüngen animieren:
irrlicht74: Danke!! für dein Review! Das hat mich wahnsinnig gefreut, dass du meine Story mitliest und sie dir anscheinend auch noch gefällt :). Ich bin ja selber froh, so einen Norrington zu haben, bin doch genauso verrückt wie du! Und wegen Will brauchst du dir keine Sorgen zu machen, lies einfach dieses Kapitel... und NATÜRLICH ist Norrington der Held, wer denn sonst? ;- )
Viechle: Also dieses Kapitel kommt leider wieder nicht pünktlich daher, aber das liegt nur an der Schule! rumjammer Das musst du mir glauben, wirklich! :). Der Esel hat jetzt ausgedient, den brauch ich für diese Story nimmer, ich kann ja mal ne Eselstory für dich schreiben, wenn du den so gern magst ;-). Nee, Jack ist ein ganz gerissener Hund, dem rutscht rein gar nichts zufällig raus. Pirat?! Und ich weigere mich ganz einfach einzusehen, dass ich ein Buch schreiben kann, ich kann das eben nicht!
RavannaVen: Danke auch dir für dein Review! Es freut mich doch jedes mal zu sehen, dass ich anscheinend auch schon treue Leser habe, das tröstet einen ungemein!:-) Ob sich die Gemüter wieder beruhigt haben? Einfach das nächste Kapitel lesen, dann weißt du es :)
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Disclaimer:
Alle Figuren in dieser Geschichte, die aus dem Film 'Fluch der Karibik' entnommen wurden, habe ich mir nur ausgeliehen, sie gehören Disney und sind wie gesagt für diese Geschichte nur geborgt. Ich werde für diese Geschichte auch nicht mit Geld oder Naturalien bezahlt :).
Weitere Anmerkung: Die fünf Textzeilen am Anfang der Geschichte, die sozusagen als Einleitung oder kleiner Prolog dienen sollen, gehören ebenfalls nicht mir, sondern Alicia Keys. Deshalb besitze ich auch keinerlei Rechte auf diese Zeilen!
Genre: Romance/Drama
Warnung: [slash] - In manchen Kapiteln ist extremer Slash enthalten, wer das nicht lesen möchte, lässt es eben sein, deshalb habe ich es vorher hier hingeschrieben :).
Pairing: Das Pairing kann ich JETZT ja wohl auf alle Fälle angeben, ihr wisst es eh schon: Jack/Will bzw. Norrington/Elizabeth
Rating: Dieses Kapitel hat wieder das Rating PG-13
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Doch schon spürte sie, wie Jack sie ungewöhnlich sanft am Arm nahm und meinte: „Du kannst dich vor der Welt nicht verstecken...auch nicht, wenn etwas schlimmes passiert, Liebes. Deshalb - sieh hin!"
Zögernd leistete sie dieser Aufforderung Folge, schrie im nächsten Moment auf und rannte zu James und Will hinüber. Ihr Mann stand immer noch mit erhobenem Säbel da und schien vor Schreck wie gelähmt zu sein. An Jacks Säbel, den Will in der Hand hatte, klebte Blut. James Blut.
Dieser lag auf dem Boden und hatte eine Hand auf eine nicht gerade klein aussehende Wunde in seinem Bein gedrückt, um das Blut, das aus der frischen Wunde floss, wenigstens ein bisschen zu stoppen. Dies schien allerdings nicht sehr viel zu nützen, denn in wenigen Augenblicken hatten sich James Hand und der Stoff der Hose darunter dunkelrot gefärbt. Elizabeth ging neben ihm in die Hocke und drehte seinen Kopf vorsichtig in ihre Richtung, sodass er sie ansehen musste.
„James, kannst du mich hören?? Sag doch etwas!!" Sie war nun wirklich in Panik und James starrer, abwesender Blick trug nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei. Doch endlich hörte sie ihn leise sprechen und beugte sich näher zu ihm, damit sie ihn auch verstehen konnte.
„ Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, Elizabeth. Wenn ich nicht einmal in der Lage bin, ein Duell für dich zu gewinnen, hast du ganz gewiss etwas besseres verdient. Ich weiß, dass ich das hier erst gar nicht hätte tun sollen, ich habe noch nie in meinem bisherigen Leben so unüberlegt gehandelt, ich erkenne mich im Moment selbst nicht mehr wieder..."
James stockte und sog scharf die Luft ein, als ein sehr heftiger Schmerz durch dein Bein schoss, doch Elizabeth entfernte sich zu seinem Erstaunen nicht von ihm, sie hatte sich nun, ungeachtet des Schmutzes auf der Straße, neben ihn gekniet und hielt seine Hand. Mit zitternder Stimme begann sie nun zu sprechen: „James? Du wirst mich nicht so schnell wieder loswerden, da hast du dir anscheinend zu große Hoffnungen gemacht."
Ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht, das aber, als ihr Blick auf seine sehr ernst aussehende Wunde fiel, sofort wieder erlosch und einem fast schockierten Gesichtsausdruck wich. „Du musst aber auf jeden Fall schnellstens zu einem Arzt, ich würde ebenfalls sterben, wenn du mir hier verbluten würdest!"
Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn zärtlich, es war Elizabeth egal, dass Jack und auch Will es sehen konnten, schließlich waren die beiden ebenfalls keine Unschuldslämmer, ganz im Gegenteil...
„Will? William! Meinst du, es nützt uns beiden etwas, wenn du hier stehenbleibst, dich erfolgreich bemühst, seltsam auszusehen und wartest, bis die gesamte Royal Navy hier eintrifft und merkt, dass du Commodore James Norrington nicht gerade leicht verwundet hast? Sie werden es dir auf jeden Fall beweisen können, denn falls du es noch nicht bemerkt haben solltest - du hast eine blutverschmierte Waffe in der Hand..."
Das half Will nun endlich, sich aus seiner Erstarrung zu lösen, das Klirren des auf den Boden fallenden Säbels erschien ihm seltsam laut. Er zuckte zusammen und sah Jack beinahe hilflos an. „Was soll ich denn jetzt tun?" Die Frage kam leise, wie ein Flüstern, über die Lippen des Waffenschmieds. „Ich stehe vor einem Scherbenhaufen, der einmal mein geordnetes und schönes Leben war und wenn mich Soldaten der Royal Navy hier finden, lande ich bestimmt am Galgen!"
„Nicht, wenn du nun auf Captain Jack Sparrow hörst, die Beine in die Hand nimmst und läufst, wie du noch nie gelaufen bist, klar soweit?!"
Jack sah Will einen Moment prüfend an, wurde aber von diesem plötzlich am Arm gepackt und in eine der kleineren Gassen, die von der Straße, auf der sie sich eben noch befanden hatten, abzweigte, gezerrt. Er musste zugeben, dass er wirklich überrascht war. Der Junge befolgte seine Befehle schneller und wirksamer als manche Mitglieder seiner Crew. Doch schon stellte sich ihnen die nächste Frage: Wohin konnten sie fliehen?
Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand den verletzten Commodore gefunden hatte, und dann hätten sie keine reale Chance mehr, Port Royal lebend zu verlassen. Panik kam nun selbst im Herzen des sonst so skrupellosen Piraten auf, doch Will zerrte ihn immer noch blindlings weiter durch die engen Gassen der Hafenstadt. Nach einer Weile kamen sie in diesem Tempo unwillkürlich in eine Gegend, die nicht so bewohnt schien, wie alle anderen Viertel Port Royals und als eine alte, baufällige Hütte vor ihnen am Straßenrand auftauchte, blieb Jack abrupt stehen, sodass Will mit voller Wucht gegen den Piraten geschleudert wurde.
„Könntest du mir das nächste mal bescheid sagen, bevor du die Notbremse ziehst?", fauchte er Jack an. Dieser erwiderte zu seinem Erstaunen nichts, sondern zog ihn energisch von der Straße herunter und auf die baufällige, kleine Hütte zu.
Nachdem sie diese betreten hatten und Wills Blick auf das teilweise schon modernde Stroh fiel, musterte er Jack besorgt. „Du willst nicht wirklich hier bleiben, oder etwa doch?", fragte er argwöhnisch.
Sofort saß ihm Jacks unglaublich wendiger Zeigefinger auf der Brust. „Nun tu bitte nicht so, als ob wir eine Wahl hätten! WER hat uns das alles hier denn eingebrockt? War das nicht zufällig ein Mann namens William Turner?! Was hast du erwartet, die Residenz des Governors? - Ich bitte dich, Will!"
Der Angesprochene seufzte tief. „Du hast ja Recht, Jack. Aber kannst du mich nicht ein bisschen verstehen? Er hat mich gereizt und regelrecht herausgefordert!" -"Du hättest ihn deswegen fast umgebracht!"
Will sah Jack lange in die Augen und wollte dann wissen: „Warum bist du dann noch hier? Warum gibst du dich dann überhaupt noch mit mir ab? Aus Mitleid?"
Im selben Augenblick spürte er Jacks Hände, die sich kraftvoll um seine Oberarme schlossen. „Weil ich dich liebe, du Dummkopf! Meinst du, ich würde so etwas Wertvolles wie dich je wieder gehen lassen? Ich bin Pirat!"
Diese Worte zauberten nun doch ein kleines Lächeln auf Wills Gesicht und Jack war unsagbar erleichtert, das zu sehen. „Allerdings kann es so, wie es nun ist, wirklich nicht weitergehen. Du musst mir wenigstens sagen, wie es um dein Herz bestellt ist. Ich kann es ertragen, wenn du das, was wir miteinander hatten, als Seitensprung ansiehst, es wird nicht leicht sein, aber ich werde darüber hinwegkommen. Nur muss ich sicher wissen, woran ich bin, verstehst du das?"
Will nickte nur, er hatte Jack vorher noch nie so ernst erlebt. Er setzte sich, bedeutete auch Jack, sich zu setzen und schwieg erst einmal eine ganze Weile. Dann begann er allerdings, mit sicherer Stimme zu reden.
„Jack, du kannst dir deine Ängste, ich würde dich verlassen und wieder zu Elizabeth zurückkehren, sparen! Ich werde sie höchstens noch ein einziges mal sehen, damit ich mich wenigstens von ihr verabschieden kann, denn das bin ich ihr schuldig. Selbst wenn ich zu ihr zurückkehren wollte, könnte ich das nun nicht mehr, zwischen uns ist zu viel passiert, was man nicht mehr rückgängig machen kann, wir haben uns zu tief verletzt, um die Wunden jemals wieder heilen zu können.
Das können nur andere Menschen, von deren Liebe wir bis jetzt vielleicht noch nichts gewusst haben, oder deren Liebe wir verdrängt haben, denn sonst wäre schon damals eine Entscheidung von uns nötig gewesen, und wir hatten beide nicht den Mut, einen komplizierteren Weg zu wählen - wir beide, Elizabeth und ich, wir wählten den einfachen Weg und du siehst ja, was dabei herausgekommen ist." Will sah kurz zu Jack und setzte dann hinzu: „Aber selbst wenn ich die vergangenen zwei Tage rückgängig machen könnte - ich würde es nicht wollen! Alles, was ich will, ist bei dir zu sein und von dir geliebt zu werden - mehr nicht."
Jacks Augen strahlten in diesem Moment eine Lebensfreude aus, die Will an seinem Freund in dieser Form noch nie gesehen hatte. Der Pirat und der Waffenschmied versanken in einem langen Kuss, auf den noch unzählige andere folgten.Elizabeth war inzwischen aufgestanden und zu einer etwas belebteren Straße gelaufen, die Flucht von Will und Jack war nun zweitrangig, alles, was nun zählte, war James Leben zu retten. Ein paar Einwohner, die an ihr vorübereilen wollten, sprach sie an, doch die meisten hielten sie anscheinend für verrückt oder wollten sich nicht mit Schwierigkeiten abgeben, die sie nicht selbst betrafen, jedenfalls setzte sich Elizabeth nach einigen Minuten vollkommen entmutigt, enttäuscht und verzweifelt in einen Hauseingang.
Was sollte sie nur tun? Sie konnte James schlecht persönlich zum Haus ihres Vaters tragen, dazu war sie viel zu schwach, aber wenn sie nicht schleunigst etwas unternahm, würde er verbluten!
Plötzlich gewahrte sie Staub, der von der Straße aufgewirbelt wurde und nach wenigen Augenblicken hielt eine reicher aussehende Kutsche vor ihr. Aus ihr entstiegen zu ihrer größten Erleichterung zwei Einwohner Port Royals, die sie sehr gut kannte, da diese früher oft bei ihrem Vater zu Gast gewesen waren. Schnell rannte sie auf das ältere Ehepaar zu und bat sie verzweifelt um Hilfe.
Nach dem Gesichtsausdruck der beiden zu schließen, war sie viel zu verzweifelt, um sich ihnen verständlich zu machen, doch der Tonfall ihrer Stimme musste ihnen sagen, dass etwas schlimmes passiert war und sie dringend Hilfe benötigte. Das Ehepaar fackelte dann auch nicht mehr lange, sie stiegen mit Elizabeth wieder in die Kutsche und wiesen den Kutscher an, sofort an den Ort des Geschehens zu fahren.
Dort schafften es der Kutscher und der ältere Herr gemeinsam, James vorsichtig ebenfalls in die Kutsche zu befördern und wenig später eilten aufgescheuchte Dienstboten durch das Haus des Governors, um den verletzten Commodore in ein ruhig gelegenes Zimmer zu bringen und einen Arzt zu rufen. Dieser erschien dann auch bald, verband die Verletzung sehr fachgerecht, zeigte Elizabeth, wie sie die Wunde auswaschen und versorgen musste, verordnete dem Commodore strenge Bettruhe und ging schließlich wieder.
Governor Swann wollte anfangs nichts davon wissen, dass seine Tochter die Pflichten einer Bediensteten auf sich nahm, doch Elizabeth hatte gegenüber ihrem Vater schon immer eine gewisse Starrköpfigkeit an den Tag gelegt, so ließ er ihr ihren Willen.
Einige Tage später saß Elizabeth gerade an James Bett und tauchte ein sauberes Leinentuch in warmes Wasser, um die Wunde auszuwaschen, als er langsam die Augen aufschlug. Für einen kurzen Moment blinzelte James, geblendet vom Sonnenlicht, das durch eines der Fenster in den Raum fiel, gewahrte dann Elizabeth, die vor ihm saß und ihn liebevoll und sehr erleichtert ansah und seufzte.
„Es ist alles in Ordnung, James. Ich bin ja bei dir und ich werde dich auch nicht wieder verlassen.", flüsterte sie und strich ihm mit ihrer kühlen Hand sanft über die Stirn.
