Gut. Wie immer habe ich KEINE Ahnung, ob diese Story hier jemanden interessiert, aber falls DOCH (was ich natürlich sehr hoffe), erkläre ich noch kurz (oder länger) was dazu.
Es war einmal...Kleiner Scherz! Aaaaaaaaaaaaaaalso...
Obwohl "Schatten des Westens" es vermuten läßt, habe ich mit Fantasy nicht wirklich viel zu tun. Ich lese es ab und zu sehr gerne, aber eigentlich bin ich im Grunde meines Wesens die absolute Crime-Lady! Ich LIEBE Krimis – wobei ich vor allem wirklich KRIMIS meine, keine "Thriller". Eben sowas wie...ganz klassisch "Sherlock Holmes", Rex Stout oder eher aktuell Rita Mae Brown, Donna Leon und Anne Perry. Sowas eben.
Vor ca. einem Jahr (plus, minus ein paar Monate) lief im ZDF ein britischer Zweiteiler namens "Messias – Die ersten Morde" bzw. "Messias – Die Abrechnung" (bei dem letzten Titel bin ich mir allerdings nicht sicher). Und DA war es dann um mich geschehen! Ich hatte mich zwar schon vorher an ein paar "Krimis" (Ja, ich MUSS das jetzt in Anführungszeichen setzen, denn jeder wirkliche Krimi-Autor würde sich schämen, mein Geschreibsel als Krimi zu bezeichnen!) versucht, aber so wirklich geklappt hatte es nie. So richtig zu Ende gedacht ist DIESER hier auch nicht unbedingt, aber ich gebe mein Bestes.
Lange Rede, gar kein Sinn: Das ist eine Fanfiction zu den "Messias"-Filmen (NICHT zu dem BUCH von Boris Starling, nach dem die Filme entwickelt wurden!!!!). Für alle, die diesen Zweiteiler gesehen haben: Ich weiß, Jez ist böööööööööööööööse, aber das ist ja das Gute an Fanfictions: bei MIR nicht! :) Da ist er völlig normal und der Held! Ich liebe den Kerl nämlich! :) Auch Duncan habe ich ein bißchen "modifiziert" und es gibt einige "Gastauftritte" (u.a. von realen Personen und einige, die ich dazu gemacht habe :).
Was diesen absolut genialen Titel angeht...Ich bin soooooooooooooooooooo schlecht im Titel-Ausdenken!! Das ist also nur vorläufig – hoffe ich. Sollte mir jemals ein besserer einfallen, benenne ich diese Geschichte um. Ich verspreche es.
Ach, wißt ihr was? Bevor ich mir hier noch weiter einen Wolf erzähle, lest die Story einfach und sagt mir, ob sie euch interessiert! Wenn ja, poste ich gerne weiter; wenn nicht, war das der erste und einzige Post. I.

1. Kapitel

"Morgen!"

Detective Inspector Jez Clifton betrat den Tatort und reichte seinem Chef einen Becher Kaffee. Chiefinspector Red Metcalfe nahm ihn entgegen, ohne auch nur aufzusehen, nippte vorsichtig an der inzwischen nur noch lauwarmen Flüssigkeit und fragte: "Wie hast du den transportiert auf dem Fahrrad?"

Jez nahm einen Schluck aus seinem eigenen Kaffeebecher, stellte einen dritten auf ein Regal und antwortete: "Ich war schon auf dem Revier, als du angerufen hast. Es regnet. Bin mit dem Auto da. Wo ist Kate?"

"Müßte auch jeden Moment auftauchen. Was sagst du?"

Red meinte die Leiche. Jez besah sich den Körper, der vor ihm auf dem Boden lag.

"Hmmm ...... weiblich, so wie's aussieht Asiatin ....."

Er lief um sie herum.

"Eins, zwei, drei, vier ..... fünf ...??... Einschüsse im Rücken...."

Er blieb an den Füßen der Toten stehen und blickte nach vorne.

"Sie liegt mit dem Kopf in Fensterrichtung. Wenn sie vor dem Angreifer geflohen wäre und dieser sie erschossen hätte,....."

"Ja?" hakte Red nach, der bereits zu denselben Schlüssen gelangt war. Jez wandte sich mit fragendem Blick zu ihm um.

"Wohin wollte sie fliehen?"

Er sah wieder zum Fenster. Kein Schreibtisch, kein Schrank, nichts auf dem Weg.

"Wenn sie da irgendwo eine Waffe versteckt hatte, kann ich mir nicht denken wo."

"Ich auch nicht," sagte Red.

Jez zog die Brauen zusammen.

"Wissen wir, wer sie ist?"

"Ihr Name ist Anna Yamamoto."

"Chinesin?"

"Japanerin. Sie war gerade dreißig geworden, Angestellte einer Bekleidungsfirma, frisch verlobt, beliebt und glücklich."

"Tja, jetzt wohl nicht mehr. Morgen, Leute."

"Guten Morgen, Kate. Dein Kaffee steht da drüben."

"Bist ein Schatz, Jez."

Sie holte sich den Becher und nahm einen großen Schluck. Sofort verzog sie das Gesicht.

"Uäh!! Der ist ja ganz kalt!"

Jez lachte.

"Wenn du so spät kommst! Als ich ihn gekauft habe, da war er noch heiß. Nimm dir ein Beispiel an Red! Der mault auch nicht rum."

"Wie hast du den überhaupt transportiert auf dem Fahrrad?"

"Bin mit dem Auto da."

"Du hast doch gar kein Auto."

"Aber einen Dienstwagen."

"Ach so."

Sie betrachtete die Leiche.

"Im Fernsehen sieht sowas immer so ....... reißerisch aus."

Beide Männer starrten sie an, bis sie den Blick erwiederte.

"Was???"

"Wie sieht denn das aus?" fragte Jez. "Harmlos??"

"Naja ..... nein, aber in den Krimisendungen sehen die Toten echt gruselig aus. Viel mehr Blut und so ....."

"Wieso siehst du dir auch Krimisendungen an?" fragte Jez.

"Hast du noch nicht genug Mord und Totschlag bei der Arbeit?" witzelte Red.

"Ha, ha. Also, was haben wir?"

"Wie du vielleicht schon mitgekriegt hast, eine tote Asiatin."

"Irgendwas Auffälliges?"

"Jepp," antwortete Jez. "Aber wieso schaust du sie dir nicht in Ruhe an und findest die Auffälligkeiten selber? Schließlich bist du erst Detective Sergeant, Beauchamp."

"Und du Detective Inspector," sagte Red und legte Jez einen Arm um die Schultern. "Weshalb ich mich frage, warum dir das noch nicht aufgefallen ist."

Er wies auf die Schrift an der Wand: I'm back.

"I'm black. Was soll das denn?"

"Sieh' genauer hin!" knurrte Red. "I'm back, nicht I'm black!"

"Sorry, Chef! Das Gekrakel ist aber auch schlimmer als von jedem Arzt. Heißt das, wir haben es mit einem Ex-Knacki zu tun?"

"Na, mit einem Ex-Toten wohl kaum," kommentierte Kate aus dem "Off".

"Oder zumindest mit jemandem, der schonmal getötet hat, und eine Art Zwangspause einlegen mußte," sagte Red, ohne auf Kate einzugehen. "Wir checken als erstes mal die in letzter Zeit entlassenen Mörder, die eine besondere Abneigung gegen Asiaten haben. Dann reden wir natürlich noch mit den Leuten aus der Umgebung. Hatte sie Feinde, Konkurrenten, was sagt der Verlobte .... Und so weiter. Das übliche. Jez, du kommst mit mir, Kate, du sicherst den Tatort und kümmerst dich darum, daß die im Labor mal ein bißchen hinne machen! Einsatzbesprechung um acht im Yard! Abmarsch!"

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Als Red, Jez und Kate sich pünktlich um acht in Red's Büro trafen, waren sie genervt, erledigt und hungrig. Und Jez war todmüde. Red saß hinter seinem Schreibtisch, Jez hatte sich mit dem Rücken zu ihm dagegen gelehnt und Kate stand mitten im Raum.

"Ihr könnt euch auch setzen," murmelte Red.

Niemand antwortete ihm. Stattdessen meinte Kate: "Ich fange einfach mal an."

Sie holte tief Luft.

"Anna Yamamoto wurde durch fünf Schüsse in den Rücken getötet. Keine Blutergüsse, keine Vergewaltigung, nichts. Soweit wir bis jetzt feststellen konnten, wurde nichts gestohlen, wir können Raub als Motiv also weitgehend ausschließen. Sexuelle Motive ebenfalls, da kein Sperma an, auf oder in ihr gefunden wurde, es sei denn, der Täter war eine Täterin, aber das erscheint eher unwahrscheinlich. Frauen morden nicht, um sich am Leid ihrer Opfer aufzugeilen. Außerdem hat das Opfer nicht gelitten. Kurz und schmerzlos. Keine Haare, keine Fingerabdrücke, aber ein paar Fasern und Dreck. Vielleicht bringt uns das weiter, aber erstmal müssen wir den Jungs vom Labor was zum Vergleichen geben."

"Danke für den anschaulichen Bericht. Jez?"

"Naja, den größten Teil warst du ja dabei. Die Nachbarn haben nichts gesehen oder gehört, also vermutlich Schalldämpfer. Als wir uns dann getrennt haben, bin ich hierher gefahren und habe mir mal die Haftentlassungen des letzten Jahres gesucht. Viele waren es nicht, die meisten Mörder sind lebenslänglich in Haft. Ein Ausbruch, aber der wurde auf der Flucht erschossen."

"Ja," murmelte Red. "Donald Barker. Ich erinnere mich."

"Also, insgesamt waren es fünf Entlassungen, aber keiner der Typen ist bis jetzt mit Schusswaffen unterwegs gewesen. Trotzdem werden wir sie natürlich alle überprüfen."

"Aber?" fragte Red.

"Wie aber?" fragte Jez zurück.

"Da war ein Aber in deiner Stimme, Jez. Also?"

Jez seufzte leise.

"Aber ich mache mir da keine großen Hoffnungen."

"Was hat eigentlich der Verlobte gesagt?" wollte Kate wissen.

"Sie hatten Streit und er ist mit seinen Kumpels einen saufen gegangen," antwortete Red. "Was stimmt. Seine "Kumpels" können das alle bezeugen."

"Ist das hieb-und stichfest?" hakte Kate nach. "Wenn sie einen saufen waren, dann kam ja wohl irgendwann der Punkt, wo keinem mehr aufgefallen ist, wer noch da ist und wer nicht! Der Verlobte könnte nur so getan haben als ob und dann einfach nach Hause gefahren sein und sie erschossen haben."

"Und warum?"

"Was weiß ich? Vielleicht ist er krankhaft eifersüchtig und vermutete, sie hat einen anderen. Vielleicht hat sie ihn betrogen. Vielleicht hat er sie betrogen und wollte sie nun elegant aus dem Weg haben...."

"Er hätte nur die Verlobung lösen müssen, Kate."

"Vielleicht hatte sie, oder hat er, eine erzkonservative japanische Familie, Jez. Vielleicht ging das nicht so einfach. Vielleicht irre ich mich auch und er hatte finanzielle Motive. Lebensversicherung?"

"Wir prüfen das noch," sagte Red, "aber ich glaube eigentlich nicht so recht, daß er das war. 3,2 Promille sprechen doch eine recht deutliche Sprache."

"DREI KOMMA ZWEI????" Kate fiel fast um. "Meine Güte! Und er lebt noch? Ist der Mann Berufsalkoholiker? Aber wie dem auch sei, die 3,2 kann er sich auch erst nach dem Mord angesoffen haben. Du trinkst einfach eine Flasche Jack Daniels oder sowas auf Ex und schon bist du im Koma."

"Was du so alles weißt," neckte Jez.

"Ja, mit einem Alkoholiker als Vater lernt man so einiges," gab Kate zurück.

"Tut mir leid, Kate. Ich wollte nicht....."

"Schon gut. Konntest du nicht wissen, Jez. Jedenfalls finde ich nicht, daß wir den Velobten so schnell ausschließen sollten."

"Einverstanden," sagte Red. "Kümmer' du dich darum! Jez, du überprüfst morgen als erstes die Ex-Häftlinge und ich....." Red seufzte. "Ich gehe zur Therapeutin, bevor Lexington mich feuern läßt."

Seit einem von ihm verschuldeten Unfall vor gut 25 Jahren, bei dem er Fahrerflucht begangen hatte, und einer häßlichen Mordserie, bei der sein bester Freund der Täter gewesen war, mußte Red dreimal im Jahr zur psychologischen Untersuchung. Lexington, der Commissioner persönlich, hatte das angeordnet und war fest entschlossen, Red sofort zu entlassen, sollte dieser seiner Anordnung nicht folge leisten. Die Tatsache, daß Red Psychologen haßte wie die Pest und noch mehr, machte es keineswegs einfacher, aber er liebte seinen Job und nahm deshalb diese Untersuchungen zähneknirschend in kauf. Kate und Jez unterstützten ihn, wo sie konnten.

"Oh," meinte Kate mitfühlend. "Ist es schon wieder soweit?"

Red seufzte tief.

"Eigentlich bin ich schon einen Monat zu spät dran, aber Dr. Bellows hat Lexington netterweise noch nichts davon berichtet."

"Da siehst du's!" rief Jez. "So übel ist die Lady doch gar nicht."

"Sie ist Polizeipsychologin, das reicht," knurrte Red und stand auf. "Also, ab mit euch! Schlaft euch aus! Morgen wird's ernst."

Jez griff nach seiner Jacke.

"Kommst du noch mit auf ein Bier, Katie?"

"Ich dachte, du bist im Training, Jezzie."

"Bin ich immer, aber ein, zwei Bier schaden da nicht. Kohlehydrate und Flüssigkeit, perfekt für Leute wie mich. Das fahre ich auf dem Heimweg wieder runter."

"Manchmal hasse ich dich, Clifton."

Jez lachte nur und lief mit ihr hinaus. Red lächelte. Die beiden waren ein gutes Team. Er wußte, daß sie ziemlich zu Anfang, als sie sich gerade erst kennengelernt hatten, eine Affäre gehabt hatten, und als Jez diese beendet hatte, sah es eine Zeit lang so aus, als würde Reds Team auseinanderbrechen, aber sie hatten es irgendwie auf die Reihe gekriegt. Kate hatte eingesehen, daß seine Freiheit und Unabhängigkeit für Jez das wichtigste überhaupt waren, und Jez hatte begriffen, daß seine gelegentlichen Liebschaften Kate kränkten und war einfach diskreter geworden. Was sie jetzt verband war gegenseitiger Respekt und ehrliche Zuneigung, ohne sexuelle Absichten. Gott sei dank! Red hatte schon befürchtet, er müßte sich zwischen einem der beiden entscheiden und ein komplett neues Team zusammensuchen. Da fiel ihm ein: Duncan! Er hatte den vierten im Bunde ganz vergessen. Duncan Warren, so alt wie er selbst, überheblich, nervtötend und ein echtes Macho-Schwein, aber auch intelligent, erfahren und souverän. Er und Jez haßten sich, aber es herrschte immer eine sehr "fruchtbare" Atmosphäre, wenn sie alle zusammen über einen Fall diskutierten. Red griff zum Telephon und warf einen Blick auf den Kalender. Es war Mittwoch, also hatte Duncan seinen Sohn Sam schon längst zurück zu seiner Ex-Frau Helen gebracht. Gut!

"Warren!"

"Duncan, ich bin's! Ich arbeite gerade an einem neuen Fall und brauche deine Hilfe. Komm morgen um acht in mein Büro, dann erkläre ich dir alles."

"Sorry, hol' dir den Penner Clifton und seine reizende Bettgefährtin! Ich stehe gerade in der South-Hampton Road, wo irgendein irrer Fan oder auch Nicht-Fan vor etwa acht Stunden unsere Lieblingskummerkasten-Tante Hiraki Tashimi abgeknallt hat. Du weißt schon! Die von der Sunday Times! Hat fünf Kugeln verschwendet, der Kerl. Naja, manche wollen eben auf Nummer Sicher gehen."

Stille.

"Red?"

"Sag' das nochmal!"

"Manche wollen eben auf Nummer Sicher gehen," wiederholte Duncan verwirrt. "Red, geht's dir gut? Wirst du langsam taub?"

"Bleib' wo du bist! Ich komme zu dir!"

Red schmiß den Hörer auf die Gabel und rannte los, so schnell es sein Alter und sein Gewicht erlaubten.

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Also? Weiter oder nee, laß' mal gut sein? I.