A/N: Und weiter geht's...Sara, Jenna, vielen, VIELEN Dank für die Unterstützung und das "Mutmachen". Es hilft. :)
3. Kapitel
Sie trafen sich doch nicht im Yard, sondern beim Italiener um die Ecke, um etwas zu essen.
"Also, wir – Duncan, Jez und ich – haben jetzt etwa zweihundert Namen und Adressen, die wir noch überprüfen müssen. Die Mitbewohner und Arbeitskollegen waren sehr redselig. Besonders Miss Tashimi hatte wohl ein sehr reges Liebesleben, aber von irgenwo müssen ihre Kummerkastenweisheiten ja gekommen sein..... Ansonsten nichts neues."
"Bei mir auch nicht," gestand Jez. "Ich habe mich mit den entsprechenden Leuten unterhalten, aber nach den Bewährungsauflagen darf natürlich keiner eine Schußwaffe oder überhaupt eine Waffe besitzen. Ebenso natürlich hat todsicher jeder von ihnen irgendwo eine versteckt. Der Richter hat die Durchsuchungsbefehle schon bewilligt, ich mache mich morgen dran."
"Duncan?"
"Nichts. Die Alibis, die ich heute geschafft habe, sind hieb-und stichfest. Die anderen muß ich morgen überprüfen."
"Tja, die Jungs und Mädels in Quantico waren sehr freundlich und höflich, konnten mir aber auch nicht wesentlich weiter helfen. Ich habe ihnen die Daten gegeben und sie schicken mir die Ergebnisse, sobald sie welche haben. Aber das Labor hat sich gemeldet. Mit dem Dreck auf dem Teppich können wir, wie erwartet, keinen Blumentopf gewinnen, es ist ganz gewöhnlicher londoner Straßendreck, aber der Schuh, der ihn ins Wohnzimmer getragen hat, besitzt Schuhgröße sechundvierzig. Wir können also weiterhin von einem männlichen Täter mit einer Körpergröße von mindestens einem Meter fünfundachtzig ausgehen. Die Fasern sind aus Baumwolle und Synthetik, schwarz, so wie sie auch bei Polizeiuniformen verwendet werden."
"Wenn er Polizist ist, erklärt das auch, warum ihm die Opfer bereitwillig die Türen öffnen," meinte Kate.
"Scheiße, hatten wir das nicht schonmal?" fragte Jez.
Einen Moment herrschte Stille und sie dachte alle an die Apostel-Morde, die London vor ein paar Jahren in Atem gehalten hatten. Sie hatten dabei einen Freund und Kollegen verloren, den sie alle gemocht und respektiert hatten. Niemand hätte je für möglich gehalten, daß er elf so grausame Morde hatte begehen können. Er war völlig abgedreht gewesen und keiner von ihnen hatte das bemerkt. Die Schuld lastete noch immer schwer auf ihnen. Ein weiterer Punkt, der sie alle verband. Sogar Duncan und Jez.
Kate blätterte in ihren Unterlagen.
"Ein paar Polizisten waren in beiden Gebäuden am gleichen Tag, aber das ist in dieser Gegend nichts Ungewöhnliches. Da gibt es öfter Probleme."
"Wir überprüfen sie trotzdem."
"Klar."
"Und keine Panik, okay? Die Fasern können von einer Polizeiuniform stammen, müssen aber nicht. So ein Stoff wird für viele Sachen verwendet. Und selbst wenn ein Kollege in der Wohnung war, heißt das noch nicht, daß er auch der Täter ist."
"Nächste Frage," meinte Duncan. "Was sagen wir der Presse?"
"Wie immer so wenig wie möglich. Wir können keine Bevölkerungsgruppe warnen, weil wir nicht wissen, vor wem und vor was! Was ist sein Motiv? Was treibt ihn an? Haben wir irgendeinen Killer, der die letzten paar Jahre eingesperrt war und nach dem gleichen Muster vorgegangen ist?"
Allgemeines Kopfschütteln. Red dachte kurz nach.
"Ich werde bei Gelegenheit die Quanticos fragen. Ihre Datenbank ist größer als unsere."
Wieder herrschte einen Augenblick Stille, bis Kate meinte: "Wißt ihr, wir brauchen das, was wir immer nicht haben: Zeit."
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Es wurde Oktober.
"WAS?? Wir sollen WAS???"
Red explodierte beinahe vor Empörung. Jez, Kate und Duncan sahen zu Superintendend Baker, der Reds Wutausbruch gelassen beobachtete.
"Die Akte als vorläufig ungelöst schließen, Chiefinspector," wiederholte er ruhig. "Red, die Morde an Yamamoto und Tashimi sind ein halbes Jahr her und seit dem hat es keine neuen mehr gegeben, die in dieses Muster passen."
"Das heißt, er macht Pause!"
"Das heißt, ihr habt euch wahrscheinlich geirrt! Irgendjemand hatte was gegen eine von beiden und hat sie einfach verwechselt. Sehen doch auf den ersten Blick alle gleich aus, diese Asiatinnen. Beim zweiten Versuch hat's dann hingehauen. Es war keine Serie, Red, es war ein ganz normaler Mord."
"Sagen Sie das so auch der Presse, Superintendend?" knirschte Red. "Sagen Sie das so den Familien der Opfer?"
Baker wandte sich zur Tür.
"Sehen Sie's ein, Red! Sie haben einen Fehler gemacht, sei's drum! Delegieren Sie den Fall – an Warren von mir aus - und kümmern Sie sich um den Mörder von Richter Ashley-Pitt! Das ist wichtiger."
Er verließ das Büro.
"ARSCHLOCH!" schrie Red so laut, daß man ihn bestimmt noch zwei Straßen weiter hörte. Baker öffnete die Tür nochmal und sagte lächelnd: "Übrigens, Ihr Besuch bei Dr. Bellows steht malwieder an."
Damit schloß er die Tür. Leise. Red sah aus wie ein Dampfdrucktopf kurz vor der Explosion.
"Kommt!" sagte Kate plötzlich. "Wir gehen in den nächsten Pub und saufen uns einen an. Ich finde, das ist jetzt genau das richtige."
Sie hakte sich bei Red ein und zog ihn mit sich.
"Irgendwie hat er recht," murmelte Duncan. "Sehen alle ziemlich gleich aus, die Schlitzaugen."
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A/N: Sorry. Es war etwas kurz. Ich habe das richtige Maß noch nicht raus, aber ich arbeite daran. :) I.
