7. Kapitel Die Reise beginnt

Sie ritten am Isen entlang. Schon seit 2 Stunden, zu allen Seiten standen die prächtigsten Bäume. Man merkte das Saruman viel Wert auf eine gepflegte und saubere Umwelt, auch außerhalb seines Turmes legte. Pappeln, Erlen und Buchen schauten freundlich auf sie hinunter. Hin und wieder wiegten sich die kräftigen Äste im lauen Abendwind. Tiere sah man hier keine. Eigentlich schade, da die Tierwelt das Herz eines jeden Hobbits erfreute. Mit frischen Kräutern und lange gegart über Buchenholz gaben die meisten Tiere ein leckeres Mahl ab. Der Isen, oder auch Angren im Elbischen, plätscherte munter neben den Gefährten her. Einige Wirbel zeigten sich im kristallklaren Wasser. Es gab einen schönen Anblick. „Isengard gefällt mir", begann Sam,"alles ist so schön gepflegt. Das Grün sticht einen praktisch ins Auge. Eine Freude für jedes Gärtnerherz. Einfach zum Träumen."Gandalf drehte sich um und sah den träumenden Hobbit belustigt an. „Oh ja Saruman liebt alles von Yvannah geschaffene. Ohne seinen prachtvollen Garten und dessen Pflege würde er sich nutzlos vorkommen." Dort wo eben die Sonne war, war nur noch ein roter Schleier. Hinter dem weißen Gebirge war sie eingetaucht, in eine andere Welt, um am nächsten Morgen wieder alle frohen Gemüter mit ihrem wärmenden Frohsinn zu erfreuen. „Ständig sprichst du Namen aus, dessen Herkunft wir ungewiss sind. Wer ist diese Yvannah?"Wieder drehte sich Gandalf um, diesmal hatte sich aber sein gesichtsausdruck verändert. Die anderen hörten gespannt jedem Wort zu, das zwischen den Beiden, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten, gewechselt wurde. „Zu gegebener Zeit, du neugieriger Hobbit, wirst selbst du den unbedeutersten Namen erfahren, der dennoch eine Wichtigkeit in der Geschichte Mittelerdes spielt, kennen. Das verspreche ich dir."Er erzählte den Hobbits nicht, von dem Elbenweib, das einst Yvannah hieß. Sie war so schön, schöner als einer der Schönen je sein konnte. Sie glich einem fremden, kühlen Stern. Ihr Körper war so wohlgeformt, wie eine Birne. Ihre Lippen schmeckten so süß, als wenn man an eine Honigwabe naschte. Er kam in den Genuss, ihren Liebesnektar zu trinken, es war unvergesslich. „Huch, was.....?"Frodo, der neben Gandalf ritt, machte auf einmal ein überraschtes Gesicht Er starrte in Sattelgegend, dort wo Gandalf saß. Dieser erwachte aus seinem süßen Tagtraum und spürte den Blick auf sich lasten. Er sah zu der Stelle, wo er glaubte, dass Frodo dort hinsah. Plötzlich wurde er puterrot im Gesicht. Er zog den Mantel enger über den Sattel. Dann zeigte er willkürlich in Richtung Isen und sagte: „Sieh dort, ein Karpfen!"Frodo ließ sofort von Gandalfs Schoß ab, und viel darauf herein. Gandalf zögerte nicht lange und holte mit seinem Stab aus. Frodo landete krachend auf dem Boden und überschlug sich einmal, bevor er liegen blieb. Neben den Schmerzen, die er am Rücken verspürte, kamen pochende Schmerzen an seinem Arm und am Kopf hinzu. Er wimmerte und versuchte torkelnd aufzustehen. Jetzt hatten es auch die schwatzenden Begleiter mitbekommen. Ein Aufschrei von Sam folgte und er war zu seinem Herrn schneller unterwegs, als eine Katze je rennen könnte. Doch bevor er an der wimmernden Gestalt Frodos ankam, war ihm Gandalf schon zuvorgekommen. Er beugte sich hinunter zu Frodo, Sam stand daneben, sauer, dass er seinen Pflichten nicht nachkommen konnte. Es sah so aus, als wenn sich Gandalf rührend um Frodos Blessuren kümmern würde – es sah so aus. „Verspiel es dir nicht, Früchtchen! Du hast nichts gesehen, denk an deinen Onkel, treib es nicht zu weit!"Flüsterte er verstohlen zu dem armen Hobbit. Dreckig im Gesicht und mit Schmerzen in fast allen Körperregionen, nickte er nur. Gandalf nahm sich nun seiner an. Er half ihm auf und ging mit ihm zu seinem Pferd, dort öffnete er ein kleines Täschchen. „Sam, wenn du dich nützlich machen willst, dann befeuchte dieses Tuch im Fluss und bring es mir, rasch!"Das ließ sich Sam nicht zweimal sagen und eilte zum Bach. Mit dem nassen, tropfenden Stück Leinen in der Hand kam er zurück zu Gandalf. Mittlerweile waren auch Merry und Pippin an der Stelle angekommen und beobachteten das geschehen mit regem Interesse. Gandalf versorgte fachmännisch die Wunden von Frodo. Sie wurden mit Hilfe einer Kräutermixtur, die wohlig duftete und Heiterkeit verbreitete, ausgewaschen und schließlich mit Honig eingeschmiert und verbunden. „Und jetzt geh zum Fluss und wasche dir den Schmutz aus Gesicht und Haaren."Frodo nickte, stand auf und machte sich humpelnd auf dem Weg zum Fluss. Unerwartet traf ihm etwas hartes und schweres an den Kopf, kurz bevor er den Fluss erreichte. Er taumelte benommen, fast bewusstlos an den Rand, konnte sein Gleichgewicht nicht mehr halten und viel vornüber in den Fluss. Als er in das kalte Wasser eintauchte, verschwand die Benommenheit und ein starker Schmerz pochte an seinem Hinterkopf. Als er japsend auftauchte, vernahm er das Gelächter seiner 4 Gefährten. Merry hatte sich zu Boden geworfen und kugelte sich, Gandalf schaute wie bekifft und wischte sich eine Träne aus seinem rechten Augenwinkel. Auch er lachte schallend. Sam versuchte ein mitfühlendes Gesicht zu machen, konnte sich das Lachen aber nicht länger verkneifen. Frodo schwamm ans nahe Flussbett und hievte sich hinaus. Er war nun sauber, aber seine Verbände waren von dem klaren Wasser durchnässt. Er sah seine Gefährten der Reihe nach prüfend und ziemlich wütend an. Doch alle schauten mit unschuldiger Mine zurück. Nur vor Merry lagen einige Steine. Misstrauisch begab sich Frodo zu seinem Pferd. „Es ist schon gut, mit mir ist nichts, lasst uns weiter reiten."Schlug er vor. Unter einigem Kichern, gefolgt von etwas gehässigem Gemurmel, saßen schließlich auch die anderen auf und sie ritten im Trab weiter dem Weg entlang.

So ritten sie noch eine Stunde durch den immer dunkler werdenden Saumwald, sie hielten sich immer am Rand. Bald war es fast stockdunkel. Endlich erreichten sie die Isenfurt. Die Isenfurt bestand aus einem kleinen Katarakt. Die kleinen Inseln wurden umspült von dem rascheren Strom des Isen, Gischt schäumte auf. Hie und da sah man kleine Strudel, dort wurden kleine Äste nach unten gewirbelt, bis sie schließlich die Furt überwunden und den Rest des Weges nach Süden hinab bis zur Mündung ins große Meer, wieder auftauchten und dort endgültig verschlungen wurden. Eine breite aber feste Buchenholzbrücke überragte den Katarakt. Dort ritten sie hintereinander herüber, bis Gandalf, gefolgt von Merry dann Pippin und schließlich Sam mit Frodo, schließlich das andere Ufer erreichte. „Nun sind wir in Rohan, im Land der Pferdeherren. Begegnet jedem hier mit Respekt, vor allem den Kriegern. Es sind ehrbare und stolze Leute. Und bedenket: Jedes Wort zu viel ist überflüssig. Haltet euch daran, dann wird man euch mit Freundlichkeit ebenfalls begegnen."Er sah sie im Dunkel kaum, doch sie stimmten mündlich zu. „Nun brauchen wir aber ein Nachtlager, in der Finsternis lohnt es sich nicht, weiter zu reiten. Wir würden nur langsam voran kommen."So schlugen sie ihr Nachtlager unter einer großen, abgestorbenen Eiche, die hier alleine auf einer Anhöhe stand, auf. Das Feuer prasselte nach einigen Fehlversuchen munter. Es duftete herrlich nach gebratenem Kaninchen. Sam hatte die Verpflegung durchstöbert und dieses feine Mahl dort vorgefunden gehabt. Pippin nahm ein großes Messer und einen Teller und schnitt saftige Stücken aus dem Braten heraus. Diese legte er auf den Teller. Merry, Sam und Gandalf spießten mit der Gabel jeweils ein Stück auf und aßen sie sogleich schmatzend. Gerade wollte sich Frodo ein Stück nehmen, als Gandalf ihn anherrschte. „Seht euch dass an! Gierig bis zum letzten und denkt nicht an seine Kameraden. Siehst du nicht dass das Feuer niederbrennt.."„Aber..", wollte der den Tränen nahe Frodo erwidern, „nichts Aber, du holst jetzt Feuerholz, aber schnell bevor hier noch alles kalt wird."Gandalf funkelte ihn böse an. Die 3 anderen Gefährten blickten Frodo verstohlen und schmatzend an. Irgendwie war er jetzt die Rumschubspuppe von Gandalf. Das fanden sie äußerst amüsant. Flüche murmelnd stand Frodo auf. Sein Hinterkopf und sein Arm schmerzten noch immer. Er entfernte sich einige Meter vom Lager und suchte den Boden nach trockenem Geäst ab. Hier lag nur spärlich etwas, nach 5 Minuten hatte er ein elendig kleines Häufchen zusammengesucht, als er plötzlich Hufgetrappel vernahm. Es war kein Hufgetrappel eines normalen Pferdes, es hörte sich viel graziöser an. Leiser, aber dennoch unverkennbar, eines Pferdes zugehörig, jedoch wohlig im Klang. Es näherte sich. Er spähte in die Dunkelheit und konnte nichts ausmachen. Doch plötzlich sah er etwas weißschimmerndes. Er dachte zuerst an ein Wunder, doch dann erkannte er sie: Elben. Schöne Elben wie sie auf weißen Pferden dahinritten. Ein bläulicher Schimmer umgab sie. Frodo war sich sicher, dass dies die Herren Lóriens waren. Ihm blieb nicht viel Zeit, dem schönen Schauspiel beizuwohnen. Denn so schnell sie gekommen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. Mit ihnen, das wohlige Gefühl auch. Er war sich nun schmerzlich bewusst, wo er sich befand. Auch die Schmerzen kehrten zurück. Er fand noch einiges Gehölz und schlich sich dann leise zum Lager zurück. Dort ließ er das Holz auf den Boden fallen. Gandalf leckte grad genüsslich seine Finger ab und ließ einen zufriedenen Seufzer ertönen. Merry und Pippin schliefen bereits und Sam stopfte sich noch ein Stück Fleisch in den Mund. Frodo sah zu dem Braten und ihn durchfuhr eine Traurigkeit, denn nichts war mehr da. „Tja, wer das Mahl verpasst, dem gebührt auch keines."Sagte Gandalf neckisch. Frodo schmiss das Holz in die Flammen, die zugleich auch gen Himmel züngelten und Funken in die Nacht entließen. Traurig setzte er sich davor und betrachtete es nachdenklich. Sein Magen knurrte. Er dachte noch einmal an das eben erlebte und kam zu dem Schluss, dass es sich um Galadriel und Celeborn, den großen Herren von Lothlórien, handelte. Er hatte dieses Gefühl, dieses wohlige, dass alles vergessen ließ, auch in der Gegenwart der Herrin des schönen Volkes, gespürt. Sie ritten jetzt nach Lórien in das schöne Land. Seine Gedanken schweiften in die Ferne, er dachte an all das Unentdeckte, das ihm noch bevorstand. Seine Augenlider wogen schwer, er ließ sich zurückfallen. Hungrig und traurig fiel er in einen tiefen Schlaf, schöne Träume ließen ihn ein paar mal im Schlaf lächeln.

Am nächsten Morgen wurden alle von Gandalf aufgeweckt. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber der Morgen graute schon. Frodo wurde diesmal normal geweckt. Sam machte sich sogleich an die Zubereitung des Frühstücks. Es roch herrlich nach gebratenem Speck und leckerem Kräutersud. Erfrischt und ermuntert von den Gerüchen stand Frodo auf und ließ seinen Blick über die Ebene schweifen. Dies war etwas, wie er es in dem Ausmaß noch nie gesehen hatte. Eine weite Graslandschaft, kaum Waldbewuchs erschloss sich vor seinen Augen. Das Land war hügelig, uneben und dort hinten sah er einen majestätischen Adler im Sturzflug auf seine Beute. Zu seiner Linken erkannte er den Saum eines Waldes. Es fröstelte ihn, als er in diese Richtung sah. Rechts von ihm sah er das weiße Gebirge, wie es sich wie eine Gürtel durch das Land wandt. Hier genoss er es schon eher, zu stehen. Aber am beeindruckersten waren die weißen Schneekuppen des Gebirges. „Frühstück ist fertig!"Hörte er Sam rufen. Sofort machte er sich auf den Weg, nicht aber ohne noch einmal den Blick auf den Wald und über die Ebene zu werfen. Seine „Freunde"saßen im Halbkreis um das Feuer und verzehrten bereits ihr üppiges Morgenmahl. Frodo setzte sich an Merry's Seite und tat sich ebenfalls auf. Es schmeckte sehr würzig und der Kräutersud belebte ihn aufs neue. Pippin kaute noch, dass hinderte ihn allerdings nicht daran Gandalf eine Frage zu stellen: „Gandalf, wo müssen wir jetzt lang? Ich kenne den Weg nimmer und die Karte hast du sicher verstaut."Auch die anderen schien dies zu interessieren, denn jetzt starrten sie wartend auf Gandalf. Dieser schluckte hinunter und begann zu sprechen. „Wir müssen ein Stück hinaus in die Ebene, dann halten wir uns rechts, bis zum Saum des Fangornwaldes."Frodo durchfuhr es. „Der Fangornwald! Ich habe davon gehört, es soll ein grausamer Wald sein! Jemand, der den Pflanzen nicht wohlgesinnt ist, könnte dort sein leben lassen, er soll sehr unheimlich sein."Frodo endete. „Ja, es werden sich viele Geschichten über diesen Wald erzählt. Doch darf man nicht allem Geschwätz beirren lassen. Ich gebe euch einen Rat: Vieles, das scheint als sei es gefährlich ist nur unerforscht, unverstanden. Besonders ist es aber für inkompetente, dumme, blöde, neugierige Hobbits die es nicht mal schaffen sich zu waschen ohne dass sie im Fluss landen."Er sah Frodo hinterhältig an. Die Wut wallte in diesem. Alle anderen starrten jetzt auch auf Frodo. Dieser erhob sich. „Ich.... ich muss mal!"Sam viel um, er dachte jetzt würde sich sein Herr endlich zur Wehr setzen, aber dem war nicht so. Es war zu viel Verblüffung darin, sodass er sich nicht gleich erholte.

2 weitere Tage benötigten sie um den Saum des Fangornwaldes zu erreichen. Um so näher sie ihm kamen um so bedrückender wirkte seine unsichtbare Magie auf ihre Herzen. Nicht nur Frodo fühlte sich unwohl, er wäre am liebsten umgekehrt, aber nun gab es kein Zurück. Selbst Gandalf, der seit vielen Menschenleben in Mittelerde weilte, war es mulmig hier. Dieses Gefühl erlebte er zuletzt im Düsterwald, wo grausame Wesen umherstreiften, ausgesandt von dem tyrannischen Hexenkönig von Angmar. Man konnte nicht in den Wald hineinsehen, so dicht war er bewachsen. Die Bäume waren alt, sehr alt, dass verriet die Rinde. Sie sah schon aus, als wenn sie abbröckeln würde, würde man sie nur berühren. Doch diese Bäume waren ebenso stark wie alt. Etwas in diesem Wald lässt sie in einen lebensähnlichen Zustand verfallen. Man flüstert, dass sich einige Bäume sogar bewegten oder gar sprechen könnten. Frodo ließ ab von dem Wald und es beruhigte ihn, den peitschenden Schweif von dem Pony Merry's vor sich zu sehen. Doch das Gefühl blieb beständig. Das Grün war dunstiger, dunkler als es sonst bei Bäumen der Fall gewesen wäre. Endlich brach Gandalf das Schweigen: „Diese Bäume haben viel gesehen, viel erlebt und viel zu viel Leid ertragen. Behandelt sie mit Respekt, sie können grausam sein."Und wie zur Bestätigung, raschelte es aus unbekannter Quelle, nur eines war sicher: Es kam aus dem Wald, fast genau vor Pippin. Dieser schreckte sofort zurück, auch Plabba, sein Pony scheute. Frodo konnte der Versuchung nicht wiederstehen noch einmal in den Wald hineinzusehen. So abstoßend und erschreckend er auch war, er wirkte dennoch eine ungeheure Anziehungskraft auf ihn aus. Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Es kam aus dem Wald, noch war es entfernt, aber es kam stetig näher. Es hörte sich an, als wenn etwas großes, schweres, sich seinen Weg durch den Wald bahnen würde – auf sie zu. „Was ist dass?"Sam packte die schiere Angst, auch sein Pony scheute, es merkte ebenfalls dass etwas nahte. Das Geräusch war schon bedeutend näher gekommen. „Ich weis es nicht, es hört sich an wie ein großes Tier, schnell, mir nach wir müssen fliehen! Sonst sind wir des Todes!"Gandalf trieb mit Beendigung dieser Worte seine Stute an, die sogleich auch los galoppierte. Die 3 Hobbits machten es ihm nach. Sie entfernten sich um einige hundert Meter, als plötzlich ein krachendes Geräusch zu hören war, so als wenn ein Baum geborsten wäre. Frodo sah nach hinten. Seine Gesichtsausdruck veränderte sich sofort. Ein großes Etwas kam aus dem Wald, direkt hinter ihnen her gerollt. Es war riesig, Baum hoch und weiß. Es schien auch an Geschwindigkeit zu gewinnen, da es hier bergab ging. Es war – ein riesiger Hefekloß. „Gandalf! Wir werden sterben, uns verfolgt ein – riesiger Hefekloß!"Gandalf drehte sich um. Auch er erkannte es jetzt. Irgendwie erinnerte er sich an etwas... „Dass ist der Hefekloß von Narn Curunír! Den hat Saruman geschickt! Schnell!"Er wusste es, Saruman mit seinen süßen Worten, dieser Rat... alles eine Täuschung! Saruman würde bestimmt mit Sauron, dem teuflischen Oberbäckereiaufseher, kooperieren! Nun erkannte er die Dringlichkeit, die in diesem Auftrag lag – Sauron musste vernichtet werden. Saruman würde später bestraft. Plötzlich ging es wieder bergauf, aber nur geringfügig. Sie ritten um einen kleinen Vorsprung herum und ritten den Berg hinauf. Oben angekommen verfielen sie in das Schritttempo. „Ist er... ist er weg?"Pippin wandte sich ängstlich an Gandalf. „Ich glaube schon, doch lasst uns weiterreiten, man kann nie wissen! In diesen Zeiten muss..."Der Hefekloß war wieder aufgetaucht, durch den Vorsprung hatte er so viel Geschwindigkeit erreicht, dass er plötzlich nach oben geschleudert wurde. Man vernahm von Frodo nur noch einen erstickten Schrei, bevor der Hefekloß ihn unter sich begrub. Es gab eine kleine Erschütterung und der Hefekloß blieb da stehen, wo er so eben gelandet war.

Sam wischte sich die Tränen aus seinen Augenwinkeln. Pippin lag etwas abseits im Gras und weinte still vor sich hin. Die beiden konnten es nicht fassen, dass Frodo tot war. Warum hatten sie es nur nicht verhindern können! Sie sollten doch auf ihn aufpassen, dafür sorgen das ihm nichts zustoßen würde! Sie hatten kläglich versagt und ihrer Inkompetenz hatten sie es zu verdanken, dass Frodo nicht mehr am Leben ist. Auch Merry und Gandalf trugen ihren Teil dazu bei – sie rösteten Hefekloßstücke über dem offenen Feuer. Merry biss herzhaft in einen dampfenden Hefekloß. „Das ist echt lecker! Dass muss man Saruman mal lassen!"Auch Gandalf langte kräftig zu. „Ja, da hast du recht. Armer Frodo, aber dieser Hefekloß! So fluffig und süß! Genau richtig dosiert die Zutaten, keine Klumpen, kein gar nichts, wirklich perfekt! Mhhhhh, was würde ich nicht für ein paar gekochte Früchte geben!"