Disclaimer: Dragon Ball gehört mir nicht.
Na ja, so ein Sajajins wäre schon ziemlich teuer in der Unterhaltung, oder
nicht? Wenn man an diese Essensberge denkt, die der jeden Tag vertilgt und
dann diese Zerstörungswut! Das hält wirklich kein Portemonnaie aus.
Kapitel I: Der erste Schultag
Aino, Azuko half ihrem Vater die schweren Koffer aus dem Kofferraum ihres Autos zu hieven. "Was hat deine Mutter nur wieder alles eingepackt?" stöhnte ihr Vater. Azuko lachte. "Du kennst sie doch. Wahrscheinlich den halben Hausstand." "Ja." brummte ihr Vater. "und wir dürfen alles schleppen. Wo ist sie überhaupt?" "Mama ist mit Kaori in dem Geschäft dort drüben verschwunden." "Oh nein." stöhnte Herr Aino während er sich die Schweißperlen mit einem Taschentuch von der Stirn wischte. "Deine Mutter treibt mich eines Tages in den Ruin." Azuko grinste. "Dann solltest du ihr nicht immer Geld geben und ihr erzählen, wie gut ihr die neuen Sachen stehen."
Sie warf einen Rucksack über die Schulter und nahm in jede Hand eine Reisetasche. Mit schlurfenden Schritten kämpfte sie sich Stufe um Stufe die Treppen zum Tempel hinauf. "Warum musste ihr Großvater nur in einem Tempel leben, bei dem jeder Besucher so eine lange Treppe zu erklimmen hatte?" fragte sich Azuko wohl zum hundertsten Mal.
Die Luft auf den Stufen vor ihr flimmerte in der heißen Sommerhitze. Seufzend blieb Azuko stehen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und hielt einen Moment inne, um sich auszuruhen. Vom Auto her ertönte die Stimme ihrer Mutter. "Usagi, mein Schatz, was machst du denn da? Lass doch deinen Vater die schweren Taschen tragen. Das ist viel zu anstrengend für dich."
Azuko schnitt eine Grimasse. Sie hasste es, wenn ihre Mutter sie bei ihrem zweiten Vornamen rief. Für ein sechzehnjähriges Mädchen im besten Teenageralter war es mehr als peinlich mit diesem Kosenamen angesprochen zu werden.
Azuko biss die Zähne zusammen und nahm die letzten Stufen in Angriff. Meine Güte, würde diese blöde Treppe denn nie enden?
*
Eine gute Stunde später saß die Familie Aino in einem kleinen, kühlen Zimmer und trank mit Azukos und Kaoris Großvater Tee. Das Gepäck war inzwischen vollständig ausgeladen und im Innenhof des Tempels gestapelt worden.
Nach einer überschwänglichen Begrüßung hatte ihr Großvater sie zunächst zu einer Tasse Tee und Kuchen eingeladen. Azuko, die schon seit Stunden ein nagendes Hungergefühl plagte, hatte nur zu gern das ganze Gepäck stehen lassen, und war der Einladung ihres Großvaters gefolgt. Kaori, die im Gegensatz zu ihrer Schwester wie ein Spatz aß und stets auf Etikette bedacht war, konnte sich wieder einmal über das Verhalten ihrer unmöglichen Schwester echauffieren. Außer ihrer Mutter hörte ihr jedoch nie wirklich jemand zu, wenn sie wieder einmal über die Ungerechtigkeit des ihr auferlegten Schicksals klagte, das ihr so eine Schwester eingebracht hatte.
Azuko interessierte das Gerede ihrer Schwester nicht. Sie kannte Kaori lang genug, um von ihrer größten Angst zu wisse - nämlich das irgendjemand wichtiges sie einmal mit Azuko in Verbindung bringen könnte, und sie Kaori, danach für diese berühmte Persönlichkeit eine Person non Grata sein könnte. Azuko konnte über solche Ängste nur lachen. Was interessierte es schon, was andere von einem dachten.
Im Gegensatz zu Kaori verfügte Azuko über einen außerordentlich guten Appetit, der dank ihrer vielen sportlichen Aktivitäten aber keine weiteren Nebenwirkungen bei ihr zeigte.
Frau Aino, die genau wie ihre jüngste Tochter unter einem gewissen Standesdünkel litt, warf ihrer ältesten Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu, als diese nach einem weiteren Stück Kuchen griff. "Usagi, wenn du weiter so viel isst, gehst du auseinander wie ein Hefeteilchen" Azuko zuckte mit den Achseln. "Ach, das trainiere ich schon wieder ab, Mama. Keine Sorge, du wirst mich auch weiterhin vorzeigen können."
Ihr Vater hüstelte diskret hinter vorgehaltener Hand. Azukos Großvater aber lächelte. "Mädchen in deinem Alter müssen ordentlich essen. Schließlich befindest du dich noch im Wachstum." Begleitet wurden diese Worte von einem anzüglichen Grinsen. Herr Aino errötete daraufhin bis zu den Haarwurzeln. "Vater!" murmelte er verlegen. „Es ist wohl besser, wenn wir jetzt das Gepäck reintragen und die Mädchen sich einrichten können."Frau Aino nickte zustimmend. Azuko schnappte sich rasch ein drittes Stück Kuchen, bevor sie ihrem Vater nach draußen folgte.
*
Am nächsten Morgen standen Kaori und Azuko mit einem Rucksack ausgestattet vor der neuen Schule. "Oh, die sieht aber nicht sehr einladend aus." murmelte Kaori enttäuscht und blickte abfällig auf das schlichte Backsteingebäude. "Da gibt es keine Boutiquen im Erdgeschoss wie bei uns in Sapporo." Jammerte sie.
Azuko warf Kaori einen genervten Blick zu. "Oh Mann, Kaori, gibt es in deinem kleinen Hohlkopf eigentlich noch etwas anderes außer Klamotten? Zumindest scheint diese Schule über ausgezeichnete Sportanlagen zu verfügen. Sie mal die ganzen Hinweisschilder dort drüben." "Hoffentlich bieten die auch andere Kurse an." maulte Kaori. „Schließlich ist nicht jeder so ein fanatischer Sportler wie du."
Azuko zuckte mit den Achseln. "Kann schon sein. Gehen wir?" Karoi nickte. "Also dann, auf in die Höhle des Löwen." murmelte Azuko und machte sich mit Kaori im Schlepptau auf den Weg zur Eingangstür.
Die Familie Aino hatte bis vor kurzen in Sapporo gelebt, eine kleinere Stadt im nördlichen Teil des Landes. Kaoris und Azukos Vater war ein bekannter Architekt, der viele Aufträge im In- und Ausland erledigte. Die letzten Jahre waren sie aufgrund seines Berufes einige Male umgezogen oder zwischen einem Wohnsitz im Ausland und Sapporo hin und her gependelt.
Aktuell hatte ihr Vater wieder einen Auftrag aus dem Ausland bekommen und musste nun für mindestens ein Jahr nach Paris gehen. Da Azuko vor einem wichtigen Schulabschluss stand, hatten ihre Eltern beschlossen, sie und ihre Schwester bei ihrem Großvater in der westlichen Hauptstadt unterzubringen. Zwar bedeutete dies wieder einen Schulwechsel für die zwei, doch waren die Unterschiede im Gegensatz zu den Schulen im Ausland nicht so gravierend, als dass sie sich hätten Sorgen machen müssen, das Azuko ihre Prüfungen vielleicht nicht bestehen würde.
Azuko war aufgrund einiger Erlebnisse in den letzten Monaten sehr froh gewesen, Sapporo den Rücken zu kehren und zu ihrem Großvater zu ziehen. Hinzu kam, dass ihre Brieffreundin Hikari in der westlichen Hauptstadt lebte und dieselbe Schule besuchte wie sie.
Hikari war es auch gewesen, die ihr erzählt hatte, dass an ihrer neuen Schule Turniere in der rythmischen Kampfsportgymnastik ausgetragen wurden; etwas was in Sapporo höchstens einmal im Jahr vorkam, da dieser Sport dort nicht besonders populär war.
*
Eine halbe Stunde später hatten sich Kaoris und Azukos Wege getrennt. Nach einem kurzen Besuch im Büro des Direktors, hatte man sie zu ihren neuen Klassenzimmern geführt.
Azuko stand nun allein vor ihrer neuen Klasse und verbeugte sich. "Konichiwa, mein Name ist Aino, Azuko. Ich stamme aus Sapporo und bin sechzehn Jahre alt."
Die Lehrerin lächelte sie freundlich an. "Wir heißen dich herzlich willkommen, Azuko. Setz dich doch dort drüben auf den freien Platz." Zur Klasse gewandt, meinte sie: "Ich hoffe, ihr werdet Azuko helfen, sich schnell bei uns einzuleben und neue Freunde zu finden."
Azuko ging auf ihren neuen Platz zu und setzte sich. Sie holte ihre Bücher hervor und sah sich vorsichtig ihre neuen Mitschüler an. Die Klasse bestand jeweils zur Hälfte aus Jungen und Mädchen. Eine gute Mischung fand Azuko. Leider war Hikari nicht in ihrer Klasse, aber das machte ja nichts. Sie konnten sich in den Pausen treffen.
Das Mädchen hinter ihr lehnte sich vor und tippte Azuko auf die Schulter. "Hi, ich bin Padme. Soll ich dir später die Schule und die Sportanlagen zeigen?" "Das wäre sehr nett." flüsterte Azuko zurück. "Fein." Das Mädchen setzte sich wieder hin und die beiden konzentrierten sich auf den Unterricht.
*
"Das ist ja klasse." jubelte Azuko zwei Stunden später, als sie mit Padme durch die Sporthalle schlenderte und einige Mädchen bei der rhythmischen Sportgymnastik zu sah. "Einfach toll. Kann ich da auch mitmachen?"
Padme lachte. "Wenn du willst, aber ich würde mir das an deiner Stelle gut überlegen. Das Training ist wirklich höllisch. Wir treffen uns jeden Nachmittag nach der Schule. Wenn du Lust hast, kannst du ja heute mal eine Probestunde mitmachen." Azuko nickte.
"Gut, dann stelle ich dich unserer Lehrerin vor." Meinte Padme. „Ich mache übrigens auch rhythmische Sportgymnastik. Aber ich bin nicht gerade eine Leuchte. Zu faul meint unsere Lehrerin immer."
Azuko schüttelte den Kopf. "Ach was, wer diesen Sport macht, kann gar nicht faul sein." "Na, ich schon, aber..." Weiter kam Padme nicht. Die Tür zur Sporthalle flog krachend auf. "Hey Leute, kommt schnell. Das müsst ihr sehen. Zero hat sich mit Momokos Freund angelegt. Sie prügeln sich vor der Turnhalle."
Azuko drehte sich zu Padme um. "Wer ist denn Zero?" "Der Spinner der Schule, wenn du mich fragst, aber ein Großteil der Mädchen steht auf ihn. Er ist unser Karatechampion." "Aha, und wer ist diese Momoko?" "Momoko Kansaki geht in unsere Nachbarklasse. Zero steht auf sie, aber er hat keine Schnitte bei ihr. Sie hat nämlich einen total süßen und ultracoolen Freund. Komm schnell. Ich will auf gar keinen Fall verpassen, wie Zero eins auf die Mütze bekommt."
Azuko folgte Padme aus der Sporthalle. "Aber er ist doch Karatechampion hast du gesagt, wieso..." Padme lachte. "Du kennst Trunks nicht. Gegen den hat er keine Chance. Sieh nur, da sind die zwei ja." Padme bremste, und Azuko, die die beiden Jungs angestarrt hatte, prallte unsanft gegen sie. "Oh sorry." murmelte sie. Es hatte sich bereits eine ganze Traube Schüler eingefunden, die den Kampf neugierig beobachtete.
Azuko musterte die beiden. Es war sofort klar, wer wer war. Der blonde Junge am Boden musste Zero sein. Er heulte, stellte Azuko verächtlich fest. Ihr Blick wanderte zu den zweiten Jungen. Das war also dieser Trunks. Lila Haare und ganz schön muskulös. Gar nicht übel. Padme hatte Recht. Trunks hatte die Arme lässig vor der Brust verschränkt und starrte Zero höhnisch an. "Lass die Finger von meinem Mädchen, Zero." murmelte er. Dann ganz plötzlich hob er vom Boden ab und schwebte gut fünf Meter über Zero in der Luft.
"Ach und Zero, ich soll dir einen schönen Gruß von Momokos Stiefvater bestellen. Wenn du ihm das nächste Mal über den Weg läufst, bricht er dir jeden Knochen einzeln im Leib." Der Junge mit den lila Haaren lachte gehässig und tippte sich an die Stirn. "Und tschüß." Mit einem Wahnsinns Tempo flog er davon.
Azuko starrte ihm mit offenem Mund nach. Das gab es ja wohl nicht. Wie konnte der Typ fliegen? Padme sah sie von der Seite an. "Süß dieser Trunks, nicht wahr?" "Pah." schnaufte Azuko. "Ziemlich eingebildet, finde ich." Padme zuckte mit den Schultern. "Wie du meinst. Wir sollten jetzt wieder reingehen. Die Pause ist fast zu ende." Azuko nickte und folgte ihr. Sie war immer noch ein wenig fassungslos über das, was sie gerade gesehen hatte.
*
Weitere zwei Stunden läutete die Schulglocke zur Mittagspause. Azuko hat sich Essen von Zuhause mitgebracht, da sie aus langjähriger Erfahrung wusste, wie schlecht Schulcafeterien sein konnten. Zusammen mit Padme und zwei anderen Mädchen hatte sie es sich im Schulgarten auf einer Bank bequem gemacht und aß ihre Reisbällchen.
Azuko hatte dem Schulhof den Rücken zugewandt. So bemerkte sie die winkende Kaori nicht, die langsam auf sie zugelaufen kam.
"Usagi, das bist du ja. Ich muss dir etwas ganz tolles er..." Weiter kam sie nicht. Azuko sprang mit hochrotem Kopf, die Essstäbchen kampfbereit in der Hand. Padme, Hikari und ein anderes Mädchen Namens Yuri starrten sie überrascht an. "Usagi?" fragten sie wie aus einem Mund. "Kaori! Ich bring dich um." schrie Azuko aus vollem Halse. "Usagi?" fragten die drei Mädchen noch einmal und bekamen große Augen. "Das ist mein zweiter Vorname." schimpfte Azuko.
Mit einem Salto sprang sie von der Bank über die anderen hinweg auf den Boden. Kaori hüpfte in die Luft. "Uuuuuäähhh." schrie sie und nahm die Beine in die Hand. Azuko rannte die Essstäbchen schwingend hinter ihr her. Die drei Mädchen auf der Bank blieben in eine Staubwolke gehüllte sitzend. "Sie heißt Usagi? fragte Yuri völlig perplex und sah die nickende Padme an.
*
Azuko blieb schwer atmend stehen und lehnte sich gegen eine Hauswand. Puh, mit vollem Magen war das nichts. Aber wenn sie Kaori in die Finger bekam - Azuko knackte bedrohlich mit ihren Fingerknöcheln. Sie hatte sie gewarnt, sie nie wieder so zu nennen und vor allem nicht vor anderen Leuten. Meine Güte, war das peinlich. Azuko errötete, als sie an die Gesichter der anderen Mädchen dachte. So ein blöder Name, und den hatte sie nur ihrer Großtante mütterlicherseits zu verdanken. Azuko seufzte schwer und machte sich auf den Rückweg zu den anderen.
*
Kaori stand hinter der nächsten Ecke und lugte vorsichtig um die Mauer. Sie atmete erleichtert auf. Ein Glück, Azuko hatte aufgegeben und ging zurück. Es war wohl besser, ihr ein wenig aus dem Weg zu gehen.
Das sie sich auch immer gleich so aufregen musste, wenn sie sie Usagi nannte. Dabei hatte sie ihr doch nur erzählen wollen, dass es hier einen Etiketteclub gab, dem sie sogleich beigetreten war. Vielleicht war es angebracht, Azuko gleich mit an zumelden -. dder vielleicht lieber doch nicht. Das schlechte Benehmen ihrer Schwester würde sonst auf sie zurückfallen.
*
Azuko wärmte sich mit Gymnastikübungen auf. In ihrer alten Schule hatte sie neben der rhythmischen Sportgymnastik auch Karate- und Kendokurse besucht. Mit ihrer Freundin Akane hatte sie abends dann noch rhythmische Kampfsportgymnastik trainiert. Neben dem Essen gab es für Azuko nichts Größeres als Sport.
Padme, ihre neue Bekannte, gesellte sich zu ihr. "Sag mal Azuko, nennt deine ganze Familie dich Usagi?" "Leider ja. Ich versuche ja immer wieder es ihnen abzugewöhnen, aber mit wenig Erfolg wie du an meiner Schwester siehst." "Naja, wir werden es nicht weitererzählen." "Danke." Azuko machte einen Spagat und lehnte sich nach vorne auf ihr Bein, um die Sehnen noch weiter zu dehnen. Dann richtete sie sich wieder auf und machte aus der Spagatstellung einen Salto rückwärts.
Padme sah sie mit großen Augen an. "Wow, du bist ja wahnsinnig gelenkig." Azuko zuckte mit den Schultern. Sie griff nach einem der Bälle und begann ihre alte Kür zu turnen. Persönlich mochte sie das Band am liebsten. Es stellte die beste Waffe dar. Hikari beobachtete ihre Freundin zufrieden. Azuko war wirklich gut. Vielleicht würde es bei der nächsten Meisterschaften für einen Sieg reichen.
*
Im Haus der Familie Briefs in der Caspole Corp. saßeb Trunks und sein Freund Son Goten am Küchentisch und vertilgten eine Familienpizza. Zwischen zwei Bissen fragte Trunks:" Sag mal, Son Goten, hast du eigentlich schon wieder etwas mit'ner Schnecke laufen?" "Ach," Son Goten zuckte mit den Achseln und lächelte das berühmt, berüchtigte Lächeln der Goku-Familie. "Das ist nichts Ernstes. Nur eine nette Bekannte. Wir waren zweimal zusammen im Kino."
"Und, hast du sie geküsst?" Son Goten sah seinen Freund überrascht an. "Wieso? Sie ist doch nicht meine Freundin." Trunks stöhnte und schlug sich gegen die Stirn. "Oh Mann, Son Goten. Solche Schnecken wollen doch geküsst und ein bisschen begrabscht werden. Wie kannst du dir eine solche Gelegenheit entgehen lassen. Meine Güte, hast du den gar nichts von deinem Cousin Van gelernt?" Son Goten gähnte. "Ach, ich weiß nicht. Das ist nicht so mein Fall." Uaaahhh." stöhnte Trunks und fiel mit seinem Stuhl um.
Son Goten stand auf und lehnte sich mit überraschtem Gesicht über den Tisch. "Was ist denn mit dir los, Trunks?" fragte er. Darauf bekam er nur ein neuerliches Stöhnen als Antwort.
*
Vegeta, Bulma und Chi Chi saßen im Garten der Familie Goku und sahen Son Goku zu, wie er zusammen mit seiner kleinen Tochter Chibi auf dem Boden herumtollte. Chibi war jetzt zwei Jahre alt und Son Gokus ganzer Stolz. Nach zwei Söhnen hatte er nun endlich auch so eine süße Tochter wie Vegeta bekommen.
Chihi lächelte nachsichtig. "Möchtet ihr noch ein Stück Kuchen?" Bulma nickte und reichte Chi Chi ihren Teller. Vegeta starrte Son Goku an. Was würden nur ihre Feinde sagen, wenn sie Kakarott so sehen konnten. Ein Sajajins der auf dem Boden spielte. Unfassbar. Vegeta stand auf. "Hey Kakarott, wie wäre es mit einer Runde Sparring." "Nicht in meinem Garten." schrie Chi Chi auf. "Geht in die Berge, wenn ihr euch prügeln wollt. Ich habe keine Lust wieder alles neu zu bepflanzen, nur weil ihr euch nicht beherrschen könnt."
Son Goku lachte und stand mit seiner Tochter im Arm auf. "Keine schlechte Idee, Vegeta. Warum fliegen wir nicht zu euch. Dann können Trunks und Son Goten gleich mittrainieren. Würde den beiden bestimmt ganz gut tun." Vegeta grunzte. "Deinem Sohn vielleicht. Trunks ist besser in Form." Son Goku zuckte mit den Schultern. "Kann schon sein." Er gab Chi Chi die kleine Chibi in den Arm. "Also dann bis später." Schon hob er vom Boden ab, winkte noch einmal lässig und folg Richtung Capsole Corp. davon..
Vegeta sah Bulma an. "Nimmst du nachher Momoko mit. Ich hatte ihr versprochen, sie und Bra nach dem Schwimmen abzuholen." Bulma hob eine Braue. "Typisch. Na verschwinde schon. Ich kümmere mich um die beiden. Sag Trunks, das Momoko heute vorbeikommt. Er soll sein Zimmer vorher aufräumen." Vegeta sah seine Frau ungläubig an. "Das ist Frauensache. Momoko kann sich darum kümmern, wenn sie wieder da ist." Damit schwebte er in die Luft und flog Son Goku hinter her.
*
Azuko trainierte den ganzen Nachmittag. Die Lehrerin war begeistert. Schließlich zeigte die große Uhr in der Sporthalle halb sechs an. "Zeit zusammenzupacken, Mädchen." rief die Lehrerin und klatschte in die Hände. "Sucht rasch eure Geräte zusammen und dann ab unter die Duschen."
Azuko und Hikari wickelten ihre Bänder auf und sammelten ihre Kegel, Reifen und Bälle ein. Gerade als sie sich auf den Weg zur Umkleidekabine machen wollten, betrat Kaori die Turnhalle. Azuko winkte ihr zu und lief ihr entgegen. "Was machst du denn hier, Kaori? Ich dachte, du wärst längst zu Hause?" "Mum und Dad schicken mich. Sie wollen gleich fahren." maulte Kaori. "Oh Mist, das hatte ich ganz vergessen. Ihr Flieger geht ja schon um halb neun. Warte einen Moment, ich ziehe mich nur schnell um. Duschen kann ich zu Hause." Kaori nickte. "Ich geh schon mal nach draußen." "O.k. bis gleich." Azuko flitzte hinter Hikari her in die Umkleidekabine. Die anderen Mädchen standen schon unter den Duschen, als Azuko ihren Spinnt erreichte und ihre Sachen herausnahm. Sie wollte gerade ihr Trikot abstreifen, als sie eine Bewegung hinter sich bemerkte und herumfuhr. Ein etwa fünfjähriger Junge stand vor ihr. Azuko lief rot an. "Hey, was machst du hier? Das sind die Mädchenumkleiden!" fauchte sie den Kleinen an. Der blieb stehen und musterte sie frech von oben bis unten.
"Geile Figur, Schnecke." antwortete er nur ungerührt. "Wie bitte?" Azuko traute ihren Ohren nicht. Was hatte der Kleine da gesagt? Ihr Gesicht wurde um noch eine Nuance roter und sie biss die Zähne zusammen. "Was fällt dir ein. Mach das du hier raus kommst!" schrie sie. Der Kleine wich einen Schritt zurück.
"Cool, du bist genauso aufbrausend wie meine Schwester. Hey, wie wäre es, wenn wir mal zusammen ins Kino gehen?" Azuko murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Ein Knirps bat sie um ein Date. Das war zu viel. In den Händen hatte sie noch immer ihr Band vom Training und ihre Tasche, die sie gerade aus dem Spinnt gezogen hatte. Die Tasche fiel klirrend zu Boden. Azuko entwickelte mit nur einem Schwung des Handgelenks ihr Band.
"Hör mal Kleiner, du solltest hier schleunigst verschwinden oder ich verpass dir eine ordentliche Tracht Prügel." Der Junge grinste noch breiter und nahm eine Kampfstellung ein. "Versuch es doch. Ich habe einen guten Lehrer."
Azuko verlor den letzten Rest ihrer Beherrschung. Das Band schwirrte durch die Luft. "Ha!" brüllte der Kleine. "Mit so einem Band kannst du mich nicht besiegen, Schnecke." "Das," antworte Azuko mit ruhiger Stimme, "wollen wir doch mal sehen." Und dann ging es los. Die Beiden wirbelten über den Gang. Der Junge war wirklich verdammt schnell, doch Azuko hatte nicht umsonst Jahre lang an ihrer Technik und ihrer Kondition gearbeitet. Die beiden flogen durch die Luft. "Der Knirps hatte nicht zuviel versprochen. Er war flink und wendig. Außerdem konnte er verdammt gut springen." dachte Azuko.
Sie täuschte einen Rückzug vor und machte dann noch aus der Rückweichbewegung einen Salto vorwärts. Mitten im Flug wirbelte sie das Band und im nächsten Moment fand sich der Junge eingewickelt auf dem Boden wieder. Azuko landete genau über ihm, so dass ihre Füsse links und rechts von seiner Brust standen. Er atmete schnell, grinste aber immer noch. "Echt turbogeil. So etwas habe ich noch nie gesehen. Kann ich das auch lernen?" Azuko fiel die Kinnlade herunter. Das gab es ja wohl nicht. Jeder andere wäre vor Schreck wie gelähmt gewesen oder hätte sich über die Niederlage geärgert. Sie musste sich zunächst einmal räuspern, bevor sie ihm antworten konnte.
"Mmh, das ist nur eine Mädchensportart. Man nennt das rhythmische Kampfsportgymnastik." "Dann muss ich Pan davon erzählen. Die will das bestimmt lernen." Azuko schüttelte ungläubig den Kopf. "Oh Mann, dir stopft wohl nichts dein freches Mundwerk. Wie heißt du überhaupt?" "Kenshi und du?" "Azuko. Los, setz dich mal auf, dann kann ich das Band lösen ohne es zu verknoten." "Und was passiert, wenn ich das nicht tue?" fragte Kenshi keck. "Dann...." Azuko lächelte böse. "würde ich dich einfach durch die Luft wirbeln und du würdest gegen die nächste Wand klatschen." "Oh." Kenshi beeilte sich damit, sich aufzusetzen. Azuko löste das Band mit einem Ruck und fing es ein. "Ich habe keine Zeit mehr, weiter mit dir zu schwatzen. Meine Schwester wartet schon auf mich. Also mach es gut, Kenshi und lass dich nicht auch noch von den anderen Mädchen erwischen."
Er kratzte sich am Kopf und lachte. "Mach ich. Kann ich dich mal wieder besuchen kommen und Bra mitbringen?" "Von mir aus." rief Azuko und zog einfach ihren Trainingsanzug über das Trikott. "Wir trainieren hier jeden Nachmittag nach der Schule. Komm einfach vorbei." "Fein, Also dann mach's gut." rief Kenshi und flitzte winkend davon.
Azuko sah ihm ein wenig verdattert nach. Was war denn mit ihr los? Hatte sie gerade wirklich diesen frechen Knirps eingeladen, sie wieder zu besuchen. Kopfschüttelnd verstaute Azuko ihr Band im Spinnt und griff nach ihrer Tasche. Sie hätte den Kurzen für seine Unverschämtheit lieber über's Knie legen sollen.
*
Kaori gähnte herzhaft und starrte die Jungs auf dem Fußballplatz an. Da waren ein paar wirklich hübsche Knaben dabei. Vielleicht sollte sie mal zu ihnen hinübergehen. Besonders der blonde Stürmer hatte es ihr angetan.
"Hey, hängst du deinen Tagträumen nach, Kaori?" Azuko stieß ihre Schwester unsanft in die Seite. Erschreckt quietschte Kaori auf und sah ihre Schwester beleidigt an. "Usagi, musst du mich so erschrecken." Azuko lachte. "Selbst Schuld, du musst diese Typen ja auch nicht mit solchen Kuhaugen anstarren." Azuko warf ihre Sporttasche über die Schulter. "Komm jetzt. Wir müssen gehen."
Bedächtig strich Kaori ihre Schuluniform glatt. "An mir liegt es nicht, dass wir so spät dran sind. Du musstest ja unbedingt dieses blöde Training absolvieren." Azuko zuckte mit den Schultern und verschränkte die Hände mit der Tasche hinter dem Kopf.
"Ich habe so einen Hunger. Ich glaube, ich könnte glatt einen Bären verschlingen." "Uäh." schimpfte Kaori. "Du bist so unfein. Statt deines Sports solltest du lieber in den Etiketteclub eintreten. Dort lernst du wenigstens Umgangsformen und eine feinere Ausdrucksweise."
Azuko gähnte gelangweilt. "Ne danke. Das überlasse ich doch lieber dir. Diese dummen Hühner würden mich nur zur Weißglut treiben." "Das sind keine dummen Hühner." murrte Kaori. "Die sind alle sehr nett. Zwei haben mich sogar schon zum Tee bei sich zu Hause eingeladen." "Schön für dich." Azuko warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Verflixt, schon so spät. Los Kaori, wir müssen flitzten, sonst sind unsere Eltern weg, wenn wir den Tempel erreichen." Die beiden Mädchen nahmen die Beine in die Hand und sausten los.
*
Vegeta und Son Goku landeten im Garten der Capsole Corp. Von Trunks und Son Goten fehlte jede Spur.
"Die beiden sind bestimmt im Haus und plündern euren Kühlschrank." meinte Son Goku und kratze sich am Kopf. Vegeta knurrte. "Außer Essen und Mädchen haben die beiden auch nichts im Kopf. In ihrem Alter wussten wir schon besser, was im Leben zählt." Son Goku zuckte mit den Achseln. "Die beiden sind stärker, als wir es in ihrem Alter waren, Vegeta." "Ja, aber sie könnten noch viel besser sein, wenn sie regelmäßig trainieren würden. Schließlich sind wir die letzten der Sajajins. Von uns hängt das Überleben unseres Volkes ab. Es reicht, dass Son Gohan dem Kampf den Rücken zugewandt hat."
Son Goku lächelte ein wenig verlegen. "Ach weißt du, er hat sich immer mehr für Bücher interessiert als für das Kämpfen und Chi Chi ist glücklich darüber." "Wissenschaftler." knurrte Vegeta. "Ein Sajajin ist zum Kämpfen geboren." "Nimm es nicht so schwer." meinte Son Goku lachend. "Immerhin sind aus Trunks und Son Goten zwei ordentliche Kämpfer geworden." "Aber noch nicht gut genug." brummte Vegeta und ging auf das Haus zu.
Son Goku folgte ihm. "Sie haben eben noch ein paar andere Träume und Wünsche. In ihrem Alter ist das doch verständlich." Vegeta warf Son Goku einen schiefen Blick zu. "Kakarott, der Stein auf den du als Kind gefallen bist, muss verdammt groß gewesen sein." "Hey wieso?" fragte Son Goku verblüfft, doch Vegeta antwortete ihm nicht sondern verschwand im Haus.
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Kapitel I: Der erste Schultag
Aino, Azuko half ihrem Vater die schweren Koffer aus dem Kofferraum ihres Autos zu hieven. "Was hat deine Mutter nur wieder alles eingepackt?" stöhnte ihr Vater. Azuko lachte. "Du kennst sie doch. Wahrscheinlich den halben Hausstand." "Ja." brummte ihr Vater. "und wir dürfen alles schleppen. Wo ist sie überhaupt?" "Mama ist mit Kaori in dem Geschäft dort drüben verschwunden." "Oh nein." stöhnte Herr Aino während er sich die Schweißperlen mit einem Taschentuch von der Stirn wischte. "Deine Mutter treibt mich eines Tages in den Ruin." Azuko grinste. "Dann solltest du ihr nicht immer Geld geben und ihr erzählen, wie gut ihr die neuen Sachen stehen."
Sie warf einen Rucksack über die Schulter und nahm in jede Hand eine Reisetasche. Mit schlurfenden Schritten kämpfte sie sich Stufe um Stufe die Treppen zum Tempel hinauf. "Warum musste ihr Großvater nur in einem Tempel leben, bei dem jeder Besucher so eine lange Treppe zu erklimmen hatte?" fragte sich Azuko wohl zum hundertsten Mal.
Die Luft auf den Stufen vor ihr flimmerte in der heißen Sommerhitze. Seufzend blieb Azuko stehen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und hielt einen Moment inne, um sich auszuruhen. Vom Auto her ertönte die Stimme ihrer Mutter. "Usagi, mein Schatz, was machst du denn da? Lass doch deinen Vater die schweren Taschen tragen. Das ist viel zu anstrengend für dich."
Azuko schnitt eine Grimasse. Sie hasste es, wenn ihre Mutter sie bei ihrem zweiten Vornamen rief. Für ein sechzehnjähriges Mädchen im besten Teenageralter war es mehr als peinlich mit diesem Kosenamen angesprochen zu werden.
Azuko biss die Zähne zusammen und nahm die letzten Stufen in Angriff. Meine Güte, würde diese blöde Treppe denn nie enden?
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Eine gute Stunde später saß die Familie Aino in einem kleinen, kühlen Zimmer und trank mit Azukos und Kaoris Großvater Tee. Das Gepäck war inzwischen vollständig ausgeladen und im Innenhof des Tempels gestapelt worden.
Nach einer überschwänglichen Begrüßung hatte ihr Großvater sie zunächst zu einer Tasse Tee und Kuchen eingeladen. Azuko, die schon seit Stunden ein nagendes Hungergefühl plagte, hatte nur zu gern das ganze Gepäck stehen lassen, und war der Einladung ihres Großvaters gefolgt. Kaori, die im Gegensatz zu ihrer Schwester wie ein Spatz aß und stets auf Etikette bedacht war, konnte sich wieder einmal über das Verhalten ihrer unmöglichen Schwester echauffieren. Außer ihrer Mutter hörte ihr jedoch nie wirklich jemand zu, wenn sie wieder einmal über die Ungerechtigkeit des ihr auferlegten Schicksals klagte, das ihr so eine Schwester eingebracht hatte.
Azuko interessierte das Gerede ihrer Schwester nicht. Sie kannte Kaori lang genug, um von ihrer größten Angst zu wisse - nämlich das irgendjemand wichtiges sie einmal mit Azuko in Verbindung bringen könnte, und sie Kaori, danach für diese berühmte Persönlichkeit eine Person non Grata sein könnte. Azuko konnte über solche Ängste nur lachen. Was interessierte es schon, was andere von einem dachten.
Im Gegensatz zu Kaori verfügte Azuko über einen außerordentlich guten Appetit, der dank ihrer vielen sportlichen Aktivitäten aber keine weiteren Nebenwirkungen bei ihr zeigte.
Frau Aino, die genau wie ihre jüngste Tochter unter einem gewissen Standesdünkel litt, warf ihrer ältesten Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu, als diese nach einem weiteren Stück Kuchen griff. "Usagi, wenn du weiter so viel isst, gehst du auseinander wie ein Hefeteilchen" Azuko zuckte mit den Achseln. "Ach, das trainiere ich schon wieder ab, Mama. Keine Sorge, du wirst mich auch weiterhin vorzeigen können."
Ihr Vater hüstelte diskret hinter vorgehaltener Hand. Azukos Großvater aber lächelte. "Mädchen in deinem Alter müssen ordentlich essen. Schließlich befindest du dich noch im Wachstum." Begleitet wurden diese Worte von einem anzüglichen Grinsen. Herr Aino errötete daraufhin bis zu den Haarwurzeln. "Vater!" murmelte er verlegen. „Es ist wohl besser, wenn wir jetzt das Gepäck reintragen und die Mädchen sich einrichten können."Frau Aino nickte zustimmend. Azuko schnappte sich rasch ein drittes Stück Kuchen, bevor sie ihrem Vater nach draußen folgte.
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Am nächsten Morgen standen Kaori und Azuko mit einem Rucksack ausgestattet vor der neuen Schule. "Oh, die sieht aber nicht sehr einladend aus." murmelte Kaori enttäuscht und blickte abfällig auf das schlichte Backsteingebäude. "Da gibt es keine Boutiquen im Erdgeschoss wie bei uns in Sapporo." Jammerte sie.
Azuko warf Kaori einen genervten Blick zu. "Oh Mann, Kaori, gibt es in deinem kleinen Hohlkopf eigentlich noch etwas anderes außer Klamotten? Zumindest scheint diese Schule über ausgezeichnete Sportanlagen zu verfügen. Sie mal die ganzen Hinweisschilder dort drüben." "Hoffentlich bieten die auch andere Kurse an." maulte Kaori. „Schließlich ist nicht jeder so ein fanatischer Sportler wie du."
Azuko zuckte mit den Achseln. "Kann schon sein. Gehen wir?" Karoi nickte. "Also dann, auf in die Höhle des Löwen." murmelte Azuko und machte sich mit Kaori im Schlepptau auf den Weg zur Eingangstür.
Die Familie Aino hatte bis vor kurzen in Sapporo gelebt, eine kleinere Stadt im nördlichen Teil des Landes. Kaoris und Azukos Vater war ein bekannter Architekt, der viele Aufträge im In- und Ausland erledigte. Die letzten Jahre waren sie aufgrund seines Berufes einige Male umgezogen oder zwischen einem Wohnsitz im Ausland und Sapporo hin und her gependelt.
Aktuell hatte ihr Vater wieder einen Auftrag aus dem Ausland bekommen und musste nun für mindestens ein Jahr nach Paris gehen. Da Azuko vor einem wichtigen Schulabschluss stand, hatten ihre Eltern beschlossen, sie und ihre Schwester bei ihrem Großvater in der westlichen Hauptstadt unterzubringen. Zwar bedeutete dies wieder einen Schulwechsel für die zwei, doch waren die Unterschiede im Gegensatz zu den Schulen im Ausland nicht so gravierend, als dass sie sich hätten Sorgen machen müssen, das Azuko ihre Prüfungen vielleicht nicht bestehen würde.
Azuko war aufgrund einiger Erlebnisse in den letzten Monaten sehr froh gewesen, Sapporo den Rücken zu kehren und zu ihrem Großvater zu ziehen. Hinzu kam, dass ihre Brieffreundin Hikari in der westlichen Hauptstadt lebte und dieselbe Schule besuchte wie sie.
Hikari war es auch gewesen, die ihr erzählt hatte, dass an ihrer neuen Schule Turniere in der rythmischen Kampfsportgymnastik ausgetragen wurden; etwas was in Sapporo höchstens einmal im Jahr vorkam, da dieser Sport dort nicht besonders populär war.
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Eine halbe Stunde später hatten sich Kaoris und Azukos Wege getrennt. Nach einem kurzen Besuch im Büro des Direktors, hatte man sie zu ihren neuen Klassenzimmern geführt.
Azuko stand nun allein vor ihrer neuen Klasse und verbeugte sich. "Konichiwa, mein Name ist Aino, Azuko. Ich stamme aus Sapporo und bin sechzehn Jahre alt."
Die Lehrerin lächelte sie freundlich an. "Wir heißen dich herzlich willkommen, Azuko. Setz dich doch dort drüben auf den freien Platz." Zur Klasse gewandt, meinte sie: "Ich hoffe, ihr werdet Azuko helfen, sich schnell bei uns einzuleben und neue Freunde zu finden."
Azuko ging auf ihren neuen Platz zu und setzte sich. Sie holte ihre Bücher hervor und sah sich vorsichtig ihre neuen Mitschüler an. Die Klasse bestand jeweils zur Hälfte aus Jungen und Mädchen. Eine gute Mischung fand Azuko. Leider war Hikari nicht in ihrer Klasse, aber das machte ja nichts. Sie konnten sich in den Pausen treffen.
Das Mädchen hinter ihr lehnte sich vor und tippte Azuko auf die Schulter. "Hi, ich bin Padme. Soll ich dir später die Schule und die Sportanlagen zeigen?" "Das wäre sehr nett." flüsterte Azuko zurück. "Fein." Das Mädchen setzte sich wieder hin und die beiden konzentrierten sich auf den Unterricht.
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"Das ist ja klasse." jubelte Azuko zwei Stunden später, als sie mit Padme durch die Sporthalle schlenderte und einige Mädchen bei der rhythmischen Sportgymnastik zu sah. "Einfach toll. Kann ich da auch mitmachen?"
Padme lachte. "Wenn du willst, aber ich würde mir das an deiner Stelle gut überlegen. Das Training ist wirklich höllisch. Wir treffen uns jeden Nachmittag nach der Schule. Wenn du Lust hast, kannst du ja heute mal eine Probestunde mitmachen." Azuko nickte.
"Gut, dann stelle ich dich unserer Lehrerin vor." Meinte Padme. „Ich mache übrigens auch rhythmische Sportgymnastik. Aber ich bin nicht gerade eine Leuchte. Zu faul meint unsere Lehrerin immer."
Azuko schüttelte den Kopf. "Ach was, wer diesen Sport macht, kann gar nicht faul sein." "Na, ich schon, aber..." Weiter kam Padme nicht. Die Tür zur Sporthalle flog krachend auf. "Hey Leute, kommt schnell. Das müsst ihr sehen. Zero hat sich mit Momokos Freund angelegt. Sie prügeln sich vor der Turnhalle."
Azuko drehte sich zu Padme um. "Wer ist denn Zero?" "Der Spinner der Schule, wenn du mich fragst, aber ein Großteil der Mädchen steht auf ihn. Er ist unser Karatechampion." "Aha, und wer ist diese Momoko?" "Momoko Kansaki geht in unsere Nachbarklasse. Zero steht auf sie, aber er hat keine Schnitte bei ihr. Sie hat nämlich einen total süßen und ultracoolen Freund. Komm schnell. Ich will auf gar keinen Fall verpassen, wie Zero eins auf die Mütze bekommt."
Azuko folgte Padme aus der Sporthalle. "Aber er ist doch Karatechampion hast du gesagt, wieso..." Padme lachte. "Du kennst Trunks nicht. Gegen den hat er keine Chance. Sieh nur, da sind die zwei ja." Padme bremste, und Azuko, die die beiden Jungs angestarrt hatte, prallte unsanft gegen sie. "Oh sorry." murmelte sie. Es hatte sich bereits eine ganze Traube Schüler eingefunden, die den Kampf neugierig beobachtete.
Azuko musterte die beiden. Es war sofort klar, wer wer war. Der blonde Junge am Boden musste Zero sein. Er heulte, stellte Azuko verächtlich fest. Ihr Blick wanderte zu den zweiten Jungen. Das war also dieser Trunks. Lila Haare und ganz schön muskulös. Gar nicht übel. Padme hatte Recht. Trunks hatte die Arme lässig vor der Brust verschränkt und starrte Zero höhnisch an. "Lass die Finger von meinem Mädchen, Zero." murmelte er. Dann ganz plötzlich hob er vom Boden ab und schwebte gut fünf Meter über Zero in der Luft.
"Ach und Zero, ich soll dir einen schönen Gruß von Momokos Stiefvater bestellen. Wenn du ihm das nächste Mal über den Weg läufst, bricht er dir jeden Knochen einzeln im Leib." Der Junge mit den lila Haaren lachte gehässig und tippte sich an die Stirn. "Und tschüß." Mit einem Wahnsinns Tempo flog er davon.
Azuko starrte ihm mit offenem Mund nach. Das gab es ja wohl nicht. Wie konnte der Typ fliegen? Padme sah sie von der Seite an. "Süß dieser Trunks, nicht wahr?" "Pah." schnaufte Azuko. "Ziemlich eingebildet, finde ich." Padme zuckte mit den Schultern. "Wie du meinst. Wir sollten jetzt wieder reingehen. Die Pause ist fast zu ende." Azuko nickte und folgte ihr. Sie war immer noch ein wenig fassungslos über das, was sie gerade gesehen hatte.
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Weitere zwei Stunden läutete die Schulglocke zur Mittagspause. Azuko hat sich Essen von Zuhause mitgebracht, da sie aus langjähriger Erfahrung wusste, wie schlecht Schulcafeterien sein konnten. Zusammen mit Padme und zwei anderen Mädchen hatte sie es sich im Schulgarten auf einer Bank bequem gemacht und aß ihre Reisbällchen.
Azuko hatte dem Schulhof den Rücken zugewandt. So bemerkte sie die winkende Kaori nicht, die langsam auf sie zugelaufen kam.
"Usagi, das bist du ja. Ich muss dir etwas ganz tolles er..." Weiter kam sie nicht. Azuko sprang mit hochrotem Kopf, die Essstäbchen kampfbereit in der Hand. Padme, Hikari und ein anderes Mädchen Namens Yuri starrten sie überrascht an. "Usagi?" fragten sie wie aus einem Mund. "Kaori! Ich bring dich um." schrie Azuko aus vollem Halse. "Usagi?" fragten die drei Mädchen noch einmal und bekamen große Augen. "Das ist mein zweiter Vorname." schimpfte Azuko.
Mit einem Salto sprang sie von der Bank über die anderen hinweg auf den Boden. Kaori hüpfte in die Luft. "Uuuuuäähhh." schrie sie und nahm die Beine in die Hand. Azuko rannte die Essstäbchen schwingend hinter ihr her. Die drei Mädchen auf der Bank blieben in eine Staubwolke gehüllte sitzend. "Sie heißt Usagi? fragte Yuri völlig perplex und sah die nickende Padme an.
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Azuko blieb schwer atmend stehen und lehnte sich gegen eine Hauswand. Puh, mit vollem Magen war das nichts. Aber wenn sie Kaori in die Finger bekam - Azuko knackte bedrohlich mit ihren Fingerknöcheln. Sie hatte sie gewarnt, sie nie wieder so zu nennen und vor allem nicht vor anderen Leuten. Meine Güte, war das peinlich. Azuko errötete, als sie an die Gesichter der anderen Mädchen dachte. So ein blöder Name, und den hatte sie nur ihrer Großtante mütterlicherseits zu verdanken. Azuko seufzte schwer und machte sich auf den Rückweg zu den anderen.
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Kaori stand hinter der nächsten Ecke und lugte vorsichtig um die Mauer. Sie atmete erleichtert auf. Ein Glück, Azuko hatte aufgegeben und ging zurück. Es war wohl besser, ihr ein wenig aus dem Weg zu gehen.
Das sie sich auch immer gleich so aufregen musste, wenn sie sie Usagi nannte. Dabei hatte sie ihr doch nur erzählen wollen, dass es hier einen Etiketteclub gab, dem sie sogleich beigetreten war. Vielleicht war es angebracht, Azuko gleich mit an zumelden -. dder vielleicht lieber doch nicht. Das schlechte Benehmen ihrer Schwester würde sonst auf sie zurückfallen.
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Azuko wärmte sich mit Gymnastikübungen auf. In ihrer alten Schule hatte sie neben der rhythmischen Sportgymnastik auch Karate- und Kendokurse besucht. Mit ihrer Freundin Akane hatte sie abends dann noch rhythmische Kampfsportgymnastik trainiert. Neben dem Essen gab es für Azuko nichts Größeres als Sport.
Padme, ihre neue Bekannte, gesellte sich zu ihr. "Sag mal Azuko, nennt deine ganze Familie dich Usagi?" "Leider ja. Ich versuche ja immer wieder es ihnen abzugewöhnen, aber mit wenig Erfolg wie du an meiner Schwester siehst." "Naja, wir werden es nicht weitererzählen." "Danke." Azuko machte einen Spagat und lehnte sich nach vorne auf ihr Bein, um die Sehnen noch weiter zu dehnen. Dann richtete sie sich wieder auf und machte aus der Spagatstellung einen Salto rückwärts.
Padme sah sie mit großen Augen an. "Wow, du bist ja wahnsinnig gelenkig." Azuko zuckte mit den Schultern. Sie griff nach einem der Bälle und begann ihre alte Kür zu turnen. Persönlich mochte sie das Band am liebsten. Es stellte die beste Waffe dar. Hikari beobachtete ihre Freundin zufrieden. Azuko war wirklich gut. Vielleicht würde es bei der nächsten Meisterschaften für einen Sieg reichen.
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Im Haus der Familie Briefs in der Caspole Corp. saßeb Trunks und sein Freund Son Goten am Küchentisch und vertilgten eine Familienpizza. Zwischen zwei Bissen fragte Trunks:" Sag mal, Son Goten, hast du eigentlich schon wieder etwas mit'ner Schnecke laufen?" "Ach," Son Goten zuckte mit den Achseln und lächelte das berühmt, berüchtigte Lächeln der Goku-Familie. "Das ist nichts Ernstes. Nur eine nette Bekannte. Wir waren zweimal zusammen im Kino."
"Und, hast du sie geküsst?" Son Goten sah seinen Freund überrascht an. "Wieso? Sie ist doch nicht meine Freundin." Trunks stöhnte und schlug sich gegen die Stirn. "Oh Mann, Son Goten. Solche Schnecken wollen doch geküsst und ein bisschen begrabscht werden. Wie kannst du dir eine solche Gelegenheit entgehen lassen. Meine Güte, hast du den gar nichts von deinem Cousin Van gelernt?" Son Goten gähnte. "Ach, ich weiß nicht. Das ist nicht so mein Fall." Uaaahhh." stöhnte Trunks und fiel mit seinem Stuhl um.
Son Goten stand auf und lehnte sich mit überraschtem Gesicht über den Tisch. "Was ist denn mit dir los, Trunks?" fragte er. Darauf bekam er nur ein neuerliches Stöhnen als Antwort.
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Vegeta, Bulma und Chi Chi saßen im Garten der Familie Goku und sahen Son Goku zu, wie er zusammen mit seiner kleinen Tochter Chibi auf dem Boden herumtollte. Chibi war jetzt zwei Jahre alt und Son Gokus ganzer Stolz. Nach zwei Söhnen hatte er nun endlich auch so eine süße Tochter wie Vegeta bekommen.
Chihi lächelte nachsichtig. "Möchtet ihr noch ein Stück Kuchen?" Bulma nickte und reichte Chi Chi ihren Teller. Vegeta starrte Son Goku an. Was würden nur ihre Feinde sagen, wenn sie Kakarott so sehen konnten. Ein Sajajins der auf dem Boden spielte. Unfassbar. Vegeta stand auf. "Hey Kakarott, wie wäre es mit einer Runde Sparring." "Nicht in meinem Garten." schrie Chi Chi auf. "Geht in die Berge, wenn ihr euch prügeln wollt. Ich habe keine Lust wieder alles neu zu bepflanzen, nur weil ihr euch nicht beherrschen könnt."
Son Goku lachte und stand mit seiner Tochter im Arm auf. "Keine schlechte Idee, Vegeta. Warum fliegen wir nicht zu euch. Dann können Trunks und Son Goten gleich mittrainieren. Würde den beiden bestimmt ganz gut tun." Vegeta grunzte. "Deinem Sohn vielleicht. Trunks ist besser in Form." Son Goku zuckte mit den Schultern. "Kann schon sein." Er gab Chi Chi die kleine Chibi in den Arm. "Also dann bis später." Schon hob er vom Boden ab, winkte noch einmal lässig und folg Richtung Capsole Corp. davon..
Vegeta sah Bulma an. "Nimmst du nachher Momoko mit. Ich hatte ihr versprochen, sie und Bra nach dem Schwimmen abzuholen." Bulma hob eine Braue. "Typisch. Na verschwinde schon. Ich kümmere mich um die beiden. Sag Trunks, das Momoko heute vorbeikommt. Er soll sein Zimmer vorher aufräumen." Vegeta sah seine Frau ungläubig an. "Das ist Frauensache. Momoko kann sich darum kümmern, wenn sie wieder da ist." Damit schwebte er in die Luft und flog Son Goku hinter her.
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Azuko trainierte den ganzen Nachmittag. Die Lehrerin war begeistert. Schließlich zeigte die große Uhr in der Sporthalle halb sechs an. "Zeit zusammenzupacken, Mädchen." rief die Lehrerin und klatschte in die Hände. "Sucht rasch eure Geräte zusammen und dann ab unter die Duschen."
Azuko und Hikari wickelten ihre Bänder auf und sammelten ihre Kegel, Reifen und Bälle ein. Gerade als sie sich auf den Weg zur Umkleidekabine machen wollten, betrat Kaori die Turnhalle. Azuko winkte ihr zu und lief ihr entgegen. "Was machst du denn hier, Kaori? Ich dachte, du wärst längst zu Hause?" "Mum und Dad schicken mich. Sie wollen gleich fahren." maulte Kaori. "Oh Mist, das hatte ich ganz vergessen. Ihr Flieger geht ja schon um halb neun. Warte einen Moment, ich ziehe mich nur schnell um. Duschen kann ich zu Hause." Kaori nickte. "Ich geh schon mal nach draußen." "O.k. bis gleich." Azuko flitzte hinter Hikari her in die Umkleidekabine. Die anderen Mädchen standen schon unter den Duschen, als Azuko ihren Spinnt erreichte und ihre Sachen herausnahm. Sie wollte gerade ihr Trikot abstreifen, als sie eine Bewegung hinter sich bemerkte und herumfuhr. Ein etwa fünfjähriger Junge stand vor ihr. Azuko lief rot an. "Hey, was machst du hier? Das sind die Mädchenumkleiden!" fauchte sie den Kleinen an. Der blieb stehen und musterte sie frech von oben bis unten.
"Geile Figur, Schnecke." antwortete er nur ungerührt. "Wie bitte?" Azuko traute ihren Ohren nicht. Was hatte der Kleine da gesagt? Ihr Gesicht wurde um noch eine Nuance roter und sie biss die Zähne zusammen. "Was fällt dir ein. Mach das du hier raus kommst!" schrie sie. Der Kleine wich einen Schritt zurück.
"Cool, du bist genauso aufbrausend wie meine Schwester. Hey, wie wäre es, wenn wir mal zusammen ins Kino gehen?" Azuko murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Ein Knirps bat sie um ein Date. Das war zu viel. In den Händen hatte sie noch immer ihr Band vom Training und ihre Tasche, die sie gerade aus dem Spinnt gezogen hatte. Die Tasche fiel klirrend zu Boden. Azuko entwickelte mit nur einem Schwung des Handgelenks ihr Band.
"Hör mal Kleiner, du solltest hier schleunigst verschwinden oder ich verpass dir eine ordentliche Tracht Prügel." Der Junge grinste noch breiter und nahm eine Kampfstellung ein. "Versuch es doch. Ich habe einen guten Lehrer."
Azuko verlor den letzten Rest ihrer Beherrschung. Das Band schwirrte durch die Luft. "Ha!" brüllte der Kleine. "Mit so einem Band kannst du mich nicht besiegen, Schnecke." "Das," antworte Azuko mit ruhiger Stimme, "wollen wir doch mal sehen." Und dann ging es los. Die Beiden wirbelten über den Gang. Der Junge war wirklich verdammt schnell, doch Azuko hatte nicht umsonst Jahre lang an ihrer Technik und ihrer Kondition gearbeitet. Die beiden flogen durch die Luft. "Der Knirps hatte nicht zuviel versprochen. Er war flink und wendig. Außerdem konnte er verdammt gut springen." dachte Azuko.
Sie täuschte einen Rückzug vor und machte dann noch aus der Rückweichbewegung einen Salto vorwärts. Mitten im Flug wirbelte sie das Band und im nächsten Moment fand sich der Junge eingewickelt auf dem Boden wieder. Azuko landete genau über ihm, so dass ihre Füsse links und rechts von seiner Brust standen. Er atmete schnell, grinste aber immer noch. "Echt turbogeil. So etwas habe ich noch nie gesehen. Kann ich das auch lernen?" Azuko fiel die Kinnlade herunter. Das gab es ja wohl nicht. Jeder andere wäre vor Schreck wie gelähmt gewesen oder hätte sich über die Niederlage geärgert. Sie musste sich zunächst einmal räuspern, bevor sie ihm antworten konnte.
"Mmh, das ist nur eine Mädchensportart. Man nennt das rhythmische Kampfsportgymnastik." "Dann muss ich Pan davon erzählen. Die will das bestimmt lernen." Azuko schüttelte ungläubig den Kopf. "Oh Mann, dir stopft wohl nichts dein freches Mundwerk. Wie heißt du überhaupt?" "Kenshi und du?" "Azuko. Los, setz dich mal auf, dann kann ich das Band lösen ohne es zu verknoten." "Und was passiert, wenn ich das nicht tue?" fragte Kenshi keck. "Dann...." Azuko lächelte böse. "würde ich dich einfach durch die Luft wirbeln und du würdest gegen die nächste Wand klatschen." "Oh." Kenshi beeilte sich damit, sich aufzusetzen. Azuko löste das Band mit einem Ruck und fing es ein. "Ich habe keine Zeit mehr, weiter mit dir zu schwatzen. Meine Schwester wartet schon auf mich. Also mach es gut, Kenshi und lass dich nicht auch noch von den anderen Mädchen erwischen."
Er kratzte sich am Kopf und lachte. "Mach ich. Kann ich dich mal wieder besuchen kommen und Bra mitbringen?" "Von mir aus." rief Azuko und zog einfach ihren Trainingsanzug über das Trikott. "Wir trainieren hier jeden Nachmittag nach der Schule. Komm einfach vorbei." "Fein, Also dann mach's gut." rief Kenshi und flitzte winkend davon.
Azuko sah ihm ein wenig verdattert nach. Was war denn mit ihr los? Hatte sie gerade wirklich diesen frechen Knirps eingeladen, sie wieder zu besuchen. Kopfschüttelnd verstaute Azuko ihr Band im Spinnt und griff nach ihrer Tasche. Sie hätte den Kurzen für seine Unverschämtheit lieber über's Knie legen sollen.
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Kaori gähnte herzhaft und starrte die Jungs auf dem Fußballplatz an. Da waren ein paar wirklich hübsche Knaben dabei. Vielleicht sollte sie mal zu ihnen hinübergehen. Besonders der blonde Stürmer hatte es ihr angetan.
"Hey, hängst du deinen Tagträumen nach, Kaori?" Azuko stieß ihre Schwester unsanft in die Seite. Erschreckt quietschte Kaori auf und sah ihre Schwester beleidigt an. "Usagi, musst du mich so erschrecken." Azuko lachte. "Selbst Schuld, du musst diese Typen ja auch nicht mit solchen Kuhaugen anstarren." Azuko warf ihre Sporttasche über die Schulter. "Komm jetzt. Wir müssen gehen."
Bedächtig strich Kaori ihre Schuluniform glatt. "An mir liegt es nicht, dass wir so spät dran sind. Du musstest ja unbedingt dieses blöde Training absolvieren." Azuko zuckte mit den Schultern und verschränkte die Hände mit der Tasche hinter dem Kopf.
"Ich habe so einen Hunger. Ich glaube, ich könnte glatt einen Bären verschlingen." "Uäh." schimpfte Kaori. "Du bist so unfein. Statt deines Sports solltest du lieber in den Etiketteclub eintreten. Dort lernst du wenigstens Umgangsformen und eine feinere Ausdrucksweise."
Azuko gähnte gelangweilt. "Ne danke. Das überlasse ich doch lieber dir. Diese dummen Hühner würden mich nur zur Weißglut treiben." "Das sind keine dummen Hühner." murrte Kaori. "Die sind alle sehr nett. Zwei haben mich sogar schon zum Tee bei sich zu Hause eingeladen." "Schön für dich." Azuko warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Verflixt, schon so spät. Los Kaori, wir müssen flitzten, sonst sind unsere Eltern weg, wenn wir den Tempel erreichen." Die beiden Mädchen nahmen die Beine in die Hand und sausten los.
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Vegeta und Son Goku landeten im Garten der Capsole Corp. Von Trunks und Son Goten fehlte jede Spur.
"Die beiden sind bestimmt im Haus und plündern euren Kühlschrank." meinte Son Goku und kratze sich am Kopf. Vegeta knurrte. "Außer Essen und Mädchen haben die beiden auch nichts im Kopf. In ihrem Alter wussten wir schon besser, was im Leben zählt." Son Goku zuckte mit den Achseln. "Die beiden sind stärker, als wir es in ihrem Alter waren, Vegeta." "Ja, aber sie könnten noch viel besser sein, wenn sie regelmäßig trainieren würden. Schließlich sind wir die letzten der Sajajins. Von uns hängt das Überleben unseres Volkes ab. Es reicht, dass Son Gohan dem Kampf den Rücken zugewandt hat."
Son Goku lächelte ein wenig verlegen. "Ach weißt du, er hat sich immer mehr für Bücher interessiert als für das Kämpfen und Chi Chi ist glücklich darüber." "Wissenschaftler." knurrte Vegeta. "Ein Sajajin ist zum Kämpfen geboren." "Nimm es nicht so schwer." meinte Son Goku lachend. "Immerhin sind aus Trunks und Son Goten zwei ordentliche Kämpfer geworden." "Aber noch nicht gut genug." brummte Vegeta und ging auf das Haus zu.
Son Goku folgte ihm. "Sie haben eben noch ein paar andere Träume und Wünsche. In ihrem Alter ist das doch verständlich." Vegeta warf Son Goku einen schiefen Blick zu. "Kakarott, der Stein auf den du als Kind gefallen bist, muss verdammt groß gewesen sein." "Hey wieso?" fragte Son Goku verblüfft, doch Vegeta antwortete ihm nicht sondern verschwand im Haus.
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