A/N: [Hat etwas länger gedauert, aber hier ist Kapitel 3! An unsere Reviewer Sevvie, Asahi, Lorelei Lee, Halefa, Klara L. Maxeiner, Rave Starm und Tasare: Danke! ^^ Hach, Reviews sind immer so schön ermutigend ^^ Also, diesmal ist uns ein kleines Rätsel mit reingerutscht...]
[*Nihihihiaaarhh..]
[Irgendwo ist eine kurze Anspielung auf eine gewisse deutsche FanFic versteckt...]
[* Wetten, das kriegt niemand raus...]
[Falls sie jemand findet, könnten wir ja Preise vergeben oder sowas *ähem* Whatever... Also, lest fleißig, sucht fleißig und vergesst das Reviewen nicht! :)]

Kapitel 3

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Verwirrt musterte Harry seine Mitschüler, die bis auf wenige Ausnahmen alle mehr oder weniger normalgewichtig waren. Während er sich wie die anderen im Schneidersitz unter seinem Stuhl niederließ (um möglicherweise etwas von dem Essen zu erhaschen, dass der Stuhl von Zeit zu Zeit fallen ließ), fragte er seine Kumpel, was eigentlich los sei.
Laut Parvati, die alles von Anfang an beobachtet hatte, hatte die ganze Sache angefangen, als Neville zum Abendessen erschienen war. Inzwischen hatte auch Harry den in der Luft zwischen allen Stühlen baumelnden Neville erspäht. Normalerweise waren die Stühle mit einem Zauber belegt, der es ihnen unmöglich machte, sich aus eigenem Willen zu bewegen, doch am Tag zuvor fand der unglückliche Neville einen interessanten Spruch aus der Bibliothek, der "Unbelebtes lebendig macht". Als Neville, in Ermangelung eines anderes Objekts, den Spruch heute abend an seinem Stuhl testen wollte, hatte er versehentlich den gesamten Gryffindortisch erwischt- und das war das Resultat. Endlich konnten die Stühle sich gegen jahrelange schlechte Behandlung wehren! Die Gryffindorstühle rebellierten und versuchten gerade, die anderen Stühle anzustacheln. Von Zeit zu Zeit flog einer der Stühle zu den Ravenclawstühlen, die ihnen am nächsten waren, und stupste ein wenig an ihnen herum.
Gerade als Harry sich fragte, warum keiner der Lehrer etwas unternahm, betrat Dumbledore die Halle. Seltsamerweise erfasste er die Situation mit einem Blick. Er murmelte einige seltsame Wörter ("Bonkel! Murks! Röhps!"), mit dem Ergebnis, daß sich sämtliche Ravenclaws, Hufflepuffs und Slytherins ebenfalls auf dem Boden wiederfanden, da sich auch ihre Stühle in die Luft erhoben hatten.
Während Harry deutlich hörte, wie McGonagall Professor Sinistra "Stuhlsprache- sehr kompliziert..." zuraunte, formierten sich die Stühle langsam zu einer geordneten Reihe in der Luft. Die Flügeltüren sprangen mit einem Knall auf und gaben den Stühlen die Möglichkeit, langsam und rumpelnd hinauszugleiten. Dumbeldore stand mit ausgebreiteten Armen unter den Türen und ließ seinen Bart hinter sich herflattern. Nachdem auch der letzte Nachzügler hinaus in die Nacht geflogen war, schlossen sich die gewaltigen Türen wieder. Dumbledore war mit ihnen verschwunden. In der Halle brach aufgeregtes Gemurmel an. Während die einen Schüler versuchten, herauszufinden, was eigentlich passiert war, griffen die anderen sich das restliche Abendessen oder brachten den schwer malträtierten Neville in den Krankenflügel.

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Inzwischen waren Malfoy und Hermine aufs Innigste miteinander beschäftigt. Da Hermine sich sehr schlecht fühlte und deprimiert war, beschloß Malfoy, das Thema "Baby" mitsamt seinem genialen Plan auf morgen zu verschieben und sie heute abend auf altbewährte Weise wieder aufzumuntern. Er schleppte die missgünstige Hermine über die Schwelle des Badezimmers und setzte sie vor dem großen Spiegel wieder ab.
"Sieh dir an, wie hübsch du bist, ma cherié," säuselte er und umarmte sie von hinten.
Hermine ließ sich davon nicht beeindrucken. Mit monotoner Stimme murmelte sie: "Ich bin der hässlichste Mensch der Welt. Ich sehe aus wie eine Hexe."
"Nun, das ist sicher richtig," meinte Malfoy wohlwollend.
Hermine brach in Tränen aus.
Malfoy war ein wenig verwirrt.
"Sollen wir etwas mit deinen Haaren machen? Sie sind zwar wunderschön, aber vielleicht tut dir eine Veränderung gut. Ich könnte sie dir färben! Einmal, in meinem Heimatdorf, bei meinem Landsitz, da habe ich viermal den "Innovativste-Frisur"-Preis gewonnen..."
Ein kaum wahrnehmbares Leuchten flackerte in Hermines Augen auf. Wie hatte Malfoy nur erraten, dass ihre Haare ihre Schwachstelle waren?
"Ja," nuschelte sie in seinen Bademantel, "das wäre sicher nicht schlecht."
Dann fiel ihr auf, dass er einen Bademantel trug. Ihren Bademantel.

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Zur gleichen Zeit stellten Colins Zimmergenossen fest, dass Colin nach dem Abendessen nicht mehr aufgetaucht war. Nach einer großangelegten Suchaktion (was, wenn ihn ein paar abtrünnige Stühle entführt hatten?) entdeckte man ihn schliesslich im Abflussrohr der Maulenden Myrte. Leider war er schon fast erstickt, und die Tatsache, dass ihn Crabbe und Goyle (die mittlerweile durch Harrys Meditationsgruppe ziemlich gut mit Colin zurechtkamen) gefunden hatten, half ihm auch nicht weiter. Sie versuchten, ihn mit vereinten Kräften aus dem Abflussrohr zu ziehen, scheiterten aber zunächst an dem Klammergriff der Maulenden Myrte.
Seit Harry ihren Heiratsantrag zurückgewiesen hatte, konnte sich ihr kein männliches Wesen mehr nähern, ohne daß sie es mit mindestens drei Kloschüsseln bombardierte.
Leider hatte Colin noch nie ein sehr gutes Gedächtnis gehabt, ausserdem war er durch seine brennenden Haare ein wenig abgelenkt gewesen und hatte nicht an die Maulende Myrte gedacht.
Nach der schließlich doch noch erfolgreichen Rettungsaktion schleiften C.+G. ihn behutsam in den Krankenflügel, wo Madam Pomfrey schon alle Hände voll mit Neville zu tun hatte. Kurzerhand beschloß sie, Crabbe und Goyle als Aushilfskrankenpfleger heranzuziehen, da Hogwarts zur Zeit von der üblichen Frühlingsgrippe geplagt wurde und die Krankenstation bis aufs letzte Bett belegt war.
Nachdem die beiden Madam Pomfreys Auftrag (jedem Grippekranken eine abendliche Dosis Heiltrank zu verabreichen) erfüllt hatten, setzten sie sich an Colins Bett und hielten je eine Hand. Natürlich mußte Madam Pomfrey später erstmal die Tentakeln aus den Gesichtern ihrer Patienten entfernen. Bevor sie C.+G. jedoch die Ohren langziehen konnte, weil sie statt den Heiltränken die Flaschen mit der Aufschrift "Giftig" genommen hatten, wurden alle drei schon wieder von Colin abgelenkt, der aufgrund seiner schweren Lungenentzündung Halluzinationen bekam. Der arme Junge glühte, stöhnte und wälzte sich im Bett hin und her (wie das halt so ist, wenn man Lungenentzündung hat). C.+G. lauschten besorgt. Sie meinten fast, in den Wortfetzen "Myrte" zu hören...

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Mühsam schlug Ron ein Auge auf. Warum schaukelte es hier so? Und wo war er überhaupt? Und was war das für ein widerlicher Weihrauchgestank?
Er beschloß, auch noch das rechte Auge zu öffnen und riskierte einen Blick unter sich.
Er saß auf einem Esel. Ausserdem war er definitiv nicht in Hogwarts. Der Esel hüpfte ein wenig umher, was Ron ermöglichte, seinen schweren Kopf zu heben und die Landschaft in Augenschein zu nehmen. Vor ihm befand sich eine Oase, hinter ihm eine endlose Wüste, links eine große Stadt mit hübschen, weißen Häusschen und rechts standen ein paar Männer, die aufgeregt herumfuchtelten und auf den Esel deuteten. Auf einmal erinnerte sich Ron an einen Zauberspruch, den er einmal von Hermine gehört hatte- er sollte einem angeblich ermöglichen, in allen möglichen fremden Sprachen zu sprechen. Ein Geistesblitz durchzuckte ihn. Nachdem er ein wenig verschmort vom Esel gefallen war, rief er mit donnernder Stimme: "Interpreta absurdus!" Unglaublich, aber wahr- er konnte die Männer verstehen, und nicht nur das, er hatte den plötzlichen Drang, ihnen seine Lebensgeschichte auf hebräisch zu erzählen. Leider hatten sie etwas Angst bekommen und versteckten sich hinter den Palmen. Offensichtlich wunderten sie sich über seine seltsame Kleidung und ungewöhnliche Haarfarbe. Ron wunderte sich ebenso wie sie über ihre sackartigen Tücher, die sie sich um den Körper gewickelt hatten. Ausserdem hatten sie alle lange Haare und Bärte... vielleicht Freunde von Harry?
Zaghaft wagte sich einer der Männer aus seinem Versteck hervor.
"Sprich, Fremder, wer bist du und können wir mal deinen Esel leihen?"
Ron beschloss, sich den hier wohl üblichen Umgangsformen anzupassen und antwortete höflich in perfektem, akzentfreien Hebräisch: "So sei es, ebenfalls Fremder, und könntet ihr mir vielleicht sagen, wozu ihr den Esel braucht?" Jetzt, da der Fremde sich nicht als feuerspeiendes Ungeheuer entpuppt hatte, wagten sich auch die anderen wieder aus ihrem Versteck.
"Nun, ehlenweltel Flemdel, wil blauchen den Esel fül unselen-"
"Schweig, Gelbus! Du darfst doch nur das Losungswort sagen, das uns unser Herr aufgetragen hat!"
Der Gerügte verkroch sich hinter dem nächsten Felsblock, wo er etwas von "welde meinen Namen ändeln müssen..." murmelte. Inzwischen hatte der Sprecher der Gruppe Ron die Hand gegeben und ihm das Losungswort ("Der Chef braucht ihn") mitgeteilt.
Ron erklärte sich bereit, seinen Esel abzugeben, unter der Bedingung, dass man ihn a) mitnehmen würde, weil er sich hier nicht auskannte, b) der Tochter des Sprechers vorstellte, die, den ausgetauschten Familienfotos zufolge, ungewöhnlich hübsch war, und c) zur nächsten Eulerei brachte. Das verstanden sie zu seiner Verwunderung nicht (er hätte nie gedacht, dass diese Männer Muggel wären), aber nach etwas Hin und Her machten sie sich schließlich gemeinsam auf den Weg. Er fühlte sich ein wenig bedröppelt. Lag es an der heiligen Stimmung, die die Männer verbreiteten?

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"Malfoy?"
"Ja, Cherié?"
"Warum hast du meinen Bademantel an?"
"Äh," sagte Malfoy. "Ich konnte nicht ertragen, wie er deinen wunderschönen Körper verhüllte und zu einem plumpen Klumpen degradierte."
Hermine blickte an sich herunter und bemerkte, dass sie unter ihrem Bademantel nichts angehabt hatte. Entsetzt betrachtete sie den plumpen Klumpen neben sich und griff sich Malfoys T-Shirt, dass er vorhin unbemerkt ausgezogen und auf den Boden geworfen hatte.
Dann packte sie ihren Bademantel und versuchte, Malfoy wieder auszuwickeln. Mit dem Ergebnis, dass beide in die glücklicherweise mit warmen Wasser gefüllte Badewanne fielen.
Sofort sog sich der Bademantel voll Wasser und verdoppelte sein Gewicht. Der geschwächte Malfoy wurde langsam, aber unaufhaltsam unter Wasser gedrückt.
Von Hermine unbemerkt, gab der Bademantel ein hämisches Kichern von sich.
Dann entrollte er sich schwerfällig und machte Anstalten, sich auf die geschockte Hermine zu stürzen. Zum Glück kam sie wieder rechtzeitig zu Sinnen und konnte ihn mit einem gezielten Beinklammerfluch entwaffnen. Seufzend und stöhnend platschte der Bademantel mit zusammengeknoteten Armen aus dem Fenster.
Hermine war zwar froh, die Gefahr abgewendet zu haben, merkte aber in der selben Sekunde, dass sie nun keinen Bademantel mehr besaß. Ausserdem hockte sie mit einem sehr nassen, sehr enganliegenden T-Shirt in einer Badewanne mit einem bademantellosen Malfoy.
"Cherié, was hältst du davon, wenn du auch mal beim "Miss Wet T-Shirt"- Contest in meinem Heimatdorf mitmachst? Ich bin schon zweimal Erster geworden, aber du wirst mich sicher schlagen!"
Und er betrachtete ihre kaum verhüllten Formen.
"Malfoy," flüsterte Hermine ihm ins Ohr.
"Was gibt's, Cherié?"
"Ist dir schon aufgefallen, dass du nackt bist?"
Erstaunt blickte Malfoy an sich herunter. Nachdem er die Richtigkeit von Hermines Aussage mit eigenen Augen überprüft hatte, überlegte er, ob er vielleicht vor Charme erröten sollte (als der bekannte Charmeur, der er war), entschied sich dann aber doch für die altmodische Form und errötete schamhaft.
Da Hermine Malfoy nicht in Verlegenheit bringen wollte, beschloß sie, ihr T-Shirt auszuziehen. Gleiches Recht für alle. Natürlich fühlte sich Malfoy überhaupt nicht verlegen, als Hermine nackt neben ihm in der geräumigen Wanne plätscherte. Um die entstandene Stille zu brechen, griff er sich eines der Plastikschiffchen vom Nachttisch und ließ es in der Wanne herumschwimmen. Hermine tat es ihm nach, schnappte sich einen Tanker aus dem zweiten Weltkrieg und versenkte das wehrlose Schiffchen.
Um seine Ehre zu retten, versuchte Malfoy, seine Flotte zu stärken und ließ die Gummienten in einer geordneten Angriffsformation los. Hermine konterte gekonnt mit einer Luftattacke, unterstützt von einigen U-Booten, die kleine Torpedos abfeuerten und Mafoys Enten gnadenlos versenkten.
Durch den erbitterten Kampf wurde das Bad etwas in Mitleidenschaft gezogen. Schliesslich war die Munition erschöpft, die Verluste gezählt und der Sieger (eindeutig Hermine) ermittelt. Erschöpft ließ Malfoy etwas neues Wasser in die Wanne laufen und lehnte sich aufatmend wieder an Hermines Seite.

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Im nächsten Kapitel:
Werden die Stühle die Herrschaft über Hogwarts übernehmen?
Wird Ron je wieder nach Hogwarts zurückfinden?
Wird die kranke Ginny ihre Tentakeln wieder los?
Werden Hermine und Malfoy in ihrem Bad auf falsche Ideen kommen?
Und: Myrtes Auftritt! R/R!