Author's Notes:
[Hmm.]
[*Ein Wunder.]
[Wie der geneigte Leser feststellen wird, konnten wir unsere Schreibblockade ein wenig überwinden...
Mit viel prominenter Hilfe (Disclaimer: Jesus hat afaik kein Copyright, Ayumi Hamasaki + Gackt gehören ebenfalls sich selbst, Beutlin stammt von Tolkien, Chichiri wurde von Yuu Watase erfunden, Freud gehört ebenfalls sich selbst bzw seiner (Im)Potenz, Sartre hat sich auch selbst verbrochen, die Drohne gehört der FDP, Charles M. ist undefinierbar, stammt Gerüchten zufolge aber aus der Welt-Guru-Vereinigung, Hannibal L. feat. Goethes Erben gehören irgendwelchen unbekannten Schriftstellern/Plattenfirmen) haben wir ein neues Kapitelchen zusammengewürfelt *hüstel*]
[*Zitat Charles M.: Die Vergangenheit ist tot, die Zukunft kommt nie...Wir leben im ewigen Jetzt.]
[Was hast du nur immer mit diesem Kerl?]
[*....]
[Aha. Hm, zurück zum 'Käfig'... wir hoffen, wir konnten das Niveau halten...]
[*Niveau??]
[Auf, Mut, Othello! Hier, töte mich! Ersticke mich, hier, mit diesem Kissen! - Wohlan, Ackergaul. Geh und pflüge deinen Shakespeare.]
[*Shakespeare ist ein Käse. (frei nach Sartre)]
[Also, wie immer viel Spaß- ausserdem vielen Dank an alle Reviewer *verbeug*, und ein extra Dankeschön geht an Alanis für die wundervolle Interpretation der Hardcoreversion von dem bekannten Volkslied "Hört ihr die Regenwürmer husten"! ^-^ Was hat es uns inspiriert!]
[*Und die Version mit dem Loch kannte ich noch gar nicht...Pervers! Die armen Kindergartenkinder!]
[An was denkst du nur wieder? Ausserdem wird das hier schon wieder viel zu lang! Auf! Husch husch, ins Körbchen!]
[*Geh aus, mein Herz und su-huche-he Freud...]
[Ob du den so schnell findest...]
Kapitel 6
****
"Es zieht", sagte die geheimnisvolle Retterin zu dem verblüfften Ron, der mit heraushängender Zunge vor ihr im Hühnerstall saß.
"Wie kommst DU denn hierher??"
"Dasselbe könnte ich dich fragen, Ronald Weasley!"
"Ich wollte nach Hogsmeade apparieren und bin statt dessen in so 'ner Kathedrale gelandet..."
Eloise blickte ihn ungläubig an. "Sieht das hier für dich wie 'ne Kathedrale aus?"
"Arh, nein!" Ron raufte sich die Haare und versuchte, seine Gedächtnislücken zu beseitigen.
"So ein Irrer hat mich mit irgendwelchem Zeugs eingenebelt, ich bin eingepennt und hier wieder aufgewacht..."
"Seltsames Zeugs?" Eloise machte große Augen. "Was für Zeug denn?"
"Naja, in so einem kleinen, schwenkbaren Kessel... roch wie... wie..." Noch während Ron sich auf den Geruch des Weihrauches zu besinnen versuchte, beugte sich Eloise nach vorne und schnupperte an seinen Haaren.
"Riecht wie Haarspray."
"Das ist ja auch Haarspray."
"Man hat dich mit Haarspray eingesprüht, woraufhin du umgekippt und hier wieder aufgetaucht bist?"
"Nein, verdammt noch mal!"
Erst jetzt wurde ihm bewusst, wer da eigentlich vor ihm saß. Mißtrauisch beäugte er die Bibel unter Eloises Arm. Dann fiel ihm ein, dass Eloise angeblich sehr religiös war. Außerdem versuchte sie ständig, ihre Klassenkameraden zu bekehren. Und eigentlich sah sie gar nicht mal so schlecht aus, wenn man sie mal aus der Nähe sah, anstatt aus zwanzig Metern Sicherheitsabstand, um nicht mit Bibelsprüchen überschüttet zu werden. Ihre blonden Haare wallten zwar nicht im Wind, weil die beiden in einem Hühnerstall saßen und dort bekanntlich kein Wind wehte, aber sie hatte hübsche, strahlende Augen und dank Hermines Hilfe keinen einzigen Pickel mehr im Gesicht. Seit Voldies letztem Angriff saß auch ihre Nase wieder richtig, zumindest auf den ersten Blick.
"Ron? Alles ok?"
"Willst du mich heiraten?"
"Wollen wir uns nicht den Einzug in Jerusalem ansehen- was hast du gerade gesagt?"
"Äh, nichts. Ist mir so rausgerutscht. Wie bist du eigentlich hierhergekommen?"
Nachdenklich nagte Eloise an ihrer Bibel herum. "Letztens hab ich in der Bibliothek einen Spruch gefunden, mit dem man in die Vergangenheit reisen kann... und da ich mich für die Zeit interessiere, in der Jesus gelebt hat, dachte ich, ich geh ihn mal besuchen..."
"Wer ist Jesus?"
Eloise fiel in Ohnmacht.
Ein wenig hilflos betrachtete Ron das vor ihm liegende Mädchen. Irgendetwas sollte er jetzt tun, nur was? Da er sowieso inzwischen ziemlich müde war, verschob er seine Fragen auf später, lehnte sich an die Hühnerstangen und schlief ebenfalls ein.
*****
In der Zwischenzeit war Myrte nicht faul gewesen und hatte ein gemütliches kleines Heim für ihren Schatz eingerichtet. Das Abflußrohr strahlte in neuem Glanz, die Ratten hatten kleine Kissen bekommen und das Wasser tropfte nicht mehr über die faulenden Moospolster, sondern dank einer von Myrte ausgetüftelten Leitung direkt auf Colins Liegestatt.
"So," schnaufte sie nach getaner Arbeit. "Alles bereit für deinen Todestag, mein Schatzzz..."
Colin, der immer noch im Koma lag, regte sich unruhig.
Myrte ließ sich deswegen nicht stören. Es wäre sowieso am besten, wenn Colin vor seinem Todestag gar nicht mehr aufwachen würde.
Überraschend schrillte der Wecker, den Myrte vor kurzem aus einem der Schlafzimmer geklaut hatte, um nicht immer den "Fröhlichen Geistertreff" zu verschlafen. Sofort stürzte sie sich auf ihn und häufte einige Mooshaufen darüber, um ihn zum Verstummen zu bringen. Das hätte sie fast vergessen - es war Zeit für die abendliche Basiliskendisco!
Schnell schlüpfte Myrte in ein neues Nachthemd mit Rüschen und machte sich mit einem letzten zärtlichen Blick auf Colin zur Höhle der Basilisken auf. Mit etwas Glück starb Colin, während sie weg war. Und dann konnte man ihr auf keinen Fall irgendetwas nachweisen. Schliesslich hatte sie doch alles Geistesmögliche für ihn getan, oder?
Schon von weitem hörte man die Klänge der Basiliskendisco. Myrte schwebte etwas schneller durch die leeren Gänge, jaulte pflichtbewusst ein paar herumhuschenden Schülern etwas vor und zwängte sich schliesslich durch die Kanalisation, um zum üblichen Treffpunkt zu gelangen. Sie freute sich auf die wöchentliche Disco, obwohl diese Viecher anscheinend kein besonders ausgeprägtes Zeitgefühl hatten. Auf der Einladung stand in schönster Basiliskenschrift "Punkt Mitternacht", jetzt war es schon nach zwei. Nun, einem Geist wie ihr machte das nichts aus, da sie sowieso keinen Schlaf brauchte.
Das Einzige, was sie an den Basiliskenpartys manchmal störte, war die teilweise etwas gewöhnungsbedürftige japanische Rockmusik, die die Basilisken sich immer extra von den Hauselfen importieren liessen... aber auch das ließ sich mit ein paar Spezialohrenstöpseln gut aushalten.
Vorsichtig spähte sie durch das Schlüsselloch, sah die sich windenden Körper ihrer Freunde und gesellte sich zu ihnen.
*****
Während Myrte sich ganz der Musik hingab (glücklichweise spielten die Basilisken heute nicht dieses entsetzliche Weihnachtslied, das ihr Lieblingssänger mit diesem furchtbaren J-Popstar Ayumi Hamasaki gesungen hatte), wachte Colin in seinem Moosbettchen auf, das Myrte versehentlich mit Heilmoos ausgestopft hatte (Kräuterkunde war noch nie Myrtes Stärke gewesen- und Colins auch nicht). Nachdem er zwei Sekunden um sich geschaut hatte, fiel er wieder um und schlief weiter.
Eine halbe Stunde später wiederholte sich das Ganze. Diesmal schaffte er es, zwei Minuten wach zu bleiben und sich umzuschauen. Verwirrt musterte er die glückliche Rattenfamilie neben sich und kippte wieder auf seine Laken zurück.
Als er 30 Minuten später die Augen ein drittes Mal öffnete, fühlte er sich erfrischt und gesund. Er konnte sich zwar nicht ganz erklären, wie er in ein Abflußrohr gekommen war, machte sich aber nicht allzuviele Gedanken deswegen (Denken war noch nie seine Stärke gewesen) und kletterte mit einiger Anstrengung schließlich aus dem Loch. Vollkommen verdreckt und vermoost schlich er zurück in den Gryffindorturm.
Auf dem Weg dorthin hörte er ein paarmal ein weit entferntes schreckliches Jaulen, das fast wie "Mein Schatzzzzzz ist weg! Beutlin, wir hassen es auf ewig und immerdar!" klang, konnte sich das aber nicht erklären und vergass es sofort wieder, wie alles, das ihm zu hoch war. Müde warf er sich in voller Montur in sein Himmelbett und bereute es nicht einmal, die fette Dame eingetreten zu haben. Und einige Sekunden später war es wieder still im Gryffindorturm, dem Ort, der sonst niemals schlief...
*****
"Tja," murmelte Dumbledore. "Es steht uns natürlich nicht zu, über die -ähem- Liebesbeziehungen unserer werten Schulväter zu richten..."
"Aber," fragte Trelawney aufgeregt, während sie die letzten Reste des Knebels entfernte, "werden nicht die jeweiligen Hauslehrer nur vom Sprechenden Hut gewählt, wenn sie in ihren herausragendsten Eigenschaften in mindestens 50% mit den jeweiligen Gründern übereinstimmen?"
Ein eisiges Schweigen entstand, als sich wie auf Kommando alle zu Snape und McGonagall umdrehten. "Das heisst also...", meinte Vektor, ohne den Blick von Snape zu lösen, "dass die Hauslehrer von Gryffindor und Slytherin automatisch..." "...gewisse Gefühle füreinander haben..." führte Sprout den Gedanken weiter.
Snape hatte sich mittlerweile wieder aufgerafft und wand sich nervös auf dem armen Schlafsack (Mäh protestierte lauthals.) "Jetzt ist nicht die Zeit, über längst verflossene Liebschaften zu sinnieren! Wir haben eine Mission zu erfüllen! Auf, zu den Sofas!"
Zuversichtlich stiefelte Snape voraus, stolperte über Mäh, rappelte sich wieder auf, stolperte über das herumliegende Stuhlbein, rappelte sich zum zweiten Mal auf, stolperte über ein rosa Sofa und ließ sich erschöpft und nicht ganz freiwillig darauf nieder.
"Eindeutig verwirrt," tuschelte Trelawney Sinistra zu. "An seiner Aura ist unschwer zu erkennen, dass diese Eröffnung ihm noch viel Herzleiden bringen wird. Ausserdem- sehen Sie die Haltung seiner kleinen Finger? Er hält die Handflächen mit den Schicksalslinien nach unten, will sich also seinem vorbestimmten Lebensweg entziehen...Oh, aber es gibt kein Entrinnen. Davon könnte ich ein Lied singen..."
Während Trelawney unaufgefordert zu singen anfing, versuchte McGonagall verzweifelt, das soeben Gehörte wieder zu vergessen. Nicht nur, dass Snape wie ihr Exmann aussah- jetzt waren sie auch noch füreinander bestimmt?
Dumbledore war der einzige, dem auffiel, dass sie soeben erfolgreich ein Sofa entdeckt hatten.
*****
"Hermine?"
"Mhrmblubb..."
"Scha-hatz?"
"BLUBBMHRHMM..."
"So sag doch was!"
"MblubbmhrGRUMMELBLUBB!"
"Cherié! Was ist denn los? Warum sprichst du nicht mehr mit mir?"
Schnaufend und platschend tauchte Hermine wieder auf und fauchte beleidigt: "Nicht mal mehr in Ruhe sterben kann man!"
"Aber-"
"Ruhe! Ich muss mich konzentrieren!" Schon war sie wieder abgetaucht.
"Her-miiiiii-ne!!" plärrte Malfoy. "Du kannst doch nicht einfach sterben! Schliesslich bist du schwanger! Ich schenk dir auch meinen neuen Besen!"
Abrupt tauchte Hermine wieder auf. "Was will ich mit deinem Besen??"
"Aber das ist das neueste Modell! Ein echter Pudelschweif!"
"Äh", sagte Hermine. "Den will ich garantiert nicht. Hast du nichts anderes?"
"Klar," meinte Malfoy mit geschwellter Brust, "zu meinem letzten Geburtstag hat mir mein Vater einen ganzen Schrank voller Geschenke geschenkt... bin noch gar nicht dazu gekommen, die auszupacken, wegen dem ganzen Stress danach - die siebenundzwanzig Trägereulen haben den Schrank natürlich direkt auf Pansy Parkinsons Kopf abgestellt, und der ganze Tisch brach durch. Die Hauselfen waren stinksauer, weil sie das ganze Essen vom Boden putzen mussten und der Tisch musste auch extra repariert werden. Als hätte mein Vater, dieser Intelligenzbolzen, den Schrank nicht auch schrumpfen können!"
Hermine schnappte nach Luft. "Ach, das war ein Schrank? Ich dachte, Voldemort hätte dir damals eine Wasserstoffbombe zum Geburtstag geschickt! Wow! Darf ich den mal sehen?"
"Aber sicher doch", meinte Malfoy und tätschelte ihren Rücken, "du kannst dir auch gern was aussuchen, wenn du willst..."
Hermine nickte zustimmend und stieg vorsichtig aus der Wanne, um nicht auf dem nassen Boden auszurutschen.
Währenddessen versuchte Malfoy, sich selbst auf die Schulter zu klopfen, da er Hermine erfolgreich vom Selbstmord abgehalten hatte. Er war sehr stolz auf sich. So stolz, dass er ganz die Kamera übersah, die Hermine vorhin fallengelassen hatte und eben wieder entdeckte. Ein paar unauffällige Klicks später ließ sie die Kamera im Wäschekorb verschwinden und versuchte, ihre durchnässten Kleider trockenzufönen.
"Willst du nicht endlich da rauskommen, Malfoy?"
"Ach, Cherié... ich schau dir so gerne beim Arbeiten zu..."
Der Fön traf Malfoy an der rechten Schläfe und schlug ihn sofort k.o.
Ein wenig ratlos betrachtete Hermine den bewusstlos in der Wanne liegenden Malfoy und den Fön, der behutsam auf seinem Kopf balancierte, um nicht ins Wasser zu fallen.
"He, no da!", quiekte er protestierend. "Pass doch auf no da! Wenn meinereiner jetzt ins Wasser fällt, ist der Blondschopf da nur noch Asche no da!"
Hermine machte eine mentale Notiz, in Zukunft keine Föns mit Sprachfehler mehr zu kaufen, und rettete den ramponierten Fön vor dem Ertrinken. "Na also no da, es geht doch no da! Was macht ihr aber auch für Sachen no da! Was- mhrmblmlmh!!"
Nachdem Hermine das Handtuch mit einigen festen Seilen (die sie aus Parvatis persönlichem Wäscheschrank geklaut hatte) um den Fön festgeschnürt hatte, stopfte sie ihn in die Kloschüssel, wo ihn hoffentlich niemand so schnell finden würde. Dann schlüpfte sie in ihre halbwegs trockenen Kleider, packte den triefenden Malfoy, fand endlich ihren Zauberstab und machte sich voll Tatendrang daran, den Bewusstlosen mittels Levitation zu seinem Zimmer schweben zu lassen. Dass er immer noch nackt war, übersah sie geflissentlich.
*****
Währenddessen hatte sich Harry von seinen Öko-Aposteln verabschiedet und machte sich auf den Weg in sein stilles Kämmerlein. Ohne sich von den üblichen Stimmen in den Wänden ("Wenn der Kadaver zerrissen wird..." - "Ich genoß seine Leber mit einem ausgezeichneten Chianti." - "Und dann einfach eine Prise Safran hinzugeben und zwei Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen...") oder der durch das ganze Schloß hallenden Basiliskenmusik stören zu lassen, stapfte er die Ringelreihen tanzenden Treppen zu seinem Schlafsaal hinauf.
Schließlich kam er in seinem Einzelzimmer an, das McGonagall ihm zugeteilt hatte, obwohl er weder Schulsprecher noch Vertrauensschüler war. Rasch schlüpfte er in sein Nachthemd, führte einen rituellen Abendtanz in seinem Bett auf, band die Vorhänge zu Schleifchen und kuschelte sich an die Wand.
Die Wand fühlte sich heuer ein wenig weich an. Etwas verwundert drückte er sein Knie fester dagegen und wurde den Bruchteil einer Sekunde später aus dem Bett geworfen.
Mit einem spektakulären Satz hopste er auf das Bett zurück, fest entschlossen, dem unbekannten Angreifer keine Chance zu lassen. "Das muss ein Traum sein..." signalisierten ihm die kleinen Männchen in seinem Kopf, die immer im unpassendsten Augenblick auftauchten und sich gegenseitig verkloppten.
"Schlag die Wand! Mach sie nieder! Du musst mit deinem Unterbewussten ins Reine kommen, um eins zu werden mit deinem Körper! Die Wand ist ein sexuelles Symbol deiner inneren Triebe!" plärrte das Männchen mit dem Rauschebart und dem "Freud"-Schildchen auf der Brust.
Sofort erschien der gelbe, schielende Gnom, kickte Freud in Harrys Magen und übernahm die Steuerung. "Klappe, Freud! Mein Hühnchen ist selbst für sein Tun verantwortlich- er hat sich selbst auf die Welt gebracht, selbst genährt, selbst die Tränen getrocknet und ist demnach auch für seinen Sexualtrieb verantwortlich! Er ist niemandem Rechenschaft schuldig, nur sich selbst, und muss sich entscheiden, ob er mit oder ohne seinen Sexualtrieb leben will! Er kann ihn und sich selbst zerstören oder mit ihm leben. Schlagt ihm die Zähne aus! Brecht ihm das Rückgrat!"
In einer stillen, selten benutzten Ecke saß eine traurige Drohne und murmelte "Die FDP... muss wieder... präsenter sein... in der Außenpolitik", wurde aber sofort von dem Guru in der Ecke mit seinem "Was hat das mit der Wand zu tun? Du musst töten, um nicht selbst getötet zu werden! Es gibt keine Zeit! Wirf deine Uhren fort!" übertönt.
"He, ich will meine Uhrensammlung aber nicht aufgeben!" meinte Harry empört. Dann versuchte er, die kleinen Männchen mit der altbewährten Methode zum Schweigen zu bringen und schlug mit dem Kopf kräftig gegen die Wand.
"Au!" quiekte die Wand und zog sich schleunigst zurück. "Wer ist da? Wie kommst du in mein Bett?"
"Wie, dein Bett?"
Harry wickelte ein paar Verbände um die frischen Beulen auf seinem Kopf und überlegte scharf. Die Wand beanspruchte sein Bett... also musste er sein Bett zurückerobern. Auf, Harry! Du bist der Junge, der lebt! Die Wand ist so gut wie tot!
Mit einem wilden Kampfschrei ("Banzai!") wollte er der Wand einen Kinnhaken verpassen, merkte dann aber, dass die Wand kein Kinn hatte.
Die Wand nutzte die entstehende Pause, kuschelte sich erneut an Harrys warmen Körper und quiekte selig:"Bist das vielleicht du, Cherié? Ja?"
Harry blickte verdutzt auf die neben ihm liegende solide, wenn auch etwas weiche Backsteinwand. Schließlich kam er zu dem Schluß, daß das kein Traum mehr sein konnte, und betastete die Wand vorsichtig. Ein lautes Schnurren erklang. "Äh, Wand... was tust du in meinem Bett?"
Im nächsten Kapitel:
Noch mehr Wände, noch mehr Sofas, mehr senile Idioten, und einen exklusiven Einblick in die allmorgendlichen Frühstücksrituale..
