Author's Notes:
[Sowas, ich hab tatsächlich vergessen, die E-Mail-Adresse anzugeben! *nachhol* Danke an Alanis für den Hinweis ^^ Also, auf jeden Fall sind wir wieder ein wenig produktiv.]
[*Vielleicht liegt's an der heiligen Weihnachtszeit?]
[Vielleicht auch an dem Jesus-Special (Teil 2 im nächsten Kapitel), das so gut zu Weihnachten passt?]
[*Obwohl, das einzige, was in dem Kapitel mit Weihnachten zu tun hat, sind die Plätzchen...]
[*Naja, immerhin etwas!]
[In der Weih-nachts-bäckereeiiiiii... gibt es manche Leckereiiiii.... zwischen Mehl und Milch...]
[*Rolf Zukowski verfolgt uns!! Ein Kindheitstrauma!]
[Noch schnell den Disclaimer: Götz & Adelheid gehören Goethe, und, hm... ja, wo sind denn die ganzen Promis, von denen wir immer so schön klauen??]
[*Sowas. Also, die Charas sind jedenfalls von JK, wie immer. Die meisten zumindest. Der Rest gehört uns.]
[Uns ganz allein... Schatzzzzz....mein Eigen...]
[*Ach ja, das Rätsel!!]
[Applaus für Remy-chan, die das uralte Rätsel aus Kapitel 3 gelöst hat!]
[*Für alle, die sich nicht mehr erinnern: Es ging um die Anspielung auf eine gewisse deutsche FanFic, die wir in Kap.3 versteckt hatten.]
[Remy-chan hat's als erste rausgekriegt! Es war der Satz "...überlegte er, ob er vielleicht vor Charme erröten sollte (als der bekannte Charmeur, der er war), entschied sich dann aber doch für die altmodische Form und errötete schamhaft." Gratulation! Das war eine Anspielung auf diese FF, die so schön groschenroman-mässig war... 'Pure Fluff' oder so, dabei lief das ganze unter Angst/Drama... wie hiess die noch gleich? Wo wir so lachen mussten, wegen dieser Formulierungen... "Der schwarzhaarige Gryffindor", der "blonde Slytherin"..."er errötete vor Charme"... Hab leider den Autor vergessen, aber die war bezaubernd...Geistesblitz! Sie hiess "Heute ist ein guter Tag zum Sterben"!]
[*Genau... Also, Kapitel 8! Diese A/N's werden auch immer länger...]

Kapitel 8

*****

Die Demonstranten marschierten weiter.
Dumbledore räusperte sich merklich.
Nichts passierte.
Ein Nicken in Richtung McGonagall, und zwei Sekunden später stapelten sich kleine, flauschige Wombats in der Halle, die mit großen, unschuldigen Augen auf Dumbledore blickten. Ein verirrtes Graumulle tauchte unter den Wombats hervor. "Ich bin ein wenig müde," murmelte McGonagall entschuldigend.
Dumbledore räusperte sich erneut, warf einen freundlichen Blick auf die geduldig lauschenden Tiere und sprach: "Ich sehe wieder so viele, die nicht da sind..."
Leises Raunen am Lehrertisch.
"Äh, was ich damit sagen will... heute sind ungewöhnlich viele Schüler unentschuldigt dem Frühstück ferngeblieben. Als da wären:
Harry Potter, derJungederlebt - Professor McGonagall, hat Mr Potter sich bei Ihnen abgemeldet?"
McGonagall schüttelte bedauernd den Kopf.
"Nun gut... hat ihn jemand heute morgen gesehen? Aus seinem Schlafsaal? Oder sonst jemand?"
Niemand meldete sich, bis auf Colin, der mit piepsender Stimme darauf hinwies, dass Harry Potter seit dem 9.11. letzten Jahres doch ein Einzelzimmer und keinen Schlafsaal habe.
"Ach ja, jajajaja..." Dumbledore nickt bedeutsam mit dem Kopf, schwelgte einige Minuten in Erinnerungen und erinnerte sich schließlich an das, was er eben tun wollte.
"Ausserdem fehlen bei den Gryffindors noch Hermine Granger, Ronald Weasley, Ginny Weasley..."
"Ginny Weasley ist abgemeldet, Sir," warf McGonagall ein. "Sie hat die Grippe."
"Aha... dann fehlen ausserdem Draco Malfoy, Blaise Zabini, Pansy Parkinson..."
Anstelle von Snape meldete sich einer der Siebtklässler von Slytherin und grunzte: "Zabini und Parkinson auch Grippe, Sir."
"Und Mr Malfoy, Bolg?"
"Kein Grippe. Bolg nicht weiss. Bolg Hunger."
"Nun, Bolg, dann setz dich mal wieder und iss weiter."
Während Bolg dieser Aufforderung sofort nachkam, sprach Dumbledore weiter:
"In Ravenclaw fehlen Cho Chang-"
"Krankgemeldet," trompetete Vektor dazwischen.
"Danke. Anette Weinstock-Murken von Neuroggenfänger-"
"Hat Erlaubnis, heute für ihr Biopraktikum nachzuforschen, Sir."
"Simon Andgarfunkel-"
"Forscht zusammen mit Anette, Sir."
"Merdée Traponsdeparis-"
"Ist letzte Woche wieder nach Beauxbatons zurückgekehrt, Sir... der Austausch dauerte nur ein Jahr."
"Oh", meinte Dumbledore verwundert und aktualisierte seine Liste.
"Immer noch Ravenclaw- Luciana Pavarozzi?"
"Die hat eine Sondererlaubnis, den Hauselfen italienische Spezialitäten beizubringen."
Dumbledore schnalzte mit der Zunge. Ein Großteil der Schüler bekamen spontane Übelkeitsanfälle und kotzten unauffällig unter den Tisch.
"Wundervoll, Professor! Dann kriegen wir heute Spaghetti?"
"Wenn alles klappt, sicher," meinte Vektor und plusterte sich ein wenig auf.
"Nun gut... zurück zu den Ravenclaws. Äh- noch ein Austauschschüler- hab ich die wirklich alle bewilligt?" Er murmelte etwas in seinen Bart und sagte dann: "Uckluck Sruck-nein, Snack... nein... Äh, jedenfalls fängt's mit 'S' an und hört mit 'owitsch' wieder auf..."
"Der hat die Grippe, er ist das regnerische Klima hier nicht gewöhnt."
"Dann - Znad Jezior Pozdrowienia..."
"Ist wegen Mumps in Quarantäne, draussen in Gewächshaus Vier."
"Und..." Bevor Dumbledore die restlichen zehn Ravenclaws auf seiner Liste vorlesen konnte, schnitt Vektor ihm das Wort ab: "Das sind wieder meine lieben Sorgenkinder...Um die kümmer ich mich schon, keine Sorge."
Raunen am Lehrertisch. "Meinst du nicht auch, dass die Anzahl der Schulschwänzer in Ravenclaw in letzter Zeit zugenommen hat?" tuschelte Sprout Flitwick zu, der bedeutsam nickte und dabei vom Sofa fiel.
"Dann zu den Hufflepuffs!" sang Dumbledore unbeeindruckt, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. "Eloise Midgen?"
Schulterzucken, auch Sprout wusste von nichts.
"Ernie MacMillan?"
"Hat auch die Grippe, Albus."
"Pierre Rompelblöh?"
"Krankenflügel - ihm ist seine Gitarre auf den Fuss gefallen."
"Wirklich?"
"Ein Scherz, Albus. Nein, in Wirklichkeit ist er die Treppe runtergefallen, als er uns ein Solo vorspielen wollte."
"Und schließlich... Adelheid von Berlichingen."
"Krankenflügel. Die hat akutes Heimweh und hat versucht, sich aus dem Fenster zu stürzen. Wollen sie ihren Abschiedsbrief sehen? Jedes zweite Wort lautet "Mein Götz" oder "Scheiß Briten"... wegen dieser Sache muß ich übrigens auch noch mit Ihnen sprechen."
"Nach dem Frühstück, meine Liebe," lächelte Dumbledore selig und kam endlich zum Schluß.
"Nun gut... dann die Lottozahlen von heute:
Die Zahl der Grippe- oder sonstwie Kranken hat sich seit gestern von 73,5 auf mittlerweile 82 erhöht.
Des weiteren fehlen heute 15 Schüler unentschuldigt, weitere 3 Schüler haben die Erlaubnis erhalten, wegen Projekten oder Ähnlichem dem heutigen Unterricht fernzubleiben. Insgesamt macht das einen neuen Rekordstand von genau 100 fehlenden Schülern. Wer richtig getippt hat, möge sich mit seinem Wettschein bitte an Professor Snape wenden, sobald derselbe wieder aus dem Krankenflügel entlassen wird... Letzter Zählstand: Im Jackpot liegen 145 Galleonen und 7 Sickel.
Und nun zu wichtigeren Dingen... Argus! Hast du zugehört? Du darfst heute wieder wecken!"
"Arbeit! Immer nur Arbeit mit den Schülern!" knurrte Filch, schulterte seine Axt und schlurfte los, um alle Schüler aus dem Bett zu holen, die unentschuldigt gefehlt hatten.

******

Währendessen trug sich im Krankenflügel gar Seltsames zu... Von den Nachwirkungen des Anti- Tentakel-Tranks hatten sich die meisten zwar wieder erholt, die Zahl der Grippekranken war inzwischen aber so drastisch gestiegen, dass sich die Schüler bereits auf den Schränken stapelten. Nicht zu erwähnen diejenigen, die besonders ansteckend waren und deswegen in Quarantäne sollten.
Leider hatte Dumbledore es versäumt, den Antrag auf Erweiterung des Krankenflügels an die Magische Krankenkasse für Zipperchen und Leiden aller Art (MKZLA) abzuschicken und sich stattdessen auf die Stauung des Flußes rund um Hogwarts konzentriert.
Konkret hiess das momentan, dass alle Ansteckenden im Nebenzimmer verstaut wurden, das normalerweise als Aufbewahrungsort für Bettpfannen und ähnliche Utensilien genutzt wurde.
Madam Pomfrey balancierte gerade ihre morgendlichen Aufpäppeltränke ins Zimmer und machte eine mentale Notiz, sich ein paar Zivis zur Aushilfe schicken zu lassen, da sie selbst noch unter den Folgen von Myrtes Angriff litt. Ausserdem brauchte sie dringend jemanden, der sich um den armen Mumpskranken in Gewächshaus 4 kümmerte. Gut, sie war seit zwei Tagen nicht mehr dort gewesen, aber konnte sie denn an alles denken? Sie hatte schließlich auch ihre Pflichten! Sie konnte sich nicht entzweireissen! Und heute mittag hatte sie auch noch ihre wöchentliche offene Sprechstunde, in der regelmässig verschämt die älteren Mädchen reinkamen, um sich einen Verhütungsspruch verschreiben zu lassen... Während sie im Geiste ihren Antrag für eine Kur ausfüllte, fiel ihr Blick auf Cho, die aufrecht in ihrem Bette saß und emsig wie ein Kaninchen an ihren Hausaufgaben kritzelte.
"Ihre Migräne scheint sich erstaunlicherweise gebessert zu haben, Miss Chang," schnaufte Madam Pomfrey und schwankte unter dem Gewicht des riesigen Tabletts. Die Tränke rutschten bedrohlich zur Seite.
"Oh, es ist tatsächlich etwas besser geworden," flötete Cho und sah sie mit großen Rehaugen an. "Aber heute nacht dachte ich, ich würde vor Schmerz sterben..." Sie schaute sich um und fügte besorgt hinzu: "Sind Sie sicher, dass ich mich hier nicht mit der Grippe anstecken kann? Ich meine fast, einen Schnupfen zu spüren..."
"Dir ich geb gleich Schnupfen!" blökte es aus dem Nebenbett. "Du nur willst mich machen fertig weil ich mich stürzte aus Fenster und nicht du!"
Madam Pomfrey wuselte hastig zu Adelheids Bett und stopfte ihr eine Beruhigunsgpille in den Rachen. "Ich nicht will gestellt werden ruhig in Schloß voll Briten, so dumm sie sind! Ich will gehen nach Hause, zu mein Schloß, wo Götz wird erwarten mich!" Mit einem Plumps kippte sie auf ihr Bett und fing an, leise zu schnarchen.
"Nichts als Ärger mit den Austauschschülern," schnaubte Pomfrey und wischte sich mit der Schürze über die Stirn.
"Immer diese Sonderwünsche! Hat man sie denn gezwungen, hierher zu kommen?" Kleine Rauchwölkchen hinter sich herziehend, setzte sie ihre Runde fort und trat als Nächstes an das Krankenbett eines tief schlafenden Hippies, der ein Bein in der Schlinge und eine kaputte Gitarre in den Händen hielt. Offensichtlich war das Frühstück soeben beendet worden, einige Erst- oder Zweitklässlergroupies standen bereits mit Taschentüchern und Geschenken an seinem Bett und waren dabei, ihn wach zu rütteln.
Murrend scheuchte Pomfrey die lästigen Würmer fort, verabreichte Pierre seine Schmerztabletten, versicherte ihm zum siebten Mal, dass sie nichts mehr für seine Gitarre tun könne, und eilte weiter.
Nachdem sie den restlichen Grippekranken den üblichen Trank verabreicht hatte, verteilte sie noch ein wenig Schokolade an die bereits halb Genesenen und an die, die sich gut betragen hatten.
Dann stellte sie dem bibbernden Uckluck eine kleine Heizlampe an sein Bett und versuchte, sich mit Händen und Füßen mit ihm zu verständigen. Leider hatte sie nie Russisch gelernt, er hatte nie Englischunterricht gehabt, und die Kreise und Formeln, die er in die Luft malte, waren zwar ganz hübsch, aber leider genauso unverständlich. Sie fügte ihrem immer voller werdenden mentalen Notizzettel noch den Hinweis, in der Pause einen russischsprechenden Lehrer zu suchen, hinzu und setzte sich dann erschöpft einen Moment auf ein kleines, rosa Sofa, dass heute nacht als Ersatz für ihren alten Holzstuhl aufgetaucht war.
Kaum hatte sie die Augen geschlossen, hörte sie das Läuten eines Glöckchens, dass die Ankunft eines neuen Kranken ankündigte. Das hübsche Spritzenmuster verschwand sofort von ihrem Sofa, als sie sich empört erhob und festen Schrittes in das Vorzimmer watschelte.
"Tut mir ja leid, aber hier ist kein Platz mehr!" rief sie der Trage zu, die auf magische Weise angeflogen kam. Die Trage ließ sich nicht beirren. Mit einem eleganten Schlenker drängelte sie sich durch die Tür und lud den Patienten mit einem Plumps auf dem Boden ab.
"Was soll denn das? Kannst du ihn nicht wenigstens in ein Bett fliegen?"
Die Trage brummte nur etwas von "Ist ja keins frei...", ließ sich aber dazu herab, unter den leblosen Körper des Patienten eine Decke zu zaubern.
"Na denn", grummelte Madam Pomfrey, schickte die Trage wieder zurück und levitierte ein Feldbett für Notfälle aus dem Quarantäneraum. Das Gerumpel und Geschrei sagte ihr sofort, dass darin eben noch jemand gelegen haben musste, aber das war jetzt auch nicht mehr zu ändern. Sie würde nachher eben ein neues Bett herbeischaffen müssen. Alles zu seiner Zeit.
Ein kurzer Blick auf ihren neuen Patienten bestätigte sofort die Diagnose "Magen-Darm-Grippe", schließlich war das Gesicht des armen Kerls über und über mit grauem, schleimigem Zeug beschmiert. Sie ging einen Lappen holen und putzte ein wenig an dem Kranken herum, befreite seine Atemwege von unnötigem Ballast, entdeckte erstaunt, dass er gerade am Ersticken war und klopfte ihm kräftig auf den Rücken.
Das half leider auch nichts.
Mittlerweile hatten sämtliche Kranken den neuen Mitbewohner entdeckt und beobachteten neugierig das Geschehen.
Sogar Uckluck hatte mit seiner nutzlosen Zeichensprache aufgehört, nur Adelheid lallte leise vor sich hin.
Madam Pomfrey erkannte, dass ein Notfall vorlag, und schrie, wie sie es im Krankenschwesternseminar gelernt hatte, "Er atmet nicht mehr! Rufen Sie sofort einen Arzt!"
Aus irgendeiner Ecke belehrte man sie, dass sie gefälligst Mund-zu-Mund-Beatmung versuchen sollte, anstatt irgendwelche Soaps nachzuspielen. Ein, zwei Flüche und ein schönes, großes Loch in der Krankenflügelwand später befolgte sie den Rat, schnaufte zweimal tief auf und beugte sich zu dem Patienten herunter. Den Wetten nach, die die umsichtige Ginny gestartet hatte, stand es 20:1 für den Tod des armen Kerls. Uckluck setzte sogar 30 original russische Münzen, die Ginny entgegen den Wettregeln eigentlich nur annahm, weil hilflose Austauschschüler wie Uckluck immer ihr Mitleid weckten.
"Er atmet wieder! Halleluja!" sang Madam Pomfrey gerührt und fügte mit tieferer Stimme hinzu, "Gut gemacht, Poppy! Du hast ihm das Leben gerettet." Sie errötete und meinte mit leiser Stimme: "Oh, ohne Sie hätte ich das nie geschafft!", um dann mit verstellter Stimme ein tiefes "Oh, bitte. Ich weiss, was ich an meiner besten Krankenschwester und zukünftigen Chefärztin habe..." zu brummen.
Während Madam Pomfrey sich selbst einen Heiratsantrag machte, stupste Ginny den reglos daliegenden Patienten mit einem langen Stock an, um zu testen, ob er noch lebte. Der angetrocknete Schleim bröselte von seinem Gesicht ab, und hervor kam ein allen wohlbekanntes Gesicht...
"Papa!" schrie Uckluck und sprang aus dem Bett. Alle andern brüllten wie aus einem Munde: "Snape!!" und erstarrten vorsichtshalber zu Salzsäulen.
Zwei Sekunden später waren sämtliche Vorhänge um die Betten zugezogen, Madam Pomfrey verheiratet, Snape wach und Uckluck in Tränen aufgelöst.

******

Gähnend rieb sich Ron die Augen und entdeckte, dass ein stattliches Huhn ein Nest auf seinem Kopf gebaut hatte und dort gemütlich brütete.
"Äh," sagte Ron. "Berta, geh da runter..."
Dann schaute er an sich herab und entdeckte Eloise, die in seinem Schoß zusammengeringelt war und selig schnarchte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihr Haar eigentlich gar nicht blond, sonder eher strohblond war. Geistesabwesend zupfte er das Stroh aus ihren Haaren und beschloss dann, sich aufzurichten. Leider waren seine Beine eingeschlafen. Eloise war schwerer, als sie aussah. Fiepend und stöhnend versuchte er, seinen Blutkreislauf wieder in Gang zu bringen.
Inzwischen war Eloise aufgewacht und beobachtete verwundert, wie er auf allen vieren kleine Kreise im Hühnerstall drehte.
"Wie lange haben wir geschlafen, Ron?" nuschelte sie, den Mund noch voll Stroh, und versuchte, aus dem Fenster zu schauen. Leider hatte der Hühnerstall kein Fenster.
"Vier Stunden," teilte ihr Ron mit, woraufhin sie einen schrillen Schrei ausstieß und "Oh nein, ich hab den Einzug verpasst!!" kreischte.
Während sie sich wieder hinhockte und hektisch in ihrer Bibel blätterte, schielte Ron durch die Ritzen in den morschen Brettern und sah einen kräftigen Bauern mit Mistgabel und Hühnerfutter auf den Stall zukommen. "Äh, Eloise... wenn wir nicht sofort hier abhauen, werden wir noch als Hühnerdiebe gelyncht... wo geht's hier denn raus?"
"Da steht's!" rief Eloise beglückt und verstaute ihre Bibel wieder in ihrer Tasche. "Wir müssen also nur die Kneipe finden, zu der Jesus mit seinen Anhängern nach dem Einzug hingefahren, äh, geritten ist!" Voller Tatendrang zauberte sie aus dem Nichts eine kleine Leiter hervor, lehnte sie an die Wand, schleifte Ron mitsamt Berta durch eine kleine Falltür, warf die beiden vom Dachboden aus auf die Strasse und sprang schließlich hinterher.
Verwundert registrierte Ron, dass die Sonne bereits untergegangen war.
"Eloise?"
"Hmmhmmm?" murmelte Eloise abwesend und zerrte Ron und Berta durch ein Netz von kleinen Gässchen und Strassen, in denen sie sich bestens auszukennen schien.
"Äh, müssen wir nicht allmählich mal, hm, zurück? Ich meine, nach Hogwarts?"
"Was? Oh, ja, klar. Ich bin heute eh zu spät dran, in Hogwarts müsste das Frühstück inzwischen schon längst rum sein... was solls, zur Not schieb ich alles auf dich..."
"Aha", sagte Ron. Während sie weiterhetzten, stolperten sie immer wieder über Kleider und Umhänge, die unmotiviert auf dem Boden herumlagen, Zigarettenkippen, die niemand aufgeräumt hatte, Pferdeäpfel, Eselsäpfel (sofern man das so sagen kann, dachte Ron), leere Bierdosen und Ratten, die das Schiff verliessen. Das Ganze sah nach einer ausgewachsenen Orgie aus.
"Die Leute hier halten wohl nicht so viel von Mülleimern..."
Zumindest Eloise schien sich daran nicht zu stören. Nach ein paar weiteren Sprints, empört kommentiert von der auf und ab hüpfenden Berta, kamen die beiden schließlich vor einer verräucherten Kneipe am Marktplatz an. Lärm und Musik drangen nach aussen, ab und zu hörte man Klaviergeklimper, Pistolenschüsse, Hosiannarufe und hier und da ein paar Trunkenbolde, die durch die offenen Türen geworfen wurden und sich in einer schönen, großen Pfütze stapelten. Vor der Tränke war Rons Esel angebunden und nahm gerade ein Bad.
Während Eloise mit einem wasserfesten Edding "Eloise was here" groß auf des Esels Flanke schrieb, wagte Ron einen vorsichtigen Blick in das Innere der Kneipe.

*****