Author's Notes:
[Wir danken den drei Kapitel 12-Reviewern! *jubel, hüpf*]
[*Wundervolle Gutachten! *lach* Ja, die Preißen!]
[Wir haben daraufhin auch nochmal rumgefragt und entdeckt, dass wir die einzigen sind, die Kaffe in einem Café trinken- muss daran liegen, dass wir zugezogen sind...]
[*He, ich trink meinen Kaffe im Caffe! Immerhin sind wir schon seit 10 Jahren in dieser Gegend, da nimmt man den Akzent an...]
[Muuh. Ich nicht. Ich sag ja auch 'absichtlich' statt 'absichtlich' und 'BH' statt 'BH'... ehrlich, wie kann man das nur auf dem 'B' betonen?
Anyway. Laut einer Alteingesessenen trinkt man hier Kaffe im Caffe, und der Rest der Welt säuft seinen Kaffee im Café. Kann man uns noch folgen?]
[*Ach ja, der 'Buur'-Satz heisst bei uns 'Was dr Bauer net kennt, des frisst er net'... kein grosser Unterschied, aber so auf Hohenlohisch klingt's natürlich viel schöner! Um mal ein wenig Kultur in diese Story bzw. diese A/N's zu bringen: Das Hohenlohische ist eine Abart des Fränkisch-Schwäbischen und ein typischer hohenlohischer Satz wäre z.B: Schellet Se net an sellerer Schelle, selle Schelle schellet net! Sellet Se an sellerer Schelle, selle Schelle schellt!]
[Man könnte ein Rätsel draus machen... Wer kriegt's raus? Obwohl's einfach ist...]
[*Ach ja, der Rasputin: Eigentlich dachten wir ja, wir hätten ihn eigens erfunden, aber so wie's aussieht, gibt's den schon irgendwo!]
[Wir bitten um Aufklärung! Wer ist Rasputin? Ich weiss nur, dass es bei Disney ein paar gibt... in Anastasia, glaub ich... oder war's Mulan? *sing* *tanz* "Eine Frauuu, für die ein Kampf sich loooohooooohnt!!" oder auch "Eine Par-tyyy steigt in Ak-wa-bar!" Ahh, wie wir diesen Flaschengeist lieben... -.-]
[*Schweifen wir ab? Nein! Disclaimer: Schumi gehört Ferrari, glauben wir zumindest (oder wie heisst denn diese Firma mit den kleinen roten Autos? Diese Rennställe?), die Turbo-Eulen gehören uns, das persönliche Pergament von McG. ist eine Sonderanfertigung aus ihrer Heimat, die pro Blatt etwa 30 Galleonen kostet, irgendwo ist auch noch was aus Otfried Preussler's Hotzenplotz versteckt... die übrigen HP-Haupt- und Nebencharas stammen von JK, wurden von uns aber, wie immer, ein wenig zweckentfremdet.]
[Welch vorschriftsmäßiger Disclaimer! Faszinierend!]
[*Ich hab Hunger...]
[Gehen wir Pizza essen.]
[*Eine gute Idee!]
[Ravensburger- Gute Idee.]
[*Werbespruch? Nieder mit Ravensburger! Ein Hoch auf Trivial Pursuit! Monopoly! Das ist wenigstens von Warner!]
[Wirklich? Nieder mit Warner...]
[*Was stand da Schönes bei der Weihnachts-Nacktmulle? 'Wenn wir nicht verrückt wären, dann wären wir nicht hier'...]
[In diesem Sinne: Viel Spass mit Kap.13!]
Kapitel 13
"Was, Hermine und Malfoy? Etwa zusammen?" Noch bevor die Schüler eine neue Diskussion entfachen konnten, meldete sich eine verstellte Stimme unter McGonagalls Bett.
"Aber meine lieben Schülerinnen, wir wollen doch nicht lästern," krächzte sie und bemühte sich, wie McGonagall zu klingen. "Ich, eure Lehrerin Minerva McGonagall, sollte euch zu mehr Vernunft erzogen haben..."
Ginny riskierte einen Seitenblick auf McGonagalls Bett und sah ihre Verwandlunsglehrerin schnarchend im Tiefschlaf liegen.
"Ach übrigens, wo ihr doch so schön am Diskutieren seid, meine lieben Schüler, die ich jeden Tag in Verwandlung unterrichte... eine liebe Freundin von mir hat manchmal, hrm, Probleme mit den Haaren, sie werden immer so schnell fettig... ihr kennt euch da doch aus?"
Alle Blicke richteten sich auf die Expertin Pansy. "Nun ja, Sie könnten ihrer Freundin mal einen Weizenkleieextrakt empfehlen... das müsste eigentlich wirken." meinte sie nachdenklich.
Ginny beugte sich etwas vor und meinte mitleidig: "Aber sie müssen sich deswegen doch nicht schämen, Professor Snape! Wir wissen alle über ihr Problem Bescheid!"
Die Stimme hickste und krächzte ein wenig herum und röchelte dann: "Aber nein, ich bin's, eure Lehrerin! Professor Snape ist schon längst wieder in seinem Kerker beim Unterrichten! Ihr bildet euch nur ein, dass er hier ist!"
Hannah, die immer sehr energisch war, ging schnurstracks zu McGonagalls Bett und riß die Vorhänge auf. "Da, sie schläft! Kommen Sie raus, Professor!"
Die restlichen Schüler versteckten sich schonmal vorsichtshalber hinter ihren Vorhängen, um im Falle eines Falles keine Punkte abgezogen zu bekommen.
"Aber nein," piepste die Stimme verzweifelt, "ich habe erst gestern Bauchreden gelernt!"
"Hmpf," sagte Hannah und stocherte mit einem Stock unter dem Bett herum.
"Professor Snape hat mir gesagt, dass du eine Sechs in Zaubertränke kriegst, wenn du mein Bett nicht in Ruhe lässt!" zischte die Stimme auf einmal böse.
"Gut, gut," brummte Hannah und marschierte zurück zu ihrem Bett, "bleiben Sie doch da unten liegen!"
Ginny hatte auf einmal eine wundervolle neue Idee für ihre Schülerzeitung, besonders für die "Ask Ginny"-Rubrik... warum meldeten sich dort eigentlich immer nur Schüler, die Probleme hatten? Wäre es nicht viel interessanter, auch die Probleme der Lehrer zu erfahren? Sie beschloss, mit Dumbledore über eine Erweiterung der Rubrik zu reden.
Dann fiel ihr ein, dass sie eigentlich gerade Harry ihre Liebe gestehen wollte.
Harry lag immer noch in ihrem Bett. Mittlerweile war er eingeschlafen, da Ginny etwas Sauerstoff ins Bett gelassen hatte, aber er hatte fürchterliche Träume.
Madam Pomfrey schlief ebenfalls, sie war über ihren Tränken eingenickt. Schließlich war sie seit zwei Tagen ununterbrochen auf den Beinen.
*****
Hermine schwieg eine Weile. Dann sagte sie: "Du musst jetzt ganz tapfer sein, Malfoy..."
"Nenn mich doch Draco, Cherié," jammerte Malfoy. "'Malfoy' ist so unpersönlich!"
"Gut, mein kleiner Nacktmulle," grinste Hermine und zerwuschelte seine Frisur.
"Atme mal tieeef durch..."
Malfoy atmete tief durch. Hermine lauschte mit einem Stethoskop an seiner Brust.
"Dein Puls ist etwas unregelmäßig..."
"Kein Wunder!" empörte sich Malfoy. "Du lässt mich ja auch warten!"
"Aaalso..."
Malfoy hoppelte vor Spannung auf dem Sofa auf und ab. Die Sprungfedern quietschten bedenklich.
"Ja?"
Hermine seufzte tief auf. "Du bist zu 90% der Vater meines Kindes."
"Ich wusste es!" schrie Malfoy und sprang auf die Lampe. "Ich werde Vater! Hört ihr mich, ihr Mächte des Himmels? Ich werde Vater! Hurra!"
Dumbledore saß in seinem über dem Verwandlungsklassenzimmer liegendem Büro und lauschte. "Wer wird da Vater?"
Murmelnd machte er sich schonmal daran, eine Glückwunschkarte zu schreiben. Wieder lauschte er. "Hm, das klingt wie... ah, der junge Malfoy! Das muss ich sofort dem alten Lucius schreiben...Der wird sich freuen! Hoffentlich darf ich wieder Taufpate sein, wie damals, bei Draco's Geburt..."
Ein Zimmer weiter unten war Malfoy inzwischen wieder von seiner Lampe geplumpst.
"Moment mal, 90%? Was soll das heissen, 90%?"
Hermine drehte Däumchen. Dann griff sie sich kurzentschlossen einen Bogen Pergament von McG.'s Schreibtisch und entwarf ein kleines Diagramm zur Veranschaulichung der Tatsachen.
"Also, schau her, Malfoy..."
"Draco!"
"Draco.."
Mit raschen Strichen kritzelte sie ein Strichmännchen mit sehr buschigen Haaren, das in einer Höhle vor einem großen Topf saß. "Das bin ich, in der Küche. Siehst du den Pudding?"
Sie fügte ein weiteres, kleineres Männchen dazu, das mit einer großen Gurke in der Hand danebensaß. "Und das bist du."
"Warum bin ich kleiner als du?" fragte Malfoy empört und griff sich die Feder. Er strich das Gurkenmännchen durch und malte ein großes, gutgebautes Männchen neben Hermine.
"Na gut," seufzte Hermine. Dann kreiste sie die beiden ein und schrieb '21.März' darüber.
"Das war am 21.," wiederholte sie, um sicherzugehen, dass er sie auch verstand.
Links von den zwei Männchen in der Küche malte sie ein einsames Männchen mit langen Haaren vor einem Lagerfeuer. Daneben kritzelte sie ein kleines Männchen mit buschigen Haaren, kreiste die beiden ein und schrieb '19. März' darüber. "Das war zwei Tage vorher."
"Und wann hattest du dann deinen Eisprung?"
"Geduld," murmelte Hermine und verschönerte das Pergament mit aparten Mustern, während sie nachdachte. Schließlich malte sie eine glückliche Henne über die Küchenszene.
"Aha?" wunderte sich Malfoy. "Was will mir diese Henne sagen?"
Ungeduldig fügte Hermine vor dem Schnabel der Henne eine Sprechblase hinzu, in der 'Eisprung! Eisprung!' stand.
"Hast du's jetzt kapiert?"
"Hm, ja... aber hättest du mir das nicht einfach sagen können?"
Hermine warf die Hände in die Luft. "Du kannst einem aber auch alles verderben! Also, jedenfalls, am 21. hatte ich meinen Eisprung. Und weil wir an dem Tag, hm, zusammen in der Küche waren, bist du höchstwahrscheinlich der Vater."
Malfoy tippte auf die einsame Gestalt am Lagerfeuer. "Und was ist mit dem hier?"
"Naja...", meinte Hermine und errötete. "Da ich mit ihm zwei Tage vorher zusammen in der Küche, ich meine, im Wald war, gäbe es den Hauch einer Chance, dass er auch der Vater ist, da der..." Sie errötete ein wenig stärker. "Arh, ich kann's nicht aussprechen!"
Verzweifelt griff sie wieder zu dem Pergament und malte über das Bild des Lagerfeuers einen glücklich lächelnden Hahn, der auf die Henne zuschwamm. Über den Hahn schrieb sie: 'Kann bis zu zwei Tage überleben'. "Also! Hast du's jetzt kapiert?"
Malfoy nickte ein wenig erschlagen mit dem Kopf. "Wundervoll..."
Dann riß er sich zusammen. "Also, da würde ich mich doch eher als 99%-igen Vater bezeichnen!"
"Ja, gut... und wie kriegen wir jetzt raus, ob du der Richtige bist?"
"Ganz einfach," meinte Malfoy beruhigend und nahm einen weiteren Bogen von McG.'s persönlichem Lieblingspergament, "ich schreib meinem Vater einen Brief und bitte ihn um ein paar Vaterschaftstests, für einen Freund."
Und er machte sich sofort an die Arbeit. Nach einigen Minuten pfiff er seine Turbo-Eule herbei. "So! In fünf Minuten ist sie in Malfoy Manor."
"Warte mal," meinte Hermine und zupfte geistesabwesend die Füllung aus dem Sofa, "was hast du denn jetzt geschrieben?"
Malfoy räusperte sich, entrollte das Pergament noch einmal und las vor:
"Lieber Vater!
Dein dich liebender Sohn bittet dich wieder einmal um einen Gefallen, den du ihm hoffentlich auch erfüllen wirst. Ein guter Freund deines Sohnes, dessen Name nicht genannt werden darf, bedarf dringend eines Vaterschaftstestes.
Könntest du deinem Sohn einige schicken? Dein Sohn hat erfahren, dass sein Vater damit viel Erfahrung hat... Dein Sohn grüßt dich und Mutter herzlich.
Dein
Sohn"
"Redet ihr immer so herzlich miteinander?" fragte Hermine und beäugte den Brief mißtrauisch.
"Aber sicher," meinte Malfoy, "wir haben uns alle lieb..." Er band den Brief der Turbo-Eule an das Bein und warf sie aus dem Fenster.
Hermine trat ans Fenster und beobachtete den Kondensstreifen, den die Eule hinterlasse hatte.
"Cool," meinte sie neidisch, "ich wünschte, Krummbein könnte auch fliegen! Jede Nacht bringt er mir neue Mäuse... wie gut, dass Parvati sie mir bereitwillig für ihre indische Askese abgekauft hat..."
"Cherié, zu unserer Hochzeit werde ich dir eine ganze Familie Turbo-Eulen schenken...", meinte Malfoy und sah sie zärtlich an.
"Abwarten und Tee trinken," sagte Hermine und zauberte sich einen echt englischen Earl Gray herbei. Die beiden machten es sich auf dem Sofa bequem.
"Trinkst du deinen Tee denn ohne Milch, Zucker oder Rum?"
"Nein, ich vermische ihn immer mit Müsli..."
Die beiden schlürften gemütlich ihren Tee, als plötzlich eine große Eule an die geschlossene Fensterscheibe klatschte.
Hermine sprang auf, um das Fenster zu öffnen, und erwischte das abrutschende Tier gerade noch an seiner Pudelmütze, auf der 'Ich bin schneller als Schumi' stand.
"Ah, die Antwort meines Vaters!" Malfoy band das Pergament von der torkelnden Eule ab und las laut vor:
"Lieber Sohn!
Dein lieber Vater hört alles, weiß alles, sieht alles. Deine Mutter und ich gratulieren dir herzlich zu deiner Schwangerschaft. Bitte grüß den lieben Dumbledore. Sag ihm, wir schulden ihm etwas.
Anbei schicke ich dir einige Vaterschaftstests mit, die mir ein Freund gegeben hat. Man kann nie genug Vaterschaftstests machen, sagte er mir. Falls es ein Mädchen wird, besteht deine Mutter auf 'Cordelia Luise'. Ich setze all mein Vertrauen in deine zukünftige Braut, die hoffentlich bessere Namen aussucht als deine liebe Mutter. Wir werden selbstverständlich die Hochzeit ausrichten, nachdem mein Sohn von der Schule abgegangen ist.
Bitte schick uns den Stammbaum deiner Braut.
Dein
Vater"
"Hä?" machte Malfoy verwirrt, "ich hab doch geschrieben, dass ich die Tests für einen Freund brauche! Woher weiss er, dass ich schwanger... äh, dass ich Vater werde?"
"Keine Ahnung," meinte Hermine und zuckte die Schultern, "aber dein Vater wird sich sicher über meinen Stammbaum freuen... immer diese Klassenkämpfe!! Unser Stammbaum besteht seit Generationen aus Zahnärzten... dein Vater kann gerne mal vorbeikommen und sich das Familienunternehmen ansehen, wir werden ihm seine Zähne schon richten! 'Willst du an den Pranger, geh zu Granger' ist unser Wahlspruch!"
Währenddessen packte Malfoy das Paket aus, dass die Turbo-Eule in der Mütze versteckt hatte.
Überraschend kam eine weitere Eule angeflogen und schlitterte durch das offene Fenster ins Zimmer. "Scheiße!", quiekte sie, "warum habt ihr das Fenster offen?"
Sie warf Malfoy einen Brief zu Füßen und flatterte empört davon.
Hermine sah Malfoy fragend an, hob dann den Brief auf und entrollte ihn.
"Hm... 'Lieber Sohn!
Es freut mich, dass du dir die Mühe gemacht hast, dein Geheimnis zu verschleiern (mein Sohn ist ein echter Malfoy!).
Natürlich kannst du deinen Vater nichts verheimlichen, da mein geheimer Informant (bitte grüß den lieben Dumbledore noch einmal von mir) mir bereits von deiner Schwangerschaft berichtet hat.
Du müsstest meinen ersten Brief bereits erhalten haben. Viel Spaß mit den Tests. Ich hab noch einige alte gefunden, die ich dir mit diesem Briefe schicke. Am besten wird mein lieber Sohn sie nachts im Vertrauensschülerbad ausprobieren, da er dort ungestört sein wird. Ich lege eine detaillierte Anleitung bei. Grüße deine Braut von mir.
Dein
Vater'"
"Schatz," meinte Hermine, die schnell geschaltet hatte, "ist nicht das Büro des Schulleiters direkt über dem Klassenzimmer hier? Vielleicht hättest du nicht so laut schreien sollen..."
"Ach was," sagte Malfoy, "selbst wenn Dumbledore das gehört und meinem Vater geschrieben hat (ich wusste gar nicht, dass der Schulleiter Turbo-Eulen besitzt?), er wird es ja wohl nicht im ganzen Schloß rumerzählen... Komm, gehen wir ins Vertrauensschülerbad! Ich will die Dinger gleich ausprobieren!"
"Aber ich schreib in 20 Minuten meine Arithmantikarbeit!"
"Gut, dann geh ich alleine... Viel Glück, und wenn du fertig bist, kannst du ja nachkommen!"
Damit trennten sich die beiden Täubchen und gingen jedes in verschiedene Richtungen...
*****
"Tut mir leid, dass ich zu spät komme, Professor, aber meine Großmutter hatte eine Blinddarmverrenkung und ich musste ganz dringend nach Hause, da ich die einzige bin, die sich in ihre Nähe wagt! Hier das Entschuldigungssschreiben meiner Mutter..."
Eloise überreichte Professor Vektor einen Zettel und huschte auf ihren Platz. Vektor runzelte die Stirn. "Nun, Miss Midgen, die Arithmantik-Arbeit hat bereits vor exakt 7 Minuten begonnen. Sie werden keine Extrazeit bekommen, also beeilen Sie sich und verhalten Sie sich so, dass Sie ihre Mitschüler nicht behindern..."
Während Vektor die üblichen Verhaltensweisen bei Arbeiten predigte, setzte sich Eloise aufatmend auf ihren Platz neben Hermine, die bereits eifrig auf ihrem Pergament herumkritzelte.
"Professor?" Vektor hatte gerade einen neuen Eintrag auf ihrem mentalen Notizzettel, bezüglich Eloises ungewöhnlich später Entschuldigung, gemacht und sah überrascht auf.
"Ja, Miss Midgen?"
"Ich hab keinen Arbeitszettel!"
"Oh, ich vergaß..." Vektor griff sich an die Stirn. Sie fühlte sich sehr müde... immerhin war das gesamte Kollegium bis morgens um sieben auf den Beinen gewesen und sie hatte sowieso schon Schlafmangel.
"Hier, Sie können meinen haben." Zerstreut reichte sie Eloise den ausgefüllten Antrag für ihre verdiente Kur.
Eloise überflog die ersten Sätze und schaute überrascht auf. "Professor, hatten wir wirklich die bekanntesten Zaubererkurorte als Thema? 'Mit Thermalbädern für alle mit psychotischen Neurosen, nervösen Zuckungen, eingerollten Zehennägeln und unerklärlichem Haarausfall'... Scheint ja ein toller Ort zu sein!"
Schnaubend schnappte sich Vektor den Zettel.
"Das ist- das ist- wie kommt der denn in meine Tasche? Muss von einer Freundin sein!"
"Von einem anderen Lehrer?" fragte Eloise neugierig.
"Vielleicht hab ich die Tasche von Professor Snape erwischt... Was guckst du? Geh an deine Arbeit!"
Eloise fiel auf, dass Vektor sie nicht mehr siezte. Ein schlechtes Zeichen.
"Ähm.. Ich hab immer noch keinen Arbeitszettel."
"Da hast du deinen Zettel!" Vektor rupfte aus ihrem Lehrbuch eine Seite raus, strich ein paar Fragen durch und klatschte ihn vor Eloise auf den Tisch.
Die konnte jetzt endlich mit der Arbeit anfangen. Allerdings kamen ihr die Aufgaben bei näherer Betrachtung so... vertraut vor. Schließlich entdeckte sie am unteren Ende des Zettels eine kleine Aufschrift: "Arithmantik für Anfänger, Klasse 1".
"Heute ist mein Glückstag," dachte Eloise und fing eifrig an zu schreiben. "Falls sie das beim Korrigieren merkt, sag ich einfach, es wäre mir nicht aufgefallen... ist ja ihre Schuld!" Um ganz sicher zu gehen, nahm sie ihre kleine Nagelschere und schnitt fein säuberlich die Ecke mit der Aufschrift weg.
Anette, die hinter ihr saß, fühlte sich sofort berufen, ihr einen Nagelfestiger zu geben. Ein abgebrochener Nagel war etwas Furchtbares!
"He, Eloise!" flüsterte sie und stupste ihr mit der Feder in den Nacken. "Hier, ein Festiger!"
Eloise nahm an, dass in dem Festiger ein Spickzettel war, und ergriff ihn dankbar. Wie nett Anette doch war! Sie hatte sofort gesehen, dass sie zu wenig Zeit für die Arbeit hatte, und wollte ihr helfen!
Inzwischen drehte Vektor ihre Runde im Klassenzimmer, wobei sie wie üblich ein wenig taumelte. Gerüchten zufolge stammte dieses Taumeln noch aus ihren wilden Jugendjahren, als sie ihren entführten Zukünftigen durch alle sieben Weltmeere verfolgt und zu einer der bekanntesten Piratinnen des 20. Jahrhunderts geworden war.
Als sie ihren Erzfeind, ihre Schwiegermutter, schließlich nach einem harten Kampf mit der Mannschaft des feindlichen Schwiegermutter-Kreuzers 'Harter Stuhl' erfolgreich besiegt hatte, ertrank ihr Verlobter leider im Meer, da die tückische Schwiegermutter ihn frei nach dem Motto 'Bevor diese Schlampe ihn kriegt, kriegt ihn keine' mit einem harten Stuhl um den Hals in die Fluten geworfen hatte.
Nach diesem traumatischen Ereignis zog sich Vektor aus dem Piratinnenleben zurück, entdeckte ihre magischen Fähigkeiten und ihre Liebe zur trockenen, abenteuerlosen Arithmantik, absolvierte ein Studium, erfuhr von dem Singledasein der Hogwartslehrer und bewarb sich freudig.
Jedenfalls schritt sie taumelnd wie in alten Zeiten bei Windstärke 6 im Klassenzimmer umher. Ihre empfindlichen Ohren lauschten auf verdächtige Geräusche. Und tatsächlich, durch den brausenden Orkan ihrer Erinnerung hörte sie Schülergetuschel. Flink wie eine Eule drehte sie ihren Kopf um 180 Grad und stürzte sich auf die Geräuschquelle.
"Hab ich dich, du Maus!" schrie sie und zerrte den armen Schüler mitsamt einem überdimensionalen Stoffspickzettel aus der Bank.
"Aber Professor! Mit einem Tischtuch sieht die kahle Bank doch viel hübscher aus!" stammelte der verschreckte Rosie, einer ihrer Ravenclaw-Sorgenkinder.
Vektor seufzte. "Deine Ideen waren auch schon mal besser. Allerdings hast du die Formeln sehr geschickt in diesem aparten Muster versteckt. Nun, mein Junge, dieses Exemplar wird sich wunderbar in meiner Sammlung machen..." Sie wandte sich an die mäuschenstillen Schüler und schritt murmelnd weiter ihre Runde ab. "Dabei hat Severus vor kurzem noch gemeint, dass er meine Sammlung bald übertrumpfen würde... aber noch führe ich! Ja, Severus muss sich in Acht nehmen..."
Schließlich gelangte sie wieder bei ihrem Lehrerpult an und ließ ihren Blick über ihre Schäfchen gleiten. In der ersten Reihe saß ihre Einserschülerin Hermine, daneben diese Zuspätkommerin Eloise, mit der sie nach der Stunde noch ein Hühnchen zu rupfen hatte...
Sie machte eine mentale Notiz, ihren Vorrat an Hühnern wieder aufzufrischen. Hagrid's letzte Lieferung ging allmählich zur Neige, aber zum Glück züchtete der Kerl ja ständig neue Hühner. Das letzte hatte nicht mal mehr gegackert, sondern gemäht. Ausserdem war es pink. Egal, zum Hühnchen rupfen konnte man sie allemal gebrauchen.
Ihr abgeschweifter Blick richtete sich auf Eloises Arbeitsblatt, das mittlerweile schon fast vollgeschrieben war. Irgend etwas war damit nicht ganz im Ordnung. Da standen doch Rechnungen, die sogar sie hätte lösen können! Dabei brauchte sie bei Arithmantik für Siebtklässler immer ihre Lösungsbücher.
Eloise blickte auf, als sich ein dunkler Schatten über sie legte. Verschreckt strampelte sie sich frei und entdeckte Vektor, die den Schatten eben wieder zusammenfaltete.
"Das wirkt doch immer," murmelte sie vor sich hin, dann wurde ihre Stimme hart und schneidend: "Was ist das für ein Test, junges Fräulein?"
Es geht weiter...in Kapitel 14
