World of Darkness ™

A World of Darkness Story by
m.m.z

Pfade
in der
Finsternis
-HF 2-

„Erkenne Dich selbst."

-Inschrift beim Orakel von Delphi

„Einst mit Namen Tiffany"

„Es will nicht! Warum will es nicht? Was habe ich nur Falsch gemacht? Warum willst du nicht aufwachen Baby? Was stimmt nicht, mit dem was ich dir gab? Du hattest doch Vertrauen? Bitte Baby, trink! Trink! Oh, Baby. Bitte Jess, wach doch wieder auf!"

Es war nicht die Nacht an sich, noch etwas in ihrem Geiste. Es war vieles nur nicht dies. Eine helle, Sterngesäumte Nacht war es. Der Mond, das Mahnmal der Mondtiere, leuchtete Stark in die Welt hinein, und erhellte die Straßen und Häuser zu seinem Saum. Die milde Sommernacht, in ihrer ganzen Pracht, lag über dem kleinen Ort, dessen Verkommenheit bei Nacht, nicht so stark auffiel wie bei Tag. In dem Gebäude, welches mit seiner ältern Bauart Auffiel, selbst hier in den verhassten Gassen der Slums, war ein Apartment, welches als Schauplatz, dem Kummer diente. Die Opfer der Liebe, die nicht so weitergegeben werden kann! Nicht für alle!

Das eine Fenster, welches als einziges im Zimmer war, dass ein kleines Stückchen Welt in dieses, von einstigem Leben bewohntes Apartment, lies, war alt. Es war eines jener alten Fenster, die nicht wussten, dass es heute Doppeltvergaste Fenster gab, die Schalldicht waren. Jene die Dick waren und diese neuartigen Mechaniken verfügten, die es einem leicht machten, dieses moderne Fenster zu öffnen und schließen. Wo nichts Quietsche oder noch irgendwelche laute machte. Es war eines jener Fenster, die durch ihr Dünnes Glas auffielen, und ein albernes T-Kreuzstück im Rahmen hatten, - das für halt sorgen sollte - und mehr ein Rechteckiges Loch in der Wand waren, als eigentlich Fenster. Doch was auch immer es war, war das einzige was die beiden Liebenden von der Welt der Dunkelheit fernhielt. Die sich nun zu ihnen gesellt hatte.

Der Raum, in dem das einzige Fenster des heruntergekommenen Apartments war, lugte in ein Zimmer, das kaum 3 mal 3 Schritte innehielt. Es war bedeckt von einem Grünlich wirkenden Filzteppich, dessen Abgetretenheit – wörtlich – ihm anzusehen war. Schachteln von irgendwelchen Imbissbuden oder Fastfood Lokalen, waren überall zerstreut auf den alten Teppich, in Gesellschaft von alten Zeitungen, Magazinen, Klamotten, und Nichterledigten Arbeiten. Alte Platten und Kassetten, von Musikern und Bands die heute fast keiner mehr zu kennen schien, - doch unvergessen für die, die wissen - waren ebenfalls verteilt in der Unordnung, hinterlassen von einem just flügge gewordenen Jungmenschen. In seinem ersten Heim. Ein seltsames Zeichen seiner Freiheit.

Doch... Das Schattenkreuz, vom Fenster T-Stück geworfen, und vom starken Mondlicht erhellt, traf den Rücken einer knienden Person. Es lastete schwer, auf den Rücken des Mädchen, das selbst die Schwarze Farbe des T-Shirt und die weißen bedruckten Lettern auf der Rückseite, - die jedem, der sie Entzifferte - „Piss off"deklarierten, nicht der Bürde, ein gewisses Maß an Häme unterstellen konnten.

Sie kniete schon seit Stunden unverändert in ihrer Haltung, und wartete mit schwindender Hoffnung. Die ihr, hätte sie sorgfältig Aufgepasst, längst abhanden gekommen war. Sie kniete noch immer in derselben Position, in die sie ihre erste Verzweiflung unterjocht hatte.

Sein Kopf in ihrem Schoß sacht gebettet. Ihr Gesenkter Kopf, dessen lange Schwarze Haare, wie ein immerwährender Vorhang der Nacht, sich über das kalt-blasse Gesicht eines Jungen Mannes gelegt hatte, wiegte leicht hin und her. Es war das Wiegen der Trauer, einer flüchtigen in dem Phlegma. Die hielt noch immer ihr Handgelenk über seinem Mund und lies mit Jedem Tropfen, den sie ihm gab, ihm noch mehr von ihrer Hoffnung zurück. Sie wusste es nicht. Doch sie ahnte es.

Der Kuss war gescheitert.

Der Junge, seine Wuschelhaare, wie sein lebendiger Geist waren seine Merkmale. Und sein Liebe zu ihr. Besonders diese. Verglommen.

Sie wollte es sich erhalten. Diese Wuschelhaare; Diese Liebe ihres Lebens, - ihm, der dazugehört - obschon sie selbst nicht Lebte. Sondern nur „War". Vielleicht war es ja Eigenliebe. Eigenliebe, die sie zu dieser Tat verleitete. Möglicherweise, wollte sie, da sie schon seit einiger Zeit zu einer Welt gehörte, die sich an fetzten solche Erinnerungen klammerte, um nicht gänzlich so zu werden, wie es einige schon waren. Gänzlich Tiere. Mag sein, dass es echte Liebe war, die sie trieb –mag auch nicht sein. Es wir nie eine Gewissheit geben! Nicht in ihrem Zustand.

Die Braunen Augen dieses Jungen, deren Funkeln sie besonders gut in Erinnerung hatte, waren verloschen. Erst dachte sie noch, -Naiverweise -, es sei nur eine Folge des Kusses, der Umarmung, doch dem war nicht so. Und das diese Augen nur noch ins Leere Starten, bekräftigte dies.

Mund des Jungen, war – als wäre ihm im Augeblick seines Todes etwas bewusst geworden – wie zu einem „Oh"leicht geöffnet. Der Mundinnenraum war überfüllt mit Blut. Mit dem Blute des Mädchen, das schon seit Stunden, von einem erzwungenem Tropfen zum nächsten tropfte. Es hatte schon längst angefangen über die Mundwinkel zu tropfen. An seinen Wangen entlang, an ihr Vorbei...in den alte Teppichboden. Und dort, in ihm, Gesellte es sich zu dem anderen Versickerten Tropfen, edler, vergeudeter Vitae. Und dort, verloren.

Schon zu viel Vergeudet, als das es sich nicht in ihr bemerkbar gemacht hätte. Ihr Irrtum, das Tier im Blutmangel zu erkennen, verspielte ihre Chance in der Trauer. „Warum Baby? Ich habe alles so getan, wie man es mir erzählt hat! Hab dich gebissen, und dein Blut genommen. Dann hab ich dir meins gegeben...warum hast du nicht getrunken? Warum nicht, bitte Baby, warum kommst du nicht zurück? Verlass mich nicht!"

Ihre Worte, so kummervoll sie auch sein mögen, ereichten Jessy nicht. War sie doch nicht fähig, das Geschenk Kains, weiterzugeben. Und auch wenn es ihr trotzt ihren Jungen Jahren gelungen wäre, sagt keiner, das sie es dann auch noch überlebt hätten. Denn niemand Zeugt einen Nachkommen, ohne die Erlaubnis. Und die Erlaubnis hätte ihr keiner Gegeben. Kein Prinz, würde erlauben, dass die Gabe an eine 13. Generation weitergegeben wird. Das Blut in der Besagten Generation, ist schon 13. Schritt vom Vater entfernt und zu schwach. Keine Macht liegt im Blute der 13. Generation. Ihr Blut ist so kränklich und dünn, das es mehr Zwitterwesen sind, den Kainskinder. Allein deswegen hätte man sie zur Blutjagd freigegeben, nicht zu erwähnen allein der Verstoß Gegen das Gebot, nicht zu Zeugen ohne Erlaubnis. So oder so, wären sie Tod.

Und so wird das Kainitenmädchen, welches auf den Süßlichen Namen Tiffany einst hörte, wahrscheinlich nie erfahren, warum sie den Kuss, nicht an die einzige Geliebte Person weitergeben konnte, die sie hatte.

Alleingelassen von allen, seit ihrer Zeugung, Hoffte sie nur noch Vergebens auf das, was sie womöglich in Ewigkeiten hätte mit Jessy teilen können. Doch auch da irrte das Küken. Den die Ewigkeit war wohl einst nahe, doch nun in den Zeitaltern der Gegenwart, kommt die Letzte Nacht. Jene die einst weit entfernt lag, und noch nicht eine Solche Macht war. Gehenna – die Zeit des Schnitter - ist nahe, und das Erwachen der Alten auch.

So, kurz vor dem Erwachen des Morgens, dessen Strahlen sie gebannt hätten, gab sie ihrem Liebsten einen Letzten wahren Kuss. Sie beugte sich noch ein Stückchen vor, und schloss ihre kühlen Lippen über die kalten seinen, und nahm das, was sie ihn eigentlich geben wollte. Das Blut des Ewigen Lebens. Wusste sie doch, das sie es nötiger hatte und, das es ihr sehr schwer viel sich von Menschen zu ernähren.

So verschwand Tiffanys Gestallt harsch aus den ihr einst Heiligen Hallen des Trostes und des Lebens. Sie entschwand in Richtung jenes Ortes, von dem sie wusste, dass er ihrer neune Existenz Schutz bieten konnte. Einer Existenz, deren Verdammtes Sein, sie nicht von selbst zu beenden wagte.

Und so blieb das, was einst Jessy war, auf dem Grünlichen Filzboden liegen. Alleingelassen und entweiht, in einem Zimmer das – so schein es – just Gestern ein Junges Leben Barg, das zu Werden bestimmt war.

Doch wer berichtete, die Welt der Dunkelheit wäre ein Ort dafür?