Author's Notes:
[Schornsteinfeger ging spazieren, Schoooornsteinfeger, ging spazieren, ging spazieren...*sing*]
[*Kusch! Lange A/N's stören nur beim Lesen! Disclaimer: Aufmerksame Leser werden an einer strategisch plazierten Stelle ein, zwei Sätzchen von Astrid Lindgren finden, Lockharts Produkte gehören wie eh und je der 'Gilderoy Lockhart World Association', die eifrig damit beschäftigt ist, den Markt zu überschwemmen, der Hogwarts-Interne Magische Schulkopierer hat eine ganz tragische Vergangenheit, die aber uns gehört und später noch geklärt wird, und was den an einer strategisch wichtigen Stelle auftauchenden Schüler namens Depp Jones betrifft: Den gibt es wirklich, wir kennen ihn aber nicht, wir wissen nur, dass er ein Lied geschrieben hat (das wir auch nicht kennen). Anfangs dachten wir ja, es gäbe ihn nur im Lucky Luke (
[Oh, und unsere Reviewer, unsere lieben *Kekse geb* *KaFFe verteil*, da kam noch irgendwo eine Frage auf.. von Rhanna, wenn ich mich recht entsinne ^-^ Also: Der einsame Typ am Lagerfeuer ist leider nicht Aragorn, sondern Legolas! Er hat noch ganze 1% Vaterschaftschancen übrig...oder so.]
[* Auf jeden Fall hat es diesmal länger mit dem Hochladen gedauert, da unser liebes Internet über zwei Wochen kaputtig war...wir beten, dass es diesmal länger überlebt...und wir fühlten uns während der langen Abstinenz noch inspiriert genug, eine kleine Kurzgeschichte zu schreiben, die wir zur Feier des Tages gleich mit updaten (*Zaunpfahl schwing*) Ich weiss immer noch nicht, wie wir unserem Standardgenre Humor/Parody untreu werden konnten...
[Yez, yez... Zat´s what I zought! *Englishlehrerin nachahm* Auf geht's, frisch voran!]
Kapitel 13
"Den haben Sie mir gegeben! Das ist unsere Klassenarbeit!" verteidigte sich Eloise.
"Nur über meine Leiche!" schnarrte Vektor und ergriff den Zettel ohne viel Federlesens, da die Putzfrauen sonst schon wieder Überstunden machen müssten. Die Federn von Hagrids Hühnern waren ziemlich schwer wieder aus dem Boden zu kriegen.
"Das ist ja- aus meinem Lehrbuch! Hast du dich etwa hinter meinem Rücken zum Pult geschlichen??"
Eloise verspürte den seltsamen Wunsch, Vektors Kurantrag zu stehlen, abzuschicken und den Leiter des Badeortes zu bestechen, sie für immer dort zu behalten.
Stattdessen antwortete sie mit einem Blick wie ein Unschuldslamm: "Den haben Sie mir gegeben, ich schwöre!"
"Schüler!" rief Vektor und wandte sich der armen Klasse zu, die verzweifelt versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. "Hat sie sich hinter meinem Rücken zum Pult geschlichen?"
"Nein..." antwortete die Klasse seufzend wie aus einem Munde.
Hermine, die ihre Arbeit eben beendet hatte, meldete sich und sagte: "Also, sie hat sich nicht zum Pult geschlichen. Sie war die ganze Zeit neben mir. Und diesen Zettel haben Sie ihr vorhin gegeben, nachdem sie ihr irrtümlich ihren, äh, Snapes Kurantrag ausgeteilt hatten... Sie haben ihn aus diesem Buch da gerissen, sehen Sie, das da auf ihrem Pult. 'Arithmantik für Anfänger'..."
"Und warum sagst du mir das nicht gleich?" fuhr Vektor sie an.
"Ja, kann ich denn an alles denken?" empörte sich Hermine. "Ich musste meine Arbeit schreiben! Ich hab heute nacht nicht geschlafen, ich..."
"Nicht nur du, mein Kind," seufzte Vektor abwesend und besann sich dann wieder auf das eigentliche Problem. Dann klopfte sie mit einem plötzlichen Entschluss mit ihrem Besen an die Decke.
"Fünf- zwei- drei..." Nach einigen Sekunden Stille wurde vor dem Fenster ein Korb herabgelassen. Vektor öffnete das Fenster und griff sich den Zettel, der in dem Körbchen lag.
"Was soll das heissen, 'Wir haben kein Trampolin bestellt'?? Albus sollte endlich mal den Klopfcode vereinheitlichen!"
"Mit 523 fragen Sie aber automatisch nach dem Trampolin," ließ Hermine verlauten. "Das ist diese Neuregelung von letzter Woche, die von Flitwick beschlossen wurde."
"Muss der Kerl das ständig ändern?" regte sich Vektor auf und zerbrach versehentlich den Besenstiel. "Hermine, Kind, als Schulsprecherin hast du's doch sicher im Kopf... wer ist jetzt nochmal im Zimmer über uns?"
Hermine kratzte sich am Kopf. Es war ein wenig lästig geworden, für jeden Lehrer die individuellen Klopfzeichen auswendig zu lernen, aber keiner dieser sturen Böcke wollte seine eigenen Zeichen aufgeben. Snape zum Beispiel warf mit Vorliebe seine Töpfe an die Decke, um seine Zeichen zu geben, und weigerte sich standhaft, es mit Besenstielen zu versuchen. Er wollte seinen 'Sport' einfach nicht aufgeben, obwohl Harry einmal fast dabei umgekommen wäre.
Sie seufzte. Dumbledore sollte ein Machtwort sprechen...
"Über uns ist momentan nur der magische Schulkopierer," teilte sie Vektor mit. "Er reagiert eigenmächtig auf Signale, allerdings weiss ich nicht, wer ihn diese Woche programmiert hat. Falls es Filch war, würde ich es mal mit 4677 versuchen."
Vektor seufzte ebenfalls tief auf und warf den kaputten Besensteil ein paarmal gegen die Decke.
"Sieben, sieben... Gut so." Der Korb wurde hochgezogen und rauschte kurz darauf wieder herunter. Vektor nahm den neuen Zettel und las halblaut. "'Es ist jetzt exakt 10.12 und 23 Sekunden'?! Das ist die Zeitansage!"
"Aber ja," meinte Hermine unschuldig, "wollten Sie das denn nicht?"
"Nein!" wütete Vektor. "Ich wollte nur eine Kopie der Arbeit für Eloise!"
"Sagen Sie's doch gleich! Das hab ich jetzt auch nicht im Kopf... gehen Sie doch einfach hoch und kopieren Sie eine."
Vektor gab ein leises Jammern von sich und schwankte stumm aus dem Klassenzimmer.
Sofort wurde die Klasse aktiv, um die verbleibenden drei Minuten noch weidlich auszunutzen. Eifrig wurden Tipps und Ratschläge ausgetauscht, als Vektor überraschend wieder hereintorkelte und ohne einen Kommentar zum Fenster schritt.
Dort setzte sie sich in den Korb und zog zweimal kräftig am Seil. "Idioten! Wenn ich den erwische, der die Türklinke zum Kopierrraum mit 'Gilderoy Lockharts Magischem Allzweckkleber Für Alle Gelegenheiten' beschmiert hat..."
Langsam glitt sie nach oben und aus dem Sichtfeld.
Die Schüler nahmen ihre Aktivitäten wieder auf, bis die zerzauste Vektor kurze Zeit später wieder heruntergelassen wurde und hereinkletterte. "Und wenn ich den erwische, der unser altgotisches Spitzfenster eingeschlagen hat... das ist extrem teures Buntglas!!"
Gerade als sie Eloise die erfolgreich kopierte Arbeit überreichte, klingelte es zur Pause.
Sie sammelte die Arbeiten ein und teilte Eloise mit, dass sie morgen zum Nachschreiben erscheinen müsse. Dann stieg sie in ihren persönlichen Wandschrank und wartete dort, bis die Schüler verschwunden waren, um sich ihr wohlverdientes Nickerchen zu gönnen.
******
Ron hatte sich nach der Verabschiedung von Eloise zuerst in den Gryffindor- Gemeinschaftsraum geschlichen, wo er sich erst einmal in sein Himmelbett warf und sofort einschlief.
Normalerweise hätte er bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen, aber da er während seiner unfreiwilligen Zeitreisen mehrere Male eingeschlafen war, war sein Schlafbedürfnis hinreichend gedeckt. Also wachte er nach knapp einer Stunde wieder auf.
Sein Stundenplan teilte ihm beleidigt mit, dass er zu spät für 'Pflege Magischer Geschöpfe' war und er erst nach der Mittagspause wieder Unterricht hatte, Verwandlung bei Trelawney.
Ungläubig starrte er auf den Stundenplan. Verwandlung bei Trelawney? Was war mit McGonagall? Nach etwas Geschüttel teilte ihm sein störrischer Stundenplan mit, dass McGonagall im Krankenflügel lag und Vertretung bekommen hätte.
Sofort wurde Ron munter. Das konnte ja heiter werden!
Nur, was tat er jetzt bis zum Mittagessen? Für die Magischen Geschöpfe war es schon zu spät.
Allerdings könnte er die Zeit nutzen, um ein Bad zu nehmen. Er fühlte sich ein wenig eingestaubt. Das musste der viele Sand sein, den er in Jerusalem eingeatmet hatte.
Leise brummelnd erhob er sich von seinem Bett und stolperte über den Kröter, der vor seinem Bett lag. "Was ist denn das?" fragte er sich erstaunt und begutachtete den grünen Klumpen mit Stacheln.
"Ich und ein grüner Klumpen??" fiepte der Klumpen beleidigt und schüttelte seine Rückenzacken. "Meine Stacheln sind blaugrün!!"
"Aha," sagte Ron geistreich und ließ sich nieder. "Erstens, wie kommst du in mein Zimmer, zweitens, seit wann dürfen Hagrids Kröter im Schloß Gassi gehen, drittens, seit wann sind Kröter grün, viertens, seit wann können Kröter sprechen, und viertens... eins, zwei, drei, vier, und dann? Ach ja, fünftens: Was willst du von mir?"
"Wo ist meine Mamaaaaa!!" plärrte der Kröter und fing an zu heulen. Dann wischte er sich mit einem großen Taschentuch über die Augen. "Zu deinen Fragen, Sterblicher..." Er krächzte und versuchte, seiner Stimme einen mystischen Klang zu geben. "Erstens: Ich bin die Leiter hochgeklettert, die vor deinem Fenster stand. Zweitens: Hagrid hat vergessen, dass ich ihm den Schlüssel zu meinem Ställchen geklaut hab. Drittens: Ich bin grün, weil grün eine bezaubernde Farbe ist, und meine Mutter blau und mein Vater gelb war. Viertens: Hagrid, dieser Trott- Wohltäter, hat uns versehentlich 'Gilderoy Lockharts Gesichtscreme Für Einen Zauberhaften Teint - Keine Unreinheiten Mehr' statt dem üblichen 'Madam Pomfreys Anti-Hörsturz-Tränklein' ins Trinken gekippt, was einige Wechselwirkungen zur Folge hatte. Und fünftens: Ich hab meine Mammaaaaaaaaaaa verloren! Bin verirrt! Will meine Mama wiederhaben!!!"
Der kleine Kröter benutze Rons Socken als Taschentuch und schneuzte sich kräftig. Den rauchenden Socken warf er aus dem Fenster, wo er zwei Sekunden später explodierte, und kuschelte sich dann an Rons Füße.
"Nimm mich mit! Ich will nach Hause!"
"Also gut," sagte Ron und beschloß, den Kröter in einen unauffälligen Behälter zu stopfen und zu Hagrid zu bringen.
Eigentlich war so ein Baby-Kröter richtig niedlich. Er beugte sich hinunter und kraulte die blaugrünen Stacheln.
"Du bist aber schon ein grosser Kröter! Sag mal 'Rotationsmaschine'!"
"Groffa", sagte der Kröter.
"Das ist doch schonmal was!" meinte Ron ermutigend und erinnerte sich wieder an seine staubigen Abenteuer.
"Macht's dir was aus, wenn ich noch schnell baden geh, bevor ich dich zurückbringe? Es knirscht so zwischen meinen Zähnen..."
"Ich will auch baden! Meine Mamaaaaaaaaaaaaaa sagt, ich soll immer baden! Nimm mich miiiiii-hiiiit!!" Seufzend beruhigte Ron den heulenden Kröter und sah sich dann nach einem geeigneten Behälter um.
Wie wär's denn mit Deans Geigenkasten? Der Kröter war noch klein und würde perfekt hineinpassen.
Ron öffnete den Kasten, nahm die Stradivari-Geige behutsam aus ihren Halterungen und warf sie vorsichtig aus dem Fenster. Dean würde sie sicher finden, wenn er das nächste Mal baden ging.
Die Piepsstimme aus dem Wasser, die irgendetwas von "Oh Vater, schau doch, was ich Schönes gefunden habe" sang, überhörte er.
Einige Minuten später schlich Ron mit dem Geigenkasten durch die Gänge. Da das Jungenbad im Gryffindorturm leider unter akuten Schimmelpilzen litt, hatte er beschlossen, ins Vertrauensschülerbad zu gehen, zu dem Hermine ihm letzte Woche das Passwort verraten hatte.
"Wo gehen wir hin?" piepste es aus dem Geigenkasten. Ein vorbeihuschender Schüler starrte Ron verwirrt an.
Ron antwortete ungerührt: "Ins Vertrauensschülerbad! Da ist es voll cool, die haben schon wieder eine neue Funktion entwickelt... zum Beispiel dieser neue Schaum, den Hermine so gern mag! Es gibt ihn in rosa und blau, und wenn die beiden Farben zusammenkommen, heiraten sie! Ist das nicht groovy?"
Der Kröter nickte. "Aber was ist Heiraten?"
"Dazu bist du noch zu klein... wenn du größer bist, wird es dir deine Mama erklären."
"Ich will zu Mamaaaaaaaaaa!!" plärrte der Kröter, verschluckte sich, glurpte ein wenig und hustete dann: "Du bist jetzt doch mein Papa!"
"Wirklich?" fragte Ron und kratzte sich am Kopf. "Krass, ich wollte schon immer einen Kröter adoptieren... wie heisst du eigentlich?"
"Ich?" krächzte der Kröter und wickelte sich um den Geigenkasten. "Mama sagt, wir heissen Saubande... also heiss ich Sauband."
"Äh," sagte Ron. "Also, du brauchst doch einen richtigen Namen..." Und er fühlte tiefes Mitleid mit dem armen Kröter.
Während der Kröter und Ron sich Namen überlegten, kam das Vertrauensschülerbad immer näher.
Schließlich war es vor den beiden angelangt, setzte sich wieder gemütlich hin und fragte schnaufend nach dem Passwort.
"Ähm... ach ja, 'Giftgrünes, gebrochenes Herz' - wer hat denn da schon wieder Liebeskummer?"
"Was ist Liebeskummer?" fragte der Kröter und hoppelte aus dem Geigenkasten auf Rons Schulter. Die beiden betraten den Vorraum zum Vertrauensschülerbad. Hinter ihnen schloß sich die Tür, und sie spürten, wie das Bad wieder langsam zum Ursprungsort zurückhoppelte.
Ron setzte sich mit dem Kröter auf die Wartebank. An der Tür zum Badesaal hing ein großes 'Besetzt'-Schild, und in den Wäschekörben im Vorraum waren ein paar achtlos dahingeworfene Kleider verstreut.
"Warten wir halt ein wenig... Ach ja, also, hm, nun, Liebeskummer, das ist, wenn man ganz traurig ist, und einen, ich meine, wenn man einen sehr lieben Menschen verloren hat," Ron dachte ein wenig nach und fügte dann hinzu, "oder einen sehr lieben Kröter."
"Also hab ich jetzt Liebeskummer, weil Mamaaaaaaaaaaaaaaaaaa, " er fing an zu plärren, "nicht bei mir ist."
Durch die Rauchschwaden, die aus dem Bad kamen, erklang eine Stimme: "Wer schreit denn da so entsetzlich?"
"Nur mein Haustier," rief Ron zurück, "äh, mein Adoptivsohn. Bist du bald fertig da drin?"
"Was, du bist auch Vater? Reich mir die Hand, Bruder!" Die Tür ging auf, und Malfoy erschien, mit einem Handtuch um die Hüften. "Wo ist das Baby?"
Dann erblickte er Ron, der mit dem Kröter auf dem Kopf auf der Bank saß.
"Ahhhh! Ein Wechselbalg! Weasley, wie hast du das nur zustande gebracht? Liegt das bei euch in der Familie?"
Ron stand empört auf und warf dabei fast den Kröter herunter. "Das ist kein Wechselbalg, sondern mein Adoptivsohn! Und er heisst, heisst... Rudolf!"
"Entzückend", sagte Malfoy irritiert und beäugte Rudolf, der anfing zu fauchen und zu spucken.
"Lass dich nächstes Mal besser beraten...Moment mal, stehe ich hier und unterhalte mich mit einem Wiesel? Das geht ja gegen meine Ehre!"
Er drehte sich galant um und stolzierte zurück in den Badesaal. Der beleidigte Rudolf sprang ungehindert von Rons Kopf und schnappte nach Malfoys Handtuch.
"Oh", sagte Ron und starrte Malfoy an. "Liegt der Hintern auch bei euch in der Familie?"
"Du wagst es, meinen Körper zu beleidigen?" empörte sich Malfoy und hielt sich Rudolf vor seine Weichteile, um Ron den Ausblick zu versperren.
Dann marschierte er beleidigt endgültig ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu.
"He, du hast meinen Sohn mitgenommen!" brüllte Ron und trat die Tür ein. "Gib mir meinen Sohn zurück!"
Rudolf gab vor lauter Freude einige Stichflammen von sich. Malfoy stieß einen schrillen Schrei aus und fiel kopfüber ins Wasser.
"Wie gut, dass ich dich wiederhabe," seufzte Ron und setzte Rudolf zurück auf seinen Kopf.
"Komm, hilf mir, den Kerl aus dem Wasser zu fischen."
Es stellte sich heraus, dass Rudolf ausgezeichnet schwimmen konnte. Ohne große Mühe zog er Malfoy an seiner Halskette zum Rand, wo Ron den Halbertrunkenen zuerst einmal in den Geigenkasten legte. Dann fiel ihm auf, dass Malfoy einige Brandwunden erlitten hatte.
"Rudolf! Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst keine Fremden anfauchen!"
Seufzend beschwor er ein paar Bandagen und 'Gildery Lockharts Immer Hilfreiche Salbe Für Verbrennungen Aller Art' herauf und verarztete Malfoy, wie er es im Erste-Hilfe-Kurs in den Sommerferien gelernt hatte. Es war zwar ein Malfoy, aber er konnte ihn ja schlecht hier einfach rumliegen lassen. Wie sah das denn aus?
*******
Der Harry lag immer noch in tiefen Alpträumen in Ginnys Bett, die ihr Geständnis resigniert auf später verschoben hatte, da der arme Junge von dem Agar-Agar betäubt war und einfach nicht aufwachen wollte.
Also wandte sie sich der Diskussion draussen zu, die nach der kleinen Störung durch einen gewissen Zaubertränkelehrer wieder in vollem Gange war.
Padma wurde von den neugierigen Kranken fürsorglich mitsamt ihrer Trage aus dem Quarantäneraum getragen, um die ganze Geschichte zu enthüllen. Der Rest gruppierte seine Betten und Tragen so um sie herum, dass alle ungestört zuhören konnten.
"Also, Hermine und Malfoy..."
Alles lauschte gespannt.
"Wann hast du die beiden denn gesehen?" fragte Blaise.
"Nicht ich!" hustete Padma. "Meine Schwester! Wie hätte ich denn in ein Gryffindorbad kommen können, wenn ich in Ravenclaw bin?"
"Ihr seht euch aber auch so ähnlich," bemerkte Pierre aus seiner Ecke, "man kann euch kaum auseinanderhalten!"
"Wie, du hast nicht bemerkt, dass ich meine Haare gefärbt habe?" fragte Padma erstaunt, schüttelte den Kopf über soviel männliche Unaufmerksamkeit und wandte sich wieder dem Hauptthema zu.
"Jedenfalls hat Parvati gesagt, dass Hermine und Malfoy zusammen in der Badewanne saßen!"
"Ohhh", machte der gesamte Krankenflügel mit großen Augen.
"Etwa nackt?"
"Ja, wahrscheinlich schon. Wer setzt sich schon angezogen in eine Wanne?"
Ohne Pansys "Wer weiss..." zu beachten, empörte sich Ginny: "Das ist ja evil! Und das auch noch in dem gemeinsamen Bad! Das hätte ich Hermine nie zugetraut!"
"Also, ich weiss nicht," ließ Blaise verlauten, "aber ich beneide sie irgendwie."
"Nicht nur du," grummelte Pansy, "und dabei hat er erst vor ein paar Tagen mit mir Schluss gemacht! Dieser Mistkerl!"
"So ein Kotflügel!" bemerkte nun auch Millicent.
"Genau!" warf Pierre ein. "Ein richtiger Vergaser!"
"Dem würd ich gerne mal den Auspuff polieren!" schimpfte ein Junge zwei Tragen über Blaise. Blaise blickte verwirrt nach oben und versuchte, den neuen Diskussionsteilnehmer zu identifizieren.
"Ist doch wahr! Immer kriegt er alle Mädels ab! Und wer geht leer aus?"
Diesmal röhrte der männliche Teil des Krankenflügels Zustimmung.
"Ach, du bist's, Depp..." murmelte Blaise und verkroch sich in ihren Decken. "Wie geht's denn auch immer..."
"Nenn mich nicht Depp!" beschwerte sich der Fünftklässler. "Ich heisse Depp Jones! So wie Johnny Depp! Das ist ein ganz normaler Name!"
"Wie auch immer," mischte sich Padma wieder ein, "die beiden saßen also zusammen in der Wanne, als Parvati und Lavender reinkamen..."
"Wieso haben sie denn nicht die Tür abgeschlossen?"
"Vielleicht waren sie zu... beschäftigt?"
Der Krankenflügel kicherte wissend.
"Auf jeden Fall, ihr werdet es mir kaum glauben, wenn ich euch's jetzt sage, aber Parvati hat mir gesagt, dass..."
Atemlose Spannung, die nur von etwas Gehuste und Geröchel unterbrochen wurde.
"...dass sie's miteinander GETRIEBEN hätten! In der Wanne!"
"Oh mein Gott." sagte Ginny zerschmettert. "Ist sie sich da auch ganz sicher?"
"Wie furchtbar!" entsetzte sich Milton, der gerade erst aufgewacht war und von seiner Trage ganz oben einen guten Beobachtungsplatz hatte. "Jetzt liegt der Kerl schon wieder vorne!"
Murmelnd kramte er eine Liste heraus und aktualisierte den Stand seines Rivalen.
"Schweig still da oben! Elender Casanova!" empörte sich Toni. "Als ob dein Schottenrock so sexy wäre!"
"He, immerhin hab ich damit mehr Erfolg als du, du... du... Reserve!"
"Wer bezeichnet hier meine Freundin als Reserve?" brüllte es aus dem Quarantäneraum.
"Milton, wie kannst du nur!" kreischte Blaise und warf eine Bettpfanne in seine Richtung. "Frauenverachtendes Schwein! Ich bereue es, mich je auf deiner blöden Liste verewigt zu haben!"
Während aus allen Ecken des Krankenflügels "Was, du auch?" gemurmelt wurde, beugte sich Milton mit einem strahlenden Lächeln von seiner Trage und grinste: "Das meinst du doch sicher nicht so... Du weisst doch, dass ich nicht so einer bin! Ich trage Damen auf Händen!"
Und er warf ihr eine Rose in den Schoß. Blaise erbleichte und schwieg stille. "Fragt sich nur, wieviele Damen", bemerkte Ginny gehässig und lenkte das Thema auf Kurt und Toni zurück.
"Kurt, wolltest du nicht wissen, wer deine Freundin als Reserve bezeichnet hat? Milton war's, den kennst du doch, dieser schottische Austauschschüler!"
Toni war inzwischen in Tränen ausgebrochen und wurde von Hannah getröstet. Auf wackligen Krücken kam Kurt aus dem Quarantäneraum gehumpelt und legte einen bandagierten Arm um sie. Mit dem anderen Arm drohte er in Miltons Richtung.
"Nur weil ich," schluchzte Toni, "Malfoy mal gesagt hab, dass, schnief, er sich immer, schnief, an mich wenden kann, wenn er mal Probleme hat..."
Pansy blickte sie entsetzt an. "Aber Toni! Weisst du denn nicht, was Malfoy mit 'Problemen' meint?"
Toni sah auf und wischte sich die Nase an dem Bettlaken ab. "Naja, ich hab mich dann schon manchmal gewundert... aber...schnief!"
"Von wegen," sagte Milton von oben herab, "auf meiner Liste steht eindeutig, dass du und Malfoy mindestens..."
"Das ist nicht wahr!" plärrte Toni und übertonte erfolgreich die Zahl, die Milton nennen wollte. "Das ist eine Lüge!"
"Also, wenn das nicht wahr ist," sagte Milton und dachte angestrengt nach, "dann bin ich wieder Erster! Hurra! Ich habe ihn geschlagen!"
"Ist ja schön und gut," brummte Padma, die die Aufmerksamkeit wieder auf sich lenken wollte, "aber um wieder aufs Thema zu kommen- hättet ihr je gedacht, dass Hermine einfach so was mit Malfoy anfangen würde?"
"Sag schon! Kennst du sie nikt am besten?" quäkte Milli in Ginnys Richtung.
Die schüttelte abwehrend den Kopf. "Irgendwie ist Hermine nicht der Typ für 'ne beste Freundin... die versteht sich besser mit Ron, glaub ich. Naja, aber ich kenn sie schon gut, sie ist ja in den Ferien immer bei uns und schläft dann in meinem Zimmer..."
Padma sonnte sich zufrieden in der Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer. "Aber das Beste wisst ihr ja noch gar nicht! Stellt euch vor, als Lavender und Parvati dann geschockt in der Tür standen... da hat Malfoy Lavender doch tatsächlich einen Platz in der Wanne angeboten! Ist das nicht die Höhe?"
"Allerdings!" pflichtete ihr Milton bei. "In meinem Bad ist längst nicht soviel Platz! Ich werde mich beschweren!"
Nachdem Pansy Milton mit einer weiteren Bettpfanne ruhiggestellt hatte, meinte sie: "Und auch noch Gruppensex! Ja, und was hat Lavender denn dann gemacht? Sie wird doch nicht etwa..."
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Mehr Klatsch und Tratsch... in Kapitel 15
