Author's Notes:
[Möh.]
[*Hier sind wir wieder mit Kapitel 15... heute mal nur einen kurzen Disclaimer: Sämtliche GL-Produkte gehören der Gilderoy Lockhart World Association. Und die gehört uns. Also brauchen wir diesmal ja überhaupt keinen Disclaimer!]
[Hurra.]
[*Übrigens, ein Nachtrag: Aufgrund eines furchtbaren Fehlers sahen wir uns gezwungen, das 15. Kapitel nochmal offline zu stellen.]
[Das war ein Tippfehler! Nichts weiter!!]
[*Jedenfalls ist hier jetzt die korrigierte Version. Ja, auf sowas muss man heutzutage achten, in unserer Welt voll PISA...]
[
Kapitel 15
*****
Verlegen druckste Padma herum. "Naja, eigentlich darf ich's ja gar nicht sagen... aber wenn ihr mir versprecht, es nicht weiterzusagen... wir sind hier ja unter uns."
Unter dem Bett lag Snape und lauschte bestürzt. Seine armen Schüler! Was hatten sie nur für Probleme!
So jung und schon so verdorben!
Und er fragte sich, warum die Moral in Hogwarts im Gegensatz zu seiner Schulzeit so weit verkommen war.
Dann kam er zu dem Schluss, dass endlich ein anständiger Schulpsychiater hermusste, und er beschloss, nach seiner Flucht sofort zu Dumbledore zu gehen und das zu beantragen.
"Keine Sorge," meinte Ginny beruhigend, "wir schweigen wie ein Grab!"
"Wie ein Gruft!" sagte Adelheid.
"Na gut. Also, Lavender... sie wollte wirklich in die Wanne steigen! Also, ich weiss nicht, ob sie's wirklich gemacht hätte, wenn Parvati sie nicht zurückgehalten hätte, aber zumindest war sie nicht abgeneigt."
"Die könnte ich auch mal fragen, ob sie mit mir ausgehen will..." grinste Milton und notierte etwas auf seinem Notizblock.
"Untersteh dich!" kam Padmas empörte Reaktion. "Sie ist (oder war zumindest) in einer glücklichen Beziehung und das wirst du jetzt nicht versauen! Also, jedenfalls kam Parvati heute morgen total fertig zu mir und erzählte, dass sie Angst um ihre Beziehung hat, weil sie jetzt unsicher ist, ob Lavender sie überhaupt noch liebt. Ich meine, in ein Bad zu einem Pärchen zu steigen, wenn die eigene Freundin dabei steht? Da kann doch was nicht stimmen!"
"Ich glaube," sagte Pansy besorgt, "Parvati macht sich zurecht Sorgen. Lavender kam mir in letzter Zeit so abweisend vor..."
"Ausserdem hab ich sie mal in Hogsmeade mit Milton gesehen," fiel Pierre plötzlich ein.
"Was? Ich dachte, sie wäre lesbisch!"
Der restliche Krankenflügel rief im Chor: "Milton!!!"
Der dachte gar nicht daran, irgendetwas zu bereuen, und meinte nur selbstzufrieden: "Bei mir wird jede Lesbe hetero!"
Eine Ladung Kopfkissen, Matratzen und Bettpfannen flog auf ihn zu.
"Hey, war nur ein Scherz! Ich hab nichts mit ihr angefangen!" jammerte er und duckte sich. "Wir sind nur gute Freunde!"
"Du Schwein!" brüllte Ginny, die mit Parvati gut befreundet war. Ausserdem arbeiteten sie zusammen an der von Ginny gegründeten Schülerzeitung, dem "Hogwarts Express".
"Frag sie doch!" brüllte Milton zurück. "Es geht zwar eigentlich gegen meine Ehre und ich weiss auch nicht, wie das passieren konnte, aber sie ist wirklich nur meine beste Freundin! Ausser ihr versteht mich hier sowieso niemand!"
Beruhigend meinte Pansy: "Wir wollen deine Gefühle nicht verletzen... es ist nur so, dass dein Ruf, hm, gegen dich spricht."
Milton kehrte ihnen beleidigt den Rücken zu. "Auf meiner Liste ist sie jedenfalls nicht und ihre sexuelle Orientierung hat sich auch nicht geändert! Ich hab nichts mit ihrer Beziehungskrise zu tun!"
Nach kurzem Schweigen meinte Pansy vorsichtig: "Auf jeden Fall müssen wir den beiden helfen. Sie sind so ein schönes Paar! Irgendwelche Vorschläge?"
"Aber nichts überstürzen," gab Padma zu bedenken, die am besten über ihre Schwester Bescheid wusste. "Sie will doch immer alles allein schaffen! Sie hasst es, wenn man sich in ihre persönlichen Angelegenheiten mischt..."
"Wie wär's mit einem romantischen Abendessen mit Kerzenlicht und allem drum und dran?"
Ginny runzelte die Stirn. "Und wie willst du den beiden weismachen, dass das nicht von uns arrangiert wurde?"
"Ein Date-Doppel!" schlug Adelheid vor. "In Deutschland, Date-Doppel ist große Tradition! Man nehmen zwei Pärchen und schicken zusammen in romantisches Schloss mit Götz! Ihr nur müssen sagen, dass ausgelost wurde, welch Pärchen kommt. So alles denkt Zufall, und die Lavendel und Parvati sehen nicht, dass es war geplant!"
"Ja, aber... welches andere Pärchen? In Anbetracht der Umstände würde ich nicht Hermine und Malfoy nehmen..."
Einige Minuten lang dachte der Krankenflügel angestrengt nach.
"Ja, irgendwo muss es doch ein Pärchen geben, das mit den beiden befreundet ist!"
"Ich würde ja gehen, wenn ich 'nen Freund hätte..." dachte Ginny laut und erinnerte sich plötzlich an den ohnmächtigen Harry in ihrem Bett.
"Hey, ich könnte Harry Potter überreden! Das kann der mir garantiert nicht abschlagen, so gutherzig und großzügig wie er ist! Und wenn er sich wehrt, behaupte ich einfach, dass das ganze von Greenpeace gesponsert ist und je mehr Leute mitmachen, desto mehr Schildkröten werden aus ihren unmenschlichen Verhältnissen bei Schildkrötrenrennen befreit."
"Eine geniale Idee! Ja, wo ist der Harry denn hin? Der lag doch vorhin noch hier irgendwo auf dieser Trage!"
"Oh, der liegt hier bei mir," bemerkte Ginny beiläufig. "In meinem Bett liegt sich's gut zu zweit. Er schläft zwar, aber ich kann ihn ja wecken."
Snape lag auf seinem Horchposten und lauschte immer bestürzter. McGonagall schnarchte leise vor sich hin.
Ohne das aufkommende Getuschel zu beachten, tauchte Ginny in ihr Biotop ab und rüttelte ein wenig an dem armen Jungen.
"Harry! Wach auf! Du musst Schildkröten retten, hörst du? Schildkröten! Die Welt braucht dich! Potter, aufwachen!"
Langsam regte sich der leichenblasse Junge, bewegte seine Arme wie ein Zombie zu Vorhang und versuchte, ihn aufzuziehen.
"Sauerstoff..." röchelte er leise vor sich hin. Mit Ginnys Hilfe glitt der Vorhang schließlich mit einer erhabenen Geste zur Seite, und der Krankenflügel hatte einen perfekten Ausblick auf den jungen Hippie (formerly known as 'Der Junge, der lebt'), wie er sich mit einer rothaarigen Schönheit im Bett räkelte. Mehr oder weniger zumindest.
Und es regte sich wieder Leben in ihm... es war noch nicht vorbei!
Er kehrte von seiner Traumreise durch die Gezeiten zurück und betrachtete erstaunt die vielen Menschen um ihn.
"Was ist denn hier los? Bin ich schon wieder vom Besen gefallen? Hat der Hugo mich schon wieder gekidnappt?"
"Harry," flüsterte Ginny, " Hugo ist in seiner Besenkammer, keine Sorge. Dein Kopf wird doch keinen Schaden genommen haben?"
Inzwischen war Harry wieder die Sache mit den Meermenschen eingefallen. "Ich muss sofort zum Direktor! Warum sind meine Beine noch nicht geheilt? Wo ist Madam Pomfrey?"
Erst jetzt fiel den anderen auf, dass Madam Pomfrey seit etwa einer Stunde nicht mehr aufgetaucht war. "Die kommt schon noch irgendwann..."
Snape unter dem Bett war dasselbe aufgefallen, und er beschloss, die Gelegenheit endlich zur Flucht zu nutzen. Die Schüler waren wohl alle auf Potter fixiert, sie würden nicht auf ihn achten. Trotz seines verstauchten Knöchels humpelte er wie der Blitz über und unter allen Betten hindurch und benutzte dabei den Stock, den Hannah dazu benutzt hatte, um (Schande!) nach ihm zu stochern.
Einige Schüler nahmen zwar einen humpelnden Schatten war, der an ihnen vorbeiflitzte, schrieben es aber ihrer Krankheit und den Nebelschwaden im Krankenflügel zu, in denen man durchaus Fata Morganas sehen konnte.
Ausserdem hatte er glücklicherweise einen Beschleunigungszauber angewandt und fand sich so in Windeseile auf dem Flur wieder. Er war frei! Frei! Vor lauter Glück begann er, volkstümliche Tänze aus seiner Heimat aufzuführen. Dann begab er sich zu dem Büro des Direktors.
*****
Hermine ging leise summend durch die leeren Gänge und grübelte über die Arithmantikarbeit nach. War in Aufgabe 23 b wirklich die dritte Potenz aus 234,5 die Wurzel des doppelt getripelten Pi? Und der Quark, ob sie den richtig berechnet hatte? Quarks waren die einzigen Rechnungen, mit denen sogar sie Schwierigkeiten hatte.
Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Noch eine halbe Stunde bis zum Mittagessen, und Verwandlung war ja auf die erste Stunde nach dem Mittagessen verschoben worden. Es schüttelte sie schon allein bei der Vorstellung, eine Stunde Verwandlung bei Trelawney statt ihrer Lieblingslehrerin zu haben.
Jetzt würde sie aber erst mal ihren neuen Bikini einweihen, den sie letztens von ihrer Tante geschenkt bekommen hatte. Überraschenderweise bewies die Tante Geschmack, der Bikini war nämlich aus der 'Gilderoy Lockhart Kollektion' ('Fabelhaftes Hawaii-Feeling Mit Originalduftendem Orchideen-Haarschmuck!').
Mit den Gedanken halb bei Malfoy, der wahrscheinlich gerade eifrig Vaterschaftstests ausprobierte, halb bei ihrer Arithmantikarbeit, kam sie vor der fetten Dame an und sagte das Passwort ('Ringelblumensalbe ist besser als Kamillencreme').
Dann fragte sie sich, was Dumbledore wieder für ein Problem mit seinen Anti-Aging-Cremes hatte. Es wurde mal wieder Zeit, dass jemand anderes die Passwörter festlegte. Nur weil die Fette Dame keine Lust mehr hatte, sich eigene auszudenken... Wo sie schon bei der Fetten Dame war: Die brauchte heute irgendwie verdächtig lange, um aufzumachen.
Hermine beugte sich vor und sah sich die Fette Dame genauer an.
Was war das für eine große Wärmflasche auf ihrem Bauch?
Warum inhalierte sie über einem großen Bottich?
Und wozu das überdimensionale Pflaster in ihrer Magengegend?
Ausserdem schien sie keine Notiz von Hermine zu nehmen, was vielleicht auch an dem großen Handtuch lag, unter dem ihr Kopf verborgen war. Ab und zu erklang ein ersticktes Husten.
Hermine räusperte sich und beschloß, das Passwort ein wenig lauter aufzusagen. "Kamillencreme ist besser als Ringelblumensalbe!"
Sofort horchte die Fette Dame auf. "Wer kann da das Passwort nicht? Versucht da etwa ein mieser kleiner Slytherin, sich in meinen Turm einzuschleichen?"
"Ich bin's, die Gryffindor-Schulsprecherin!" rief Hermine laut. "Ok, das Passwort geht andersrum, aber müssten Sie inzwischen nicht auch mal gemerkt haben, dass dieser ganze Müll mit den Häusern längst überholt und veraltet ist? Das bringt nur Streit und Rivalität! Ich geb ja zu, die unteren Stufen haben's noch nicht ganz kapiert, aber wir Siebtklässler legen da doch schon gar keinen Wert drauf... wozu sollen Klassengesellschaften denn gut sein? Private Rivalitäten wird es immer geben, das muss man ja nicht auch noch von den Häusern abhängig machen, die Welt ist rassistisch genug und..."
"Kind," röchelte die Fette Dame, "ist nett, dass du mir so schöne Vorträge hältst, aber als Bild kann ich eben nicht aus meiner Haut, ich bin ein waschechtes Gryffindorbild und stolz darauf, und..."
Hermine sah erneut auf die Uhr und zuckte zusammen. "Äh, ich hab's leider grad ziemlich eilig... Also, 'Ringelblumensalbe ist besser als Kamillencreme'! Richtig?"
Die Fette Dame klappte ächzend zur Seite und Hermine, deren Zweitname übrigens Kamille war, huschte durch das Porträtloch, durchquerte den leeren Gemeinschaftsraum und hastete die Treppen hinauf in ihr Zimmer.
Lavender und Parvati waren wahrscheinlich wie immer noch länger bei Trelawney geblieben, um ihrem Hobby zu frönen und ein paar Extrapunkte herauszuschinden. Wahrscheinlich fachsimpelten sie gerade glücklich über indische Askese, Horoskope, Tarotkarten und wie das ganze Zeug hieß. Hermine hielt sowieso nicht viel davon.
Sie zuckte mit den Schultern und begann ihre Waschsachen zusammenzupacken. Den Bikini zog sie vorsorglich schon mal an und warf sich nur ihren Umhang über die Schultern.
Dann rannte sie eilig die Treppen wieder herunter und klappte mit einem "Ich bin's nochmal" die Fette Dame wieder auf.
"Kamillencreme, Kamillencreme... ach, übrigens, was ist eigentlich mit Ihnen passiert? Sind Sie krank?"
"Aber Kind," ächzte die Fette Dame, "woran hast du das nur erkannt?"
"Weibliche Intuition", murmelte Hermine und beäugte das riesige Pflaster.
"Irgend so ein Vandale hat mich mitten in der Nacht eingetreten! Ohne mir das Passwort zu sagen! So ein kleines, mickriges Bürschchen... wenn ich den erwische, dann drehe ich ihm den Hals um, oh ja!"
Hermine ging im Geiste sämtlichen kleinen mickrigen Schüler durch, beschloss aber, dass das Aufzählen zuviel Zeit beanspruchen würde, und versprach, sich in ihrer Eigenschaft als Schulsprecherin mal umzuhören.
Dann verabschiedete sie sich und ging auf die Suche nach dem Vertrauensschülerbad. Dass man aber auch nie wusste, wo das gerade war!
Glücklicherweise hatte sie sich eine Kopie von Harrys Karte des Rumtreibers machen lassen, die er vor einiger Zeit, freundlich wie er war, an sämtliche Schüler verteilt hatte.
Leider (oder auch zum Glück) hatte er vergessen, ihnen den nötigen Spruch zu sagen, der die Karte aktivierte, und so hatten die meisten das unnütze Pergament entnervt wieder weggeworfen.
Sie tippte mit ihrem Zauberstab auf die Karte, murmelte "Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin" und fragte sich zum wiederholten Mal, wieso die Marauder sich ausgerechnet diesen idiotischen Spruch ausgedacht hatten.
Dann suchte sie nach dem Vertrauensschülerbad und entdeckte es ganz in ihrer Nähe, vor dem ehemaligen Geschichte der Zauberei- Klassenzimmer, in das es sich offensichtlich hineinzuquetschen versuchte.
Professor Binns war heute morgen in ein neues Zimmer umgezogen, da er vermutete, dass sein altes Klassenzimmer mit Schimmelpilzen verseucht war und deshalb die Schüler von seinem Unterricht fernhielt.
Nach einigen Schritten sah sie auch schon die Rückwand des armen Bads. Es stand einsam und alleine vor der Tür und hopste unruhig hin und her.
Nachdem Hermine den Eingang gefunden hatte, tätschelte sie dem Bad beruhigend die Wand.
"Du bist mal wieder auf Reisen, oder? Keine Sorge, da kommst du schon rein... aber schau mal, es wäre viel leichter, wenn du dich einfach umdrehen würdest. Hier..."
Mit leichtem Schwung drehte Hermine das Bad etwas zur Seite, öffnete die Haupttür und zwängte sich hinein, bevor das Bad sich nochmal umdrehen konnte.
Im Vorraum war von den Bemühungen des Bades nichts mehr zu spüren, dank des praktischen Zaubers, den Dumbledore noch in jungen Jahren darüber gesprochen hatte.
Hermine sah sich sofort von Dampfschwaden umhüllt, ignorierte das Besetztschild an der Tür und drückte die Klinke hinunter.
Ah, diese große Gestalt da am Beckenrand musste Malfoy sein. In den heissen Nebelschwaden erkannte sie zwar nicht viel, aber lag da nicht irgendwas neben ihm? Vielleicht ein Vaterschaftstest, wer weiss, wie die Dinger aussahen.
"Mal-Draco, wie weit bist du denn?" rief sie in Richtung der Gestalt und trat ein paar Schritte näher, bis sie sich an ihren neuen Bikini erinnerte und den Umhang abwarf.
Die mitgelieferten Orchideenblüten steckte sie sich gleich mit ins Haar, wo sie sofort anfingen, leise Werbesprüche vor sich hin zu piepsen. "Kauft Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und Hof! Für einen strahlenden Gesamteindruck kann Ihnen nur Gilderoy Lockharts erstes selbstkreiertes, blumig-duftendes, verführerisches 'Obsession' helfen! Nur mit..."
"Ruhe da oben!" Hermine belegte die Blüten kurzerhand mit einem Silencio. "Das ist ja nervtötend! Lockhart wird auf meiner Rangliste ein paar Plätze absteigen..."
Dann vergewisserte sie sich, dass ihr bezaubernd fruchtiger Bikini mit aufgestickten Blumen aus semi-transparentem Stoff mit eingebauten automatischen Lautsprechern für die romantische Stimmung, die auf Wunsch jedes gewünschte Lied spielen konnten, auch richtig sass und die Fransen da waren, wo sie hingehörten.
Die Gestalt im Nebel schien sie nicht registriert zu haben.
Entschlossen schritt Hermine auf ihren Zukünftigen zu und stolperte überraschend über einen blaugrünen Klumpen, der sich vor ihre Füße geworfen hatte.
"Aua! Was soll dieser blaugrüne Klumpen hier im Bad? Hat Dumbledore seine Seife hier vergessen?"
Zu ihren Füßen ertönte ein glückliches Fiepen: "Siehst du, Papa, meine Mama erkennt sofort, dass ich blaugrün bin und nicht grün! Meine Mama ist gekommen!" Und er sprang in ihre Arme.
"Was ...ist ...DAS? Malfoy, was ist das für ein Vieh? Ist das etwa ein Vaterschaftstest und warum bewegt es sich?"
Unter dem Rauschen der Wasserhähne schien ihre Frage unterzugehen, und mit einem Schwenken ihres Zauberstabs drehte sie das Wasser erst mal ab. Das Becken war schließlich längst voll. Immer diese Wasserverschwendung!
Sofort lichtete sich der Nebel, und zu ihrer Überraschung entpuppte sich die Gestalt als Ron.
"Äh, hallo, Ron! Was machst du denn hier? Ähm, war da vor dir schon jemand im Bad? Und was ist das da auf meinem Arm? Bei näherer Betrachtung sieht es fast aus wie ein kleiner Kröter!!! Wahh!"
"Ein sehr kleiner Kröter", bekräftigte Ron und nahm ihr den Kröter ab, der sofort wieder auf seinen Kopf sprang.
"Darf ich vorstellen, mein Adoptivsohn Rudolf!"
"Wo hast du den denn aufgegabelt? Ich weiss ja, dass du ein Faible für Haustiere hast, aber übertreibst du jetzt nicht ein bisschen? Die Viecher sind gefährlich!"
"Aber Mama," schniefte der Kröter, "ich bin doch ganz zahm!"
Irritiert begutachtete Hermine den Kröter auf Rons Kopf. "Und warum spricht das Tier überhaupt?"
"Also," seufzte Ron, "das ist ein lange Geschichte... setzen wir uns doch erstmal. Pass auf, nicht hierhin, da liegt Malfoy."
"Was!!" Kreischend stürzte sich Hermine auf den leblosen Körper am Boden und rüttelte ihn. "Was ist denn mit ihm passiert? Hat er ohnmächtig? Schon wieder? Er sollte mal zum Arzt gehen!"
Sie fing an, ihm Ohrfeigen zu geben, was bekanntlich das beste Mittel gegen eine Ohnmacht war.
"Malfoy! Wach doch auf! Schau mich an! Was ist mit dir? Verlass mich nicht!"
Ron betrachtete die rührende Szene misstrauisch.
Dann fiel ihm auch der Bikini von Hermine auf, und er begann, eine leise Eifersucht zu spüren. Gut, sie waren beste Freunde, und die Sache vor zwei Wochen war ein dummer Ausrutscher gewesen, aber trotzdem...
Nein, Ron!, sagte er sich in Gedanken und schüttelte den Kopf.
Dann zog er Hermine von Malfoy weg und setzte sich mit ihr an den Beckenrand.
"Der wacht schon wieder auf, ich hab mich um ihn gekümmert. Jetzt lass mich aber erstmal erzählen... ach ja, versteh ich das richtig, dass du jetzt mit Malfoy zusammen bist? Ich dachte, der wäre so ein blöder Frauenheld?"
Hermine errötete und begann verlegen, an ihren Orchideen zu rupfen.
"Naja, schon.. Aber zusammen sind wir erst seit gestern nacht. Naja, und ich bin schwanger von ihm, also wollen wir heiraten, aber erst nach dem Abschluss natürlich, und sein Vater will einen Stammbaum von mir, aber den kann er gerne haben, ausserdem hat er Turbo-Eulen und ich keine, und überhaupt war das Ganze nur ein Zufall, weil er den Test zusammengepuzzelt hat, den ich aus dem Fenster geworfen hab, weil du die ganze Zeit nicht da warst und ich mit niemandem reden konnte und... schluchz! Ich bin doch noch viel zu jung für ein Kind und das ist jetzt alles zuviel und jemand hat die Fette Dame eingetreten und wir haben immer noch keinen Schulpsychiater und McG ist krank und wir haben Trelawney als Vetretung, und ich fühl mich so mies!! Wähää!"
Und sie fing an, unkontrolliert zu schluchzen.
Ron fühlte sich ein klein wenig erschlagen und wäre ja eigentlich gern ins Becken gekippt, kam aber selbstverständlich seiner Pflicht als bester Freund nach und nahm Hermine tröstend in den Arm.
"Ganz ruhig, das wird schon alles wieder! Wir können McGonagall ja nachher mal besuchen gehen."
Hermine schniefte noch einmal laut auf und putzte sich die Nase an ihren Orchideen.
"Danke, Ron. Jetzt geht's mir viel besser. Aber du wolltest mir doch erzählen, wo dieser Kröter herkommt und überhaupt, was ist mit Malfoy los und..."
"Also, das war so... darf ich denn Pate sein für das Kleine?"
Und sofort fing Hermine wieder an zu heulen.
"Mit 17 ein Kind, was wird meine Mutter sagen, und diese furchtbare Verwandtschaft, unter der der arme Malfoy zu leiden hat! Wääähhh!! Aber ich hab dich unterbrochen. Was wolltest du sagen?"
Die beiden setzten sich bequem zurecht und Ron begann zu erzählen.
"Also, ich war gestern auf dem Dachboden, weil ich die Schlafsäcke von Fred und George mal wieder benutzen musste, und dann bin ich runter und wollte nach Hogsmeade apparieren, aber auf einmal war ich in dieser Kirche und..."
Eine halbe Stunde später erzählte Ron immer noch. Hermine war inzwischen ebenfalls ein wenig erschlagen, Malfoy schlief friedlich, und Rudolf schnarchte ebenfalls vor sich hin.
"Und dann hat Malfoy Rudolf ins Bad mitgenommen, ich bin hinterhergerannt, und Rudolf war so erfreut, dass er den armen Malfoy in das Becken gestossen hat, und ich hab ihn wieder rausgefischt und verarztet, und dann kamst auch schon du..."
"Wundervoll", sagte Hermine und nahm sich vor, auch mal in die Vergangenheit zu reisen. Schien ja interessant zu sein.
Plötzlich hallte das ganze Schloss von dem Klang der Mittagessenglocke wieder. "Ach je! Da sitzen wir und reden und reden und die Zeit vergeht!" rief Hermine, schulterte Malfoy und wollte zur Tür hinaus.
"Äh, warte, Hermine! Er hat doch gar nichts an! Und du solltest vielleicht auch was über deinen Bikini ziehen..."
"Ach ja", murmelte Hermine und wickelte ihm ihren Umhang um die Hüfte. "Ich bring ihn nur eben in den Krankenflügel, er ist ja verletzt! Kannst du McGonagall Bescheid sagen?"
"Die ist doch auch im Krankenflügel, also kannst du ihr's gleich selber sagen... wir sehen uns dann beim Mittagessen! Bis dann!"
Freundlich winkend machten sich die beiden in unterschiedliche Richtungen auf.
Hermine fand auf die Schnelle nichts zum Anziehen, dachte sich aber, dass das nicht so viel ausmachen würde, schliesslich waren eh alle in der Großen Halle, und rannte zum Krankenflügel, um den armen Malfoy verarzten zu lassen.
Ron wiederum war inzwischen aufgegangen, dass er seit Stunden nichts mehr gegessen hatte, und so hetzte er eilig zum Mittagessen. Ausserdem könnte er Eloise mal an seinen Tisch einladen. Harrys Platz neben ihm war ja frei. Wo der wohl wieder war? Wahrscheinlich wieder bedrohte Frettchen oder gleich die Welt retten...
DAS Ereignis auf Hogwarts- das Mittagessen! Alles darüber in Kapitel 16! Und denkt daran: Reviews sind was Schönes...
