Author's Notes:

[Hurra! Rhanna, du hast nicht zufällig 'Entnebelung der Zukunft' gelesen? Anyway, wir sind ja so glücklich über unsere lieben Reviewer! Weiter so!]
[*Wir hätten ja schon viel früher hochgeladen, aber wir haben leider einen anzuschließenden DSL-Anschluss im Haus, der uns nicht mag. Und der Handwerker mag uns auch nicht.]
[Und diese bedrohlichen Kabel in meinem Zimmer! Psychedelisch!]
[*Also, der Disclaimer: Dieses Kapitel ist ein reines (in Echtzeit!!) Mittagessenskapitel und handelt nur vom Essen. Oder so. Irgendwie zieht sich da bei uns alles so hin!]
[Ist euch eigentlich bewusst, dass wir sage und schreibe 18!! Kapitel über EINEN Tag geschrieben haben? Vierundzwanzig Stunden! Donnerstag mittag hat's bei Harrys Meditationsgruppe unter dem See in der Mittagspause angefangen, dann folgte eine lange Nacht, und jetzt sind wir gerade mal bei der Mittagspause am Freitag!]
[*Da sind irgendwie so viele Wörter dazwischen... Gut, Disclaimer: Die Stradivari gehört dem Stradivari, der sie erfunden hat. Der Hogwarts Express gehört Ginny Weasley, die als Chefredakteurin das alles eigenhändig finanziert hat, Ginny Weasley und alle anderen bekannten Charas gehören JK Rowling, die reicher ist als die Queen, und verantwortlich für die Namen ihres Sohnes ist Narzissa Malfoy.]
[Äh, ja. Und zum Abschluss müssen wir noch schnell einen Witz erzählen. Also, kommt ein Indianerjunge in die Schule. Fragt die Lehrerin: "Und, wie heisst du, mein Kleiner?" Sagt der Indianerjunge: "Winnetou! In meiner Sprache bedeutet das "Brennendes Wasser" oder auch "Feuerwasser". Aber meine Freunde nennen mich Schnaps."]
[*Muahahahahaaaahhhaaaaaahaaaaa!! *ersterbendes Röcheln* Ok, es ist von dem anderen Indianerwitz abgeleitet. Kennt ihr den? Kommt ein Indianerjunge in die Schule. Fragt die Lehrerin: "Und, wie heisst du?" Sagt der Indianerjunge: "Kleiner-Vogel-der-auf-dem-Baume-sitzt-und-zwitschert-und-von-einem-Stein-getroffen-runterfällt, aber meine Freunde nennen mich Plumps."]
[Muahahaaaahhhaaaaahhhaaaaaaa! *lufthol* Beachtet uns nicht, wir sind gar nicht da.]
[*Das ist das Spielwiesensyndrom. In Author's Notes ist ja auch soviel Platz!! Wir werden doch wohl keine Aussenstehenden und Neuleser damit erschrecken?]
[Nun wollen wir euch aber nicht länger aufhalten und wünschen viel Spass mit Kap. 18!]
[*Das Kap der guten Hoffnung!]
[Hermine ist ja auch guter Hoffnung! Übrigens, das Geheimnis um die Vaterschaft wird natürlich noch gelöst - nur Geduld, sowas macht man ja nicht beim Mittagessen!]

Kapitel 18

Plötzlich enstand Unruhe unter den Schülern. Malfoy war an der Tür aufgetaucht.
Barfuß.
Und man sah seinen bezaubernden Oberkörper.
Kurz bevor die jüngeren Jahrgänge in Ohnmacht fallen konnten, kam Hermine zum Vorschein, die bisher hinter dem jungen Gott verborgen geblieben war.
Die beiden steuerten zielstrebig auf den Gryffindortisch zu. Ron verschluckte sich versehentlich an seinem Kiwi-Pampelmusensaft.
Dass Malfoy einen weiß-schwarzen Nadelstreifenanzug mit offenem Jackett trug, war ja noch zu verstehen, aber wieso hatte Hermine ebenfalls einen Anzug in schwarz-weiß an?
Ungerührt setzte sich Hermine auf ihren Platz und dirigierte den hilflos blickenden Malfoy auf den freien Platz neben ihr, wo normalerweise Ginny saß. Dann wandte sie sich Ron zu, der auf dem anderen Platz neben ihr saß, und entdeckte Eloise, die auf dem Platz saß, wo sich sonst Harry befand.
"Hallo, Hermine", sagte Ron und beäugte ihren Anzug. "Warum hast du einen Anzug an?"
"Naja, ich hab in Malfoys Schrank so schnell nichts gefunden, und ich konnte ja nicht im Bikini runtergehen, und irgendwie hatte Malfoy fast nur Anzüge in seinem Schrank..."
"Alle maßgeschneidert", sagte Malfoy selbstgefällig. Dann sah er sich vorsichtig um, um herauszufinden, wieviele Gryffindors sich hier rumtrieben. Ah, wenigstens eine Hufflepuff. Er war nicht alleine.
Sein Blick fiel auf den Klumpen auf Rons Kopf.
Unwillkürlich stieß er ein leises Quieken aus und rückte näher an Hermine. "Da! Das ist das Tier, das mich in das Becken gestossen hat!!"
Anklagend zeigte er auf Rudolf, der friedlich schlief.
Ron griff sich an den Kopf. "Ins Becken gestossen? Das hat er doch nur getan, weil du ihn als Sichtschutz benutzt hast! Meinen Sohn!!"
Der Gryffindortisch lauschte neugierig.
"Seit wann ist Ron Vater?" hörte man aus irgendeiner Ecke. "Haben wir irgendwas verpasst, während Ron weg war?"
"Ruhe, ihr zwei!" rief Hermine und schob Malfoy aus Rons Reichweite. "Das ist doch schon längst verjährt! Gebt euch die Hand und vertragt euch, ihr wollt doch nicht während des Mittagessens streiten."
Unwillig brummend streckte Ron die Hand aus, die Malfoy ebenso unwillig an den Fingerspitzen packte und kurz schüttelte.
Hermine schaute zufrieden zwischen den beiden hin und her und ignorierte die Blicke und das Getuschel der 'Rettet Lav&Pav'-Front, von der sie sowieso noch nichts wusste.
Ein lautes Klingeln ließ die Große Halle verstummen. Alle Blicke richteten sich hungrig auf Dumbledore, der an dem schweren Glockenseil hinter dem Lehrertisch hing und auf und ab schaukelte.
Als es mucksmäuschenstill geworden war, ließ er sich schnaufend wieder hinunter und setzte sich zufrieden an seinen Platz am Lehrertisch.
Irgendjemand hieb ihm in die Rippen, woraufhin er sich verwundert umsah und dann errötend erhob.
"Liebe Schüler und Schülerinnen, verehrte Professoren, ein weiterer Vormittag ist zu Ende gegangen und das Mittagessen wartet. Bevor wir aber unsere Beisserchen in die köstlichen Spaghetti schlagen, die uns heute Luciana Pavarozzi beschert hat, muss ich noch einige Ankündigen machen. Nach dem Mittagessen wird unser lieber Professor Snape dann seiner Pflicht nachkommen und das Ergebnis der heutigen Mittagessenswette verkünden."
Freundlich lächelnd blickte Dumbledore auf den Potions Master, der etwas gequält seine Mundwinkel verzog.
"Als erstes möchte ich im Namen aller hier Anwesenden und auch einiger hier nicht Anwesenden (wie dem lieben Lucius) meinen beiden Zöglingen Draco Fritz Kaviar Ethelbert Malfoy und Hermine Kamille Granger ganz herzlich zu ihrer bevorstehenden Hochzeit gratulieren."
Geschocktes Schweigen folgte. Hermine Kamille und Draco Fritz Kaviar Ethelbert sahen sich entsetzt an und sahen sich auf einmal von Hunderten erstaunten und eifersüchtigen Augen umringt.
"Und du hast noch gesagt, 'Dumbledore wird es schon nicht weitersagen'!" wisperte Hermine in Malfoys Ohr.
"Er hat meine Zweitnamen verraten!! Ich werde ihn eigenhändig erwürgen!! Und wir haben noch nicht mal über irgendeine Hochzeit geredet! Musste mein Vater sich wieder einmischen!" knurrte Malfoy und rückte etwas näher an sie heran. "Dieser senile Idiot! Wie sollen wir so unsere Abschlussprüfungen machen?"
Und sie betrachteten mit bösen Vorahnungen behaftet die im Raum verteilten 'Hogwarts Express'-Mitarbeiter, die bereits eifrig ihre Flotte-Schreibe-Federn aktiviert hatten.
"Und diese Paparazzi sind auch überall!"
"Pst", machte Hermine, "Dumbledore spricht..."
Um das aufkommende Getuschel zu übertönen, rief Dumbledore weiter: "Desweiteren ist Professor Binns jetzt in einem neuen Klassenzimmer zu finden, und zwar im Westflügel, Raum 142. Alle, die das Zimmer heute nicht gefunden haben, können weitere Informationen bei den Hauslehrern erfragen. Professor Binns fühlte sich heute morgen sehr einsam in seinem kleinen Zimmer."
Ein durchsichtiger Binns nickte beifällig und rang die Hände.
Bevor er noch zu einer Rede ansetzen konnte, sprach Dumbledore hastig weiter.
"Ausserdem wurde mir von verschiedenen Quellen bestätigt, dass die seelsorgende Versorgung dieser Schule mehr als nur zu wünschen übrig lässt..."
Er hielt kurz inne, als ihm einfiel, dass er bisher dafür verantwortlich gewesen war.
"Naja, auf jeden Fall habe ich einen neuen Therapeuten beantragt, beim Ministerium, der in etwa einem Monat hier eintreffen wird. Um diese Zeit zu überbrücken, hat euer lieber Direktor eine wundervolle Lösung gefunden..."
Selbstgefällig zwirbelte er sich den frischgewaschenden Bart.
"Da ihr ja gewisse Abneigungen gegen meine Sprechstunde zu haben scheint, wird diese Aufgabe bis zum Erscheinen des neuen Kollegen von euren lieben Lehrern übernommen. Und zwar werden wir jetzt auslosen, wer das in der ersten Woche übernehmen wird. Alle bitte aufstellen!"
Die Lehrer, die von nichts eine Ahnung gehabt hatten, starrten ihren Schulleiter entsetzt an. Dann brach ein Stimmengewirr los.
"Aber Albus! Wir sind doch überhaupt nicht qualifiziert!"
"Wir sind überarbeitet!
"Keine psychologische Ausbildung!"
"Wir wollen auch Freizeit!"
"Ich muss noch Arbeiten korrigieren!"
"Wir haben keine Privatsphäre mehr!"
"So ein Entschluss muss reiflich überdacht werden!"
"Wir werden Veto einlegen!"
Und so weiter und so fort. Dumbledore hob beruhigend die Hände.
"Meine Kleinen, es ist doch nur für ein paar Wochen! Man muss den armen Schülern doch helfen!"
Die 'armen Schüler' starrten ihre Lehrer, die ihnen gar nicht helfen wollten, erbost an. Andere schauderte es bei dem Gedanken, von Flitwick oder Trelawney theraphiert zu werden. Auf einem rosa Sofa.
Dumbledore sprach unbeirrt weiter.
"Und betrachtet das Ganze doch logisch, es sind nur vier Wochen, das heisst, es kommen überhaupt nur vier Lehrer dran, und ihr habt eine Chance von 1:5, dass ihr überhaupt nicht auserwählt werdet."
Bei einigen rechenschwachen Lehrern zeigte sich ein Hoffnungsschimmer. Bevor Vektor oder Snape die Schwachmathiker aufklären konnten, hatte Dumbledore sie schon in einer Reihe aufgestellt und ging mit einer großen Urne herum.
Nachdem jeder Lehrer widerwillig einen Zettel gezogen hatte und hoffnungsvoll auf den des Nachbars schielte, gab Dumbledore den Befehl zum Zettelaufmachen.
Mit unguten Vorahnungen behaftet faltete Snape den Zettel auf und beäugte das aufgemalte Streichholz mit roter Spitze.
"Ich hab ein Streichholz mit roter Spitze", sagte er irritiert.
"Ich hab eins mit grüner Spitze", meinte jemand neben ihm.
"Ich auch!"
"Ich nicht!"
"Willst du tauschen? Ich geb dir mein rotes!"
"Warum hab ich ein gelbes?" tönte es aus der Menge.
Währenddessen entrollte Dumbledore ein Plakat mit seinem Motto: "Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?"
Unter dem verschnörkelten Motto war eine komplizierte Grafik mit vielen Kreisen, Strichen, Zahlen und bunten Streichhölzern aufgemalt. Er zauberte sich einen Zeigestock herbei und begann, das Ganze zu erläutern.
"Also, derjenige mit dem roten Streichholz hebt jetzt bitte die Hand!"
Snape, der das irgendwie geahnt hatte, gab seine vergeblichen Tauschversuche auf und hob resigniert die Hand.
"Wundervoll!" rief Dumbledore entzückt. "Professor Snape wird die erste Woche übernehmen! Sprechzeiten jeweils vor dem Abendessen um 17 Uhr in seinem Büro!"
"Äh," sagte Snape beunruhigt, "das ist vielleicht nicht die rechte Atmosphäre und es ist immerhin MEIN Büro und..."
"Keine Sorge," gluckste Dumbledore, "dafür wird noch gesorgt. Ich hab schon die Hauselfen informiert, sie werden das Ganze etwas umgestalten."
"...", sagte Snape sprachlos und brachte mühsam "Mein Büro, meins" heraus. Dumbledore schob ihn zurück in den Hintergrund.
"Ich brauche einen Türklopfer, einen Türklopfer", murmelte Snape verwirrt.
Dumbleore hatte währenddessen Trelawney mit ihrem rosa Streichholzzettel für die zweite Woche eingespannt. Snape war es ein Rätsel, warum sie so glücklich aussah.
"Naja," dachte er bei sich, "es wird sowieso niemand kommen. Und diese Hauselfen werde ich nachher sofort raussschmeissen..."
"Wer hat eine lila Spitze?"
Mühsam wurde Hagrid unter dem Tisch vorgezerrt und daran gehindert, seinen Zettel zu verschlucken.
"Und der letzte: Eine blaue Spitze, bitte!"
Ein glücklicher Professor Binns kam hervorgeschwebt und präsentierte seinen Zettel. "Wie schön, dass ich für meine Schäfchen einen praktischen Nutzen haben werde..."
Die Schäfchen waren zu Stein erstarrt.
"Dann wäre ja alles geklärt", meinte Dumbledore zufrieden und gab das Signal zum Angriff. Das Essen tauchte ungehindert auf den Tischen auf.
Jubelrufe von der Hauselfenfront und enttäuschte Blicke von all denen, die auf einen Hauselfenstreik spekuliert hatten, folgten auf dem Fuße.
Allmählich hob sich der Lärmpegel wieder und das Mittagessen begann.
Hermine Kamille und Draco Fritz Kaviar Ethelbert hatten sich in hölzerne Statuen verwandelt, die verzweifelt versuchten, ihre Spaghetti zu essen. Irgendwie verfingen sich die Spaghetti aber immer miteinander, und sie ruderten verzweifelt herum.
Das Meer von Fragen, das über sie schwappte, war einem ruhigen Mittagessen ebenfalls nicht sehr zuträglich. Der einzige, der nicht schockiert war, war Ron. Ihn interessierte viel mehr, wie wohl eine Sprechstunde bei Snape zugehen würde, und er startete eine eifrige Diskussion.
"Weisst du, Ron", überlegte Eloise, "vielleicht sollte ich mich mal bei Snape melden. Ich hatte lange keine Gotterlebnisse mehr... ich fühle mich so leer..."
"Aber deswegen zu Snape gehen?" Ron betrachtete misstrauisch seinen Potions Master. "Da musst du schon sehr verzweifelt sein..."
"Zumindest sieht er gut aus.", konstatierte Eloise nüchtern und bekam reichlich Zustimmung von den weiblichen Gryffindors.
Ron war entsetzt. "Er hat fettige Haare! Er hat eine Hakennase! Er ist alt! Er ist unsymphatisch! Was hat er, was ich nicht habe?"
Eloise seufzte schwärmerisch. "Er hat einen wundervollen Sarkasmus und einen schwarzen Humor, er kommt aus Russland und ist deswegen unter seinem harten Kern ein heissblütiger, warmherziger Mensch, es gibt Gerüchte, dass er sich heute die Haare waschen wird und seine Nase ist sehr männlich."
"Meine Nase ist auch sehr männlich", sagte Ron überzeugt.
Insgeheim fragte er sich, ob diese vom Hogwarts Express gegründete Rubrik 'Was wir an unserem Potions Master lieben' nicht doch zuviele Fans hatte.
Daran waren nur diese Austauschschülerinnen schuld! Eine von ihnen hatte sich vor einiger Zeit, bescheiden wie sie war, als Redakteurin beim 'Hogwarts Express' beworben und prompt einen Snape-Fanclub gegründet.
Im Ausland schien man sehr viel von Snape zu halten, wieso, wusste er auch nicht. Der Fanclub war zwar nach dem spurlosen Verschwinden dieser Austauschschülerin aufgelöst worden, aber die Rubrik gab es immer noch. Mit Schrecken erinnerte er sich an die letzte HE-Ausgabe. Was hatten sie da noch gleich geschrieben?

(Auszug aus der HE-Ausgabe vom Februar, Sparte 'Schüler melden sich zu Wort', Rubrik "Was wir an unserem Potions Master lieben")

"Ich habe meinen Kessel umgestürzt und er hat ihn selber wieder aufgerichtet!" (Leander Kesselfloh, Zweitklässler)
"Er hat ein Muttermal am Hals, an der Stelle, die laut Trelawney für Großherzigkeit und eine dunkle Vergangenheit steht!" (Sisi Runkelrübe, Fünftklässlerin)
"Heute bin ich ihm auf den Umhang getreten, und er hatte ein schwarzes T-Shirt an! Enganliegend!! Ich bin fast gestorben!" (Colin Creevey, Sechstklässler)
"Als ich zufällig am Lehrerzimmer vorbeiging, sah ich, wie er sich Tee gemacht hat!!" (Kafinka Kaftan, Erstklässlerin, Teeliebhaberin)
"Ich habe ihm versehentlich eine Fliege ins Auge gehext, und er hat mir zugezwinkert!" (Anonym, Drittklässler)

Ron schüttelte sich. Furchtbar! Zumindest hielten die männlichen Schüler und die meisten älteren Mädchen wie eh und je an ihrem Hass Snape gegenüber fest. (Ausnahmen bestätigten die Regel.)
Hermine und Malfoy stocherten weiterhin stumm auf ihre Spaghetti ein. Ihre Gedanken schweiften weit, weit fort von Hogwarts und vor allem von Dumbledore. Malfoy wagte einen kurzen Blick zum Slytherintisch hinüber und sah seine zahllosen Exfreundinnen eifrig Morddrohungen schreiben. Und er drehte sich schnell wieder weg.
"Wie auch immer," führte Ron das Gespräch weiter, "ich bezweifle, dass du bei Snape irgendwelche Gotterlebnisse haben wirst."
Eloise hatte glänzende Augen. "Oh, einen Versuch ist's wert... Und bei Trelawney ist es sicher auch sehr interessant. Ich könnte das Nirvana suchen. Mit Meditation."
"Wer ist Meditation?" fragte Rudolf und rieb sich gähnend die Augen.
Dann erblickte er die Spaghetti und forderte lautstark sein Mittagessen.
Seufzend nahm Ron ihm vom Kopf herunter und nahm ihn auf den Arm, um ihn in Ruhe füttern zu können.
"Was für ein süßer kleiner Kröter!" quiekte Eloise begeistert. "Wo hast du den denn gefunden? Der ist mir noch gar nicht aufgefallen!"
"Adoptiert", sagte Ron stolz und gab Rudolf sein Fläschchen.
"Ohhh..." sagte Eloise begeistert. "Darf ich ihn auch mal halten?"
"Ihr benehmt euch schon wie ein Ehepaar mit Kind", warf Malfoy ein.
"Du brauchst grad was zu sagen! Verlobter!!"
Und Malfoy wandte sich stumm und gebrochen wieder seinen Spaghetti zu. Hermine strich ihm tröstend übers Haar.
"Oh, rührende Szenen in meiner Großen Halle," seufzte Dumbledore glücklich und tätschelte Rons Stacheln. Dann brüllte er auf und zog seine malträtierte Hand weg.
"Eigentlich wollte ich nur fragen, ob ihr diese Carbonara-Soße noch braucht", meinte er dann kleinlaut und klemmte sich die Schüssel unter den Arm. "Uns ist sie nämlich ausgegangen."
Mit seiner Beute watschelte er zurück zum Lehrertisch, wo man ihn ungeduldig erwartete.
"He, ich hatte noch gar nichts von der Soße!" empörte sich Seamus.
"Zu spät", murmelte sein Freund Dean. "Ausser, du willst sie dir - äh- zurückholen."
Erblassend blickten die beiden zum Lehrertisch und gaben die Idee angesichts der dort stattfindenden üblichen Orgie wieder auf.
"Übrigens," schmatzte Dean mit vollem Mund, "ich hab heute mittag Geigenstunden und ich kann meine Geige nicht finden. Ron, du hast sie nicht zufällig gesehen?"
"Ich?" Ron blickte erstaunt auf und unterbrach seine Fütterung, woraufhin Rudolf laut zu plärren anfing. Eloise stopfte ihm fürsorglich weiter Spaghetti in den Rachen.
"Nein, wie kommst du denn darauf? Vielleicht hast du sie verloren? Du könntest mal den See absuchen."
"Eine Geige verliert man nicht! Und vor allem keine Stradivari!"
Hermine, die natürlich alles über Geigen wusste, hob erstaunt den Kopf. "Was! Wie bist du denn an die rangekommen? Hast du auch eine Versicherung? Hat sie jemand gestohlen? Hast du die Fette Dame gefragt?"
Beunruhigt dachte Ron an das Stück Holz, das er aus dem Fenster geworfen hatte. Er hatte nie so genau darauf geachtet, was Dean für Instrumente spielte. Am besten ging er nachher in der Mittagspause mal an den See und fischte die arme Geige wieder raus.
"Herrje," mampfte Rudolf und sah mit großen Äuglein zu seinem Vater auf. "wo hast du eigentlich die Geige aus dem Geigenkasten-"
Sofort stopfte Ron eine große Ladung Spaghetti in Rudolfs Maul und schickte unauffällig einen Silencio hinterher.
"Was spricht dieses Tier?" Dean beugte sich mißtrauisch über Rudolf.
"Babysprache," sagte Ron schnell. "Es brabbelt so vor sich hin, was es eben so aufgeschnappt hat..."
Schliesslich neigte sich das Mittagessen dem Ende zu. Die Hauselfen beseitigten die Verwüstung auf den Tischen, die Lehrer klopften sich ihre vollen Bäuche, die Schüler waren satt und zufrieden.
Die strikten Anti-Wettclub-Mitglieder tröpfelten aus der Halle und in die Mittagspause, vor Snapes Wettbüro bildete sich eine Traube glücklicher Schüler, die sich ihren Gewinn auszahlen ließen, und fast ebensoviele HE-Reporter und Neugierige scharten sich um Hermine und Malfoy, um weitere Einzelheiten zu erfahren.
Hermine griff sich Malfoy und drängte sich durch die Menge. Kameras blitzten auf, als sie verzweifelt durch die Tür schlitterte und in Richtung Gemeinschaftsraum rannte. Dementieren hatte sowieso keinen Zweck, also war hier wohl besser eilige Flucht angebracht. Ein Haufen aufgebrachter Slytherinmädchen schickten schon anonyme Eulen mit Heulern und Ähnlichem ab.
Den verwirrten Malfoy hinter sich herziehend, gelangte sie schließlich glücklich in ihr Zimmer und stolperte dort sofort über einen Lolli, den Malfoy bei seinem gestrigen Besuch vergessen hatte. Wie doch die Zeit vergangen war! Was war seitdem nicht alles passiert!
Sie legte Malfoy die Hand auf den Mund und gestikulierte zu Lavender und Parvati, die auf ihrem Doppelbett lagen und Mittagsschlaf hielten.
"Leise, leise!" flüsterte sie ihm zu und schlich auf Zehenspitzen zu ihrem eigenen Bett, um ebenfalls Mittagsschlaf zu halten. Irgendwann musste sie die durchwachte Nacht ja nachholen.
Malfoy sah sich verwundert nach einem Betthupferl um. Man konnte doch nicht einfach so schlafen gehen!
"Zuhause, in Malfoy Manor, da hat mir meine Mutter immer..." erzählte er Hermine im Flüsterton, während sie ihn mit sich auf das Bett zog.
"Leise! Zieh deine Schuhe aus! Wir können nachher reden", gähnte Hermine im Flüsterton zurück und streckte die Hand nach einer kleinen Schachtel unter ihrer Matraze aus. "Hier hast du dein Betthupferl."
Energisch stopfte sie ihm die Praline in den Mund, fing an, ihm die Schuhe auszuziehen, bemerkte, dass er gar keine anhatte und stopfte stattdessen die Decken um ihn fest. Dann kroch sie zu ihm unter die Decke und schlummerte sofort ein.
Und es kehrte Ruhe ein im Schlafsaal... auch der Härrie im Krankenflügel schlief tief und fest und hatte sogar einen Arm um Ginny gelegt, die sich zu ihm ins Bett geschlichen hatte.
Auch in Eloises Schlafzimmer im Hufflepuffturm war es ruhig geworden. Die schläfrige Eloise hatte sich ebenfalls in ihr Bett gelegt, während der hellwache Ron ihre Meditationsbücher durchblätterte und Rudolf kraulte.

Nach der Mittagspause... geht's in Kapitel 19 weiter! Oh sehet (und nutzet) diesen kleinen lila Kasten da unten!