Author's Notes:

[Seid gegrüsst und herzlich willkommen zu Kapitel 19!]
[*Danke für die entzückenden Reviews! Übrigens, den Pratchett, den Terry, kennen wir... vom Hören. Leider hat unsere Bücherei nur drei Bücher von ihm und Naru sucht immer noch verzweifelt nach dem Anfang dieser Scheibenweltgeschichten...]
[Anyway. Ich schreib morgen eine Deutscharbeit. Ach ja, die explicit lyrics - nach Rovenas Hinweis wunderten wir uns eine Weile, weil der Käfig doch eigentlich PG-13 gerated ist und gar nicht so viele nicht-jugendfreie Sachen vorkommen... und dann lasen wir den Käfig noch einmal... und da fielen uns ein paar Sachen auf, als da wären: Herm+Malfoy nackt in der Wanne (evil!), Malfoys Tagebuch (seehr evil!), gebührend bedanken (ohohooo!), Miltons Liste (uhuuuu *düsteres Jaulen*), Jesus und Eloise (Blasphemie!!), Herms 'Kontakte' mit gewissen Waldläufern und ähnlichen Leutchen... ja, und sonst?]
[*Und dann noch Snape und McG. in einem Bett! Oh Graus!]
[Aber sonst? Nein, ernsthaft: Haben wir wirklich soviel Unzüchtiges? Sollten wir vielleicht das Rating erhöhen? *frag* Ich hätt's ja jetzt nicht so schlimm gefunden...]
[*Aach. Unsere Leser verkraften viel. Dabei wollte ich ja mal Malfoy und Harry ein wenig zusammenbringen, aber Naru ließ mich ja nicht...]
[Humpf. Der Härrie vergreift sich hier nicht an dem lieben Ethelbert. Disclaimer: Arielle und Triton sind von Disney, Stradivari von dem alten Geigenmacher, die diversen Schreibgeräte waren ein Nebenprodukt bei der Herstellung von neuen Haarsprays der Lockhart World Association, die Wortschöpfung 'affenscheusslich' hat Per Nilsson verbrochen (oder besser sein Übersetzer), Joe ist von Morris und Goscinny. Waren das alle?]
[*Wird schon. Oh, stimmt - JK Rowling! Schon wieder vergessen!]
[Ah, denkt's euch einfach dazu.]
[*Übrigens haben wir letztens entdeckt, dass manche Leute auf Fragen der Reviewer nicht in den A/N's antworten, sondern in den Reviews. Öh - stört es vielleicht irgendjemanden, dass wir hier schöne lange A/N's schreiben? Fühlt sich jemand in seinem Lesefluss behindert und wünscht, dass wir das fortan auf anderem Wege erledigen? Kein Problem, meldet euch einfach, wir wollen ja nicht, dass ihr von den armen kleinen Author's Notes abgeschreckt werdet...]
[Und schon wieder eine halbe Seite! Sollen wir einen Witz erzählen?]
[*Aber mir fällt grad nur der nicht jugendfreie mit dem Opa und dem Punk ein... NC-17...]
[Ja gut. Das hier war übrigens unser letztes Reservekapitel und stammte noch aus der guten alten Zeit, als die Muse uns noch Hocker verkaufte. Wir hoffen auf baldige Wiederholung. Lest schön!]
[*Seid nett zueinander! *Trelawney nachhüpf*]
[Macht Liebe! *hinterherhüpf* Das ist der Schlumpf, Schlumpf, Schlumpf, der macht Schlumpf, Schlumpf, Schlumpf...]

*****

Auch in Eloises Schlafzimmer im Hufflepuffturm war es ruhig geworden. Die schläfrige Eloise hatte sich ebenfalls in ihr Bett gelegt, während der hellwache Ron sich ihre Meditationsbücher durchblätterte und Rudolf kraulte.
"Weisst du," sagte der Spitzer und schwebte gemächlich zu Ron herüber, "manchmal fühle ich mich schon ziemlich einsam hier."
Ron sah etwas verwirrt von dem Buch namens 'Wege aus der Düsternis Hogwarts und in das Licht des Ministeriums' auf.
"Und manchmal, des Nachts, weine ich in meine kleinen Kissen in meinem kleinen Himmelbett, weil meine Frau... sie hat sich scheiden lassen..."
"Sehr traurig, wirklich," sagte Ron seufzend. "Aber solltest du mit deinen Problemen nicht vielleicht zu deiner Besitzerin gehen?"
Der Spitzer warf ihm einen entrüsteten Blick zu. "Junger Mann, das kann ich doch nicht vor meiner Herrin ausbreiten! Da hat man doch das Bedürfnis nach männlichen Bezugspersonen! Harte Kerle, die wissen, wie das Leben und die Frauen einem zusetzen können! Weisst du, gestern, da war ich in einer Bar und betrank mich, und irgendwie wurden es immer mehr, und am Ende war die ganze Bar voller geschiedener Ehemänner, es war deprimierend!"
Mit einem seiner Flügelchen deutete der Spitzer unauffällig auf einen hübschen jungen Stift ganz in der Nähe. "Und meine Frau hat sich doch tatsächlich erfrecht, eine Affäre mit diesem Schönling anzufangen! Dabei hab ich den in meinem Leben garantiert schon hundertmal unter mir gehabt! Aber nein, ihr ist das nicht genug, und da rennt sie davon und schmeisst sich diesem billigen Zahnstocher an den Hals!!"
Der Spitzer schüttelte sich schnaubend. "Aber nein, das lass ich mir nicht länger bieten! Dieser Bengel hat mir am längsten Paroli geboten! Jetzt werde ich einen Rückschlag starten, der sich gewaschen hat!"
Funkensprühend machte sich der Spitzer zum Abflug bereit und stürzte sich im Sturzflug auf den überraschten Stift, der leise aufquiekte und zu fliehen versuchte. Zu spät. Ron wandte schaudernd den Kopf ab, um die grässlichen Mahl- und Schmatzgeräusche nicht mitansehen zu müssen.
In ihrem Bett regte sich Eloise, drehte sich auf die andere Seite und murmelte: "Streitet doch nicht immer! Chefkoch, lass den armen Henry los! Der ist viel zu teuer für dich!"
Chefkoch flatterte befriedigt auf Rons Schulter und stocherte selbstgefällig mit einem kleinen Zahnstocher zwischen den Zähnen.
"Dem hab ich's gegeben!"
Auf dem Schreibtisch lag ein zerfledderter Henry, der soeben um einen Kopf kürzer gemacht worden war. Eloise wühlte sich murrend aus ihrer Decke und schwankte schlaftrunken auf Ron zu.
"Übrigens," teilte sie dem euphorischen Spitzer mit, "ist deine Frau nach Ibiza geflogen, um sich von dir zu erholen. Ich hab gestern eine Postkarte von ihr gekriegt."
So mit seiner Vergangenheit konfrontiert, schrumpfte der Spitzer zu einem jämmerlichen Häufchen Elend zusammen und fing an, sich an Rons Schulter auszuheulen.
"Ich fühl mich auf einmal so müde", seufzte Ron und trug den Spitzer in Eloises Mäppchen zurück.
"Holst du mal die Kaffeemaschine?"
"Ja! Her damit! Ich giere förmlich danach!" piepste es aus einer Ecke unter Eloises Bett. Ron sah Eloise verwundert an, bückte sich dann und linste unter die geblümte Bettdecke. In einer Falte sass Rudolf und nagte gemütlich an einem Eckpfeiler.
"Hallo, Papa!" fiepte er glücklich.
"Perverser Kröter!" fiepte Ron zurück, räusperte sich überrascht und wiederholte den Satz in einer, wie er hoffte, väterlich-belehrenden Tonart.
"Was treibst du im Bett einer Dame?"
"Eckpfeiler essen", sagte Rudolf unschuldig und versteckte das Stück Stoff hinter seinem Rücken, dass er aus Eloises Nachthemd gebissen hatte.
Hinter Ron tauchte Eloise mit der Kaffeemaschine wieder auf.
"Ach, Rudolf!" rief sie und stellte die Maschine auf Rons Kopf ab (da war ja auch soviel Platz). "Der Kleine ist vorhin zu mir ins Bett gekrochen und hat mich gewärmt! Er lag auf meinem Bauch! Ist er nicht süss?"
Rudolf stieß ein freundliches Rauchwölkchen aus. Ron knurrte seinem Adoptivsohn noch etwas von "Erst der Vater, dann der Sohn, mein Sohn!! Nicht umgekehrt!" zu und nahm die Kaffeemaschine von seinem Kopf.
"Wolltest du nicht Kaffee essen?" fragte Rudolf unschuldig und beschnupperte vorsichtig seines Vaters Tasse, die Eloise vor Ron gestellt hatte.
"Milch? Zucker?" Eloise schien in ihrem Element.
"Nein, danke", murmelte Ron und nahm einen tiefen Schluck aus der Tasse. "Vielleicht einen Tropfen heisses Wasser. Und hast du einen Kleber da? Da ist ein Stück Tasse aus der Tasse gebrochen..."
"Für mich bitte heisse Milch mit Honig", sagte Rudolf schwanzwedelnd. "In unserem Ställchen hat Hagrid uns immer heisse Milch mit Honig gegeben, zu allen Gelegenheiten! Das war unser Nationalgetränk!"
Rudolf schien auf einmal tief in Gedanken. "Und Hagrid trinkt jetzt auch gar nicht mehr, weil sein alter Freund Joe gesagt hat, dass Alkohol die Quelle allen Übels ist und wer Alkohol trinkt, stellt sich auf die Stufe des Tieres... oder so."
Eloise runzelte die Stirn und kippte heisses Wasser in eine frische Tasse. "Joe? Wer ist Joe?"
"Er wohnt irgendwo in Texas, glaube ich", meinte Ron und kratzte sich am Kopf. "Ein alter Studienfreund. Kommt manchmal zu Besuch. So ein komischer kleiner Zwerg."
Eloise nippte an dem Kaffee. "Hagrid hat studiert?"
"Ich weiss von nichts, mein Name ist Hase", sagte Ron ratlos, starrte einige Sekunden lang abwesend in seine Tasse und kippte den Inhalt derselben auf Ex. "Am besten, du fragst ihn selber, wenn er mal vorbeikommt."
Einige Zeit verstrich, in der die drei schweigend dasassen und an ihren Getränken schlürften. Sieben Minuten später beschloss Ron, die unwillkürliche Gesprächspause durch irgendetwas zu überbrücken.
"Fängt jetzt nicht bald der Unterricht wieder an?"
"Hm," sagte Eloise und beugte sich vor. "Sag mal..."
Sie sah Ron tief in die Augen. "Du, Ron? Hat dir schonmal jemand gesagt, was du für schöne Augen hast?"
"Ich habe auch schöne Augen!" fiepte Rudolf vom Boden her.
Eloise seufzte, rüttelte den Felsbrocken vor ihr wieder aus seiner Betäubung, klemmte sich Rudolf unter den Arm und beschloss, ihre Sachen für den Unterricht zu packen.
"Warte," schreckte Ron auf und schüttelte die letzten Sandsteinbrocken von sich, "ich... äh... helfe dir! Übrigens hat meine Mutter mir immer gesagt, was für eine schöne Nase ich hätte... und... ja, und Rudolf hat gesagt, meine Augen wären "nicht gerade affenscheusslich", auch wenn ich nicht weiss, von wem er das hat, weil Hagrid würde so etwas doch nie zu seinen Krötern sagen, oder? Rudolf?"
"Du hast eine sehr lange Nase, Papa", sagte Rudolf und hopste auf seinem Stammplatz auf und ab. Wahrscheinlich versuchte er zu fliegen.
Ron seufzte tief auf und beschloss, Rudolf in Zukunft nicht mehr zu Eloise mitzunehmen. Allmählich begann er sich zu fragen, ob Rudolfs Mutter ihren Sohn nicht schon vermisste.
Vielleicht sollte er mal bei Hagrid vorbeischauen...

****

Punkt 14:30 versammelten sich die Siebtklässler vor ihrem vertrauten Verwandlungsklassenzimmer ein und rüttelten verzweifelt an der Tür, die immer noch abgeschlossen war.
Nun, nach einer Weile eifrigem und nutzlosen Gerüttel sagten sie sich schliesslich, dass Trelawney schon aufschliessen würde, da sie doch die Stunde übernahm, und so warteten die Schüler geduldig, unter ihnen auch ein müder Malfoy, eine sehr müde Hermine, und ein dank Kaffee sehr munterer Ron, der mit einer ebenfalls munteren Eloise die ganze Zeit unbändige Lachanfälle bekam und Rudolf von seinen Klassenkameradinnen verhätscheln und füttern liess.
Rudolf sah sehr dick und glücklich aus.
Nach zehn Minuten gab es eine kurze Unterbrechung in der eintönigen Warterei, als der muntere Ron sich plötzlich vor den Kopf schlug, davonrannte und einige Zeit später mit einer tropfnassen Geige und Seetang im Haar wiederkam.
Dean stieß einen spitzen Schrei aus und bedeckte seine Stradivari mit heissen Küssen.
"Irgendjemand muss sie ins Bad mitgenommen haben", meinte Ron etwas unbeholfen und entfernte ein paar Algen aus seinen Haaren. "Ich hab sie in der Badewanne gefunden, wo sie ganz alleine ein Vollbad nahm... vielleicht hast du sie lange nicht geputzt..."
Dean war viel zu glücklich, um die seltsamen Umstände seiner Geigenrettung zu erwähnen, und hexte ein paar spezielle Geigenlumpen hervor, um sein Goldstück abzutrocknen.
Ron seufzte zum wiederholten Male tief und erleichtert auf.
Natürlich wusste Ron nichts von den näheren Umständen, die den See und seine Bewohner umrankten, aber dem geneigten Leser sei an dieser Stelle enthüllt, dass die Stradivari nach dem unfreiwilligen Sturz in den See zufällig genau in Arielles Hände fiel und das glückliche Kind damit sofort zu Triton schwänzelte, um ihr neues Spielzeug zu zeigen. Schliesslich war sie erst vor kurzem aus dem Trötverein geworfen worden, weil sie angeblich falsch spielte und zu schrill sang, aber nun hatte sie ja ein eigenes Instrument.
Leider aber ließ sich dieses Instrument unter Wasser keinen einzigen Ton entlocken, was unsere Meerjungfrau doch sehr erzürnte, wie alles, was nicht nach ihrem Willen ging.
Das einzige, was die Geige unter Wasser tun konnte, war, die Funktion einer unhörbaren Lockpfeife für Seewale einzunehmen. Selbstverständlich hatte Arielle keine Ahnung, warum auf einmal eine ganze Herde Seewale auf sie zuschwamm und in dem ganzen Chaos beinahe Tritons Palast zerstörten.
Der weise Triton und sein Brustkorb wussten jedoch sofort, wer dafür verantwortlich war, erteilten Arielle Hausarrest in ihrer persönlichen Miesmuschel und warf das unnütze Stück Seewalpfeife zornentbrannt wieder an das Ufer Hogwarts.
Mit den Walen zu verhandeln gestaltete sich anschließend als ein wenig schwierig, die Herde war davon überzeugt, dass ihr seit 2000 Jahren erwarteter Erlöser sie gerufen hätte und dass Triton eben jenen irgendwo versteckt hielte. Vielleicht sogar in seinem Brustkorb.
Der König des Sees entkam nur knapp einer Verschluckaktion seitens des Königwals, als dieser testen wollte, ob der Erlöser tatsächlich irgendwo in Tritons geräumigem Brustkasten versteckt war. Triton entlarvte seine Absichten sofort und erklärte ihm, dass Wale von Natur aus Vegetarier seien und nur Plankton fressen würden.
Nach einiger Bedenkzeit ging der König der Wale in sich, sah ein, dass er Unsinn getrieben hatte, warf einen Blick auf seine Armbanduhr, pfiff seine jungen Wale zu sich, die eben die Umgebung des Palastes mutwillig zu Kleinholz machten, und schwänzelte bedächtig davon.
Die Herde folgte ihm bereitwillig. Ein letztes gemurmeltes "Wir werden Busse tun, wir haben gegen unsere Ehre als Lactoveganer verstossen" schwebte noch einen Moment durch die aufgewühlten Wellen, dann senkte sich tiefe Stille über den See.
Und König Triton war wieder mit sich und seinen Sorgen allein. Aber wir wollen den König nicht weiter stören und allmählich zur Geschichte zurückkehren...
Die Klasse wartete immer noch vor dem Verwandlungsklassenzimmer, während Dean seine geputzte Geige inzwischen in seinem Zimmer in Sicherheit gebracht hatte.
Und in Trelawneys kleinem Turmzimmerchen wurde der Tee kalt. Allmählich fiel Trelawney auf, dass die Schüler, die sie heute mittag an McG.'s statt vertreten sollte, immer noch nicht aufgetaucht waren.
Vielleicht sollte sie sie allmählich auftreiben?
Vielleicht hatte den armen Dingern niemand gesagt, dass sie zu ihr kommen sollten?
Vielleicht war Hogwarts ja gerade untergegangen, wie sie es gestern vorausgesagt hatte, und die große Sintflut hatte das Schloß unter Wasser gesetzt?
Trelawnes erhob sich schwerfällig und warf einen Blick aus dem Fenster, um festzustellen, wie hoch das Wasser schon gestiegen war.
Sie stellte fest, dass das Wasser tatsächlich schon sehr hoch gestiegen war, was vielleicht auch daran lag, dass Dumbledore offensichtlich vergessen hatte, die Schleuse zum Staudamm zu schliessen. (In Wirklichkeit war das Wasser gerade mal ein wenig über die Ufer geschwappt, was Trelawney ohne ihre Brille als verkehrte Luftspiegelung interpretierte und für ein ausgewachsenes Hochwasser um Hogwarts herum hielt.)
Das war nicht gut. Da konnten ja alle Schüler ertrinken! Und die Lehrer mit!
Nur sie in ihrem Turm würde von der Katastrophe verschont bleiben und hätte die tragische Aufgabe, die Wasserleichen der anderen aus den Fluten zu ziehen und ordentlich zu bestatten.
Das würde vielleicht eine Arbeit geben! Am besten, sie stellte gleich einen Antrag auf freie Hauselfenzivis, die ihr bei den Aufräumarbeiten helfen würden. Murmelnd zerrte sie einen Antrag unter ihrer Kristallkugel hervor und machte sich mit spitzer Feder ans Ausfüllen.
"Zivis... Anzahl: 5... nein, doch besser 20. Grund: Sintflut... besondere Aufgaben: Beseitigung von ca. 200 Leichen... P.S.: Bitte genügend Gummistiefel mitbringen, der Braumeister der Schule zählt ebenfalls zu den Ertrunkenen und kann keine mehr brauen."
Plötzlich klappte ihre Falltür auf und der ertrunkene Braumeister steckte seinen Kopf herein.
"Ich will nicht stören, aber als ich vorhin zufällig am Verwandlungsklassenzimmer vorbeiging, sah ich die Siebtklässler, die gerade von Ihnen in Verwandlung unterrichtet werden sollten, alleine herumstehen... vielleicht sollten Sie sich darum kümmern, nicht, dass nachher vom Ministerium wieder Beschwerden über die ausgefallenen Stunden kommen."
"Hilfe! Ein Geist!" schrie Trelawney erschrocken und nestelte an ihrem Ausschnitt, um endlich ihre Brille zu finden, ohne die alles so verschwommen aussah.
Der Kopf des Geistes tauchte wieder auf. "Ach, ehe ich's vergesse, wir sind ja beide als Psychiater eingeteilt- seltsamerweise habe ich schon dreissig Anmeldungen für heute abend, dabei hab ich doch nur zwei Stunden Zeit! Sie wissen nicht zufällig, wie ich das in den Griff bekomme?"
Trelawney setzte ihre Brille auf und rief entzückt: "Aber ja! Geben Sie mir die Hälfte!"
Dann erinnerte sie sich daran, dass die Schüler ja alle tot waren, und sie wunderte sich ein wenig.
Vielleicht hatte der Braumeister sich mit einem Häuflein Schüler auf den Astronomieturm retten können? Genau, wahrscheinlich sass gerade halb Hogwarts zitternd und frierend auf dem Astronomieturm und versuchte, der Lage Herr zu werden und die Ertrunkenen zu bergen. Ob wohl der Direktor überlebt hatte?
"Gut," sagte Snapes Kopf und tauchte wieder ab, "dann frage ich am besten noch nach einem Zeitumkehrer, damit ich meine 15 Schüler noch heute unterkriege. Und Sie holen jetzt am besten ihre Siebtklässler ab."
Trelawney nickte verwirrt und wunderte sich etwas, dass der Braumeister die Lage so gelassen nahm. Aber er war ja schon immer ein zynischer, kalter, böser Mann gewesen, ausgenommen die letzten Tage natürlich, in denen er sich, wie sie es vorausgesehen hatte, aufgrund seiner früheren großen Liebe, die er wiedergetroffen hatte, um ein Vielfaches gewandelt hatte.
Aber jetzt frisch ans Werk! Mit neuem Tatendrang schleifte Trelawney den illegalen fliegenden Perserteppich aus ihrem Schrank und setzte sich darauf. Die Not heiligt die Mittel und sie musste jetzt sofort die ertrinkenden Siebtklässler retten, die wahrscheinlich vor dem überfluteten Verwandlunsgzimmer um ihr Leben röchelten!
Ob sie auch alle auf den Teppich passen würden?
Sie sah besorgt hinter sich und nickte dann beruhigt. Zur Not stapelte sie die Ertrunkenen einfach übereinander.
Noch rasch ein Erste-Hilfe-Buch eingepackt und die Brille in ihrer Brusttasche verstaut, damit sie beim Fliegen nicht störte!
Mit einem beunruhigenden Quietschen und Knarren setzte sich der verstaubte Perser langsam in Bewegung und machte einen kleinen Schlenker zum Fenster hinaus. Mit einiger Mühe bewog Trelawney ihr Gefährt zu einer Kehrtwendung, manövrierte sich aus ihrer Falltür heraus und nahm sich vor, die Ertrunkenen und Halbtoten erstmal zum Astronomieturm zu fliegen und den Rest in ihrem kleinen Zimmer in Sicherheit zu bringen.
Vielleicht kam sie ja sogar noch dazu, den Schülern etwas Verwandlung beizubringen, schließlich hatte McGonagall ihr noch extra Vertretungsunterlagen mitgegeben. Die arme, alte Minerva - ob sie wohl noch am Leben war?
Leise gab Trelawney auf arabisch gutturale Laute von sich, während sie mit krummem Rücken im Schneidersitz am Kopfende des Teppichs hockte und ihn durch die leeren Gänge Hogwarts steuerte.
Seit zwanzig Jahren versuchte sie schon, dem störrischen Rabbi Schabbataj schönes, reines Oxford English beizubringen, und dieser alte Mullah weigerte sich standhaft, die Sprache seiner Hersteller aufzugeben.
"Allah sei mit uns" murmelte der Teppich-Rabbi gerade im schönsten Englisch, aber Trelawney überhörte den Einwurf und schrammte an einem Portät der Gründer Hogwarts vorbei.
Sie flog so hoch oben wie möglich, um dem Wasser nicht zu nahe zu kommen, und stieß sich mehrfach an Kronleuchtern, vergoldeten Bananen, Lampen, unnützen Kabeln, kleinen Voodoopuppen, importierten Muggel-Anschlüssen für die Lan-Partys des Lehrerkollegiums, Lianen für die jährlichen Dschungelfeiern, einem Diätkühlschrank in einer versteckten Ecke mit einem Plastikschwein davor, Deckengemälden aus der Sixtinischen Kapelle, die Dumbledore aus Italien mitgebracht hatte, eine aufgeblasene Gummipuppe, die sinnlos vor sich hinbaumelte und einem Waldläufer äusserst ähnlich sah, die Kürbisse, die nie abgehängt worden waren, und was da eben an der Decke alles rumhing.
Manchmal fragte sie sich, warum die Hauselfen bei ihren Frühjahrsputzen eigentlich nie die Decken abräumten! Trelawney beschloss, falls sie Dumbledore noch lebend wiedersehen würde, ihn einmal diskret darauf hinzuweisen.
So allmählich müsste sie angekommen sein. Durch die Schleier vor ihren Augen (ihre Brille ruhte sacht in ihrer Tasche) erblickte sie einige verschwommene Punkte vor ihren Augen.
Sicher die ersten Wasserleichen ihrer armen Siebtklässler. Nur, warum bewegten sie sich? Das musste das Wasser sein, in dem sie schwammen!
Und warum hörte sie Rufe?
Wahrscheinlich die verstossenen Seelen ihrer Schäfchen, die gerade ihren leblosen Körpern entwichen. Noch mehr Geister in Hogwarts! Hatten sie nicht schon genug?

Mehr über die vermeintlich Toten... in Kapitel 20, falls die Muse nicht versagt!